Schlagwort: Zigaretten

  • Es gibt Handlungsbedarf

    GENF // Die anhaltende globale Pandemie beeinträchtigt Gesellschaft und Wirtschaft in bisher beispielloser Weise. Davon bleiben auch die illegale Tabakproduktion und der damit einhergehende Handel nicht unberührt, zeigt die von JTI beauftragte Studie [link|https://www.jti.com/de/europe/germany/corona-pandemie-begunstigt-illegalen-tabakhandel]„Der aufziehende Sturm“[/link].

    Handel mit illegalem Tabak
    „Der Handel mit illegalem Tabak lebt von Kriminellen, die Geld verdienen, und von Verbrauchern, die Geld sparen wollen“, sagt Ian Monteith, Direktor der globalen Anti-Schmuggel-Abteilung bei JTI. Die gegenwärtige Pandemie schaffe die perfekten Bedingungen dafür, so Monteith.

    Zwar wirken sich laut Studienergebnissen die vielerorts verhängten Beschränkungen auf die Produktion und den Handel illegaler Konsumgütern aus, gleichzeitig bereite sich das organisierte Verbrechen jedoch auf einen Anstieg des illegalen Tabakhandels nach der Pandemie vor, informiert Monteith.

    Die Fakten sprechen für sich: Laut Weltbank werden jedes Jahr weltweit illegale Tabakprodukte im Wert von 40 bis 50 Milliarden Dollar produziert und verkauft. Für die Staatskassen rund um den Globus bedeutet dies Steuerverluste von mehreren Milliarden Euro.

    Verbraucher aufklären
    „Wir müssen schleunigst in Kooperation mit den zuständigen Behörden gegen einen weiteren Anstieg des illegalen Tabakhandels vorgehen“, fordert Hendrik Biergans, Corporate Affairs Manager bei JTI in Deutschland. Der Fokus müsse dabei verstärkt auf Informationskampagnen liegen. Die Verbraucher glauben irrtümlich, dass der Kauf und Konsum von illegalem Tabak weitgehend ein Verbrechen ohne Opfer sei. „Unsere Aufgabe ist es, (…) aufzuklären“, betont Biergans. Laut Studie gebe es wenig Anzeichen, dass das organisierte Verbrechen sich von der Pandemie stören lässt. Es gebe jedoch regionale Unterschiede, beispielsweise zwischen den eher streng kontrollierten Volkswirtschaften und dem liberalen Westen.

    So habe zum Beispiel die Verschärfung der Grenzkontrollen weltweit zu Einschränkungen geführt, gleichzeitig sei der illegale Zigarettenhandel speziell in Westeuropa angestiegen. Dort erzielten die Strafverfolgungsbehörden beachtliche Erfolge bei der Bekämpfung von Schmuggel und illegaler Produktion (siehe auch DTZ 36/20, 51/20 und 02/21).

    Wirtschaftskrise fördert Nachfrage
    Insgesamt, so ein Fazit der Studie, habe die Pandemie Produktion und Lieferung nicht verhindert. Darüber hinaus sei hinlänglich bekannt, dass die Wirtschaft durch die Corona-Krise schwer getroffen sei. Laut den Prognosen der Wirtschaftsweisen in Deutschland werde auf die schlimmste globale Rezession seit mehr als 100 Jahren zugesteuert.

    Entsprechend anfällig seien Konsumenten für die Verlockungen der zumeist günstigeren illegalen Produkte. Das spiegeln mehr als ein Drittel der europäischen Berichte wider, die JTI für die Erstellung der Studie zur Verfügung standen, heißt es. In Westeuropa ergebe sich dabei ein Bild relativer Stabilität. Die Auswirkungen des Corona-Virus waren für diejenigen, die in die illegale Produktion und Lieferung von Tabak involviert sind, nicht besonders gravierend, so das Ergebnis der Auswertung. Das organisierte Verbrechen habe ausreichend Zeit gehabt, sich an die neue Normalität anzupassen. Während der Schmuggel illegaler Tabakprodukte durch den Lockdown schwieriger geworden sei, liefen die Geschäfte im Online-Handel reibungslos. Die illegalen Produkte seien direkt an die Haushalte geliefert worden.

    Handlungsbedarf
    Das Gesamtbild vermittelt den Eindruck, dass die Geschäfte „wie üblich“ weiterlaufen und es wenig direkte staatliche Eingriffe oder verbesserte Methoden der Strafverfolgungsbehörden gebe. Auch weil die Behörden mit weniger Personal an den Start gehen. Hierfür sind sowohl die veränderten Arbeitsabläufe durch die Einhaltung der sozialen Distanz verantwortlich und andererseits die Tatsache, dass die Betroffenen unter Umständen die Quarantäne-Vorgaben einhalten müssen.

    Dass Handlungsbedarf erforderlich sei, stehe außer Frage, so die Studie. Es fehlen Qualitätskontrollen, so dass sich die Konsumenten illegal produzierter Tabakwaren einem gesundheitlichen Risiko aussetzen.

    Informationsaustausch stärken
    Für Kriminelle sei die Gefahr entdeckt zu werden, vergleichsweise gering, was diese Geschäftsform für das organisierte Verbrechen weiter attraktiv mache. „Um gegen die Ausbreitung des illegalen Tabakhandels vorzugehen, ist eine internationale Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden, Regierungen und Industrie erforderlich“, schreiben die Autoren. Der Informationsaustausch zwischen Industrie und zuständigen Behörden sollte intensiviert werden, schlagen sie vor. Parallel sollten Grenzkontrollen verstärkt und Steuermaßnahmen geprüft werden. Darüber hinaus sei eine konsequente Durchsetzung der Gesetze in Verbindung mit effektiver Abschreckung, wie höhere Geldbußen und Strafen, ein wesentliches Präventionsmittel zur Bekämpfung des illegalen Handels. Außerdem könne der Konsument durch verstärkte Information sensibilisiert werden. Viele Verbraucher seien sich immer noch nicht über die versteckten Gefahren der illegal konsumierten Produkte sowie der weitreichenden sozialen Folgen bewusst, die damit einhergehen.

    „Es ist eine Tatsache, dass der Zigarettenschmuggel ein wichtiges Finanzierungsmittel der organisierten Kriminalität ist. Dieselben Banden stehen auch im Zusammenhang mit Geldwäsche, Menschen-, Waffen- und Drogenhandel“, so die JTI-Studie.

    pi

  • Weniger Läden, weniger Vielfalt

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 5: Michal Dobrajc, Vorsitzender des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH).

    Negativ-Trend durch Evali-Krise
    Nach dem schmerzhaften Umsatzeinbruch im Jahr 2019 auf 480 Millionen Euro aufgrund der Evali-Krise setzte sich der anhaltende Negativ-Trend durch die Corona-Pandemie 2020 fort. Anfang des Jahres rechnete die Branche noch mit einem Umsatzrückgang von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neueste Schätzungen gehen jedoch eher von 35 bis 40 Prozent aus. Zahlreiche Geschäfte mussten daher bereits dauerhaft schließen. Auch zu Übernahmen einzelner Läden sowie größerer Filialketten kam es schon.

    Erster Lockdown
    Behördlich angeordnete Ladenschließungen im Einzelhandel haben im ersten Lockdown zu einem Einbruch beim Konsum geführt, von dem sich die Branche nur langsam erholt. So ist beispielsweise das Testen von Liquids an sogenannten Probierstationen weiter nicht möglich.

    Auch ausführliche Beratungsgespräche für Einsteiger, die insbesondere bei E-Zigaretten enorm wichtig sind, lassen sich nur mit Einschränkungen durchführen. Hinzu kommt, dass die leichtere Verfügbarkeit von Tabakwaren und eine zunehmende Skepsis – geschürt durch die einseitige Berichterstattung in den Medien – dazu geführt haben, dass zahlreiche Kunden von der E-Zigarette zur wesentlich schädlicheren Tabakzigarette zurückgekehrt sind. Insbesondere kleinere Läden werden von dieser Entwicklung pessimistisch gestimmt und vor große Herausforderungen gestellt.

    Hoffnung für 2021
    Wie auch in anderen Branchen ist auch beim E-Zigarettenhandel die Hoffnung groß, dass sich im Jahr 2021 eine Normalisierung der allgemeinen Lage abzeichnet, sofern die Maßnahmen der Bundesregierung greifen und die Infektionszahlen spürbar sinken.

    Hilfreich und wünschenswert wären allerdings auch ein Kurswechsel und eine eindeutige Positionierung der zuständigen Gesundheitsinstitute, die die gesundheitspolitische Chance der E-Zigarette, gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie, klar in den Vordergrund stellen. Jeder Raucher, der vollständig auf die E-Zigarette umsteigt, senkt damit langfristig die tabakbedingte Belastung und damit auch mutmaßlich sein individuelles Risiko.


    Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes

    Eine im Sommer verabschiedete Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes hat die Lage der Branche zusätzlich verschärft. In den Medien wurde dabei hauptsächlich über die damit einhergehende Verschärfung des Werbeverbots für Tabak berichtet. Das Änderungsgesetz enthält jedoch auch weitreichende Neuerungen, die insbesondere nikotinfreie Flüssigkeiten für E-Zigaretten betreffen.

    Vielzahl neuer Anforderungen und Pflichten
    Die neue Regulierung setzt sämtliche nikotinfreie Nachfüllprodukte nahezu vollständig den nikotinhaltigen Flüssigkeiten gleich. Der VdeH begrüßt zwar ausdrücklich die Ausweitung der bestehenden Inhaltsstoffverbote für nikotinhaltige Nachfüllprodukte auf die nikotinfreien. Eine Vielzahl weiterer Anforderungen und Pflichten, die mit dem Gesetz einhergehen, sind jedoch überflüssig und führen zwangsläufig zu immensen bürokratischen und finanziellen Herausforderungen, sowohl für die Wirtschaft als auch für die zuständigen Aufsichtsbehörden – ohne dass dies dem Verbraucher- und Gesundheitsschutz in irgendeiner denkbaren Weise dienlich wäre.

    Beispielsweise müssen nun auch nikotinfreie Produkte den gleichen Registrierungsprozess durchlaufen wie nikotinhaltige Produkte, einen Beipackzettel enthalten und der sechsmonatigen Wartefrist unterworfen werden.


    Dreimonatige Übergangsfrist

    Dem Handel wurde zwar eine dreimonatige Übergangsfrist eingeräumt, in der alte Ware abverkauft werden kann; dennoch wird die Gesetzesänderung teils erhebliche Auswirkungen auf die Branche haben und zu beachtlichen Wettbewerbsnachteilen gegenüber ausländischen Marktteilnehmern führen.

    Verbot der Außenwerbung
    Obwohl das Verbot der Außenwerbung für die E-Zigarettenbranche erst ab dem 1. Januar 2024 Auswirkungen haben wird, führt die Gleichstellung nikotinfreier mit nikotinhaltigen Flüssigkeiten dazu, dass bereits ab Januar 2021 die Möglichkeit der Nutzung von Social Media (etwa Instagram, Facebook, YouTube) zur Präsentation neuer Produkte gänzlich wegfällt.

    Potenzial erkannt
    Der VdeH begrüßt zwar, dass die Regierung das Potenzial von E-Zigaretten bei der Schadensminimierung anerkannt hat, indem sie längere Übergangsfristen für diese Produkte vorgesehen hat. Es ist dennoch vollkommen unverständlich, wieso daraus nicht die logischen Schlüsse folgen und mehr Kommunikationsfreiheiten für E-Zigaretten ermöglicht wurden.


    Branche im Wandel

    Durch die angesprochenen Veränderungen wird sich die Branche im Jahr 2021 zwangsläufig wandeln. Es ist zu befürchten, dass insbesondere kleinere Hersteller die hohen finanziellen und bürokratischen Anforderungen nicht stemmen können und sich vom Markt zurückziehen werden. Die Diversität auf dem Markt wird daher zwangsläufig leiden.

    Es ist auch anzunehmen, dass durch die Änderungen die charakteristische Produktvielfalt, die den Markt für E-Zigaretten und den zugehörigen Flüssigkeiten maßgeblich vom Markt für Tabakprodukte unterscheidet, reduziert wird.

    Dennoch ist es weiter das Ziel des VdeH, den Entscheidungsträgern beim Thema Harm Reduction die Rolle und das Potenzial der E-Zigarette näher zu bringen und die E-Zigarette als weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette sowie als legales Genussmittel für Erwachsene Konsumenten zu etablieren.

    Der Verband geht davon aus, dass der Negativ-Trend 2021 gestoppt werden kann und wir im nächsten Jahr wieder mit steigenden Umsatzzahlen und einer weiteren gesellschaftlichen Akzeptanz der E-Zigarette rechnen können.

    Michal Dobrajc

  • Schwache Studie

    MAINZ // E-Zigaretten könnten als Einstiegsdroge für Zigaretten fungieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Längsschnittstudie kalifornischer Wissenschaftler. Dabei wurde untersucht, ob das Ausprobieren verschiedenster Tabakprodukte bei Jugendlichen dazu führt, dass sie langfristig zu Rauchern werden. Dass E-Zigaretten die Ursache für späteres Rauchen sind, belegt die Studie nicht.

    Experten skeptisch
    Deutsche Experten zeigen sich überwiegend skeptisch. So sagt Ute Mons von der Uniklinik Köln dem Science Media Center (SMC): „Da mögliche Störfaktoren nicht statistisch kontrolliert wurden, ist eine kausale Interpretation nicht gerechtfertigt.“

    Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences sieht das ähnlich: „Die Studie ist nicht geeignet, valide Aussagen zur E-Zigarette zu treffen. Hauptschwachpunkt der Studie ist, dass sie die Motive für das Rauchen nicht berücksichtigt. Nach dem heutigen Stand der Forschung besteht kein nennenswerter kausaler Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und späterem Rauchen.“

    smc

  • Neue Grundlage

    BÜNDE // Die Steuerzeichenstelle in Bünde gibt unverbindlich vorab bekannt: Für den ab 15. Februar 2021 geltenden Tabaksteuertarif sind die gewichteten durchschnittlichen Kleinverkaufspreise aus dem Jahr 2020 Berechnungsgrundlage für die Mindeststeuer bei Zigaretten und Feinschnitt. Die ermittelten Kleinverkaufspreise werden auf Veranlassung des Bundesministeriums der Finanzen im Bundesanzeiger veröffentlicht.

    Gewichtete durchschnittliche Kleinverkaufspreise
    Der gewichtete durchschnittliche Kleinverkaufspreis (Paragraf 2 Absatz 2 und 3 des Tabaksteuergesetzes) beträgt für den Zeitraum vom 15. Februar 2021 bis zum 14. Februar 2022 je Zigarette 30,8996 Cent sowie 159,4326 Euro je Kilogramm Feinschnitt. Die daraus resultierende Gesamtsteuerbelastung für die Berechnung der Mindeststeuer beträgt 21,455 Cent je Zigarette und 97,477 Euro je Kilogramm Feinschnitt.

    Es gelten folgende Kennzeichnungen:

    [bul]Zigarren / Zigarillos: Regelsteuer I, Mindeststeuer B + I;
    [bul]Zigaretten: Q, V + Q;
    [bul]Feinschnitt: N, G + N;
    [bul]Pfeifentabak: G, A + G.

    red

  • Nachhaltigkeit im Fokus

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 4: Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE).

    Großes Arbeitspensum
    Für den Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) ging das erste Kalenderjahr als neu gegründeter Dachverband für die gesamte Wertschöpfungskette der deutschen Tabakwirtschaft und der Hersteller neuartiger Erzeugnisse sehr arbeitsreich zu Ende. Dieses Jahr hat uns – wie auch unseren Mitgliedsunternehmen und Partnerverbänden – ein großes Arbeitspensum abverlangt. Besonders freuen wir uns über neue Mitglieder wie Swedish Match und viele Interessenten, vor allem aus dem Segment der E-Zigaretten- und Liquid-Hersteller. Wir wachsen kontinuierlich weiter und haben mit nunmehr 20 Voll- und Partnermitgliedern eine stattliche Größe erreicht. Der BVTE ist auch 2021 für neue Mitglieder offen. Es gibt keinen Aufnahmestopp.

    Eine Tabakfamilie
    Natürlich hat besonders die Covid 19-Pandemie das Jahr bestimmt. Unsere Sorge galt und gilt selbstverständlich zuerst unseren Mitarbeitern. Schon mit dem ersten Frühjahrs-Lockdown haben wir zudem einen großzügigen Hilfsfonds aufgelegt, aus dem der Tabakwarenfacheinzelhandel unbürokratisch unterstützt werden konnte. Wir verstehen uns als eine Tabakfamilie, deshalb helfen und unterstützen wir, wo wir können. Leider hat die Politik aus den Fehlern des Frühjahrs-Lockdowns wenig gelernt, denn erneut werden die Geschäfte als erstes geschlossen, die Hygiene- und Vereinzelungskonzepte am leichtesten umsetzen können. Durch den fehlenden Reiseverkehr sind insbesondere Unternehmen in den Innenstädten und an Verkehrsknotenpunkten besonders betroffen. Wenn die Politik nicht riskieren will, dass die Innenstädte endgültig veröden, müssen die Überbrückungshilfen schnell und umfassend gewährt und ausgezahlt werden.

    Regulierung mit Augenmaß
    Wir befürworten auch 2021 eine Regulierung und Besteuerung mit Augenmaß. Die nach Produktgruppen abgestuften neuen Werbeverbote in den Jahren 2022, 2023 und 2024 genügen diesem Maßstab sicher nicht. Gerade die neuartigen Erzeugnisse sind erklärungsbedürftige Produkte, die unseren Kunden noch nahe gebracht werden müssen. Und im klassischen Tabaksektor haben wir nun weiß Gott genug Verbotsexzesse erleben müssen, erinnert sei nur an das Mentholverbot. Unser Ziel als BVTE ist und bleibt eine Regulierung, die sich am Schadenspotenzial der Produktkategorien orientiert. Dieser Grundsatz der Tobacco Harm Reduction soll unsere Branche in die Zukunft führen und die Geschäftsmodelle im klassischen Tabaksektor ebenso wie die neuen Geschäftsfelder sichern. Für uns steht dabei stets die Souveränität der Verbraucher ganz oben. Sie allein entscheiden, welches Produkt für sie das richtige ist. Deshalb ist für uns eine „rauchfreie Zukunft“ auch kein tragfähiges Konzept. Wir befinden uns auf einer Transformationsreise als Branche, aber Zigaretten, Zigarillos, Zigarren und Feinschnitttabake wird es noch sehr lange geben. Dennoch freuen wir uns über jedes neue innovative Produkt, das Nikotin mit geringeren gesundheitlichen Gefahren zur Verfügung stellt, seien es nun neue Tabakerhitzersysteme oder tabakfreie Nikotinbeutel. Damit wird der Wettbewerb belebt und den Kunden eine noch größere Auswahl zur Verfügung gestellt.

    Nachhaltigkeit für die Branche
    Unser besonderes Augenmerk wird im neuen Jahr auf der Nachhaltigkeit unserer Branche liegen. Die Debatte über die Einwegplastikabfälle hat gezeigt, dass unsere Kunden noch stärker für die Umweltbelange sensibilisiert werden müssen. Der BVTE wird deshalb seine Umweltkampagne ausweiten. Wir werden mit einem eigenen BVTE-Umweltkonzept auf die Politik zugehen und uns für Genuss und Sauberkeit mit Verantwortung einsetzen. Wir wollen dabei die finanziellen Lasten, die an die Kunden weitergegeben werden müssen, so gering wie möglich halten und zugleich für eine deutlich geringere Sichtbarkeit von achtlos weggeworfenen Abfällen im öffentlichen Raum sorgen.

    Wir gehen also mit vielen neuen Aufgaben, aber auch mit neuem Optimismus in das Jahr 2021. Für Sie alle gute Gesundheit und im neuen Jahr wieder eine schnelle Erholung von den Nachwirkungen der Pandemie.

    Jan Mücke

  • Höhere Qualität für E-Zigaretten

    BERLIN // E-Zigaretten ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten einen potenziell risikoärmeren Nikotingenuss – aber Verdampfer und Liquids sollten geprüfte Qualitätsware aus dem Fachhandel sein. Darauf hat der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) hingewiesen.

    Hohe gesetzliche Anforderungen
    Gerade in Deutschland unterliegt die Herstellung von E-Zigaretten und deren Liquids hohen gesetzlichen Anforderungen. Um die bestmögliche Qualität und Sicherheit für ihre Produkte zu gewährleisten und das Vertrauen der Verbraucher in diese Produktkategorie zu stärken, gehen die BVTE-Mitgliedsunternehmen nun einen Schritt weiter und haben für die Produktion von E-Zigaretten zusätzliche wichtige Kriterien identifiziert.

    Pharmazeutische Reinheit
    Wesentliche Bestandteile von Liquids – etwa Propylenglykol, Glycerin und Nikotin – sollten ausschließlich von pharmazeutischer Reinheit sein, alle anderen Inhaltsstoffe für die Verwendung in Lebensmitteln geeignet sein.

    Zudem stellen die BVTE-Mitglieder Überlegungen zur Risikobewertung in Bezug auf die Inhalation und einer thermischen Zersetzung an. Aus diesem Grund sollte in Liquids etwa keine Sucralose verwendet werden.


    Qualität und Sicherheit

    Die Herstellung von Liquids und E-Zigaretten sollte immer angepasst an den aktuellen wissenschaftlichen Stand unter Berücksichtigung von Standards erfolgen. Diese Standards legen die technischen und qualitativen Anforderungen an Produkte fest.

    Die „BVTE-Aussagen zur Qualität und Sicherheit von E-Zigaretten“ sollen einen Beitrag dazu leisten, das Vertrauen der Verbraucher in diese potenziell risikoärmeren Produkte zu stärken. Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE: „Unsere Mitgliedsunternehmen bieten als verantwortungsvolle Hersteller hochwertige E-Zigaretten und Liquids für erwachsene Nikotin-Konsumenten an. Es ist an der Zeit, dass die Politik potenziell weniger schädliche Produkte als Chance anerkennt und die Akzeptanz und Verbreitung dieser Erzeugnisse im Markt durch eine angemessene Regulierung und eine umfassende Verbraucheraufklärung unterstützt.“

    Aktuelle Studienlage
    Bei vielen Konsumenten besteht eine erhebliche Unsicherheit über diese neuartigen Produkte. Ende 2019 schätzten mehr als 60 Prozent der Deutschen die gesundheitlichen Risiken des E-Zigaretten-Konsums als genauso hoch oder gar höher, verglichen mit dem Konsum klassischer Tabakzigaretten, ein. Tatsächlich sind E-Zigaretten nach aktueller Studienlage „deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten“.

    red

  • Urteil für Dampfer

    MÜNCHEN // Großer Erfolg in Bayern: Das Verwaltungsgericht in München hat vor wenigen Tagen per einstweiliger Anordnung entschieden, dass „Einzelhandelsgeschäfte mit elektronischen Zigaretten und Nachfüllbehältern zu den sonstigen für die tägliche Versorgung unverzichtbaren Ladengeschäften“ gehörten und somit auch während des geltenden Lockdowns zur Öffnung befugt seien. Geklagt hatte iSmoke-Smart, Mitglied im Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Frank Hackeschmidt, BfTG-Vorstandsmitglied und einer der Geschäftsführer von iSmokeSmart, erklärte dazu: „Endlich hat das Gericht auf führende Suchtforscher gehört und eingesehen, dass der Bedarf an Vaping-Produkten nur über den Fachhandel gedeckt werden kann.“

    vi

  • Risikoprofil berücksichtigen

    BERLIN // Nachdem sich der Bundestag mit dem Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die EU-Tabaksteuerrichtlinie auf E-Zigaretten auszuweiten, befasst hat, hat der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) seine Kritik an möglichen Zusatzsteuern auf E-Zigaretten wiederholt.

    Maßnahme kontraproduktiv
    Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH: „Wer die Zahl der Raucher im Land verringern will, kann nicht gleichzeitig neue Steuern auf E-Zigaretten befürworten. Das ist kontraproduktiv. Neue Steuern würden aktiven Rauchern den Umstieg auf ein Produkt mit deutlich niedrigerem Risikoprofil erschweren. Aktuelle Erfahrungen etwa in Großbritannien zeigen, dass sich E-Zigaretten gut zur Rauchentwöhnung eignen. Wer von der herkömmlichen auf die E-Zigarette umsteigt, verringert den Schadstoffeintrag um 95 Prozent. Unsere Position ist klar: Keine neuen Steuern auf E-Zigaretten!“

    Dobrajc wies zudem auf die schwierige Situation der Branche angesichts der Corona-Pandemie hin: „Die vielen kleinen und mittleren Unternehmen unserer Branche werden durch den Lockdown hart getroffen. Das letzte, was wir in dieser Ausnahmesituation gebrauchen können, sind neue Steuern.“

    Deutlich geringeres Risiko
    Der VdeH hatte bereits vor einigen Monaten in einer Anhörung des Finanzausschusses in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass ein nach aktuellem wissenschaftlichen Erkenntnisstand offensichtlich vorhandenes, im Vergleich zum Tabakrauch allerdings deutlich geringeres Risiko von E-Zigaretten, keine neue Verbrauchssteuer zu Lenkungszwecken aus Gründen des Gesundheitsschutzes rechtfertige.

    Dobrajc: „Es gibt keinen vernünftigen Grund, ein Produkt, das keinen Tabak enthält und dazu geeignet ist, Raucher von der wesentlich schädlicheren Tabakzigarette wegzubringen, in das Tabaksteuerregime einzubeziehen und mit einer zusätzlichen Steuer zu belegen.“

    vi

  • „Tabak bleibt weiter attraktiv“

    HAMBURG // Das aktuelle Jahr hat die Menschen und die Branche vor neue Herausforderungen gestellt. Im Gespräch mit DTZ resümiert Reemtsma-Manager Bernd Lutter über Veränderungen, Schwerpunkte, Nachhaltigkeit und neue Produkte in Zeiten der Corona-Pandemie.

    Das Jahr 2020 war sehr bewegt. Wo gab es die größten Veränderungen?
    Bernd Lutter: Der Umgang mit dem „New Normal“ hat uns alle beschäftigt. In der Lockdown-Phase Anfang des Jahres ist auch unser Außendienst ins Homeoffice gegangen und sah sich damit konfrontiert, den Kundenkontakt, der ja auch deutlich vom persönlichen Kontakt lebt, digital zu gestalten. Mein Dank geht an unsere Kolleginnen und Kollegen, die in diesem herausfordernden, veränderten Umfeld die enge Zusammenarbeit mit dem Handel aufrechthalten konnten. Aber natürlich hat diese Zeit und gerade das Homeoffice nicht nur den Außendienst sondern alle Kollegen betroffen.

    Wie sieht es beim Handel aus?
    Lutter: Beim Handel haben wir ein sehr wechselhaftes Bestellverhalten registriert, was die Lager- und Produktionsstätten mit Herausforderungen konfrontiert hat. Hervorgerufen unter anderem durch Hamsterkäufe am Anfang der Pandemie und damit verbunden rni verändertes Einkaufsverhalten der Kunden. Das schlug sich im Bestellverhalten nieder.

    Und welche Erfahrungen haben Sie in dieser Zeit gemacht?
    Lutter: Mein persönliches Learning aus diesem Jahr ist sicher, dass Flexibilität und Agilität noch wichtiger geworden sind. In diesem Sinne hat Reemtsma die Marktdynamik bestmöglich gemeistert und auf Veränderungen erfolgreich reagiert.

    Wie hat die Corona-Pandemie Ihr Geschäft beeinflusst?
    Lutter: Positiv ist, dass unser Produktmix und unser Fokus auf Konsumentenwünsche sich bewährt haben: Tabak war und ist weiter attraktiv. In diesem Jahr gibt es keinen Rückgang im Konsum, der Markt ist stabil. Damit sehen wir uns in unserer Strategie bestätigt, dem Konsumenten die Wahl zu lassen, in welcher oder welchen Produktkategorien er sich bewegt.

    Können Sie das konkretisierten?
    Lutter: Aufgrund der aktuellen Situation hat der Trend zu Großformaten sowohl im Zigaretten als auch Feinschnitt noch weiter zugenommen. Sicher getrieben durch eine gestiegene Preissensibilität in Zeiten von zum Beispiel Kurzarbeit. Zusätzlich gab es eine Veränderung im Einkaufsverhalten, wenn auch vielleicht nur temporär. „One-stop-Shopping“ ist derzeit im Rahmen von Kontaktbeschränkungen ein wichtiges Thema geworden. Ebenso hat sich die Verweildauer in den Geschäften reduziert. Wichtig für den Handel ist es daher, ausreichend Warenbestand zu haben, um der erhöhten Nachfrage je Einkauf gerecht zu werden und auf Nachfrageschwankungen angemessen reagieren zu können.

    Wie erleben Sie die Situation im Handel?
    Lutter: Man merkt, dass der Handel aufgrund des sehr dynamischen Kaufverhaltens des Konsumenten in Teilen sehr angespannt ist. Normalerweise stark frequentierte Standorte wie Bahnhöfe fallen temporär aus dem Fokus der Konsumenten. Tabakwaren bleiben aber eine Stütze im Umsatz des Einzelhandels und wir alle hoffen ja, dass im nächsten Jahr wieder eine Form von Normalität einkehrt.

    Das heißt …?
    Lutter: Die Botschaft, die mir wichtig ist: Wir sehen uns bei all diesen Veränderungen im Handel auch weiter als verlässlicher Industriepartner und im engen Schulterschluss mit dem Handel.

    Welche Produktsegmente sind für Reemtsma aktuell besonders interessant?
    Lutter: Wir sehen uns weiter in unserem Ansatz bestätigt, der den Konsumenten und dessen Bedürfnisse ins Zentrum der Strategie stellt. Vor diesem Hintergrund ist Tabak für uns weiter wichtig. Interessant und begrüßenswert ist die aktuelle langsame Erholung des E-Zigaretten-Markts nach dem Einbruch vor einem Jahr.

    Das bedeutet konkret?
    Lutter: Hier partizipieren wir von der Markenstärke der Myblu. In der Einzelbetrachtung auf Devices (Geräte, Anmerk. d. Red.) sind wir im klassischen Handel weiter Marktführer und insgesamt als Marke mit führend als die zweitstärkste EVP-Marke. Unsere Pipeline in allen Kategorien ist weiter reich gefüllt und ich freue mich, dass wir 2021 mit Zuversicht und Stärke angehen werden. Ich darf leider keine Details vorwegnehmen, bin aber sicher, dass unser Gesamtportfolio insgesamt weiter bestens aufgestellt sein wird.


    Wie nehmen Sie die neuen Einschränkungen bei der Tabakwerbung ab 2021 wahr?

    Lutter: Ein Werbeverbot bedeutet für alle Unternehmen faktisch ein Kommunikationsverbot mit dem erwachsenen Konsumenten in der Öffentlichkeit. Unternehmen, die im Wettbewerb stehen, benötigen im Kampf um Marktanteile die Möglichkeit, für ihre Produkte werben zu können, um sich von Wettbewerbern abheben zu können. Außerdem braucht ein Konsument die Möglichkeit, sich über Produkte informieren zu können. Ein Werbeverbot schafft diese notwendigen Elemente ab. Tatsächlich beschäftigt uns dieses Thema aber schon seit längerer Zeit – nicht nur wegen der rechtlichen Veränderungen. Insbesondere mit dem Blick auf den Jugendschutz haben wir unsere Maßnahmen schon immer zukunftsorientiert ausgerichtet.


    Was heißt das im Detail?

    Lutter: Mit dem Blick auf die anstehenden Veränderungen in den Kommunikationsmöglichkeiten verstehen wir uns als enger Partner des Handels und wollen dem Handel unter anderem Sicherheit und Know-how mitgeben. Von daher sehen wir uns in unserer langfristigen Strategie des Schulterschlusses mit dem Handel bestätigt. Die Bedeutung dieser engen Zusammenarbeit wird aus unserer Sicht mit dem schrittweisen Inkrafttreten der Werbeverbote für klassische Tabakwaren und neuartige Produkte künftig noch zunehmen.

    Herr Lutter, danke für das Gespräch.

    max

  • E-Zigarette vor spannendem Jahr

    KÖLN // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 2: Dustin Dahlmann, Vorsitzender im Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Zwei Drittel sind optimistisch
    Zwei Drittel der deutschen E-Zigarettenhändler und -hersteller sind optimistisch. Sie bewerten die Chancen für die E-Zigarette trotz zuletzt schwieriger Umstände als gut (46 Prozent) oder sogar sehr gut (22 Prozent). Das sind Ergebnisse einer 2020 durchgeführten Umfrage des BfTG, an der rund 600 Branchenvertreter teilgenommen haben.

    Branche erwartet Umsatzwachstum
    Die Branche erwartet für 2021 ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent. Dieser Optimismus zeigt die Stärke und Beharrlichkeit der E-Zigarettenbranche, die es wie viele Wirtschaftszweige 2020 wegen der Pandemie-Auswirkungen nicht leicht gehabt hat. Die schwere Krise des globalen E-Zigarettenmarkts gegen Ende 2019, die durch eine falsche Medienberichterstattung zu den Vorfällen in den USA ausgelöst wurde, hat sich Anfang 2020 deutlich abgeschwächt. Das Vertrauen in das Produkt E-Zigarette ist zurückgekehrt, und viele Konsumenten haben verstanden, dass Dampfen nach wie vor eine erheblich sicherere Alternative zum Rauchen ist. Dieses Vertrauen bildet das Fundament für das Wachstum des Markts. Perspektivisch ist die Branchenentwicklung dabei an die politischen Rahmenbedingungen gekoppelt.

    Stationärer Handel
    Vertriebskanäle: Der stationäre Handel entwickelt sich stärker als andere Kanäle und ist innerhalb eines Jahres um 14 auf 52 Prozent gewachsen. Nur noch jeder zehnte Händler (11 Prozent) vertreibt seine Produkte ausschließlich online. 2019 hatten noch 15 Prozent der Teilnehmer angegeben, E-Zigaretten und Zubehör ausschließlich über einen Online-Shop zu verkaufen. 37 Prozent der Händler nutzen beide Vertriebswege.

    Fachhandel punktet
    Hinsichtlich der Beratungskompetenz punktet der Fachhandel und kann Umsteiger vor Ort gezielter ansprechen als der reine Online-Händler. In Zeiten des Lockdowns hat sich eine zweigleisige Strategie bewährt, weil ein Teil des Bestandskundengeschäfts des Fachhandels auf Online-Shops umgelenkt werden konnte.

    Politische Entwicklung
    Zur politischen Entwicklung: 2021 werden die Weichen für die EU-Gesetzgebung der kommenden Jahre gestellt. So erwarten wir etwa deutliche Signale im Bezug auf die EU-Tabakprodukt-Richtlinie und einen ersten Entwurf der Direktive zu Verbrauchssteuern. Der europäische Verband IEVA ist 2020 stark gewachsen und kann damit das Interesse der europäischen Branche gut vertreten. Besonders hilfreich für die Verbandsarbeit ist die positive Entwicklung der wissenschaftlichen Faktenlage zur E-Zigarette. Es geht sowohl in Brüssel als auch in Berlin darum, die relevanten Stakeholder über das gesundheitspolitische Potenzial der E-Zigarette aufzuklären und das Thema Schadensminimierung noch stärker in den Fokus der politischen Entscheider zu rücken.

    Fokus der Verbandsarbeit
    Im Fokus der deutschen Verbandsarbeit stehen im Superwahljahr 2021 die Themen Steuern, Aromen und die Auswirkungen der WHO / FCTC-Konferenz auf die Politik.
    Das BfTG ist zudem im regelmäßigen Austausch mit relevanten Entscheidern. E-Zigaretten müssen im Sinn der Schadensminimierung und als Anreiz für Umsteiger einen deutlichen Preisvorteil gegenüber Tabakprodukten bieten. Ein wichtiges Ergebnis der Anhörung am im September im Finanzausschuss war die Anerkennung der Schadensminimierung durch E-Zigaretten. Hier gilt es, die wissenschaftliche Evidenz auch 2021 als Grundlage für steuerrechtliche Entscheidungen zu nutzen.

    Entwicklungen in Europa
    Mit Sorge sehen wir die Entwicklungen in einigen europäischen Staaten, welche die Aromenvielfalt eingeschränkt haben oder dies planen. Auf europäischer und deutscher Ebene klären wir die Entscheider über die Wichtigkeit von Aromen für erwachsene Dampfer auf. Eine 2020 durchgeführte Umfrage des europäischen Verbands IEVA zeigt, dass mehr als 65 Prozent der erwachsenen Nutzer von E-Zigaretten Frucht- oder Süß-Liquids konsumieren. Etwa 80 Prozent der Dampfer würden nicht auf Tabakaromen umsteigen, wenn alle anderen Geschmacksrichtungen außer Tabak verboten würden. Resultat: Viele Nutzer würden sich auf dem ungeregelten Schwarzmarkt orientieren oder zurück zur Tabakzigarette wechseln. Diese Gefahr muss dem Gesetzgeber bewusst sein, und unsere Argumentation hierzu wird immer besser verstanden.

    Diskussion um E-Zigarette
    Am 8. November 2021 soll die neunte Conference of the Parties (COP 9) der WHO / FCTC in Den Haag starten. Ein wichtiger Bestandteil der Debatten wird die Diskussion um die E-Zigarette sein. Es ist nicht zu erwarten, dass dem Thema Harm Reduction auf der Konferenz der richtige Stellenwert beigemessen wird. Wir sehen es als eine unserer Hauptaufgaben an, der Politik zu zeigen, dass die WHO-Strategie beim Thema Tabakkontrolle zu kurz greift. Hierzu sind zahlreiche Veranstaltungen auf deutscher und europäischer Ebene geplant.

    Fazit: Die Branche blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Aber es gibt viel zu tun, um die Bedingungen für wirtschaftliches Wachstum möglichst positiv zu gestalten. Dazu brauchen die Verbände die Unterstützung der Branche.

    Dustin Dahlmann