Schlagwort: Einzelhandel

  • Illegale Spitzenreiter

    DUBLIN (DTZ/red). Gemeinsam mit Lettland (33,7 Prozent) und Litauen (32,4 Prozent) gehört Irland mit 28,2 Prozent zu den Spitzenkonsumenten unversteuerter Zigaretten innerhalb der Europäischen Union.

    Die Zahlen veröffentlicht die „Irish Times“ diese Woche und verweist auf eine europaweite Studie zu diesem Thema. Die Untersuchung schließt auch die Zigarettenmengen ein, die irische Reisende illegal auf die Insel einführen.

    Die Gründe für diese Entwicklung liegen im Land selbst. „Diese Angaben verdeutlichen, warum Irland so attraktiv für Schmuggler ist: Ein hoher Einzelhandelspreis für Tabakprodukte und eine vergleichsweise geringe Strafe für den Handel mit illegal eingeführten Zigaretten sind eine guter Nährboden für das organisierte Verbrechen“, zitiert die Tageszeitung das Irish Tobacco Manufacturers Advisory Committee.

    (DTZ 44/13)

  • Unterschiedliche Positionen und doch im selben Boot

    MÜNSTER (DTZ/red). Der Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW (LTV) mit Geschäftsführer Tobias Buller und WestLotto mit Prokurist und Vertriebschef Hans-Jürgen Gärtner, Prokurist und Vertriebschef – da stehen sich im Gespräch zwei Persönlichkeitengegenüber, deren Interessen nicht deckungsgleich sind, die sich aber andererseits bewusst sind, dass sie gleichwohl in einem Boot sitzen.

    Schließlich geht es darum, in einem schwierigen Umfeld Spielumsätze zu generieren. Gelder für gemeinnützige Zwecke, für Steuereinnahmen, aber auch Provisionen für die Annahmestellen. Friede und Freude aller Orten? Weit gefehlt. Die Probleme und Positionen beider Seiten sind auch kontrovers. Der eine kann aber nicht ohne den anderen. Schließlich muss ja das Produkt „Spiel“ zum Kunden.

    Frage: Wie steht es um das Miteinander, wie ist denn die Zusammenarbeit wirklich?

    Tobias Buller: Aus meiner Sicht partnerschaftlich, offen, ehrlich, natürlich auch kontrovers und optimierbar. Das war aber nicht immer so. Heute fühlen wir uns ernst genommen, finden Gehör. Der Dialog funktioniert. Die Ergebnisse sind natürlich nicht immer in unserem Sinn.

    Hans-Jürgen Gärtner: Als alter Hase kann ich nur sagen: Die Zeiten des „kalten Krieges“ sind lange vorbei. Auch von unserer Seite denkt man heute dialogorientierter, offener und nach Verlegung des Verbandssitzes nach Münster auch unmittelbarer. Wir hören zu, schließlich sind trotz der notwendigen Suche nach neuen Vertriebswegen unsere Annahmestellen der Vertriebspartner Nr. 1. Lassen Sie mich auch sofort deutlich machen: Sie werden es auch bleiben!

    Frage: In beiden Organisationen vollzieht sich ein Generationswechsel nicht nur bei den handelnden Personen. Wie sieht die Zukunft aus?

    Hans-Jürgen Gärtner: Der LTV hat den Generationswechsel, zumindest was das Hauptamt angeht, vollzogen. Auch bei uns ändert sich vieles. Nicht nur handelnde Personen, sondern Entscheidendes rund um die Annahmestellen. Die Fluktuation ist groß. 13 Annahmestellen haben im letzten Monat vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen entweder selbst das Handtuch geworfen oder sind insolvent gegangen. 153 neue Annahmestellen sollen in diesem Jahr neu dazu kommen, dabei wird aber die Anzahl der Annahmestellen nicht erhöht. Rund 3 640 Annahmestellen haben wir zurzeit, deutlich weniger als noch vor Jahren. Die Standorte verändern sich, die stark frequentierten Lagen sind für uns unverzichtbar. Sie entwickeln sich nachweislich wirtschaftlich besser und sind zukunftsträchtig. Bestehende Vertragspartner sind aufgefordert, sich über ihr zukünftiges Sortiment ernsthafte Gedanken zu machen. Die traditionellen Annahmestellen mit dem Sortiment Lotto, Zeitschriften und Tabak an einem frequenzarmen Standort haben jedenfalls aus meiner Sicht kaum eine Zukunft.

    Tobias Buller: Ich bin jetzt seit über zwei Jahren im Amt. Was sich allein in den letzten zwei Jahren verändert hat, lässt mich vermuten, dass in einigen Jahren nichts mehr so ist wie heute. Klar ist: Es wird für die Annahmestellen nicht einfacher.

    Unsere Aufgabe als Verband ist dabei, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um das Überleben möglichst vieler Annahmestellen sicher zu stellen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn auch die Mitglieder sich bewegen, Neues ausprobieren, mit der Zeit gehen. Um nur ein Thema anzusprechen: Der Online-Handel wird wachsen, die Annahmestellen müssen reagieren. Eine Mehrkanalstrategie ist unabdingbar.

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier sind wir völlig einer Meinung. Es gilt unter Experten als gesichert, dass beide Vertriebskanäle einander stark beeinflussen, so dass ein moderner Händler auf einen Internetauftritt nicht verzichten kann. Wir werden die Annahmestellen bei der Errichtung eines Internetauftrittes tatkräftig unterstützen.

    Frage: Die veränderten Rahmenbedingungen wurden genannt. Wie steht es um das leidige Thema „Staatsvertrag“. Was hat sich nach der Verabschiedung verändert? Wohin geht die Reise?

    Tobias Buller: Eine unendliche Geschichte… Die Geburtswehen des Staatsvertrages haben wir hautnah erleben dürfen. Zu unserem Leidwesen allerdings erst nach massivem Einwirken. Die Anhörung im Landtag von NRW zum neuen Glücksspielstaatsvertrag war jedenfalls ernüchternd. Jugendschutz und Suchtbekämpfung, Wettbewerb über private Wettanbieter, illegales Spielgeschäft – um nur einige Kernprobleme zu nennen – sind nach langem Hick-Hack in einen neuen Vertrag gegossen worden. Der Stein der Weisen konnte nicht gefunden werden. Schon auf der politischen Ebene gab es widerstreitende Interessen zwischen den Bundesländern. Die jetzt im Nachgang in NRW verabschiedete Werberichtlinie gibt ein wenig Hoffnung auf Besserung. Andere Dinge werden auch weiter die Gerichte beschäftigen.

    Hans-Jürgen Gärtner: Lassen Sie mich das Stichwort Werberichtlinie aufgreifen. Hier wird man sehen müssen, inwieweit die Gerichte die aus Sicht der Lottogesellschaften dringend notwendige Möglichkeit mitmachen, wieder intensiver Werbung betreiben zu dürfen, wie die Privaten es unbehelligt seit Jahren tun. Nur so nebenbei: Schließlich geht es auch um rund 670 Mio. Euro, die jährlich durch WestLotto für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Auch die Genehmigungspraxis zum Betreiben von Annahmestellen macht uns sehr viel Arbeit. Der heilige Bürokratius zwingt auch langgediente Annahmestellen, u. a. ein polizeiliches Führungszeugnis und einen aktuellen Gewerbezentralregister-Auszug vorzulegen. Bis heute sind auch die Lizenzen für Sportwetten noch nicht vergeben. Herr Buller hat uneingeschränkt recht: Eine unendliche und zudem in Teilen auch noch sehr unerfreuliche Geschichte…

    Frage: Das Thema Wettbewerb klang an. Das Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wo liegen die Grenzen? Ist Internetspiel Chance oder Risiko für die Annahmestellen?

    Hans-Jürgen Gärtner: Augenblicklich unterhalten wir uns um eine Größenordnung von unter 5 Prozent vom Gesamtumsatz. Wenn ich in die Zukunft blicken soll, so sind die Wachstumsraten sicher – wie im übrigen Einzelhandel auch – auf den ersten Blick bedrohlich. Dennoch: Ich glaube, dass eine Größenordnung von über 20 Prozent Umsatzanteil, die eine im Auftrag des Bundesverbands der Lottoannahmestellen erstellte Analyse nahelegt, nicht realistisch ist. Ich will das Internetspiel nicht klein reden, schließlich wachsen neue, international aufgestellte Anbieter wie Pilze aus dem Boden, eine Regulierung scheint kaum möglich. Das staatliche Lotto muss durch neue Spiele, durch Seriosität punkten. Abzocke sei den anderen überlassen!

    Tobias Buller: Die Annahmestellen leiden unter den zunehmenden Angeboten im Internet. Sie würden auch gerne an den dort erzielten Umsätzen teilhaben. Die Frage des „Wie“ beschäftigt uns seit geraumer Zeit. Neidisch blicken wir auf die Kollegen in Bayern, die an den Umsätzen im Internet beteiligt werden. Einen Weg dahin sehe ich, wenn es den Annahmestellen – auf welchem Weg auch immer – gelingt, nachweislich im Internet Umsatz zu generieren. Ich wiederhole mich: Dazu ist es zunächst dringlich notwendig im Internet vertreten zu sein! Wir müssen lernen, den stationären und den Internethandel zu verzahnen, auch wenn ich für diese Meinung oft kritisiert werde. Wir müssen schauen, wo der Kunde ist und uns auf dieses Medium mit einstellen. Andernfalls spielen wir den privaten Anbietern in die Karten.

    Frage: Das Dauerthema Spielsucht und Jugendschutz klang an. Gibt es etwas Neues?

    Hans-Jürgen Gärtner: Leider ja. Die Tests werden jetzt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Bezirksregierungen durchgeführt. Das „Leider“ bezieht sich auf die drohenden Sanktionen wie Ordnungsgelder und Lizenzentzug durch die staatliche Aufsichtsbehörde.

    Tobias Buller: Das „Leider“ gilt aber für uns auch! Anreizsysteme wie Prämien für diejenigen, die sich vorbildlich verhalten, gibt es künftig nicht mehr. Andererseits eröffnen Maßnahmen der Ordnungsbehörden auch den Weg zu den Gerichten – vom Einspruch bis zur Klage gegen drohende Schließungen. Gleichwohl hätte ich es für ein richtiges Signal den Annahmestellen gegenüber gehalten, die bislang gezahlten Prämien beizubehalten.

    Frage: Von der Einführung des Eurojackpots hat man sich viel versprochen. Konnten die Erwartungen erfüllt werden?

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier kann ich mit einem uneingeschränktem „Ja“ antworten. Die Wachstumsraten sind sehr erfreulich, besonders bei dem derzeitig steigenden Jackpot. Über acht Prozent des gesamten Umsatzes in NRW entfallen bereits auf das neue Spielangebot. Das zeigt deutlich die wachsende Bedeutung dieses Produktes.

    Tobias Buller: Die Entwicklung zeigt, wie ungeheuer wichtig es ist, dass neue und zudem auch konkurrenzfähige Produkte das Geschäft beleben. Spieler wollen spannende und gewinnträchtige Anreize haben. Natürlich ist klar, dass das Damoklesschwert Spielsucht über allem schwebt. Neue Produkte zu kreieren, ist nicht das Problem, sie genehmigungsfähig zu machen, ist die weit schwerere Aufgabe.

    Frage: Eine abschließende Frage zum künftigen Miteinander: Was erwartet der LTV von WestLotto und wie ist die Erwartung von WestLotto?

    Hans-Jürgen Gärtner: Wir haben eine offene und faire Gesprächskultur entwickelt und sind weiterhin sehr daran interessiert, bei allen anstehenden Themen die Annahmestellen und insbesondere den LTV als deren Interessenvertreter einzubinden. Daran erkennt man auch, dass keine Annahmestelle in NRW Befürchtungen haben muss, eine Mitgliedschaft im Verband werde vom Unternehmen negativ gewertet. Wir erwarten aber von unseren Gesprächspartnern ein hohes Maß an Professionalität. Die komplexer werdenden Zusammenhänge lassen auf schwierige Fragen leider keine einfachen Antworten zu.

    Tobias Buller: Wir wollen nicht nur gehört, sondern stets auch ernst genommen werden. Wir wollen konstruktiv und – wenn notwendig auch mit kontroversen Positionen – mitwirken, um unsere berechtigten Interessen zur Geltung bringen. Wir sehen dabei die Lottogesellschaft nicht als natürlichen Feind, sondern als Partner – wir sitzen schließlich im selben Boot.

    Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus einer Broschüre des LTV NRW.

    (DTZ 42/13)

  • Zentrale Positionen teils neu besetzt

    FRECHEN (DTZ/fnf). Seit einem Jahr verfolgt Lekkerland seine Unternehmensstrategie „Convenience 2020 – Agenda for Success“. „Wir wollen der bevorzugte Partner für Anbieter von Unterwegskonsum sein und richten uns darauf aus, unsere Kunden in ihrem Geschäft erfolgreich zu machen.

    Um unsere Unternehmensstrategie noch fokussierter umzusetzen, haben wir zum 1. November 2013 zentrale Positionen im deutschen Management-Team teilweise neu besetzt“, erläutert Frank Fleck, Geschäftsführer Lekkerland Deutschland.

    Zukünftig wird Jan-Dirk Büsselmann, der bisher als Vice President Sales Independent für die Regionalkunden verantwortlich ist, die neu geschaffene Position des Vice President Business Development übernehmen. „In seiner neuen Aufgabe wird Jan-Dirk Büsselmann sich darauf konzentrieren, wichtige strategische Projekte für Lekkerland Deutschland voranzutreiben, die uns bei der Umsetzung von „Convenience 2020“ weiter unterstützen“, erläutert Frank Fleck. Büsselmann (42) bekleidete bei den Firmen Sügro, Spar Handels AG und Metro AG verschiedene Positionen, bevor er 2010 zur Convenience Concept GmbH, einer damaligen Lekkerland Tochtergesellschaft, wechselte. Bei Lekkerland Deutschland war er zuvor außerdem verantwortlich für die Planung und Steuerung der Vertriebstrainings und Schulungsmaßnahmen sowie für die strategische Planung und Entwicklung von Vertriebskonzepten.

    Der Regionalkundenvertrieb wird künftig von Uwe Albrecht, bisher Vice President Country Marketing, verantwortet. „Uwe Albrecht wird das strategisch wichtige Geschäft mit den Regionalkunden weiter stärken und ausbauen“, so Fleck. Albrecht (54) ist bereits seit 1982 im Unternehmen und besitzt langjährige und vielfältige Managementerfahrung in verschiedenen Führungspositionen im Logistik- und Vertriebsbereich von Lekkerland. Er war als Vice President Operations für Lekkerland Deutschland tätig und von 2007 bis 2012 war er Geschäftsführer bei dem ehemaligen Lekkerland Tochterunternehmen Convenience Concept GmbH. In seiner derzeitigen Position verantwortet Uwe Albrecht das gesamte Marketing von Lekkerland Deutschland.

    Ulrich Knieling, bislang Vice President Purchasing/Trade Marketing bei Lekkerland Nederland B.V., übernimmt als Vice President Country Marketing und Foodservice in Personalunion die Verantwortung für das deutsche Marketing und den Bereich Foodservice. „Ulrich Knieling wird unter anderem mit der Entwicklung modularer und kompletter Einzelhandelslösungen für unsere Kunden einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung unserer Unternehmensstrategie leisten“, erläutert Frank Fleck. Knieling (50) ist ein ausgewiesener Trade Marketing und Category Management Experte. Seit Anfang 2008 ist er bei Lekkerland Nederland B.V. tätig. Zuletzt zeichnete er dort verantwortlich für den Bereich Trade Marketing und Purchasing und hat die Konzeption und Einführung von innovativen, sehr erfolgreichen Vertriebskonzepten wie „Lekker op weg“ und „on-the-go“ Foodservice Lösungen wie „Punto Panino“ oder „Piacetto“ verantwortet.

    Jan-Dirk Büsselmann, Uwe Albrecht und Ulrich Knieling berichten direkt an Frank Fleck.

    (DTZ 41/13)

  • „Rekordjahr“ für Tabakwaren-Facheinzelhandel

    HAMBURG (DTZ/fnf). Seit 2002 erheben der BTWE, British American Tobacco Germany und Unternehmensberater Ralf Finken den Betriebsvergleich für den Tabakwarenfachhandel. Der BAT BTWE Betriebsvergleich 2012 zeigt wieder einmal sowohl gute als auch negative Tendenzen. Zunächst die guten: Der Rohertrag ist weiter gestiegen und das Betriebsergebnis ein großer Erfolg. Negativ bleiben hingegen die weiterhin abnehmende Kundenzahl pro Woche sowie die rückläufigen Ergebnisse im Kernsortiment Presse.

    Erfreulich ist die Entwicklung bei Zigaretten und Other Tobacco Products (OTP). Beide Segmente haben spürbar zugelegt. Sorge macht weiterhin das Pressesortiment. Nach einer leichten Erholung in den beiden vorangegangenen Jahren liegt ihr Umsatzanteil seit Erhebung des Betriebsvergleiches nun auf einem historischen Tiefstand. Bei angenommenen sechs Öffnungstagen liegt der Rohertrag im Pressesortiment bei 40 Euro täglich.

    Der RohertragDie Entwicklung des Rohertrages (Umsatz minus Wareneinsatz) ist ein wichtiges Barometer für den Geschäftserfolg und gleichzeitig eine zentrale Kennziffer der Unternehmenskalkulationen. 2012 ist der Rohertrag deutlich gestiegen und erzielte mit 22,70 Prozent einen neuen Höchstwert seit Erhebung des BAT BTWE Betriebsvergleichs. Die Ursachen liegen in den Bereichen Provisionserlöse, sonstige Sortimente und RBA. Diese haben Bestwerte erzielt und heben den Rohertrag auf die historische Marke. Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig die ständige Erneuerung und das aktive Steuern der Geschäfte ist.

    Kosten und BetriebsergebnisDie Entwicklung der Kosten sowie das Betriebsergebnis 2012 sind die positive Botschaft des diesjährigen Betriebsvergleiches. Insgesamt hat die Branche ein sensationelles Ergebnis erzielt. Die Kosten haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren nur in einem Bereich stark verändert. In den Lohnkosten. Diese sind in Summe stark gestiegen. Nicht jedoch prozentual. Das sehr gute Ergebnis ist also diesmal nicht einem verbesserten Kostenmanagement geschuldet, sondern einem höheren Rohertrag.

    Die betrieblichen Leistungsziffern umfassen Faktoren wie Personal- und Raumleistung oder die Kundenfrequenz. Sie geben Aufschluss über den Erfolg, den Mitarbeiter erzielen, über die Qualität der Nutzung der Flächen sowie die Entwicklung der wöchentlichen Kundenzahl. Damit sind sie eine wichtige Messlatte für Verbesserungen. Sie sind folglich zentrale Kennziffern für den Betriebserfolg.

    Die Anzahl der Wochenkunden bleibt das Sorgenkind im Tabakwarenfacheinzelhandel. Seit der Erhebung der Daten für den BAT BTWE Betriebsvergleich ist sie auf einem erneuten historischen Tiefstand gesunken und hat seit 2002 um mehr als 1 000 Kunden pro Woche abgenommen.

    Der Umsatz pro Kunde und Kaufakt ist erneut gestiegen. Die schon klassische Umsatzsteigerung auf Basis von Preiserhöhungen mal außer Acht gelassen, ergibt sich an dieser Stelle ein sehr positives Bild in der Rohertragssteigerung.

    BTWE: Appell für Erhalt der Nachhaltigkeit bei ErträgenDie positive Geschäftsentwicklung der am BAT-BTWE-Betriebsvergleich 2012 beteiligten Tabakwaren-Einzelhandelsunternehmen freut den Branchenverband BTWE ganz besonders. Geschäftsführer Willy Fischel: „Hier zeigt sich, dass der Tabakwaren-Einzelhandel in der Lage ist, mit kluger Sortimentspolitik und Optimieren der von ihm beeinflussbaren Kostenstrukturen auch existenzsichernde Betriebsergebnisse zu erwirtschaften und damit die gesellschaftlichen Nahversorgerfunktionen ebenso gut zu gewährleisten wie effiziente Distribution und wirksame Verbraucheransprache. Dazu ist aber auch ein politisches und wirtschaftliches Umfeld notwendig, das dem Handel die erforderliche Ertragskraft lässt. In 2012 war dies relativ gut gewährleistet. Im Jahr 2013 führten Marktentwicklung und preispolitische Entscheidungen im ersten Halbjahr zu Rückgängen sowohl auf Absatz- wie auch auf Ertragsseite. Inzwischen zieht das Geschäft wieder an, und wir hoffen, dass der Fachhandel die Delle im zweiten Halbjahr wieder möglichst weitgehend ausgleichen kann. Angesichts der Verunsicherung durch die Signale der politischen Landschaft – vor allem in Sachen TPD und Rauchverbote – braucht der Fachhandel aber mehr denn je den engen Schulterschluss zu seinen Partnern auf Hersteller- bzw. Lieferantenseite. Das bedeutet vor allem das Schaffen und Erhalten von Nachhaltigkeit in der Gestaltung der Vertragsbeziehungen mit ausreichenden Margen für den Handel. Die Profitabilität muss wieder in den Vordergrund rücken vor kurzfristigem Marktanteilsdenken.“

    Eine ausführlichere Darstellung des BAT BTWE Betriebsvergleichs in tabellarischer Form sowie ein ergänzendes Interview mit Unternehmensberater Ralf Finken finden Sie auf Seite 4 dieser Ausgabe.

    (DTZ 41/13)

  • Inter-tabac: Führende Position als Ordermesse und Branchenschaufenster

    DORTMUND (DTZ/fok). Ein „halbrundes“ Jubiläum und einen ganzen Erfolg feierte die diesjährige Inter-tabac 2013 in Dortmund.

    Anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens konnte die veranstaltende Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH neue Rekordzahlen sowohl bei den ausstellenden Unternehmen wie auch bei den Besucherzahlen vermelden und damit ihre Position als führende Tabakmesse weltweit unterstreichen. Insgesamt 401 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen auf der Inter-tabac 2013, gut 60 Prozent kamen aus dem Ausland, 51 Nationen waren vertreten. China stellte mit 35 Ausstellern die zweitgrößte Gruppe nach den deutschen Ausstellern. Internationalität war auch bei den Messebesuchern festzustellen: Insgesamt meldet die Ausstellungsleitung eine Zahl von 9 585 Fachbesuchern. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr und absoluter Rekord seit Bestehen der Messe.

    In großer Zahl war auch der Fachgroß- und -einzelhandel aus Deutschland erschienen, um sich über die aktuellen Trends und Produkte zu informieren, einzukaufen und den unmittelbaren Dialog zu seinen Lieferanten zu suchen. Die früher zuweilen geäußerte Skepsis gegenüber der steigenden Internationalität der Messe ist inzwischen ganz klar der Überzeugung gewichen, dass die positiven Effekte der weltweit größten Angebotsbreite auf dieser Messe bei weitem die Sprachprobleme und in Einzelfällen auch fehlende Distributionsstrukturen aufwiegen. So fällt unterm Strich sowohl das Urteil der Aussteller wie auch die Beurteilung der Fachbesucher gut aus.

    Ganz klar heben beide Gruppen ganz deutlich hervor, dass die Möglichkeit der aktiven Verkostung von Tabakwaren an den Ständen und in den Messehallen ein ganz entscheidender Faktor für den Messebesuch sind und dass daher auch die von Messegesellschaft und Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund im Dialog mit den verantwortlichen Stellen erzielte Regelung einer weiterhin bestehenden Raucherlaubnis in den Hallen ganz einmütig begrüßen. Daher stößt die Erklärung von Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH, dass in den Hallen auch künftig probiert und geraucht werden dürfe, auf große Zustimmung: „Das Thema ist final mit der NRW-Landesregierung geklärt“ erläuterte Sabine Loos.

    Eine legale Messe für legale Produkte in einem sehr anspruchsvollen Rahmen, das spiegelt sich, mit wenigen Ausnahmen, auch in der Medienberichterstattung über die Inter-tabac wider. Die groß angekündigten Proteste von Tabakgegnern vor der Messe mit rund einem Dutzend Aktivisten fand bei den Messebesuchern gar keine und in den Medien nur in Einzelfällen Beachtung. Allerdings hatte die Messegesellschaft auch gründliche Vorsorge getroffen, dass es zu keinen Zusammenstößen mit den Fanatikern kommen konnte. Die spezielle Rauchregelung für die Messe hatte ein paar unvermeidbare Nebenwirkungen, die aber gern in Kauf genommen wurden. Dazu zählt die Verlagerung der gastronomischen Angebote in den Innenhof zwischen den Hallen. Auszubildende des Tabakwarenhandels, die noch unter 18 Jahren sind, konnten nicht mehr zu Schulungszwecken auf die Messe mitgenommen werden. Und die Registrierung der Fachbesucher wurde sehr gründlich vorgenommen. Beim großen Besucheransturm zur Messeeröffnung am Freitag führte das teils zu längeren Wartezeiten an den Kassen. Laut Messeleitung wird die Situation sich künftig schnell verbessern, weil die Registrierungen regelmäßiger Besucher dann ja bereits vorliegen. Außerdem propagiert der Veranstalter stark die Registrierung und den Kartenkauf über Internet, damit dies künftig noch stärker angenommen wird, was ebenfalls zur Beschleunigung des Zutritts beiträgt.

    Mit Blick auf den Zahl der Besucher und die Qualität von Messegesprächen und Orders äußerte sich auch in diesem Jahr die deutliche Mehrheit der Aussteller zufrieden bis sehr zufrieden. Insgesamt ermittelt die Messegesellschaft einen Messeumsatz von über 123 Millionen Euro. Gleichzeitig nimmt die Pflege von Geschäftskontakten eine zentrale Rolle ein. Neukunden gab und gibt es naturgemäß vor allem im Auslandsgeschäft, weshalb etliche Firmen die Zahl ihrer Kundenbetreuer gerade für diesen Sektor erhöht haben und sehr häufig auch über den Erfolg dieser Maßnahme berichten.

    Für die ersten beiden Messetage melden die meisten Hersteller hohe bis sehr hohe Besucherfrequenz, am Sonntag ging diese teilweise etwas zurück, vielleicht aufgrund der parallel stattfindenden Bundestagswahl, vielleicht auch, weil vielen kleineren Abnehmern das Geld fehlt, um ihr Sortiment aufzustocken und attraktive Messerabatte zu nutzen.

    Die Messebesucher sehen die Messe mehrheitlich als sehr wertig bei Produkten und deren Präsentation an. Allerdings vermissen einige echte Innovationen. Andererseits machte eine Reihe von Herstellern deutlich, dass sie nicht jedes Jahr mit einem Füllhorn von bahnbrechenden Neuheiten zur Messe kommen können. Es helfe weder dem Handel, wenn man seine Regale verstopfe noch dem eigene Unternehmen, wenn man den Außendienst mit Neuem überfordere. Letztlich ist aber festzustellen, dass bei den für den Fachhandel besonders wichtigen Bereichen Zigarren und Pfeife erstaunlich viel Neues und Attraktives auf der Messe präsentiert wurde.

    (DTZ 39/13)

  • Wechsel von Heinrich Wagner zu Peter Huissel vollzogen

    FRECHEN (DTZ/vi). Mehr als 20 Jahre hat Heinrich Wagner, Gründungsgesellschafter von DTV Tabak, im Beirat und als Beiratsvorsitzender wesentlich die Geschicke der Verbundgruppe mitbestimmt. Aus der Idee, durch den kooperativen Zusammenschluss führender regionaler Fachgroßhändler einen nationalen Fachanbieter für alle Leistungen rund um den Tabak zu formen, hat sich bis heute die umsatzstärkste europäische Fachgroßhandelsgruppe für Tabakwaren entwickelt.

    Das Wachstum ist ungebremst. In diesem Jahr hat Heinrich Wagner den Stab an Peter Huissel als Beiratsvorsitzenden der Gruppe weitergegeben.

    Als im Jahr 1985 die Verbundgruppe DTV Tabak an den Start ging, gehörte Heinrich Wagner zu den Initiatoren dieser für den Tabakwarenfachgroßhandel neuen Marketingidee. Ziel des Zusammenschlusses war es, die Leistung bereits starker und aktiver regionaler Anbieter zu einem neuen nationalen Angebot zu bündeln und sich damit als Partner für nationale Systeme zu empfehlen.

    Heinrich Wagner, der Inhaber der Großhandlung wagro in Duisburg ist, war auch der erste Geschäftsführer dieser neuen Gruppe. Es gelang mit einem eindeutigen Leistungs- und Qualitätsanspruch an die Umsetzung des Konzepts die führenden Großhandlungen in die Gruppe zu holen. Schnell wurde mit den ersten Systemkunden der Nachweis geführt, dass ein solcher Zusammenschluss und das neue Angebot genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Trotz dann dramatischer Veränderungen des Marktes in den Jahren zwischen dem Gründungsjahr 1985 und 2012, hat die Marketingidee von DTV Tabak nichts an Aktualität verloren.

    Heinrich Wagner hat sich dabei immer als Motor für die Weiterentwicklung des Zusammenschlusses verstanden, aktiv und sehr konsequent in der Verfolgung der Ziele. 2012 lag der Umsatz der Gruppe deutlich über 3 Milliarden Euro. Die Prognosen für die Zukunft sind weiter positiv.

    Zum Profil von Heinrich Wagner gehört sein Engagement für die Einzelhandelskunden. Er hat die Verbindung von Groß- und Einzelhandel immer als eine stark partnerschaftliche gesehen. Sein Credo: Leistungen des Einzelhandels müssen von der Industrie gesehen, geschätzt und honoriert werden. Ob es der Industrie gefiel oder nicht, Heinrich Wagner war es, der sich auch als Beiratsvorsitzender von DTV Tabak für eine bessere Spanne der Händler stark machte. Immer wieder hat er Verbesserungen angemahnt. Das hat sicher seine Wirkung auf die Industrie nicht verfehlt.

    Nach mehr als 20 Jahren hat er nun sein Amt als Beiratsvorsitzender von DTV Tabak aufgegeben. Er ist weiter mit Leib und Seele dem Tabak verbunden. Seine Erfahrungen gehen nicht verloren. Er will der aktive Gesellschafter bleiben, dem seine Mitgesellschafter aktuell ihre Anerkennung für sein über zwei Jahrzehnte währendes Engagement ausgesprochen haben.

    Es war eher ein spartanisch einfaches Treffen – Wagner macht nicht viel Aufhebens um seine Person – bei dem dies im kleinen Kreis geschah. Man wollte ihm als symbolisches Dankeschön ein Geschenk überreichen. Das lehnte Heinrich Wagner kategorisch ab. Was er über 20 Jahre für die Gruppe getan habe, habe er als Pflicht, aber auch als Freude empfunden. Die Gesellschafter haben daraufhin beschlossen, Heinrich Wagner einen namhaften Betrag für ein ihm am Herzen liegendes soziales Projekt zur Verfügung zu stellen. Damit war er einverstanden und entschied sich für das Malteser Hospiz St. Raphael in Duisburg und dessen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Dort kam das Geld gut an … typisch für Wagner, das Geld wechselte ohne viel Aufhebens und ohne Foto den Besitzer. Beim Hospiz hat man sich sehr gefreut und Heinrich Wagner war zufrieden.

    (DTZ 36/13)

  • Torsten Löffler leitet Unternehmensgruppe Dr. Eckert

    BERLIN/STUTTGART (DTZ/fnf). Mit Wirkung vom 1. September 2013 haben die Gesellschafter der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH Torsten Löffler zum Alleingeschäftsführer des Unternehmens berufen. Löffler, seit rund zwölf Jahren bei der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH, übernimmt damit künftig die Aufgaben, die bislang der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Adam-Claus Eckert ver-antwortete.

    Dr. Adam-Claus Eckert beendete am 31. August seine Tätigkeit als Geschäftsführer und übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrates der Unternehmensgruppe. Dr. Adam-Claus Eckert: „Nach 38 Jahren, davon 23 als Geschäftsführer unserer Unternehmensgruppe, übergebe ich meine Aufgabe an Torsten Löffler. Er ist seit vielen Jahren in leitender Position bei uns beschäftigt und dadurch bestens vorbereitet und geeignet, seine neue Aufgabe wahrzunehmen.“

    Torsten Löffler (49) sammelte nach seiner Berufsausbildung erste Vertriebserfahrungen in Einzelhandelsunternehmen der Tabakwarenbranche. Seit 2001 bei der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH, unterstützte der geprüfte IHK Controller zwischen 2004 und 2006 den damaligen Vertriebschef als Assistent der Geschäfts-leitung und übernahm von 2006 an die Vertriebsverantwortung der Unternehmensgruppe in den neuen Bundesländern. Seit Oktober 2009 leitete Löffler den gesamten Vertrieb der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, seit Januar 2012 war er gemeinsam mit Dr. Adam-Claus Eckert deren Geschäftsführer.

    Mit mehr als 190 Einzelhandelsgeschäften der Marken Eckert, Ludwig, Barbarino und Coffee Jungle zählt die Unternehmensgruppe Dr. Eckert heute zu den deutschen Marktführern mit den Sortimentsschwerpunkten Presse, Buch, Tabakwaren, Convenience, Lotto/Toto und Postdienstleistungen.

    (DTZ 36/13)

  • Rainer v. Bötticher appelliert an EU-Abgeordnete in Sachen TPD

    BREMEN / BRÜSSEL (DTZ/pnf). Rainer von Bötticher ist nicht nur Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels, sondern auch und vor allem mittelständischer Unternehmer. Als solcher kämpft er für den Erhalt von Rahmenbedingungen, die die Existenz seiner 72 Filialgeschäfte und die damit verknüpften mehrere hundert Arbeitsplätze auch künftig noch möglich machen.

    Drastische Gefahr droht diesen aber durch überzogene Regulierungen im Rahmen einer Änderung der Tabak-Produktrichtlinie, die die EU-Kommission auf den Weg gebracht hat. Eine der wenigen Möglichkeiten, hier existenzgefährdende Härten noch abzumildern, liegt in den Händen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die am 10. September über die Richtlinie abstimmen. Daher hat Rainer von Bötticher in einem Brief an die EU-Abgeordneten seiner Region den dringenden Appell gerichtet, sich bei ihrer Entscheidung gegen eine übertriebene Regulierung auszusprechen. DTZ veröffentlicht diesen Brief im folgenden im Wortlaut; er kann durchaus als Ermunterung und Anregung für die zahlreichen Fachhändler, Unternehmer und Mitarbeiter der Tabakbranche dienen, die EU-Abgeordneten ihrer Region persönlich anzusprechen. Eine unkomplizierte Möglichkeit, dies zu tun, zeigt die von Philip Morris initiierte Website [link|http://www.was-noch.eu] www.was-noch.eu.[/link]

    „Sehr geehrte Frau Abgeordnete,
    sehr geehrter Herr Abgeordneter,

    in Kürze stehen die Beratungen und die Abstimmung über die vorgeschlagene EU-Tabakproduktrichtlinie Teil 2 (TPD 2) im Europäischen Parlament an. Als Bürger, Wähler und geschäftsführender persönlich haftender Gesellschafter eines in Norddeutschland mit 72 Filialen tätigen Traditionsunternehmens wende ich mich auf diesem Wege in größter Besorgnis an Sie. Die geplante TPD 2 würde, wenn sie wie vorgeschlagen durchkäme, mein Unternehmen existentiell bedrohen.

    Wir führen Tabakwaren, Presse, Lotto und z.T. hochwertige Spirituosen sowie Postdienstleistungen in unseren Filialen und sind ein reines Handelsunternehmen, welches an die Endverbraucher abgibt. Ich bin in vierter Generation tätig, mein Sohn ist zum 1. Juli dieses Jahres in unser Familienunternehmen eingetreten. Wir beschäftigen 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und begehen am 1. April 2014 unser 150-jähriges Firmenjubiläum.

    Insbesondere folgende Punkte aus dem TPD 2-Entwurf sehen wir extrem kritisch:

    1.) Überdimensional große Schockbilder, die die legale Marke enteignen, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Laden vor Ort in einem Gruselkabinett arbeiten lassen und über die nicht der wissenschaftliche Beweis erbracht ist, dass sie Menschen vom Rauchen abhalten.

    Die Schockbilder verdrängen das über Jahrzehnte aufgebaute Markenimage. Nicht mehr dieses steht dann zukünftig im Wettbewerb, sondern allein der Preis. Mit der Folge, dass es Preissenkungen geben wird, was im Sinne des Jugendschutzes nicht gewollt sein kann. Diese Preissenkungen gingen zudem zu Lasten unserer Marge und würden unsere Existenz bedrohen…

    2.) Verbot von Slim- und Mentholzigaretten, was uns als Fachhandel die Möglichkeit nimmt, uns mit Spezialitäten von anderen Vertriebskanälen, wie z.B. dem Lebensmittelhandel und der Tankstelle vom breiten Sortiment her gesehen abzugrenzen. Wir werden immer vergleichbarer und damit auch ersetzbarer. Dabei wollen die Konsumenten uns als Nahversorger.

    Kürzlich haben sich 210 000 Konsumenten (davon im übrigen 20 % Nichtraucher!) bundesweit durch ihre Unterschrift in Tabakwarenfachgeschäften gegen weitere Regulierungen ausgesprochen. Das legale Produkt Tabak ist nämlich bereits reguliert durch Warnhinweise, Werbeverbote und den sinnvollen und notwendigen Jugendschutz, den wir tagtäglich in unseren Filialen leben…

    3.) Delegierte Rechtsakte, die die EU-Kommission legitimiert, ohne Parlament und Rat mit einzubeziehen weitere Regulierungen einfach so strikt vorzunehmen. Das hat m.E. mit Demokratie nichts mehr zu tun, das hat eher diktatorische Tendenzen…

    Wenn TPD 2 wie vorgeschlagen durchkommt, sehen wir die ganz große Gefahr des Überlappens auf weitere Branchen und Gebiete des menschlichen Zusammenlebens. M.E, steht mit TPD 2 die Freiheit des mündigen Bürgers und damit ein ganzes Stück Demokratie auf dem Spiel.

    Als Mensch und Wähler möchte ich nicht in einem Staat oder einer Staatengemeinschaft leben, der oder die mir vorgibt, was ich zu tun oder zu lassen habe. Das möchte ich in einer Demokratie selbst entscheiden können. Ich hoffe auf eine liberale Gesellschaft, die von Aufklärung, Toleranz und Rücksichtnahme geprägt ist – und nicht von Ver- und Geboten – und gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns dieses erhalten. Der TPD 2-Entwurf reguliert in unverhältnismäßiger und überzogener Weise ein legales Produkt in einem funktionierenden Markt.

    Ich erbitte Ihre Stimme gegen ein so übertriebenes „Regulierungswerk“.

    R.v.Bötticher"

    (DTZ 34/13)

  • Mehr Paketshops im Einzelhandel

    BONN/BERLIN (DTZ/red). Die Deutsche Post DHL erweitert die Zahl der Annahmestellen für den privaten Paketversand in Deutschland ab sofort deutlich: Bis Ende 2014 plant der Marktführer im deutschen Paketmarkt die Einführung von zusätzlichen 20 000 DHL Paketshops vor allem in den großen Ballungsräumen der Republik.

    Das Unternehmen setzt bei den neuen DHL Paketshops auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kaufleuten im Einzelhandel und deren Kundenorientierung, verbunden mit entsprechenden Öffnungszeiten des lokalen Handels. Gedacht ist dabei insbesondere auch an Verkaufsstellen mit Presseerzeugnissen, Tabakwaren und Lotto. Ähnlich wie bei den Partnerfilialen erhalten die Paketshops im Einzelhandel als Vergütung eine variable Provision und eine Fixprovision. Auf die DTZ-Frage nach der Höhe der Provisionen macht DHL allerdings keine Angaben.
    In den Paketshops können die Verbraucher künftig bereits frankierte Pakete, Päckchen und Retouren einliefern und erhalten damit neben den schon bestehenden 13 000 Postfilialen und mehr als 2 500 Packstationen eine weitere Möglichkeit, um etwa Retourensendungen mit Beleg abzugeben.

    Die ersten rund 100 DHL Paketshops sind in der zurückliegenden Woche in Berlin ans Netz gegangen. Die Aufschaltung weiterer Shops wird bundesweit schrittweise in den kommenden Wochen und Monaten erfolgen. Allein für 2013 rechnet das Unternehmen bereits mit insgesamt 10 000 neuen Paketshops, die restlichen folgen bis Ende 2014. Insgesamt verfügt die DHL damit künftig über mehr als 50 000 Paketannahmestellen bundesweit.
    „Wir haben noch nie in unserer Konzerngeschichte so viele Pakete transportiert wie im vergangenen Jahr und dieses Wachstum hält auch 2013 unvermindert an. Mit dem Aufbau der neuen DHL Paketshops setzen wir jetzt unsere gezielte Orientierung an den Bedürfnissen der Verbraucher in Deutschland fort, sind noch näher am Kunden und schaffen somit die Basis für noch mehr Onlinehandel in Deutschland“, sagt Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL.

    (DTZ 27/13)

  • Abschlagsätze für Inventurbewertung

    KÖLN (DTZ/vi). Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE) hat jetzt die Abschlagsätze zur Bewertung der Warenvorräte für die Bestandsaufnahme per 31. Dezember 2012 vorgelegt, die als Richtwerte für die Erstellung des Jahresabschlusses gute Dienste leisten können.

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    Für die Berechnung der durchschnittlichen Rohgewinne wurde der Absatz/Umsatz der Gesamtindustrie Tabakwaren im 4. Quartal 2012 zugrunde gelegt, und zwar – um valide Daten zu erhalten – über den Großhandel. Dies schlägt sich in den Zahlen sowohl produkt- als auch wettbewerbsspezifisch nieder. Berücksichtigung fanden insbesondere konsumbedingte Einflüsse, die sich wiederum regional differenziert auswirken können.

    Ebenso können „Direktbezieher“ hier bessere Spannen erzielen. Firmen- und kundenspezifische Mengenrabatte blieben unberücksichtigt. Um diese muss der Nettonutzen jeweils vergrößert werden. Die Bewertungsansätze können Bestandteil des Jahresabschlusses werden. Der BTWE weist darauf hin, dass die Berechnungen nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden; eine Verbindlichkeit kann daraus nicht abgeleitet werden.

    Ein Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass Nettospannen und Roherträge für den Facheinzelhandel im Jahre 2012 für Zigaretten, Feinschnitt und Pfeifentabak leicht angestiegen sind. Bei Zigarren/Zigarillos waren sie nahezu unverändert, bei Ecocigarillos, die durch die Anhebung der Mindeststeuer erheblich stärker belastet wurden, gingen sie deutlich zurück.

    (DTZ 27/13)