Schlagwort: Einzelhandel

  • Kein Umsatzschock durch Horrorbilder

    KÖLN / DORTMUND // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Köln, meldet für die ersten acht Monate 2017 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum lediglich stagnierende bis leicht wachsende Umsätze für den tabakführenden Einzelhandel.

    Beim Verband geht man allerdings nicht davon aus, dass dies bereits allein auf die Umsetzung der EU‐Tabakproduktrichtlinie und hier insbesondere auf die neu eingeführten Schockbilder zurückzuführen ist. Zigaretten, Feinschnitt, Zigarillos inklusive Eco‐Zigarillos, Zigarren, Pfeifentabak und E‐Zigaretten dürfen seit dem 20. Mai 2017 bekanntlich nur noch mit aktuellen Schockbildern und/oder Textwarnhinweisen verkauft werden.

    Die verhaltene Umsatzentwicklung erklärt sich nach Ansicht des BTWE vielmehr aus der Addition mehrerer Gründe und Faktoren:
    So sind mit den Flüchtlingen im Jahr 2015 rund eine halbe Million Raucher nach Deutschland gekommen. Diese haben die Umsätze im Fachhandel positiv beeinflusst. Dieser Effekt hat sich 2016 abgeschwächt und ist 2017 weitgehend ausgeblieben.

    Stopf‐ und Drehtabake erfreuen sich zudem immer größerer Beliebtheit. In diesem Segment ist auch der Trend zum Feinschnitt in Großverpackungen festzustellen, der in diesem Jahr nochmals einen leichten Wachstumsschub bekommen hat.

    Auch E‐Zigaretten werden immer beliebter und verändern oder ergänzen Rauchgewohnheiten bei den Stammkunden des Fachhandels. Dabei spielt für Erstkäufer die Beratung eine sehr große Rolle. Hier kommt dem Fachhandel seine Beratungskompetenz zugute. Das gilt aber auch für die erfahrenen E‐Zigaretten‐Liebhaber. Denn zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Markenpräferenzen bei den E‐Zigarettennutzern noch nicht ausgeprägt sind.

    Rainer von Bötticher, BTWE‐Präsident: „Gute Beratung und Empfehlungen sind daher sowohl beim Erstkauf als auch bei Folgekäufen unabdingbar.“

    Sicher noch einmal ein Stück größer als bei den E-Zigaretten bezeichnete von Bötticher den Aufklärungs‐ und Informationsbedarf bei sogenannten Heat‐not-burn‐Produkten. Speziell im Fachhandel werde es für die Hersteller dieser Produktinnovationen nun darauf ankommen, erfolgreiche Überzeugungsarbeit zu leisten, damit dieser ein derart beratungsintensives Noch‐Nischen‐Produkt mit Überzeugung dauerhaft in sein Sortiment aufnehme.

    Zur InterTabac in Dortmund erklärte von Bötticher, diese weltgrößte Tabak‐Fachmesse sei die Innovations‐ und Orderplattform für alle Sortimentsbereiche des Tabakwareneinzelhandels. Insbesondere die Angebotsvielfalt des Kulturgutes Tabak auf der Messe sei für den Fachhandel die wichtigste Börse, um das Tabaksortiment für seine Kunden aktuell und optimal gestalten zu können. Aber auch die Aussteller aus den Zusatzsortimenten, dem E-Zigaretten-Sortiment und dem Pressebereich seien für den Fachhandel längst unverzichtbare Informations‐ und Orderfixpunkte des Messebesuches.

    Von Bötticher: „Die InterTabac hat einen großen Anteil daran, dass der Tabakwaren‐Einzelhandel jeden Tag ein beliebter und unverzichtbarer Nahversorger für Millionen Kunden ist.“


    vi

    (DTZ 39/17)

  • Dürninger übernimmt Zigarrenhaus Anthes

    ISENBURG // Edith und Reiner Oestreich (Bild), die Inhaber des Zigarrenhauses Anthes in Neu-Isenburg bei Frankfurt, gehen in den Ruhestand. Die 67-Jährige und ihr 71-jähriger Ehemann geben ihr Geschäft Ende September an das 1747 gegründete Fachhandels-Filialunternehmen Dürninger ab.

    Edith Oestreich ist die Urenkelin von Zigarrenmacher Christian Anthes, der sich 1881 mit dem Laden als Tabakwareneinzelhändler selbstständig machte.

    Rund 30 Jahre hat das Ehepaar hinter der Ladentheke seines Fachgeschäfts gestanden. Entsprechend ihrer Devise „Klein, aber fein“ haben die beiden alle Facetten des anspruchsvollen Tabakgenusses mit einem umfangreichen Sortiment bedient. So verfügt das Fachgeschäft nicht nur über einen begehbaren Klimaraum, ist zum Beispiel Davidoff-Depositär und Habanos Specialist, sondern bietet seinen Kunden auch eine große Auswahl an Pfeifen, Tabaken, Feuerzeugen und Zubehör namhafter Marken. Und last but not least werden die Wünsche der Connaisseure durch eine Auswahl an Single-Malt-Whiskys und Rum-Spezialitäten erfüllt.

    Bevor Reiner Oestreich 1988 in die Tabakwarenbranche kam, hatte er bereits eine Karriere im Marketing und Vertrieb bei Markenartikelunternehmen hinter sich. Neben seinem Engagement für das eigene Geschäft wurde Reiner Oestreich Ende Mai des Jahres 2000 als Nachfolger von Thomas Oberheidt zum Präsidenten des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) gewählt, nachdem er zuvor vier Jahre ‧Vizepräsident war. Das Präsidenten-Amt bekleidete Oestreich acht Jahre, bis der derzeitige BTWE-Präsident Rainer von Bötticher Ende Mai 2008 zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Oestreich stand dem Verband aber für weitere acht Jahre als Präsidiumsmitglied zur Verfügung.

    red

    (DTZ 38/17)

  • Wie sieht in Zukunft das Einkaufsverhalten aus?

    MAINZ // Auch wenn der Online-Handel wächst, bleibt der stationäre Laden weltweit der beliebteste Einkaufskanal der Konsumenten. Selbst in der Generation Z, für die der Umgang mit digitalen Technologien selbstverständlich ist, bevorzugen 58 Prozent das Instore-Einkaufserlebnis. Zu diesen Erkenntnissen kommt der Shopper-First Retailing-Report des Cloudanbieters Salesforce in Zusammenarbeit mit Sapient Razorfish.

    Von den 18- bis 54-Jährigen geben allerdings knapp 45 Prozent dem Online-Handel den Vorrang. Noch deutlicher fällt das Ergebnis aus, wenn es um die Suche nach der gewünschten Ware oder Dienstleistung geht. Diese beginnt bei einer klaren Mehrheit digital, nämlich bei 59 Prozent der Befragten, während 31 Prozent im terrestrischen Handel ihre Suche starten.

    Aktionen im oder vor dem Ladenlokal locken die Kunden an und begeistern sie für weitere Besuche. Geschätzt werden persönliche Angebote, was laut Studie 70 Prozent der Kunden dazu anregt, wieder zu kommen. Als Pluspunkt bezeichnen 64 Prozent der Kunden es, wenn sie Produkte früher erhalten als alle anderen.

    Noch stärker als bisher wird es der physische Handel in Zukunft erleben, dass die im Geschäft vor Ort online Preisvergleiche anstellen, zum Beispiel mit ihrem Smartphone. Das erklärten 48 Prozent der Befragten. Immer häufiger bestellen die Kunden im Laden via Online-Kanal.

    Eines macht die Analyse deutlich: Die Kunden nutzen alle Einkaufskanäle, und der Einzelhandel muss immer mehr Omnichannel als selbstverständlich erachten.

    red

    (DTZ 29/17)

  • „Attraktivität steigern“

    BERLIN // Der Einzelhandel ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, Ausbildungsberufe wie der Verkäufer oder die Kaufleute im Einzelhandel zählen zu den beliebtesten.

    „Im Einzelhandel arbeiten in Deutschland rund drei Millionen Beschäftigte. Und die Branche baut Jahr für Jahr weiter sozialversicherungspflichtige Stellen auf“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So waren nach den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit in der Branche zum Stichtag 30. September 2016 gut drei Millionen Arbeitnehmer beschäftigt. Damit hat der Handel 2016 über 31 000 neue Jobs geschaffen. Zudem zeigt die Statistik seit Jahren, dass die Kernausbildungsberufe des Handels beim Nachwuchs am beliebtesten sind. Zahlen des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) zum Stichtag machen deutlich, dass die Kaufleute im Einzelhandel mit deutschlandweit über 25.000 neuen Verträgen Rang 2 und die Verkäufer mit knapp 24 000 den dritten Platz belegten.

    Auch die Bezahlung im Handel stimmt. „Die Branche zahlt gutes Geld für gute Arbeit. Der Durchschnittslohn liegt mehr als 90 Prozent über dem Mindestlohn“, so Genth weiter. Durchschnittlich zahlt die Branche 16,91 Euro pro Stunde.

    Bei den Arbeitszeiten ist der Einzelhandel als Dienstleistungsbranche auf Flexibilität angewiesen. Das führt zu einem hohen Anteil an Teilzeitkräften. Aufgrund des hohen Anteils von Teilzeitbeschäftigten sind naturgemäß die Monatseinkommen geringer als in Branchen mit überwiegend Vollzeitbeschäftigten. Derzeit sind 63 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel in Teilzeit oder als Minijobber tätig. Nur eine Minderheit davon verdient sich auf diese Weise das Haupteinkommen. Hieraus den Schluss zu ziehen, dass die Beschäftigten aufgrund ihrer Tätigkeit im Handel später in der Altersarmut landen, ist allerdings nicht zulässig, denn meist ist in diesen Haushalten zusätzlich ein Vollzeitverdiener vorhanden.

    Für die Zukunft baut Genth auf modernisierte Tarifverträge: „Um die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken, brauchen wir wettbewerbsfähige Tarifverträge. Das stärkt die Tarifbindung und führt den Handel in die digitalisierte Zukunft.“ Die Gewerkschaft Verdi müsse deshalb endlich konstruktiv über die Anpassung der Entgeltstrukturen sprechen. Gefordert sei eine verlässliche Tarifpartnerschaft. Die Schwächung der Tarif-autonomie durch staatliche Einmischung dagegen ist laut Genth der falsche Weg.

    vi

    (DTZ 26/17)

  • Solides Jahr für Davidoff

    BASEL // Die Oettinger Davidoff AG hat nach eigenen Angaben ihre Stellung auf dem globalen Markt trotz herausfordernder Bedingungen im Geschäftsjahr 2016 ausgebaut. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Basel hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Contadis AG verkauft und fokussiert immer stärker aufs Hauptgeschäft.

    Der Gesamtumsatz stieg um 8,2 Prozent auf 595 Millionen Franken (rund 545 Millionen Euro), wobei die Kernmarke Davidoff 20 Prozent zulegte.

    „2016 war ein schwieriges Jahr für die Zigarrenindustrie, weil sowohl die EU als auch die USA neue und teure Anti-Tabak-Vorschriften eingeführt haben. Wir sind sehr zufrieden mit den dauerhaft zweistelligen Wachstumsraten von Davidoff und der Zunahme unseres Marktanteils, aber wir haben nicht alle Ziele für 2016 erreichen können“, kommentierte CEO Hans-Kristian Hoejsgaard den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres.

    Wie angekündigt wurden der Großhandel und die Logistik der Contadis von Lekkerland Schweiz übernommen und das Logistik-Betriebsgelände von Contadis in Oberentfelden in der Schweiz verkauft. Dadurch sank der Umsatz von Oettinger Davidoff 2016 um fast die Hälfte. Das Unternehmen hat damit einen wichtigen strategischen Schritt in Richtung Pure-Play-Unternehmen abgeschlossen – das Hauptgeschäft liegt dabei auf Zigarren und Tabakzubehör sowie internationalen Generalvertretungen –, sondern auch auf Marktänderungen im Groß- und Einzelhandel in der Schweiz reagiert, insbesondere im Bereich Zigarettenvertrieb, dem traditionellen Hauptgeschäft der Contadis AG.

    Oettinger Davidoff hat zudem weiter in seine „Crop-to-Shop“-Philosophie investiert. Nach dem Ankauf von Tabak-Plantagen in der Condega-Region in Nicaragua und im Jamastrán-Tal in Honduras kaufte das Unternehmen 2015 ein Grundstück, auf dem eine neue Zigarrenmanufaktur in Danlí, Honduras, gebaut und im Januar 2017 eröffnet wurde. Mit dieser strategischen Maßnahme reagierte das Schweizer Unternehmen auf die weltweit stark steigende Nachfrage nach seiner Kernmarke Camacho.

    Hoejsgaard prognostiziert verschiedene Wachstumsmuster für die Hauptabsatzmärkte USA, Europa und Asien: „Wir erwarten ein herausforderndes und schwieriges Jahr 2017, weil unsere Kernmärkte, Europa und die USA, von neuen Beschränkungen betroffen sein werden und Einzelhändler sich in Erwartung klarer Verhältnisse zurückhalten.“

    pi

    (DTZ 25/17)

  • Sind Sie digital vernetzt?

    REGENSBURG // Das Institut Ibi Research an der Universität Regensburg möchte wissen, wie erfolgreich lokale digitale Initiativen sind, mit denen Innenstädte attraktiver und die Standorte des Einzelhandels gesichert werden sollen.

    Die Forscher haben daher eine [link|https://goo.gl/ltCJcA] Online-Umfrage[/link] gestartet und bitten den Handel, die Fragebögen auszufüllen. Ziel ist es, die Erfahrungen des Handels mit bestehenden digitalen lokalen Initiativen zu ermitteln. Zudem werden die Zielsetzungen sowie die Erwartungen an solche Initiativen untersucht und die relevanten Erfolgsfaktoren analysiert.

    Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Die Umfrage ist bis 13. August verfügbar. Unter allen Teilnehmern werden Preise verlost, zum Beispiel ein Gutschein für eine E-Commerce-Beratungssprechstunde.

    red

    (DTZ 24/17)

  • Handel: Trends erkennen

    KÖLN // Die Digitalisierung verändert den Handel – das ist bekannt. Doch die vermeintlichen Konsequenzen, die aus dieser Veränderung resultieren, werden häufig verkürzt und allgemeingültig dargestellt. Vielfach heißt es: „Der traditionelle Einzelhandel stirbt“ oder „Amazon verdrängt den Einzelhandel komplett“. Die Realität hingegen ist deutlich vielschichtiger.

    Das IFH Köln hat sechs aus seiner Sicht zentrale Trends im Einzelhandel und ihre Auswirkungen zusammengestellt. Der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen:
    Der Handel agiert am Kunden vorbei. Viele Maßnahmen des Handels kommen bei Kunden nicht an – beispielsweise wissen 20 bis 25 Prozent der Kunden nicht, ob ein Online-Shop oder ein Geschäft von dem Händler existiert, bei dem sie gerade stationär beziehungsweise online gekauft haben.

    Das Ende der klassischen Customer Journey – also dem Weg des Kunden bis zur Kaufentscheidung – naht. Einkaufsprozesse verändern sich dramatisch, neue Geschäftsmodelle unterbinden die klassische Customer Journey immer mehr.

    Handel sucht Frequenz und bringt keine mehr. Nur noch wenige Händler sind selbst Besuchermagneten – das Umfeld entscheidet.

    Dynamik im Einzelhandel spaltet Stadt und Land. Technologievorsprung und Konsumentenanforderungen führen nachfrageseitig zu einer Zweiklassengesellschaft zwischen Metropolen und ländlichen Regionen.

    Hersteller und Marktplätze fordern etablierte Händler heraus. Der Einzelhandel muss zunehmend um seinen exklusiven Kundenzugang fürchten.

    Personal agiert als Sargnagel des Handels. Investitionen in qualifiziertes Personal sind überlebensnotwendig, damit es gerade im digitalen Zeitalter der entscheidende Erfolgsfaktor sein kann.

    Wie sieht also erfolgreicher Einzelhandel der Zukunft aus? Welche Möglichkeiten hat der Einzelhandel diesen Entwicklungen entgegenzusteuern und sich trotz multioptionalen Kundenverhaltens und veränderter Marktgegebenheiten erfolgreich für die Zukunft zu rüsten? Er muss sich aus seiner Komfortzone herausbewegen. Was bedeutet das konkret?

    Echte Kundenzentrierung ist laut IFH ein Schlüssel. Einzelhandel der Zukunft bedingt analysebasiertes Kundenverständnis und nachhaltige Kundenbindungssysteme. Daten richtig zu nutzen, ist die Schlüsselkompetenz. Und: Erfolgreiche Handelskonzepte der Zukunft sind starke Marken mit Profil im kanalübergreifenden Wettbewerb.

    Das Bewegen heraus aus der Komfortzone bedeutet auch, Scheuklappen abzusetzen und traditionelle Gegebenheiten zu hinterfragen. Kooperationen mit Händlern, Lieferanten, Kommunen oder Werbevermarktern und Immobilienwirtschaft müssen für langfristige Wertschöpfung fest zum Bild des Einzelhandels gehören. Wer erfolgreich sein möchte, betreibt zudem fortlaufend aktives Standortportfoliomanagement und erschließt sich neue Standortmöglichkeiten.

    Schließlich sind weiterführende Investitionen unabdingbar. Während aktuell vor allem Investitionen in neue Technologien im Vordergrund stehen, wird das Personal vielfach vernachlässigt. Das wird die Kunden aber sicher nicht von kundenzentrierten stationären Einkaufserlebnissen überzeugen. Erfolgreicher Handel der Zukunft muss also bereit sein, in qualifiziertes, empathisches Personal zu investieren.

    vi

    (DTZ 24/17)

  • Schwarzer Tag für Produktkarten

    BERLIN // Nun ist es also tatsächlich so weit gekommen: Die Bundesregierung hat am 17. Mai die „Zweite Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung“ beschlossen.

    Damit ist sie dem Vorschlag des Bundesrates gefolgt (DTZ berichtete). Die neue Verordnung ist mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 19. Mai 2017 in Kraft getreten. Warum das Ganze? Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) schreibt dazu: „Diese Änderung soll der Klarstellung dienen, dass im Zeitpunkt des Anbietens eines Tabakerzeugnisses im Handel ein Verdecken der Warnhinweise insbesondere durch Verwendung von Produktkarten untersagt ist.“

    Doch wie müssen Händler sich jetzt verhalten? „Die Verwendung von Produktkarten und das Anbieten von Tabakwaren zum Verkauf in Automaten bleiben gemäß unserer Rechtsauffassung weiterhin zulässig“, teilt der BTWE mit. Und auch Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), sagt: „Nach unserer Auffassung ist die Verordnung rechtswidrig – das bestätigt auch ein Gutachten, das wir in Auftrag gegeben haben.“ Es fehle die sogenannte Verordnungsermächtigung der Bundesregierung, so Mücke weiter. Im Klartext: Das Kabinett kann eine solche Änderung gar nicht beschließen. Eigentlich, denn jetzt ist sie da.

    Der BTWE gibt Geschäftsinhabern keinen eindeutigen Rat: „Ob Händler die Produktkarten weiter verwenden oder nicht, unterliegt ihrer unternehmerischen Entscheidung.“ Fakt ist: Erst wenn die zuständigen Behörden auf Landesebene einen Laden-Besitzer auffordern, die Produktkarten zu entfernen – es drohen Untersagungsverfügungen und Bußgelder –, kann der Betroffene diesen Verwaltungsakt juristisch klären lassen. Für diesen Fall ist Mücke optimistisch: „Wir rechnen damit, vor Gericht gute Chancen zu haben.“

    max

    (DTZ 21/17)

  • Kleinere Unternehmen unter Druck

    BERLIN // Trotz guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bewerten viele kleinere Händler ihre Geschäftslage negativ. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fordert deshalb von der Politik mehr Investitionen in die digitale Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen, die einen fairen Wettbewerb aller Handelsformen ermöglichen.

    Für das vom HDE prognostizierte Umsatzwachstum von zwei Prozent sorgen 2017 vor allem größere Handelsunternehmen. Dass die Verbraucher positiv gestimmt sind, zeigt das aktuelle HDE-Konsumbarometer: Demnach gehen die Verbraucher mit Optimismus in die kommenden drei Monate und planen eine Ausweitung ihrer Ausgaben.

    Anders sieht die Lage für viele kleinere Händler mit weniger als fünf Beschäftigten aus: Hier überwiegen der HDE-Umfrage nach pessimistische Zukunftserwartungen. „Die Politik muss dafür sorgen, dass kleinere Handelsunternehmen im Wettbewerb mit großen Online-Konzernen oder Internet-Plattformen nicht benachteiligt werden, damit der mittelständische Einzelhandel auch in Zukunft das Bild der Innenstädte prägen kann“, sagt Genth. Mehr als die Hälfte der Einzelhandelsstandorte in Deutschland werden von einem Kleinunternehmen betrieben. red

    (DTZ 16/17)

  • BTWE tagt Ende Mai in Rösrath

    KÖLN // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) lädt für den 28. und 29. Mai zur Delegiertenversammlung und zum Branchendialog ein. Veranstaltungsort ist wieder der vor den Toren Kölns gelegene Ort Rösrath.

    Das Schwerpunktthema am Sonntag sind Alternativprodukte für den Tabakwaren-Fachhandel, wobei es vornehmlich um E-Zigaretten, Liquids und ähnliche Erzeugnisse geht.

    Am nächsten Tag steht die EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) im Fokus der Tagung. Dabei werden insbesondere die verschiedenen Facetten von Track & Trace beleuchtet, sprich: die Rückverfolgbarkeit von Tabakprodukten vom Hersteller bis zum Einzelhändler.

    Alljährlich begrüßen BTWE-Präsidium und -Geschäftsführung rund 150 Teilnehmer aus Handel und Industrie auf der Jahrestagung, zu der zahlreiche hochkarätige Referenten eingeladen werden.

    Weitere Informationen finden Sie unter: [link|http://www.tabakwelt.de] www.tabakwelt.de [/link]; Anmeldungen auch per E-Mail möglich unter: [link|mailto:btwe@einzelhandel.de]btwe@einzelhandel.de [/link].

    Der BTWE ist die berufspolitische und fachliche Interessenvertretung des Einzelhandels der Branche in Deutschland. Somit betreibt er Lobbyarbeit und ist zugleich Dienstleister für den Tabakwarenhandel.

    da

    (DTZ 14/17)