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  • Protest gegen Zucker-Steuer

    LONDON // In Großbritannien schäumt die Getränke-Industrie: Mit einer landesweiten Kampagne appelliert sie an die Regierung, die Pläne für die so genannte Zuckersteuer auszusetzen.

    Die Abgabe, die offiziell als Limonaden-Steuer bezeichnet wird, hat bereits im März für Schlagzeilen gesorgt und soll 2018 in Kraft treten. Jetzt setzt die Branche ihre Hoffnung auf Premierministerin Theresa May und ihren Finanzminister Philip Hammond, dass diese wie auch andere Pläne der ehemaligen Cameron-Regierung neu erörtert werden.

    Die Kampagne läuft unter dem Titel „Face the tax, can the tax“ (deutsch: „Schaut Euch die Fakten an, lehnt die Steuer ab“). Mit ihr wollen die Initiatoren die Öffentlichkeit aufrütteln und verweisen darauf, dass es bisher keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass zuckerhaltige Getränke eine Ursache für Fettleibigkeit (Adipositas) sind. Hinter der Aktion steht der Branchenverband, die British Soft Drinks Association (BSDA).

    Hintergrund ist ein Bericht in der Fachzeitschrift Oxford Economics, worin dem Vorhaben negative Prognosen attestiert werden, wie der Wegfall von rund 4000 Arbeitsplätzen, sollte die Steuer in Kraft treten.
    „Bisher gibt es weltweit keinen Beweis, dass eine derartige Maßnahme einen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung hat“, sagt Gavin Partington, Direktor der BSDA. Im Gegenteil, der Bericht zeige, dass dadurch eine ganze Branche in Misskredit gerate und diese wirtschaftlich schädige.red

    (DTZ 34/16)

  • Weniger Atemwegserkrankungen durch E-Zigarette

    GRAZ/LONDON // In einer österreichisch-englischen Studie schneidet die E-Zigarette im Vergleich zur Tabak-Zigarette besser ab.

    An der Untersuchung der Karl-Franzens-Universität in Graz und der Queen Mary University of London waren Medienabgaben zufolge 941 Raucher beteiligt. Dabei wurde das Verhalten der Teilnehmer beobachtet, die zwei Monate zuvor von der Tabak- auf die E-Zigarette umgestiegen waren: Zwei Drittel der Befragten erklärten, dass sie eine Besserung ihrer Atmungsbeschwerden feststellten.

    Die Studienleiter Peter Hajek von der Queen Mary University of London und Bernd Mayer von der Uni Graz sehen darin eine Indiz, dass „E-Zigarette nicht zu Atemwegserkrankungen führt, sondern im Gegenteil diese reduziert“. Die Wissenschaftler kündigen weitere klinische Studien an, die diese Ergebnisse untermauern sollen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Journal of Addiction Research & Therapy“ veröffentlicht. red

    (DTZ 34/16)

  • Ein Marken-Klassiker wird 70 Jahre

    BÜNDE // Gäbe es eine Volks-Zigarre, sie hieße „Handelsgold“. Über 15 Milliarden verkaufter Zigarren seit dem Marktstart in der Mitte des letzten Jahrhunderts sind ein klares Votum für die Marke.

    Das 70. Jahr des Bestehens seines Klassikers nimmt Hersteller Arnold André zum Anlass, die Geschichte der Marke Revue passieren zu lassen.

    Nach sieben Jahrzehnten ist die Markenwelt der Handelsgold auch deutlich gewachsen, sind die Zahl der Formate und die geschmackliche Vielfalt größer denn je. Die Bezeichnung „Handelsgold“ war bereits seit 1935 für André geschützt, wurde aber erst 1946 im Markt eingeführt.

    Walter André, der kreative Lenker des Familienunternehmens Arnold André, hatte 1946 eine ostwestfälische Druckerei mit der Gestaltung einer neuen Zigarrenschachtel beauftragt: Das war die Geburtsstunde der Grafik, die zwei Weltkugeln zeigt und seither mit dem Namen Handelsgold verknüpft ist. Außerdem wurde entschieden, dass alle von Arnold André hergestellten Zigarren nur noch unter dem Namen Handelsgold vertrieben werden, was sich in den folgenden Jahrzehnten zu einer Erfolgsstory entwickelte.

    Handelsgold-Preise: Nomen est omen
    Gemäß der Ursprungsidee „Qualität für jedermann, zu Preisen für jedermann“ sagte bereits der Produktname, was genau die einzelne Zigarre kostete: Handelsgold Nr. 10, zehn Pfennig. Handelsgold Nr. 15, 15 Pfennig und sogar die legendäre 100K, das Königsformat, kostete nur zehn Pfennig.

    Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, Erfinder der sozialen Marktwirtschaft und Vater des deutschen Wirtschaftswunders, war kaum ohne Zigarre zu sehen – getreu seiner Maxime „Steck dir ´ne Zigarre in den Mund, dann biste wer“. Er achtete schon von Berufs wegen auf bestes Preis-Leistungsverhältnis und rauchte, als idealer Werbe-Botschafter, Handelsgold.

    Die Erfolgsgeschichte hält bis heute an. Ein wichtiger Partner ist dabei der Tabakfachhändler und sein Geschäft. Bei ihm werden die Tabakwaren angeboten, er berät kompetent interessierte Raucher. Dort fällt die endgültige Kaufentscheidung.

    International erfolgreich

    Die unverwechselbare Markenoptik der Handelsgold ist international vertreten: Ob in Europa, Amerika, China oder in Afrika – die Handelsgold ist präsent. „Sie ist ein echter Exportschlager und eine Erfolgsidee, die von Anfang an den Geschmack und die Herzen der Menschen getroffen hat“, betont man bei Arnold André. Bisher wurde sie in über 80 Ländern über 15 Milliarden Mal verkauft. red

    (DTZ 34/16)

  • Große Unterschiede zwischen West und Ost

    KÖLN // Rund 1,03 Milliarden Euro erwirtschafteten die deutschen Pressegroßhandlungen im ersten Halbjahr 2016 mit Presseprodukten. Das entspricht einem Minus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    Die Talfahrt des Gesamtumsatzes konnte gebremst werden und betrug 1,07 Milliarden Euro, also knapp 0,1 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2015, teilt der Bundesverband Presse-Grosso mit.

    Der Absatzrückgang hingegen fiel größer aus. Der Gesamtverkauf pressenaher Produkte wie Sammelbilder, ging um 2,9 Prozent auf 896 Millionen Exemplare zurück. Der Verlust bei den Presseexemplaren betrug in den ersten Monaten des Jahres knapp 6,8 Prozent. Insgesamt lag der Absatz von Zeitschriften und Zeitungen bei 841 Millionen Exemplaren.

    Die Presseumsatzentwicklung des Pressegrosso weist in West- und Ostdeutschland große Unterschiede auf. Während die Firmen im Osten des Landes lediglich ein geringfügiges Minus von 0,1 Prozent beim Umsatz von Presseprodukten verzeichneten, verringerte sich der Wert in den alten Bundesländern um 3,1 Prozent.

    Die absatzbezogene Remissionsquote über das Presse-Sortiment sank im zweiten Quartal 2016 um 2,6 Prozent auf 41,5 Prozent, während die wertmäßige Remissionsquote gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf 49,7 Prozent anstieg.
    pi

    (DTZ 33/16)

  • Millionen greifen zur E-Zigarette

    LONDON // Die E-Zigarette festigt ihre Position als gefragtes Alternativ-Produkt bei Rauchern. Allein in Europa haben sich sechs Millionen Verbraucher seit 2014 für ein Dampfer-Produkt entschieden.

    Das geht aus einer Studie der griechischen Universität Patras hervor. Weiterhin sagen die Forscher, dass rund neun Millionen Raucher ihren Zigaretten-Konsum mit der elektronischen Zigarette reduzieren konnten. „Das sind wahrscheinlich mit Abstand die höchsten bisher registrierten Zahlen im Bereich der Raucherentwöhnung bei einer derart großen Bevölkerungsbezogenen Studie“, betont Studienleiter Konstantinos Farsalinos.

    Für die Untersuchung nutzten die Wissenschaftler die Daten einer repräsentativen Untersuchung des Eurobarometers von 2014 zum Thema Rauchen und den Konsum von elektronischen Zigaretten unter 27.460 Europäern. Dabei handelt es sich um eine Datenerhebung der EU-Kommission, die den Konsum von Tabak- und E-Zigaretten in den 28 EU-Mitgliedsstaaten untersuchte.
    Diese zeigt auch, dass sich der E-Zigaretten-Konsum in der Regel auf Raucher und nur zum geringeren Teil auch auf Nichtraucher beschränkt, betont die Studie.
    red

    (DTZ 33/16)

  • Ein lukratives Geschäft

    LONDON // Für manche ist er eine weltweite Seuche: der Zigarettenschmuggel. Durch ihn gehen den Staaten Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verloren. Einer der Spitzenreiter in Europa ist Großbritannien.

    Allein im vergangenen Jahr ist der internationale Schwarzmarkt für Tabakprodukte mit einem Plus von rund 300 Prozent quasi explodiert, berichtet die britische Tageszeitung „Daily Echo“.

    Ein Thema, das vor allem im Vereinigten Königreich für Aufmerksamkeit sorgt: Etwa 16 Prozent der konsumierten Zigaretten im Land sind geschmuggelt oder gefälscht, zitiert die Tageszeitung eine Untersuchung der britischen Tabakindustrie. Der illegale Tabakhandel genieße den zweifelhaften Ruf „risikoarm und lukrativ“ zu sein.

    Das Gesamtvolumen der illegal konsumierten Zigaretten in Großbritannien ist den Angaben zufolge 2015 um sechs Prozent auf 6,7 Milliarden Zigaretten gewachsen. Das ist laut einer KPMG-Untersuchung die zweithöchste Zuwachsrate innerhalb der Europäischen Union (EU).
    Wären die Schwarzmarkt-Zigaretten legal konsumiert worden, hätte der britische Fiskus sich im vergangenen Jahr über 2,8 Milliarden Euro zusätzlicher Steuereinahmen freuen können, rechnet das „Echo“ aus. In der gesamten EU belaufen sich die Steuerausfälle durch illegalen Tabakhandel auf rund 1,3 Milliarden Euro.

    Keine Frage, Großbritannien ist ein attraktiver Markt für Schmuggler. Nur noch in Norwegen sind Zigaretten teurer als in der britischen Monarchie. Allerdings stammt die illegale Ware nicht ausschließlich aus dem Ausland. So wurde vor zwei Jahren in Southampton, einer Hafenstadt an der Südküste Englands, eine illegale Zigarettenproduktion entdeckt.

    Aktuell appelliert die Tobacco Manufacturers Association (TMA) mit einer nationalen Kampagne zur Ferienzeit an Flughäfen in Heathrow, Cardiff, Edinburgh, Aberdeen und Glasgow sowie am Hafen von Dover an Reisende auf illegale Tabakprodukte zu achten. Die Einfuhr und der Verkauf dieser Waren sei eine strafbare Handlung, die entsprechend geahndet werde.
    red

    (DTZ 33/16)

  • FDA verbietet E-Zigaretten-Verkauf an Minderjährige

    SILVER SPRING // Seit dieser Woche ist der Verkauf von E-Zigaretten an Unter-18-Jährige in den USA verboten.

    Die Vorschrift ist Teil eines Maßnahmen-Katalogs, den die US-Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) im Mai bereits angekündigt hat.

    Künftig gilt, wer E-Zigaretten an Minderjährige verkauft, wird zunächst verwarnt. Falls der Händler erneut dabei erwischt wird, muss er ein Bußgeld zahlen. Weiterhin kann beim Kauf von E- und Tabak-Produkten ein Lichtbild-Dokument verlangt werden. Diese Maßnahmen betreffen auch den Handel mit anderen Tabakprodukten wie Zigarren, Wasserpfeifen und Pfeifentabak.

    Die neuen Vorschriften seien notwendig, denn nur so sei der Jugendschutz im US-Handel zu gewährleisten, betont Mitch Zeller, FDA-Direktor und zuständig für die Tabak-Regulierung. Demnächst will die US-Behörde die Vorschriften in der Praxis mit unangekündigten Kontroll-Einkäufen prüfen und durchsetzen.

    Für die E-Zigaretten-Produzenten bedeutet die aktuelle FDA-Regulierung, dass sie neue aber auch bereits auf dem Markt existierende Marken bei der FDA zur Prüfung einreichen müssen, was rund 99 Prozent des Marktes betreffe, schätzt der US-Handelsverband „Smoke-Free Alternative Trade Association“.
    Ausgenommen sind Produkte, die vor dem 15. Februar 2007 eingeführt wurden. Für sie gibt es laut FDA eine dreijährige Übergangsfrist: zwei Jahre in denen die Hersteller ihre Produkte vorbereiten können, und ein Jahr für die Prüfung durch die FDA.
    red

    (DTZ 32/16)

  • Tabaksteuer bricht ein

    WIESBADEN // Einen massiven Rückgang der Einnahmen aus der Tabaksteuer hat der Fiskus im Juli verzeichnet. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat ging das Aufkommen bei der Zigarette um 48,7 Prozent auf gut 605 Millionen Euro zurück.

    Bei Zigarren und Zigarillos gab es einen Rückgang um 29,7 Prozent auf knapp 4,7 Millionen Euro. Feinschnitt brach um 40,7 Prozent auf 101,2 Millionen Euro ein. Lediglich beim Pfeifentabak verzeichneten die Statistiker ein Plus um 27,0 Prozent auf 5,7 Millionen Euro – in erster Linie dank des erfolgreichen Wasserpfeifentabaks.

    Der Rückgang beim Steueraufkommen hatte sich bereits abgezeichnet: Der Netto-Bezug von Steuerzeichen war schon im Mai insgesamt um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahresmonat geschrumpft. Im Juni und Juli sah es nicht viel besser aus.
    Die schwachen Zahlen sind vor allem Folge der Umsetzung der TPD 2 am 20. Mai. Die Unternehmen hatten sich vorher mit Steuerzeichen eingedeckt, um die Umstellung möglichst ohne großen Druck zu schaffen.

    red
    (DTZ 32/16)

  • „Über einen Kamm geschoren“

    BERLIN // Wohl kaum ein Unternehmen der Branche steht vor so großen Herausforderungen wie die Planta Tabak-Manufaktur in Berlin. DTZ fragte vor Ort nach. Am Gespräch nahmen teil: die Geschäftsführer Laura Stiller und Nils Obermann, Betriebsleiter Michael Klein, Witwer von Ellen Stiller, sowie Marion Rülke, Assistentin der Geschäftsleitung.

    DTZ: Vor gut einem halben Jahr ist Ellen Stiller verstorben, die Geschäftsführerin der Planta Tabakmanufaktur. Wie geht es Ihnen heute damit?

    Nils Obermann: Das war eine Tragödie, die uns alle wirklich hart und tief getroffen hat. Das Jahr 2015 war für uns alle sehr, sehr schwierig. In diesem Jahr bekommen wir die Probleme ganz gut in den Griff.
    Michael Klein: Für jeden von uns war das ein persönlicher Verlust, der alles andere in den Hintergrund gestellt hat. Sie fehlt uns, auch weil sie ein sehr großzügiger, offenherziger Mensch war.
    Marion Rülke: Sie dürfen nicht vergessen, dass wir ein Familienunternehmen sind. Und da gehören die Beschäftigten eben auch mit zur Familie – hier arbeiten Paare, deren Kinder machen bei Planta ihre Ausbildung. Für alle war der Tod von Frau Dr. Stiller sehr schlimm. Fakt ist: Die mittlere Generation – eigentlich besonders wichtig für ein Familienunternehmen – ist nicht mehr da.
    max

    Lesen Sie das vollständige Interview in unserer Printausgabe DTZ 32/16.

    (DTZ 32/16)

  • E-Zigarette als Trend-Produkt

    LONDON // „Da E-Zigaretten nicht allzu stark reglementiert sind und zudem als gesündere Alternative zu herkömmlichen Tabakprodukten gesehen werden, bietet sich hier eine interessante Produktkategorie für alle Unternehmen, die weiter beim ‚Vergnügungs‘-Trend dabei sein möchten.“ Kirsty Nolan, Analystin beim britischen Marktforscher Canadean, sagt der E-Zigarette eine große Zukunft vorher.

    In einer aktuellen Studie führt sie dafür verschiedene Gründe auf. Ausgangspunkt der Analyse ist der Fakt, dass 55 Prozent aller Raucher weltweit zu Zigarette und Co. greifen, weil sie sich damit gut fühlen und Spaß haben. Diese Bedürfnisse, so Nolan, könne die E-Zigarette hervorragend befriedigen. Dies wiederum könnten die Hersteller sich zu Nutze machen. Nolan: „Als Folge wird die E-Zigarette eine wichtige Produktgruppe im Genuss-Sektor.“ Die Liquids seien einfach zu aromatisieren, die Vielseitigkeit der E-Zigarette ermutige Einsteiger, verschiedene Geschmacksrichtungen auszuprobieren.

    Weitere Vorteile sieht Canadean in der geringeren Besteuerung und daraus resultierend im meist niedrigeren Preis. Zudem sei es bei klassischen Zigaretten schwieriger, Geschmacksinnovationen zu kreieren.

    (DTZ31/16)