Schlagwort: Zigaretten

  • Gemeinsame Gegenwehr gegen Brüsseler Überregulierung

    RÖSRATH (DTZ/da). Am 31. Mai zelebrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den sogenannten „Weltnichtrauchertag“. Der Zufall wollte es, dass sich just an den beiden Vortagen rund 130 Personen aller Bereiche der Tabakwirtschaft in Rösrath bei Köln zum Branchendialog trafen.

    Den Absichten des kommenden „Weltnichtrauchertages“ zum Trotz wurden dort kräftig Tabakwaren genossen. Eingeladen zu diesem Branchendialog hatte der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) im Rahmen seiner Delegiertenversammlung am 29. und 30. Mai.

    Das Motto der Tagung „Für Marktwirtschaft und Meinungsfreiheit“ hätte angesichts der zunehmenden Diskriminierung der Raucher und der bedrohlichen Restriktionen gegen die Tabakwirtschaft kaum besser gewählt sein können. Zu diesem Thema fand nicht nur BTWE-Präsident Rainer von Bötticher deutliche Worte, auch einige Referenten setzten sich mit der Problematik auseinander.

    „Dürfen wir nicht mehr selbst entscheiden?“So hatte etwa Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbands e. V. (DZV), ihren Vortrag unter die Überschrift „Dürfen wir nicht mehr selbst entscheiden?“ gestellt. Sie verdeutlichte, was durch die vorgesehene Verschärfung der EU-Tabakprodukt-Richtlinie demnächst auf die Branche zukommen kann. Tritz forderte eindringlich dazu auf, Widerstand gegen die Brüsseler Pläne zu leisten. Die Gegenwehr habe allerdings nur eine Chance durch ein gemeinsames Auftreten der Branche, wobei der Handel sein ganzes Gewicht in die Waagschale werfen müsse, denn er habe den Kontakt zu den Menschen.

    Dass die Branche unter Beschuss sei, konstatierte auch Villiger-Geschäftsführer Peter Witzke in seiner Präsentation zur „Zukunft der Genuss-Sortimente“. Dabei stehe das Genussmittel Zigarre unter besonderem Druck. Die Politik in Deutschland forderte er auf: „Stoppt die Überregulierungsversuche der EU, stoppt den Wahnsinn aus Brüssel!“ Sein Credo: „Maßvolle Präventionspolitik statt maßlose Prohibitionspolitik.“

    Wie man erfolgreich Widerstand leistet, beschrieb Peter Rudolf Trinkl, Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten Österreichs. „Im freien Spiel der Kräfte“ titelte er seine Rede, die über den „Aufstand der Trafikanten“ informierte. „Wir setzen stark auf Aktionismus, um die Medien und die Bürger wachzurütteln“, so Trinkl. Die österreichischen Trafikanten sammelten z. B. eine Million Unterschriften gegen die Produktrichtlinie; eine stolze Zahl bei nur 8,4 Mio. Einwohnern.

    Sorge wegen Schwächung des terrestrischen VertriebsDass es nicht nur beim Tabak wachsende Schwierigkeiten für den Fachhandel gibt, wurde durch den Vortrag von WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner deutlich. Sein Thema: „Das Glücksspielmonopol – Ein Modell der Zukunft?“

    Den Entwurf von 15 Bundesländern für einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag bewertete er im Hinblick auf die Öffnung des Sportwetten-Marktes kritisch. Nun sei mit einem Anheizen der Spielleidenschaft durch gewerbliche Spielvermittler zu rechnen. Sorge bereite Goßner auch die Schwächung des terrestrischen Vertriebs, der durch eine massive Reduzierung der Sportwetten-Vermittlungsstellen an Boden verliere.

    Auf Social Networking im Internet über Xing, Facebook, Twitter und Co. gingen BTWE-Geschäftsführer Dieter C. Rangol und der Freiburger Fachhändler Stefan Huber ein. Anschaulich erklärte Rangol aktuelle Begriffe der Internetsprache und führte aus, wie man auch auf geschäftlicher Ebene Netzwerke wie etwa Xing oder Facebook sinnvoll nutzen könne.

    Aus der Praxis für die PraxisAus der Praxis eines Fachhändlers für seine Kollegen berichtete Stefan Huber. Er selbst sei bei Facebook, Twitter und Qype vertreten. Bereits vor zehn Jahren stellte Familie Huber ihren ersten Webshop ins Netz. Den Arbeitsaufwand für die ständige Betreuung des Webshops bezeichnete Huber als relativ hoch. „Aber“, fügte er hinzu, „als Fachhändler braucht man einen Webshop, ohne geht es nicht mehr!“

    Auf großes Interesse stieß auch der Beitrag von Horst Mutsch, Leiter DB Station & Service, zum Thema „Die Bahn als Vermieter – Lage top, Marge flopp?“. Bahnhöfe bezeichnete er wegen ihrer hohen Frequenz als äußerst interessante Standorte für Einzelhändler. Mit Zahlen und Daten belegte er die dominante Stellung des Standorts Bahnhof in Sachen Frequenz. Gerade auch für Tabakwaren seien Bahnhöfe ausgesprochen attraktive Standorte, nicht zuletzt werde dies durch gestiegene Umsätze in den vergangenen Jahren dokumentiert. Am Ende rechne es sich für Tabakwarenhändler.

    Unter der Überschrift „Deutschland 2030 – wie wir morgen leben werden“ richtete Prof. Dr. Ulrich Reinhard einen Blick in die Zukunft. Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, einer Initiative von British American Tobacco, ging dabei ausführlich auf den demografischen Wandel und seine Folgen ein. Auch die zunehmende Einschränkung der Bürger durch Verbote und Überregulierungen schnitt Prof. Reinhard an. In Deutschland fordere jeder zweite Bürger wieder mehr Freiheit und weniger Gängelung durch den Staat.

    „Neue Strategien für neue Märkte“Den Abschluss der Jahrestagung bildete ein von BTWE-Geschäftsführer Willy Fischel moderierter Branchentalk unter dem Thema „Neue Strategien für neue Märkte“ mit Statements von Ralf Lothert (Philip Morris), Dr. Arno Lippert (BAT), Heike Maria Lau (JTI), Philipp Schuster (August Schuster), Michael Kaib (Reemtsma) und Carsten Zenner (BDTA).

    Dem BTWE-Branchendialog vorgelagert war der interne Teil der Delegiertenversammlung. Hier wurde im Rahmen der Regularien die Amtsführung von BTWE-Präsidium und -Geschäftsführung einstimmig gebilligt.

    (DTZ 22/11)

  • Tabaksteuereinnahmen deutlich über dem Vorjahreszeitraum

    WIESBADEN (DTZ/fok). Der erste Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung und ein relativ stabiler Markt haben dem Fiskus bereits im Vorfeld deutlich höhere Einnahmen beschert. Insgesamt kassierte der Bund in den ersten vier Monaten 2011 aus der Verbrauchsteuer auf Tabakwaren einen Betrag von 4,064 Mrd. Euro.

    Das waren 12,8 Prozent bzw. 462 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Gros des Betrages stammt aus der Zigarette (3,528 Mrd. Euro = + 12,2 Prozent) und aus dem Feinschnitt (508 Mio. Euro = + 17,4 Prozent). Allerdings lag der April 2011 mit Tabaksteuereinnahmen von insgesamt 1,168 Mrd. Euro nur noch um 2,7 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit passen sich die Steuereinnahmen wieder stärker dem tatsächlichen Marktgeschehen an, das nur ein leichtes Mengenwachstum auf Basis Auslieferungszahlen aufweist.

    Der Steuerzeichenbezug bezifferte sich in den ersten vier Monaten 2011 auf Banderolen für 30,306 Mrd. Stück Zigaretten. Das waren 15,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten kletterte um 16,1 Prozent auf 6,982 Mrd. Euro. Auch wenn man berücksichtigt, dass ein erheblicher Teil dieser Steigerung im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung technisch bedingt war, ist die vom Staat angestrebte verbesserte Einnahmesituation bisher tatsächlich eingetreten. Hierzu hat auch der Feinschnitt nicht unwesentlich beigetragen.

    Der Banderolenbezug stieg hier in den ersten vier Monaten 2011 um 17,4 Prozent auf 9 756,8 Tonnen, der Kleinverkaufswert erhöhte sich um 20,9 Prozent auf 1,008 Mrd. Euro. Auch hier lag der Schwerpunkt des Anstiegs in den ersten Monaten, während der April bereits wieder „Normalisierung“ anzeigt. Denn im April bezifferte sich der Feinschnittbanderolenbezug in der Menge auf 2 032,3 Tonnen (minus 4,2 Prozent) und im Kleinverkaufswert auf 213,7 Mio. Euro (plus 1,2 Prozent). An der deutlich überproportionalen Wertentwicklung sieht man hier besonders deutlich die Auswirkungen der kräftig ansteigenden Feinschnitt-Tabaksteuer.

    Deutlich angezogen hat auch der Steuerzeichenbezug für Zigarren und Zigarillos. Im 1. Tertial 2011 waren Banderolen für 1,491 Mrd. Stück bezogen worden (plus 18,3 Prozent), der Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 238,1 Mio. Euro (plus 14,0 Prozent). Die Aufwärtsentwicklung ist vor allem den untersten Preisbereichen zuzuordnen, die u.a. davon profitieren, dass Anfang 2011 die Produktion von Zigarettensträngen eingestellt wurde, weil die veränderte Steuerdefinition diese Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig macht, und damit gerechnet wird, dass viele dieser preissensiblen Raucher nun bevorzugt zu preiswerten Ecocigarillos greifen werden.

    Ein besonders starker Anstieg erfolgte im April 2011, in dem der Banderolenbezug in der Menge um 53,0 Prozent auf 374,4 Mio. Stück und im Wert um 34,4 Prozent auf 59,9 Mio. Euro nach oben schnellte. Beim Pfeifentabak hielt sich der Steuerzeichenbezug in den letzten Monaten ziemlich stabil, mit einem kräftigen Ausreißer nach oben im Januar. In den erste vier Monaten 2011 kumuliert wurden für 258,4 Tonnen (plus 14,0 Prozent) Steuerzeichen bezogen, der Kleinverkaufswert betrug 29,1 Mio. Euro (plus 9,7 Prozent).

    Davon entfielen auf den April 2011 59,0 Tonnen (plus 2,2 Prozent) im Wert von 7,1 Mio. Euro (ebenfalls plus 2,2 Prozent). Der Kleinverkaufswert aller Tabakwaren für die im 1. Tertial 2011 Steuerzeichen bezogen worden waren, belief sich auf 8,258 Mrd. Euro und lag damit um 16,5 Prozent bzw. 1,174 Mrd. Euro über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    (DTZ 21/11)

  • Das attraktivere Verbrechen

    DEN HAAG (DTZ/red/kes). Geringes Risiko und hoher Profit: Kriterien, die laut Europol, für Kriminelle den Zigarettenschmuggel um ein Vielfaches attraktiver machen gegenüber dem Drogenhandel. Nicht zu vergessen der ökonomische Aspekt, der mit geschätzten jährlichen Verlusten von rund zehn Milliarden Euro für die Budgets der EU-Mitgliedsstaaten zu Buche schlägt.

    Auf knapp zwei von insgesamt 38 Seiten beleuchtet der aktuelle Europol-Bericht [link|http://www.europol.europa.eu/publications/European_Organised_Crime_Threat_Assessment_(OCTA)/OCTA_2011.pdf]OCTA 2011 [/link]diese Aktivitäten und Auswüchse des organisierten Verbrechens innerhalb der EU. Nach Drogenhandel, illegaler Einwanderung, Menschenhandel und Kreditkartenbetrug zeichnet der öffentliche Beitrag ein ernüchterndes Bild über Ursache und Wirkung eines lukrativen und schmutzigen Geschäfts, das sensibel und flexibel auf länderspezifische Anforderungen und ökonomische Entwicklungen reagiert.

    So zeigt sich eine klare Präferenz des Zigarettenschmuggels noch vor dem illegalen Drogenhandel ab. Diese Spitzenposition im kriminellen Ranking charakterisieren vor allem geringe Strafen und große Einnahmen für die Betroffenen.

    Extrem flexibel
    Je nach Mitgliedsstaat registriert Europol unterschiedliche Varianten des kriminellen Grenztransfers. Diese reichen vom so genannte Ameisenschmuggel, der die Ware im persönlichen Gepäck der Reisenden, zu Fuß, im Bus, Zügen oder Fähren befördert, bis hin zum Schmuggel in Containern, die pro Stück bis zu zehn Millionen Zigaretten transportieren können. Um die Herkunft der Ware zu verschleiern, nutzen kriminelle Vereinigungen Umschlagsorte außerhalb der EU, wie die Freihandelszonen von Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) sowie Port Said (Ägypten).

    Ähnlich leicht lassen sich Lieferungen in Gebieten arrangieren, in denen die EU und ihre Behörden keinen Zugriff oder mit denen es keine Abkommen gibt, wie Indonesien, die nördlichen Philippinen und in Teilen der Republik Zypern. Innerhalb der EU wählt das organisierte Verbrechen laut Bericht seine bevorzugten Länder-Ziele danach aus, ob verhältnismäßig hohe Tabaksteuern erhoben werden. Das trifft beispielsweise auf Skandinavien, Deutschland, Spanien, England und Irland zu. Darüber hinaus rücken Länder in den Fokus, die als Umschlagsorte für größere Nachbarmärkte in Frage kommen wie Irland. Die Grüne Insel ist quasi ein Einfalltor für den Schmuggel nach England.

    Drei Varianten
    Europol unterscheidet drei Schmuggelvarianten: Die Umleitung und den Schmuggel von originalen Marken-Zigaretten, den Schmuggel von so genannten „Cheap Whites“-Zigaretten sowie die verdeckte Produktion und der illegale Transport von Fälschungen, die in der Regel aus China stammen.

    Viele Wege führen in den Westen
    In aller Regel stammen die Markenzigaretten, die in der Ostseeregion geschmuggelt werden aus Russland, Weißrussland, der Ukraine und Moldawien. Die Preis-Differenz zwischen diesen Märkten und der EU begünstigt den illegalen Transfer. Und so finden Schmuggelzigaretten aus den Fabriken in Kaliningrad ihren Weg in den Westen über St. Petersburg zur Ostsee und weiter nach Deutschland, Großbritannien und den Nordeuropäischen Markt. Nicht weniger störend für den EU-Binnenmarkt sind die so genannten „Cheap Whites“ (dt. Billige Weiße).

    Unter diesem Fach-Terminus versteht die Industrie von den üblichen traditionellen Herstellern völlig unabhängig gefertigte, billige Zigaretten. Für das organisierte Verbrechen sind sie passende Alternativen zur herkömmlichen Schmuggelware. Sie überschwemmen gezielt die westeuropäischen Märkte. In diesem Zusammenhang genießt die Jin Ling zweifellos den größten Bekanntheitsgrad.

    Die Zigarette in der markanten gelben Packung, die in Kaliningrad, der Ukraine und Moldawien produziert wird, besitzt rund 20 Prozent Marktanteil im deutschen Zigaretten-Schwarzmarkt. Daneben sorgt die Billig-Zigarettenproduktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für ungebremsten Nachschub an „Cheap Whites“ für Europa. Sie gelangen über den Balkan, nach Station in Griechenland in die Europäische Union.

    Über allem steht jedoch China, als nicht versiegende und größte Quelle bei der Produktion von Zigaretten-Fälschungen. Darüberhinaus garantieren die Länder der ehemaligen Sowjetunion, dass der illegale Nachschub in die EU nicht abbricht. Durch die Analyse der Transportwege hat Europol Zwischenlager und Umschlagsplätze in den VAE identifiziert. Auffällig dabei ist, dass die Qualität der Schmuggelware sich verbessert, sodass es laut Europol mittlerweile schwierig ist, die Ware vom herkömmlichen Markenprodukt zu unterscheiden.

    Illegale Produktion
    Besonders tückisch und nicht minder erfolgreich ist der Aufbau und die Gründung illegaler Produktionsstätten in nächster Nähe zu oder in den Ziel-Märkten selbst. Ungeachtet der Risiken entdeckt zu werden, ist der Wegfall der Grenzkontrollen für das organisierte Verbrechen ein Pluspunkt für diese Lösung: So ist der Grenztransfer von Rohtabak wesentlich einfacher und selbst durch Röntgenanlagen schwer auszumachen als der Zigarettentransport in Containern. Speziell in Polen hat Europol eine kriminelle Vereinigung identifiziert, die diese Nachfrage bedient und ein internationales Nachschub- und Vertriebsnetzwerk unterhält.

    Angebot und Nachfrage sind auch im Schmuggel ein sensibles und fragiles Konstrukt. So ist Europol zufolge die erhöhte Nachfrage nach Schmuggel- Feinschnitt ein Zeichen für die weltweite Wirtschaftskrise. Und während Zigaretten in der Regel via Container die Grenzen zur EU passieren, kommt der Tabak zum Selber drehen mit der Post oder per Luftfracht, was insbesondere auf England zutrifft.

    Wirtschaftlicher Schaden
    Der wirtschaftliche Schaden durch Zigarettenschmuggel ist laut OCTA 2011 beträchtlich: Der große finanzielle Verlust für die Mitgliedsstaaten und den EU-Binnenmarkt wird von Europol auf zehn Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Ein Schaden, der den Gesetzgeber, die Hersteller und den Handel empfindlich trifft. Billig- und Schmuggel-Produkte stellen laut Europol auch eine Bedrohung für die Bemühungen der EU in ihrer Tabak-Politik und dem Ziel den Tabakkonsum zu reduzieren dar.

    Ausblick
    Die Tatsache, dass Rohtabak im Vergleich zur Zigarette wesentlich leichter und verhältnismäßig unentdeckt in die die Europäische Union gelangt, lässt die Verfasser des OCTA 2011 schlussfolgern, dass in Zukunft illegale Produktionsstätten innerhalb der Mitgliedsstaaten verstärkt auftauchen werden.

    (DTZ 20/11)

  • Austria Tabak will Zigarettenfabrik im Hainburg/Österreich schließen

    WIEN (DTZ/fnf). Austria Tabak, österreichische Tochtergesellschaft von JTI, beabsichtigt die Schließung ihrer Zigarettenfabrikation im österreichischen Hainburg und die Verlagerung der Produktion von dort auf andere Standorte. Betroffen sind rund 240 Mitarbeiter in Hainburg und 80 in der Firmenzentrale in Wien.

    [pic|303|l|||Das Werk Hainburg muss schließen, weil die notwendigen Produktionsvolumina nicht erreicht werden können, um den kostenintensiven Standort zu erhalten.|||]

    Als Grund nennt das Unternehmen den bereits eingetretenen bzw. noch erwarteten Rückgang der versteuerten Zigarettenmengen in den europäischen Märkten. Damit mussten die Pläne von 2007, Hainburg als Zigarettenfabrik für ein jährliches Produktionsvolumen von 15-20 Mrd. Stück Zigaretten auszubauen, neu bewertet werden, führt Austria Tabak aus. Nach einer sorgfältigen Prüfung der Entwicklung der EU-Märkte habe das Unternehmen anerkennen müssen, dass dieser Plan, für dessen Erreichen zwischenzeitlich Investitionen in Mitarbeiter, Maschinen und Infrastruktur getätigt wurden, nicht länger realisierbar sei.

    Die aktuellen Produktionsprognosen für 2011 gehen nur mehr von rund 10 Mrd. Zigaretten aus. Die Gesamtkosten für die Infrastruktur der Hainburger Fabrik erlaubten daher keine kosteneffiziente Produktion mehr an diesem Standort. Austria Tabak beabsichtige daher, die Produktion zu verlagern und die Fabrik Hainburg zu schließen. Die externen Umfeldfaktoren haben sich nach Aussage von Austria Tabak seit 2007 dramatisch verändert: In den EU-Märkten ging sowohl der Konsum als auch das versteuerte Zigarettenvolumen zurück, verstärkt durch die Finanzkrise und Tabaksteuererhöhungen in ganz Europa.

    Gleichzeitig gab es einen Anstieg der nicht versteuerten Zigarettenmengen durch Schmuggel und der vermehrten Verfügbarkeit von gefälschten Produkten. Davon sind auch die Produktionsmengen in Hainburg stark betroffen, so Austria Tabak. Der österreichische Markt (entspricht ungefähr 40 Prozent der Produktion von Hainburg), der sich selbst mit zunehmend großen Herausforderungen konfrontiert sieht, konnte den Volumenrückgang der anderen Märkte nicht wettmachen: Zum einen die dramatische Tabaksteuererhöhungen im Jahr 2011, bei denen die Regierung die von Austria Tabak und den Trafikantenvertretern gemachten Vorschläge zur Steigerung des Tabaksteueraufkommens und gleichzeitig weniger drastischen Auswirkungen auf den versteuerten Zigarettenmarkt nicht berücksichtigte; zum anderen ein sehr hoher Anteil nicht in Österreich versteuerter Zigaretten – begünstigt durch die Erhöhung der Einfuhrlimits von 200 auf 800 Stück Zigaretten.

    Unter diesen schwierigen Umständen sieht Austria Tabak es als umso wichtiger, dass ihre Produkte für den österreichischen Markt kosteneffizient produziert werden. Der inzwischen erfolgte Rückzug aus dem früher recht volumenstarken Handelsmarkengeschäft von Austria Tabak in Deutschland hatte nach Aussage eines Unternehmenssprechers keinen Einfluss auf die jetzige Entscheidung. Als Konsequenz der beabsichtigten Schließung der Fabrik Hainburg wurde auch eine Bewertung der zukünftigen Anforderungen an den Wiener Standort gemacht.

    Dabei wurde in Betracht gezogen, dass es im Falle einer Schließung der Fabrik keinerlei funktionaler Unterstützung mehr dafür bedarf. Auch die Integration der österreichischen Einheit in die Konzernprozesse (Einführung von SAP und anderer Unternehmensprozesse) sei nun abgeschlossen. Austria Tabak hat allen betroffenen Mitarbeitern eine faire und angemessene Behandlung zugesichert.

    Nach der geplanten Restrukturierung will JTI weiterhin 500 Mitarbeiter beschäftigen und das führende Tabakunternehmen in Österreich sein. Der österreichische Markt sei auch in Zukunft ein wichtiger Markt für JTI mit fortgesetzten Investitionen in die Mitarbeiter und sowie Marken. Das Großhandelsunternehmen Tobaccoland und die F&E Einrichtung Ökolab seien von den angekündigten Plänen nicht betroffen.

    (DTZ 19/11)

  • Zigarre vom Rauchverbot ausgenommen

    TEGUCIGALPA (DTZ/jo). Das erst vor zwei Monaten auf Drängen der Weltgesundheitsorganisation eingeführte Rauchverbot in Honduras soll sich künftig nur noch auf die Zigarette beschränken. Die Politik hat das Rauchen von Zigarren unter freiem Himmel und in Tabak-Manufakturen wieder freigegeben. Damit hat sich die Regierung von den Argumenten der Vereinigung der Tabakproduzenten Aprotabacoh überzeugen lassen, wie deren Präsidentin Maya Selva jetzt exklusiv der DTZ bestätigte.

    Für Honduras ist die Produktion von Zigarren das viertgrößte Exportgut, das jährlich 70 Millionen Dollar einbringt. Die Branche sorgt in dem Land mit nur knapp acht Millionen Einwohnern für immerhin 20 000 Arbeitsplätze und ist eine der modernsten. „Es ist ein wichtiger und positiver Sektor für unsere Wirtschaft“, sagt Maya Selva. Einen weiteren Ausschlag für die Ausnahmegenehmigung soll auch die Popularität des ersten Zigarrenfestivals im Land gegeben haben, zu dem im Februar Teilnehmer aus 18 Ländern angereist waren.

    Nur wenige Wochen später zumindest entschied der Congress, dass es bei Zigarren nicht ums Rauchen, sondern um den Geschmack geht und diese künftig nicht mehr unter das Rauchverbot fallen. Und was sagt die Weltgesundheitsorganisation zu der neuen Regelung in Mittelamerika? „Keine Ahnung“, sagt Maya Selva, „aber ich bin überzeugt, dass unsere Zigarren eine großartige Tradition repräsentieren, und es ist eine Schande, dass sie gleich gesetzt werden mit dem Tabak, aus dem Zigaretten gemacht sind.“ Als einzigem Land weltweit ist das in Honduras künftig nicht mehr der Fall.

    (DTZ 16/11)

  • Große Pipeshow lockt hunderte Gäste an

    KÖLN (DTZ/jgw). Letztes Jahr wählte der Kölner Fachhändler für seine erste Pipeshow im Kölner Maritim-Hotel einen denkbar ungünstigen Termin: Muttertag und Wahlsonntag sorgten dafür, dass die Pfeifenraucher am zweiten Tag der Show nicht mehr so zahlreich waren. Aus diesem Fehler hat der Pfeifenprofi gelernt und die Wiederauflage des Genießer-Events auf einen (Sams-) Tag verkürzt: Am 2. April lud der Kölner seine Kunden einmal mehr ins Kölner-Maritim ein, um dort mit einer großen und nicht nur aus diesem Grund allein beeindruckenden Pipeshow das Thema Wellness in den Mittelpunkt zu stellen. Hunderte Besucher kamen und ließen sich von duftenden Tabakschwaden umwehen.

    [pic|294|l|||Heinrich Villiger (2.v.r.) mit Peter Heinrichs (r.) im Kundengespräch.|||]

    Damit die Tabakzeitung nicht in den Verdacht kommt, im Falle des Veranstalters Peter Heinrichs von vornherein nur sozusagen pro domo zu schreiben, sei gesagt, dass alle Aussteller aus dem Bereich Pfeife und Zigarre gerne noch mehr verkauft hätten – schließlich sind allesamt ehrenwehrte Kaufleute, die – selbstverständlich im positiven Sinne! – nie genug bekommen können. Doch ging es an diesem Tag vielleicht erst an zweiter Stelle um den Umsatz, denn die Idee der Pipeshow im Kölner Maritim ist dieselbe, die Heinrichs auch schon im vergangenen Jahr hatte: Pfeife und Zigarre sowie alles, was an RBA dazugehört, also passende Produkte wie Rum und Whiskey oder Schokolade, einmal mehr konzentriert in den Mittelpunkt zu stellen. Und das ist dem Kölner ohne Zweifel gelungen.

    Markus Wirtz, Coordinator von Stanwell Pfeifen Deutschland genoss wie andere Aussteller das Gespräch mit Endverbrauchern und Oliver Kopp brachte es als Geschäftsführer der ebenfalls ausstellenden Firma Kopp aus Offenbach auf den Punkt: „Der Rahmen stimmt einfach. Besser kann man das nicht machen.“ Der aus den Niederlanden angereiste Pfeifenproduzent Elbert Gubbels meinte schlicht „Glückwunsch!“ und Denicotea-Chef Wolfgang Diez verabschiedete sich mit den Worten: „Bis nächstes Jahr!“ Betrat man den großen Kongresssaal des Maritim-Hotels am Heumarkt, mit dem Heinrichs als Zigarrenlieferant kollegial verbunden ist, war es weniger der Rauch, der einem den Atem verschlug, den der verzog sich im großen Rund recht gut.

    Es war die einladend auslandende Auswahl an Pfeifen, die sich dem Bruyère-Freund hier präsentierte. „So viele Pfeifen“, meinte ein gut gelaunter Raucher mit einer neu erworbenen Bent, die er sich gerade frisch gestopft hatte, „dürfte es in solcher Vielzahl nur in deutschen Parlamenten geben!“

    Tabak in seiner schönsten Form

    Das Rauchverbot war an diesem Tag, der für die Gäste der Firma Heinrichs von 10 bis 24 Uhr dauerte, außer Kraft gesetzt, so dass sich die Tabak-Connaisseure in den gemütlichen Lounge-Ecken der verschiedenen Anbieter oder an einem der großen runden Tische, um die sich die Stände der Aussteller gruppierten, dem genussaffinen Plausch uneingeschränkt widmen konnten. Kein Zweifel: An diesem Tag stand das Rauchen im Mittelpunkt, auch wenn es ein vorgezogenes „Geburtstagskind“ hochleben zu lassen galt: Gastgeber Peter Heinrichs feiert am 17. April 2011 seinen 65. Geburtstag, weswegen er in diesem Jahr nicht nur auf den Eintritt verzichtet, sondern seine Kunden – für ihn notabene allesamt Freunde – auch zum Essen in Form eines schnell dargereichten, aber ebenso leckeren Imbisses eingeladen hatte.

    RBA in jeder Form

    Einzig die Getränke durfte jeder selber berappen, wenn er sein Geld nicht lieber in „braunes Gold“, Bruyère oder andere „Produkte des täglichen Genusses“ investieren wollte. Das Thema lautete schließlich nicht umsonst „Wellness“… Zu sehen gab es hier in der Tat einiges, weswegen an dieser Stelle mal versucht werden soll, die Stimmung eines Rundgangs über diese Pipeshow einzufangen: Gehen wir rechts oder links? Links, denn da steht schon Wolfgang Diez von Denicotea und präsentiert seine aktuellen Zigarettenspitzen. Die von seiner Firma angebotenen rot-weißen Pfeifenputzer sind hilfreich nach dem Genuss der Produkte des nächsten Standes: Mike Klein, Mischmeister von Planta aus Berlin, hat Rohtabake zum Mixen mitgebracht – aus ihnen werden unter anderem ein Teil der Hausmischungen für die Firma Heinrichs hergestellt. Wie bei Denicotea gibt es natürlich auch bei Planta Pfeifen – db-Design Berlin hier und Wessex sowie Amorelli dort.

    [pic|292|l|||Eine gelungene Kombination zum Tabak und RBA: edle Schokolade.|||]

    Wer es lieber „Handmade from Italy“ mag, dem bieten sich am nächsten Tisch edle Stücke von Viprati und Ser Jacopo oder am übernächsten aus der dänisch angehauchten Ecke von Holmer Knudsen. Für den Anfänger bietet Hauser ein Starter-Kit an; und wer schon raucht und zuhause deswegen Ärger mit der besseren Hälfte hat, der kann mit den Duftlampen von Ashleigh & Burwood gleich den passenden Wogenglätter erstehen. Zigarren von Arnold André und von Villiger können mit den Cuttern von Xicar angeschnitten und mit Feuerzeugen von S.T. Dupont, die sich einem auf dem weiteren Weg präsentieren, stilvoll angezündet werden.

    Noch vor der Davidoff-Lounge bietet die Kölner Schuhmanufaktur Himer & Himer Mode für den Fuß an und ein Rum-Importeur „one for the road“, vielleicht einen Captain Morgan, bevor man sich am Stand von Kopp die Freehands von Wallenstein und Peder Jeppesen anschaut und beim Nachbarn Kohlhase & Kopp den passenden Tabak für diese Pfeifen mischen lässt; auch hier werden Hausmischungen für Heinrichs hergestellt. Der Zigarrenfreund mag sich aber auch vielleicht eher für die Torcedora der Marke de Olifant interessieren, die ihre Kunst zeigt.

    Freehands für jeden Geschmack

    Zeit für eine Pause? Die bietet sich am Stand von J.J.‘s Truffes de Metté, wo der edle Schokoladen probiert und natürlich auch gekauft werden dürfen. Der Pfeifenraucher kann seine Frau entweder hier oder am nächsten Stand parken, wo sie sich die extravaganten Taschen von Peitho Design anschauen und einkaufen kann, während er an den nächsten Freehand-Tischen zuschlägt: Pfeifen von Carsten Idskov und Hermann Hennen, die Loungepipe von Vauen, die Ulrich Möllmann gerne erklärt, Pfeifen von Bentley, die wie schmackhafte Zigarren von Schuster aus Bünde präsentiert werden, und natürlich die Freehands aus Italien, importiert von Aßmann.

    [pic|293|l|||Schöne Freehand-Pfeifen stehen immmer im Mittelpunkt.|||]

    Wer sein Geld bislang noch nicht bis auf den letzten Euro ausgegeben hatte, konnte gleich weiter machen: Freehands von Poul Winsløw am Stand von Stanwell, Serienware von Gubbels und dazu ein Gläschen spanischen Weins oder Rums am Nachbartisch. Jan Klouček, Eckhard Stöhr, Hartmut Heckmann und Jürgen Börner waren die nächsten Einzelstück-Macher, schnell eine Zigarre von Woermann zwischendurch, die Mitgliedschaft beim 1. Kölner Pfeifenclub „De Pief es uss“ beantragen und die Stücke von Former und Tom Eltang unter die Lupe nehmen, dann bei den deutschen Kollegen Wolfgang Becker, Nils Thomsen, Jürgen Moritz und Frank Axmacher vorbeischauen – und noch mal von vorne anfangen: Beim zweiten Rundgang fällt der Blick genauer auf die einzelnen Pfeifen und hinter den Handtaschen hat noch die Big Bottle Company von Werner Paustenbach Rotwein in Riesenflaschen aufgebaut – vielleicht braucht man ja jetzt einen tiefen „Schluck aus der Pulle“, wenn man die ebenso roten Zahlen im Portemonnaie bemerkt?

    Zufrieden mit den Umsätzen

    Die Heinrichs freuen sich an diesem Tag allerdings über gute Umsätze und eine Quittung wird über die andere gespießt, bis der Dorn aussieht, als halte er einen Döner aus Papier: Das „Haus der 10.000 Pfeifen“ hat seinen Bruyére-Bestand und die Inhalte seiner Humidore an diesem Tag zumindest ein bisschen abgebaut. Wer nicht das Glück hatte, seine Traumpfeife(n) oder -zigarre(n) zu finden, der konnte immer noch Fortuna herausfordern: Peter Heinrichs hatte zur klassischen Tombola geladen, bei der es nicht nur attraktive Preise zu gewinnen gab, sondern auch Gutes getan werden konnte: Der Reinerlös der Einnahmen wurde für wohltätige Zwecke einer Aktion des „Kölner Stadtanzeigers“ gespendet, wobei der Veranstalter selbst den eingenommenen Betrag von 2000,- Euro verdoppelte. Hauptgewinn der Tombola war ein Smart, der der Gewinnerin – Patricia Eggemann, Ehefrau des Präsidenten des 1. Kölner Pfeifenclubs „De Pief es uss“ – ein Jahr lang kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

    Hauptpreis auf vier Rädern

    Der findige Geschäftsmann Heinrichs hatte jedoch dafür gesorgt, dass die Türen des kleinen Flitzers entsprechend mit Firmenlogo und dem Slogan „Genuss+Vernunft“ versehen wurde, so dass das Familienunternehmen sozusagen immer mit „on tour“ ist. Auch wenn Peter Heinrichs sich über jeden Gast gleich freute, war ihm einer doch besonders wichtig, der sich allerdings erst später am Abend die Ehre gab: Heinrich Villiger, der Grandseigneur der Zigarre und oberster Chef des Hauses Villiger, war eigens aus der Schweiz eingeflogen, um Heinrichs zum vorgezogenen Geburtstag zu gratulieren.

    Der ließ es sich natürlich nicht nehmen, den Ehrengast seiner Pipeshow auf die Bühne zu bitten und seinen Gästen vorzustellen: „Er ist die größte Zigarren-Koryphäe.“ Und die freute sich sichtlich, im Kreise Gleichgesinnter zu sein: „Ich fühle mich wie in einer Kirche, wo alle an das gleiche glauben. Und ich glaube an die Zigarre und die Zukunft des Rauchens.“ Großen Respekt zollte er Peter Heinrichs, der viel für Tabak und Zigarre getan habe. Das Schreckgespenst der Rauchverbote vor Augen rief er die Anwesenden auf, „zusammenzuhalten und gegenzuwirken. Dass heute so viele Freunde des Rauchens hier sind zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die Schlussworte richtete Peter Heinrichs an seine Partner aus der Pfeifenbranche: „Danke, das Ihr gekommen seid um mich zu unterstützen!“

    (DTZ 15/11)

  • JTI kündigt höhere Preise ab Mai an

    KÖLN (DTZ/fnf). In diesen Tagen hat auch JT International Germany die per Mai geplanten Preisanpassungen ihres Zigarettensortimentes im Zuge der am 1. Mai 2011 stattfindenden Tabaksteuererhöhung bekannt gegeben.

    Wie das Unternehmen in einem Schreiben an seine Handelspartner kommuniziert, werden die Kleinverkaufspreise für die Originalpackungen der meisten JTI-Zigarettenmarken um 20 Cent teurer. So z.B. bei den OP von Winston, Benson & Hedges und Nil, teilweise werden auch die Packungsinhalte der Big Packs um eine Zigarette reduziert.

    Eine Ausnahme bildet die Camel-Familie, bei der nur die KVP der Camel ohne Filter und der Camel Filters Maxi Box entsprechend angepasst werden. Die KVP der übrigen Camel-Produkte bleiben unverändert.

    (DTZ 14/11)

  • VZI bestätigt Vorstand

    BONN (DTZ/vi). Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der Zigarettenpapier verarbeitenden Industrie e.V. (VZI) wurden Ursula Exner, Alfred Bliemel GmbH und Co. KG, als Vorsitzende und Dr. Eva Kristine Schobeß, Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, als stellvertretende Vorsitzende für zwei weitere Jahre in ihren Vorstandsämtern im VZI bestätigt.

    Die Geschäftsführung liegt unverändert in den Händen von RA Franz Peter Marx.

    (DTZ 14/11)

  • Automatentechnik: Setzen von Prioritäten ist unerlässlich

    MAINZ (DTZ/vi/fok). Technisch wurde der Jugendschutz am Zigarettenautomaten zweifelsohne gesetzeskonform und effektiv durch die Betreiberunternehmen in Deutschland gelöst. Auch die Bundesregierung hat am 1. April 2010 im Rahmen einer Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen daher nochmals betont, dass die bereits existierenden gesetzlichen Vorschriften und die in Vollzug dieser Vorschriften erfolgte Umsetzung der technischen Sicherung von Zigarettenautomaten durch Alterskontrolle per Geldkarte oder europäischem Führerschein als derzeit ausreichend und als die mildesten Mittel angesehen wird, um das Abgabeverbot von Tabakwaren durch Automaten an Minderjährige wirksam zu regeln.

    Allerdings wurde die Errungenschaft eines verlässlichen nationalen Rechtsrahmens für das Betreiben von Zigarettenautomaten auch um den Preis der Verlagerung von Absatzvolumen auf andere Vertriebskanäle erkauft. Nicht nur Kinder und Jugendliche werden seit dem 1. Januar 2007 wirksam vom Kauf am Automaten ausgeschlossen, sondern auch viele erwachsene Raucher haben aufgrund der als aufwendig und wenig bequem empfundenen Pflichtlegitimation vor jedem Kauf am Zigarettenautomaten ihre Einkaufsgewohnheiten in Richtung anderer Einkaufsstellen verändert.

    Verstärkte Einführung von ScheinakzeptorenSeither lässt die Branche nichts unversucht, wieder in stabilere und damit kalkulierbarere wirtschaftliche Gewässer zurückzufinden. Als einen Beitrag hierzu kann die inzwischen in weiten Teilen erfolgte zusätzliche Ausrüstung der Automaten mit Dokumentenprüfern für Führerschein und Personalausweis gewertet werden, um die Altersverifikationspflicht für den erwachsenen Verbraucher insgesamt auf eine breitere Anwenderbasis zu stellen. Als eine andere Maßnahme ist die verstärkte Einführung von Scheinakzeptoren im Zuge der Umstellung auf die 5,00-Euro-Automatenpackungen Mitte 2009 zu sehen.

    Trotz aller wiederum kostenintensiver Aufrüstungsschritte der Automatenbetreiber sowie verstärkter unternehmensindividueller Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen war der Marktanteil der Automatenpackung auch im Jahr 2010 wiederum rückläufig: Der Anteil der AP am Markenzigarettenmarkt schrumpfte auf 12,7 Prozent nach 13,5 Prozent im Vorjahr. In der Konsequenz hat die Rentabilität des Zigarettenautomatengeschäftes unter diesen Rahmenbedingungen stark gelitten, was innerhalb des Zigarettenautomaten betreibenden Tabakwarengroßhandels zu verstärkten Konsolidierungsprozessen geführt hat.

    Hinzu kommen weitere Unsicherheiten der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie etwa das totale Gastrorauchverbot in Bayern und Vorstöße für eine Verschärfung der bestehenden Regelungen in anderen Bundesländern, was Einfluss auf die großenteils in Gastrobetrieben aufgestellten Innenautomatern haben kann. Überflüssig zu erwähnen ist, dass die Automaten-Verbotsdiskussion im Rahmen der EU-Tabakproduktrichtlinie weitere Unruhe in die Branche gebracht hat, auch wenn die Europäische Kommission bisher alle notwendigen Antworten im Hinblick auf die Rechtsgrundlage eines solchen Rechtsaktes schuldig geblieben ist.

    Selektivere InvestitionenKnappes Geld und vor allem die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Großhandel selektiver investiert. In 2009/10 lag wie oben erwähnt einer der Schwerpunkte in der Ausstattung der Geräte mit Banknotenlesern, um die Münzproblematik zu bewältigen. Laut BDTA wurden diese Investitionen bei den Außenautomaten inzwischen weitgehend abgeschlossen. Im Innenbereich beginne die Nachrüstung mit Banknotenlesern derzeit vereinzelt. Aus Kostengründen verzichteten die meisten Aufsteller auf die parallele Installation von Geldwechslern. Eine entsprechende Nachrüstung ist aber möglich. Mit Blick auf künftige Preisstellungen können die Geldwechsler zusätzlich Sinn machen, ihr Einsatz wäre dann aber nicht unbedingt zwingend. Denn eine 6,00-Euro-Preislage ließe sich auch über die Kombination 5-Euro-Schein plus 1-Euro-Münze bewerkstelligen.

    Vor allem durch den breitflächigen Einbau von Banknotenlesern hat sich die Problematik der ausreichenden Stromversorgung verschärft. Lösungswege bieten hier vor allem stromsparende Automatensteuerungen oder ein Batteriemanagement mit mehreren Akkus. Wie zu hören ist, werden Investitionen in diesem Bereich getätigt, allerdings seien sie noch kein breiter Trend. Ähnliches gilt für den Einsatz der Telemetrie, die von einigen Unternehmen vorangetrieben wird; die Gesamtstückzahl im Markt ist allerdings noch niedrig.

    Zur Absicherung der bereits getätigten Investitionen in Dokumentenleser sind vor allem die Hersteller gefordert, technische und rechtssichere Wege und Lösungen aufzuzeigen, um in naher Zukunft auch den seit November 2010 ausgegebenen neuen Personalausweis zur Altersprüfung an Zigarettenautomaten verarbeiten zu können.

    Noch Zukunftsmusik ist der kontaktlose Einsatz der GeldKarte. Hier sind nach Einschätzung von Experten noch viele und hohe Hürden bis zum praktischen Einsatz zu überwinden.

    (DTZ 11/11)

  • Pöschl Tabak hebt Preise an

    GEISENHAUSEN (DTZ/fnf). Die Firma Pöschl Tabak hat angekündigt, ab 2. Mai 2011 die Kleinverkaufspreise für ihr Sortiment anzuheben, um die Tabaksteuererhöhung und die gestiegenen Kosten, vor allem aus dem Rohtabakbereich, in der Preisstellung zu berücksichtigen.

    Noch in dieser Woche werden neue Preislisten verschickt, die entsprechende Anhebungen der KVP sowohl bei Zigaretten und Feinschnitt als auch beim Pfeifen- und Schnupftabak vorsehen. Bei einigen Packungen wird auch der Inhalt angepasst. So ändert sich die Grammatur für die Dosen der Brookfield-, Red Bull- und Pontiac-Feinschnitttabake von 140 auf 120 Gramm.

    (DTZ 11/11)