DETMOLD (DTZ/da). „Das Jahr 2014 wird im Zeichen unserer Genusskonzepte und Eigenmarken stehen. Hier planen wir einige Neuheiten“, erklärt Cay Uwe Vinke, Vorstandsvorsitzender der Ermuri, im DTZ-Interview.
Die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 bezeichnet er als positiv. Zuversichtlich äußert sich Vinke auch über die neue Kooperation mit der Großhandelsgruppe Tabacos. Hierdurch könne auch die Wettbewerbsfähigkeit der Ermuri-Mitglieder gestärkt werden.
DTZ: Wie war die Geschäftsentwicklung und die Mitgliederentwicklung der Ermuri im Geschäftsjahr 2012/13 (Ende September)?
Cay Uwe Vinke: In dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 hat sich die Ermuri weiter positiv entwickelt, der Umsatz im Lagergeschäft ist sogar zweistellig, natürlich mit unterschiedlichen Tendenzen in den einzelnen Segmenten. Diese Entwicklung ist erfreulich, insbesondere vor dem Hintergrund bundesweit sinkender Absatzstellen, was auch an der Ermuri nicht spurlos vorbeigegangen ist. Aktuell beliefert die Ermuri 1 200 Kunden, davon 916 Mitglieder mit 199 Filialen.
Die ausgeschiedene Anzahl an Mitgliedern konnte nicht durch eine adäquate Anzahl an Neumitgliedern kompensiert werden. Der Hintergrund für diese Situation ist, dass viele Mitglieder aufgrund der zurückgehenden Margen keinen Nachfolger für ihre Standorte finden. Jedoch zeichnet sich die Tendenz ab, dass Mitglieder, die sich auf Genuss-Konzepte spezialisiert haben, hiervon weniger betroffen sind.
DTZ: Welche Pläne haben Sie für das Jahr 2014?
Cay Uwe Vinke: Das Jahr 2014 wird im Zeichen unserer Genusskonzepte und Eigenmarken stehen. Hier planen wir einige Neuheiten, die viele sicherlich überraschen werden.
Für unsere Mitglieder entwickeln wir zurzeit einen neuen Bestellshop, eingebettet in ein Portal.
DTZ: Nach einem Jahr Pause war die Ermuri 2013 wieder mit einem eigenen Messestand auf der Inter-tabac in Dortmund vertreten, allerdings nicht am angestammten Platz, sondern in der seit 2012 neu zur Inter-tabac dazu gekommenen Messehalle 6. Waren Sie mit Ihrem neuen Standort zufrieden?
Cay Uwe Vinke: In 2012 haben wir eine erfolgreiche „Messe on the road“ durchgeführt. Die Mitglieder hatten diese seinerzeit sehr positiv aufgenommen, da wir mit dieser Art der Messe alle Mitglieder erreichten.
Für 2013 wünschten sich jedoch viele Mitglieder auch wieder den persönlichen Kontakt auf der Messe. Die einzige Möglichkeit für einen Messestand wurde uns jedoch nur in Halle 6 angeboten, die aufgrund des Standmixes allerdings nicht auf Priorität 1 der Besuchsliste der Einzelhändler steht.
DTZ: Neben dem neuen Standort präsentierte sich die Ermuri auf der Inter-tabac auch mit einem neuen Konzept. Dabei wurde die Ware nicht zum Anfassen ausgestellt, sondern online gezeigt. Wie kam dieses Konzept bei den Ermurianern an?
Cay Uwe Vinke: Die Hintergründe dafür, uns nicht mit dem aus den vergangenen Jahren bekannten Messestand mit seiner aufwändigen Sortimentsdarstellung zu präsentieren, waren Beobachtungen aus der geringen Frequenz von Halle 6 in 2012 sowie die Ungewissheit über das eventuelle Rauchverbot. Hinzu kamen unsere positiven Erfahrungen beim Verkauf über Tablet-PC’s bei den Außendienstbesuchen. Die Reaktion der Mitglieder war geteilt. Mitglieder, für die der Computer zum Alltag zählt, empfanden es als angenehm, in Ruhe am Bildschirm über das Sortiment informiert zu werden. Erinnern wir uns an den alten Messestand, so war es schon schwierig, im Gedränge die richtigen Artikel auszuwählen. War ein Sortimentsbereich von einem anderen Kunden besetzt, musste man einen weiteren Anlauf nehmen.
Es gibt aber auch eine Reihe von Mitgliedern, die die Produkte per Hand und Augenschein begutachten möchten. In der Bewertung, welche Artikel ausgestellt werden sollen, gehen die Meinungen allerdings auseinander.
Der Trend, Produkte über den Bildschirm, wie bei Amazon oder Ebay einzukaufen, hat aber auch in unserer Branche Fuß gefasst.
DTZ: Zum 1. Januar 2014 ist die Ermuri eine Allianz mit der Tabacos Verbundgruppe eingegangen. Was versprechen Sie sich von dieser Kooperation?
Cay Uwe Vinke: Das kooperative Arbeiten ist seit Bestehen der Ermuri der prägende Gedanke. Wir betreten also durch den kooperativen Ansatz mit der Tabacos kein Neuland. Auch die allgemeine Marktentwicklung selbst unterstreicht die Sinnhaftigkeit dieser Zusammenarbeit. Wir bewegen uns ja in einem Wettbewerbsumfeld, in dem das Absatzvolumen in steigendem Maße entscheidendes Gewicht erhält. Insofern ist dieser Weg auch ein Schritt, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitglieder zu stärken. Ermuri und Tabacos partizipieren gegenseitig von dieser Kooperation, zumal die Ermuri ja nicht nur ihr Absatzvolumen bei der Tabacos einbringt, sondern sich den Tabacos-Gesellschaftern auch als Bezugsquelle für RBA-Artikel etc. empfiehlt. Es entsteht also für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.
(DTZ 03/14)
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