Der Siegeszug der Zigarillos geht weiter

MAINZ (DTZ/da). Rauchverbote in der Gastronomie und in öffentlichen Gebäuden, Einschränkungen am Arbeitsplatz, Diskriminierungen durch die Politik. All das wirkt sich negativ auf den Konsum „brauner Produkte“ aus. Welcher Genussraucher stellt sich schon bei fünf Grad minus eine Stunde lang vor sein Stammlokal, um eine Corona zu rauchen? Selbst der Genuss einer Petit-Robusto dauert ihm dann noch zu lange. Und wer hat schon Lust dazu, sich von der Seite blöde „anmachen“ zu lassen, weil sich seine Umgebung am Zigarrenrauch stört? Vor diesem Hintergrund geht die Entwicklung eindeutig hin zum kürzeren Rauchgenuss. Und spätestens hier kommen für Genussraucher Zigarillos ins Spiel.

[pic|273|l|||Zigarillos erfreuen sich seit Jahrzehnten einer steigenden Nachfrage und sind heute beliebter denn je.|||]

Die „kleinen Schwestern und Brüder“ der großen Kaliber sind ganz klare Trendsetter. Auf sie entfallen rund 90 Prozent des Absatzes klassischer Zigarren und Zigarillos (ohne Eco-Cigarillos). Bei einer Gesamtmenge von rund 1 075 Millionen Stück in 2009 sind das immerhin zirka 970 Millionen Stück. Oder anders ausgedrückt: Neun von zehn Stück sind Zigarillos.

Bei den Mitgliedern des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ) sind es sogar mehr als 90 Prozent. Sorgen Rauchverbote also für eine steigende Nachfrage der Zigarillos zu Lasten der Kopfzigarre? Ja, das tun sie. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wer zurückblickt, stellt fest, dass Zigarillos schon im Trend lagen, als die Anti-Tabak-Gesetzgebung noch längst nicht so krass und genussfeindlich war wie heute, als Rauchverbote heutigen Ausmaßes noch wie Utopien aus einem Sciencefictionroman erschienen.

Der Siegeszug der Zigarillos Der Siegeszug der Zigarillos begann schon viel früher. Bereits in den 70er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts läuteten Produkte wie „Clubmaster“ von Arnold André das Zeitalter der Zigarillos ein. Von da an ging es stetig nach oben. In den 80er Jahren hatten die Kleinen am Zigarren- und Zigarillo-Markt bereits einen Anteil von zirka 60 Prozent und in den 90er Jahren waren es anfangs 70 und gegen Ende des Jahrzehnt mehr als 80 Prozent.

In den vergangenen zehn Jahren kletterte der Anteil des Segments schließlich von anfangs 85 auf nunmehr gut 90 Prozent. Lässt man die Eco-Cigarillos in der Betrachtung außen vor, dann gliedert sich der Markt der klassischen Zigarilloprodukte in drei große Bereiche: Aromatisierte Zigarillos mit und ohne Filter ; Erzeugnisse der Konsumpreisklasse mit HTL-Anteilen; 100 Prozent-Tabakprodukte. Absatzstärkste Produktkategorie sind die aromatisierten Zigarillos, auf die mehr als die Hälfte des gesamten Zigarillo-Marktvolumens entfällt.

Angeführt wird dieses Segment von der Dannemann-Markenfamilie „Moods“, die übrigens nicht nur der „Platzhirsch“ unter den Aromaticos, sondern auch die meistverkaufte Zigarillo-Marke des Gesamtmarktes ist. Eine nach wie vor beachtliche Absatzbedeutung im klassischen Zigarillo-Markt haben die Produkte der Konsumpreisklasse mit homogenisierten Umblatt-Tabaken. Dazu gehören Marken wie zum Beispiel „Clubmaster“ (die Nummer 1 dieses Segments), „Dannemann Speciale“, „Braniff“ von Villiger oder „Meharis“ von Agio. Gerne im Fachhandel ge- und verkauft werden die bei Genussrauchern beliebten 100-Prozent-Tabak-Zigarillos.

Absatzstärkstes Produkt ist hier die Marke „Nobel Petit“ von Scandinavian Tobacco. Das Angebot in diesem Segment ist groß und reicht von preisgünstigen Zigarillos a la „Biddies“ aus dem Hause Agio bis hin zu den kleinen Pendants der Premiumzigarren aus der Karibik. Absatzstärkstes Produkt des gesamten Segments ist die Marke „Nobel Petit“ von Scandinavian Tobacco. DTZ beleuchtet in den nachfolgenden Artikeln näher die einzelnen Segmente des Zigarillo-Marktes.

(DTZ 50/10)

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