Fabrikzigarettenauslieferungen gingen lediglich um 1,7 Prozent zurück
MAINZ (DTZ/fok). Mit Hoffnungen, aber auch mit teils massiven Befürchtungen war die Zigarettenbranche ins Jahr 2009 gegangen. Es lief nicht alles rund, aber auch bei weitem nicht so schlecht, wie manche Prognosen erwartet hatten.
Nach heftigen Wettbewerbsgefechten im Vorfeld erfolgte im Sommer eine Preisanhebung, kurz danach die Anhebung der Mindestinhalte auf 19 Stück. Beide Schritte wurden von den Rauchern weitestgehend akzeptiert. Der Konsum brach nicht ein, wenn auch eine Verstärkung des Trends zu niedrigpreisigen Zigaretten und zum Feinschnitt festzustellen ist.
Nach ersten Schätzzahlen erreichten die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den Handel im Gesamtjahr 2009 ein Volumen von 85,45 Mrd. Stück. Das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr – eine Größenordnung, die im Rahmen des „demografischen Grundrauschens“, also dem steigenden Anteil der älteren Bevölkerung mit geringerem Raucheranteil, liegt.
Leichter Rückgang bei Markenzigaretten
Der leichte Rückgang der Auslieferungszahlen betraf vor allem die Markenzigarette. Deren Absatz schrumpfte um 1,9 Prozent bzw. 1,5 Mrd. Stück auf 75,65 Mrd. Stück. In der Menge absolut stabil blieben hingegen die Handelsmarken mit 9,8 Mrd. Stück. Damit erhöhte sich der Anteil der Handelsmarken am Fabrikzigarettenabsatz leicht von 11,3 auf 11,5 Prozent.
Von der Preissensibilität der Verbraucher profitierte vor allem der klassische Feinschnitt. Nach ersten Schätzzahlen belief sich das Auslieferungsvolumen auf ca. 25 490 Tonnen. Das waren 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Feinschnitt mit Pufferfunktion
Fast die Hälfte dieses Absatzwachstums dürfte aber aus dem Bereich der früheren Pseudopfeifentabakverwender stammen, die seit Sommer 2008 nach und nach zum klassischen Feinschnitt gewechselt sind. Der zunächst rückläufige, in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas ansteigende Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten am Konsum legt die Vermutung nahe, dass der Feinschnitt hier eine wirksame Pufferfunktion einnahm.
Auf niedrigem Niveau bewegen sich die beiden anderen Preiswertalternativen zur Fabrikzigarette: Die Ecofiltercigarillos lagen im Jahr 2009 bei einem Auslieferungsvolumen von 2,91 Mrd. Stück. Das waren 11,4 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Wachstum auf niedrigem Niveau erreichten hingegen die Tabakstränge. Hier stieg der Absatz um 9,0 Prozent auf 860 Mio. versteuerte Stück.
(DTZ 1/10)
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