Die Lust am Genuss: Die Ermuri stellt sich als aktive und innovative Genuss Comp

DETMOLD (DTZ/fnf). Die Lust am Genuss und was man darüber wissen muss. Das sind die Gedanken, mit denen sich die Ermuri-Gremien seit einigen Jahren intensiv beschäftigen.

Jahrestagung am 24. Mai 2009
Auf der Ermuri-Jahrestagung am 24. Mai 2009 in Köln stellt der Vorstand den anwesenden Mitgliedern einen neuen wichtigen Baustein vor. Zwei Prämissen waren dafür ausschlaggebend, so der Vorstandsvorsitzende der Händlervereinigung, Rainer Iwohn: das Thema „Genuss“ und der „Marktauftritt“ des Fachhändlers. Der gute Name ist nur ein Markenzeichen des Fachhandels Nicht die Mitgliedschaft in der Ermuri an sich, so Iwohn, sei für den Marktauftritt des Fachhändlers entscheidend, sondern sein eigenes Markenzeichen: das heißt, sein guter Name und die eindeutige Botschaft, was er verkauft, also Genuss. Die Maxime lautet daher: Der Wandel von dem aktuellen Status (Tabak) hin zur Emotionalität (Genuss).

Aufbruch zur Sortimentserweiterung Genuss
Damit sei natürlich nicht die Abwendung vom Tabak gemeint, sondern der Hinweis, dass Tabak ebenfalls wie Wein, Feinkost, Spirituosen und viele andere schöne Dinge des Lebens ein Genussmittel ist. Diese Ausführungen werden für die Jahrestagung in Köln in einem Flyer zusammengefasst, den die Tabak Zeitung (DTZ) vorab in der Printausgabe abdruckt (siehe Abb.).

Individuelle Werbung – innen und außen
Der Flyer auf einen Außenausleger mit individuellem Eindruck des Namens des Geschäftsinhabers hin. Der Werbeträger ist den Angaben nach wetterfest und hat die Maße 70 x 40 cm plus Gestänge sowie Flansch. Er erhält eine Innenbeleuchtung, die im Dunkeln „sehr eindrucksvoll wahrgenommen wird“, heißt es. Bei gewerblichen Einschränkungen steht ebenfalls ein beleuchtetes Innendisplay für das Schaufenster zur Verfügung, beziehungsweise für Schaufenster- und Türfolien zum Aufkleben.

Den Angaben nach ist es auch möglich, dass sich das Mitglied entsprechende Visitenkarten, Geschäftspapiere, Preisschilder etc. anfertigen lassen kann. Dafür stellt die Ermuri ihren Mitgliedern die Daten auf CD kostenlos zur Verfügung.
Zu dem hochwertigen Außenausleger bzw. Innendisplay bemerkt Iwohn: „Natürlich kosten diese Werbeträger Geld, doch der Preis für das Mitglied wird sensationell günstig sein. Ziel dieser Genussoffensiven ist es aus Sicht der Ermuri ebenfalls, dass ein Konsument in einer anderen Stadt sofort das Logo „Genuss Company“ erkennt und damit weiß, dass er auch in einem ihm fremden Geschäft bestens beraten und bedient wird.“

Ermuri rückt Genuss-Politik in den Vordergrund
Seit 2004 verfolgt die Ermuri eine Politik, die andere Genussformen, als die bisher im Tabakwaren-Fachgeschäft üblicherweise anzutreffen sind, in den Fokus rückt. So sind im Laufe der Zeit eine Reihe von erfolgreichen Konzepten von der Ermuri entwickelt worden, die von den Mitgliedern positiv aufgenommen wurden. Im einzelnen sind dies: „House of Smoke“, „The World of Single Malt“, „The Espresso Connection“, „The Blue Bottle Company“ und „House of Spirit“.

„Wir sind auf dem wahren Genussweg ein gehöriges Stück vorangekommen, aber das Ziel ist noch nicht erreicht. An weiteren Genuss-Konzepten arbeiten wir zurzeit“, erläutert Iwohn. So können sich die Ermuri-Mitglieder auf der Inter-tabac im September in Dortmund über zwei weitere Highlights freuen, über die er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts verraten möchte.

Rainer Iwohn im Gespräch mit DTZ
Im Gespräch mit der Tabak Zeitung erklärte Iwohn seine Sicht über die künftige Entwicklung in der Tabakwarenbranche. „Wir haben es heute mit einem politisch ausgelösten Prozess zu tun, der wirtschaftlich für unsere Branche katastrophale Auswirkungen nach sich zieht. Unterstützt durch die Medien wird der Raucher gesellschaftlich immer mehr ins Abseits gedrängt – mit den für den Tabakwaren-Facheinzelhändler fatalen Zukunftsaussichten.“ Heute schon Wirklichkeit sei der Drang zum Billigprodukt mit miserablen Spannen, Werbeeinschränkungen, Rauchverbot in der Gastronomie, verstärkte Abo-Werbung der Verlage, stagnierende Glücksspielumsätze und grundsätzlich steigende Kosten.

Fachgeschäfte müssen umdenken
„Das, was als Damokles-Schwert über uns schwebt, ist ein generelles Rauchverbot am Arbeitsplatz, Bildwarnhinweise, Verbot der Werbung im Geschäft und Steuererhöhungen für Tabakwaren in nicht vorstellbare Höhen“, führte Iwohn weiter aus und fügte hinzu: „Rechnen Sie schon einmal damit, dass mit Beginn der neuen Bundestagslegislaturperiode die Steuererhöhung wieder auf der Tagesordnung erscheint.

Die augenblickliche Situation ist nur die Ruhe vor dem Sturm.“ Auf jeden Fall werde das alles dazu führen, dass ein Fachgeschäft mit seinen klassischen drei Standbeinen, Tabak/Zeitung/Lotto, in der Regel nicht überlebensfähig sei. Iwohn: „Rein rechnerisch kann man nun natürlich argumentieren, dass die zu erwartenden Geschäftsschließungen den verbleibenden Marktteilnehmern wieder Luft zum Atmen verschaffen werden. Meiner Meinung nach geht diese Rechnung, auch wenn man es sich wünscht, nicht auf. Eine Ermuri ist daher nicht bereit abzuwarten, wann diese politischen Segnungen auf uns niedergehen, wir sind keine Schwarzmaler, sondern wir rüsten uns rechtzeitig für die Zukunft.“

Politischer und gesellschaftlicher Druck
Die fortschreitende Stigmatisierung des Rauchers hat auch zur Folge, dass der Tabakwaren-Facheinzelhändler ebenfalls darunter leidet. Iwohn: „Um es mit anderen Wort einmal zu umschreiben: Der Raucher wird geächtet und der Händler ebenfalls. Vor diesem Hintergrund finde ich keinen Grund für einen Nichtraucher ein Tabakwaren-Fachgeschäft zu betreten. Ergo muss ich mich von vorn herein im Markt so aufstellen, dass der Nichtraucher zunächst einmal die Botschaft erfährt, dass es sich bei diesem Geschäft um einen Laden handelt, in dem ich Genussmittel kaufe. Im Laden selbst interessieren ihn dann die Tabakwaren als Teil der Genusswelt nicht, da er aus einem anderen Grunde diesen Laden betreten hat. Führt der Tabakwaren-Facheinzelhändler doch nur noch Tabakwaren, so unterstreicht er gegenüber dem Raucher, dass Rauchen Genuss bedeutet und nicht schnöden Konsum.“

Bereits seit einigen Jahren zielen die Aktivitäten der Ermuri darauf hin, Tabak als einen Teil der Genusswelt zu etablieren. Auch das „Genuss Journal“ (früher „Genussverstärker“) der Ermuri unterstützt die Entwicklung der Tabakwaren-Facheinzelhändler, hin zum erfolgreichen Mitglied der Genuss Company. Iwohn: „Dieses ist das einzige auch an den Nichtraucher gerichtete Magazin, das sich neben Genussmitteln wie Feinkost, Spirituosen, Wein, Kaffee etc. auch positiv zum Thema Tabak äußert, ohne die Gefahren des maßlosen Konsums unter den Teppich zu kehren.“ Der Wichtigste in der Kette ist nach Iwohns Worten der Genuss Company-Partner, der mit dem gebührenden Einsatz für die Verbreitung des „Genuss Journals“ sorge. „Freuen Sie sich auf unsere weiteren neuen Ideen. Wir sind immer für eine Überraschung gut“, verspricht der Ermuri-Vorstandsvorsitzende.

(DTZ 19/09)

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