Zigarettenhülsen und -blättchen stoßen auf stabile Nachfrage

Für das Jahr 2008 wird mit leichtem Absatzanstieg gerechnet

[pic|62|l|||Ein Stück Individualität ist neben dem Preisvorteil nach wie vor Triebfeder für den Genuss selbstgefertigter Zigaretten.|||]

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MAINZ (DTZ/fok). Das Selbstfertigen von Zigaretten hat weiterhin Konjunktur. Hohe Fabrikzigarettenpreise und eine sich abschwächende Wirtschaftskonjunktur, bei der vor allem die Budgets der unteren Einkommensgruppen durch starke Preissteigerungen bei Energieträgern und Lebensmitteln beschnitten werden, halten die Attraktivität des Stopfens und Drehens von Zigaretten hoch. Davon profitieren auch die notwendigen Komplementärprodukte Zigarettenhülsen und -blättchen sowie entsprechendes Zubehör.

Durch den Wegfall der Sticks, im Markt spürbar seit Mitte 2006, reduzierte sich auch der Hülsenmarkt erheblich. Die Schätzungen für das Zigarettenhüllen-Marktvolumen in Deutschland gehen für das Jahr 2006 von einem Absatz von 12 Mrd. Blättchen und – je nach Berechnungsformel – von 22,5 bis 26 Mrd. Hülsen aus. In 2007 blieb der Blättchenabsatz mit ca. 12 Mrd. Stück stabil, der Hülsenabsatz ging auf geschätzte 18 bis 21,5 Mrd. Stück zurück. Dabei wurde der Wegfall der Sticks und der filterlosen Eco-cigarillos teilweise durch einen Anstieg des Feinschnittabsatzes, durch die neue Tabakstränge und die aufkommenden Billigstpfeifentabake ausgeglichen.

Dennoch gingen dem Hülsenmarkt letztlich rund 4,5 Mrd. Stück verloren. Im ersten Halbjahr 2008 entsprachen die Absatzzahlen sowohl bei Blättchen als auch bei Hülsen in etwa den Zahlen des Vergleichszeitraums des Vorjahres. In der zweiten Jahreshälfte, so Prognosen aus Herstellerkreisen, wird mit einer leicht anziehenden Nachfrage gerechnet. Nach den bisherigen Markterfahrungen hat sich der Absatz von Tabaksträngen in 2008 bisher eher reduziert. Der Anstieg der Pfeifentabakbilligangebote ging offensichtlich stärker zu Lasten des traditionellen Feinschnitts. Mit der neuen steuerlichen Einstufung dieser Pfeifentabake als Feinschnitt dürfte der traditionelle Feinschnitt wieder mehr Marktschub verspüren. Doch für den Hülsenbereich sind diese Verschiebungen zwischen den verschiedenen Alternativbereichen letztlich absatzneutral.

Dem Spargedanken vieler Tabakverwender haben die Zigarettenhüllenhersteller mit einigen innovativen Produkten Rechnung getragen. Das reicht von Hülsen mit längerem Filter (und entsprechend kürzerem Stopfraum) über Kurzhülsen bis hin zu den inzwischen zahlreichen Slim-Blättchen. Wenig Erfolg hatten importierte durchsichtige Zellophanblättchen, die von den etablierten Herstellern sehr kritisch beobachtet wurden, nach Aussagen aus dem Markt aber meist nicht über Probierkäufe hinauskamen.

Die hohen Produktionskapazitäten, die während des Sticks-Booms entstanden sind, üben nach wie vor erheblichen Preisdruck im Hülsenbereich aus. Angesichts des hohen Marktanteils des Lebensmittelhandels im Hülsenbereich braucht der Fachhandel gute Argumente für den Verkauf seiner höherpreisigen Markenprodukte. Es gehört echte Überzeugungsarbeit dazu, die höhere Qualität der Markenprodukten den Konsumenten zu verdeutlichen.

Gerade deshalb sind Premiumprodukte mit entsprechenden Imagevorteilen, die auch die individuellen Wünsche der Verbraucher bis ins Detail abbilden, von großer Bedeutung. Marketingoffensiven, die sich mit Werbung und Promotions an die Konsumenten richten, verdeutlichen, dass die Markenhersteller gewillt sind, das Image ihrer Produkte weiter auf- und auszubauen.

(Ausführlicher Bericht in DTZ 31/08)

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