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  • Verfassungsrichter kippen Nichtraucherschutzgesetze

    Rauchverbote für Eckkneipen und Diskos sind verfassungswidrig

    [pic|63|l|||Sieg vor Gericht: Kneipenbesitzerin Sylvia Timm, eine der Klägerinnen, raucht nach dem Urteil erst einmal eine Zigarette.|||]

    KARLSRUHE (DTZ/fok). Schulterklopfen bei den klagenden Wirten, verbiesterte Gesichter bei den Landesvertretern: Das Bundesverfassungsgericht hat die Nichtraucherschutzgesetze in Baden-Württemberg und Berlin für verfassungswidrig erklärt und damit den klagenden Wirten aus Tübingen , Berlin und Heilbronn recht gegeben. Da die drei verhandelten Fälle repräsentativen Charakter haben, müssen nun die Nichtraucherschutzgesetze in fast allen Bundesländern geändert werden.

    Hierfür haben die Landesgesetzgeber bis Ende 2009 Zeit. Nach dem Richterspruch darf damit ab sofort in Einraumkneipen wieder geraucht werden, wenn der Wirt dies will. Und zwar dann, wenn die Lokale maximal 75 qm Fläche haben, keine Speisen verabreichen und nicht über einen abgetrennten Nebenraum verfügen. Außerdem darf der Zugang nur über 18-Jährigen gestattet werden und die Kneipe muss sich deutlich als Raucherkneipe kennzeichnen.

    In einem zweiten Fall erklärten die Richter das generelle Rauchverbot in Diskotheken in Baden-Württemberg ebenfalls für verfassungswidrig. In Diskotheken, die nur über 18-Jährigen Zutritt geben, dürfe ein getrennter Raucherraum eingerichtet werden, wenn es in diesem keine Tanzfläche gebe. Die Karlsruher Richter sehen in den derzeitigen Regelungen der Nichtraucherschutzgesetze einen klaren Verstoß gegen das Grundrecht der Berufsfreiheit. Bei der Formulierung der Gesetze hätten die Länder nicht ausreichend die Belastungen der Betroffenen berücksichtigt. Viele Einraum-kneipen haben seit In-Kraft-Treten der Rauchverbote massive Umsatzrückgänge zu verzeichnen.

    Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen im Urteil des Verfassungsgerichts. Denn in der Begründung wird verdeutlicht, dass es hier um die Abwägung zweier Grundrechte gehe: Das der Freiheit der Berufsausübung und das des öffentlichen Gesundheitsschutzes. Dies impliziere zwei Lösungswege: Entweder die Auflockerung der Gastrorauchverbote durch die Freistellung der Eckkneipen bei der Wahl, ob sie eine Raucher- oder eine Nichtraucherkneipe führen wollen. Oder eine strengere Konzeption des Nichtraucherschutzes, was auf ein weitgehendes Totalverbot hinauslaufen könnte.

    Die Diskussion über die einzuschlagenden Wege wird also weitergehen, eine Chance vor allem für die betroffene Gastronomie, ihre Argumente für die Bedeutung des Kulturgutes Rauchen in ihren Räumen vorzutragen, die auch von breiten Kreisen der Wahlbürger mitgetragen wird.

    (DTZ 31/08)

  • IVW II/2008: Schelchte Bilanz für Frauentitel

    Wöchentliche verlieren / Kinderzeitschriften im Aufwind

    IVW II/2008

    [pic|60|l|||Die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften hat sich gegenüber dem Vorquartal im zweiten Quartal 2008 zwar um 0,55 Millionen Exemplare auf 116,15 Millionen erhöht, konnte damit jedoch nicht den Vorjahresstand erreichen.|||]

    BERLIN (DTZ/kh). Die wöchentlichen Frauentitel gehören weiterhin zu den Verlierern. Dies geht aus den aktuellen IVW-Auflagenzahlen hervor. Weiter im Aufwind befinden sich dagegen die Kinderzeitschriften. Auch in diesem Quartal kann die Publikumspresse durch eine Reihe auflagenstarker Neuzugänge ihre Verluste kompensieren. Darunter befinden sich sechs Titel aus dem Niedrigpreis-Segment, die mit knapp einer Million Exemplaren zu den Gesamtverkäufen beitragen. Die insgesamt durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften hat sich gegenüber dem Vorquartal im zweiten Quartal 2008 zwar um 0,55 Millionen Exemplare auf 116,15 Millionen erhöht (1/08: 115,60 Millionen), konnte damit jedoch nicht den Vorjahresstand erreichen (2/07: 118,35 Millionen).

    Die verkaufte Auflage der Publikumspresse setzt sich im zurückliegenden Quartal zusammen aus 51,11 Millionen Abonnements (1/08: 50,37 Millionen), 44,43 Millionen Einzelverkäufen (1/08: 46,33 Millionen) sowie 5,35 Millionen Lesezirkelstücken (1/08: 5,45 Millionen), 3,85 Millionen Bord-exemplaren (1/08: 3,55 Millionen) und 11,41 Millionen sonstigen Verkäufen (1/08: 9,90 Millionen). Dies geht aus den Zahlen hervor, die die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) für das zweite Quartal 2008 veröffentlicht hat.

    Problemzone sind wöchentliche Frauentitel
    Das Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften ist die Problemzone: In Summe sind die Auflagen dort um 7,7 Prozent zurückgegangen, wozu vor allem die zahlreichen Billigtitel beigetragen haben, die in der IVW-Statistik gar nicht auftauchen. Tiefpunkte sind hier „Alles für die Frau“ (257 641 Exemplare, minus 32,2 Prozent) von Bauer, Springers „Frau von heute“ (258 560 Exemplare, minus 25,1 Prozent) oder Burdas „neue woche“ (329 889 Exemplare, minus 17,1 Prozent).

    Auch die Flaggschiffe der deutschen Publikumspresse haben weiter an Fahrt verloren. Auflagenverluste melden sowohl „Spiegel“ aus der Spiegel-Gruppe (1 027 353 Exemplare, minus 2,3 Prozent) als auch Gruner Jahrs „Stern“, der erneut die Millionengrenze unterschreitet und auf 986 753 verkaufte Exemplare (minus 2,4 Prozent) kommt.

    Der Titel „Neon“ konnte dagegen ordentlich zulegen (213 226 Exemplare, plus 10,4 Prozent). Wachstum meldet auch „Focus“ von Burda. Das Nachrichtenmagazin vermeldet seinen Auflagengewinn um 5,7 Prozent bei einer aktuellen verkauften Auflage von 751 625 Exemplaren.

    Technische Zeitschriften als große Verlierer
    Die größten Verlierer sind die technischen Zeitschriften der Bereiche Video, Audio oder Foto mit einem Minus von 13 Prozent und einer verkauften Auflage von 791 651 Exemplaren (IVW I/08: 910 040 Exemplare). Die Verlierer in diesem Segment sind „Audio Video Foto Bild“ (197 663 Exemplare, minus 26,2 Prozent) von Springer und das „DVD Magazin“ (35 314 Exemplare, ebenfalls minus 26,2 Prozent).

    Zu den Problem-Segmenten zählen auch die IT- und Telekommunikationstitel (minus 5,1 Prozent), wobei allerdings Marktführer „Computer Bild“ (691 294 Exemplare, plus 0,9 Prozent) im positiven Sinn aus der Reihe tanzt. Im Bereich der Programmzeitschriften (18 150 374 Exemplare, plus 2 Prozent) beklagt Bauers „TV Movie“ ein Minus von 166 821 Exemplaren (1 661 566 Exemplare, minus 9,1 Prozent). Punkten kann hier vor allem Springers „TV Digital“ mit einer verkauften Auflage von 2 023 386 Exemplaren (plus 9,3 Prozent). Auch „TV Direkt“ (1 124 864 Exemplare, plus 8 Prozent) macht Boden gut.

    Bei den Wohn- und Gartenzeitschriften (minus 0,7 Prozent) setzt sich „Landlust“ aus dem Landwirtschaftsverlag mit 317 085 Exemplaren (plus 85,2 Prozent) deutlich an die Spitze. Das Magazin konnte seine verkaufte Auflage um 145 889 Exemplare steigern. Größter Verlierer hier ist „Frau im Trend Wohnen & Wohlfühlen“ von Burda mit minus 44,8 Prozent und einer verkauften Auflage im zweiten Quartal von 79 039 Exemplaren.

    Im Segment der People-Presse deutet sich eine Abschwächung des Booms an: „In – das Star & Style Magazin“ (201 160 Exemplare, plus 0,5 Prozent) und „Intouch“ (292 200 Exemplare, plus 6,7 Prozent) verbessern zwar ihre Auflage, können aber bei weitem nicht an die Wachstumsraten der Vorquartale anknüpfen. „Bunte“ (709 600 Exemplare, minus 3,1 Prozent,) und „Gala“ (365 614 Exemplare, minus 2,4 Prozent) verlieren beide.

    Erfreulich haben sich viele Wirtschaftstitel entwickelt: Gruners „Capital“, nur nur noch monatlich statt 14-täglich, legt um 2,2 Prozent auf 210 103 Exemplare zu. „Fonds & Co.“ von Springer konnte um 299 Titel auf eine verkaufte Auflage von 2 027 Heften zulegen.

    Segment der Kinderzeitschriften legt weiter zu
    Während das Segment der Jugendzeitschriften insgesamt an verkaufter Auflage einbüßen musste (1 934 909 Exemplare, minus 0,8 Prozent) gelang den Kinderzeitschriften ein Auflagen-Sprung um elf Prozent. 2 471 960 Hefte wurden im Segment der Kinderzeitschriften im zweiten Quartal dieses Jahres verkauft. Besonders „Sesamstraße“ legte hier mit einem Plus von 61,4 Prozent (insgesamt 41 537 Exemplare) um 15 798 Titel zu.

    (DTZ 31/08)

  • Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung!

    [head]Öffnung des Glücksspielmarktes gefährdet die Sportförderung![/head]

    Sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion lehnt Liberalisierung ab

    [pic|61|l|||Dagmar Freitag: „Eine Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten.“|||]

    Lotto
    BERLIN (DTZ/vi). Die Bundestagsabgeordnete und sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Freitag, steht einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes ablehnend gegenüber. Im Interview mit dem „glüxmagazin“, der Kundenzeitschrift der Lottgesellschaften von Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, befürwortet sie den neuen Staatsvertrag, der das staatliche Lotterieangebot für vier weitere Jahre sichert.

    Über die staatliche Aufsicht der Annahmestellen werde ein seriöses, ausreichendes Glücksspielangebot gewährleistet, das den Spielerschutz ins Zentrum stelle und der Spielsuchtprävention diene. „Eine Kommerzialisierung und Öffnung des Marktes ist unter den gegebenen Umständen kritisch zu betrachten: mehr Spielangebote, mehr Spielsüchtige, mehr Begleitkriminalität, mehr dubiose Wettangebote. Darum habe ich mich für den Staatsvertrag eingesetzt. Der Bundestag hat Anträge, den Sportwettenmarkt zu öffnen, abgelehnt“, sagt Dagmar Freitag, die auch Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ist. Die 500 Millionen Euro, die Lotto, Oddset und die anderen staatlichen Lotterien deutschlandweit der Sportförderung zur Verfügung stellten, seien für den deutschen Sport sehr wichtig. Eine Öffnung der Märkte würde diese Förderung eher gefährden. Aus sportpolitischer Sicht wäre das nicht zu befürworten.

    Derzeit fördern die staatlichen Lottogesellschaften – zum Teil über die Haushalte der Länder – das Gemeinwohl in Deutschland mit jährlich etwa drei Milliarden Euro, macht die SPD-Politikerin die Dimensionen deutlich. Sie hat große Zweifel, dass dieses finanzielle Engagement bei der Förderung des Gemeinwohls in einem kommerzialisierten Markt noch möglich wäre. Denn Unternehmen, die sich in einem offenen Markt etablieren und behaupten wollten, müssten jede Chance der Gewinnmaximierung nutzen – und beispielsweise in Steueroasen wie Gibraltar abwandern, mit negativen Folgen für die Einnahmen der Bundesländer.

    Dagmar Freitag: „Für den deutschen Sport wäre das ausgesprochen problematisch, weil die Förderung der Vereine, der verschiedenen Mannschaften und nicht zuletzt der Jugend in dem Maße nicht mehr möglich wäre. Und genau diese ist so wichtig. Ohne die gute Arbeit an der Basis wären die sportlichen Erfolge in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen.“

    (DTZ 31/08)

  • Zigarettenverband begrüßt Urteil

    DZV: „Ein Urteil für den Nichtraucherschutz und gegen die Ausgrenzung von Rauchern“

    BERLIN (DTZ/pi). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) begrüßt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Mittwoch zu den Rauchverboten in derGastronomie.

    Titus Wouda Kuipers, Vorstandsvorsitzender des DZV: „Das Grundsatzurteil stärkt die Rechte der Gastwirte, berücksichtigt sowohl die Interessen der Raucher als auch die der Nichtraucher und schafft damit die Grundlage für ein respektvolles Miteinander. Es ist ein Urteil für den Nichtraucherschutz und gegen die Ausgrenzung von Rauchern.

    Das Bundesverfassungsgericht hat der Politik deutliche Grenzen der Regulierungswut aufgezeigt. Das Gericht bestätigt die zum Teil existenziellen Sorgen vieler Gastwirte. Insbesondere kleinere Gastronomiebetriebe mussten seit Einführung der Rauchverbote erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Wir gehen davon aus, dass die Politik jetzt entsprechend reagiert, die Sorgen der Gastwirte endlich ernst nimmt und eine marktgerechte Lösung für die Kleingastronomie findet.

    Wir warnen vor der zunehmenden Verbots- und Regulierungskultur in Deutschland. Eine solche Politik basiert auf dem Bild des unmündigen Bürgers.

    Der DZV wird sich weiter für ein respektvolles Miteinander von Rauchern und Nichtrauchern stark machen. Nichtraucherschutz ist wichtig, darf aber nicht zu einer gesellschaftlichen Spaltung von Rauchern und Nichtrauchern führen.“

    (DTZ 31/08)

  • Zigarettenschmuggel steigt wieder an

    Zunahme vor allem im Osten und im Ruhrgebiet

    BERLIN (DTZ/vi/fok). Der Konsum nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten hat im 2. Quartal 2008 wieder zugenommen. Der Anteil der nichtversteuerten Zigaretten, die hierzulande konsumiert werden, stieg im Bundesdurchschnitt auf 20,4 Prozent, ermittelte die vom DZV initiierte und vom TÜV überwachte Entsorgungsstudie. Im Gesamtjahr 2007 hatte der Anteil im Bundesdurchschnitt bei 20,3 gelegen, im 1. Quartal 2008 war er noch auf 19,7 Prozent rückläufig.

    Auffällig ist, dass der Anstieg bestimmte Regionen besonders hart trifft. So lag er im 2. Quartal 2008 im Ruhrgebiet bei 37,3 Prozent und damit um 4,4 Prozentpunkte höher als im Jahr 2007. Auch Berlin erreichte mit einem Anteil von 52,3 Prozent einen neuen Spitzenwert (Vorjahr 44,1 Prozent). In den „Hochburgen“ Oder-Spree (54,3 gegenüber 64,5 Prozent), Dresden (49,0 gegenüber 52,1 Prozent) und Hof (41,3 gegenüber 45,4 Prozent) war der Anteil der nichtversteuerten Zigaretten hingegen zurückgegangen.

    Unterm Strich stieg der Anteil in Ostdeutschland allerdings weiter von 36,1 auf 39,0 Prozent an, in den alten Bundesländern schrumpfte der Anteil von 15,5 Prozent in 2007 auf 14,4 Prozent im 2. Quartal 2008. Dabei zeigten sich jedoch auch gegenläufige Entwicklungen: Während in Hamburg der Anteil der geschmuggelten und im Rahmen des privaten Grenzverkehrs erworbenen Zigaretten deutlich zurückging, stieg er in München von 11,8 auf 15,3 Prozent an. Hier dürfte die Nähe der tschechischen Grenze vor dem Hintergrund der erhöhten Freimengen eine Rolle spielen. Das Beispiel Ruhrgebiet zeigt, dass auch fern der Billigländer an der Ostgrenze der Schmuggel blüht.

    (DTZ 31/08)

  • Peter Königsfeld Pressesprecher beim DZV

    BERLIN (DTZ/pnf). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) hat einen neuen Pressesprecher: Peter Königsfeld (50) betreut ab 15. August die Pressearbeit und verstärkt die politische Kommunikation des Verbandes. Er tritt damit die Nachfolge von Sven Zetzsche an, der den neugegründeten Verband im Frühjahr verlassen hatte.

    Mit Peter Königsfeld stößt ein gestandener, politikerfahrener Journalist zum DZV. Seit 2003 war er Redakteur bei der Christiansen-Produktionsfirma TV 21 und verantwortete dort verschiedene politische Sendungen, wie „Studio Friedman“, „Späth am Abend“, „Fakt ist“. Zuvor leitete er das Hauptstadtbüro der „Bunten“ und war auch bei der „Bild“ und in regionalen Tageszeitungen tätig. Im Rahmen seines politischen Engagements koordinierte er im Jahr 2002 als stellvertretender CDU-Sprecher den Wahlkampf für Lothar Späth.

    (DTZ 31/08)

  • Zigarettenhülsen und -blättchen stoßen auf stabile Nachfrage

    Für das Jahr 2008 wird mit leichtem Absatzanstieg gerechnet

    [pic|62|l|||Ein Stück Individualität ist neben dem Preisvorteil nach wie vor Triebfeder für den Genuss selbstgefertigter Zigaretten.|||]

    SPECIAL

    MAINZ (DTZ/fok). Das Selbstfertigen von Zigaretten hat weiterhin Konjunktur. Hohe Fabrikzigarettenpreise und eine sich abschwächende Wirtschaftskonjunktur, bei der vor allem die Budgets der unteren Einkommensgruppen durch starke Preissteigerungen bei Energieträgern und Lebensmitteln beschnitten werden, halten die Attraktivität des Stopfens und Drehens von Zigaretten hoch. Davon profitieren auch die notwendigen Komplementärprodukte Zigarettenhülsen und -blättchen sowie entsprechendes Zubehör.

    Durch den Wegfall der Sticks, im Markt spürbar seit Mitte 2006, reduzierte sich auch der Hülsenmarkt erheblich. Die Schätzungen für das Zigarettenhüllen-Marktvolumen in Deutschland gehen für das Jahr 2006 von einem Absatz von 12 Mrd. Blättchen und – je nach Berechnungsformel – von 22,5 bis 26 Mrd. Hülsen aus. In 2007 blieb der Blättchenabsatz mit ca. 12 Mrd. Stück stabil, der Hülsenabsatz ging auf geschätzte 18 bis 21,5 Mrd. Stück zurück. Dabei wurde der Wegfall der Sticks und der filterlosen Eco-cigarillos teilweise durch einen Anstieg des Feinschnittabsatzes, durch die neue Tabakstränge und die aufkommenden Billigstpfeifentabake ausgeglichen.

    Dennoch gingen dem Hülsenmarkt letztlich rund 4,5 Mrd. Stück verloren. Im ersten Halbjahr 2008 entsprachen die Absatzzahlen sowohl bei Blättchen als auch bei Hülsen in etwa den Zahlen des Vergleichszeitraums des Vorjahres. In der zweiten Jahreshälfte, so Prognosen aus Herstellerkreisen, wird mit einer leicht anziehenden Nachfrage gerechnet. Nach den bisherigen Markterfahrungen hat sich der Absatz von Tabaksträngen in 2008 bisher eher reduziert. Der Anstieg der Pfeifentabakbilligangebote ging offensichtlich stärker zu Lasten des traditionellen Feinschnitts. Mit der neuen steuerlichen Einstufung dieser Pfeifentabake als Feinschnitt dürfte der traditionelle Feinschnitt wieder mehr Marktschub verspüren. Doch für den Hülsenbereich sind diese Verschiebungen zwischen den verschiedenen Alternativbereichen letztlich absatzneutral.

    Dem Spargedanken vieler Tabakverwender haben die Zigarettenhüllenhersteller mit einigen innovativen Produkten Rechnung getragen. Das reicht von Hülsen mit längerem Filter (und entsprechend kürzerem Stopfraum) über Kurzhülsen bis hin zu den inzwischen zahlreichen Slim-Blättchen. Wenig Erfolg hatten importierte durchsichtige Zellophanblättchen, die von den etablierten Herstellern sehr kritisch beobachtet wurden, nach Aussagen aus dem Markt aber meist nicht über Probierkäufe hinauskamen.

    Die hohen Produktionskapazitäten, die während des Sticks-Booms entstanden sind, üben nach wie vor erheblichen Preisdruck im Hülsenbereich aus. Angesichts des hohen Marktanteils des Lebensmittelhandels im Hülsenbereich braucht der Fachhandel gute Argumente für den Verkauf seiner höherpreisigen Markenprodukte. Es gehört echte Überzeugungsarbeit dazu, die höhere Qualität der Markenprodukten den Konsumenten zu verdeutlichen.

    Gerade deshalb sind Premiumprodukte mit entsprechenden Imagevorteilen, die auch die individuellen Wünsche der Verbraucher bis ins Detail abbilden, von großer Bedeutung. Marketingoffensiven, die sich mit Werbung und Promotions an die Konsumenten richten, verdeutlichen, dass die Markenhersteller gewillt sind, das Image ihrer Produkte weiter auf- und auszubauen.

    (Ausführlicher Bericht in DTZ 31/08)

  • „Ich bin für etwas Neues immer offen“

    „Pipe-Corner“-Inhaberin Monika Veit“ in Schopfheim hat ihre Entscheidung für den Einzelhandel nie bereut

    [pic|57|l|||Monika Veit hat Spaß daran, Einzelhändlerin zu sein. Ihr Geschäft meistert sie mit Elan.|||]

    SCHOPFHEIM (DTZ/cpv). Eigentlich wollte Monika Veit, die inzwischen auf weit über zwanzig Jahre erfolgreicher Tätigkeit zurückblickt, nicht im Einzelhandel arbeiten, so wie es bereits ihre Großeltern und Eltern getan hatten. Doch ihr Mann liebte die Arbeit in einem eigenen Laden so sehr, dass sie am Ende doch die Tradition ihrer Familie fortführte. Und ihre Tochter, die inzwischen selbst Kinder hat, bringt sich ebenfalls Schritt für Schritt ins Geschäft ein. So entsteht mit der Zeit auch ein solides Fundament für die Zukunft. Das Geschäft, direkt am Marktplatz der 19 000 Einwohner zählenden Stadt Schopfheim, geht gut. Dies verdankt es aber nicht nur seiner guten Lage, sondern auch dem Engagement der Inhaberin, die für Vieles und vor allem Neues immer offen ist.

    Seit 16 Jahren führt sie nun das Geschäft am heutigen Standort. Bereut hat sie ihre Entscheidung, doch in den Einzelhandel zu wechseln, aber nie, denn eigentlich macht ihr die Arbeit sehr viel Freude. Sie hat Spaß daran, Dinge an den Mann oder die Frau zu bringen. „Ich bin jederzeit offen für Neues. Da wir schon immer kein reines Tabakgeschäft waren und fortlaufend andere Artikel, wie Geschenke und ähnliches, angeboten haben, hatte ich immer die Möglichkeit ein wenig zu experimentieren. Wenn ich sehe, etwas läuft nicht, kann ich mich problemlos davon trennen und probiere stattdessen etwas anderes aus.“ Geschenkartikel, wie die Diddl-Serie, die es bei Monika Veit in einer Breite gibt, die ihresgleichen sucht, oder die noch immer beliebten „Wilden Kerle“ laufen nach wie vor gut. Durch den Besuch von Geschenkmessen bleibt sie auf dem Laufenden, bittet aber auch immer wieder Vertreter zu sich, um sich deren Angebote präsentieren zu lassen.

    Anziehungspunkte schaffen
    Monika Veits Geschäft ist gleichzeitig, neben dem Verkauf von Tabak, Zeitschriften und Geschenkartikeln, die Vorverkaufsstelle für kulturelle Veranstaltungen in und um Schopfheim. Der Vorverkauf wurde ihr von der Stadt vor ein paar Jahren angeboten. Sie ist froh, diesen übernommen zu haben, denn dadurch kommen zusätzlich Kunden ins Geschäft, nicht nur aus Schopfheim, sondern auch aus der Umgebung, die unter anderen Umständen wahrscheinlich nie zu ihr gefunden hätten. Und nehmen natürlich hier und da, neben den Veranstaltungskarten, noch andere Artikel mit. Und stellen vielleicht sogar fest, dass es bei Monika Veit Spezialitäten gibt, die sie anderswo nicht finden.

    Auch Geschenkkarten in großer Auswahl hat Monika Veit in ihrem Geschäft zu bieten. An Schönwettertagen stehen allein 25 Ständer mit Karten vor ihrem Geschäft. Auch im hinteren Bereich der Geschenkabteilung findet man Karten. Diese Auswahl ist beeindruckend und in der näheren Umgebung des Geschäftes sicher einzigartig. Aber genau diese Vielfalt wollen und schätzen die Kunden.

    Neben den Tabakwaren bietet die mit dem „Blauen Punkt“ ausgezeichnete Presse-Fachhändlerin eine gut sortierte Zeitschriftenauswahl. „Wir haben immer wieder Anfragen nach speziellen Titeln. Auf diese Wünsche können wir flexibel reagieren“, sagt Monika Veit.

    Auch Lotto können die Kunden bei ihr spielen. Doch verzeichnet sie in diesem Bereich in letzter Zeit deutliche Umsatzrückgänge. „Früher waren wir die einzigen, die Lotto anboten. Heute sind in der unmittelbaren Umgebung allein drei Annahmestellen. Das spüren wir natürlich deutlich.“
    Um ihre Kunden zu längerem Verweilen in ihrem Geschäft zu animieren, hat sie erst vor kurzer Zeit einen Kaffeeautomaten in ihr Geschäft gestellt. Für eine kleine Verschnaufpause während des Einkaufsbummels wird dieses Angebot vor allem während der Markttage schon jetzt gern genutzt.

    Nur noch eine kleine Pfeifenecke
    Zigarren lagert Monika Veit momentan noch in zwei verschiedenen Schränken, plant aber, demnächst in einen größeren und schöneren Schrank zu investieren. Die Umsätze bei Zigarren sind natürlich seit Einsetzen des Rauchverbotes, das in Baden-Württemberg schon seit dem 1. August 2007 gilt, zurückgegangen. Doch Monika Veit ist überzeugt, dass Zigarren auch in Zukunft ihren Absatz finden. „Viele gönnen sich einfach von Zeit zu Zeit eine gute Zigarre. Das werden sie sich auch in Zukunft nicht nehmen lassen.“

    Eingespieltes Team
    Monika Veit ist jeden Tag außer mittwochs selbst im Geschäft. Diesen einen Tag nimmt sie sich immer ganz bewusst frei. Unterstützung im Geschäft bekommt sie von einer Halbtagskraft und vier Aushilfen. „Ich sehe zu, dass jederzeit zwei Verkäuferinnen im Laden sind, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.“ Ihre Tochter kümmert sich um die Buchhaltung und kann sich dadurch schon langsam in den Geschäftsalltag einleben.

    (Ausführlicher Bericht in DTZ 30/08)

  • Christian Burger-Binkert gestorben

    BURG (DTZ/fok). Trauriger Schicksalsschlag für die Zigarren-Dynastie Burger: Am 21. Juli verstarb Christian Burger-Binkert im Alter von 70 Jahren. Wenige Tage zuvor war sein Bruder Max Burger-Steiner im Alter von 80 Jahren zu Grabe getragen worden.

    Christian Burger-Binkert und Max Burger-Steiner, die der vierten Generation des renommierten Familienunternehmens angehörten, waren wesentlich am weltweiten Ausbau des Unternehmens Burger, das heute international unter dem Namen Dannemann firmiert, beteiligt.

    (DTZ 30/08)

  • US-Tabakmesse IPCPR mit uneinheitlichen Tendenzen

    Teils gute Geschäfte mit Pfeifen und Zigarren, teils Einbrüche durch die Subprime-Krise im Hochpreisbereich

    [pic|58|l|||IPCPR – eine der Leitmessen für Zigarren und Pfeifen.|||]

    LAS VEGAS (DTZ/PE). Nach ihrer Umbenennung von RTDA in IPCPR (International Premium Cigar and Pipe Retailers Association) veranstaltete die amerikanische Tabakwarenhändlervereinigung vom 13. bis 17. Juli 2008 bereits zum 76. Mal ihre jährliche Fachmesse, turnusgemäß erneut in Las Vegas, Nevada (USA). Dieser Standort erwies sich, gemessen an der um ca. 20 Prozent gestiegenen Besucherzahl, als eine gute Wahl.

    Dennoch wartete die bislang in Bezug auf die Tabakregulierung als eher liberal bekannte kommunale Verwaltung von Las Vegas für alle Teilnehmer mit einer Überraschung auf. So durfte zwar in der Messehalle und den Casinos auch weiterhin geraucht werden. In den angeschlossenen Restaurants und Bars und auch bei den diversen geschlossenen Veranstaltungen und Empfängen im Rahmen der Messe herrschte jedoch striktes Rauchverbot, was zu bisweilen großem Unmut bei vielen Beteiligten führte.

    Auch was die Qualität der Messe sowie die allgemeine Stimmung unter den Teilnehmern betrifft, waren gegenläufige Aussagen zu verorten. Gerade einige der Platzhirsche unter den Anbietern – hier zumeist aus dem Zigarrenbereich – sprachen von einer schwächeren Auftragslage als im Vorjahr, führten dies jedoch in erster Linie auf die allgemeine schlechte konjunkturelle Lage in den USA in Verbindung mit der sog. „Subprime-Krise“ zurück, welche bereits im gesamten Jahresverlauf zu Problemen im hochpreisigen Segment geführt habe.

    Zum Thema Neuigkeiten kann berichtet werden, dass auch in diesem Jahr von den Ausstellern eine Vielzahl an Linienerweiterungen sowie gänzlich neue Produkte präsentiert wurden. Ein Beispiel hierfür ist sicher die von der Oettinger-Davidoff-Gruppe erstmals auf der Messe präsentierte und inzwischen auch in Europa erhältliche Zigarrenlinie unter der Marke „Winston Churchill“, benannt nach dem ehemaligen britischen Premier, mit dessen Familie im Vorfeld eine Kooperation eingegangen wurde.

    Insgesamt hat die IPCPR ihren festen Stellenwert im internationalen Kalender für Tabakfachmessen ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Ob dies jedoch in der Zukunft anhalten wird, darf aufgrund der Gerüchte, wonach die Messe aufgrund der geschilderten Rauchrestriktionen ab dem Jahr 2010 fest am für den US-Handel wenig attraktiven Standort Houston stattfinden wird, bezweifelt werden.

    2009 wird die Messe in New Orleans stattfinden, was von vielen Beteiligten grundsätzlich als ebenfalls suboptimal bewertet wird. Allerdings ist hier davon auszugehen, dass viele Besucher auch aus Neugier bezüglich des Wiederaufbaus nach der Umweltkatastrophe von 2005 anreisen werden.

    (Ausführlicher Bericht in DTZ 30/08)