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  • 5th Avenue: Positive Absatzentwicklung der Habanos

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/pnf). Die Umsätze mit Habanos, den vollständig von Hand gefertigten Zigarren aus Kuba, legten auch 2012 zu. 5th Avenue, offizieller Alleinimporteur von Habanos aus Waldshut-Tiengen, übertraf wiederum das Ergebnis des Vorjahrs: Die Absätze in Deutschland stiegen gegenüber 2011 um 6,3 Prozent im Wert und um 4,1 Prozent in der Menge. Zum positiven Ergebnis des Unternehmens trug erstmalig auch der österreichische Markt bei, nachdem 5th Avenue im Mai 2012 von Habanos S. A. der Vertrieb für die Alpenrepublik übertragen worden war.

    Wichtigster Absatzkanal für die Habanos war wieder der gehobene Tabakwarenfachhandel. Die Geschäfte der La Casas del Habano und die 71 Habanos Specialists legten auch 2012 wieder deutlich zu. Erfreulich war auch die positive Resonanz des Fachhandels auf das im vergangenen Jahr neu eingeführte Fachhandelskonzept „Habanos Point“. Inzwischen werden bereits 61 Händler in dieser Kategorie geführt. Das Konzept richtet sich an eine breitere Schicht des Fachhandels. Diese Geschäfte führen zwar nicht das umfangreiche Sortiment eines „Habanos Specialist“, engagieren sich aber dennoch stark für die Habanos.

    Besonders gefragt: Zigarren in AluminiumtubosGaranten für das Wachstum waren 2012 wieder die starken, globalen Habanosmarken „Cohiba“, „Montecristo“, „Romeo y Julieta“, „Partagás“, „H. Upmann“ und „Hoyo de Monterrey“. Spitzenreiter in der Entwicklung der Marken waren „Partagás“ und „H. Upmann“ mit deutlichen, zweistelligen Zuwächsen. Besonders gefragt waren die Zigarren in den praktischen und attraktiven Aluminiumtubos, als Werttreiber unterstützten sie das Umsatzplus deutlich.

    Die zahlenmäßig meistverkaufte Habanosmarke in Deutschland blieb „Romeo y Julieta“. Sie wuchs um 8,1 Prozent. Im Wert dominierte die Spitzenmarke „Cohiba“, die mit den Linien Clásica, Siglo, Maduro5 und der Superpremium-Linie Behike eine große Bandbreite der Geschmacksvorlieben anspruchsvoller Zigarrenliebhaber abdeckt. Wichtige Impulse für Absatz- und Umsatzentwicklung gaben außerdem die Spezialitäten und limitierten Editionen.

    Auch die maschinell gefertigten kubanischen Zigarillos sowie die Marke „Guantanamera“ trugen wieder zum positiven Ergebnis bei. Insgesamt konnte auch der Umsatz der Minis Cubanos um zwei Prozent erneut gesteigert werden. Getragen wurde dieses Wachstum wie bei den handgefertigten Premiumzigarren durch die globalen Marken. Spitzenreiter waren hier die Marken „Montecristo“, „Romeo y Julieta“ und einmal mehr das Minizigarillo der Marke „Guantanamera“.

    (DTZ 06/13)

  • Imperial verzeichnet Umsatzplus

    BRISTOL (DTZ/red). Der britische Tabakkonzern Imperial Tobacco verzeichnete im vergangenen Quartal ein Umsatzplus von zwei Prozent für Tabak, neun Prozent bei Feinschnitt und um drei Prozent bei Zigarren. Dennoch blickt der Konzern mit durchwachsenen Erwartungen ins neue Geschäftsjahr.

    Medienberichten zufolge sind die Gewinne in Regionen wie Afrika, Asien-Pazifik oder dem Nahen Osten durch den rückläufigen europäischen Absatzmarkt aufgefressen worden.

    Zum Ende des letzten Quartals (Dezember 2012) und im Januar habe es eine deutliche Zurückhaltung in den europäischen und russischen Märkten gegeben, erklärte das Unternehmen auf seiner Hauptversammlung. In der EU geht Imperial Tobacco davon aus, dass der Zigarettenmarkt um sieben Prozent schrumpfen wird, was auch eine Folge des schrumpfenden legalen Zigarettenmarktes sei, heißt es. Eine ähnliche Situation sieht das Unternehmen in Russland.

    Der bereinigte Halbjahresgewinn wird laut Konzern unter dem des Vorjahres liegen, dennoch sieht sich der Konzern auf Kurs für das Gesamtjahresergebnis.

    Zusammen mit den Umsatzzahlen teilte das Unternehmen mit, dass der langjährige Finanzvorstand Robert Dyrbus seinen Rücktritt angekündigt habe. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wolle er seine Aufgaben aber weiterhin wahrnehmen.

    (DTZ 06/13)

  • Tonio Borg sieht Sparpotenzial

    BERLIN (DTZ/red). EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg sieht Sparpotenzial für das finanziell klamme Griechenland. Seine Idee ist simpel: Statt in Tabak, sollten die Griechen das Geld lieber anderweitig anlegen.

    In einem Interview, das der Malteser mit der „Wirtschaftswoche“ geführt hat, thematisiert er das Rauchen als einen „Kostenfaktor, über den Gesprochen werden muss“.

    Darüber hinaus bestehe ein Zusammenhang zwischen der schwachen Konjunktur des Landes und der Anzahl rauchender Bürger, meint er. „Rauchen senkt die Produktivität, das schadet der Volkswirtschaft“, zitiert das Wirtschaftsmagazin den EU-Politiker.

    (DTZ 06/13)

  • Protestaktion des Fachhandels gegen neue EU-Richtlinie

    HAMBURG (DTZ/vi). Übergroße Schockbilder, ein Verbot von Menthol- und Slim-Zigaretten – Wenn die Pläne der EU-Kommission für eine neue Tabakprodukt-Richtlinie umgesetzt werden, können Tausende Händler ihren Laden dicht machen.

    Das befürchtet das Branchenbündnis „Entscheiden sie selbst“ – und dürfte damit den Fachhändlern aus der Seele sprechen. Denn ein zwangsverkleinertes Sortiment heißt weniger Umsatz. Und in einem Laden, der einem Gruselkabinett gleicht, kauft kein Kunde gerne ein. Vor dem Hintergrund dieses Szenarios übt das Branchenbündnis, wie DTZ bereits, berichtete den Schulterschluss mit den Händlern. Das Bündnis hat zum 1. Februar eine Unterschriftenkampagne auf den Weg gebracht, um gegen die Pläne aus Brüssel ein Zeichen zu setzen. Das Ziel: Mit möglichst vielen Unterschriften sollen sich Händler und ihre Kunden Gehör verschaffen.

    Die Aktion läuft vom 1. Februar bis 15. März – in diesen sechs Wochen können die gesammelten Unterschriften jederzeit an die Adresse des Aktionsbündnisses Handelsaktion „Dann ist der Laden weg!?“ 20659 Hamburg eingesendet werden. Das Informationspaket zur Aktion liegt diese Woche der DTZ-Printausgabe bei.

    „Die Regulierungswut der EU-Kommission gefährdet allein in Deutschland 25.000 Arbeitsplätze im Tabakwareneinzelhandel“,sagt Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwareneinzelhandels (BTWE). „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege, dass diese Maßnahmen gesundheitspolitisch wirksam sind. Stattdessen wird ein großes Ladensterben der Fachhändler in Kauf genommen und den Bürgern der Verzicht auf ihre bevorzugte Zigarette zugemutet.“

    Deshalb gehen der BTWE, weitere Verbände und Unternehmen der Tabakwirtschaft sowie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, die sich 2010 zum Branchenbündnis „Entscheiden sie selbst“ zusammengeschlossen haben, in die Offensive. „Die Unterschriftenaktion ist ein erster Schritt. Aber da die Kommission die Einwände von über 80.000 Bürgern ignoriert hat, ist er dringend notwendig. Mündige Bürger müssen sich nicht vorschreiben lassen, welche legalen Genussmittel sie zu sich nehmen. Ebenso darf ein Tabakladen durch Schockbilder nicht zum Gruselkabinett verkommen oder durch Standardisierungen und Verbote ganzer Produktkategorien seiner Vielfalt beraubt werden“, so BTWE-Präsident von Bötticher.

    (DTZ 06/13)

  • EU-Tabakproduktrichtlinie absolut mittelstandsfeindlich

    GEISENHAUSEN (DTZ/pnf/da). Als in seiner Gänze absolut mittelstandsfeindlich bezeichnet Patrick Engels den Entwurf der EU-Kommission zur Tabakproduktrichtlinie. Im DTZ-Interview erläutert der Geschäftsführer von Pöschl Tabak, welche massiven Auswirkungen TPD 2 allein für sein Unternehmen hätte.

    DTZ: Die närrischen Hochburgen nähern sich dem Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“. Pöschl Tabak wird heuer 111 Jahre. Ist Ihnen derzeit zum Feiern zumute?
    Patrick Engels: Die Veröffentlichung des Entwurfs zur Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie kurz vor Weihnachten hat die Stimmung bei Pöschl Tabak trotz der Freude über ein erneut sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 ziemlich getrübt. Aber, das Kind ist noch nicht zur Gänze in den Brunnen gefallen und nun heißt es mit Argumenten die politischen Entscheidungsträger und die staatlichen Stellen in den Mitgliedsländern mit Argumenten zu überzeugen, dass dieser Richtlinienentwurf in vielen Punkten deutlich zu weit geht bzw. an diversen Stellen sogar blanker Unsinn und in toto absolut mittelstandsfeindlich ist.

    DTZ: Welche gravierenden Auswirkungen haben die Pläne der EU-Kommission zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) für das Rauch- und Schnupftabakunternehmen Pöschl?
    Engels: Sollten die nun auf dem Tisch liegenden Vorschläge wirklich so umgesetzt werden, würde dies die Vernichtung ganzer Produktsegmente wie z. B. Schnupftabak oder aromatisierte Feinschnitte bedeuten. Durch ein Verbot von Dosen im Bereich Feinschnitt sowie über die vergrößerten Warnhinweise würden unsere Investitionen in Anlagen und Marken, welche sich allein in den letzten Jahren im zweistelligen Millionenbereich bewegt haben, von heute auf morgen wertlos gemacht werden. Folge der Vorschläge wäre aber auch die Vernichtung einer dreistelligen Zahl an Arbeitsplätzen allein bei uns in Geisenhausen, also im strukturschwachen Niederbayern.

    Weitere Punkte des Entwurfs sind unsinnig, weil z.B. technisch gar nicht machbar, andere widersprechen nationalem Recht. Zum Beispiel muss das Steuerzeichen beim Öffnen der Packung zerstört werden. Wie soll das aber gehen, wenn es gleichzeitig den Warnhinweis nicht verdecken darf?

    Zudem stimmt es mich äußerst bedenklich, dass manche Vorschläge sogar das Potenzial haben, den üblichen demokratischen Ablauf völlig auszuhebeln. Denn die Mitwirkungsrechte der demokratisch legitimierten EU-Parlamentarier und der Mitgliedstaaten sollen in diversen Punkten künftig, wenn überhaupt, auf ein bloßes Vetorecht beschränkt sein. Über diese insgesamt 26 delegierten Rechtsakte (delegated acts) könnte die Kommission zum Beispiel die Warnhinweise nach Belieben noch weiter vergrößern oder auch die Aromen bei Pfeifentabak dann doch noch verbieten. Dies ist eine ungeheuerliche Machtanmaßung der EU-Kommission und widerspricht nach meinem Erachten dem Demokratieprinzip, da wesentliche Regelungsinhalte in einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren dem Parlament und den Mitgliedsstaaten vorbehalten sein müssen. Ist das eine Retourkutsche der Kommission auf den Lissabon-Vertrag?

    Ferner: Die EU hat sich durch ihren Klein- und Mittelbetriebe betreffenden „European Small Business Act“ selbst zum Ziel gesetzt, mittelständische Betriebe zu fördern und zu unterstützen. Was hier aber nun angedacht ist, ist das genaue Gegenteil: Die mittelständische Tabakindustrie wird massiv beeinträchtigt und teilweise sogar in ihrer Existenz bedroht. Widersprüche über Widersprüche also.

    DTZ: TPD 2 sieht ein Verbot von charakteristischen Aromen vor. Sie befürchten dadurch das Aus für viele Feinschnittmarken und die Vernichtung des traditionellen deutschen Schnupftabaks. Könnten Sie Ihre Sorgen näher erläutern?
    Engels: Schnupftabak gilt als eine der ältesten Formen des Tabakgenusses in Europa. Seit über fünf Jahrhunderten ist er fester Bestandteil regionaler Traditionen in ganz Europa und wird in allen gesellschaftlichen Schichten konsumiert. Nun soll durch einen Federstrich diese Form des Tabakgenusses durch die Hintertür verboten werden. Es geht hier nicht allein um Menthol, sondern auch um alle anderen Aromen, ohne die kein Schnupftabak vorstellbar ist. Hier gibt es auch keinen Verhandlungsspielraum.

    DTZ: Wie viel Produkte von Pöschl Tabak wären von einem Verbot charakteristischer Aromen betroffen und welche Folgen hätte die Produktionsaufgabe auf Umsatz und Mitarbeiterzahl Ihres Unternehmens?
    Engels: Das Aromenverbot wäre wie gesagt das vollständige Aus für unseren Schnupftabak. Auch einige unserer Feinschnitte wären davon betroffen. Diese Verbote würden bei uns einen massiven Schlag ins Kontor bedeuten, wobei dies nicht nur für uns, sondern auch für unsere ebenfalls zumeist mittelständischen Zulieferer und natürlich auch für unsere Handelspartner in ganz Europa gilt. Hinsichtlich der Arbeitsplätze wären wohl alleine an unserem Standort in Deutschland sicher rund ein Drittel unserer zirka 400 Mitarbeiter, also eine dreistellige Anzahl, von Jobverlust bedroht. Dazu hätte ein Wegfall des Schnupftabaks natürlich auch Auswirkungen auf unsere gesamte Gruppe: Auch eine größere Zahl unserer zirka 380 Mitarbeiter, die vornehmlich in der EU in unseren 14 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften tätig sind, wäre von den Plänen der EU-Kommission ebenfalls akut gefährdet. Wir reden also von mehreren Hundert Arbeitsplätzen, die allein an den Pöschl-Produkten hängen.

    DTZ: Feinschnitttabak soll laut TPD 2 nur noch in rechteckigen Pouches ab 40 g Inhalt verkauft werden dürfen und Dosen verboten werden. Welche Folgen hätten diese Restriktionen für das Haus Pöschl?
    Engels: Auch die Umsetzung dieses Vorschlags hätte enorme wirtschaftliche Folgen für Pöschl Tabak, die momentan im Detail noch gar nicht abzusehen sind. Zahlreiche Anlagen bzw. ganze Produktionslinien sind bei uns rein für die Befüllung und Abpackung von Dosen installiert. Diese Anlagen wären, wie schon oben angesprochen, mit einem Schlag vollkommen entwertet. Und der Entwurf bleibt jegliche Erklärung schuldig, welchem Zweck ein solches Verbot dienen könnte. Sicher ist jedoch, dass damit zunächst unsere Millionen-Investitionen in Maschinen vernichtet werden würden. Des Weiteren kämen durch die Verpackungsneu- bzw. Umgestaltung einer Vielzahl von Produkten weitere enorme Kosten auf das Unternehmen zu.

    DTZ: Wie aufwändig ist das in der überarbeiteten EU-Tabakproduktrichtlinie ebenfalls vorgesehene „Tracking und Tracing-System“, also die Rückverfolgung eines Produktes über die gesamte Lieferkette (außer Einzelhandel), für ein mittelständisches Unternehmen wie Pöschl Tabak?
    Engels: Wir haben schon jetzt im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems ein ausgeklügeltes System zur Rückverfolgung. Unsere komplette IT-Infrastruktur müsste durch diese Regelung jedoch erneut überarbeitet werden und auch unsere Verpackungsmaschinen komplett neu ausgestattet werden. Die Investitionen in neue Soft- und Hardware-Lösungen wären immens, gerade aufgrund unserer vielen Verpackungsvarianten und speziell im Bereich der langsamdrehenden Produkte. Abgesehen von der Frage, wo ein derartiger Riesencode auf der Verpackung untergebracht werden soll, ist diese Idee auch aus anderen Gründen praxisfremd: Woher soll ein Hersteller zum Produktionszeitpunkt wissen, an welchen seiner Zigtausend Handelspartner das konkrete Produkt später ausgeliefert werden wird? Den Schmuggel, von dem Feinschnitt, Pfeifentabak oder Schnupftabak bekanntlich und abgesehen davon sowieso nicht betroffen sind, oder die Produktpiraterie wird diese Idee ganz bestimmt nicht eindämmen. Also: Auch dieser Vorschlag ist unausgegoren, kostet nur Zeit und Geld und führt zu nichts.

    Fazit: Der vorliegende Richtlinienentwurf ist überzogen, vielfach nicht wissenschaftlich belegt, praktisch oftmals gar nicht umsetzbar. Man kann ihn nur als „supranationales Arbeitsplatzvernichtungs- und Wertzerstörungsprogramm“ bezeichnen. Ich glaube nicht, dass dies im Sinne der Gründerväter der europäischen Einigung ist.

    (DTZ 06/13)

  • Stabiler Zigarren- und Zigarillo-Absatz

    BONN (DTZ/da). Der Absatz konventioneller Zigarren und Zigarillos war im vergangenen Jahr stabil. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), Bonn, verzeichnet der Markt klassischer Zigarren und Zigarillos, also ohne Ecoprodukte, 2012 im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von einem Prozent auf 1,110 Milliarden Stück.

    Zu dieser Menge steuerten die BdZ-Mitglieder nach vorläufigen Zahlen rund 858 Millionen Stück bei und lagen damit 1,0 Prozent über dem Vorjahresniveau.

    Vom BdZ-Volumen entfielen rund 750 Mio. Stück auf helle Produkte, während Erzeugnisse des dunklen Typs nur noch eine Menge von 100 Millionen Stück auf sich vereinigten.

    Innerhalb der Europäischen Union nimmt Deutschland im Absatz mit einem Marktanteil von 15,6 Prozent (in 2011) Platz drei nach Spanien mit 26,7 Prozent und Frankreich mit 21,4 Prozent ein. Hinter Deutschland folgen im Zigarren- und Zigarillo-Absatz mit einigem Abstand Italien (7,1 Prozent) und Großbritannien (6,5 Prozent.

    Gefragt waren Zigarren und Zigarillos made in Germany 2012 auch wieder im Ausland. So stellte sich die Exportentwicklung der BdZ-Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr mit einem Zuwachs von 12,0 Prozent auf 667 Mio. Stück positiv dar.

    Als stabil bezeichnet BdZ-Geschäftsführer Bodo Mehrlein die Beschäftigtenzahl. Wie schon 2011 sind auch im zurückliegenden Jahr in der nach wie vor mittelständisch strukturierten Zigarrenindustrie rund 1 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig gewesen.

    Ob der Absatz der „braunen Produkte“ auch 2013 stabil sein wird, ist derzeit schwer absehbar. Angesichts der um sich greifenden Rauchverbote ist mittlerweile das Wetter ein wichtiger Faktor. So ist in den vergangenen Jahren immer wieder zu beobachten gewesen, dass der Konsum in den Wintermonaten sank, während er bei schönem Wetter anstieg. Das bestätigen erneut die BdZ-Zahlen vom Dezember 2012. In diesem Monat gingen die Absätze deutlich zurück. In der Branche hofft man nun auf ein baldiges Frühjahr mit angenehmen Temperaturen und einen lang anhaltenden Sommer mit schönem Wetter bis weit in den Herbst hinein und den damit verbundenen Möglichkeiten, draußen zu rauchen.

    Voller Sorge blickt die Branche derzeit nach Brüssel zur EU-Kommission, die mit der überarbeiteten Tabakprodukt-Richtlinie (TPD 2) Industrie und Fachhandel sehr verunsichert. „In dem von der EU-Kommission kurz vor Weihnachten vorgelegten Richtlinien-Entwurf gibt es eine Reihe von Punkten, die uns großes Ungemach bereiten“, sagt Bodo Mehrlein. Bekanntlich sieht TPD 2 einige massive Einschnitte vor, wie zum Beispiel riesengroße Warnhinweise mit Schockfotos auf Zigaretten- und Feinschnittpackungen, ein Verbot von charakteristischen Aromen für Zigaretten und Feinschnitt, die Vereinheitlichung von Zigarettenpackungen oder im Rahmen des sogenannten „Tracking und Tracing-Systems“ die Rückverfolgung eines Produktes über die gesamte Lieferkette (außer Einzelhandel). Darüberhinaus werden die Anforderungen für die Meldung und Analyse von Inhaltsstoffen, Emissionen und Werten weiter verschärft. Derzeit liegt der Entwurf bei den EU-Mitgliedstaaten zur Subsidiaritätsprüfung vor. Bundestag und Bundesrat haben hierzu bis zum 4. März 2013 Zeit.

    BdZ-Geschäftsführer Bodo Mehrlein sieht TPD 2 sehr kritisch: „Viele der von der EU-Kommission vorgesehenen Maßnahmen erhöhen in keiner Weise den Verbraucher- und Gesundheitsschutz, sondern führen zu einem regelrechten Bürokratiemonster. Besonders die mittelständische Industrie wird weder wirtschaftlich noch technisch in der Lage sein, die Auflagen zu erfüllen“. Gerade im Bereich der Zigarren hätten die EU-Pläne große negative Auswirkungen auf die Produktvielfalt, gibt Mehrlein zu bedenken.

    (DTZ 06/13)

  • Villiger steht auf gesunder Basis

    PFEFFIKON/SCHWEIZ (DTZ/pnf). Die Villiger-Gruppe mit Hauptsitz in Pfeffikon/LU hat 2012 ihren Zigarren-Absatz um 9,4 Prozent auf 1,5 Mrd. Stück ausgebaut und blickt weiter optimistisch in die Zukunft. Das Schweizer Familienunternehmen Villiger Söhne AG feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag.

    Die deutsche Tochtergesellschaft, die Villiger Söhne GmbH mit Sitz in Waldshut-Tiengen, hat ihrem Umsatz mit Zigarren in Deutschland um elf Prozent gesteigert. Der Export in die EU wuchs um 52 Prozent. Hauptgrund für diese Entwicklung ist die intensive strategische Ausrichtung des Unternehmens auf das internationale Export-Geschäft.

    Die Villiger-Gruppe hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig weiterentwickelt und gehört heute zu den weltweit führenden Häusern für Genussraucher. „Die Villiger-Gruppe steht im 125. Jahr ihres Bestehens auf einer gesunden Basis. Die Entwicklung zeigt, dass wir mit unseren Produkten für Genussraucher auf dem richtigen Weg sind“, sagt Heinrich Villiger, VR-Präsident des Unternehmens.

    Die 1888 gegründete Villiger-Gruppe ist ein Schweizer Familienunternehmen in der vierten Generation, welches international im Tabakgeschäft tätig ist. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 1 300 Mitarbeiter. Die Schweizer Produktion ist in Pfeffikon/Kanton Luzern. Die deutschen Herstellungsbetriebe befinden sich in Waldshut-Tiengen am Hochrhein und in Bünde/Ostwestfalen. Darüber hinaus werden in der indonesischen Freihandelszone Ngoro Tabakdeckblätter für die Produktion in Europa aufbereitet.

    (DTZ 05/13)

  • Russische Filmindustrie im Verbotskorsett

    MOSKAU (DTZ/red). Russland will rauchfrei werden. Das gilt auch für Kino- und Fernsehfilme. Die Staatsduma hat ein umfassendes Rauchverbot beschlossen, das auch neue Kino- und Fernsehproduktionen einschränkt.

    Das Anti-Tabak-Gesetz beziehe sich nicht auf bereits gedrehte Filme, zitiert die Nachrichtenagentur „Rianovosti“ einen Parlamentssprecher. Inhaltlich müssen sich die Beteiligten einschränken, das heißt, dass Schauspieler im jeweiligen Film nicht mehr rauchend gezeigt werden dürfen.

    Die Maßnahmen der russischen Regierung sind weitreichend. In zweiter Lesung des Gesetzes hat das russische Parlament bestimmt, dass das Rauchen in Behörden, Krankenhäusern, Schulen sowie in Restaurants, auf Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen verboten werden soll.

    Nicht nur im Film, sondern generell will der Staat den Tabak aus der Öffentlichkeit verbannen. Künftig darf die Tabakindustrie nicht mehr als Sponsor von Veranstaltungen und Filmen auftreten. Darüber hinaus denkt Russland über die Einführung von Bildwarnhinweisen auf Zigarettenschachteln und eine Anhebung der Tabaksteuer nach.

    Das Gesetz soll nach Informationen der Nachrichtagentur ab 2015 in Kraft treten. Bereits ab Mai 2013 ist der Zigarettenhandel in Kiosken untersagt.

    Kritiker zweifeln an der Wirksamkeit der Verordnung, die vor allem von der Höhe der Bußgelder abhänge. Darüber hinaus werde der Zigarettenschmuggel nach Russland zunehmen, wenn die Steuern angehoben werden, heißt es.

    (DTZ 05/13)

  • Schockbilder auf Zigarettenpäckchen sind eher kontraproduktiv

    BRÜSSEL (DTZ/pnf). Äußerst skeptisch äußern sich Forscher in dem Wissensmagazin „New Scientist“ über die Wirkung von Schockbildern auf Zigarettenschachteln. Bekanntlich will die EU-Kommission mit Horroraufnahmen von Raucherlungen, Krebsgeschwüren etc. den Rauchern den Tabakkonsum vermiesen.

    Doch Neurologen und Marketingexperten bezweifeln den Sinn solcher Maßnahmen, halten das Ganze sogar für kontraproduktiv. Bildwarnhinweise würden sich zwar besser einprägen als Texte, dennoch spreche eine Zigarettenpackung das Lust- und Suchtzentrum im Gehirn an.

    Raucher seien ausreichend über ihr Risiko aufgeklärt, zitiert „Die Welt“ die Sozialpsychologin Sabine Glock von der Universität Luxemburg. Immer drastischere Warnhinweise könnten sogar schaden, weil die Gefahr besteht, dass Raucher sich verteidigen und eine Trotzreaktion einnehmen.

    In Kanada, das als erstes Land der Welt bereits seit Januar 2001 Schock-Motive auf Zigarettenpackungen abbildet, hat dies laut „New Scientist“ keinen nennenswerten Effekt auf den Tabakkonsum. Der Verbrauch entwickele sich dort ähnlich rückläufig wie in Deutschland, wo man bislang andere Maßnahmen bevorzugte, wie zum Beispiel Aufklärungsarbeit oder höhere Tabaksteuern.

    (DTZ 05/13)

  • TPD 2 – zurück zum Absender

    BERLIN (DTZ/da). Die EU-Kommission überschreitet mit ihren Plänen zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) nicht nur ihre Kompetenzen und schießt weit über das Ziel hinaus, sie vernichtet damit auch die Existenzgrundlage tausender Tabakwarenhändler und gefährdet rund 25 000 Arbeitsplätze im Fachhandel.

    Das verdeutlichten Repräsentanten des Branchenbündnisses „Entscheiden Sie selbst“ gegenüber den Medien auf einer Pressekonferenz am 24. Januar in Berlin.

    Diesem Branchenbündnis gehören unter anderem die Verbände der Tabakwirtschaft, die Philip Morris GmbH und die Gewerkschaft NGG an. Unter der Moderation von Matthias Heddenhausen vom Deutschen Zigarettenverband (DZV) wiesen BTWE-Präsident Rainer von Bötticher, DZV-Geschäftsführer Dr. Dirk Pangritz, VdR-Vorsitzender Patrick Engels und Hubert Bleile, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Tabakpflanzer auf die drastischen Folgen für die Tabakbranche hin.

    Laut Richtlinien-Entwurf der EU-Kommission sollen die Warnhinweise auf Verpackungen drastisch vergrößert werden. Schockbilder und Warntexte würden künftig auf mindestens 75 Prozent der Vorder- und Rückseite von Zigaretten- und Feinschnittpackungen prangen. Außerdem sollen Textwarnhinweise jeweils 50 Prozent der Packungsseitenflächen einnehmen.

    Dazu erklärte Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwareneinzelhandels und geschäftsführender Gesellschafter des Fachhandelsunternehmens Niemeyer, vor den Journalisten: „Wenn TPD 2 Wirklichkeit wird, dann befinden sich meine Mitarbeiter statt in einem Tabakwarengeschäft in einer Art Gruselkabinett. Da können Sie sich gut vorstellen, wie meine Mitarbeiter sich fühlen werden, aber auch wie unsere Kunden dies empfinden werden. Bei den rund 8 000 bundesdeutschen Tabakwaren-Fachhändlern geht die Angst um, ihre rund 25 000 Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze und der Konsument wird massiv von der EU bevormundet.“

    Nach dem vorgesehenen Verbot von charakteristischen Aromen dürfen künftig keine Zigaretten, Feinschnitttabake und rauchlose Tabakprodukte mit einem charakteristischen Aroma verkauft werden, das dem Produkt einen Tabak-untypischen Geschmack verleihen könnte. Damit wären auch Menthol-Zigaretten, aromatisierter Feinschnitt und der traditionelle Schnupftabak verboten. In den Augen von Dirk Pangritz macht das Verbot von Mentholzigaretten keinen Sinn. Nicht nur, dass eine umfassende wissenschaftliche Bewertung fehle, auch das Argument „Jugendschutz“ greife nicht, da Mentholzigaretten überwiegend von Älteren geraucht würden.

    Patrick Engels, Vorstandsvorsitzender des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie, machte deutlich, dass ein Verbot von charakteristischen Aromen für viele Feinschnittmarken das Aus bedeuten würde. Der traditionelle deutsche Schnupftabak würde vernichtet. Engels: „Bei einem Verbot von traditionellen Zusatzstoffen, wie Menthol und vieler klassischer Fruchtaromen könnten viele Schnupftabake nicht mehr hergestellt werden. Das wäre ein Verbot von Schnupftabaken durch die Hintertür, da die Aromen ein grundlegender Bestandteil aller Schnupftabake sind.“

    Auch Hubert Bleile, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Tabakpflanzer (BdT), blickt mit Sorge in die Zukunft. „Ein Verbot von Zusatzstoffen führt langfristig zu einer Verdrängung der in Deutschland produzierten Tabake, deren Qualität immer weiter verbessert wurde.“

    Bestimmte Aspekte der Verpackung und des Aussehens der Zigaretten sollen laut TPD vereinheitlicht werden. Das gilt zum Beispiel für die Größe von Zigarettenpackungen (mindestens 20 Stück). Darüber hinaus müssten die Zigarettenpäckchen quaderförmig sein, während für Feinschnitttabake nur noch „rechteckige Beutel“ ab 40 Gramm zulässig und Dosen verboten wären.

    Zigaretten mit einem Durchmesser von weniger als 7,5 mm gelten nach dem Vorschlag der Kommission als irreführend und dürften nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Damit wären sogenannte Slim-Formate nicht mehr erlaubt. EU-weit wären allein von einem Ende von Menthol- und Slimzigaretten über zehn Millionen Konsumenten betroffen.

    Auch die Verpackungen aller rauchlosen Tabakprodukte müssten auf beiden Seiten Warnungen vor Gesundheitsrisiken tragen.

    Als sehr kritisch bewertet das Branchenbündnis auch die von der EU-Kommission vorgesehenen „delegierten Rechtsakte“ in einer Vielzahl von Artikeln der TPD 2. Das hätte letztlich zur Folge, dass die EU-Kommission die Richtlinie durch Verordnungen ergänzen oder nach eigenen Vorstellungen an neue Entwicklungen anpassen könne, ohne dabei die demokratisch legitimierten gesetzgebenden Organe der EU, wie das Europäische Parlament und den Ministerrat vorher zu konsultieren. „Der demokratische Prozessablauf wird ausgehebelt“, so Dirk Pangritz. Und Rainer von Bötticher ergänzte: „Das hat diktatorische Züge.“

    Die Repräsentanten des Branchenbündnisses waren sich einig, dass die Kommission mit ihren Vorschlägen keine Verbesserung im Verbraucherschutz erreichen wird und letztlich auch den Schmuggel fördert.

    In der Bevölkerung stößt das Vorhaben der EU-Kommission bereits heute auf Ablehnung. Laut einer repräsentativen Blitzumfrage der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung im Auftrag des Branchenbündnisses „Entscheiden Sie selbst“ unter 1 002 Nichtrauchern und Rauchern sehen mehr als Dreiviertel (76 Prozent) in riesengroßen Schockfotos keine wirksame Maßnahme, um Raucher vom Rauchen abzuhalten. Und 80 Prozent äußerten sich kritisch zum Verbot von Slim- und Mentholzigaretten.

    „Die EU-Kommission geht offenbar zu weit, das sagen auch die Bürger“, stellte Pangritz fest, während Engels dazu aufforderte, TPD 2 zurückzuweisen. In Anlehnung an einen Song von Elvis Presley erklärte er: „Return to sender“, also zurück nach Brüssel.

    (DTZ 05/13)