Autor: admin

  • „Bewusst schlank“

    BERLIN // Das Bundesministerium der Finanzen hat in seinem aktuellen „Monatsbericht“ noch einmal das „Gesetz zur Modernisierung des Tabaksteuerrechts“ vorgestellt. Demzufolge ergäben sich für die Jahre 2022 bis 2026 Tabaksteuermehreinnahmen in Höhe von rund 14,5 Milliarden Euro.


    Überblick

    Es folgt der Überblick über die einzelnen Einnahmequellen: Neuauflage des Tabaksteuermodells (rund 10,0 Milliarden Euro), Einführung einer zusätzlichen Besteuerung auf erhitzten Tabak (rund 1,5 Milliarden Euro), Einführung einer zusätzlichen Besteuerung auf Wasserpfeifentabak (rund 2,0 Milliarden Euro), Einführung der Besteuerung von Substituten zum Konsum in E-Zigaretten (rund 1,0 Milliarden Euro).

    Weiter heißt es: „Das Tabaksteuermodernisierungsgesetz ist eine moderne zeitgerechte Regelung (…). Es ist bewusst schlank gehalten und sieht angemessene, durchdachte Steueranpassungen vor. Dadurch werden Marktverwerfungen und Abwanderungsbewegungen in (…) illegale Märkte verhindert.“

    red

  • Gutes Halbzeitergebnis

    KOBLENZ // Gute erste Jahreshälfte für den Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB): Mit einem Plus von 7,9 Prozent steigerten die 16 Landeslotteriegesellschaften die Einsätze ihrer Spielangebote erneut. Damit erhöhten sich diese auf über vier Milliarden Euro, nachdem sie schon im Vorjahr auf einem hohen Niveau lagen.

    Deutliche Steigerung
    Jürgen Häfner, Geschäftsführer der derzeit im DLTB federführenden Gesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz, zeigt sich zufrieden mit dem Halbzeitergebnis: „Unsere Kunden sind uns auch im ersten Halbjahr 2021 treu geblieben. Wir freuen uns vor allem über die deutliche Steigerung bei unserem Dauerbrenner Lotto 6 aus 49.“ Durch die Einführung des neuen Gewinnplans im vergangenen Herbst konnten hier alleine über 15,3 Prozent an Einsatzzuwächsen generiert werden. Mit einem Umsatz von 2,05 Milliarden Euro liegt Lotto an der Spitze der Spielangebote des DLTB. „Wir haben bewiesen, dass Lotto 6 aus 49 ein Traditionsmodell mit Zukunft ist“, so Häfner.

    Mehr Lotto-Millionäre
    Besonders erfreulich sei, dass durch diese Änderungen beim Hauptprodukt auch die Anzahl der Lotto-Millionäre deutlich gestiegen sei. Von den 87 Spielteilnehmern, die in allen DLTB-Spielangeboten zu Millionären wurden, haben dies alleine 50 beim Lottospielen geschafft. Das liegt daran, dass im zweiten Gewinnrang (sechs Richtige) strukturell nun erheblich mehr Millionengewinne möglich sind.

    Im ersten Halbjahr wurden aus den Spieleinsätzen über 1,6 Milliarden Euro in Form von Steuern und Abgaben an die jeweiligen Landeshaushalte abgeführt. Häfner: „Das bedeutet: Jede Woche fließen rund 61,5 Millionen Euro an das Gemeinwohl. Das sind Gelder, ohne die vieles in Deutschland nicht möglich wäre.“

    Politischer Konsens
    Beim Thema „Glücksspielstaatsvertrag“ zeigt der Lotto-Chef sich von dem politischen Konsens beeindruckt, mit dem der Staatsvertrag beschlossen wurde: „Die Landesparlamente haben sich durchweg mit deutlichen parteiübergreifenden Mehrheiten für die neue Glücksspielregulierung ausgesprochen. Insgesamt haben rund 90 Prozent aller Landtagsabgeordneten für den Glücksspielstaatsvertrag 2021 gestimmt. Dieser umfassende politische Konsens ist ein großer Erfolg.“


    Neuer Glücksspielstaatsvertrag

    Seit dem 1. Juli 2021 ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Dieser sichert weiterhin das gemeinwohlorientierte staatliche Lotteriemonopol und reguliert erstmals auch Online-Glücksspiele umfassend. „Die im DLTB zusammengeschlossenen 16 Landeslotteriegesellschaften bekennen sich zu den Zielen des Staatsvertrages und werden diesen konsequent umsetzen. Wir gewährleisten einen wirksamen Spieler- und Jugendschutz sowie eine effektive Suchtbekämpfung und begrüßen den Erhalt und die Stärkung des Lotteriemonopols“, betont Jürgen Häfner.

    vi

  • Optimismus bei Lotto

    MÜNCHEN // „Gibt es etwas Schöneres, als viele Menschen zu Millionären zu machen?“, fragt Friederike Sturm. Die Präsidentin von Lotto Bayern freut sich darüber, dass im ersten Halbjahr 2021 bereits 13 Millionengewinne im Freistaat angefallen sind und blickt optimistisch voraus: „Ich bin mir sicher, dass es im zweiten Halbjahr viele weitere geben wird.“

    Sattes Umsatzplus
    Auch wegen eines satten Umsatzplus von 6,3 Prozent bei einem Gesamtumsatz von 612,2 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 hat Friederike Sturm Grund, zufrieden Bilanz zu ziehen. An die bayerische Staatskasse flossen rund 220 Millionen Euro an Lotterie- und Sportwettsteuer, Gewinnabführung und Spielbankabgabe für gemeinnützige Zwecke. An die Gewinner schüttete Lotto Bayern insgesamt rund 299 Millionen Euro aus. Ein Spielteilnehmer aus Unterfranken gewann im Lotto 6 aus 49 32,8 Millionen Euro, und eine mehrköpfige Tippgemeinschaft aus dem Großraum München hatte sich am 1. Mai mit ihrem Lotto-Spielauftrag einen Betrag von rund 17,6 Millionen Euro gesichert. Darüber hinaus gab es elf weitere Millionentreffer. Des Weiteren erzielten die Spielteilnehmer bei Lotto Bayern noch 79 sechsstellige Großgewinne in Höhe von mindestens 100.000 Euro.

    Positive Bilanz
    Die positive Bilanz bei den Lotterien und Sportwetten schmückt das Gründungsjubiläum der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung, die am 12. März 75 Jahre alt wurde. Aus diesem Anlass liegen ab sofort zehn Millionen seiner Bayernlose mit einem besonderen Retro-Look in den Annahmestellen für den besonderen Aufreißspaß bereit.

    Das Ergebnis der bayerischen Spielbanken wurde indes auch im ersten Halbjahr 2021 stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. Alle neun Bayerischen Spielbanken konnten erst am 9. Juni das Automatenspiel sowie das Große Spiel mit Auflagen und einem begrenzten Spielangebot wieder öffnen. Die Schließungen haben sich unmittelbar auf die Entwicklung des Bruttospielertrages sowie der Gästezahlen ausgewirkt.

    pi

  • Valora spürt die Krise

    MUTTENZ // In der ersten Jahreshälfte 2021 waren durchschnittlich acht Prozent der Verkaufsstellen der Valora-Gruppe geschlossen, während 34 Prozent mit eingeschränkten Öffnungszeiten betrieben wurden.

    Folglich blieb der Nettoumsatzerlös mit minus 0,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 zwar nahezu stabil, lag aber mit einem Minus von 19,0 Prozent weiterhin deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau im Jahr 2019. Von März bis Juni 2021 nahm die Erholung dank den Lockerungen der behördlichen Restriktionen und dem Impf-Fortschritt zunehmend an Fahrt auf. So fiel der Umsatzrückgang während diesem Zeitraum im Vergleich zu 2019 weniger stark aus als noch im Januar und Februar.

    Erste Jahreshälfte
    In der ersten Jahreshälfte 2021 erwirtschaftete Valora einen Nettoumsatzerlös von 814,1 Millionen Schweizer Franken (749,6 Millionen Euro) nach 815,6 Millionen Franken (751 Millionen Euro) in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020. Der Außenumsatz betrug 1030,4 Millionen Franken (948,8 Millionen Euro) nach 1085,2 Millionen Franken (999,3 Millionen Euro) im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Trotzdem stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT) auf 7,4 Millionen Franken.


    Homeoffice und Teilzeit

    Bei Valora rechnet man damit, dass die Zahl der Personen, die weiter im Homeoffice oder häufiger in Teilzeit arbeiten, nur eine begrenzte Auswirkung von mittelfristig etwa minus fünf Prozent auf die Kundenfrequenz an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs haben wird. Vor der Krise erwirtschaftete Valora rund die Hälfte ihres Außenumsatzes an solchen Standorten. Dieser Effekt wird durch die nachhaltigen Kostenverbesserungen der Gruppe sowie durch den günstigen Kategorienmix abgemildert. Zudem dürfte der Effekt mittelfristig auch durch die Zunahme von Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr wettgemacht werden. Zusätzliche Unterstützung dürfte der geplante Ausbau der öffentlichen Schieneninfrastruktur leisten.

    Vorkrisen-Profitabilität
    In den nächsten sechs bis neun Monaten geht die Konzernführung davon aus, wieder die Vorkrisen-Profitabilität zu erreichen. Für 2021 wird ein EBIT von 25 bis 35 Millionen Franken und 2022 von 70 Millionen Franken erwartet. Voraussetzung dafür ist, dass die Corona-Impfkampagnen effektiv bleiben, dass die Behörden ihre Restriktionen erheblich lockern mit entsprechender Erholung der Kundenfrequenz und dass bei möglichen weiteren Viruswellen keine signifikanten Einschränkungen mehr notwendig sind.

    pnf

  • Alternativer Drogenbericht liegt vor

    BERLIN // Der [link|https://bit.ly/36LY9aN]„8. Alternative Drogen- und Suchtbericht“[/link] liegt vor. In diesem Jahr liegen die Schwerpunkte auf den Themen „Alkohol“ und „Drogen“; allerdings spielt auch Nikotin eine Rolle.


    Klassischer Tabak

    Mit dem klassischen Tabak beschäftigt sich der fast 200 Seiten starke Report letztlich nur in einem Kapitel. Dabei geht es vor allem um die neue Besteuerung, die die Bundesregierung vor wenigen Wochen umgesetzt hat. Dazu schreiben die Herausgeber, der Frankfurter Suchtforscher Heino Stöver und Bernd Werse vom Centre for Drug Research an der Frankfurter Goethe-Universität: „Maßnahmen, wie etwa die jüngst beschlossene Tabaksteuer auf E-Zigaretten, steuern ebenfalls in die falsche Richtung: Raucher werden nicht motiviert, auf das weitaus weniger schädliche Dampfen umzusteigen, wenn diese Produkte ähnlich hoch besteuert werden wie die Verbrennungszigarette, die mit großem Abstand die gefährlichste Form der Nikotinaufnahme darstellt.“ Die deutsche Tabakkontrollpolitik sei „verheerend“, da man „nicht von einer konsistenten, Verhaltens- und Verhältnisprävention nutzenden Kontrollpolitik sprechen“ könne. Stöver kritisiert in diesem Zusammenhang „eine Abstinenzorientierung der deutschen Politik“.

    Dabei hatten Stöver und Werse die ursprünglich geplante Erhöhung der Tabaksteuer aus gesundheitspolitischer Sicht als „begrüßenswert“ und „überfällig“ bezeichnet. Die Ausweitung auf ein umfassenderes Nikotinsteuerkonzept, das insbesondere E-Zigaretten umfasse, sei jedoch wenig sinnvoll. Im Gegenteil: „Man kann nur vermuten, was das Finanzministerium mit der Einführung des neuen Steuergegenstands beziehungsweise der Extra-Steuer bezweckt: die Sicherung der Einnahmen des Bundeshaushalts durch die Aufnahme von Zigarettensubstituten in das Besteuerungsregime.“


    Weniger schädlicher Nikotinprodukte

    Die wahrscheinlichen Folgen zeigt der Bericht ebenfalls auf: Konsumenten insbesondere potenziell weniger schädlicher Nikotinprodukte dürften auf günstige, entweder illegal hergestellte oder nicht versteuerte Produkte ausweichen, für den Fachhandel zeichneten sich katastrophale Auswirkungen ab und die erhofften Mehreinnahmen für den Fiskus dürften – hier zitiert der Bericht betroffene Verbände – „illusorisch“ oder „absurde Luftschlösser“ sein. Die Autoren schließen mit der Forderung an die Bundesregierung, sie solle den Ansatz der „harm reduction“ künftig stärker einbeziehen: „Berücksichtigen Sie das unterschiedliche Risikopotenzial bei der Besteuerung und der weiteren Regulierung alternativer Nikotinprodukte!“

    red

  • In der Urne steckt kein Tabak

    BERLIN // In wenigen Wochen steht für die Bundesbürger der nächste Urnengang an. Gewählt wird – indirekt – nicht nur der Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch über Inhalte stimmen die Wähler ab. Zum Thema Tabak sagen die Programme diesmal allerdings nicht viel aus.

    Thema Tabak
    So hat sich die laut aktuellen Umfragen derzeit in der Gunst der Menschen im Land führende CDU (mit der bayerischen Schwesterpartei CSU) gar nicht eingehend zum Thema Tabak geäußert. Zuletzt gab es immerhin ein paar Stimmen der Vernunft aus Bayern. Doch mehr als die Forderung nach einem „verantwortungsvollen Umgang mit legalen Drogen, Aufklärung und Jugendschutz“ ist den Wahlprogrammen aktuell kaum zu entnehmen.

    „Zukunftsprogramm“ mit Statements
    Auch die SPD hält sich in ihrem „Zukunftsprogramm“ mit Statements zum Thema Nikotin zurück. Lediglich um eine geregelte Abgabe von Cannabis an Erwachsene sowie um eine Entkriminalisierung der Drogenpolitik geht es. Klar ist jedoch, dass die SPD sich in den Gesprächen und Verhandlungen rund um das Tabaksteuermodernisierungsgesetz eher als Scharfmacher denn als Verfechter eines stimmigen Konzeptes zur Risikoreduzierung hervorgetan hat.

    Cannabis kontrollieren
    Die Liberalen lassen sich zu Tabakwaren und alternativen Produkten ebenfalls nicht aus. Stattdessen heißt es im Wahlprogramm der FDP lediglich: „Cannabis sollte kontrolliert freigegeben und wie Zigaretten besteuert werden.“

    Härtere Strafen für den Verkauf von Tabak an Kinder und Jugendliche
    Stärker setzen sich die Grünen mit dem Themenbereich Drogen im weitesten Sinne auseinander. Sie fordern härtere Strafen für den Verkauf von Tabak an Kinder und Jugendliche, setzen sich zudem für den Schutz des Selbstbestimmungsrechtes und einer Verminderung der Risiken eines riskanten und übermäßigen Drogenkonsums ein. Außerdem heißt es, psychoaktive Substanzen sollten in Abhängigkeit von ihren gesundheitlichen Risiken reguliert werden. Cannabis solle kontrolliert in lizenzierten Geschäften abgegeben und so legalisiert werden. Und freigesetzte Mittel sollten zur Prävention und Schadensminderung eingesetzt werden. Ausdrücklich fordern die Grünen eine Stärkung des Nichtraucherschutzes sowie ein Werbeverbot für alle Tabakerzeugnisse.

    Für eine dauerhafte Abstinenz von Drogen
    Die AfD hat weiche Drogen ins Wahlprogramm aufgenommen. Unter dem Punkt „Cannabis nur in der Medizin“ heißt es, für medizinische Indikationen sollten unter ärztlicher Aufsicht Präparate mit dem Hauptwirkstoff zur Verfügung gestellt werden. Man sei grundsätzlich für eine dauerhafte Abstinenz von Drogen.


    Verstärkter Nichtraucherschutz

    Bleibt Die Linke: Sie will im Rahmen eines verstärkten Nichtraucherschutzes ein Verbot von Werbung für Tabakerzeugnisse sowie von Sponsoring durch Tabakproduzenten. Zum Thema Drogen heißt es unter anderem: „Wir sehen es nicht als Aufgabe der Politik an, Menschen zu erziehen, sondern ihnen eine informierte und risikobewusste Konsumentscheidung, ähnlich wie bei Tabak und Alkohol, zu ermöglichen. Wir wollen den Wunsch nach Rausch nicht moralisch werten; er ist ein Bestandteil der Kultur.“ Der Weg zu einem Konzept der Risikoreduzierung (harm reduction) sei wünschenswert.

    red

  • DTZ-Redaktion: Ein Abschied

    MAINZ // Bei manchen Kollegen fragt man sich, wie sie die Rente überstehen werden. Bei anderen ist man sich sicher: Die machen etwas daraus! Das gilt auch für Alfred Damberger, seit April 1983 bei DTZ und seit 24 Jahren stellvertretender Chefredakteur.

    Dambergers Domäne war der Handel, um den er sich intensiv gekümmert hat – einschließlich Lotto/Toto und vielen anderen Gebieten rund um die Geschäfte, immer mit der Maßgabe: Das muss dem Inhaber etwas bringen, und sei es nur einen guten Tipp. Lange hat sich Damberger zudem verantwortlich um den Smokers Club gekümmert und über die Welt der Zigarren berichtet.


    Ungeheures Fachwissen

    Fast noch wichtiger aber war für DTZ sein ungeheures Fachwissen, das er in seiner ruhigen, unaufdringlichen Art allen Kollegen zuteil werden ließ. Damit war er stets ein solider Pfeiler von DTZ.

    Im Rahmen unserer Nachfolgeregelung hat Kerstin Kopp bereits im vergangenen Jahr die Projektleitung unseres Genuss-Magazins Smokers Club übernommen. Das Ressort „Handel“ fällt künftig in die Zuständigkeit von Katrin Heß. Und um die Zigarren kümmern sich Stephan Schubert (Markt), Kerstin Kopp (Smokers Club) und unsere neue Kollegin Marie Jeschkowski, die auch das Ressort „Service“ übernommen hat.

    Am 10. August wird Alfred Damberger seinen letzten Tag in der Redaktion haben. Wir wünschen ihm alles Gute und rufen ihm zu: Alfred, wir sehen uns!

    Marc Reisner

  • Schnelle Hilfe nach der Flutkatastrophe

    MAINZ // Das Bundeskabinett hat am 21. Juli finanzielle Hilfen für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen beschlossen. Demnach wird der Bund bis zu 200 Millionen Euro Soforthilfen für die betroffenen Länder zur Verfügung stellen. Der Anteil, den Rheinland-Pfalz erhält, wird durch das Land verdoppelt werden.

    Menschen stehen vor dem Nichts
    Besonders schlimm wüteten die Unwetter in der Eifel, im Großraum Köln und im Bergischen Land, aber auch im Berchtesgadener Land. Allein in und um Ahrweiler kamen weit über 100 Menschen ums Leben. „Die Verwüstung durch die Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz ist unfassbar. Tausende Menschen haben alles verloren und stehen vor dem Nichts“,, sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Land stellt Soforthilfen zur Verfügung. Diese dienen unter anderem zur Überbrückung von Umsatzausfällen und Notlagen. Über die Kreise und kreisfreien Städte werden 1500 Euro pro Haushalt inklusive einer Person als Sockelbetrag und 500 Euro für jede weitere Person gezahlt. Maximal können 3500 Euro pro Haushalt ausgezahlt werden. Eine Vermögensprüfung ist nicht notwendig, Spenden werden nicht angerechnet.

    Lotto-Annahmestellen in Krisengebieten
    Auch Lotto Rheinland-Pfalz will helfen. Der erste Blick richtet sich dabei auf die Situation in den betroffenen Lotto-Annahmestellen in den Krisengebieten. Hier gibt es eine zum Teil großflächige Zerstörung von Geschäftslokalen, teilweise existenzbedrohend. Es wird teilweise Wochen und vielleicht sogar Monate dauern, bis die Schäden behoben werden.

    Ein Krisenstab wurde im Unternehmen eingerichtet. Außerdem wird es Unterstützungsteams geben, die bei der Wiederinbetriebnahme oder dem Aufbau von Geschäftslokalen helfen sollen. Weiterhin plant Lotto Rheinland-Pfalz einen Hilfsfonds aus dem Budget des Unternehmens zur finanziellen Unterstützung der betroffenen Annahmestellen.

    Stiftung organisiert Soforthilfe
    Für eine darüber hinausgehende Unterstützung nutzt das Unternehmen zudem alle Möglichkeiten. So hat die Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung schnell entschieden, 50 000 Euro für die Soforthilfe zu spenden, als ersten Schritt und als erstes Signal für die Geschädigten.

    „Zudem werden wir schnellstens prüfen, ob wir mit spontanen Benefizaktionen sinnvoll Unterstützung für die Menschen in den Krisenregionen leisten können“, kündigt Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner an.

    red

  • Mehrarbeit für Eltern

    NÜRNBERG // Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Für Väter traf dies auf rund 31 Prozent zu.

    Das zeigt eine jüngst veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der Anteil bei Müttern sank bis Oktober 2020 auf rund 26 Prozent, lag im Schnitt aber deutlich höher als bei Vätern mit rund 18 Prozent.


    Arbeit am Wochenende

    „Vor allem Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends, unter anderem um ihre Kinder bei Schul- und Kitaschließungen oder während des Distanzunterrichts betreuen zu können.“, erklärt IAB-Forscherin Corinna Frodermann. Insgesamt haben 33 Prozent der Beschäftigten, die im April 2020 Kinder unter 14 Jahre zu betreuen hatten, ihre Arbeitszeiten zumindest teilweise verlagert. Bei denjenigen ohne Kinder waren es 16 Prozent. Neben der Sorgearbeit gibt es auch Hinweise, dass Homeoffice eine Rolle für die Verschiebung der Arbeitszeiten spielt. Mehr als ein Drittel derjenigen, die zumindest teilweise von zu Hause arbeiteten, gab im April 2020 an, zu anderen Zeiten zu arbeiten als noch vor der Pandemie. Bei den Beschäftigten, die kein Homeoffice nutzten, waren es nur knapp 15 Prozent.

    pi

  • Krise trifft Schwache

    NÜRNBERG // Betriebe, die zumindest eine Person zum Mindestlohn beschäftigen oder Löhne unterhalb des Mindestlohns zahlen möchten, haben im zweiten Quartal 2020 weniger Personal nachgefragt als andere Betriebe.

    In Mindestlohnbetrieben wurden durchschnittlich 0,3 Personen weniger gesucht als im vierten Quartal 2019, während alle anderen Betriebe 0,1 offene Stellen weniger hatten als vor der Krise. Im dritten Quartal zeigte sich kein signifikanter Unterschied mehr zwischen Mindestlohn- und anderen Betrieben. Das ergibt eine jetzt veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).


    Hotel- und Gastgewerbe

    Mindestlohnbetriebe gaben um etwa 13 Prozentpunkte häufiger an, negativ von der Krise betroffen zu sein als andere. Insgesamt berichteten 40 Prozent aller Firmen, negativ von der Krise betroffen zu sein. „Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich Mindestlohnbetriebe vergleichsweise häufiger in Wirtschaftszweigen befinden, die von der Corona-Krise stärker betroffen sind, wie etwa das Hotel- und Gastgewerbe“, erklärt IAB-Forscher Mario Bossler. Dazu zählen auch die Zweige Kunst, Unterhaltung und Erholung, die Reisebranche sowie der Zeitarbeitssektor.

    Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit lag unter den Mindestlohnbetrieben um rund elf Prozentpunkte höher als im übrigen Teil der Wirtschaft.

    pi