Autor: admin

  • TPD im EU-Parlament

    MAINZ (DTZ/max). Am 26. Februar, kurz nach halb zwölf, wird es soweit sein: Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmen in Straßburg über „Herstellung, Aufmachung und Verkauf von Tabakerzeugnissen und verwandten Erzeugnissen“ ab. Die Tobacco Products Directive (TPD) geht – nach der im Dezember im sogenannten Trilog erfolgten Einigung – in die Schlussabstimmung.

    Die meisten Branchenteilnehmer haben sich mittlerweile in das Unausweichliche gefügt und warten ab, wie die neuen Vorschriften in nationales Recht umgesetzt werden sollen. Zum Beispiel Bas Tonnaer, Leiter Industriepolitik bei British American Tobacco Germany: „Die TPD 2 kommt. Doch bei Weitem nicht in dem Ausmaß, das zu Beginn der Debatte um TPD 2 vorgesehen war. Die beschriebenen Kernpunkte zeigen jedoch schon, dass sich das Bild von Tabakwaren verändern wird – wobei die Einführung der großen Bildwarnhinweise die auffälligste Änderung und – kurz- und mittelfristig – die wohl größte Herausforderung darstellt.“

    Unterdessen hat sich der Deutsche Zigarettenverband (DZV) den englischen Originaltext der TPD 2 sowie die offizielle Übersetzung ins Deutsche genauer angeschaut – und ist auf immerhin 33 Fehler gestoßen. Da werden „sticks“ zu „Stangen“ gemacht, obwohl es „Stück“ heißen müsste. Und wo es in der Vorlage mit Bezug auf geschmackliche Zusatzstoffe heißt „…‚characterising flavour‘ means a clearly noticeable smell or taste other than tobacco“ (Art. 2, Abs. 4) wird „…‚charakteristisches Aroma’ einen deutlich erkennbaren Geruch oder einen von Tabak unterscheidbaren Geschmack“. Damit könnten letztlich Tabakprodukte verboten werden, weil sie nach Tabak riechen. Gegenvorschlag des DZV: „…‚charakteristisches Aroma‘ einen von Tabak deutlich unterscheidbaren Geruch oder Geschmack“. Sogar Korrekturbedarf im englischen Original besteht, wie der DZV belegt. Viel Arbeit also noch vor der Umsetzung in deutsches Recht.

    Derweil ist immer noch nicht klar, wer denn in Berlin künftig die Tabakbranche beaufsichtigen wird. Aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung – weiter im Gespräch als zuständige Behörde – hieß es auf Anfrage der Tabak Zeitung: „Gespräche und Überlegungen zur Umstrukturierung sind noch nicht abgeschlossen.“

    (DTZ 07/14)

  • Erfolgreich mit Habanos

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/pnf). Die Umsätze mit Habanos, den handgerollten Premiumzigarren aus Kuba, stiegen in Deutschland 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent; die Absätze legten um 5,4 Prozent zu. 5THAvenue, offizieller Alleinimporteur von Habanos mit Sitz in Walds-hut-Tiengen, erzielte so im Inland einen neuen Absatz- und Umsatzrekord. Auch im österreichischen Markt, der seit Mai 2012 zum Vertriebsgebiet von 5THAvenue gehört, stieg der Absatz von Habanos auf ein Allzeithoch.

    Wichtigster Absatzkanal war der gehobene Tabakwarenfachhandel. Überragend entwickelten sich die La Casas del Habano, von denen es derzeit acht in Deutschland gibt. Insgesamt stiegen die Umsätze mit diesen Geschäften um 89,7 Prozent. Besonders legten dort, aber auch in anderen Fachgeschäften die globalen Habanos-Marken zu. Spitzenreiter war die Marke „H. Upmann“ mit einem zweistelligen Zuwachs. Auch „Romeo y Julieta“, die meistverkaufte Habanos-Marke in Deutschland, stieg um 2,6 Prozent in Menge und 8,3 Prozent im Umsatz auf einen neuen Rekordwert. Die stärkste Nachfrage verzeichnete wie in den Vorjahren die „Romeo y Julieta Mille Fleur“, die ihre Position als gefragteste Habano im deutschen Markt verteidigte. Im Wert dominierte nach wie vor die Spitzenmarke „Cohiba“ mit einem Plus von drei Prozent.

    An dritter Stelle im Umsatz lag die Marke „Montecristo“, die 1,7 Prozent zulegte. Ein besonders starkes Wachstum zeigte sich bei der „Quintero“, deren Absätze sich mit einen Zuwachs von 87 Prozent fast verdoppelten. Der Grund dafür war das Angebot des neuen Formats Favoritos, das besonders von preissensiblen Konsumenten nachgefragt wurde. Auch im Fall der Marke „Rafael Gonzalez“ zeigte sich durch die Einführung eines neuen Formats ein starkes Wachstum – die „Perlas“ bescherten ein Plus von 115 Prozent in der Menge und 119 Prozent wertmäßig.

    Bei maschinell gefertigten kubani- schen Zigarillos, den Minis Cubanos, stieg der Umsatz um 6,5 Prozent, der Absatz kletterte um 7,6 Prozent. Getragen wurde dieses Wachstum wie bei den handgefertigten Premiumzigarren durch die globalen Marken. Überproportional legten mit zehn Prozent die Clubformate zu – auch wenn die Miniformate mit einem Absatzanteil von über 50 Prozent nach wie vor den größten Anteil bei den kubanischen Premium‧zigarillos ausmachen. Besonders erfolgreich war die Einführung der „Cohiba White“, die gut vom deutschen Fachhandel angenommen wurde und schnell Verwender gewann.

    (DTZ 07/14)

  • PMI verkauft weniger

    NEW YORK (DTZ/red). Philip Morris International (PMI) hat im vergangenen Jahr 880 Milliarden Zigaretten verkauft, was einem Rückgang von fünf Prozent entspricht.

    „Wir haben uns 2013 in einem sehr harten Umfeld befunden“, erklärte Firmenchef André Calantzopoulos. Durch Preiserhöhungen konnte das Unternehmen den Umsatz ohne Tabaksteuern jedoch bei 31,2 Milliarden Dollar annähernd stabil halten. Der Gewinn schmolz um drei Prozent auf unterm Strich 8,6 Milliarden Dollar.

    (DTZ 07/14)

  • Mehr Fachhändler auf der Frankfurter Messe

    FRANKFURT (DTZ/jgw). Frankfurt – die Messestadt zeigt sich im Frühjahr für die Tabakbranche seit Jahren in doppelter Form: Zum einen lädt die internationale Frühjahresmesse Ambiente, zum anderen die Hotelmesse im benachbarten Marriott ein, um Angebot und vor allem Neuheiten zu präsentieren.

    Zur Ambiente versammelten sich die Aussteller von A wie Akra bis Z wie Zippo im einstigen „Pipe-House“, wo es vor allem das klassische RBA-Sortiment an Feuerzeugen, Humidoren, Aschenbechern und anderen Accessoires war, was Interesse und Kaufbereitschaft der Besucher weckte. Da man auch hier das Rad nicht jedes Jahr neu erfinden kann, stachen hier und da originelle Ideen heraus.

    Gleiches gilt für den Bereich Pfeife, der sich im Marriott besichtigen ließ: Auch wenn sich die Aussteller über den erstmals nachlassenden ausländischen Besuch wunderten und sich noch immer einen stärkeren Besuch ihrer inländischen Kunden wünschten, war man unterm Strich mit dem Messeergebnis doch zufrieden. Allerdings ist eine Diskussion in Gang gekommen, die die Form zukünftiger Präsenz in Frankfurt zum Gegenstand hat.

    Für beide Messen gilt: Die präsentierten Neuheiten wurden vom Publikum stets goutiert, um für das Frühlingsgeschäft gerüstet zu sein.

    (DTZ 07/14)

  • Grosso will Pressefachhandel entlasten

    HAMBURG/KÖLN (DTZ/kes). Das Presseregal soll übersichtlicher werden. Vor diesem Hintergrund verabschiedete der Presse-Grosso einen Maßnahmenkatalog, der auf eine individuelle Anpassung der Zeitschriftenpräsentation zielt.

    Bei Festlegung der Titelsortimente, Liefermengen und Angebotszeiten will der Bundesverband Presse-Grosso künftig gezielter auf die Bedürfnisse der Fachhändler und die Nachfrage ihrer Kunden reagieren. Dies geschehe auf Basis „valider Vertriebsdaten“. So plant der Grosso bei Händlern „mit besonders ausgelasteten Regalen“ die Angebotszeit für zweimonatliche oder seltener erscheinende Titel auf vier Wochen zu begrenzen und diese Standorte bei Verteilerweiterungen auszulassen.

    Die Grossisten wollen ihren Vertrieb verstärkt „auf die Bedürfnisse der Verbraucher und Handelspartner ausrichten“, sagt der 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Presse-Grosso Frank Nolte.

    Torsten Brandt, Sprecher der Arbeitsgruppe Pressemarktvertrieb des VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) fordert eine konsequente Umsetzung und mit Blick auf die aktuelle Auseinandersetzung des Grosso mit Bauer sagt er: „Besonders freue ich mich, dass dieser Maßnahmenkatalog in Arbeitskreisen der Grossisten entstanden ist, ohne dass einzelne Verlage oder Vertriebe Einfluss genommen haben.“

    Das Thema steht erneut im Fokus, wenn am 26. Februar das OLG Düsseldorf in der Auseinandersetzung Bauer gegen Grosso über das Verhandlungsmonopol der Lieferkonditionen des Verbandes entscheiden wird. Bauer will einzelne Vereinbarungen mit den Pressegroßhändlern abschließen.

    (DTZ 07/14)

  • Handel trifft sich in Düsseldorf

    DÜSSELDORF (DTZ/red/kes). Am 16. Februar öffnet die EuroShop 2014 ihre Pforten auf dem Düsseldorfer Messegelände.

    Auf über 115.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren bis zum 20. Februar rund 2.200 Ausstellern aus 57 Ländern ihre Angebote.

    Die EuroShop ist eigenen Angaben zufolge die weltweit größte Investitionsgütermesse für den Handel und seine Partner, als auch eine Plattform für Zukunftstrends, Visionen und Retail-Impressionen zum Anfassen.

    Die Fachmesse gliedert sich auf vier Bereichen in 16 Hallen:

    Der Bereich EuroConcept spannt einen weiten Bogen: von Ladenbau, Architektur und Store-Design über Beleuchtung bis hin zu Kühlmöbeln, innovativen Materialien und Bodenbelägen.

    EuroSales fokussiert auf das Erlebnis Einkauf und bespielt dabei am POS alle Sinne, sei es bei der Warenpräsentation, durch visuelles Marketing oder Merchandising.

    Das Segment EuroCIS zeigt neueste Retail Technology-Lösungen für Kundenservice, POS-Technologie und Mobile Shopping ebenso wie für ERP, Supply Chain Management und Loss-Prevention. Von zunehmender Bedeutung sind hierbei die Thema E-Commerce und Multichannel.

    Profis für Live-Marketing und Spezialisten für Kommunikation sind im Bereich EuroExpo goldrichtig. Sie kommen aus Handel, Industrie und Dienstleistung, auf der Suche nach neuen Ideen für Messebau, Design und Event.

    Die EuroShop arbeitet eignen Angaben zufolge ständig am Messekonzept. So wird 2014 dem wachsenden Bereich der Retail-Beleuchtung nicht nur eine eigene Halle gewidmet, sondern unter dem Namen „Lighting Designer´s Zone“ erstmals auch eine Sonderfläche speziell für Licht-Designer und Lichtplaner geschaffen. Im Visual Merchandising wird die Halle 4 all diejenigen inspirieren, die sich für Schaufensterfiguren und hochwertige Dekoration und Interior Design interessieren.

    Parallel zur EuroShop findet wieder die Retail Design Conference inklusive Verleihung des EuroShop Retail Design Awards statt, ebenso, wie die Verleihung der Retail Technology Awards Europe (reta).

    (DTZ 07/14)

  • Zigarettenabsatz auch 2013 weiter unter Druck

    MAINZ (DTZ/da). Die Zigarettenauslieferungen an den Handel waren auch im Jahr 2013 rückläufig. Ecocigarillos befanden sich weiter auf Talfahrt. Feinschnitt verlor hingegen dank der Volumentabake nur leicht an Boden. Im Januar 2014 stiegen die Auslieferungszahlen sowohl bei Zigaretten als auch bei Feinschnitt an, während sich der Abschwung bei Ecocigarillos noch verstärkte.

    Im vergangenen Jahr wurden 79,625 Milliarden Zigaretten und damit 4,6 Prozent weniger als 2012 an den Handel ausgeliefert. Dabei fiel der Rückgang bei Markenzigaretten mit minus 4,2 Prozent auf 70,679 Milliarden Stück schwächer aus als bei Handelsmarken, die 7,5 Prozent auf 8,945 Milliarden Stück verloren.

    Den Auslieferungszahlen an den Handel zufolge erwies sich der Feinschnittmarkt als nahezu stabil mit einem minimalen Minus von 0,12 Prozent auf 26 687 Tonnen.

    Für Stabilität des gesamten Feinschnittabsatzes sorgte der Volumentabak. Er ist der eindeutige Gewinner mit einem zweistelligen Wachstum von 14,6 Prozent auf 7 663 Tonnen, während klassischer Feinschnitt um 3,2 Prozent auf 13 433 Tonnen zurückging und schnittoptimierter Feinschnitt um 9,3 Prozent auf 5 591 Tonnen absackte. Auch die Handelsmarken büßten Mengen ein und erreichten ein Niveau von 7 177 Tonnen, was gegenüber 2012 einem Minus von 2,5 Prozent entsprach.

    Weiterhin im Abwärtstrend befanden sich 2013 die Ecocigarillos. Ihre Menge schrumpfte um 6,5 Prozent auf 2,397 Milliarden Stück.

    Die Auslieferungszahlen im Januar 2014 weisen für Zigaretten gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat ein Plus von 5,1 Prozent auf 5,995 Milliarden Stück aus. Bei Feinschnitt stieg der Gesamtabsatz leicht um plus 0,9 Prozent auf 2 036 Tonnen. An Ecocigarillos wurden 26,5 Prozent weniger an den Handel ausgeliefert.

    (DTZ 07/14)

  • Volksbegehren gegen NRW-Rauchverbot verschoben

    DÜSSELDORF (DTZ/red). Das Volksbegehren „Nichtrauchen – Rauchen –Wahlfreiheit (NRW)“ wird verschoben. Bis zum Monatsende konnte das Aktionsbündnis „NRW genießt“ die Basisfinanzierung nicht sicherstellen.

    Der nächste Termin könnte im Sommer liegen. Bis dahin will die Initiative die „erforderlichen Geldmittel“ sammeln. „Dann wäre auch ein günstiger Zeitraum für die amtliche Listenauslegung und die freie Sammlung der Unterschriften“, sagt Christoph Lövenich, Vertrauensperson des Volksbegehrens.

    Für eine Verlegung spreche auch, so Lövenich, dass andernfalls die Unterschriftensammlung in die Sommerferien falle.

    Das Bündnis ruft weiter zur finanziellen Unterstützung für das erste Volksbegehren in NRW seit 35 Jahren auf. Inhalt der angestrebten Gesetzesänderung ist es, die von der rot-grünen Landesregierung zum 1. Mai 2013 eingeführte Verschärfung rückgängig zu machen und das alte Gesetz wieder in Kraft zu setzen.

    (DTZ 06/14)

  • Parlament präzisiert Tabakgesetz

    WIEN (DTZ/kes). Der österreichische Nationalrat schafft Klarheit: Am 29. Januar beschloss das Parlament die Gesetzesänderung des Tabakgesetzes. Damit sind die Forderungen der Nichtraucher-Lobby und die Unsicherheiten der Gastronomie vom Tisch.

    Künftig gilt, was bereits 2008 in der Novelle des Tabakgesetzes beschlossen wurde. „Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass es dem Gast zumutbar ist zum Betreten des Nichtraucherraumes durch den Raucherbereich zu gehen. Ähnlich sieht er es für den Gang zur Toilette aus“, erläutert Klaus W. Fischer, VCPÖ-Präsident und Fachhändler in Wien, auf Anfrage von DTZ. Der VCPÖ begrüßt, dass das österreichische Parlament die Wünsche von Rauchern und Nichtrauchern respektiere und jetzt Rechtssicherheit für die in Umbauten investierten 100 Millionen Euro schafft.

    In der Vergangenheit hatte es Kritik an dem Tabakgesetz gegeben. Immer wieder hatten Kritiker die Forderungen nach einem strikten Verbot ohne Wahlmöglichkeiten geäußert. Die öffentliche Debatte sowie der bereits „schwammig formulierte Gesetzestext“ (Fischer) von 2008 hat die Gastronomie verunsichert. Betroffene Wirte und Inhaber reichten Klage gegen das Gesetz ein.

    „Mit ihrem Beschluss haben die Parlamentarier jetzt festgelegt, dass der Status quo zulässig ist“, sagt Fischer, „und gleichzeitig eine langwierige juristische Auseinandersetzung verhindert.“

    Seit sechs Jahren existiert ein Rauchverbot, das „klar definierte Ausnahmeregelungen“ enthält, sagt Fischer. Bis 50 Quadratmetern kann der Wirt entscheiden, zwischen 50 und 80 Quadratmeter, sofern eine Teilung möglich ist, kann jeweils ein abgetrennter Nichtraucher- und Raucherbereich eingerichtet werden. „Die österreichische Gastronomie bietet eine ausreichende Anzahl an Nichtraucherlokalen, sowie auch Lokale für Raucher und gemischte Varianten. Dies schafft eine Wahlfreiheit für alle Gäste, die nicht wieder abgeschafft werden darf“, betont der VCPÖ-Präsident.

    (DTZ 06/14)

  • Arnold André setzt Akzente bei eigenen Marken und beim Importprogramm

    BÜNDE (DTZ/da). Für die rund um den Globus verkauften Marken „Clubmaster“ und „Handelsgold“ sieht man bei Arnold André national und international weiteres Wachstumspotenzial.

    Akzente setzt das Familienunternehmen im Bereich der eigenen Marken bei „Clubmaster“, „Independence“, „Vasco da Gama“ und „Buena Vista“. Darüber hinaus richtet sich das Augenmerk auf den Verkauf der Marken der Partnerunternehmen, allen voran der Oettinger Davidoff AG. „Wir werden aber auch unsere anderen Partner selbstverständlich nicht vernachlässigen“, betonen Rainer Göhner und Wiljo van Maren, die beiden Geschäftsführer von Arnold André, im DTZ-Interview.

    DTZ: Bei welchen Marken aus eigener Produktion haben Sie im vergangenen Jahr Schwerpunkte gesetzt?
    Wiljo van Maren: Das taten wir vor allem bei „Clubmaster (Mini)“ und „Handelsgold (Sweet)“, weil wir bei diesen Produkten national und international immer noch Wachstumspotenzial haben. Speziell in Deutschland haben wir aber auch die Marke „Independence“ nicht vernachlässigt, wo wir Events veranstaltet haben und mit der „Independence Stealth Black Light“ eine aufmerksamkeitsstarke Limited Edition eingeführt haben. Darüber hinaus wurde die „Vasco da Gama“-Serie um zwei weitere Formate (Robusto, Cigarros) ergänzt.
    2014 werden wir bei den genannten Marken weitere Akzente setzen. Aktuell haben wir bei „Clubmaster“ mit der „Mini Superior Blue Gold“ eine neue Variante innerhalb der bestehenden Serie auf den Markt gebracht. Und auch unsere neue Premiummarke „Buena Vista“ wollen wir in den Fokus rücken.

    DTZ: Bis Mitte der 90er Jahre konzentrierte sich Arnold André im Zigarren- und Zigarillogeschäft ausschließlich auf die Herstellung und den Verkauf von Shortfiller-Erzeugnissen. 1996 kam das Longfillergeschäft hinzu. Welchen Anteil an Ihrem gesamten Zigarren- und Zigarillo-Umsatz haben Premiumzigarren derzeit? Rechnen Sie mit einer steigenden Bedeutung?
    Wiljo van Maren: Premium (Import-) Zigarren haben an unserem Zigarren- und Zigarillo-Umsatz einen Anteil von zirka 18 Prozent des Netto-Waren-Werts (also ohne Steuern) in Deutschland. Wir rechnen auf jeden Fall mit einer steigenden Bedeutung, weil wir – allen voran – natürlich Ambitionen der Oettinger Davidoff AG gerecht werden möchten. Der Fokus lag 2013 bei der Marke „Davidoff“. Oettinger Davidoff hat sehr viel investiert in ein neues Shopkonzept und einen neuen Markenauftritt für „Davidoff“ und hat außerdem mit der „Davidoff Nicaragua“ eine neue Linie entwickelt. Alle Aktivitäten unsererseits sind hiervon geprägt, sei es über Events, Tour Gastronomique, Schaufensterdekorationen, Schulungen oder unsere Aktivitäten in der Gastronomie und Hotellerie. Oettinger Davidoff hat aber deutlich mehr zu bieten als die Marke „Davidoff“. In einigen anderen Marken unseres Partners steckt noch viel Potenzial, was wir in den kommenden Jahren ausschöpfen möchten.

    DTZ: Gilt das auch für die anderen Premiummarken?
    Wiljo van Maren: Selbstverständlich. Unsere anderen langjährigen Partner wie La Aurora und J. C. Newman möchten sich natürlich auch weiterentwickeln und überraschen uns immer wieder mit sehr starken neuen Produktkreationen. Es ist zu erwarten, dass sich das erfolgreich fortsetzen wird.
    Außerdem haben wir mit unserer Eigenentwicklung „Buena Vista“ neue Akzente gesetzt. Hiermit zeigen wir, dass sogar im Segment der handgerollten Premiumzigarren echte Innovationen möglich sind. Auch diesen Weg möchten wir weiter gehen.

    DTZ: Arnold André hat ein neues Deckblatt-Bobinenwerk in der Dominikanischen Republik. Welche Vorteile hat die Bobinierung in Santiago gegenüber der in Indonesien in Kooperation mit Swedish Match?
    Rainer Göhner: Die Vorteile des Betriebes in der Dominikanischen Republik liegt zunächst insbesondere in der Unabhängigkeit. Mit der Produktion in Santiago sind wir in jeder Beziehung frei von den einschränkenden Bedingungen, die mit einer unter fremder Regie stattfindenden Produktion einhergeht.
    Darüber hinaus ergeben sich durch die Nähe zu den Rohstoffmärkten in Südamerika große logistische Vorteile. Neben den Kostenvorteilen ist natürlich auch die Affinität zur Tabakverarbeitung in der Dominikanischen Republik ein wichtiger Standortvorteil. Letztlich war auch die politische Stabilität in diesem Land für uns ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung, den Betrieb dort zu gründen. Insgesamt sind wir mit der Fabrik in Santiago hervorragend aufgestellt. Die beschriebenen Vorteile des Betriebes in der Dominikanischen Republik, die Produktivität des Werkes in Königslutter und die Flexibilität des Standortes Bünde ergänzen sich zu einer wirtschaftlich sinnvollen Einheit. An dieser Stelle möchte ich noch einmal hervorheben, dass die Verlagerung unserer Aktivitäten in die Dominikanische Republik keinen Einfluss auf die Arbeitsplätze an den deutschen Standorten hat.

    DTZ: Werden Sie Ihr Engagement in der Dominikanischen Republik weiter ausbauen?
    Rainer Göhner: Mit der Übernahme eines direkt an unsere Fabrik angrenzenden Gebäudes haben wir die Möglichkeit geschaffen, unsere Aktivitäten dort weiter auszubauen. Seit Juni 2013 fertigen wir in der Dominikanischen Republik auch Einlagetabake für die Produktion in Königslutter. Der Betrieb in der Dominikanischen Republik bietet uns alle Möglichkeiten, zusätzliche Wege zu gehen.

    DTZ: Wie viel Fachhandelskunden haben Sie? Ist deren Zahl in den zurückliegenden Jahren gesunken?
    Wiljo van Maren: Wir besuchen aktuell zirka 5 700 Fachhändler, wovon wir knapp tausend als A-Fachhändler bezeichnen. Leider hat die Zahl der Fachhändler in den letzten Jahren abgenommen. Dennoch muss ich ganz klar sagen: Ohne den Fachhandel geht es nicht. Er ist unser wichtigster Partner.

    Das komplette Interview lesen Sie in der DTZ-Printausgabe 6/2014 vom 7. Februar.

    (DTZ 06/14)