Schlagwort: Facheinzelhandel

  • Cannabis im Handel?

    KÖLN // Bei der von SPD, Grünen und FDP geplanten Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken empfiehlt sich der Tabakwaren-Facheinzelhandel in Zukunft als erstrangiger Vertreiber.

    Verlässlicher Partner
    Torsten Löffler, Präsident des Handelsverbandes Tabak (BTWE), erklärt in diesem Zusammenhang: „Wenn die nächste Bundesregierung die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken einführt, sind wir als Facheinzelhändler ein verlässlicher Partner. Unsere Mitarbeiter verkaufen tagtäglich und zuverlässig Tabakwaren, Lotto, Toto und Co. nach den geltenden Jugendschutzvorgaben. Auch bei der Vermarktung von Cannabisprodukten können wir ein sicherer Vertriebsweg sein.“

    Der Handelsverband Tabak steht zu Gesprächen über die sichere und verantwortungsbewusste Vermarktung in lizenzierten Geschäften bereit. Die Koalitions-Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege der Ampelparteien hatte sich zuletzt auf eine geplante Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken geeinigt.

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  • Ermuri: Ein stabiler Faktor für den Tabakwaren-Fachhandel

    BINGEN // Die kleine Stadt Bingen am Rhein war in diesem Jahr Austragungsort der Ermuri-Generalversammlung. Dort trafen sich von 22. bis 24. März mehr als 130 Ermurianer, um sich von Vorstand und Aufsichtsrat aus erster Hand über die Entwicklung der Ermuri Genuss Company informieren zu lassen.

    Wie der Vorstandsvorsitzende Cay Uwe Vinke und der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Quade ausführten, hat die Ermuri gut gewirtschaftet. Dank neuer Konzepte und Anstrengungen bei der Mitglieder-Akquise blieb die Zahl der Mitglieder im Wirtschaftsjahr 2017 / 18, das am 1.  Oktober 2017 startete und am 30. September 2018 endete, mit 784 Fachhändlern (Vorjahr: 791) weitgehend stabil. Angesichts des vor Jahren noch erwarteten deutlich höheren Fachhandels- und Mitgliederschwunds wertete der aus Cay Uwe Vinke, Manfred Kröger und Oliver Fries bestehende Vorstand diese Stabilisierung als Erfolg. Vor zehn Jahren habe man damit gerechnet, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2019 bereits auf 400 bis 500 Mitglieder reduzieren würde. Diese Prognose sei zum Glück nicht eingetreten. Vielmehr habe sich die Ermuri als die größte Genossenschaft des Tabakwaren-Facheinzelhandels gut behaupten können.

    Ähnlich sah es bei der Umsatzentwicklung aus. So verzeichnete die Ermuri im Wirtschaftsjahr 2017 / 18 ein leichtes Minus von 1,6 Prozent auf 122,9 Millionen Euro. In den ersten knapp sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2018 / 19 ist der Umsatz Vinke zufolge gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum jedoch stabil. Gleichzeitig freute sich der Vorstandsvorsitzende über die im Rückblick längerfristige positive Umsatzentwicklung. Vor zehn Jahren lag der Umsatz der Ermuri noch unterhalb der 100-Millionen-Euro-Schwelle.

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    (DTZ 14/19)

  • Tabakbranche trauert

    BREMEN // Rainer von Bötticher ist tot. Der Unternehmer und Präsident des BTWE starb vor wenigen Tagen. DTZ druckt im Folgenden den Nachruf des Verbandes. Weitere werden folgen.

    Fachkompetent, aber bescheiden, engagiert aber besonnen, dialogbereit, aber verbindend, leistungsorientiert, aber gesellig, konzentriert, aber humorvoll, streitbar, aber herzlich – so kannte die Branche den hanseatischen Kaufmann Rainer von Bötticher. Tradition und Moderne waren für ihn kein Gegensatz. Mit viel Herzblut hat er wegweisende Akzente für die Zukunft gesetzt, die jetzt in seinem Sinne fortgeführt werden. Am 31. Oktober 2018 ist Rainer von Bötticher im Alter von 63 Jahren verstorben.

    Der persönlich haftende Gesellschafter der M. Niemeyer GmbH & Co. KG war 1982 in das bremische Familienunternehmen mit über 70 Fachfilialen für Tabakwaren eingestiegen. Die von ihm in vierter Generation geführte Firma beschäftigt mittlerweile rund 380 Mitarbeiter und ist mit ihren Filialen zwischen Kiel und Hannoversch Münden, Paderborn und Norderney der deutschlandweit drittgrößte Fachfilialist für Tabakwaren.

    Rainer von Bötticher hat sich sehr früh auch ehrenamtlich für die Tabakbranche engagiert. Zum einen hat er das regional in den Vorgängerorganisationen des heutigen Fachverbandes Tabakwaren, Presse und Toto-Lotto im Handelsverband Nordwest getan. Zum anderen wurde von Bötticher 1996 in das Präsidium des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) gewählt. Von 2000 bis 2008 wirkte er als Vizepräsident des BTWE, zu dessen Präsident er dann im Jahr 2008 gewählt wurde.

    Trotz vielfältiger Initiativen, Kampagnen, Einschränkungen, Verordnungen und Gesetzen gegen das Kulturgut Tabak auf nationaler und europäischer Ebene hat sich Rainer von Bötticher in seiner langjährigen Amtszeit stets fachkompetent, ausdauernd, strategisch klug, besonnen und vorausschauend mit großem Zeitaufwand gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit für den Fachhandel engagiert. Dabei suchte er – wenn notwendig – auch den Schulterschluss zu Vertretern und Verbänden aller Wertschöpfungsstufen der Branche, ohne dabei die besonderen Interessen des Tabakwarenfachhandels zu vernachlässigen oder zu schmälern.

    Der regelmäßige Dialog und Meinungsaustausch mit dem Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) und das gemeinsame Auftreten von BTWE und BDTA gegenüber Industrie, Ministerien, Politik und EU-Institutionen lagen ihm dabei ganz besonders am Herzen.

    Auf seine Initiative und mit Unterstützung seiner Präsidiumskollegen hat von Bötticher in den vergangenen Jahren auch die BTWE-Jahrestagung zu einem außergewöhnlichen Veranstaltungsformat für alle Wertschöpfungsstufen der Tabakbranche sowie für die Verantwortlichen aus Politik und allen Sortimentsbereichen des Fachhandels weiterentwickelt.

    Als BTWE-Präsident nutzte er diese Veranstaltung oft auch zu deutlichen Worten gegenüber der Industrie, ohne dabei auf das Angebot eines partnerschaftlichen und lösungsorientierten Dialogs zu verzichten.

    In der Amtszeit von Rainer von Bötticher wurde auch die BTWE-Brancheninitiative „Tabak Spezialist“ für den Fachhandel auf den Weg gebracht. Es war die feste Überzeugung von Böttichers, dass es auch durch die Umsetzungen und Auswirkungen der EU-Tabakproduktrichtlinie immer mehr auf die Beratungskompetenz des Tabakwaren-Facheinzelhandels ankommt. Es war ihm daher in den vergangenen Jahren ein ganz besonderes Anliegen, immer wieder deutlich zu machen, dass das Logo „Tabak Spezialist“ ein Gütesiegel der besonderen Art für den legalen beratungskompetenten Qualitätsvertrieb von Tabakwaren an erwachsene Genussraucher ist und zugleich die Möglichkeit eröffnet, an vielen Standorten Flagge für das Kulturgut Tabak in der Öffentlichkeit zu zeigen.

    Als BTWE-Präsident konnte Rainer von Bötticher auch das Jubiläum des eigenen Unternehmens zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2014 erleben. Im gleichen Jahr wurde zudem der Neubau der M.-Niemeyer-Zentrale fertiggestellt. Hierzu hieß es damals in einer Pressemeldung: „Hanseatisches Understatement, wertige Bauausführung, liebevolle Details, die ein Unternehmen zwischen Tradition und Moderne akzentuieren.“

    Rainer von Bötticher fand damals hierzu die Worte: „Die Mitarbeiter sollen hier gerne arbeiten. Lieferanten und Geschäftspartner sollen sich willkommen fühlen – ohne Pomp, Protz und Getöse.“ Mit vergleichbaren Attributen hat Rainer von Bötticher auch sein BTWE-Präsidentenamt ausgefüllt: mit Kompetenz, Bescheidenheit und Traditionsbewusstsein, aber auch mit Neugier für Neues und stets dialogbereit und fürsorglich.

    Der BTWE hat eine engagierte Persönlichkeit verloren und wird Rainer von Bötticher immer ein ehrendes und freundschaftlich verbundenes Andenken bewahren.


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    (DTZ 45/18)

  • 100.000 Unterschriften gegen TPD 2

    WIEN (DTZ/red). Der Verband der Cigarren- und Pfeifenfachhändler Österreichs (VCPÖ) zieht ein positives Fazit seiner Initiative „Liebe EU, es reicht!“: Rund 100.000 Unterschriften wurden mit einer Postkartenaktion in Österreich gesammelt.

    „Diese Unterschriften sind ein deutliches Zeichen der Bürgerinnen und Bürger und dürfen von den Politikern nicht unberücksichtigt bleiben“, sagt Peter Trinkl, Bundesgreminalobmann der Tabaktrafikanten Österreichs.

    Ebenso deutlich sei das Ergebnis einer im Mai 2013 durchgeführten repräsentativen Umfrage gewesen, die auch nach dem Sinn einer neuen EU-Tabakvorschrift gefragt hat. Laut VCPÖ-Vizepräsident Wilhelm Gröbner glauben rund 70 Prozent der Befragten nicht an die Wirkung von Schockbildern. Eine Verschärfung der TPD sei nicht notwendig und schade nur den Trafikanten, also dem Facheinzelhandel, heißt es.

    (DTZ 25/13)

  • Tabakwaren-Facheinzelhandel im Kampf gegen Überregulierung

    RÖSRATH (DTZ/fok). Dem Tabakwaren-Facheinzelhandel wachsen innerhalb der Tabakfamilie neue Rollen zu: Bei der Warendistribution vom Verteiler überwiegend vorverkaufter Schnelldreher zum Verkäufer, der sich selbst als Marke profiliert und damit seinen Kunden entscheidenden Mehrwert bietet.

    Und bei der Branchenkommunikation vom „Juniorpartner“ zum vollwertigen Familienmitglied, das heute wesentlicher Stützpfeiler für eine überzeugende Ansprache von Kunden, Öffentlichkeit, Medien und Politik ist und damit auch als Dialogpartner mit den sogenannten Stakeholdern immer wichtiger wird.

    Die diesjährige BTWE-Jahrestagung am traditionellen Standort Geno-Hotel Rösrath stellte diesen Bedeutungswandel und -zuwachs eindrucksvoll unter Beweis. Zum BTWE-Branchendialog kam ein hochkompetentes Publikum aus den verbundenen Wirtschaftszweigen und Verbänden und natürlich auch aus den eigenen Reihen.

    Verständlicherweise war der Kampf gegen Überregulierung durch die geplante neue Tabakproduktrichtlinie eines der zentralen Themen der Veranstaltung, das sowohl unter dem Aspekt der Arbeit des Branchenbündnisses in den letzten Monaten als auch mit Blick auf mögliche weitere Aktivitäten intensiv beleuchtet wurde.

    Ein sehr lebendiges Beispiel für kreative und erfolgreiche Geschäftskonzepte boten professionelle Darstellungen von FachhändlerInnen und die anschließende Diskussion mit Industrievertretern über Erfolge wie auch Konflikte in der Zusammenarbeit.

    Darüber hinaus beleuchteten Referenten die Entwicklungen in den für den Fachhandel ebenfalls essenziell wichtigen Bereichen Lotto und Presse, letzterer mit der Vorstellung eines elektronischen Dienstes für potenzielle Zeitschriftenkäufer, der Informationen über Themen, Titel und Verkaufsstellen verkaufsfördernd für die Interessenten aufbereitet. Auch die Arbeit des HDE in Brüssel wurde auf der Veranstaltung in einem Vortrag aufgezeigt.

    (DTZ 24/13)

  • BTWE setzt seinen Branchendialog fort

    DTZ: Der Facheinzelhandel und seine Verbandsvertretung BTWE standen und stehen bei der Informationskampagne über und gegen Überregulierung durch die geplante EU-Tabakproduktrichtlinie in der vordersten Reihe. Welches (Zwischen)-Ergebnis können Sie für die in den letzten Monaten realisierten Aktivitäten ziehen?

    Willy Fischel: Mit der Öffentlichen Anhörung, der Demo in Brüssel, der bundesweiten Unterschriftenaktion im Tabakwaren-Einzelhandel und den vielen Pressekonferenzen mit Facheinzelhändlern vor Ort, hat sich die Tabakfamilie eindrucksvoll zu Wort gemeldet.

    Die Website [link|http://www.entscheiden-sie-selbst.de] www.entscheiden-sie-selbst.de [/link]wird täglich aktualisiert und ist das Dach des Branchenbündnisses. Hier finden sich aktuelle Informationen, aber auch Hinweise auf zurückliegende Aktivitäten. Diese beispiellose Zusammenarbeit der Wirtschaftsverbände und betroffenen Unternehmen unterstreicht, dass der Verkäufer im Einzelhandelsgeschäft nicht alleine steht. Neben diesem wichtigen Effekt im Innenverhältnis der Branche wurde und wird die Öffentlichkeit national, aber auch international aufmerksam gemacht und sensibilisiert.

    Die vielen Stellungnahmen der Politiker/EU-Abgeordneten zeigen, dass wir ernst genommen werden. Die Medien setzen sich – dank unserer Arbeit – konstruktiv-kritisch, aber mit wachsendem Verständnis für unsere Belange ein. Allein mit den jüngsten Presseaktivitäten hatten wir eine Reichweite von über 12 Millionen Kontakten im Printbereich. Hinzu kommen Hörfunk und Fernsehen. Immer mehr Politiker erhalten Schreiben von ihren Wählern, in denen sie dazu aufgefordert werden, Stellung zu beziehen und Farbe zu bekennen. Weitere Maßnahmen – Stichwort Wahlprüfsteine oder Inserts – bei Tabakprodukten sind in der Planung.

    Wer politisch erfolgreich sein will, kommt natürlich an Berlin und Brüssel nicht vorbei. Networking ist hier das Gebot der Stunde – sprich politische Einzelgespräche und Überzeugungsarbeit im Detail. Hier bringen sich alle beteiligten Partnerverbände einzeln und im Konzert der gemeinsamen Interessen ein. Der BTWE profitiert natürlich vom HDE, der starken Dachgesellschaft in Berlin, und dem Brüsseler HDE-Büro, das für die gesamte Einzelhandelsorganisation Frühwarnsystem und kompetenter Begleiter im schwierigen politischen Dialog ist.

    DTZ: Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich einer Entschärfung der existenzgefährdenden TPD-Passagen? Bekamen Sie die gewünschte Resonanz seitens der Öffentlichkeit, der Politik und der Medien?

    Willy Fischel: Es ist schon schlimm genug, dass wir uns mit dem Thema der großformatigen Schockbilder, aber auch dem drohenden Verbot z.B. von Slim- und Menthol-Zigaretten auseinandersetzen müssen. Positiv immerhin ist, dass das Thema Display ban – das Verbot der Werbung am POS – vorerst vom Tisch sein soll. Hier muss man sehr vorsichtig sein, denn täglich gibt es neue politische Forderung wie z.B. das Verbot von Zigarettenautomaten seitens der Grünen. Auch wenn diesem Vorstoß keine sonderlich große Bedeutung zugemessen wird, charakterisiert er den Spaß der Politiker an der Überregulierung. Von wirtschaftlicher Vernunft und ausgewogener Interessenabwägung auch im Interesse des Endverbrauchers ist da nicht viel zu spüren. Ja, wir haben mit unseren Aktivitäten hier und da für Verständnis gesorgt. Politisch erfolgreich sein heißt aber, dicke Bretter bohren und im politischen Entscheidungsprozess am Thema dranzubleiben.

    DTZ: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit der betroffenen Unternehmen und Verbände?

    Willy Fischel: Wer weiß, wie groß manchmal die gegenläufigen Interessen von Handel und Industrie, aber auch von Politik und Wirtschaft sind, der weiß, dass die sehr konstruktive und positive Zusammenarbeit – so wie sie heute gelebt wird – absolut einmalig ist. Dieses hohe Gut zu erhalten, ist die tägliche Herausforderung aller Beteiligten.

    DTZ: Die Zukunft des Tabakwaren-Einzelhandels hängt natürlich nicht nur von den politischen Rahmenbedingungen, sondern auch von dem wirtschaftlichen Erfolg der individuellen Unternehmenskonzepte ab. Was bietet die diesjährige BTWE-Tagung hinsichtlich dieser Aspekte der Sortimentsgestaltung und Vermarktungsstrategien?

    Willy Fischel: Nicht von ungefähr heißt das diesjährige Tagungsmotto: „Politik, Praxis und Profit“. Wir müssen dafür sorgen, dass die politischen Rahmenbedingungen der Tabakfamilie auch im betriebswirtschaftlichen Sinn Luft zum Atmen lassen. Dazu gehört im Tagesgeschäft auch die unabdingbare Diskussion über das richtige Sortiment und den notwendigen Deckungsbeitrag. Nur so kann man in gute Mitarbeiter investieren, die Warenpräsentation optimieren und als Unternehmen erfolgreich sein. Das, was der Handel nicht verkauft, kann auch die Industrie nicht verkaufen. Deshalb erwarten wir intelligente Marketing- und Vertriebskonzepte, die für beide Seiten eine ausreichende Planungssicherheit bieten.

    DTZ: Neben den Kernthemen im Bereich Tabakwaren informiert der BTWE traditionell auch über die Entwicklung weiterer wichtiger Sortimentsbereich seiner Mitglieder, meist gemeinsam mit den hierauf spezialisierten Verbandsvertretungen. Was ist aktuell aus dem Bereich Lotto an Informationen auf der Tagung zu erwarten?

    Willy Fischel: Die traditionelle Dreifaltigkeit des Sortiments in den Bereichen Tabak, Presse und Lotto unterstreicht deren Bedeutung. Überall könnte es besser laufen und manchmal ist es schwer festzustellen, in welchem Bereich es zur Stunde die größeren Probleme gibt.

    Für das Themenfeld Lotto übernimmt unser Partnerverband Bundesverband der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) im Tagungsprogramm die Federführung. Hier sind wir insbesondere auf Informationen und Diskussionen zum Thema Internetprovisionsregelung gespannt.

    DTZ: Wird auch das dritte Standbein, der Bereich Presse, mit innovativen Ideen aufwarten können?

    Willy Fischel: Genau wie bei Lotto und Tabak gehen die Mitwirkenden beim BTWE-Branchendialog auch im Pressebereich ans Eingemachte. Hier stellen wir mit pressekaufen.de eine Servicelösung für Leser, Verlage, Einzelhandel und Presse-Grosso vor. Soviel sei verraten: Mit dieser digitalen Anwendung findet jeder Nutzer beispielsweise den nächsten Pressehändler für seine Lieblingszeitschrift.

    DTZ: Neben den fachlichen Informationen und Diskussionen legen die Teilnehmer der BTWE-Tagungen traditionell Wert auf ein gesellschaftliches Beisammensein, das den ungezwungenen Dialog untereinander und mit der Industriepartnern ermöglicht. Wo findet der diesjährige BTWE-Treff statt?

    Willy Fischel: Kommunikation ist immer noch das beste Mittel der Verständigung. Neben den sachlich, fachlich orientierten Tagesordnungspunkten ist die BTWE-Jahresversammlung ein prominenter Treffpunkt der gesamten Tabakfamilie. Der partnerschaftliche Dialog wird zwar in keiner Bilanz der beteiligten Unternehmen bilanziert, ist letztlich aber Voraussetzung dafür, dass viele Dinge in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden können.

    Für den traditionellen BTWE-Treff am Sonntagabend, den 9. Juni, haben wir uns wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Von unserem Tagungshotel geht es mit Bussen nach Köln, und die Teilnehmer werden eine Abendschifffahrt auf dem Rhein erleben.

    Wenn wir über Wünsche und Forderungen des Handels sprechen, müssen wir aber auch den Mut haben, in den Spiegel zu blicken. Es geht also nicht nur darum, gegenüber Politik und Industrie Forderungen aufzustellen, wir müssen auch vor der eigenen Türe kehren. Ein wichtiger Punkt ist hier das Thema „Tabak Spezialist“. Hunderte engagierte Tabakwaren-Facheinzelhändler sind bereits dabei. Wer hier noch schläft, für den ist es höchste Zeit aufzuwachen und bei diesem Projekt vom Handel für den Handel mitzumachen. Wer sich heute für die politische Situation von morgen erfolgreich positionieren will, für den ist der Tabak Spezialist die richtige Antwort. Wer immer nur mit dem Finger auf andere zeigt, die sich bewegen sollen und selbst nichts tut, braucht sich hinterher auch nicht zu beschweren.

    Denn der Tabak Spezialist ist kein Selbstzweck, sondern:

    [bul]die Chance für den Tabakwaren-Facheinzelhandel, sich gegenüber Politik, Endverbrauchern und Industrie erfolgreich zu positionieren,

    [bul]die beste Grundlage, der Kommunikation zum Genussmittel Tabak ein Gesicht zu geben,

    innerhalb der Branche, aber auch nach außen eine wichtige Antwort auf alle drohenden Restriktionen der EU-Tabak-Produktrichtlinie,

    [bul]ein Plädoyer für Sortimentsvielfalt und Produktqualität und die damit verbundene Fachkompetenz des Tabak Spezialisten als unentbehrlicher Nahversorger,

    [bul]ein Garant für die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes,

    [bul]eine Orientierung für alle Lieferanten und

    [bul]eine Klammer der Gemeinsamkeit für den qualifizierten Tabakwaren-Facheinzelhandel.“

    Mehr Infos über den Tabak Spezialist erhalten alle hierfür in Frage kommenden Interessenten auf [link|http://www.tabakwelt.de]www.tabakwelt.de [/link]oder per E-Mail an [link|mailto:btwe@einzelhandel.de]btwe@einzelhandel.de[/link].

    (DTZ 22/13)

  • 4 Millionen Unterschriften gegen TPD 2

    PARIS (DTZ/red/kes). Die Zahl spricht für sich: 4 Millionen Unterschriften haben französische Fachhändler seit Januar 2013 gegen die Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) gesammelt.

    Das ist das offizielle Endergebnis der zweimonatigen Petition, die der französische Fachhändlerverband „Confédération des Buralistes“ initiierte, berichtet die Zeitschrift „le losange“ online.

    Ein Erfolg, den auch Verbandspräsident Pascal Montredon beeindruckt. „Niemals zuvor hat eine Petition in Frankreich derartig viele Unterschriften erhalten“, schreibt er in der Fachzeitschrift „le losange“. Die Aktion des Verbandes appellierte ähnlich wie vergleichbare Initiativen in den europäischen Nachbarländern an Kunden und Politiker den Facheinzelhandel in seinem Protest gegen die ausufernden EU-Pläne zu unterstützen.

    Insgesamt war viel Geduld und Verständnis seitens der Buralistes (dt. Tabakfachhändler) gefordert, so Montredon. Seit dem 14. Januar klärten die Händler ihre Kunden im täglichen Gespräch über das mögliche TPD2-Szenario auf. Unterstützt durch Plakate und Unterschriftenlisten, die sich mit der Überschrift „Ich unterstütze meinen Fachhändler; Ich unterzeichne seine Petition“ an den Konsumenten richteten (Bild unten).

    Demonstration in Paris

    Mit überwältigendem Erfolg, heißt es. „Unsere Kunden – Raucher und Nichtraucher – haben verstanden“, betont Montredon. Auch die Konsumenten seien gegen Preiserhöhungen und Einheitspackung.

    Die Aktion war offiziell am Mittwoch, 20. März beendet. An diesem Tag hat der Verband 4 000 027 Unterschriften während einer Demonstration in Paris den Regierungsvertretern überreicht.

    Im Anschluss versammelten sich die Fachhändler (frz. Buralistes) vor dem Gesundheitsministerium und präsentierten erneut ihr Anliegen.

    (DTZ 12/13)

  • Facheinzelhandel forciert Online-Shops

    BERLIN (DTZ/pdh). „Immer mehr mittelständische Facheinzelhändler finden den Weg ins Internet und kombinieren ihr stationäres Ladengeschäft mit einem Online-Shop“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE. „Damit folgen sie den Verbrauchern, die heute ganz selbstverständlich mehrere Einkaufskanäle neben einander nutzen. Noch betreiben nur 15 Prozent der deutschen Einzelhändler sowohl ein Ladengeschäft als auch einen Online-Shop. Die Hälfte davon sind mittelständische Facheinzelhändler. Aber weitaus mehr Einzelhandelsunternehmen nutzen das Internet zur Anbahnung von Geschäften, zur Kundenansprache und zum Marketing.“

    Deshalb habe das Internet auch nicht zu einem generellen Bedeutungsverlust traditioneller Branchen- und Standortstrukturen geführt. Genth: „Internet-Handel und stationärer Handel profitieren von einander. Handelsunternehmen, die sowohl im stationären als auch im Online-Handel aktiv sind, werden die weitere Entwicklung des Einzelhandels signifikant prägen. Die Vermischung von stationären und Online-Angeboten wird weiter voranschreiten.“

    Aber diese Entwicklung werde in den einzelnen Branchen unterschiedlich verlaufen, stellte Genth klar: „Besonders in E-Commerce-affinen Warengruppen wie Bücher, Spielwaren, CDs, DVDs und Unterhaltungselektronik wird der Anteil der online getätigten Umsätze weiter steigen. In anderen Bereichen des Handels verläuft die Entwicklung mit deutlicher geringerer Dynamik. Auch im Internet gilt also, dass der Einzelhandel ein branchengetriebenes Geschäft ist.“

    (DTZ 17/2011)

  • „Inter-tabac dient Fachhandel auch zur Standortbestimmung“

    MAINZ (DTZ/fok). Kurz vor der Inter-tabac am dritten September-Wochenende in Dortmund hat sich die Tabak Teitung mit BTWE-Geschäftsführer Willy Fischel unterhalten.

    DTZ: Nach der sehr informativen Talk-Runde im Rahmen seiner Jahrestagung setzt der BTWE diese Tradition auf der Inter-tabac fort. Die Talk-Veranstaltung dort am Messesamstag steht unter dem Motto „Marktchancen der Zukunft“. Was konkret erwartet die Messebesucher bei dieser Veranstaltung?

    Willy Fischel: Der Inter-tabac-Talk ist eine Veranstaltung vom Tabakwaren-Facheinzelhandel für den Tabakwaren-Facheinzelhandel. Unter der Leitung des BTWE erörtern prominente Gesprächspartner wie Unternehmensberater und Trainer Ralf Finken, bekannt als BAT-Erfa-Gruppenleiter, wichtige Bausteine für eine langfristig erfolgreiche Marktpositionierung. Welche Qualitäten muss der Unternehmer mitbringen und wie kann er sich optimal positionieren? Wie verändern sich Kundenansprache, Marketing und Sortimentspolitik? Welche Produktwelten bieten die besten Marktchancen? Antworten darauf gibt der Inter-tabac-Talk am Samstag, dem 18. September 2010, 15 bis 16.30 Uhr, in der Inter-tabac-Lounge. Tabakwaren-Facheinzelhändler haben im Anschluss an die Talkrunde Gelegenheit „mitzumachen“.

    DTZ: In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Situation für einen großen Teil des Tabakwaren-Facheinzelhandels gravierend verschlechtert. Wie beurteilen Sie die Situation im bisherigen Verlauf des Jahres 2010? Wo sehen Sie Veränderungen – in positiver wie in negativer Hinsicht?

    Willy Fischel: Es ist kein Geheimnis, dass wir bei der Zigarette mit einem Absatzrückgang leben müssen. Viel entscheidender ist aber die prekäre Entwicklung des Wirtschaftsnutzens. Hier ist es eigentlich schon eher Fünf nach Zwölf als Fünf vor Zwölf. Es muss alles dafür getan werden, damit diese für den Tabakwaren-Facheinzelhandel betriebswirtschaftlich unhaltbare Situation verbessert wird. Hier ist nicht alleine die Eigeninitiative des Fachhandels gefragt: Ohne wirkungsvolle Unterstützung der Hersteller geht es in dieser für die Branche unverzichtbaren Vertriebsschiene nicht. Die Zeit ist reif, dass jetzt endlich konkrete Konzepte auf den Tisch kommen. Hier ist auch und gerade die Inter-tabac wichtig. Als Marktplatz und Kommunikationsplattform ist sie auch Ideenpool, um neue Ansätze für das Sortiment, für die Warenpräsentation bis hin zu einer von Werthaltigkeit geprägten Zukunftsentwicklung zu finden.

    (DTZ 25/2010)