Schlagwort: Australien

  • Ein unmoralisches Verbot

    CANBERRA // In einem öffentlichen Brief kritisiert eine Gruppe internationaler Wissenschaftlern die australische Regierung und ihre Maßnahmen gegen E-Zigaretten.

    Dabei geht es den vierzig Akademikern, die zum Teil auch aus Australien kommen, darum, die Bedeutung der E-Zigaretten als weniger gesundheitsschädliche Alternative zur herkömmlichen Tabak-Zigarette hervorzuheben, berichtet das britische Online-Portal „Skynews“. In ihrem Schreiben an die Therapeutic Goods Administration (TGA) bezeichnen sie das Verbot als „diskriminierend“ und „unmoralisch“. Die TGA ist als Regulierungsbehörde für medizinische Produkte und Geräte dem australischen Gesundheitsministerium zugeordnet.

    „Ich kann der Logik nicht folgen, warum Nikotin in einer Tabakzigaretten weiter verfügbar ist, während Nikotin in E-Liquids gesetzlich verboten ist“, sagt Professor Ann MacNeill vom Kings College London.

    In Australien sind E-Zigaretten-Geräte gesetzlich erlaubt; der Verkauf und der Besitz von Nikotin-Liquids sind allerdings verboten.
    red

    (DTZ 37/16)

  • Philip Morris verklagt Australien

    PERTH / SINGAPUR // Der Streit um die Einheitspackung lodert in Australien seit ihrer Einführung im Dezember 2012. Jetzt hat Philip Morris den Fall vor ein Gericht in Singapur gebracht und Klage gegen Australien eingereicht.

    Das berichtet die australische Tageszeitung „The Western Australia“ diese Woche. In der Klageschrift heißt es, dass die Einheitspackung unter anderem das Recht am geistigen Eigentum verletzt.

    Auf umgerechnet knapp 33 Millionen Euro werden die Kosten für den australischen Steuerzahler geschätzt.

    red
    (DTZ 31/15)

  • Australier lassen sich nicht schockieren

    SYDNEY (DTZ/red). Die Zahlen stimmen: Zigarettenhersteller wie British American Tobacco (BAT) sind zufrieden mit dem Australien-Geschäft.

    Die Einführung der Einheitspackung für Tabakprodukte (engl. plain packaging) 2012 hat den nationalen Tabakkonsum nicht beeinflusst, zitiert das australische Online-Magazin „The Daily Life“ Nicandro Durante, CEO von British American Tobacco (BAT). Trotz Schockbildern und Standarddesign konsumieren die Australier weiterhin Zigaretten – sogar mit leichtem Anstieg, verkündet der BAT-Chef.

    Für den zweitgrößten börsennotierten Zigarettenkonzern weltweit ist Australien neben Vietnam, Pakistan und Bangladesch einer der führenden Märkte im asiatisch-pazifischen Raum.

    „In Australien verzeichnen wir ein ausgezeichnetes Gewinnwachstum, das durch Preispolitik, Kosteinsparung und wachsenden Marktanteilen im Premiumsegment getragen wird“, sagt BAT-Finanzchef John Stevens. „Wir registrieren bislang keinen Einfluss der Einheitspackung auf unser Geschäft.“ Der Zigarettenhersteller ist eigenen Angaben zufolge mit 46 Prozent Marktführer in Australien.

    Auch Marktteilnehmer Philip Morris hat bisher keine Auswirkungen durch die Standardpackung auf die allgemeine Geschäftsentwicklung für das Australien-Geschäft festgestellt. Obwohl der Markt für illegale Zigaretten als Folge der Einheitspackung und der hohen Steuern wachse.

    Der Handel mit unversteuerten Zigaretten ist in den letzten zwei Jahren von zehn Prozent auf heute 12,5 Prozent angestiegen, stellt der australische Zoll in seiner Jahresbilanz 2012/13 fest.

    (DTZ 13/14)

  • Schmuggler prellen Staat um Millionen

    CANBERRA (DTZ/red). Umgerechnet rund 805 Millionen Euro hat der australische Staat 2012 an den Zigarettenschmuggel verloren.

    Zu diesem Ergebnis kommen das Beratungsunternehmen Oxford Economics und das International Tax and Investment Center in einer gemeinsamen Untersuchung.

    Eine Ursache für die enormen Verluste des Fiskus sieht die Studie in der hohen Tabaksteuer. Sie heizt den Schwarzmarkt an. 2010 hatte Australien eine Steuererhöhung um 25 Prozent auf Tabakprodukte verabschiedet. Seither registrieren die Forscher eine kontinuierliche Abwanderung der Konsumenten aus dem legalen Markt und einen damit einhergehenden Anstieg der illegal gehandelten Zigaretten. Wurden 2011 noch 82 Millionen geschmuggelte Zigaretten konsumiert, waren es 2012 bereits 122 Millionen Stück. Das entspricht einem Anstieg von rund 33 Prozent.

    Die australischen Zigaretten gehören mittlerweile zu den teuersten weltweit. Für eine Packung müssen Verbraucher durchschnittlich umgerechnet rund 10,20 Euro ausgeben.

    Die Forscher schätzen, dass 11,3 Prozent aller in Australien konsumierten Zigaretten, rund 2,7 Milliarden Stück, im letzten Jahr aus Ländern wie China oder Südkorea illegal eingeführt wurden.

    (DTZ 43/13)

  • Umstrittene Studie zur Einheitspackung

    SYDNEY (DTZ/red/kes). Seit 1. Dezember 2012 können Raucher in Australien Zigarettenpackungen nur noch in standardisierten olivfarbenen Einheitspackungen und mit großen Warnhinweisen kaufen. Das schreckt ab, behauptet eine Studie. Stimmt nicht, betonen Vertreter der Zigarettenindustrie.

    Für die Untersuchung der Wissenschaftler des Zentrums für Krebs-Verhaltensforschung im Bundesstaat Victoria wurden rund 500 australische Raucher in den ersten drei Monaten nach Einführung der Einheitspackung zu ihrem Konsum befragt. Die vollständigen Ergebnisse wurden Medieninformationen zufolge im „British Medical Journal“ (BMJ) veröffentlicht.

    Und während die Regierung, allen voran Gesundheitsministerin Tanya Plibersek, die Forschungsergebnisse als direkte Folge ihrer Anti-Tabak-Politik begrüßt, relativiert die Industrie die Aussagen mit eigenen Fakten.

    Die Einführung des Plain packaging (dt. Einheitspackung) für Tabakprodukte habe „keine nennenswerten Auswirkungen auf den legalen Tabakverkauf in den ersten sechs Monaten“, sagt Scott McIntyre, Sprecher von BAT Australien (BATA).

    (DTZ 30/13)

  • Philip Morris: Australien eignet sich Firmeneigentum an

    CANBERRA (DTZ/red). Philip Morris hat eine Klage gegen das umstrittene Gesetz zur Einheitsverpackung für Tabakprodukte (Tobacco Plain Packaging Act/TPP) vor dem Obersten Australiens eingereicht.

    Die gesetzliche Einheitsverpackung verletzte die australische Verfassung, weil der Staat sich dadurch Firmeneigentum wie Marken und Markenrechte ohne Entschädigung aneigne, schreibt „The Australian“ in seiner Online-Ausgabe.

    Die Regierung habe ein Gesetz verabschiedet, das die Marken und das geistiges Eigentum des Konzerns in Besitz nehme, obwohl seine Wirksamkeit bei der Reduzierung des Tabakkonsums fragwürdig sei.

    Philip Morris Asia Limited hat bereits im Zuge der bilateralen Verträge zwischen Australien und Hongkong eine Anfechtungsklage gegen die gesetzliche Einheitspackung eingereicht. Das Unternehmen behauptet, das die Einheitspackung eine Investition negativ beeinflusst, die durch den Vertrag geschützt ist. Die Klage liegt bei einem Schiedsgericht.

    Drei weitere andere Zigarettenkonzerne, British American Tobacco Australia (BATA), Imperial Tobacco und Japan Tobacco International haben bereits Verfahren gegen Australien vor dem Obersten Gerichtshof eingeleitet.

    (DTZ 51/11)