Schlagwort: Zigaretten

  • Schmuggler prellen EU um Milliarden

    BERLIN (DTZ/red). Durch den Schmuggel von Zigaretten und Medikamenten fehlen der Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedsländer jährlich rund 10 Milliarden Euro in ihren Haushalten, informiert der Generaldirektor des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF), Giovanni Kessler, in Berlin.

    „Es ist sehr wichtig, das gemeinsam zu bekämpfen. Es geht um europäische Gelder, um Gelder der Bürger“, zitiert das „europeonline-magazin“ Kessler.

    OLAF arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Polizei- und Zollbehörden der Länder zusammen.
    Nach Einschätzung des Vizepräsidenten des deutschen Zollkriminalamt (ZKA), Peter Keller, seien es vor allem Zigaretten aus legaler osteuropäischer und gefälschten Zigaretten aus Asien sowie illegal in der EU produzierten Zigaretten, die den EU-Binnenmarkt überschwemmen.

    (DTZ 49/11)

  • Zigarettenindustrie klagt gegen australische Einheitspackung

    CANBERRA (DTZ/red). Britisch American Tobacco Australia (BATA) und Imperial Tobacco haben vor dem Obersten Gerichtshof Australiens Einspruch gegen das Gesetz eingelegt, das ab Dezember 2012 die einheitliche Verpackung (engl. Tobacco Plain Packaging Act / TPP) für Australien vorschreibt.

    Im Vordergrund steht Medienberichten zufolge die Prüfung der Rechtskräftigkeit der Verordnung.

    Ende November hatte bereits Philip Morris die australische Regierung verklagt und gegen die Einführung der einheitlichen Zigarettenpackung in Australien protestiert.

    Philip Morris Asia (PMA) befürchtet eigenen Angaben nach finanzielle Einbußen für die australische Tochter Philip Morris Limited (PML) und fordert neben der Aussetzung des Gesetzes auch Kompensationszahlungen in Milliardenhöhe.

    Die australische Politik erregt weltweite Aufmerksamkeit und verärgert die Industrie, die einen Präzedenzfall fürchtet und ihre Markenrechte verletzt sieht.

    Ab 1. Dezember 2012 in Kraft müssen in Australien alle Verpackungen für Zigaretten, Pfeifentabak und Zigarren in olivgrüner Farbe, ohne Markenlogos, aber mit großflächigen Warnhinweisen und Bilden versehen sein.

    (DTZ 49/11)

  • Wunschzettel 2012 aus Sicht des Einzelhandels

    BREMEN (DTZ/pnf). Es passt gut hinein in die vorweihnachtliche Zeit, Wunschzettel zu verfassen. „Als Facheinzelhändler erwarte ich keine Geschenke aus dem Markt heraus, von den Herstellern oder gar von der Politik.

    Aber ich habe Wünsche, Erwartungen, Forderungen“, sagt Rainer von Bötticher, geschäftsführender Gesellschafter der Filialgruppe M. Niemeyer Cigarren. Er würde sich u. a. eine deutliche Abnahme des Absatzes nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten und trotz des Schmuggel-, Rauchverbots- und Preisentwicklungseffekts mindestens eine Stabilität des Gesamtabsatzvolumens wünschen. Rainer von Bötticher hofft, dass es durch die momentan augenscheinlich boomende E-Zigarette nicht zu Marktverwerfungen kommen wird.

    Von den Herstellern erwartet er eine margenorientierte Preispolitik als Ausdruck ihrer Verantwortung den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen gegenüber. Das ewige Schielen nach der Preisstellung der Handelsmarken sei nicht zielführend. Vielmehr müsse das Augenmerk mehr auf die Marke und die Qualität gerichtet werden. Im OTP-Bereich müsse auf den wertevernichtenden Verdrängungswettbewerb verzichtet werden.

    Weiter fordert Rainer von Bötticher eine gerechtere Aufteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel. „Denn wir erzielen für das, was wir tun insgesamt eine viel zu niedrige Umsatzrendite.“

    An die Politik appelliert er, den Nichtraucherschutz mit Vernunft und Augenmaß zu regeln. In einer Demokratie mit sozialer Marktwirtschaft müsse mehr auf ein tolerantes Miteinander statt auf Regulierungswut gesetzt werden. Generell wünscht von Bötticher sich mehr gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Anerkennung einer Branche, die ein legales Produkt vertreibt und die zweithöchste deutsche Verbrauchssteuer erwirtschaftet.

    (DTZ 49/11)

  • Keine Ausnahme über den Wolken

    WASHINGTON D.C. (DTZ/red). Über den Wolken herrscht schon lange keine grenzenlose Freiheit mehr – vor allem für Raucher. In den USA wird die Luft jetzt noch etwas dünner. Wenn es nach den Vorstellungen der US-Luftfahrtverbände geht, soll die elektronische Zigarette nicht mit an Bord kommen.

    In einem Schreiben an die Bundesluftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) fordern die Verbände ein Gesetz, das den Gebrauch von elektronischen Zigaretten untersagt.

    Die Vorschrift würde den Konsum auf Linienflügen verbieten. Darüber hinaus soll eine entsprechende Vorgabe auch bei Charterflügen greifen, heißt es.

    Die E-Zigarette wird Medienberichten zufolge in den USA mit Vorliebe als Alternative gerade an den Orten konsumiert, die bisher durch die strikten Rauchverbote für Raucher Niemandsland waren, wie zum Beispiel Flugzeuge.

    (DTZ 48/11)

  • Philip Morris Asien verklagt Australien

    CANBERRA/SYDNEY/HONGKONG (DTZ/red). Der Zigarettenhersteller Philip Morris reicht Klage gegen die Einführung der einheitlichen Zigarettenpackung in Australien ein. Das australische Parlament hatte ein entsprechendes Gesetz vergangene Woche verabschiedet, das zum 1. Dezember 2012 in Kraft tritt.

    „Es bleibt uns keine andere Wahl“, sagt die für Asien zuständige Konzernsprecherin Anne Edwards (Philip Morris Asia). Die Regierung habe das Gesetz durchgewinkt, obwohl sie nicht nachweisen kann, dass das Gesetz die Senkung des Tabakkonsums beeinflusst.
    Zum Stichtag sind in Australien olivfarbene Einheitsschachteln für Zigaretten vorgeschrieben. Die Hersteller dürfen auf den Schachteln nur in einer vorgeschriebenen Einheitsschrift- und –größe stehen. Weiterhin müssen großflächige Bildwarnhinweise vor den Gefahren des Rauchens aufgedruckt werden.

    Philip Morris Asia (PMA) befürchtet eigenen Angaben nach finanzielle Einbußen für die australische Tochter Philip Morris Limited (PML) und fordert neben der Aussetzung des Gesetzes auch Kompensationszahlungen in Milliardenhöhe.

    „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Argumente sehr überzeugend sind und dass wir letztlich den Fall gewinnen“, sagt Edwards.

    (DTZ 47/11)

  • Japan Tobacco beendet Joint Venture

    NEU DELHI (DTZ/red). Japan Tobacco Inc. beendet zum 31. Dezember sein geschäftliches Engagement in Indien.

    Die Projekt JT International Indian Pvt Ltd hat Medieninformationen zufolge bereits seine Lizenz zur Zigarettenherstellung (rd. 5 Milliarden Stück/Jahr) an die Regierung in Neu Delhi zurückgegeben.

    Der drittgrößte Zigarettenproduzent weltweit hat 50 Prozent der Firmenanteile von JT International Indian Pvt Ltd gemeinsam mit einem Geschäftspartner aus Mumbai gehalten. Die Gesellschaft hat ihre Fabriken in Hyderabad geschlossen und nahezu alle Maschinen bereits verkauft. Fast 70 Angestellte verlieren ihren Arbeitsplatz.

    In der indischen JT-Tochter wurden Medieninformationen zufolge bis dahin zwei internationale Marken (Gold Coast und Winston) produziert.

    (DTZ 46/11)

  • Kuba und die Ukraine kritisieren Einheitspackung

    HAVANNA/KIEW (DTZ/red). Die Regierungen von Kuba und der Ukraine kritisieren die australischen Pläne zur Einführung der Einheitspackung (engl. plain packaging) für Zigaretten.

    Wenn das Gesetz im Dezember 2012 in Kraft tritt, verletzte die Gillard-Regierung auch ihre Verpflichtung, die sie innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) eingegangen ist, betonen sowohl die kubanische Regierung als auch der staatliche Zigarrenhersteller Habanos gegenüber der Presse.

    Der ukrainische WTO-Botschafter Valeriy Pyatnytskiy warnt davor, dass die Gesetzgebung zurzeit wesentliche Argumente des internationalen Rechts am geistigen Eigentum verletzte.

    (DTZ 46/11)

  • US-Bundesrichter stoppt Bildwarnhinweise

    WASHINGTON (DTZ/red). Der US-Bundesrichter Richard Leon stoppt die Einführung der Bildwarnhinweise für Zigarettenpackungen – vorerst. Mit einer zeitweiligen Aussetzung folgt der Richter in seiner Begründung den Klägern, die darin eine Verletzung der Redefreiheit sehen und die Regierungspläne als verfassungswidrig erachten.

    Die Chancen der vier Kläger, Reynolds American Inc., Lorillard Inc., Ligett Group LLC und Commonwealth Brands Inc., seien Medienberichten zufolge sehr gut. Richter Leon fordert die US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) eine Neufassung der Richtlinien zu erarbeiten. Andernfalls könnten die Unternehmen ihre Klage gewinnen, so Leon.

    Als die FDA diesen Juni neun Bildwarnhinweise der Öffentlichkeit präsentierte, hat sie damit auch die größten Veränderung innerhalb der US-Zigarettenverpackungs-Richtlinien der letzten 25 Jahre initiiert.
    Die Schockbilder sollen ab September 2012 die Hälfte der Vorder- und der Rückseite der Zigarettenpackung bedecken sowie 20 Prozent der gedruckten Werbung mit farbigen Bildwarnhinweisen füllen.

    Der US-Kongress hatte die Behörde damit beauftragt entsprechende Bilder zu entwickeln und sie damit für die Durchsetzung der Regulierung der Tabakprodukte verantwortlich gemacht.

    Zwei Monate später reichten die Tabakunternehmen Klage ein mit der Begründung, dass die Hersteller durch die Vorschrift gezwungen würden die Anti-Tabak-Pläne der Regierung zu unterstützen und öffentlich zu verkünden.
    Die Klage der Industrie auf Redefreiheit habe Medienberichten zufolge gute Chancen letztendlich vor dem Obersten US-Gerichtshof verhandelt zu werden.

    (DTZ 45/11)

  • DZV Branchentreffen: Gemeinsam an Herausforderung TPD arbeiten

    BERLIN (DTZ/fok). Zu zweiten Mal fand am vergangenen Donnerstag in Berlin das DZV Branchentreffen statt. Unter dem Dachthema „Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Genuss und Regulierung“ hatte der Deutsche Zigarettenverband geladen.

    Ad Schenk, General Manager BAT Deutschland, nutzte seine letzte Amtshandlung als DZV-Vorsitzender (bei den turnusmäßigen Neuwahlen am nächsten Morgen wurde Marcus T. R. Schmidt, Reemtsma, zum Nachfolger gewählt), um die Ziele des DZV nochmals zu erläutern. Schenk betonte die Notwendigkeit, alle Stakeholder in die wirklich wichtigen Dinge einzubinden. „Die ganz großen Herausforderungen können wir nur dann bewältigen, wenn wir als Branche versuchen, gemeinsame Standpunkte zu entwickeln und in den politischen Prozess einzubringen.“

    Dass die Vernetzung auf verbandlicher Ebene durchaus Sinn macht, unterstrich der Hauptgeschäftsführer des BDI, Dr. Markus Kerber, als Gastredner. Er machte deutlich, dass sich die deutsche Industrie nur als Ganzes Berücksichtigung schaffen kann, der DZV als 38. BDI-Mitglied gehöre mit seinen produzierenden Unternehmen nun wieder zu diesem Dachverband. Mit Blick auf die Tabakbranche sieht Dr. Kerber in dem Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen durchaus Parallelen zu anderen Branchen, etwa dem Energiebereich.

    Nebenparlamente bestimmten immer stärker, was für die Gesellschaft richtig sei und hätten Eingriffe in die Lebensgewohnheiten zur Folge. „Wir brauchen wieder Vernunft“, mahnte Dr. Kerber und regte Anpassungsprozesse an, ohne die Grundfreiheiten aufzugeben. So sei ein Energiemonitoring notwendig, an dem die BDI-Mitglieder mit ihren 8 Millionen Arbeitsplätzen Mitsprache erhalten. Auch werde sich der BDI gegen überzogenen Verbraucherschutz innerhalb der EU wie auch in Deutschland aussprechen. Einen solchen überzogenen Eingriff sieht Dr. Kerber z.B. in den EU-Vorschlägen für ein Plain Packaging bei Zigaretten. Allgemein plädierte der BDI-Hauptgeschäftsführer für eine Politik mit Augenmaß.

    (DTZ 45/11)

  • Marcus Schmidt neuer DZV-Vorsitzender

    BERLIN (DTZ/vi). Die Mitgliedsunternehmen des Deutschen Zigarettenverbandes wählten am Freitag vergangener Woche einstimmig Marcus T.R. Schmidt (44) zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Verbandes.

    Schmidt ist General Manager von Reemtsma und folgt zum 1. Januar 2012 Ad Schenk, dem Vorstandsvorsitzender der British American Tobacco Deutschland. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Robert Stanworth (38), General Manager Japan Tobacco International, gewählt. Marcus Schmidt erklärte: „Ich freue mich sehr und danke dem Vorstand für sein Vertrauen. Zudem möchte ich meinem Vorgänger Ad Schenk für seine Leistung für den Verband und die Zigarettenindustrie in den letzten zwei Jahren danken.“

    Angesprochen auf die Ziele seiner Amtszeit sagte Schmidt: „Unsere größte Herausforderung für die kommenden zwei Jahre ist die EU-Tabakproduktrichtlinie! Das wird der Schwerpunkt unserer Arbeit sein.“ Schmidt hält die geplanten Regulierungen durch die Europäische Union, die u.a. neutrale Verpackungen, riesige Schockbilder als Warnhinweise und ein Präsentationsverbot für Tabakwaren vorschlägt, für nicht akzeptabel.

    „Diese Pläne sind ein Frontalangriff auf die Grundlagen und Rechte einer ganzen Branche. Darüber hinaus hätten diese Regulierungen auch Abstrahlungseffekte auf andere Industriezweige.“ Für Schmidt ist deshalb umso wichtiger, die übergreifende Zusammenarbeit mit anderen Branchen und Verbänden zu intensivieren. Als weiteren Schwerpunkt nannte er die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels.

    (DTZ 45/11)