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  • Zechbauer: Mirko Pettene wird Geschäftsführer

    MÜNCHEN // Seit 20 Jahren ist er bei Zechbauer beschäftigt, jetzt wurde Mirko Pettene mit Wirkung zum 1. Januar zum Geschäftsführer bestellt.

    Bislang bekleidete der 55-Jährige die Positionen als Prokurist und Geschäftsleiter. Er tritt nun bei Zechbauer die Nachfolge von Manfred Jordan an, der sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat.

    Pettene hat das Münchner Traditionsgeschäft schräg gegenüber der Bayerischen Staatsoper zu einem international führenden Haus für exklusive Zigarren und Spirituosen weiter entwickelt.

    Langjährige Verdienste
    Dafür wurde Zechbauer für seine langjährigen Verdienste und aktuellen Erfolge zweimal mit dem „Davidoff Golden Band Award“ – dem inoffiziellen Zigarren-Oscar – als einer der besten fünf Zigarrenhändler in Europa ausgezeichnet. Im Jahr 2017 gewann das Unternehmen den Titel in der höchsten Kategorie „Davidoff Depositaire of the Year Europe“. Im Jahr darauf wurde Zechbauer Zigarren auch zum „Habanos Specialist des Jahres 2018“ gekürt.

    Mirko Pettene hat als einer der ersten Tabakhändler in Deutschland einen erfolgreichen Online-Shop aufgebaut, der heute mitführend in der Bundesrepublik ist und eine ständig wachsende internationale Kundschaft anzieht.

    Als sein persönliches Lieblingsprojekt der letzten Jahre bezeichnet er selbst die Kreation der neuen Hausmarke „Zechbauer Royales“, die Pettene über sieben Jahre mit Geduld und Leidenschaft entwickelt hat. Damit landete er bei Zigarrenfreunden einen weltweiten Erfolg und steigerte den Umsatz von Premiumzigarren aus dem Stand um über 20 Prozent. „Darauf bin ich schon ein bisschen stolz“, sagt Pettene.

    Neues Geschäft
    Ebenso zur Steigerung der internationalen Bekanntheit der Marke Zechbauer trug 2018 die Eröffnung eines weiteren Geschäfts im „Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski“ in München bei, in der Zechbauer neben dem Shop auch Namensgeber eines einzigartigen Zigarrenrefugiums ist, der „Kempinski Cigar Lounge by Zechbauer“. Dieser wurde 2019 die „Cigar Trophy“ für die beste Cigar Lounge verliehen.

    Seine Beförderung bei dem 1830 gegründeten Familienunternehmen Max Zechbauer sieht Pettene als weiteren Vertrauensbeweis der Eigentümerfamilie und einen „wichtigen Schritt für die Zukunftssicherheit von Zechbauer Zigarren“.

    hth

  • BLD will in Hameln tagen

    FRANKFURT AM MAIN // Der Bundesverband der Lotto- und Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) lädt am 27. und 28. März zur Mitgliederversammlung nach Hameln ein. Dort soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

    Präsenzveranstaltung
    Die Tagung ist als Präsenzveranstaltung unter Beachtung der dann geltenden Corona-Vorschriften geplant. „Sollte die Versammlung wegen weiter einschneidender Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht stattfinden können, wird sie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben“, berichtet Günther Kraus, der seit fast 14 Jahren Geschäftsführer des BLD ist. Welches Datum dann angestrebt werde, hänge von den weiteren Entscheidungen von Bundesregierung und Länderchefs im Hinblick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie ab.

    Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung in Hameln steht turnusgemäß die Wahl des ersten Vorsitzenden und des Schatzmeisters an. Bis Ende 2020 war Tobias Fraas BLD-Vorsitzender.


    Tabakwaren- und Lottogeschäft

    Fraas betreut zudem als Außendienstmitarbeiter von Ilo-Profit, einem Tochterunternehmen von Lotteriegesellschaften, die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Da Fraas im Dezember vergangenen Jahres sein Tabakwaren- und Lottogeschäft in Heppenheim an der Bergstraße, das von seinem Sohn geführt wurde, an eine Fachhandelskollegin verkauft hatte, konnte er sein Amt nicht mehr ausüben. Denn die Statuten des BLD schreiben vor, dass nur Lotto-Annahmestellenleiter Vorstände des Verbandes sein können.

    Den BLD führt derzeit kommissarisch der stellvertretende Verbandsvorsitzende Andreas Greim. Vorstandsmitglieder sind außerdem Annemarie Jach und Patricia Keske als Beisitzer, Alexander Kleiber (Schatzmeister) und Günther Kraus als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

    Landesverbände
    Der BLD ist die Interessenvertretung der über 20.000 stationären Lottoverkaufsstellen in Deutschland mit ihren rund 100.000 Mitarbeitern. „Mit dieser Position der Stärke können wir gebündelt an Lottogesellschaften, Behörden und Unternehmen herantreten, um das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen und unsere Interessen zu positionieren“, heißt es auf der Homepage des Bundesverbandes, der aus den ihm angeschlossenen Landesverbänden der einzelnen Bundesländer besteht. Die meisten Landesverbände sind im BLD vertreten; nicht dabei sind Berlin / Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

    Tobias Fraas, der seit April 2016 an der Spitze des BLD stand, ist auch nicht mehr Vorsitzender des Hessischen Lottoverbands (HLTV). Dieser Landesverband wird nun von Lottoverkaufsstellenleiter Thomas Krause aus Frankfurt geführt.

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  • Wechsel in der Reemtsma-Führung

    HAMBURG // Michael Kaib (62), Vorstandssprecher bei Reemtsma und General Manager für das Cluster DACH & Nordics, scheidet aus dem Unternehmen aus und übergibt die Geschäfte am 15. Februar an Carsten Wehrmann (52). Aufsichtsrat und Vorstandskollegen danken Michael Kaib für mehr als drei Jahrzehnte tiefstes Engagement.

    „Wir verabschieden Michael Kaib mit Dankbarkeit für seine Verdienste: Er gehört mit beinahe vier Jahrzehnten Erfahrung zu den prägendsten Köpfen der Tabakbranche. Wir bedanken uns für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit ebenso wie für sein leidenschaftliches Engagement und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute und Zufriedenheit“, so Anja Gräfe, Personal-Vorstand Reemtsma.

    Profitabilität des Unternehmens gesteigert
    Michael Kaib hatte die Führung von Reemtsma und des Clusters im März 2016 übernommen und blickt auf insgesamt 36 Jahre im Unternehmen, darunter mehr als 30 Jahre in Führungspositionen, zurück. Als General Manager hat er zuletzt vom Standort Hamburg heraus im Cluster elf Märkte geleitet. In den vergangenen Jahren hat Michael Kaib unter anderem die Profitabilität des Unternehmens steigern können und die Transformation des Unternehmens in Richtung „Harm Reduction“ vorangetrieben. Den Wandel der Branche mitgestaltend, war Michael Kaib 2019 treibende Kraft bei der Gründung des Dachverbandes BVTE, dessen Vorsitz er bis dato innehat. Michael Kaib war seit 1984 bei der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH tätig.

    Michael Kaib: „Ich bin dankbar, dass ich mein gesamtes Berufsleben Reemtsma widmen durfte – einem für mich besonderen Traditionsunternehmen, dem gesellschaftliche und soziale Verantwortung ebenso wichtig sind wie Innovationskraft und überzeugende Stärke im Markt. Die zukunftsorientierte Ausrichtung wird ein weiterhin sehr spannender Weg sein, den ich nun in die Hände meines Nachfolgers gebe.“

    Neuer Vorstandssprecher und General Manager
    Als Nachfolger von Michael Kaib tritt zum 15. Februar Carsten Wehrmann an. Er blickt auf jahrzehntelange Erfahrung als CEO und Group CEO in diversen Unternehmen der FMCG-Branche zurück: So war er 20 Jahre für Lindt & Sprüngli und viereinhalb Jahre für Tchibo tätig. Zuletzt war er als General Manager bei der Upfield Germany GmbH tätig, und dort unter anderem mit der Abspaltung vom Unilever Konzern und dem Aufbau der eigenen Organisation befasst. Davor war Carsten Wehrmann von 2015 bis 2019 im Vorstand der Tchibo AG in Hamburg für die Internationalisierungsstrategie und 44 Märkte verantwortlich.

    „Wir freuen uns, dass wir die Schlüsselposition des General Managers und Vorstandssprechers für Reemtsma mit einem so erfahrenen Experten und Unternehmenslenker besetzen konnten. Carsten Wehrmann blickt auf eine beeindruckende Karriere in internationalen Konzernen zurück und konnte in diesen seinen strategischen Fokus für Marktbespielung immer wieder unter Beweis stellen. Wir alle wünschen Herrn Wehrmann viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe“, sagt Walter Prinz, Aufsichtsratsvorsitzender Reemtsma.

    pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    es wird immer doller! Immer mehr Wissenschaftler kritisieren den Blindflug der Regierung, die Wohl und Wehe einer Nation vor allem von der ominösen Corona-Variante B.1.1.7 abhängig macht, einer Variante wohlgemerkt, über die zahlreiche renommierte Forscher berichten, es gebe bei einer erhöhten Übertragungsfähigkeit „keine schlüssigen Anzeichen für eine geänderte Pathogenität, Altersgruppenpräferenz oder Sterblichkeit.“ Aber Logik und Evidenz spielen ja längst keine Rolle mehr.

    Weltweite Massenhysterie
    Erinnern Sie sich noch, dass ich Ihnen vor zwei Ausgaben von den Spiegel-Redakteurinnen berichtet habe, die im Interview unbedingt den Staats-Virologen Christian Drosten dazu bringen wollten, seine Wissenschafts-Kollegen Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit als besonders üble Corona-Schurken hinzustellen?

    Rückblick
    Eine dieser Journalistinnen schrieb in einem Spiegel-Artikel: „Rückblickend war die Pandemie in Wahrheit eher eine weltweite Massenhysterie. Heute kann man kaum noch glauben, dass wirklich alles so passiert ist, wie es passiert ist. Kann nicht fassen, dass niemand irgendwann auf den Tisch gehauen und gesagt hat: ‚Leute, jetzt wacht doch mal auf!‘“ Und weiter: „Die Pandemie, die die Glaubwürdigkeit von Institutionen wie WHO, Robert-Koch- und Paul-Ehrlich-Institut nachhaltig erschüttert hat, ist ein Lehrstück dafür, was passieren kann, wenn Querdenker nicht gehört werden.“ Wie klingt das für Sie? Nach einer seherischen Leistung? Ich bin gespannt – denn das Stück, aus dem ich zitiert habe, stammt aus dem Jahr 2018 und bezieht sich auf die Schweinegrippe.

    Viele Tote
    Anhänger des Lockdowns argumentieren meist mit „den vielen Toten“, die Covid19 verursacht habe. Nun wissen wir, dass ein Gutteil der Verstorbenen eher willkürlich als Corona-Opfer bezeichnet werden. Regelmäßige Leser dieses Newsletters wissen, dass ich von falschen Totenscheinen, dem Versterben längst Genesener und Post-mortem-Abstrichen sowie von Menschen spreche, die mit zu früher invasiver Beatmung und wahren Chemie-Cocktails zu Tode behandelt wurden. Trotzdem bleibt eine ganze Reihe Verstorbener, deren Särge sich laut deutschen Leitmedien in den Krematorien stapeln. Nun hat Göran Kauermann sich die Zahlen angesehen.

    Der Statistiker
    Der Wissenschaftler ist niemand, der sich mit Verkehrssystemen oder mit der Psychologie des Impfens, beschäftigt, sondern Statistiker, Dekan der LMU in München und Mitgründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik. Er sagte dem Focus, dass es „über das ganze Jahr hinweg betrachtet durchschnittlich in Deutschland kaum eine nennenswerte Übersterblichkeit gab“. Betroffen sei allerdings die vulnerable Gruppe der über 80-Jährigen. Der Forscher kritisierte die Tatsache, dass viele Maßnahmen bundesweit gelten, obwohl das basierend auf regional sehr unterschiedlichem Infektionsgeschehen nicht sinnvoll sei.


    Schnelltest

    Übrigens sollten Sie künftig immer eine Münze in der Tasche haben. Denn nach österreichischem Vorbild könnten wir beim Friseurtermin, bei Konzertbesuchen oder vor der Visite bei Oma oder Opa im Pflegeheim einen Schnelltest machen lassen müssen. Klingt gut – allerdings heißt es aus Österreich, fast die Hälfte der Testergebnisse sei falsch. Im Klartext: Wir können auch eine Münze werfen und die Entscheidung, ob wir Zutritt haben, davon abhängig machen. Im Ergebnis kommt das (fast) aufs Gleiche raus.

    Schockwirkung
    Den größten Aufreger der vergangenen Woche hat allerdings mit der Welt am Sonntag ausgerechnet eines der renommierten Leitmedien veröffentlicht. Dem Blatt liegt unter anderem der Mail-Verkehr vor, mit dem das Innenministerium eine ganze Reihe von Wissenschaftlern im vergangenen März dazu drängte, möglichst dramatische Entwicklungen zu entwerfen, um eine „gewünschte Schockwirkung“ zu erzielen, „hohen Handlungsdruck aufzuzeigen“ und „Angst und Folgebereitschaft in der Bevölkerung“ zu erzeugen. Der Artikel zeigt deutlich auf, dass die Wissenschaft ziemlich bereitwillig den politischen Vorgaben folgte. Um es abzukürzen: Früher, in besseren Zeiten, hätte der verantwortliche Minister seinen Hut genommen. Heute passiert – nichts.

    Die Rolle der Evidenz
    Zum Ende dieses ziemlich langen Kommentars weise ich Sie noch auf zwei weitere spannende Themen hin, die aus der Politik auf unsere Branche herüberschwappen. Da geht es um eine anstehende Tabaksteuererhöhung, von der die Bundesregierung vor drei Wochen noch nichts wusste, die aber bereits seit Oktober im Bundesfinanzministerium vorbereitet wird. Und es geht um den „EU Beating Cancer Plan“, der wieder einmal zeigt, dass die Verantwortlichen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Rauchausstieg schlicht ignorieren. Aber auch Evidenz spielt heute keine wichtige Rolle mehr.

    Um es mit Trapattoni zu sagen: Ich habe fertig! Zumindest für diese Woche.

    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • „Historische Chance vertan“

    BERLIN / BRÜSSEL // Die Kommission der Europäischen Union hat kürzlich einen Plan zur Krebsbekämpfung in Europa vorgelegt (DTZ berichtete). Er umfasst in 42 Punkten den gesamten Krankheitspfad von der Vorsorge über die Diagnostik und Behandlung bis hin zur Förderung der Lebensqualität von Krebskranken und -genesenen.


    Vier Hauptaktionen

    Der Plan gliedert sich in vier Hauptaktionen mit zehn Leitinitiativen und zahlreichen Fördermaßnahmen.
    Die offenbar wichtigste und erste Hauptaktion ist die Prävention. So soll bis zum Jahr 2040 erreicht werden, dass weniger als fünf Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren. Tabak ist nach Angaben der EU-Kommission für 15 bis 20 Prozent aller Krebserkrankungen in der EU verantwortlich. Ziel des neuen Maßnahmenbündels sei eine „tabakfreie Generation“. Konkret will die Kommission im Kampf gegen das Rauchen bei Tabak Produktstandards verschärfen, die Mindestbesteuerung anpassen und gegen Tabakwerbung in sozialen Medien und beim Sponsoring vorgehen.

    Raucherprävalenz
    Dazu teilt der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) mit, der „Plan zur Bekämpfung von Krebs“ der EU-Kommission sei nicht dazu geeignet, die Raucherprävalenz nachhaltig zu senken. Die Gleichstellung der E-Zigarette mit der Tabakzigarette sowie überzogene Forderungen gäben hingegen großen Anlass zur Sorge und könnten sogar einen kontraproduktiven Effekt haben.


    Tabakkonsum

    Ziel des „Europe’s Beating Cancer Plan“ ist es demnach, durch eine Eliminierung des Tabakkonsums bis zu 90 Prozent der Lungenkrebserkrankungen zu vermeiden. Dazu soll zunächst der Tabakkonsum bis 2025 um 30 Prozent im Vergleich zu 2010 reduziert und bis 2040 die bereits erwähnte „tabakfreie Generation“ geschaffen werden.

    E-Zigaretten
    Michal Dobrajc, Vorsitzender VdeH kritisiert: „E-Zigaretten sind wesentlich weniger schädlich als herkömmliche Tabakzigaretten, das ist inzwischen wissenschaftlicher Konsens. Sie sind außerdem hervorragend dazu geeignet, um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören. E-Zigaretten könnten daher bei der Reduzierung der Raucherzahlen einen sinnvollen Beitrag leisten. Stattdessen aber werden diese wissenschaftlichen Erkenntnisse vollständig von der EU-Kommission ignoriert.“

    Plan der EU-Kommission
    Der Plan der EU-Kommission sieht eine nahezu vollständige Gleichstellung der E-Zigarette mit der Tabak-Zigarette vor. Dazu zählen unter anderem Verbote von Aromen sowie eine zusätzliche Besteuerung. Somit wird nicht nur eine historische Chance vertan, der Plan ist hinsichtlich der Schadensminimierung durch E-Zigaretten sogar kontraproduktiv.
    Der VdeH kritisiert, dass das Potenzial der E-Zigarette als Mittel zur Schadensminimierung (Harm Reduction) beim Europe’s Beating Cancer Plan nicht berücksichtigt und somit ein falsches Signal an die Konsumenten gesendet wird.

    Wissenschaftliche Fakten
    Der Plan versäume es, E-Zigaretten in ihrer Attraktivität gegenüber den Tabakzigaretten deutlich aufzuwerten und Raucher zu einem Umstieg zu motivieren. Eine öffentliche Informationspolitik, die auf wissenschaftlichen Fakten statt auf Ideologien basiere, der Verzicht auf eine zusätzliche Besteuerung sowie die Möglichkeit weiter für ein legales und wesentlich weniger schädliches Produkt werben zu können, wären laut VdeH der richtige Ansatz gewesen.

    IEVA begrüßt EU-PLan
    Das sieht die Independent European Vape Alliance (IEVA) ähnlich. Sie begrüßt den von der Europäischen Kommission vorgelegten Plan, der von großer Bedeutung sei, um die Zahl krebsbedingter Todesfälle erheblich zu verringern. Auch die IEVA verweist allerdings darauf, dass die neue EU-Strategie ein wichtiges Instrument für die öffentliche Gesundheit vernachlässige: die auch vom VdeH angesprochene Schadensminderung.

    Harm Reduction
    Fast ein Drittel der Krebsfälle in Europa wird laut offiziellen Angaben durch Rauchen verursacht: „Der Tabakkonsum ist nach wie vor die häufigste vermeidbare Krebsursache. Etwa 27 Prozent aller Erkrankungen sind auf den Tabakkonsum zurückzuführen.“ Es sei daher notwendig, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Raucherquote zu minimieren. Harm Reduction wird wissenschaftlich als ein sehr wichtiges Instrument angesehen, um die Anzahl der Raucher signifikant zu reduzieren.


    Suchtpolitik

    Aus diesem Grund müsse das Konzept als Teil eines wirksamen EU-Plans zur Bekämpfung von Krebs aufgenommen werden: „Erneut konzentriert sich die EU-Kommission beim Thema Tabakentwöhnung auf den ‚Quit or die‘-Ansatz, statt eine realitätsnahe Suchtpolitik zu gestalten“, sagt etwa Heino Stöver vom Frankfurter Institut für Suchtforschung. Und weiter: „Großbritannien, Neuseeland und Kanada setzen die E-Zigarette als ein Hauptinstrument im Kampf gegen den Tabakkonsum ein und sind damit nachweislich sehr erfolgreich.“

    Großbritannien
    In Bezug auf die Schadensminderung zeigt Großbritannien laut IEVA eine bessere und effektivere Strategie zur Verringerung der Raucherquote. Mit einer umfassenden Aufklärung über schadensminimierende Alternativen habe die britische Gesundheitspolitik die Raucherquote innerhalb weniger Jahre deutlich gesenkt. Im Jahr 2011 rauchten noch 20 Prozent der Briten, 2019 waren es rund 14 Prozent.

    Im Jahr 2018 veröffentlichte die Regierungsbehörde Public Health England (PHE) einen Bericht mit Daten zur E-Zigarette. Laut PHE haben E-Zigarettennutzer ein um 99,5 Prozent geringeres Krebsrisiko als Raucher. Insgesamt schätzt PHE, dass Dampfen mindestens 95 Prozent weniger schädlich sei als Rauchen.

    Präventive Maßnahmen
    Dustin Dahlmann, Vorsitzender der IEVA: „Eine Strategie zur Krebsbekämpfung muss alle verfügbaren Mittel berücksichtigen, um die Belastung durch krebsbedingte Risiken zu verringern: Die E-Zigarette als schadensminimierendes Produkt könnte Millionen von Rauchern beim Ausstieg helfen. Der EU-Plan sollte dies dringend anerkennen. Es ist von größter Bedeutung, dass präventive Maßnahmen das Harm-Reduction-Konzept berücksichtigen. Der Entwurf der EU setzt allerdings E-Zigaretten und Tabakprodukte gleich und stellt zum Beispiel die wichtige Bedeutung der Aromen für erwachsene Raucher und Dampfer in Frage. Dies ist ein folgenschwerer Fehler.“

    Wirksames Instrument
    Der EU-Plan, der DTZ vorliegt, sieht unter anderem vor, Regulierungsinstrumente auf EU-Ebene nachzuschärfen. Eines der wirksamsten Instrumente zur Bekämpfung des Tabakkonsums sei die Tabaksteuer, weil sie vor allem junge Menschen davon abhalte, mit dem Rauchen zu beginnen. Neben höheren Steuern stehen konkret eine neutrale Einheitsverpackung und ein Komplettverbot von Aromen auf der Agenda. Die bestehenden EU-Agenturen sollen für eine bessere Bewertung von Inhaltsstoffen eingesetzt werden, die Besteuerung soll künftig zudem auch neuartige Tabakerzeugnisse erfassen. Schließlich soll verstärkt gegen Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für Tabak im Internet und in den sozialen Medien vorgegangen werden.

    max

  • Corona-Pandemie und Lieferengpäss

    WALDSHUT-TIENGEN // Eine unerwartet starke Geschäftsentwicklung bescherte 5th Avenue, dem offiziellen Importeur von Habanos in Deutschland, Österreich und Polen, ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis im Corona-Jahr 2020. Überraschend ist dies besonders vor dem Hintergrund der anhaltend unzureichenden Belieferung mit den handgerollten Zigarren aus Kuba.

    Großformatige Zigarren
    Nachdem in den zurückliegenden Jahren besonders Produkte der Marke Cohiba, großformatige Zigarren, Spezialitäten und limitierten Editionen rar waren, zeigten sich nun auch im Standardsortiment immer größere Lücken. Grund dafür waren Einschränkungen in der Zigarrenproduktion in Kuba durch Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter vor Covid-19. Auch wenn die Manufakturen niemals ganz geschlossen waren, konnte überwiegend nur ein Teil der Beschäftigten seiner Arbeit nachgehen. Erschwerend kamen logistische Probleme durch drastisch reduzierte Flugverbindungen von und nach Kuba hinzu. Die Nachfrage nach Habanos aus dem In- und Ausland nahm andererseits weiter zu.


    Umsatz von Habanos

    Der Umsatz von Habanos in Deutschland stieg im Wert um 27,1 Prozent, die Menge wuchs um 23,8 Prozent. Der Konsum von Premiumzigarren hat während der Corona-Pandemie zugenommen. Viele Aficionados arbeiteten im Homeoffice und hatten deshalb mehr Gelegenheit für den Zigarrengenuss. Mit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 begann eine sehr lange Phase angenehmer Außentemperaturen in Deutschland. Auch die geringere Reisetätigkeit führte zu verstärkter Nachfrage im Inland. Besonders profitierten davon Fachhändler mit starker Onlinepräsenz. Diese litten auch weniger oder gar nicht unter den Geschäftsschließungen während der Lockdowns.

    Absatzentwicklung
    Ein entscheidender Faktor bei der Habanos-Absatzentwicklung war die ungebrochen große Nachfrage durch asiatische Kunden, insbesondere aus China und Vietnam. Einheimische Käufer sahen diese Entwicklung jedoch mit großer Sorge, da sie ihre Lieblingszigarren im Fachhandel oft nicht mehr bekamen.

    Gutes Geschäftsergebnis
    Die meistverkauften Habanos in Deutschland waren: Romeo y Julieta Mille Fleur, Quintero Favoritos, Partagás Serie D No. 4 und José L. Piedra Petit Cazadores. Die absatz- und umsatzstärksten Marken waren Romeo y Julieta vor Montecristo und Partagás. Alle drei Marken legten deutlich zweistellig zu.

    Einen entscheidenden Anteil am guten Geschäftsergebnis hatten die Fachhandelskonzepte „La Casa del Habano“ (derzeit 15 Geschäfte in Deutschland), Habanos Specialist (68) und Habanos Point mit 103 Geschäften in Deutschland. Durch die mangelhafte Belieferung mit Habanos konzentrierte sich der Verkauf von Habanos besonders auf diese Fachhändler, deren Habanos-Verkäufe im Schnitt deutlich zweistellig zulegten.

    Orientierung für Zigarrenliebhaber auf der Suche nach geeigneten Plätzen für den Genuss bieten Habanos Lounges und -Terrassen in Deutschland. Durch erste Geschäftsschließungen im Zuge der Corona-Krise reduzierte sich deren Zahl auf 21.

    Umsätze der Premiumzigarillos
    Die Umsätze der kubanischen Premiumzigarillos, der Cuban Mini Cigars, stiegen bereits das zwölfte Jahr in Folge. Vertrieben werden die Cuban Mini Cigars von 5th Avenue ausschließlich im deutschen Inlandsmarkt. Ein besonders starkes Wachstum zeigten hier vor allem wieder die globalen Marken, allen voran Cohiba und Montecristo. Darüber hinaus trugen die Preis-Leistungsmarken Punch und Guantanamera Mini überproportional zum Wachstum bei. Der Erfolg der 2016 eingeführten Cohiba Short wurde auch 2020 mit erneut deutlich überproportionalem Wachstum fortgesetzt. Zum positiven Ergebnis in diesem Segment konnte auch die im Herbst vorgestellte Montecristo Short beitragen. Für 2021 wird trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine Fortsetzung des positiven Trends erwartet.

    pnf

  • Insolvenzen drohen

    BERLIN // Die Entwicklung des Einzelhandels verlief im vergangenen Jahr extrem unterschiedlich. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach erzielte die Branche insgesamt zwar ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Textilhandel aber verlor knapp ein Viertel seiner Umsätze.

    Notlage
    Aufgrund der akuten Notlage vieler Handelsunternehmen im aktuellen Lockdown fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) von der Politik die schnelle Anpassung und Auszahlung der Überbrückungshilfen sowie konkrete Festlegungen, wann und unter welchen Rahmenbedingungen eine Wiedereröffnung der Geschäfte erfolgen kann.

    Entwicklungen
    Ursachen dieser extrem unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb der Branche sind die Corona-Krise und die zur Eindämmung der Pandemie angeordneten Maßnahmen. So verlor der ab Mitte Dezember geschlossene Bekleidungshandel im letzten Monat des Jahres mehr als 40 Prozent seines Geschäfts. Der Online-Handel dagegen wuchs im gleichen Zeitraum um mehr als 30 Prozent. „Wenn die Bundesregierung jetzt nicht entschlossener als bisher ihre Unterstützungsprogramme an die Realitäten im Einzelhandel anpasst, dann treibt die Corona-Krise viele Handelsunternehmen in die Insolvenz“, so Genth. Die Anpassungen bei der Überbrückungshilfe 3 müssten rasch und konsequent umgesetzt werden, sonst sei es für viele Händler und viele Innenstädte zu spät.

    Strategie
    Zudem fordert der HDE eine langfristig tragfähige Strategie zum Umgang mit der Pandemie. „Die Unternehmen brauchen Verlässlichkeit. Wir benötigen einen transparenten Plan für einen Ausstieg aus dem Lockdown, der sich an realistischen und fundierten Indikatoren orientiert“, so Genth weiter. Ein solcher Plan müsse Ergebnis einer breiten gesellschaftlichen Debatte sein.

    vi

  • Arbeitsmarkt – noch – stabil

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar um 0,4 auf 100,2 Punkte gefallen. Das ist der erste deutlichere Rückgang seit dem Lockdown im vergangenen Frühjahr. Dennoch bleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich.

    Verlängerter Lockdown
    „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann“, erklärt Enzo Weber, Leiter der IAB-Forschungsabteilung „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen seit November führen zu deutlich geringeren wirtschaftlichen Einbrüchen als im Frühjahr 2020. Die Ungewissheit sei jetzt deutlich geringer: „Mit der Perspektive der Impfungen vor Augen halten die Betriebe an ihren Beschäftigten fest“, so Weber. Eine Rolle spiele auch, dass Entlassungen, die pandemiebedingt erfolgten, oft bereits schon im zweiten Quartal 2020 getätigt worden waren.

    Sinkende Arbeitslosenzahlen für die nächsten Monate
    Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gab im Januar um 0,5 Punkte gegenüber dem Vormonat nach. Der Stand von 101,6 Punkten lässt aber noch immer saisonbereinigt sinkende Arbeitslosenzahlen über die nächsten Monate erwarten.

    Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt nach einem Rückgang von 0,4 Punkten allerdings nur noch bei 98,9 Zählern. „Der Arbeitsmarkt hält sich in der Krise gut, aber eine durchgreifende Erholung wird nicht einfach“, erklärt Weber. Neueinstellungen stünden derzeit bei vielen Betrieben nicht auf der Agenda.

    Zu beachten ist bei den neuen Zahlen, dass der Befragungszeitraum Mitte Januar endete, als die Verlängerung des Lockdowns über Januar hinaus noch nicht beschlossen – allerdings absehbar – war.

    pi

  • Branche über Gebühr belastet

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In dieser Ausgabe drucken wir das letzte Statement, diesmal von Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Rauchtabakindustrie (VdR).

    Entwicklungen der vergangenen Jahre
    Wir vom Verband der deutschen Rauchtabakindustrie sehen mit Interesse, dass sich viele Entwicklungen der vergangenen Jahre fortsetzen werden. Dazu muss man kein Prophet sein. Die meisten muss man leider im Bereich des Negativen einordnen. Umso mehr könnte die Bundestagswahl eine Möglichkeit sein, allzu Schlimmes zu verhindern.

    Regularien, Auflagen, Verbote, …
    Keine Branche ist derart von Regularien, Auflagen, Verboten und Zeitgeist-Aktionen bedroht wie der Tabak-Markt. Wir haben zum Beispiel Track & Trace, welches alteingesessene Unternehmen auslöschte und weitere auslöschen wird, wir haben das Werbeverbot, das massiv in die Grundsätze freien Unternehmertums eingreift, und wir stehen vor der Umsetzung der sogenannten SUP-Richtlinie, von der alle Mitglieder unseres Verbandes betroffen sind, die Filter oder Produkte mit Filtern herstellen oder vertreiben.

    Hersteller gefordert
    Die Richtlinie 2019/904/EU (SUP) sieht für eine Reihe von Kunststoffprodukten – unter anderen zellulose-acetat-haltige Zigarettenfilter – die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung vor. Insbesondere sollen Hersteller dieser Einwegkunststoffprodukte zukünftig an den Kosten der Sammlung und Entsorgung in den Entsorgungssystemen der Kommunen beteiligt werden. Auch sollen weitere Warnsymbole auf Zigarettenverpackungen angebracht werden.

    Sechsstellige Summen
    Das Aufbringen der Symbole kostet unsere mittelständischen Unternehmen teilweise mittlere sechsstellige Summen. Eine weitere Problematik besteht darin, dass diese in und für alle EU-Mitgliedsstaaten sprachlich individuell erfolgen muss. Es droht ein ähnliches Chaos wie bereits bei der vollkommen überhasteten Einführung von Track & Trace in Deutschland und Europa.

    Mittelstandsfeindliche Regulierung
    Der VdR sieht diese Regulierung sehr kritisch, zumal sie erneut mittelstandsfeindlich ist. Dies soll zu einer Zeit implementiert werden, in der vieles in der Wirtschaftspolitik schlecht oder gar nicht funktioniert. Eines jedoch funktioniert sowohl EU- und vor allem deutschlandweit: die Belastung des Mittelstandes und der mittelständischen deutschen Tabakindustrie. Wir lehnen diese Richtlinie kategorisch ab.

    Der Staat als fürsorgliche Mutter
    Es ist eine Tatsache, dass seit Jahren die Wirtschaft und der Wettbewerb zunehmend reguliert werden. Dieser Mainstream hat das Ziel einer sozialistisch-ökologischen Wirtschaftsstruktur. Nicht Leistung lohnt sich, sondern das planwirtschaftliche Verteilen wird zum Prinzip erhoben. Der Staat gibt, wir empfangen: Geld durch Subventionen und Ersatzleistungen und Befehle. Hierdurch wird erreicht, dass in einer komplexer werdenden Welt Einzelne vermehrt dazu neigen, den Staat als fürsorgliche Mutter zu identifizieren, die sich um alles kümmert. Nicht umsonst sprechen die Medien von „Mutti Merkel“. Der Glaube an den mündigen Bürger wird abgelehnt. Tabak, Alkohol, Zucker, Diesel, Arzneimittel – die Liste der Gefahren, vor dem der Bürger vermeintlich geschützt werden muss, wird immer länger.

    Gesellschaftliche Auseinandersetzung
    Seit 100 Jahren führt unser Verband eine gesellschaftliche Auseinandersetzung, die weit über die Frage des Tabakkonsums hinausgeht. Das gesellschaftliche Selbstverständnis der letzten 100 Jahre hat auch eine Mündigkeitskultur hervorgerufen, die es zu verteidigen gilt. In der so oft beschriebenen freien Gesellschaft kann nicht davon ausgegangen werden, dass diese aus unmündigen und hilflosen Verbrauchern besteht, die der Staat vor einer angeblich verantwortungslosen Industrie und eigenem fahrlässigen Handel beschützen muss. Diese Diskussion wird uns 2021 und darüber hinaus begleiten.


    Positive Entwicklungen

    Aber es gibt auch positive Entwicklungen: Hochwertiger Feinschnitt, Pfeifentabak, Schnupf- und Kautabak sowie Zigarren und Zigarillos werden im Wesentlichen von reinen Genussrauchern konsumiert. Die Pandemie hat dem individuellen Genuss eine neue Dimension gegeben. Die neue Lust am Zuhause geht damit einher. Und siehe da: Der Umsatz der Tabakwirtschaft ist in der Pandemie gestiegen. Die Menschen freuen sich, dass sie den Vorschriften und Gängeleien zumindest etwas entkommen können.

    Die Produkte, die von den mittelständischen Mitgliedsunternehmen des VdR hergestellt werden, passen perfekt zu diesem Trend. E-Zigaretten, Verdampfer und die Industrie-Zigarette finden sich eher in anderen Segmenten des Alltags.

    Multinationale Zigarettenkonzerne
    Multinationale Zigarettenkonzerne versuchen, die Unterschiede zwischen verschiedenen Tabakkategorien zu verwischen, und gefährden damit oft sinnvoll ausdifferenzierte Regulierungen. Ein Familienunternehmen, das ausschließlich in Deutschland produziert, hat andere Schwerpunkte als ein multinationaler, börsennotierter Großkonzern, und Schnupftabak hat nichts mit E-Zigaretten zu tun. Das hat der Gesetzgeber auch immer wieder berücksichtigt. Diese Tatsache wird in Zukunft bei der immer wieder geführten Diskussion um die Tabaksteuer an Gewicht gewinnen. Produkte, die kein Problem mit dem Jugendschutz haben, nicht zum „Kettenrauchen“ benutzt werden und auch nicht geschmuggelt werden, sollten steuerlich anders behandelt werden. Auf der anderen Seite macht es keinen Sinn, neuartige Elektro-Artikel, deren gesundheitlichen Auswirkungen im Dunkeln liegen, zu subventionieren.

    So gehen wir mit 100-jähriger Erfahrung und Routine und mit frischem Elan an die Herausforderungen und versuchen, für unsere Mitglieder, für deren Arbeitnehmer und für die Genießerinnen und Genießer in Deutschland das Beste zu erreichen.


    Michael von Foerster

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Ende Februar, März, Ostern, Juni, Sommer… Was glauben Sie, bis wann wir unter Lockdown-Bedingungen leben müssen? Ich vermute, dass die Bundesregierung erst im September – zur Wahl – ein Ende der Pandemie ausrufen wird. Denn damit fallen die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes weg.

    Zahl der Insolvenzen
    Und dann wird auch die Zahl der Insolvenzen deutlich ansteigen. Aber bis dahin ist die neue Regierung im Amt (vermutlich unter Führung der CDU, die sich bis dahin weiter als Heilsbringer-Partei gerieren kann). Und bis zur nächsten Wahl 2025 könnte ein Großteil des Corona-Chaos schon wieder aus den Köpfen der Menschen verschwunden sein.

    Gruselige Zeiten
    Was übrigens Angst mit Menschen anstellen kann, haben wir am Beispiel Portugal gesehen (wo unbestritten gerade üble Zustände herrschen). Sie erinnern sich an die Bilder wartender Krankenwagen vor dem Krankenhaus Santa Maria in Lissabon? An Zelte mit dem Hinweis „Triagem“? Gruselig, nicht wahr? Nun heißt „Triagem“ zunächst einmal nichts weiter als „Screening“, und genau das musste dort gemacht werden. Wie das Krankenhaus nämlich mitteilte, ließen sich in diesen Tagen rund 50 Prozent der Patienten mit der Ambulanz in die Notaufnahme bringen. Allerdings, so die Klinikleitung, hätten von diesen Patienten 85 Prozent keine oder nur leichte Erkältungssymptome gehabt. Aus Furcht vor dem Virus haben diese „Patienten“ die Kapazitäten für echte Notfälle blockiert. Mir fällt dazu vor allem eines ein: Wie nannte man vor Corona Menschen ohne Symptome? Gesund…

    Marktbereinigung im E-Sektor
    Über allem Corona-Leid soll nicht vergessen werden, dass sich in unserer Branche gerade zumindest nicht sehr viel, aber immerhin ein bisschen tut. Die Marktbereinigung im E-Zigaretten-Sektor hat längst begonnen. Derzeit laufen einige Due-Diligence-Prüfungen, also Checks von Herstellern und Händler auf wirtschaftliche Gesundheit. Ich bin sicher, dass wir im laufenden Jahr noch einige Übernahmen sehen werden. Für eine ganze Reihe kleinerer Unternehmen bietet sich angesichts der Ladenschließungen aktuell die Chance, sich stärker im Online-Handel zu positionieren und sich so für finanzkräftige Investoren aufzuhübschen.

    Vorboten des Frühlings
    Spüren Sie es auch schon manchmal? Obwohl Deutschland eine Kältewelle ins Haus steht, zeigen sich hier und da die ersten Vorboten des Frühlings. Die Amseln singen anders, die Spatzen zwitschern frecher. Und mit dem Frühling kehrt wieder mehr Lebensfreude ein. Genießen wir also jetzt erst einmal das Wochenende und dann den Lenz.

    Herzlich,

    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ