BERLIN // Die Auflagenentwicklung der einzelnen Gattungen am deutschen Pressemarkt verläuft im dritten Quartal recht unterschiedlich: Die Tageszeitungen können ihren Rückgang der verkauften Auflage gegenüber dem Vorjahr erneut begrenzen. Bei den Wochenzeitungen liegen die aktuellen Gesamtverkäufe über dem Ergebnis des Vorquartals. Für die Publikumszeitschriften sind höhere Auflagenrückgänge als in der ersten Jahreshälfte zu verzeichnen.
Mit Blick auf die Auflagenentwicklung digitaler Ausgaben von Pressetiteln ist das Bild dann wieder einheitlich. Die E-Paper-Verkäufe steigen kontinuierlich weiter an: Bei den Tageszeitungen ist nun bereits jedes zehnte verkaufte Exemplar ein E-Paper, meldete die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW).
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkaufen im dritten Quartal des laufenden Jahres pro Erscheinungstag durchschnittlich knapp 15 Millionen Exemplare und damit 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr (3 / 2018: 15,6 Millionen Stück). Weiter deutlich im Plus liegt der Anteil von E-Paper-Ausgaben an den Gesamtverkäufen der Tagespresse: Mit insgesamt rund 1,5 Millionen verkauften elektronischen Exemplaren werden aktuell gegenüber dem Vorjahr ein Sechstel mehr digitale Zeitungsausgaben vertrieben Im dritten Quartal des vergangenen Jahres waren es noch 1,3 Millionen täglich verkaufte E-Paper.
Die populärste deutsche Tageszeitung, „Bild”, verlor im dritten Quartal laut IVW und Meedia.de erneut 9,9 Prozent der Abos und Einzelverkäufe. Mit knapp 1,3 Millionen Verkäufen in diesen beiden wichtigsten IVW-Kategorien liegt sie weiterhin über einer Million Exemplare vor der zweitplatzierten überregionalen Tageszeitung, der „Süddeutschen Zeitung”. Die „SZ” büßte nur 1,6 Prozent ein, vor allem wegen eines deutlichen Zuwachses bei den E-Paper-Abos.
Wochenzeitungen
Die Gesamtverkäufe der Wochenzeitungen sinken im zurückliegenden Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf aktuell 1,6 Millionen Exemplare (3 / 2018: knapp 1,7 Millionen verkaufte Exemplare). Im Vergleich zum Vorquartal können die Gesamtverkäufe wöchentlicher Zeitungstitel ein Plus von rund einem Prozent verzeichnen (2 / 2019: rund 1,6 Millionen verkaufte Wochenzeitungen).
Publikumszeitschriften
Im dritten Quartal liegt die verkaufte Auflage der von der IVW erfassten Publikumszeitschriften im Durchschnitt pro Ausgabe mit 81,3 Millionen Exemplaren um 6,1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (3 / 2018: 86,6 Millionen Stück). Damit hat sich der Rückgang in den Gesamtverkäufen der Publikumspresse abermals erhöht: Im zweiten Quartal 2019 verloren die Publikumszeitschriften im direkten Jahresvergleich 5,2 Prozent und zu Jahresbeginn 4,7 Prozent ihrer verkauften Auflage.
Die Top-Ten werden dabei laut Meedia nach wie vor von Programmies dominiert In den Top-Ten finden sich acht Programmzeitschriften, inklusive der „Nur TV Plus“-Kombi. Mehr als eine Million Verkäufe erreichen dabei noch „TV 14“ und „TV Digital“.
Der einstige Auflagen-Millionär „Landlust“ kommt noch auf 780 847 verkaufte Exemplare. Der „Spiegel“ als größtes aktuelles Wochenmagazin auf 719 326 verkaufte Hefte. Der „Stern“ liegt mit 466 019 Exemplaren im Gesamtverkauf nur noch knapp vor der „Bunten“ mit 444 268.
red / kh
(DTZ 45/19)