Schlagwort: Einzelhandel

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    nun sind sie also da, die erwarteten neuen Regeln unseres Corona-Zeitalters. Die sind – wie hätte es anders sein können – gründlich durchdacht und klar formuliert. Geschäftsinhaber, die eine Ladenfläche von 799 Quadratmetern besitzen, dürfen 79 Kunden einlassen.

    Über 800 Quadratmeter
    Wer über 800 Quadratmeter verfügt, muss nach 40 Menschen einen Cut machen. Eine Maskenpflicht gibt es künftig auch auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt. Das ist ebenfalls logisch, da die Corona-behafteten Aerosole von den Herbststürmen kräftig durcheinander gewirbelt werden und sich die Viren so noch gezielter an ahnungs- und wehrlose Besucher heften können. Schließlich gefällt mir die Ankündigung, dass ab einer Inzidenz von 200 zusätzliche strenge Maßnahmen in Kraft treten sollen, die unter anderem für den Einzelhandel gelten sollen.

    Nichts planbar
    Welche Regeln das sind, das wollen sich die Länderchefs zusammen mit den Bundesministern offenbar noch überlegen. Obwohl Hessens Ministerpräsident behauptet, man habe bewusst keine klaren Mechanismen definiert. So bleibt den Ladeninhabern eine Gewissheit: dass auch künftig nichts planbar sein wird.

    Rezeptfreie Medikamente
    Kürzlich habe ich mit einem Freund zusammengesessen. Er fragte mich, warum alle Welt über das Verhindern von Ansteckungen spricht, aber fast niemand über Vorbeugen und Behandeln. Dabei gibt es nach verschiedenen internationalen Studien gute und rezeptfreie Medikamente zur Prophylaxe (Zink, das natürliche Quercetin, der Hustensaft Bromhexin, die Vitamine C und D sowie Aspirin) und zum Behandeln leichter Fälle zur Verfügung. Klar: Jeder, der sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben oder sich bei einem Arzt vorstellen. Aber sollten die Ergebnisse dieser Studien nicht stärker berücksichtigt werden? Übrigens: Derzeit grassieren die Rhinoviren, die für recht hartnäckigen Schnupfen sorgen können. Weil sich die winzigen Ärgernisse ständig verändern, gibt es bereits etwa 100 verschiedene bekannte Typen – aber keine Medikamente, die sie wirkungsvoll abtöten könnten.

    Aber wenn wir krank – oder auch nur aus Furcht vor einer Krankheit – zu Hause bleiben, ist das nicht schlimm. Unser Bundesfinanzminister macht noch ein paar Milliarden mehr locker, und schon geht’s auch ökonomisch wieder aufwärts. Wir haben es doch!

    Ich bin allerdings gespannt, wer letztlich die Zeche zahlen muss. Ich habe da so eine Ahnung…

    Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Wochenende.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • „Unsere Kunden können sich so sicher wie möglich fühlen“

    MÜNCHEN // Der bayerische Einzelhandel ist kein Hotspot und Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher. Darauf weist Ernst Läuger, Präsident des Handelsverband Bayern (HBE), vor dem Hintergrund der seit 2. November geltenden verschärften Corona-Regelungen hin.

    Abstandskonzepte funktionieren
    „Wir haben seit dem letzten Lockdown gezeigt, dass unsere Hygiene- und Abstandskonzepte sehr gut funktionieren. Unsere Kunden können sich auch weiterhin in den Geschäften so sicher wie möglich fühlen“, sagt Läuger.

    In ganz Bayern habe es bislang keinen einzigen nachweisbaren Fall einer Ansteckung mit dem Corona-Virus beim Einkaufen gegeben – weder für Kunden, noch für die Mitarbeiter. Läuger unterstreicht: „Die umfangreichen Hygienekonzepte sorgen für einen hohen Sicherheitsstandard beim Einkaufen.“

    Mitarbeiter speziell geschult
    In vielen Geschäften des Einzelhandels seien zudem die Mitarbeiter speziell geschult worden. Außerdem würden insbesondere in größeren Unternehmen Hygiene-Verantwortliche die Einhaltung der Schutzkonzepte penibel überwachen. Der Handel lebe vom Vertrauen der Verbraucher. Dies gelte natürlich besonders in der Corona-Krise.

    Mit Blick auf die andauernden Diskussionen über die Maskenpflicht appelliert der HBE-Präsident eindringlich an das Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln. „Das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung ist ohne Zweifel lästig und anstrengend. Aber wir haben derzeit neben den Abstandsregeln zum Wohle aller Menschen leider keine Alternativen.“


    Verantwortungsbewusste Kunden

    Die überwältigende Mehrheit der Kunden im bayerischen Einzelhandel geht nach Einschätzung des HBE-Präsidenten weiterhin verantwortungsbewusst mit der Situation um und hält sich an die Maskenpflicht. Nur in Ausnahmefällen müssten Kunden an das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung erinnert werden. Totale Maskenverweigerer erhalten dagegen keinen Zutritt zu den Geschäften. Läuger: „Schwarze Schafe gibt es leider überall.“


    vi

  • Faktischer Lockdown für den Einzelhandel

    BERLIN // Nach dem Corona-Gipfel der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten am 28. Oktober macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass infolge der Beschlüsse zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens viele Handelsunternehmen auf die zugesagte staatliche Hilfe angewiesen sind.

    Positiv sei, dass in den Geschäften nun statt ursprünglich geplant einem Kunden pro 25 Quadratmeter, zumindest ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche zugelassen sein soll. Der faktische Lockdown gefährde jedoch viele Einzelhändler in der Innenstadt.

    Hervorragende Hygienekonzepte
    „Die Politik hat zumindest den Vorschlag zur strengen Begrenzung der Kundenzahl noch einmal abgeschwächt. Das ist gut so und wird den Händlern helfen, längere Schlangen vor den Geschäften und in der Folge unnötige Ansteckungsrisiken zu vermeiden“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Offensichtlich habe der Einzelhandel mit seinen über Monate hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten auch die an der Beschlussfassung beteiligten Politiker überzeugen können. „Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher, der Einzelhandel ist kein Hotspot“, führt Genth weiter aus.

    Schwierige Lage für den Handel
    Das weitgehende Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit Schließungen in der Gastronomie und verschärften Kontaktbeschränkungen bringe allerdings auch die Handelsunternehmen in den Innenstädten in eine schwierige Lage und komme einem faktischen Lockdown gleich. Zwar dürfen die Geschäfte geöffnet bleiben, aber es werden nach Genths Einschätzung voraussichtlich nur wenige Kunden den Weg in die Stadtzentren finden. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Handelsunternehmen können nur bei entsprechenden Kundenfrequenzen wirtschaftlich arbeiten“, betont Genth.

    Unkomplizierte Hilfen
    Deshalb sei die Branche für die kommenden Wochen mehr denn je auf schnelle und unkomplizierte Hilfen für unverschuldet in Not geratene Geschäfte angewiesen. Genth: „Wir nehmen den Finanzminister beim Wort. Viele innerstädtische Händler sind auf schnelle Ausgleichszahlungen des Staates angewiesen.“ Eigene finanzielle Reserven seien bei vielen schon lange aufgebraucht.“

    Der Mittelstand dürfe in dieser Krise nicht abgehängt werden. „Ansonsten wird sich nach Corona zeigen, dass viele Händler nicht durchhalten können und die Innenstädte veröden“, gibt der HDE-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.

    pdh

  • Kölner Kompetenz

    KÖLN // Die Kölner Großhandelsfirma Feu-Ki Paul Kirsch feiert dieses Jahr ihr 75-Jahre-Jubiläum. Im Gespräch mit DTZ erzählt Klaus Kirsch, Sohn des Firmengründers und jetziger Inhaber, vom Aufbau und der Führung des Unternehmens und warum ihm das Arbeiten als Rentner Freude macht.


    Eine Genussgroßhandlung

    „Wir sind eine Genussgroßhandlung“, sagt Klaus Kirsch. „Unser Sortiment ist breit aufgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Tabak, Süß- und Papierwaren, Getränke sowie Spirituosen.“ Seit 1945 liefert Feu-Ki im Kölner Raum „alles, was ein Kiosk und Einzelhandel“ braucht. „Wir arbeiten in einem 50-Kilometer-Radius rund um den Dom“, fasst Kirsch zusammen. Ob in Bonn, Leverkusen, Grevenbroich oder in Dormagen – die Kölner sind vor Ort.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg
    Bis heute erinnert die Firmenbezeichnung an den Vater und Firmengründer Paul Kirsch, der das Unternehmen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg als „Feuerzeuge Kirsch“, kurz Feu-Ki, gegründet hatte. In der Nachkriegszeit war alles knapp. Vor allem Ersatzteile für Feuerzeuge. „Zufällig hatte mein Vater Feuersteine“, erzählt Kirsch. „Die nutzen sich bei Gebrauch schnell ab. Entsprechend groß war die Nachfrage.“ Zuerst konzentrierte sich Vater Kirsch als selbstständiger Großhändler auf die Reparatur von Feuerzeugen. Die Währungsreform 1948 änderte dies: „Jetzt hatten wir auch Tabakwaren im Sortiment.“ Das Fachwissen war bereits vorhanden. „Mein Vater hatte bei Pfeifen-Heinrichs in Köln eine Lehre gemacht.“ Darüber hinaus zählten anfangs auch 1000 Zigarettenautomaten zum Firmenportfolio. Diese wurden jedoch 2010 an Hall verkauft. „Das Automatengeschäft ist zeitintensiv. Sie brauchen Fachleute, die sich mit der Elektronik auskennen“, sagt Kirsch. Der Aufwand habe sich nicht mehr gerechnet. Heute beschäftigt das Familienunternehmen 20 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Zu den Standbeinen der Kölner zählen der Groß- und der Einzelhandel.

    Rauchen und Kommunikation
    Womit macht Feu-Ki heute in erster Linie Umsatz? „Nach wie vor mit Tabak“, sagt Kirsch. Produkte wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ergänzen das Angebot. Es werden verstärkt Zigaretten nachgefragt. „Zigarren kann man heute kaum noch in der Öffentlichkeit rauchen“, betont er. Das habe sich bereits vor Corona abgezeichnet und werde jetzt durch die Einschränkungen in der Gastronomie verstärkt. „Rauchen ist eine Form der Kommunikation. Und diese fehlt zunehmend“, meint Kirsch. Mit Grußkarten setzt Feu-Ki aktuell wiederum auf eine eher traditionelle Kommunikationsform. „Wir testen das Angebot“, erläutert Kirsch. Er ist neugierig, wie es angenommen wird.

    „Ich bin 74 Jahre.“ Ans Aufhören denken er und seine Frau noch nicht. „Wir arbeiten heute weniger als früher. Aber nichts zu tun, wäre eine Strafe“, sagt er und ergänzt: „Das fände ich fürchterlich.“ Klaus Kirsch leitet gemeinsam mit Ehefrau Inge und Schwester Maritta Beck sowie seinen Söhnen Michael und Marcus das Unternehmen.

    kes

  • Wichtiger Wirtschaftsfaktor auch in Zeiten der Corona-Krise

    POTSDAM // Die Land Brandenburg Lottogesellschaft (LBL) blickt auf drei erfolgreiche Quartale des Jahres 2020 zurück. Ein starkes Händlernetzwerk, vorteilhafte Jackpots, neueste Technologie sowie die ausgeprägte Kundentreue sorgten in den ersten neun Monaten für Spielerträge in Höhe von 150,8 Millionen Euro – ein Zuwachs von 7,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

    Neue Technologien
    „Die Covid-19-Pandemie ist ein drastischer Einschnitt in die Gesellschaft. Auch die LBL war und ist davon betroffen – wobei unsere Kundenbeziehungen der Situation standhielten. Durch den Einsatz neuer Technologien waren wir gut vorbereitet und können aus unternehmerischer Sicht und als Landesgesellschaft eine positive Bilanz aus den vergangenen Monaten ziehen“, verkündet Anja Bohms, Geschäftsführerin von Lotto Brandenburg.

    Nachfrage bleibt
    Während der Zeit des Corona bedingten Lockdowns im Frühjahr mussten nur wenige Partner ihre Geschäfte im Land schließen, in der Kernzeit waren es bis zu 40 der rund 670 Lotto-Shops. Trotz der Ausnahmesituation konnten somit 94 Prozent der Vertriebspartner weiter die gefragten Lottoprodukte verkaufen – ein Gewinn im Einzelhandel dieser Tage.

    Die LBL stattete zum Ende des Vorjahrs alle Geschäfte mit einer neuen Generation Lottoterminals aus. Durch die neue Technologie, welche eine Investition in Höhe von rund fünf Millionen Euro erforderte, werden Händlern und Kunden fortwährend alle Prozesse rund um das Lottospiel erleichtert. Das wirkte auch während der Corona-Einschränkungen.

    Starkes Händlernetz
    Ergänzend zur starken Aufstellung des Händlernetzwerks verzeichnet Lotto Brandenburg einen Umsatzzuwachs von 31,6 Prozent im Online-Vertrieb im Vergleich zur Vorjahresperiode. Für den digitalen Wandel hat sich die LBL bestens gerüstet. Mit Einführung der neuen Website im August 2020 stehen für die Interessenten mehr Informationen online bereit und sie profitieren von einem schnellen, sicheren und personalisierten Kaufprozess. Dieser basiert auf den neuesten technischen Standards und ist optimiert auf die Smartphone-Nutzer ausgerichtet. Das Investitionsvolumen lag hier bei rund einer Million Euro.

    Förderungen von Brandenburger Projekten
    Den Lottokunden blieb dank der vielversprechenden Jackpotphasen seit Anfang des Jahres die Spielfreude erhalten. Über die vier Megajackpots von mehr als 20 Millionen Euro im Spiel Lotto 6 aus 49 und dem im Mai geknackten 90-Millionen-Eurojackpot freuten sich die Tippenden, die LBL und nicht zuletzt auch das Land Brandenburg. Neben der Gewinnausschüttung von über 73 Millionen Euro mit bis dato fünf Millionengewinnern in diesem Jahr, leistete Lotto Brandenburg zudem Glücksspielabgaben in Höhe von 29,4 Millionen Euro, welche unter anderem in Form von Lotteriemitteln in die Förderung von Brandenburger Projekten fließen. Weiter wurden 25,9 Millionen Euro Lotteriesteuer abgeführt.

    Zuversichtlich in die Zukunft
    LBL-Geschäftsführerin Kerstin Kosanke blickt insoweit zuversichtlich in Richtung Jahresende: „Als Unternehmen blieb die LBL auch in Krisenzeiten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Brandenburg, ob als Arbeit- und Auftraggeberin oder in den verschiedensten Kooperationen als beständige Vertragspartnerin. Wir konnten und können dies dank der Brandenburger Lottospieler weiter aufrechterhalten.“

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  • „Zum Glück haben alle an einem Strang gezogen“

    BREMEN // Die Corona-Pandemie hat nachhaltige Folgen im Einzelhandel. Diese bekam und bekommt auch der Fachhandelsfilialist Jonas mit Firmenzentrale in Bremen zu spüren.

    Drei Filialen während des Lockdowns geschlossen
    Während des von der Politik beschlossenen Lockdowns im Frühjahr musste das Familienunternehmen drei seiner insgesamt 26 Filialen schließen. Betroffen waren die Geschäfte in den normalerweise sehr stark besuchten Hauptbahnhöfen von Hamburg (zwei Läden) und Lübeck. Mit bis zu 450.000 Fahrgästen und Passanten täglich ist der Hamburger Hauptbahnhof der am stärksten frequentierte Personenbahnhof Deutschlands. Zur Zeit der Zwangsschließungen machte Jonas in diesen drei Filialen keinen Cent Umsatz, hatte aber weiterhin Kosten zu tragen und musste die dortigen Mitarbeiter zu hundert Prozent in die Kurzarbeit schicken.

    Kurzarbeit so wenig wie möglich
    Ansonsten wurde und wird das Instrument „Kurzarbeit“ so wenig wie möglich eingesetzt, unterstreicht Firmeninhaber Martin Jonas. In jenen Läden mit eingeschränkten Öffnungszeiten, wie es bei manchen sogar heute noch der Fall ist, waren und sind die Jonas-Mitarbeiter zu 40 Prozent in Kurzarbeit.

    „Zum Glück haben uns einige Vermieter die Miete für ein paar Monate gestundet, andere zeigten sich hingegen überhaupt nicht gesprächsbereit“, berichtet Jonas, der auch das Entgegenkommen der Bahn in der Corona-Krise lobt. Seine Frau Gaby macht deutlich: „Eine Stundung ist kein Geschenk, denn die Mieten müssen später bezahlt werden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“

    Unterschiedliche Vorgaben von Politik und Behörden
    Beide monieren die unterschiedlichen Vorgaben von Politik und Behörden während des Lockdowns. „In der ohnehin äußerst angespannten Lage sorgte ein Wirrwarr von Beschlüssen, die von Bundesland zu Bundesland, von Landkreis zu Landkreis und von Stadt zu Stadt zum Teil sehr verschieden waren für zusätzliche große Probleme“, kritisiert Gaby Jonas. „Unsere Mitarbeiter und wir hätten uns in der Situation klare, bundesländerübergreifende Regelungen gewünscht“, ergänzt ihr Ehemann, der auch Schatzmeister des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) ist.

    An einem Strang ziehen
    Erfreut stellten die beiden fest, dass alle 140 Mitarbeiter zum Glück in der Krise an einem Strang zogen und bis zum heutigen Tag niemand entlassen werden musste. Gerade auch die jüngeren Kräfte inklusive der neun Auszubildenden hätten engagiert Verantwortung übernommen, so dass die älteren und gesundheitlich stärker gefährdeten Mitarbeiter zeitweise zu Hause bleiben konnten.

    Heiße Phase
    „In der heißen Phase der Corona-Krise wurden wir permanent vor neue Herausforderungen gestellt. Manches änderte sich von einer Stunde auf die andere“, so Gaby Jonas. Und ihr Ehemann erläutert: „Wir haben ständig beobachtet, wie es um den Gesundheitszustand unserer Mitarbeiter steht, wie es mit den Warenbestellungen aussieht und genau darauf geachtet, dass auch überall in unseren Filialen die behördlichen Auflagen umgesetzt werden.“

    Massive wirtschaftliche Verwerfungen
    Und über allem schwebte das Damoklesschwert massiver wirtschaftlicher Verwerfungen mit all ihren negativen Folgen – nicht zuletzt für die Mitarbeiter. „Durch diese Pandemie und die damit einhergehenden politischen Entscheidungen sind wir ohne jegliches eigenes Verschulden in eine schwierige Lage für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter geraten. Seit März hat es nur wenige Nächte gegeben, in denen ich gut und sorgenfrei geschlafen habe“, schildert Martin Jonas betrübt und betont: „Wir tragen schließlich Fürsorge und Verantwortung für unsere Mitarbeiter und wollen unser Familienunternehmen über die Corona-Krise hinaus erfolgreich fortführen.“

    Langer Weg in die Normalität
    Jonas rechnet damit, dass es im Bahnhofsbereich noch ein längerer Weg in die Normalität ist. Auch heute noch liege die Besucherfrequenz in den Bahnhöfen unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Viele Menschen scheuten wegen des Ansteckungsrisikos Fahrten mit dem Zug.

    Gleichzeitig ist das Ehepaar Jonas fest davon überzeugt, dass die Bahn wegen ihrer Umweltfreundlichkeit das Verkehrsmittel der Zukunft ist und davon letztlich in den kommenden Jahren die Standorte in den Bahnhöfen profitieren werden. „Wenn Deutschland die Klimaziele erfüllen will, kann dies nur gelingen, wenn ein Großteil des Personen- und Lieferverkehrs auf die Bahn verlagert wird“, erklärt Martin Jonas. Vor diesem Hintergrund ist der Bremer Fachhandelsunternehmer zufrieden, dass die Verträge mit der Deutschen Bahn AG für einige seiner Filialen langfristig verlängert wurden.

    Hygiene und Maskenpflicht
    In Sachen Hygieneregeln und Mund-Nasen-Schutz wurden unter anderem jeweils an allen 26 Standorten der sogenannte „Spuckschutz“ eingeführt. In den beiden Filialen im Hamburger Hauptbahnhof gilt darüber hinaus für das Personal Maskenpflicht. „Bei der Hitze im Sommer war das eine enorme Belastung für unsere Mitarbeiter“, sagt Martin Jonas. Die Erstausstattung an Masken für sämtliche 140 Mitarbeiter des Unternehmens hatte Gaby Jonas selbst genäht und darauf mit der neuen Firmen-Homepage www.jonas-tabak.de geworben.

    Zum Thema Maskenpflicht berichteten die Filialleiter des Unternehmens, dass die Kunden sehr unterschiedlich darauf reagiert hätten. Während die meisten den Mund-Nasen-Schutz als notwendiges Übel zum eigenen und zum Schutz anderer akzeptieren würden, hätten manche die Maske erst nach Aufforderung und Diskussionen aufgesetzt. „In einem Fall wurde sogar ein Kunde nach dem Verlassen des Shops von der Bundespolizei in Empfang genommen, weil er sich strikt weigerte, Mund und Nase zu bedecken“, erzählt Gaby Jonas.

    Gutes in der Krise
    Dass die Corona-Krise über die Pandemie hinaus viel Schlechtes, aber auch Gutes zu Tage bringt, wird an einer anderen Geschichte deutlich: Als auf dem Transportweg die Desinfektionsmittel gestohlen wurden, sprang Stephan Endler, der Chef des E-Zigarettenanbieters Niko Liquids, ein, und lieferte kurzfristig Nachschub. „Das hat uns sehr geholfen“, so Martin Jonas. „Und ist ein Beispiel dafür, wie wir durch Solidarität in der Branche gemeinsam die Corona-Krise überstehen können.“

    da

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    die Bundesrepublik ächzt derzeit unter Mehrausgaben und Mindereinnahmen. Dürfen’s noch ein paar Milliarden mehr sein? Spielt ja keine große Rolle. Ich fürchte nur, das Geld wird sich der Staat zumindest zu Teilen von den Unternehmen und den Bürgern wiederholen.


    Wetten, dass …

    Wetten, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft zumindest Begehrlichkeiten in Sachen Mehrwertsteuer und bei der fiskalischen Belastung der Einkommen sehen werden? Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird ja bereits deutlich, wie es gemacht wird: Erhöhung der Zusatzbeiträge, um eine Finanzierungslücke zu schließen.

    Kurz davor
    Die Krankenkassen müssen mehr für die Behandlung in Sachen Covid-19 ausgeben, und Deutschland steckt mitten in oder zumindest kurz vor der zweiten Welle, glaubt man Auguren wie dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach oder dem bayerischen Landesvater Markus Söder. Derweil melden Krankenhäuser etwa aus Mainz null Erkrankte auf den Intensivstation oder die Charité in Berlin „zehn Patienten – aber alle schon seit der ersten Infektionswelle“.

    Vorsichtiger Optimismus
    Beim aktuellen Kurs durch die Krise sehe ich düstere Zeiten vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen voraus. Deutlich optimistischer ist das die Hamburger Berenberg Bank. Ihre Analysten gehen von einer „hakenförmigen Erholung“ der Wirtschaft aus.

    Phase 1 bis 4
    Demnach hat – Phase 1 – der Konsum bereits wieder angezogen, wenn auch getrieben vor allem von Online-Käufen. Phase 2 beinhaltet demnach einen relativ stabilen Einzelhandelsumsatz in den kommenden Monaten, zugleich aber ein Anziehen des internationalen Handels, einhergehend mit steigenden Produktionsraten. In Phase 3 dürften demzufolge die Investitionen wieder wachsen, was allerdings erst im kommenden Jahr der Fall sein dürfte. Und in Phase 4, so die Hamburger Experten, werde etwa in Deutschland, Frankreich und in den USA sowie in vielen weiteren Ländern insbesondere der Eurozone wieder Normalität eintreten. Ab Frühjahr 2022 könnte die Wirtschaft dann über das Vorkrisenlevel hinauswachsen.

    Ich freue mich, wenn es so kommt. Bis dahin sollten wir das Beste aus der Situation machen – und zunächst das voraussichtlich sonnige Wochenende genießen.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Lotto Hessen legt den Fokus auf die Verkaufsstellen

    WIESBADEN // Ende des Jahres 2019 waren insgesamt 2109 Verkaufsstellen für Lotto Hessen im Einsatz, um die einzelnen Produkte von A wie Auswahlwette bis Z wie Zusatzlotterien anzubieten. Dabei handelt es sich in der Regel um Vollsortiments-Verkaufsstellen, aber auch um reine Rubbellos-Absatzstellen.

    Individuelle Bewertung
    Die hessischen Lotto-Verkaufsstellen erhielten Provisionszahlungen auf Einsatz und Gewinnauszahlungen in Höhe von insgesamt rund 37,5 Millionen Euro. Diese Provisionszahlungen erfolgten auf Grundlage einer Umsatzprovision sowie auf Basis der individuellen Bewertung jeder einzelnen Verkaufsstelle.

    Investition in die Verkaufsstelle
    „Während in anderen Bundesländern vom leisen Abschied von der Annahmestelle zu lesen war, gilt für Lotto Hessen ausdrücklich das Gegenteil: Das Unternehmen investiert seine volle Kraft in den wichtigsten Umsatzbringer Verkaufsstelle und setzt auf Stärkung durch Individualisierung“, heißt es im aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 der Lotto Hessen GmbH. Denn nach wie vor würden fast 90 Prozent des Jahresumsatzes – im vergangenen Jahr waren es 654,6 Millionen Euro – in den klassischen Verkaufsstellen erzielt. Deshalb sei es auch erklärtes Ziel der Lottogesellschaft, eine optimale Betreuung, Beratung und Schulung der Verkaufsstellen zu gewährleisten. Nur so könne der Fokus auf den Kunden bestmöglich umgesetzt werden. Dazu zähle auch, neue technische Lösungen zu entwickeln, um beispielsweise Selbstbedienungsterminals oder Tablet-Lösungen voranzutreiben.

    Neue Vertriebsstruktur
    Lotto Hessen arbeitet intensiv daran, die Zahl der Annahmestellen auf die erlaubte mögliche Höchstgrenze von 2500 zu erhöhen. Verwerfungen in der Einzelhandelslandschaft machten es jedoch zunehmend schwierig, Standorte zu halten und geeignete Bewerber und Nachfolger zu finden. Deshalb startete das staatliche Glücksspielunternehmen 2019 ein eigenes Projekt, um „mittels einer neuen Vertriebsstruktur noch besser und zielgerichteter aufgestellt zu sein, damit diese geplante Ausweitung gelingen kann“, ist im Geschäftsbericht zu lesen.

    Eigene Schulungs-Infrastruktur
    In der Folge wurde per 1. April 2020 die gesamte Vertriebsstruktur neu gestaltet: Die bislang selbstständigen Bezirksleiter wurden durch einen Dienstleister abgelöst. Bis zu dem genannten Zeitpunkt wurde der Außendienst von Lotto Hessen von insgesamt zehn Bezirksleitern an sechs Regionalbüro-Standorten in Alsbach-Hähnlein, Langenselbold, Hattersheim, Wiesbaden, Linden und Kassel betreut. Die Regional-Standorte hielten jeweils auch eine eigene Schulungs-Infrastruktur vor, um die Verkaufsstellen bestmöglich zu unterstützen.

    Bestehendes Netz stärken
    Ziel aller Vertriebsaktivitäten sei es, das bestehende Vertriebsnetz zu stärken und auszubauen, um die Erreichbarkeit für die Kunden zu erhöhen und den sich verändernden Kundenbewegungen anzupassen, „Die Sichtbarkeit unseres Lotterie-Angebots und die Präsenz unserer Verkaufsstellen sind entscheidend für die Wahrnehmung beim Kunden und somit für die Generierung von Umsätzen“, betont man bei der hessischen Lotto-Zentrale in Wiesbaden. Dementsprechend wurde auch im vergangenen Jahr der Ausbau des Vertriebsnetzes in Einkaufszentren und Gewerbegebieten forciert, um an den Stellen vertreten zu sein, an denen sich der Kunde im Rahmen seines wöchentlichen Einkaufs aufhält. Hier sind, analog zu den Vorjahren, insbesondere Lebensmittelgeschäfte, Getränkemärkte und Tankstellen mit jeweils einem Plus von rund fünf Prozent zu nennen. Der klassische Tabak- und Zeitschriftenhandel geht hingegen laut Geschäftsbericht weiter zurück.

    Zusammenarbeit mit Mehrfachbetreibern
    Auch 2019 wurde die Zusammenarbeit mit den sogenannten Mehrfachbetreibern, also Händlern, die bereits erfolgreich eine oder mehrere Verkaufsstellen in Hessen betreiben, intensiviert. Die Lotteriegesellschaft konnte bereits bestehende Verkaufsstellen-Partner für die Übernahme oder Eröffnung weiterer Standorte gewinnen. Außerdem wurde die Erschließung neuer Branchen und Marktsegmente im Großhandel fortgesetzt.

    Zusammenarbeit mit Partnern
    Im Fokus stand bei Lotto Hessen auch die Zusammenarbeit mit Partnern, die das Warensortiment der Verkaufsstellen erweitern und somit für ein breiteres Produktsortiment, eine höhere Kundenfrequenz und letztlich für eine Steigerung des Umsatzes sorgen können. In diesem Zusammenhang werden auch Möglichkeiten geprüft und umgesetzt, Standorte mit Betrieben aus anderen Branchen zu bündeln und auf diese Weise Synergien zu nutzen.

    Starter-Pakete
    Neue Vertriebspartner des Glücksspielunternehmens erhielten sogenannte Starter-Pakete mit Hilfen bei der Verkaufsförderung, Produktschulung und Bewerbung des Angebots.

    Um die Zusammenarbeit mit den Verkaufsstellen zu vereinfachen und zu standardisieren, wurde das Allgemeine Qualitätsmanagement (AQUA) überarbeitet und verschlankt. Lotto Hessen zufolge ist das neue AQUA-Programm jetzt flexibler, leichter verständlich und attraktiver für die Vertragspartner. Bei der Neugestaltung wurde auch das Feedback von Seiten der Annahmestellen und des Hessischen Lotto- und Totoverbands (HLTV) aufgenommen. Das Abschneiden bei AQUA hat auch Einfluss auf die Provisionszahlungen an die Verkaufsstellen.


    Shop-Design entscheidend

    Das Shop-Design ist in erheblichem Maße entscheidend für die Attraktivität der Lotto-Verkaufspunkte. Daher stand gemeinsam mit Dienstleistungspartnern von Lotto Hessen die Entwicklung individueller, moderner und hochwertiger Shop-Konzepte im Vordergrund, die auf die jeweiligen Verkaufsstellen in den unterschiedlichen Branchen zugeschnitten wurden. Ein Teil der Ausstattung ist der Einsatz elektronischer Displays (Mediaboxen) zur Kundeninformation an solchen Standorten, die beispielsweise hochfrequentiert sind. 400 solcher Displays sind laut Geschäftsbericht im Einsatz. „Auf diesem Weg werden unter anderem Informationen zur jeweiligen Jackpot-Höhe oder zu Zusatzauslosungen zentralseitig ausgesteuert und kommuniziert und dabei gleichzeitig die Verkaufsstellen in der täglichen Arbeit entlastet“, so Lotto Hessen.

    red

  • Einzelhandel digitalisiert sich zunehmend

    BERLIN / REGENSBURG // Bereits jeder zweite Einzelhändler in Deutschland nutzt Online-Vertriebskanäle. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Der deutsche Einzelhandel 2020„ des Forschungsinstituts Ibi Research an der Universität Regensburg, die zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und 46 Industrie- und Handelskammern durchgeführt wurde.

    Einzelhandel gefragt
    Deutschlandweit wurden Einzelhändler zum Einfluss der Digitalisierung befragt. Die Ergebnisse beleuchten den digitalen Status quo des deutschen Handels, Entwicklungen seit 2017 und die Bedeutung der Themen Produktdatenmanagement und IT-Sicherheit. An dem Forschungsprojekt beteiligten sich mehr als 1400 Einzelhändler.

    Bedeutung des Online-Handels
    Trotz der zunehmenden Bedeutung des Online-Handels ist das stationäre Ladengeschäft nach wie vor der wichtigste Vertriebskanal des deutschen Einzelhandels: 49 Prozent der befragten Händler verkaufen ihre Produkte stationär. 37 Prozent sind sowohl stationär als auch online unterwegs und 14 Prozent sind als reine Online-Händler aktiv. Vor allem mittlere und große Händler nutzen digitale Möglichkeiten. Dabei zeigen sich bei Anwendung und Know-how deutliche Unterschiede zwischen kleinen und großen Betrieben. So stufen beispielsweise kleine Handelsunternehmen ihr Wissen in Bezug auf die Digitalisierung schlechter ein als größere Firmen.

    Technologienutzung
    Das spiegelt sich auch in der Technologienutzung wider, weiß Georg Wittmann, Geschäftsführer bei Ibi Research und verantwortlich für die Studie: „Auffällig ist, dass es viele kleine Händler sind, die auf digitale Lösungen verzichten. Bei großen und mittleren Händlern sind digitale Helfer fester Bestandteil im Front- und Back-Office.“ Bei der Kundenkommunikation gehören die eigene Website, der Facebook-Auftritt oder der Google-My-Business-Eintrag für viele Einzelhändler zum Standard. Allerdings: Je größer der Betrieb, desto mehr digitale Programme werden genutzt. Das gilt auch für Anwendungen hinter den Kulissen, wie Warenwirtschaftssysteme oder Personalverwaltung.

    Wichtigster Treiber des Handels
    Die Digitalisierung bleibt – gerade in der Corona-Zeit – eine der wichtigsten Treiber im Einzelhandel. Für die befragten Händler zeigt sich das vor allem im Entstehen neuer Geschäftszweige. „Die Studie zeigt, dass der stationäre deutsche Einzelhandel sein klassisches Geschäftsmodell weiterentwickelt und die begonnene Digitalisierungsstrategie mit Hochdruck fortsetzen sollte. Die Corona-Krise hat den E-Commerce gestärkt“, sagt Ilja Nothnagel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK).

    Kleine Handelsfirmen
    Aber besonders für kleine Handelsfirmen ist das praktische Umsetzen nicht immer einfach. Häufig fehlen Zeit und Geld für den Wandel. Zudem sind rechtliche Unsicherheiten wie Datenschutz oder Informationspflichten ein großes Hindernis. Auch in weiteren anstehenden Regularien sowie der Marktposition globaler Marktplätze sehen zwei Drittel der befragten Händler einen negativen Einfluss auf ihr Unternehmen.

    Breitbandanbindung
    „Beim Start in den Online-Handel unterstützen die Industrie- und Handelskammern die Betriebe mit vielen Angeboten. Aber das allein reicht nicht. Es geht um Breitbandanbindung, aber auch um gesetzliche Regelungen. So sollte zum Beispiel das geplante pauschale Verbot von Retourenvernichtungen, vermieden werden“, erklärt Nothnagel.

    Gute Produktdaten
    Wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Digitalisierung sind gute Produktdaten. Das Management der Daten ist arbeitsaufwendig und zeitintensiv. Dennoch sind lediglich zwei Drittel der Firmen mit der Qualität ihrer Produktdaten zufrieden. Die Ibi-Studie belegt auch die hohe Bedeutung der IT-Sicherheit für deutsche Handelsunternehmen. Allerdings haben nur 28 Prozent der kleinen Betriebe bislang eine systematische IT-Sicherheitsanalyse durchgeführt. „In beiden Segmenten herrscht ein hoher Nachholbedarf. Die Anforderungen an die IT-Sicherheit und das Produktdaten-Management werden immer höher, je mehr sich unsere Gesellschaft digitalisiert“, informiert Wittmann.

    Fazit der Forscher
    Das Fazit der Forscher lautet: Der Handel sollte sich der Digitalisierung stellen und deren Chancen offensiv nutzen. „Die Firmen müssen jetzt handeln. Nie wieder wird die Digitalisierung so langsam sein wie heute. Das Aufzeigen von Handlungsoptionen und Hilfe beim konkreten Umsetzen sollten erste Ansatzpunkte sein. Besonders kleine Betriebe benötigen angesichts fehlender Ressourcen – bezahlbare – fachliche Unterstützung und externes Know-how“, sagt Georg Wittmann. Hier können die bestehenden Förderprogramme für den Mittelstand helfen. Die IHKs stehen bundesweit mit Beratung und Informationen als Ansprechpartner zur Verfügung.

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  • HDE macht sich stark für Innenstadtfonds

    BERLIN // Angesichts vielerorts verödender Innenstädte fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Einrichtung eines Innenstadtfonds, um die Stadtzentren zu unterstützen.

    Die Mittel in Höhe von 500 Millionen Euro sollten genutzt werden, um die aktuelle Lage der Innenstädte zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Niedergang vieler Zentren aufzuhalten.

    Die finanziellen Mittel sollen auf drei Sonderfonds aufgeteilt werden. Einmal, um Einzelhandelskonzepten zu aktualisieren und zu standardisieren von, außerdem zur Analyse der Leerstandssituation und für eine aktive Ansiedlungspolitik, die den Branchenmix in den Stadtzentren attraktiv gestalten soll. red