Schlagwort: Einzelhandel

  • Robustes Wachstum trotz der Corona-Krise

    FRECHEN // Trotz Corona-bedingter Geschäftsschließungen erzielte die DTV Tabak 2020 mit den von der Großhandelsgruppe belieferten Einzelhandels- und Tankstellenshops ein Umsatzplus. Vier Milliarden Euro stehen in der Unternehmensbilanz. Das entspricht einem Wachstum von fünf Prozent gegenüber 2019.

    Wesentliche Gründe für den Erfolg
    Die DTV Tabak-Gruppe – das sind zwölf regional führende Fachgroßhandlungen in Deutschland – hat damit ihren Vorsprung als die Nummer 1 unter den Tabakwarenfachhandelsgruppen Deutschlands weiter ausgebaut. Bernd Eßer, Geschäftsführer der Gruppe, nennt drei wesentliche Gründe für den Erfolg: „Erstens konnten sich unsere Kunden in einem schwierigen Umfeld voll auf unsere zuverlässige Warenversorgung verlassen. Zweitens haben wir die engagierten Partner im Handel, welche die Krise als Herausforderung angenommen und erfolgreich bewältigt haben. Leider aber mussten einige unter den nicht durch sie zu verantwortenden Geschäftsschließungen leiden. Nicht zuletzt und drittens haben die Partner auf unsere Leistungsfähigkeit vertraut – diese Aussage gilt sowohl für unsere Bestandskunden wie auch für neue Kunden, die wir in dieser Zeit gewinnen konnten.“

    Zuverlässig Belieferung
    Im Großhandelsgeschäft mit dem Einzelhandel erzielte die DTV Tabak-Gruppe sogar ein Umsatzplus von 9,2 Prozent. Aktuell werden in Deutschland über 15 000 Absatzstellen beliefert. Tabakwaren ist deren Kerngeschäft, welches die entscheidende Grundlage für Umsatz und ‧Ertrag der Shops bildet. Bernd Eßer: „Partnerschaft ist der Motor der Zusammenarbeit. Zuverlässige Belieferung, attraktive Konditionen, monatliche Aktionsangebote, regionale Nähe zum Großhandelspartner und dessen Beratung sind Fakten, die im Ergebnis für eine langjährige Zusammenarbeit auf sicherer Basis sprechen.“


    Automatengeschäft

    Im Automatengeschäft hinterlässt die Corona-Pandemie Spuren. Der Umsatz mit den rund 87 000 Automaten sank im Vergleich zu 2019 um 6,7 Prozent. Allerdings ging auch die Anzahl der Automaten um vier Prozent zurück.

    Mit 1768 Vollzeitmitarbeitern (1,7 Prozent mehr als 2019), eigener Lieferfahrzeugflotte (950 Fahrzeuge) und 32 DTV-Beratern vor Ort garantiert die Gruppe laut Eßer die Kundennähe in Beratung und zuverlässige Belieferung.


    Kundenorientierte Lösungen

    „Im Jahr 2020 konnten wir zeigen, wie mit flexiblen, kundenorientierten Lösungen eine Warenversorgung optimal funktioniert, damit der Einzelhandel weiter verkaufen kann. 2021 wird das nicht anders sein“, betont der DTV-Geschäftsführer und fügt hinzu: „Wir gehen das Jahr optimistisch an.“


    pnf

  • Lockdown verlängert

    BERLIN // Angesicht der beschlossenen Verlängerung des Lockdowns mahnt der Handelsverband Deutschland (HDE) jetzt die schnelle Umsetzung der Verbesserungen bei der staatlichen Überbrückungshilfe an. Es sei gut, dass die Bundesregierung die vom HDE geforderten und notwendigen Anpassungen vornehmen wolle.

    Dies müsse jetzt rasch wirksam werden, damit die Hilfen bei den Einzelhandelsunternehmen ankommen. Sonst drohten ganze Innenstädte zu veröden.

    Verlust nicht zu kompensieren
    „Der vom Lockdown betroffene Einzelhandel verliert an jedem geschlossenen Verkaufstag im Januar durchschnittlich 600 Millionen Euro Umsatz. Nach dem weitgehenden Verlust des Weihnachtsgeschäfts in November und Dezember können viele Handelsunternehmen diese unverschuldeten Verluste wirtschaftlich nicht mehr kompensieren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Deshalb seien sowohl der Bundesfinanz- als auch der Bundeswirtschaftsminister gefordert, ihren Versprechen für eine Umgestaltung der staatlichen Hilfen für den Einzelhandel rasch Taten folgen zu lassen.

    Der HDE setzt sich bereits seit Wochen unter anderem dafür ein, dass entsprechende Abschriften auf Saisonware berücksichtigt werden und dass der monatliche Höchstbetrag von 500.000 Euro Überbrückungshilfe entfällt.

    vi

  • Handel erhält kaum Hilfen im Lockdown

    BERLIN // Dass die Überbrückungshilfen in Höhe von monatlich insgesamt rund elf Milliarden Euro zur Unterstützung der Unternehmen im zweiten Lockdown nicht schnell genug bei den Firmen ankommen, ist bekannt.

    Papier aus dem Bundesfinanzministerium
    Ein Papier aus dem Bundesfinanzministerium (liegt DTZ vor) macht deutlich, dass „ein großer Teil der betroffenen Einzelhandelsunternehmen nach wie vor keinen Zugang zu den Wirtschaftshilfen erhalten wird“. Dies werde unweigerlich „tausende Insolvenzen und verlorene Arbeitsplätze im Handel zur Folge haben“.

    Weiter heißt es: „Der Innenstadteinzelhandel steht für bis zu 600.000 Beschäftigte, von denen durch den Lockdown bis zu 250.000 Jobs verloren gehen könnten. Der durch die unmittelbaren Folgen des Lockdown im Frühjahr und die mittelbaren Auswirkungen des Lockdown im Winter ausgezehrte Facheinzelhandel wird die Corona-Krise ohne weitere Unterstützung vielfach nicht überstehen können.“ Der gesamte deutsche Einzelhandel habe 2020 bis zum 19. Dezember Überbrückungshilfen in Höhe von 90 Millionen Euro erhalten.

    red

  • Enttäuschte Kaufleute

    KÖLN // Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und an die Ministerpräsidenten gewendet.

    Gesundheitschutz
    In dem von HDE-Präsident Josef Sanktjohanser und weiteren Vorsitzenden unterzeichneten Schreiben heißt es unter anderem: „Gesundheitsschutz hat oberste Priorität und wir erkennen an, dass die Pandemie schwierige politische Abwägungsentscheidungen fordert.

    Existenzangst
    Der von der Schließung betroffene Einzelhandel steht jedoch vor dem akuten Verlust seiner Existenz. Unsere Kaufleute sind tief enttäuscht und können nicht nachvollziehen, dass die versprochenen Hilfeleistungen nicht ankommen. (…) In breiten Teilen des Handels schwindet die Akzeptanz für die politischen Entscheidungen. (…) Der Bundesfinanzminister kündigt vollmundig Milliarden Staatshilfen an – ohne Wirkung für den Einzelhandel!

    Eindringlich bitten wir Sie darauf hinzuwirken, dass die Bundesregierung das Wort einlöst und die Finanzhilfen unkompliziert, schnell und tatsächlich im Handel ankommen.“

    vi

  • Handel: Mehr Hilfen notwendig

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 3: Steffen Kahnt, Geschäftsführer beim Handelsverband Tabak (BTWE).

    Zweiter Lockdown
    Der zweite Lockdown stellt den Einzelhandel mit Fokus Tabakwaren und E-Zigaretten erneut auf eine harte Probe. Die Zwangsschließungen sind eine schwere Hypothek für die Handelsunternehmer, die je nach Bundesland, Standort und Sortiment ganz unterschiedlich davon betroffen sind.

    Handel nicht allein lassen
    Die Einzelhandelsorganisation hat im Bund und in den Ländern bis zuletzt dafür gekämpft, dass Einzelhandelsgeschäfte nicht erneut geschlossen werden müssen. Bundesregierung und Länderregierungen dürfen die Händler jetzt nicht allein lassen. Die bisher vorgesehenen Gelder reichen bei weitem nicht aus, um eine Pleitewelle in den Innenstädten zu verhindern. Sonst so attraktive Geschäftslagen wie Bahnhöfe, Flughäfen oder Einkaufszentren sind zudem seit Beginn der Pandemie besonders benachteiligt und die staatlichen Hilfen bei weitem nicht ausreichend.

    Die Pandemie kostet Bund und Länder sehr viel Geld. Umso wichtiger ist es, dass auch die nächste Bundesregierung nach der Wahl in diesem Jahr bei einer Tabaksteuererhöhung verantwortungsbewusst agiert. Zwei Prämissen sind aber klar: Mehrstufige marktschonende kleine Schritte haben sich grundsätzlich bewährt. Und: Wenn die Besteuerung von E-Zigaretten kommt, muss sie europäisch angepackt werden.

    BTWE lehnt Verbot ab
    Der BTWE hat sich mit Stellungnahmen und im Rahmen des Anhörungsverfahrens zum Tabakwerbeverbot dafür eingesetzt, dass legale Produkte legal beworben werden dürfen. Werbeverbote für Tabakprodukte lehnt der BTWE grundsätzlich ab. Nicht zuletzt das geplante Werbeverbot für Verdampfer und Erhitzer ist gesundheitspolitisch ein Treppenwitz! Wichtiger BTWE-Erfolg: Das Recht des Fachhandels, für seine Produkte im Geschäft und im Schaufenster zu werben, wird nicht angegriffen. Der BTWE ist gespannt, wie der Fachhandel in Zukunft vom neuen Marketingmix der Hersteller profitieren wird.

    Klassische Sortimente
    Der Handel verdient immer noch 95 Prozent seines Geldes vor allem mit klassischen Sortimenten. Zigaretten, Rauchtabak, Pfeifentabak, Zigarren, Zigarillos, Pfeifen und Raucherbedarfsartikel sind die Stars in unseren Geschäften. Diese Stars haben jedes Jahr mit jeder Menge Innovationen ihren großen Auftritt beim Messe-Highlight InterTabac. Aber auch wir Menschen brauchen das Dortmunder Kraftzentrum, denn Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht. Und der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Die InterTabac ist deshalb auch 2021 ein Pflichttermin für alle, die erfolgreich sein wollen. Tragen Sie sich den 16. bis 18. September 2021 fest in den Kalender ein.

    Für Klarheit sorgen
    Wie wichtig der Dialog zwischen den Wirtschaftsstufen ist, haben die letzten Wochen und Monate gezeigt. Zuletzt griffen lokale Ordnungsbehörden Handelsunternehmer an, die die neuartigen Nicotine Pouches / OND vermarkten. Hier müssen Politik und Gerichte endlich für Klarheit sorgen. Es kann nicht sein, dass der Händler am Ende der Dumme ist. Auch das seit dem Mai 2020 geltende Rückverfolgungssystem lief lange nicht ganz rund. Wir hoffen, dass die letzten Signale von den IT-Experten im Handel endlich Besserung bringen.

    Neue Produkte von großer Bedeutung
    Für den Tabakwaren-Fachhandel sind Innovationen und neue Produkte sowohl bei den klassischen Tabakwaren als auch bei neuen Produkten von großer Bedeutung. Neuigkeiten wecken die Neugier des Kunden und damit seine Bereitschaft, im Tabakwaren-Fachgeschäft einzukaufen. Sicher sind die Corona-Krise und das Tabakwerbeverbot Herausforderungen, der sich Industrie und Handel stellen müssen. Der BTWE ist jedoch auch für die Zukunft zuversichtlich, dass die Tabakfamilie Wege finden wird, um die große Vielfalt unserer Genussmittel zu erhalten und weitere innovative Produkte im Markt einzuführen.


    Steffen Kahnt

  • HDE und E-Commerce-Verband gegen Paketsteuer

    BERLIN // Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich gegen den Vorschlag ausgesprochen, Pakete von Online-Händlern mit einer Abgabe zu belegen. Aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war der Vorschlag gekommen, zugunsten des stationären Einzelhandels einen „Innenstadtfonds“ einzurichten.

    Keine neue Steuern
    Der HDE argumentiert, im Verhältnis zum internationalen Online-Handel gehe es vor allen Dingen um einen fairen Wettbewerb. „Dazu braucht es keine neuen Steuern auf Pakete, sondern bessere Kontrollen, um sicherzustellen, dass auch bei Lieferungen aus Fernost unsere hiesigen Regelungen für Produktsicherheit und Steuerzahlungen eingehalten werden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Eine Paketsteuer träfe auch viele heimische Online-Händler, die korrekte und pünktliche Steuerzahler sind, so Genth. „Zudem wäre das ein Bärendienst gegenüber dem Drittel der stationären Händler, die sich ein Online-Standbein aufgebaut haben.“

    Klares Nein
    Mit einem klaren Nein gegen eine Paketsteuer positioniert sich der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (Bevh). Dazu Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Der Verkauf über das Internet ist besonders in der Krise für tausende stationäre Händler der letzte Anker, der sie über Wasser hält. Viele von ihnen haben in einem Kraftakt über die letzten Monate auf online umgestellt, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Und das möchte die CDU nun besteuern? Das ist eine Umverteilung vom Heute zum Gestern."

    red

  • Katastrophe für den Handel

    BERLIN // Wie befürchtet: Jetzt ist er da, der scharfe Lockdown. Für die Einzelhändler mit Fokus Tabakwaren oder E-Zigaretten sieht es nicht gut aus. Schließlich heißt es in der Verordnung aus Berlin: „Der Einzelhandel wird ab dem 16. Dezember bis zum 10. Januar 2021 geschlossen. Der Verkauf von Non-food-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel, die nicht dem täglichen Bedarf zuzuordnen sind, kann ebenfalls eingeschränkt werden und darf keinesfalls ausgeweitet werden.“

    Bekannte Ausnahmen
    Dabei gibt es die bereits aus dem März bekannten Ausnahmen wie mit dem Einzelhandel für Lebensmittel, den Wochenmärkten für Lebensmittel, Abhol- und Lieferdiensten, Getränkemärkten, Reformhäusern, Babyfachmärkten, Apotheken, Drogerien, Tankstellen, Kfz-Werkstätten und dem Zeitungsverkauf.

    HDE empört
    Kein Wunder, dass der Handelsverband Deutschland HDE auf die Barrikaden geht. „Der Einzelhandel hat in den vergangenen Monaten mit seinen Hygienekonzepten einen großen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geleistet. Wenn jetzt Geschäftsschließungen als notwendig angesehen werden, darf die Bundesregierung die Branche nicht im Regen stehen lassen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Pleitewelle in den Innenstädten
    Die bisher vorgesehenen Gelder reichten bei weitem nicht aus, um eine Pleitewelle in den Innenstädten zu verhindern. Der betroffene Non-food-Handel werde Verluste von etwa 60 Prozent für den Dezember verbuchen. Im Vorjahresvergleich würden so zwölf Milliarden Euro Umsatz verloren gehen. Der Lockdown treffe knapp 200 000 Handelsunternehmen, 99 Prozent davon seien kleine und mittelständische Firmen. Der Innenstadt-Einzelhandel steht für bis zu 600 000 Beschäftigte, von denen durch den Lockdown bis zu 250 000 Jobs verloren gehen könnten. Den Lockdown könnten viele Firmen ohne Staatshilfen nicht überstehen. Die Überbrückungshilfen reichten nicht aus, um die betroffenen Handelsunternehmen zu retten.

    Fachhandel und Vape-Shops
    Nach gegenwärtigem Stand sind Tabakwarenhandel und Vape-Shops von den Schließungen betroffen, sofern kein Pressesortiment angeboten wird. Wer schließen muss, kann auf die bis Ende Juni 2021 geltende Überbrückungshilfe III hoffen. Antragsberechtigt sind Firmen, Soloselbständige und selbstständige Angehörige der freien Berufe mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro. Ab wann Anträge möglich sind, ist jedoch noch offen.

    Für die von den Schließungs-Entscheidungen vom 13. Dezember erfassten Betriebe werden Zuschüsse zu den Fixkosten gezahlt. Der Handel kann voraussichtlich Förderhöchstbeträge bis zu 500 000 Euro pro Monat erwarten. Dabei sollen Abschlagszahlungen entsprechend der Regelungen der außerordentlichen Wirtschaftshilfen (maximal 50 000 Euro) ermöglicht werden.

    red

  • Handel schließt vermehrt

    BERLIN // Aufgrund der Corona-Pandemie und der neuen Regeln leidet insbesondere der Einzelhandel in Deutschlands Innenstädten weiter unter sinkenden Kundenzahlen.

    In der Krise hat jeder vierte Betrieb Maßnahmen ergriffen und sein Geschäft vorübergehend geschlossen oder seine Öffnungszeiten angepasst. Das geht aus einer aktuellen Analyse der All-In-One Plattform für digitales Marketing Sendinblue ([link|http://www.sendinblue.de]www.sendinblue.de[/link]) hervor. Untersucht wurden insgesamt über 4000 Geschäfte auf beliebten Einkaufsstraßen der 20 größten deutschen Städte.

    Auswirkungen in Bayern
    In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Auswirkungen des Lockdowns besonders zu sehen: In Münchens Altstadt ist momentan fast jeder fünfte (19,8 Prozent) Laden vorübergehend geschlossen. Damit ist die Stadt trauriger Spitzenreiter des Rankings. Mit Hamburg befindet sich eine weitere Metropolregion in der Krise. In der Hansestadt sind aktuell 17,9 Prozent der Läden nicht geöffnet. Es folgen Bonn mit 16,8 Prozent und Bremen mit 15,8 Prozent. Auch in Nürnberg sind derzeit 14,8 Prozent der Läden dicht. Im Durchschnitt haben 12,5 Prozent der Shops auf den Einkaufsmeilen der deutschen Großstädte vorübergehend geschlossen.

    Anpassung der Öffnungszeiten
    Die Anpassung der Öffnungszeiten im Einzelhandel macht sich laut Analyse insbesondere in Sachsen und NRW bemerkbar: In Leipzig haben mit 17,9 Prozent die meisten Läden ihre Öffnungszeiten geändert. Es folgen Bielefeld mit 17 Prozent und Dortmund mit 15,4 Prozent. Auch die Geschäfte in Nürnberg (14,8 Prozent) und Dresden (14,7 Prozent) haben vermehrt ihre Öffnungszeiten verkürzt. Im Bundesschnitt hat rund jedes neunte Geschäft während der Corona-Pandemie verändert geöffnet.

    Stationäre Einzelhandel
    Maximilian Modl, Geschäftsführer von Sendinblue Deutschland, kommentiert die Ergebnisse: „Unsere Untersuchung zeigt, wie sehr insbesondere der stationäre Einzelhandel und kleine Betriebe in der derzeitigen Situation leiden.“ Umso wichtiger sei es, den derzeit vor allem analog aufgestellten kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Digitalisierung zu helfen und eine zukunftsfähige Kundenkommunikation aufzubauen.

    pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Nun ist also die Verlängerung des sogenannten „Lockdown light“ durch – bis 10. Januar des kommenden Jahres bleiben wir zwangsweise zu Hause, und das ist vermutlich auch noch nicht das Ende der Fahnenstange.

    Mittlerweile hören wir immer häufiger Erfolgsmeldungen aus der deutschen Wirtschaft. Unglaublich erfolgreich muss das dritte Quartal verlaufen sein. Da fällt es gar nicht mehr so ins Gewicht, dass die Aussichten für 2021 sich verdüstert haben. Mehr Arbeitslose, eine stockende Erholung, eine gesenkte Prognose für das Wachstum 2021… Und das Statistische Bundesamt meldet, dass der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren im Oktober real 7,3, nominal sogar 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt hat. Ich frage mich, ob Dampfer-Shops und der Tabakwarenfachhandel das so bestätigen können.

    Große Probleme
    Aus der Branche höre ich, dass immer mehr Filialisten große Probleme haben. Das betrifft vor allem den Bahnhofsbuchhandel und Läden in Einkaufszentren, zunehmend aber auch Geschäfte in Einkaufsstraßen. Die Rede ist von Umsatzrückgängen um 50 bis 80 Prozent. Nur das sogenannte Vorkassengeschäft scheint noch zu funktionieren. Die wichtigsten Gründe für die miese Kauflaune: wegen Homeoffice-Arbeiten keine Arbeitswege mit Stopp für Spontankäufe, die mangelnde Bereitschaft, vor Geschäften Schlange zu stehen und ein reduziertes Einkommen als Folge von Kurzarbeit und Umsatzeinbußen.


    Absagen für 2021

    Außerdem werden gerade reihenweise Messen und Events fürs kommende Jahr abgesagt, unter anderem die Nordstil und die Pro Wein. Das sind keine erfreulichen Aussichten. Aber die Impfungen werden uns sicher retten. An den Börsen jedenfalls klettern mit jeder Erfolgsmeldung von AstraZeneca, Pfizer und Co. die Kurse.

    Für uns heißt es in jeder Hinsicht: Durchhalten!

    Ich wünsche Ihnen einen frohen zweiten Advent.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • „Nationale Kraftanstrengung“

    BERLIN // Nun liegen die neuen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern auf dem Tisch. Wie erwartet werden die meisten Maßnahmen bis mindestens zum 20. Dezember verlängert und verschärft.

    Gatronomie und Beherbergungsgewerbe
    Betroffen ist – neben Gastronomie und Beherbergungsgewerbe – vor allem der Einzelhandel. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern soll sich höchstens eine Person auf zehn Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten. Bei Geschäften, die größer sind, darf auf die zusätzliche Fläche dann höchstens eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche kommen.

    Zwei Haushalte
    Außerdem wurden die Kontaktbeschränkungen auf maximal zwei Haushalte und fünf Personen erweitert. Im öffentlichen Raum und vor Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Arbeitgeber sollen großzügig Homeoffice-Lösungen anbieten und nach Möglichkeit „zwischen den Jahren“ Betriebsferien machen.
    Die Quarantänezeit von Kontaktpersonen von mit dem Corona-Virus infizierten Menschen wird ab 1. Dezember von 14 auf zehn Tage verkürzt. Voraussetzung ist ein negativer Corona-Test. Wer bereits an Covid-19 erkrankt war, muss nicht in Quarantäne.

    HDE: Maßnahmen kontraproduktiv
    Insbesondere der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertete die neuen Corona-Regeln für den Einzelhandel als kontraproduktiv: „Es gibt keinen sachlichen Grund, unterschiedliche Regelungen für Verkaufsflächen über und unter 800 Quadratmetern zu erlassen. Die Hygienekonzepte im Einzelhandel haben sich sowohl in kleinen wie auch in den größeren Räumlichkeiten von Geschäften, Supermärkten, Kaufhäusern und Einkaufszentren bewährt. Die neue Regelung könnte auch kontraproduktiv sein, wenn sich Warteschlangen vor den Geschäften und in den Innenstädten bilden“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Eine solche Regelung stünde auch juristisch auf sehr unsicherem Boden. Das zeigten die Erfahrungen nach Ende des ersten Lockdowns, als zunächst nur Händler mit weniger als 800 Quadratmetern öffnen durften. Diese Regelung wurde anschließend von Gerichten infrage gestellt.

    Verkaufsfläche pro Kunde
    Die neue Regelung sei zwar besser als eine ursprünglich vorgesehene, generelle Zugangsbegrenzung von einem Kunden pro 25 Quadratmetern. Es wäre jedoch besser, die bereits den gesamten November geltende Vorgabe von zehn Quadratmetern Verkaufsfläche pro Kunde für alle Einzelhändler durchgängig beizubehalten. Das stelle auch die Einhaltung der vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Abstandsregelung sicher. Bei einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern bleibt die derzeit geltende Zehn-Quadratmeter-Regelung pro Kunde bestehen, für die Quadratmeter darüber hinaus sind jeweils 20 Quadratmeter pro Kunde vorgeschrieben.

    Genth: „Mit dieser Regelung werden wir Warteschlangen vor den Supermärkten, Modegeschäften und Kaufhäusern erleben. Das schafft neue Gelegenheiten für Ansteckungen.“ Zudem verstärkten die anstehenden Kunden das Gefühl bei den Verbrauchern, Waren könnten knapp werden. Die Konsequenz könnten erneut Hamsterkäufe sein.

    max