Schlagwort: Zigaretten

  • Schwarzmarkt Ruhrgebiet

    ESSEN // Das Ruhrgebiet zählt europaweit zu den größten Schwarzmärkten für Zigaretten. Die Essener Zollfahndung hat im vergangenen Jahr mehr als 20 Millionen Zigaretten sichergestellt. Dem Staat entgehen durch den illegalen Handel Steuereinnahmen im dreistelligen Millionenbereich.

    Gelagert werde die Ware oft in Großgaragen am Rand des Ruhrgebiets. Die Zigaretten würden wie zum Beispiel in Berlin im Straßenhandel angeboten. Darüber hinaus zusätzlich in Vereinen, am Arbeitsplatz oder innerhalb von Familien. Meist seien die Zigaretten gefährlicher als handelsübliche Ware, weil sie oft gefährliche Inhaltsstoffe enthielten, sagt das Zollkriminalamt. red

    (DTZ 02/15)

  • Komplettes Versagen

    LONDON // Zwei Jahre nach Einführung des Plain packaging in Australien, zieht eine KPMG-Studie eine vernichtende Bilanz.

    Der Plain Packaging Act 2011 trat am 1. Dezember 2012 in Kraft. Ab diesem Stichtag verbannte Australien Markennamen und Logos in ihrer ursprünglichen Form von den Zigarettenpackungen. Einzige Ausnahme bildeten die Markenschriftzüge, die fortan in einer einheitlichen Schrift gedruckt werden müssen. Die Packungen tragen eine olivbraune Färbung und sind mit Warnhinweisen und Schockbildern bedruckt.

    Ziel der Regulierung war es, den Tabakkonsum bei Minderjährigen sowie das Rauchen insgesamt einzudämmen, und die Wirksamkeit von Gesundheitswarnungen zu vergrößern.

    Tatsächlich ist der Tabakkonsum bei Minderjährigen laut KPMG-Studie seither um 36 Prozent angestiegen und der illegale Verkauf von Tabakerzeugnissen auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren: Allein in den letzten zwei Jahren ist der Schwarzmarkt mit Tabakprodukten um knapp 25 Prozent gewachsen.
    red

    (DTZ 51/52/14)

  • Schweiz gegen Markenverbot

    BERN // Zigaretten sollen in der Schweiz auch künftig nicht in neutralen Standardpackungen verkauft werden.

    Dafür hat sich der Schweizer Bundesrat ausgesprochen. Die Bundesregierung der Eidgenossenschaft hält nichts davon, den Markennamen auf den Packungen zu entfernen, berichtet das Online-Magazin „Zentralplus“.

    Die Regelung wie sie in Australien angewendet wird, geht der Schweizer Regierung zu weit und lehnt einen entsprechenden Vorstoß ab. Auch die Welthandelsorganisation (WTO) beschäftigt sich aktuell in mehreren Beschwerden mit dem Plain packaging-Gesetz Australiens – das Ergebnis ist noch offen.
    red

    (DTZ 50/14)

  • E-Verbot empört britisches Unterhaus

    LONDON // Die Pläne, den Konsum von E-Zigaretten im britischen Unterhaus zu verbieten, stoßen auf massive parteiübergreifende Kritik bei den Parlamentariern.

    Unterhaus-Sprecher John Bercow ist Medienberichten zufolge angewiesen, die Geräte zu verbieten, um auf diese Weise eine einheitliche Linie mit dem strikten Rauchverbot im Parlament, dem Palace of Westminster, zu schaffen. Die aufgebrachten Abgeordneten wiederum sehen sich dadurch in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt.

    Verantwortlich für den umstrittenen Vorstoß ist ein Unterhaus-Ausschuss. Seine Vertreter wollten in erster Linie das sogenannte Vapen, den E-Konsum, während der Beratungen innerhalb der Unterhaussitzungen verhindern, heißt es. Tatsächlich erklärte ein Parlamentarier gegenüber den Medien, dass das Verbot ganz Westminster betreffen werde, inklusive der Abgeordneten-Büros.
    red

    (DTZ 48/14)

  • E-Liquids sind keine Medizin

    LEIPZIG // Klare Worte aus Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten keine Arzneimittel sind. Damit dürfen die Produkte frei verkauft werden.

    Die Stadt Wuppertal hatte im Februar 2012 einer Fachhändlerin den Vertrieb von Liquids verboten. Die Frau, die ihr Geschäft daraufhin hatte schließen müssen, hatte gegen diese Entscheidung geklagt und in zweiter Instanz gewonnen. Das höchste deutsche Verwaltungsgericht bestätigte jetzt dieses Urteil. Begründung: „Liquids werden nicht als Mittel zur Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten vermarktet.“ Daher unterlägen sie nicht dem Arzneimittelgesetz.

    Und eine zweite Entscheidung trafen die Leipziger Juristen: Dabei ging es um eine Pressemitteilung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums, in der vor dem Handel mit E-Zigaretten und Liquids gewarnt wurde – ebenfalls mit der Begründung, es handele sich um Arzneimittel. Wie in der Vorinstanz verbot das Bundesverwaltungsgericht entsprechende Äußerungen, da „die öffentlichen Äußerungen die Wettbewerbsposition der Klägerin am Markt faktisch ähnlich wie eine Verkaufsbeschränkung beeinträchtigten“.

    Die Urteile vom 20. November des laufenden Jahres können unter den Aktenzeichen 3 C 25.13, 3 C 26.13 und 3 C 27.13 über die Homepage des Gerichts (www.bverwg.de) oder über den unten stehenden QR-Code abgerufen werden.
    In der Branche sorgen die Entscheidungen aus Leipzig für kollektives Aufatmen. Denn damit ist sowohl der Verkauf von E-Zigaretten-Liquids im stationären Fachhandel als auch via Internet problemlos möglich. Das freut nicht nur die Geschäftsinhaber, sondern auch die vielen „Dampfer“, deren Zahl laut „Verband des eZigarettenhandels“ (VdeH) deutschlandweit bis zum Jahresende auf etwa drei Millionen klettern dürfte.

    Doch das juristische Gezerre hat mit den Leipziger Urteilen noch kein Ende. Insbesondere in der Pressemitteilung des NRW-Gesundheitsministeriums vom Dezember 2011 sieht der VdeH die Ursache für starke Umsatzeinbußen der Unternehmen, die ihre Produkte in NRW verkaufen. Dazu zählten auch alle Händler, die nicht in NRW ansässig sind, jedoch einen gewichtigen Teil ihres Umsatzes in dem bevölkerungsreichsten Bundesland erwirtschaften. Folge: Der Verband will auf Schadensersatz klagen und ruft alle betroffenen Händler und Hersteller in der Bundesrepublik auf, sich einer entsprechenden Klage anzuschließen. Die Rede ist von einem Gesamtvolumen von schätzungsweise 90 Millionen Euro.

    VdeH-Vorsitzender Dac Sprengel: „Gesundheitsministerin Steffens hat einen persönlichen Feldzug gegen die E-Zigarette auf Kosten der Steuerzahler geführt und ist nun endgültig damit gescheitert. Der Handel ist 2012 massiv eingebrochen und konnte sich in den letzten zwei Jahren nur allmählich wieder von dieser unsäglichen Kampagne erholen.“

    Noch relativ offen ist, welche Auflagen auf den Vertrieb von E-Zigaretten im Rahmen der neuen Tabakproduktrichtlinie zukommen, die die Produkte als „tabakverwandt“ einstuft.
    max

    (DTZ 48/14)

  • Blick zurück und nach vorne

    NEUMÜNSTER // Der Tabak Shop Schmahl ist in Neumünster mit seinen über 80 000 Einwohnern fest verankert und genießt in dieser Form in der Stadt und in ihrer Umgebung eine Alleinstellung. Ein Rückblick auf die 50-jährige Geschichte des Fachhandelsunternehmens Schmahl in Neumünster zeigt eine Chronik, die drei Generationen in Beruf und Familie miteinander verbindet. Der heute 76-jährige Jürgen Schmahl und seine Ehefrau Astrid starteten ihren Berufsweg mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann.

    Es folgte die Leitung einer Großkantine und dann der Schritt in die Selbständigkeit mit eigenen Tabakläden. Mit sechs Geschäften war die Firma in den 60er und 70er Jahren erfolgreicher Filialist. Tabak, Lotto und Presse gaben den Ton an.

    Damals stand Oliver Schmahl als Lehrling im elterlichen Geschäft in den Startlöchern. Mit dem heute 47-Jährigen kam die nächste Generation ins Unternehmen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Margot hat er 1995 das Hauptgeschäft übernommen.

    Mit dem Ausbau ihres Fachgeschäfts in zentraler Lage von Neumünster und einer Filiale im SB-Warenhaus von Famila stellte das Paar die Weichen für die Zukunft.

    Der Standort im Zentrum, unmittelbar gegenüber dem Rathaus und neben der Fußgängerzone, sorgt heute für eine tägliche Frequenz von über 700 Kunden. Dank Umzug und Umbau der Räumlichkeiten unmittelbar neben dem alten Geschäft erhöhte sich die Verkaufsfläche auf mehr als 100 Quadratmeter.

    Das Warensortiment entspricht dem Anspruch der Tabakgenießer und wurde mit Spirituosen ideal ergänzt. Die beiden Produktgruppen ließen sich unter dem Dach Genuss als Leitmotiv gut und kundenorientiert miteinander verbinden. Den Anspruch, ein gehobenes Tabakwarengeschäft zu sein untermauert der Tabak Shop Schmahl nicht zuletzt durch ein umfangreiches Angebot für Zigarren und Pfeifenraucher. So lagern etwa im rund zehn Quadratmeter großen Klimaraum eine Reihe bekannter Marken. Dem Pfeifenraucher wiederum bietet sich eine Auswahl von mehr als 300 Pfeifen und von über 160 Artikel beim Tabak.

    Seit dem Umbau im Jahr 2010 sind Spirituosen erfolgreich integriert. Ihre Bedeutung hat seitdem ständig zugenommen. Die begehbare Lounge für Spirituosen in der Mitte des Geschäftes zieht spontan die Blicke der Besucher auf sich. Über 200 Whisky-Sorten mit dem Schwerpunkt auf Single Malt werden geführt. Hinzukommen weitere namhafte Spirituosen-, Wein- und Champagner-Marken.

    Auch den Schnelldrehern kommt angesichts der hohen Kundenfrequenz des Fachgeschäfts eine große Bedeutung zu. Speziell Zigaretten, Feinschnitt und Zigarillos erfordern für die Abwicklung eine große Verkaufstheke. Lotto und breite Regalflächen für Presseprodukte sind ebenfalls im Laden integriert.

    Mittlerweile meldet sich mit Sohn Jan-Mika bereits die dritte Generation der Familie Schmahl zu Wort. Er schlug zum Beispiel vor, einen Online-Shop aufzubauen. Dieser steht seit dem 1. April unter [link|http://www.whiskystore24.com]www.whiskystore24.com [/link] zur Verfügung.
    red

    (DTZ 47/14)

  • NRW: Jeder Vierte ist Raucher

    Düsseldorf // Der Anteil der Raucher in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist weiter zurückgegangen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse des Mikrozensus 2013 mitteilt, rauchte im Jahr 2013 ein Viertel (25,9 Prozent) der nordrhein-westfälischen Bevölkerung ab 15 Jahren.

    2005 hatte dieser Anteil noch bei 28,9 Prozent gelegen. Der Anteil der starken Raucher – das sind Raucher mit einem Konsum von mehr als 20 Zigaretten am Tag – an der Bevölkerung ist seit 2005 von 4,9 Prozent auf 3,2 Prozent gesunken.

    Im Ruhrgebiet war der Anteil der Raucher an der Bevölkerung mit 28,1 Prozent höher als im Landesdurchschnitt; auch dort sank der Anteil gegenüber 2005 (31,4 Prozent) um über drei Prozentpunkte. Den höchsten Raucheranteil aller kreisfreien Städte und Kreise des Landes hatte im vergangenen Jahr Gelsenkirchen mit 34,1 Prozent, den niedrigsten der Kreis Paderborn mit 18,3 Prozent.

    Männer greifen nach wie vor häufiger zu Zigarette, Zigarre oder Pfeife als Frauen: Während 29,8 Prozent der Männer im Jahr 2013 angaben, gelegentlich oder regelmäßig zu rauchen, waren es bei den Frauen 22,3 Prozent. Auch beim Vergleich nach Alter zeigen sich Unterschiede im Rauchverhalten. Bei älteren Menschen ist das Rauchen vergleichsweise wenig verbreitet: Nur jede zehnte Person (10,7 Prozent) im Alter von 65 oder mehr Jahren raucht. Bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren dagegen liegt der Raucheranteil fast doppelt so hoch; etwa jeder fünfte (20,5 Prozent) junge Mensch in dieser Altersgruppe rauchte.

    Die Ergebnisse zu den Rauchgewohnheiten beruhen auf freiwilligen Angaben. 85,8 Prozent der Befragten in NRW hatten 2013 in der Mikrozensusbefragung Auskünfte über ihr Rauchverhalten erteilt.
    red

    (DTZ 46/14)

  • TV-Spot erregt Großbritannien

    LONDON // Fast ein halbe Jahrhundert musste die britische TV-Gemeinde darauf warten: Zum ersten Mal nach 1965 wurde diese Woche ein Werbefilm ausgestrahlt, der eine Frau zeigt die raucht, genauer dampft – und steht seither in der öffentlichen Kritik.

    Die 20-Sekunden-Einspielung des britischen E-Zigarettenanbieter VIP ist im britischen Sender ITV läuft seit Anfang dieser Woche nach 21 Uhr, unter anderem innerhalb eines Werbeblocks der Sendung „I am a celebrity get me outta here“, der englischen Version von „Dschungelcamp“ und erregt vor allem wegen seiner Darstellung die Gemüter. Zu sehen ist eine Frau, die eine E-Zigarette konsumiert und diese lasziv in Szene setzt. Die Darstellung sei „sexistisch“, monieren Kritiker.

    In Großbritannien ist die Ausstrahlung von TV-Werbung für E-Zigaretten unter gewissen Voraussetzungen zulässig. Entsprechende Richtlinien wurden im Oktober von der ASA (Advertising Standards Authority), der britischen Werbeaufsicht, festgelegt. Dazu gehören unter anderem, dass der Inhalt nicht an Jugendliche gerichtet sein darf, die Darsteller nicht jünger als 25 Jahre aussehen und Nichtraucher zum Konsum von E-Produkten motiviert werden sollten.
    red

    (DTZ 46/14)

  • 35 Jahre „Forest“

    CAMBRIDGE // 35 Jahre im Dienst des Rauchers: Die britische Organisation „Forest“ wurde 1979 von den Tabakkonzernen Philip Morris, BAT, Imperial und Gallaher gegründet und wird von den Unternehmen der Branche finanziert.

    Dabei versteht sich Forest als Anwalt der Raucher, tritt insbesondere gegen das in Großbritannien drohende „Plain Packaging (Einheitsverpackung) für Zigaretten, aber auch gegen Rauch- und Werbeverbote, Steuererhöhungen und natürlich gegen die TPD 2 ein. Anlässlich des 35-jährigen Bestehens hat Forest-Direktor Simon Clark das Projekt „Action on Consumer Choice (ACC)“ ausgerufen.

    Diese Gruppe will sich für mehr Freiheit und persönliche Verantwortung beim Konsum von Tabakprodukten, Lebensmitteln und Getränken einsetzen. Clark: „Die überzogenen Taktiken, die angewendet wurden, um das Rauchen zu bekämpfen, werden nun gegen unsere Essgewohnheiten eingesetzt. Es ist unglaublich, dass man uns erzählen will, ein Fünftel der britischen Bevölkerung werde in den nächsten zehn bis 15 Jahren pathologisch fettleibig und bis zum Jahr 2040 sei die halbe Bevölkerung superfett und von einem frühen Tod bedroht.“
    red

    (DTZ 45/14)

  • Österreich: E-Zigaretten ab 2015 nur im Fachhandel

    WIEN // Der Verkauf von elektronischen Zigaretten in Österreich soll ab April 2015 nur noch im Fachhandel erlaubt sein.

    E-Produkte, wie E-Zigaretten und E-Shishas, sollen in das Tabakmonopolgesetz aufgenommen werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, der dem österreichischen Nationalrat vorliegt und vom Finanzministerium eingebracht wurde. Das Ministerium begründet seinen Schritt unter anderem mit dem Jugendschutz, der seiner Ansicht bei den Trafikanten besser aufgehoben sei, schreibt die österreichische Tageszeitung „Der Standard“.

    Die etwa 75 E-Zigarettenhändler in Österreich befürchten laut "Standard" dadurch ihre wirtschaftliche Grundlage zu verlieren und wollen dagegen protestieren.
    red

    (DTZ 45/14)