Schlagwort: Zigaretten

  • Flüchtlinge steigern Absatz

    LONDON // Der anhaltende Zustrom von Flüchtlingen dürfte dem Zigarettenabsatz in Deutschland einen kräftigen Schub geben. Das meint Philip Gorham, Analyst beim britischen Rating-Unternehmen Morningstar.

    Seine Rechnung: Bis zum Jahresende könnten 800 000 Menschen vor allem aus Syrien in die Bundesrepublik kommen. Dort rauchen laut Weltgesundheitsorganisation 48 Prozent der Männer. Bei einem Jahreskonsum von durchschnittlich mehr als 1000 Zigaretten rechnet Gorham mit einem zusätzlichen Verkauf von gut 810 Millionen Stück allein im laufenden Jahr. Das dürfte das Marktvolumen in Deutschland um etwa ein Prozent erhöhen, so Gorham.

    Der Analyst sieht Philip Morris, Imperial Tobacco und BAT als Gewinner der Entwicklung. Erik Bloomquist von Haitong Securities erwartet gute Gewinne vor allem für BAT und Imperial, da diese stark bei Drehtabak und günstigen Fabrikzigaretten seien.

    Auch der Handel sollte sich daher – sofern die Geschäfte im Einzugsbereich von Flüchtlingsunterkünften liegen – auf die neue Situation einstellen. Zusätzliche Beschilderungen in arabischer Sprache können die neuen Mitbürger auf das Tabakwarenangebot aufmerksam machen. Optimal ist es, wenn Mitarbeiter im Laden zumindest Grundzüge der arabischen Sprache beherrschen und den Flüchtlingen beratend zur Seite stehen können.
    red

    (DTZ 46/15)

  • Verbrechen als Dienstleistung

    DEN HAAG // Der Report [link|https://goo.gl/6lNYdi]„Exploring Tomorrow's Organised Crime“[/link] der europäischen Polizeibehörde Europol prognostiziert eine dramatische Änderung der „kriminellen Landschaft“ in Europa. Die Organisierte Kriminalität ist demnach auf dem Vormarsch.

    Das größte Problem für die Ermittler sind die dezentralen Strukturen. So finden sich Kriminelle etwa via Dark‧net – einem schwer zugänglichen, geheimen Teil des Internet – zusammen und arbeiten in lockerer Kooperation und zeitlich befristet gemeinsam Aufträge ab. Experten wie der Osnabrücker Jura-Professor Arndt Sinn sagen, es würden Straftaten als Dienstleistungen angeboten. Sinn spricht denn auch von „Crime as a Service“, also Verbrechen als Dienstleistung.

    Dabei macht der Europol-Report acht Branchen und Themenbereiche aus, die besonders durch die Organisierte Kriminalität gefährdet sind:
    [bul]Transport und Logistik, insbesondere mit Online-Lösungen
    [bul]Nanotechnologie und Robotik, zum Beispiel mit Hilfe des 3D-Drucks
    [bul]wirtschaftliches Ungleichgewicht in Europa
    [bul]Big Data
    [bul]natürliche Ressourcen wie Gas, Öl, Wasser, Lebensmittel
    [bul]virtuelle Währungen
    [bul]alternde Gesellschaft mit Gesundheitsmarkt und Dienstleistungen
    [bul]Handel mit E-Abfällen

    Schmuggel für Al-Qaida

    Aber auch Zigaretten dürften zunehmend zur Geldbeschaffung Krimineller dienen. Sinn: „Al-Qaida finanziert sich nachweislich durch Zigarettenschmuggel.“ Diese Einschätzung teilt der deutsche Verfassungsschutz. Der Schmuggel mit Tabakprodukten sei besonders lukrativ. Und das „Zentrum zur Erforschung des Terrorismus“ (CAT) in Paris schätzt, dass Terrororganisationen durch den Zigarettenschmuggel bis zu 20 Prozent ihrer jährlichen Einnahmen beziehen. Das Gesamtvolumen dieser Deals beträgt laut dem Institut jährlich etwa 600 Millionen Dollar.
    red

    (DTZ 46/15)

  • Konsum durch Krise?

    MAINZ // Die Flüchtlingskrise könnte den Zigarettenkonsum um 810 Millionen Stück im Jahr zusätzlich ankurbeln.

    Das berichtet das Online-Nachrichtenportal „Bloombergnews“ und beruft sich dabei auf den US-Analysten Philip Gorham vom Finanzdienstleister Morningstar (Chicago).

    Demnach kommen die meisten der zurzeit erwartenden 800.000 Flüchtlinge in diesem Jahr aus Syrien, wo laut WHO knapp 48 Prozent der Männer rauchen. Und diese verbrauchen den Angaben zufolge durchschnittlich 1.000 Zigaretten im Jahr. Entsprechend könnte der Verbrauch in Deutschland um knapp ein Prozent im Jahr ansteigen, so der Analyst.
    red

    (DTZ 46/15)

  • Zigarettenschmuggel per Mausklick

    HAMBURG // Das Internet ist eine Fundgrube für die Organisierte Kriminalität (OK). Es ist ein Ort, an dem sich Terrorakte ebenso wie Zigarettenschmuggel kurzfristig organisieren und durchführen lassen.

    Das sagt Professor Arndt Sinn, Direktor des Zentrums für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien an der Universität Osnabrück. Der Strafrechtler hat im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“ die Optionen und Verknüpfungen von organisierten Kriminellen und Terrorismus erörtert. „Es gibt Kriminelle, die sind tagsüber Terroristen und nachts Zigarettenschmuggler oder Menschenhändler.“ Und: „Al-Qaida finanziert sich nachweislich durch Zigarettenschmuggel“, sagt Sinn.

    Dieser neue Verbrecher-Typus ist von der Justiz schwer zu greifen. Er ist ortsungebunden, organisiert sich dezentral im Netz und trennt sich auch ebenso schnell wieder, erläutert er.

    Die virtuelle Gefahr habe zudem dramatische Folgen für die Wirtschaft, insbesondere für die Logistikbranche. Für Cyber-Kriminelle sei es ein Leichtes Frachtpapiere zu fälschen. Auf diese Weise werden illegale Güter quasi unsichtbar, dafür aber legal transportiert. Für Hacker sei es ein Kinderspiel GPS-Geräte zu infiltrieren und zu manipulieren.

    Die Verschmelzung von Terrorismus und Organisierter Kriminalität ist auch ein Ergebnis des Europol-Reports „Exploring Tomorrow’s Organised Crime“. Demnach wandeln sich die OK-Strukturen dramatisch und werden als Dienstleistung im Netz feilgeboten.
    red

    (DTZ 46/15)

  • Nicht für Jugendliche

    BERLIN // Längst hatten Vertreter der E-Zigarettenbranche – allen voran der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) – auf die freiwillige Selbstbeschränkung beim Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas nur an Erwachsene gepocht. Und die meisten Geschäftsinhaber hielten sich daran. Trotzdem hat das Bundeskabinett nun strengere Regeln verabschiedet.

    Einen entsprechenden Gesetzentwurf hatte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig vorgelegt. Darin vorgesehen: Das Verbot, elektronische Dampf-Produkte an Kinder und Jugendliche zu verkaufen. Bislang war die Abgabe an Minderjährige nicht verbindlich geregelt, da sie keinen Tabak enthalten und somit nicht unter die für Zigaretten und Co. geltenden Vorgaben fielen.

    Das neue Verbot wird über eine Änderung des Jugendschutz- und des Jugendarbeitsschutzgesetzes realisiert. Es gilt auch für den Versand- und Internethandel. Das dürfte vor allem kleinere Shop-Betreiber vor Probleme stellen, die nun die Altersangaben jedes Bestellers noch genauer unter die Lupe nehmen müssen.
    Ministerin Schwesig zeigte sich mit dem Resultat ihrer Bemühungen zufrieden: „Mit den neuen Regelungen schaffen wir Bewusstsein dafür, dass der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas keineswegs harmlos ist. Wir wollen verhindern, dass eine neue Kultur des Rauchens unter Kindern und Jugendlichen um sich greift.“

    Nach aktuellen Untersuchungen haben mehr als 25 Prozent aller 16- bis 19-Jährigen schon einmal gedampft. Als gefährlich schätzen Forscher die fruchtigen Aromen insbesondere von E-Shishas ein.
    red

    (DTZ 45/15)

  • 90 Prozent für Bildwarnhinweise

    KATHMANDU // In Nepal müssen Bildwarnhinweise auf Zigarettenpackungen künftig 90 Prozent der Fläche füllen.

    Das schreibt die neue Anti-Tabak-Maßnahme der Regierung vor, die Anfang Oktober in Kraft getreten ist. In Ländern, in denen die Alphabetisierung, also die Lese- und Schriftkompetenz, nur gering ausgeprägt sei, bewähre sich der Einsatz von Bildern, begründet Dr. Tara Singh Bam von The Union, einem internationalem Gesundheitsnetzwerk gegen Tuberkolose und Lungenerkrankungen den Schritt. The Union hat eigenen Angaben zufolge die nepalesische Regierung bei diesem Vorgehen unterstützt.

    Die Maßnahme ist damit die strengste weltweit und übertrifft sogar den australischen Standard, der vorschreibt, dass Markenlogos wegfallen und insgesamt 82,5 Prozent der Packungsfläche (75 Prozent der Vorder- und 90 Prozent der Rückseite) verdeckt werden müssen.
    red

    (DTZ 45/15)

  • Potenzial ist genug vorhanden

    MAINZ // Kaum eine Wirtschaftsbranche ist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen wie die der E-Zigaretten. Das Dampfen, das gegenüber konventionellem Rauchen weniger gesundheitsbedenklich gilt, hat eindeutig eine Marktlücke gefüllt.

    Auch die Zigarettenindustrie und mittelständische Tabakwarenanbieter sind in den Wettbewerb eingestiegen. Das wird dem Markt in Deutschland einen weiteren Wachstumsschub verleihen. Die Entwicklung im Überblick.

    Angesichts der Absatzeinbußen im Zigarettengeschäft suchen Tabakkonzerne wie Philip Morris, British American Tobacco (BAT) und Japan Tobacco International (JTI) nach Alternativen. Philip Morris hat sich in den USA bereits mit „Mark Ten“ und „Green Smoke“ wichtige E-Zigaretten-Marken gesichert und entwickelte dazu mit „Iqos“ ein eigenes Produkt. BAT lancierte 2014 die firmeneigene E-Zigarette „Vype“, um sich Marktanteile zu sichern, und JTI kam in diesem Sommer mit der „E-Lites Curv“ auf den deutschen Markt. Neben den mittelständischen Tabakwarenproduzenten, die E-Zigaretten und Liquids ins Angebot genommen haben, drängen weiterhin neue Nischenanbieter auf den weltweit wachsenden Markt.

    Laut Euromonitor lag der Umsatz 2014 weltweit bei etwa 5,5 Milliarden Euro; bis 2019 soll er auf 17,4 Milliarden Euro steigen. Ohne Behinderung durch Gesetzesinitiativen könne der Umsatz bis 2030 sogar auf 45,7 Milliarden Euro steigen. Die Marktforscher schätzen, dass weltweit bereits 13 Millionen Menschen dampfen; in Deutschland seien es mehr als zwei Millionen Menschen, die regelmäßig E-Zigaretten dampfen – mit steigender Tendenz. Rund 460 Marken bieten über 7800 verschiedene Geschmacksrichtungen. Einer Studie zufolge kamen in den vergangenen zwei Jahren jeden Monat 242 verschiedene neue Varianten hinzu.

    Gute Zeiten also für deutsche Anbieter von E-Zigaretten, Liquids und Zubehör? Sicher. Auf den Boom in Deutschland wirken aber auch Einflüsse ein. Der Pharma-Lobby ist die E-Zigarette ein Dorn im Auge, da Konsumenten zum weniger gesundheitsschädlichen Dampfen wechseln, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Dadurch sinken die Umsätze mit Nikotinpflastern und -kaugummis. Erschwerend für die Pharma-Riesen kommt hinzu, dass sie E-Zigaretten in Deutschland nicht als apothekenpflichtiges Produkt anbieten dürfen. Außerdem wächst der Einfluss der Tabakindustrie auf den Markt, auf dem sie mit eigenen Produkten vertreten ist. Nicht zu vergessen die Gruppe der Anti-Tabak-Menschen.

    Und angesichts der gesetzgeberischen Maßnahmen, die die Politiker derzeit in Berlin diskutieren, mehren sich die kritischen Stimmen. Solange die Argumente der Lobbyisten und Tabakgegner aber nicht weiter auf fruchtbaren Boden fallen, steht dem weiteren Wachstum der E-Zigarette in Deutschland nichts im Weg.
    schu

    (DTZ 45/15)

  • Michael Kaib koordiniert Markt-Aktivitäten

    HAMBURG // Zigarettenproduzent Reemtsma hat einen Experten an die Spitze der Markt-Aktivitäten des Konzerns beordert, der seit mehr als 30 Jahren bei Reemtsma Cigarettenfabriken und in der Imperial Tobacco Group tätig ist.

    Michael Kaib verantwortet seit kurzem als neuer Market Manager alle Marktaktivitäten des Unternehmens und damit die Performance von Reemtsma im deutschen Tabakwarenmarkt. Sein Team umfasst dazu mehr als 300 Mitarbeiter. Der 57-Jährige berichtet an Luc Hyvernat, General Manager Deutschland/Schweiz. Davor war Kaib seit 2012 Sales & Trade Marketing Director Deutschland bei dem Hamburger Traditionsunternehmen.

    Hyvernat über die wichtige Personalie: „Wir gratulieren Michael Kaib zu seiner neuen Position als Market Manager. Er kennt die Tabakbranche und ihre Bedürfnisse seit mehr als drei Jahrzehnten und hat sich den besonderen Blick für Potentiale und innovative Wege im Vertrieb bewahrt. Gemeinsam mit seinem Team wird Michael Kaib die insbesondere regulativen Herausforderungen der kommenden Monate für und mit dem Handel kraftvoll lösen.“ Und Michael Kaib erklärt: „Schon immer versteht sich Reemtsma als zuverlässiger und starker erster Partner des Handels. Diese Position werden wir ab sofort mit unserer neuen, noch mehr auf Exzellenz in der Umsetzung ausgerichteten, Marktorganisation weiter stärken.“ red

    (DTZ 44/15)

  • Pfälzer Bauern ernten weniger Tabak

    HERXHEIM // Der lange, heiße Sommer hat sich negativ auf die Tabakernte in der Pfalz ausgewirkt. Nach Abschluss der Tabakernte ist nach Angaben des Landesverbands der Tabakpflanzer der Ertrag rund 1000 Tonnen Tabak geringer als gewöhnlich.

    Hauptgrund für die Einbuße sei die durch den Sommer verursachte Trockenheit gewesen, die den Tabakpflanzen stark zugesetzt habe, zumal viele Landwirte in der Südpfalz ihre Felder nicht bewässern. Dadurch sei die Qualität der Sorte Virgin schlechter als gewöhnlich. Der Zigarettentabak ist mittlerweile die einzige Sorte aus der Region kommt, nachdem der Geudertheimer seit diesem Jahr nicht mehr angebaut wird. red

    (DTZ 44/15)

  • Facebook nimmt Zensur gegen E-Zigaretten zurück

    MAINZ // Facebook nimmt Zensur für den E-Zigaretten-Dokumentation „A Billion Lives“ zurück.

    Das soziale Netzwerk hatte Medieninformationen zufolge die Werbung für den Film zensiert und erst nach heftigen öffentlichen Protesten wieder zurückgenommen.
    Zur Begründung für die Ablehnung der Anzeige gab das Unternehmen das Verbot der Förderung von Tabak oder tabakbezogenen Produkten, einschließlich der E-Zigaretten, an.
    Jetzt hätten die Verantwortlichen ihre Meinung geändert und das Verbot zurückgenommen, heißt es.

    Weniger kritisch geht das US-amerikanische Unternehmen mit rassistischen und volksverhetzenden Kommentaren auf seinen Seiten um.
    Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Facebook. Ein Würzburger Anwalt hat Anzeige erstattet. Seiner Ansicht nach machen sich die Facebook-Manager „wegen der Verbreitung und Zugänglichmachung volksverhetzender Inhalte strafbar“, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Für den Anwalt ist es nicht hinnehmbar, dass in Deutschland die „Community Standards“ (deutsch: Gemeinschaftsstandards) eines Unternehmens mehr gälten als das Grundgesetz.

    Die Firma halte rassistischen Postings (deutsch: Beiträge, z.B. in sozialen Netzwerken) für vereinbar mit ihren Standards, schreibt die SZ. Eine Entfernung verstoße laut Facebook gegen die Meinungsfreiheit.
    red

    (DTZ 43/15)