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  • Abgeordnete fragen

    BERLIN // Um den Gesetzentwurf zur Modernisierung des Tabaksteuerrechts (TabStMoG) geht es in einer Kleinen Anfrage (19/29547) der FDP-Fraktion. Die Fragesteller wollen wissen, ob die Bundesregierung die Kritik des Bundeswirtschaftsministeriums am Referentenentwurf zum TabStMoG sowie die Kritik der Gewerkschaft der Polizei aufgegriffen und in den Regierungsentwurf überführt hat.

    Empfehlung zur Überarbeitung der Tabaksteuerrichtlinie
    Außerdem fragen die Abgeordneten, inwiefern die Bundesregierung die Empfehlung einer EU-Studie zur Überarbeitung der Tabaksteuerrichtlinie und die Erfahrungen aus den europäischen Nachbarländern bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs berücksichtigt hat.

    Auch die Fraktion Die Linke hatte eine Kleine Anfrage (19/29098) zu diesem Thema gestellt (DTZ berichtete). Darin war es allerdings um die Frage gegangen, inwieweit Lobbyisten Einfluss auf den Entwurf des TabStMoG genommen hätten. Zehn Fragen hatten die Parlamentarier formuliert, die sich zum Beispiel darum drehten, welche Vorschläge Verbände und andere Dritte eingebracht hätten, die dann auch übernommen wurden. Und: „Welche Gutachten, Studien, Expertisen, Untersuchungen, Prüfberichte oder ähnliches von welchen externen Dritten wurden gegebenenfalls dem Gesetzentwurf als Erkenntnisquelle zugrunde gelegt?“ Antworten liegen noch nicht vor.

    red

  • Pionierarbeit in Costa Rica

    MÜNCHEN // Das Fachhandelsunternehmen Zechbauer ist seit 1830 im Tabak- und Zigarrengeschäft aktiv. Als Jubiläumszigarre brachten die Münchner dazu ein Premiumprodukt aus Costa Rica auf den Markt. „Diese Wahl war eine meiner besten beruflichen Entscheidungen“, sagt Mirko Pettene, der Geschäftsführer des Zigarren-Spezialgeschäfts Max Zechbauer, im DTZ-Interview.

    Sie sind nicht nur Geschäftsführer des Zigarren-Spezialgeschäfts Max Zechbauer München, sondern auch ein international anerkannter Zigarrenexperte. Wie kamen Sie auf das kleine Tabakland Costa Rica?
    Mirko Pettene: Ich war auf der Suche nach dem idealen Produktionsstandort für eine neue exklusive Zigarrenmarke. Dafür beobachtete ich viele Länder der Karibik und Lateinamerikas, die ich seit 20 Jahren bereist hatte. Mein Fokus: Ein familiengeführtes Unternehmen in einem stabilen Umfeld zu finden, das unsere Qualitätsansprüche langfristig garantieren kann. Wir machten zuvor einige schmerzliche Erfahrungen und wollten nicht riskieren, dass unser Investment erneut durch politische Unruhen, Missmanagement oder Korruption verloren geht.

    Deshalb entschieden Sie sich für Costa Rica?
    Pettene: Ja, darum fiel meine Wahl auf Costa Rica – rückblickend eine meiner besten beruflichen Entscheidungen. Damit profiliert sich Zechbauer als Pionier. Denn wir sind die ersten, die in der „Schweiz Lateinamerikas“ eine Eigenmarke produzieren.

    Ein Schaufenster ist Zigarren aus Costa Rica gewidmet. Wie wird das Angebot angenommen?
    Pettene: Die Kreation „Zechbauer Royales Premium Cigars“ sorgte für einen Verkaufsanstieg von über 25 Prozent im Segment Premiumzigarren. So schrieb unsere jüngste Eigenmarke in kürzester Zeit Erfolgsgeschichte – im nationalen wie im internationalen Geschäft, stimuliert durch das Zechbauer Stammhaus wie auch durch den Cigar Shop und unsere VIP-Lounge im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München. Unsere Social-Media-Präsenz und Events im In- und Ausland waren ebenfalls wichtig.

    Warum fiel zum 190-jährigen Bestehen von Zechbauer im vergangenen Jahr die Wahl auf eine Zigarre „handmade in Costa Rica“?
    Pettene: Ursprünglich wollte ich einen speziellen Premium-Longfiller bei Davidoff fertigen lassen. Schließlich verbindet uns eine fast 50-jährige hervorragende Zusammenarbeit. Doch ich bekam bedauerlicherweise nicht das erhoffte Echo auf meine Anfrage. Angetrieben vom Erfolg mit den Royales traf ich dann die Entscheidung, mit unserem Partner in Costa Rica die „Zechbauer Royales 190th Anniversary“ zu kreieren. Wir hatten Glück, bekamen dafür einen ebenso raren wie exquisiten Tabak. Nach kurzer Zeit mussten wir unsere Bestellungen verdoppeln.


    Wie kam es zur Namensgebung Royales für die neuen Flagship-Zigarren?

    Pettene: Zum Firmenjubiläum wollte ich unsere außergewöhnliche Geschichte hervorheben. Zechbauer produziert und vertreibt Tabak und Zigarren seit 1830, jetzt in der siebten Generation. 1886 erfolgte die Ernennung zum „Königlich Bayerischen Hoflieferanten“. Zahlreiche europäische Herrscherhäuser bestellten ebenfalls bei Zechbauer, darunter der russische Zarenhof und der Vatikan. Als Hommage an diese glorreiche Historie entschied ich mich für den majestätischen Markennamen Royales.

    Die neue Zechbauer-Premiumlinie wird in der Manufaktur Vegas de Santiago produziert. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
    Pettene: Als ich deren Schweizer Chef Marc Niehaus 2010 kennenlernte, witterte ich sofort eine Chance. Im selben Jahr starteten wir mit dem Blend für eine sehr ambitionierte Zigarre. Sie sollte die bisherigen 75 Premium-Eigenmarken von Zechbauer mit neuen Geschmacksnoten toppen. Am Projekt Royales habe ich sieben Jahre lang mit Geduld und Leidenschaft gearbeitet, unterstützt von Marc Niehaus. Später kam Werner Casagranda ins Team. Als Marketingidee wollten wir sieben Tabake aus verschiedenen Anbauländern in ebenso vielen Formaten anbieten. Diese Konzept wurde später erweitert um eine Jahrgangszigarre, die „190th Anniversary“, drei Sampler sowie die Premiumzigarillos „Chiquititas“.

    Wann rückte Costa Rica als Zigarrenland in den Fokus der Zigarrengenießer?
    Pettene: Spätestes 2017. Das war für mich ein besonderes Jahr. Auf der InterTabac bekam ich den „Davidoff Golden Band Award Europe“ in der höchsten Kategorie „Depositaire of the Year“, und Marc Niehaus gewann als Überraschungs-Coup die „Cigar Trophy“ vom „Cigar Journal“ in der Kategorie „Beste Zigarre“. Damit rückte Costa Rica als Zigarrenland erstmals voll ins Bewusstsein der Welt der Tabakgenießer. Mich bestätigte dies, bereits 2010 das richtige Gespür für unsere Premiummarke gehabt zu haben.

    Was sind in Corona-Zeiten die Herausforderungen im Geschäftskontakt mit Costa Rica?
    Pettene: Flugverbindungen wurden massiv eingeschränkt, ebenfalls die Zulieferung von Tabak und Kisten aus verschiedenen Ländern. Ich ergriff schnell eine große Chance. Im März 2020, also vor dem ersten Lockdown, konnte ich mit dem letzten Flieger von Costa Rica noch eine Lieferung mit Royales-Zigarren im Wert von 200 000 Euro ausfliegen lassen. Das hat unser Online-Geschäft gerettet. Mit den Royales konnten wir unsere Lieferungen einhalten, während andere Marken wegen Corona ausfielen.

    Sind die begehrten Zigarillos „Chiquititas“ weiter auf Ihrer Bestseller-Liste?
    Pettene: Die Chiquititas sind unsere ersten handgerollten Premiumzigarillos. Hierzu habe ich die beiden Ligero-Tabake aus der Einlage entfernt, um ein milderes Raucherlebnis zu kreieren. Die edlen schwarzen Zehner-Lack-Etuis werden in China gefertigt. Übrigens, der Name „Chiquititas“ geht auf einen Titel der legendären Pop-Band Abba zurück – eine meiner Lieblingsgruppen aus meiner Jugend. Die Älteren unter uns werden sich sicher an diesen Song erinnern. Mit ihm schaffte ‧Abba auch in Lateinamerika den Durchbruch. Wenn ich dieses Zigarillo rauche, mit Blick auf den klangvollen Songtitel meiner Jugend, habe ich gleich beste Laune und die tolle Popmusik im Ohr.


    Zeigt die Nachfrage im Zechbauer-Internet-Shop das gleiche Interesse der Kunden an Zigarren aus Costa Rica wie im Ladenverkauf?

    Pettene: Die Royales-Zigarren bringen fast 50 Prozent unseres Online-Umsatzes. Denn sie sind einzigartig und damit außer Konkurrenz. Andere Zigarren sind überall zu haben, und Habanos wiederum sind ja kaum noch zu bekommen.

    Haben die Royales in der Zechbauer Cigar Lounge im Hotel Vier Jahreszeiten ebenfalls eine außergewöhnliche Präsentation?
    Pettene: Den Shop und die Lounge habe ich auch mit der Vision angemietet, die Royales einem exklusiven Publikum aus aller Welt vorzustellen und so die Internationalisierung des Namens Zechbauer voranzutreiben. Es erklärt sich von selbst, dass die Royales dort majestätisch im Mittelpunkt stehen, eingerahmt von feinsten Accessoires und den besten Zigarren der Welt.

    gg

  • Gute Laune zur Halbzeit

    MANAGUA // Nicaragua trotzt der Pandemie und feiert auch dieses Jahr seine Zigarren. Das Puro Sabor Festival 2021 ist am 15. März in seiner neunten Auflage komplett als Online-Event an den Start gegangen. Zur Halbzeit zieht die Veranstalterin, die Nicaraguan Chamber of Tobacco (CNT), eine positive Bilanz mit einem Rekordergebnis.

    „Ein Besucherrekord"
    Insgesamt 3653 Teilnehmer aus Europa und den USA wurden seit Beginn des Festivals gezählt. „Ein Besucherrekord“, betont Claudio Sgroi, Präsident der CNT. Das bestätige nicht nur die Bedeutung der Zigarren-Hochburg Nicaragua, sondern auch, dass ein internationales Festival als digitales Format in Kombination mit Social Media sein Publikum habe.

    Dank Zoom, Youtube, Facebook und Co. kommen die unterhaltsamen Gespräche, die anschaulichen Vorträgen und beeindruckenden Rundgänge – gute Englischkentnisse vorausgesetzt – direkt ins heimische Wohnzimmer. Wer die Stars der nicaraguanischen Zigarrenszene erleben möchte und mehr über die „renommiertesten nicaraguanischen Marken“ erfahren will, der hat auch jetzt noch die Gelegenheit. Unter dem Stichwort „Puro Sabor 2021“ sind die Beiträge abrufbar.

    „Wir öffnen unsere Fabriken, unserer Plantagen in diesem neuen Format und freuen uns, dass Premiumzigarren-Liebhaber aus aller Welt zum Puro Sabor kommen“, erklärt Claudio Sgroi. Das Ereignis sei auch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner „Light‘em up world“, einer Online-Plattform für Zigarrenveranstaltungen mit Sitz in Wien. Der CNT-Präsident ist zufrieden mit seiner Entscheidung.

    Blick hinter die Kulissen
    Sgrois Eröffnungsrede am 15. März wurde live von knapp 100 Zuschauern auf Zoom und Youtube verfolgt. Anschließend wurde sein Vortrag über 350-mal auf Youtube gestreamt. Auch der Vortrag von Juan Ignacio Martinez (Joya de Nicaragua Cigars) über Nicaraguas Premiumzigarren-Industrie wurde am 29. März von über 474 Personen live gesehen. Einen Blick hinter die Kulissen des Zigarrengeschäfts warf Nestor Andres Plasencia von Plasencia Cigars für sein Publikum am 12. April. Nicholas Perdomo III von Perdomo Cigars und Willy Herrera von Drew State Cigars erörterten am 26. April was beim Tabak-Blending und beim Probieren von Zigarren beachtet werden muss. Reinhard Pohorec von Light‘em up world und Ra‘ed Saqfelhait von The Leaf Master Dubai moderieren die Beiträge.

    Weitere Programm-Punkte bis 8. Juli
    Das [link|https://www.lightemupworld.com/purosabor2021]Puro-Sabor-Programm[/link] ist noch im vollen Gang. Bis zum 8. Juli können Zigarrenliebhaber die Veranstaltungen live streamen oder sie später auf Instagram, Youtube oder Facebook verfolgen.

    Wer jetzt Interesse verspürt, der bekommt am 27. Mai erneut die Gelegenheit, dann steht die Zigarrenproduktion in den Manufakturen auf der Agenda, gefolgt von einem Marketing-Vortrag am 10. Juni. Für den Event am 24. Juni stellen die Produzenten ihrem Publikum die Frage „Warum sind wir die Nummer 1?“. Mit dem Beitrag „Technologie und Innovation in der Zigarrenindustrie“ schließt das diesjährigen Puro Sabor am 8. Juli sein Online-Programm ab. Dabei ist zu beachten, dass durch die Zeitverschiebung alle Live-Beiträge am jeweiligen Veranstaltungstag um 0.00 Uhr in Europa zu sehen sind. Die Vorträge lassen sich auch danach noch auf Youtube und Co. ansehen.

    kes

  • Systemanbieter: eine gute Starthilfe für Fachhändler

    MAINZ // Franchise liegt im Trend. Derzeit gibt es allein in Deutschland rund 960 aktiven Anbieter mit insgesamt rund 133.000 Partnern. Mit fast 717.000 Mitarbeitern erwirtschaften sie nach Angaben des Deutschen Franchiseverbandes einen Gesamtumsatz von etwa 129 Milliarden Euro.

    Vorteile für junge Unternehmer
    Doch worin liegen die Vorteile für junge Unternehmer? Schließlich kommen teils erhebliche Startkosten und nicht zu vernachlässigende laufende Gebühren auf neue Franchise-Partner zu. Doch der Nutzen ist groß: Bei sorgfältiger Auswahl kauft sich der Einsteiger in ein bestehendes, gut funktionierendes System ein, in dem bereits jede Menge Know-how vorhanden ist.


    Weitere Leistungen

    Weitere Leistungen, die Franchise-Geber üblicherweise zur Verfügung stellen:

    [bul]Standortwahl: Der Franchise-Geber unterstützt seine Partner bei der Suche nach einem geeigneten Standort. Schließlich muss dieser zum jeweiligen Image passen und das potenzial für den veranschlagten Umsatz bieten. Dieser Service ist meist eine Standardleistung, die vertraglich festgelegt ist und in der Regel mit der Eintrittsgebühr abgegolten wird.

    [bul]Einrichtungs- und Starthilfe: Häufig stellt der jeweilige Franchise-Geber das Einrichtungskonzept oder unterstützt zumindest. Laut Deutschem Franchiseverband ist die einheitliche Ausstattung der Betriebe für das Markenbild des jeweiligen Systems von größter Bedeutung, da sie maßgeblich den Wiedererkennungswert beim Kunden fördert.

    [bul]Günstige Einkaufskonditionen: Aufgrund ihrer Marktstellung können Systemanbieter günstige Großkundenkonditionen mit Lieferanten aushandeln. Diese Konditionen überträgt der Lieferant in der Regel an die dem jeweiligen System angeschlossenen Franchise-Nehmer.

    [bul]Werbung: Nur mit soliden Marketingmaßnahmen können Produkte im Wettbewerb positioniert und immer bekannter gemacht werden. Die Entwicklung eines Werbekonzepts, die Wahl der eingesetzten Werbemittel sowie die überregionale Medienwerbung, die den einheitlichen Auftritt des Systems am Markt stärken soll, übernimmt der Franchise-Geber. Dafür zahlt der Partner eine Werbegebühr, deren Höhe im Franchise-Vertrag festgeschrieben ist. Der Deutsche Franchiseverband: „Die Werbegebühr wird vom Systemanbieter treuhänderisch in einem Werbefonds verwaltet.“ Die regionale Werbung übernimmt der Franchise-Nehmer meist selbst und setzt das bestehende Konzept vor Ort um.

    [bul]Schulung und Betreuung: Die Schulung des Franchise-Nehmers beginnt meist vor Vertragsunterzeichnung. Dabei wird der angehende Partner mit dem System vertraut gemacht. Die Anfangsschulungen sorgen für einen erfolgreichen geschäftlichen Einstieg. Viele größere Systeme haben eigene Schulungszentren, in denen die Partner weitergebildet werden. Im Verlauf der Partnerschaft sollen regelmäßige Fortbildungen zum Erfolg beitragen.

    [bul]IT-System: Viele Franchise-Geber verfügen über speziell zugeschnittene IT-Systeme, die den Partnern zur Verfügung gestellt werden. Das ermöglicht eine systemspezifische Aufgabenbearbeitung und erleichtert dem Franchise-Nehmer die Bewältigung seiner Aufgaben in Organisation, Rechnungswesen, Controlling und anderen Anforderungen.

    [bul]Finanzierungshilfe: Meist legt der Systemanbieter dem Franchise-Nehmer seine Finanzierungs-, Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung als Kalkulationsgrundlage vor. Diese Unterlagen dienen auch zum Nachweis der Förderungswürdigkeit des Konzepts als Vorlage bei der Bank. Weitere Finanzierungsangebote sind ebenfalls möglich; hier sollten junge Unternehmer mit den Anbietern sprechen.

    max

  • „Verbraucher sensibilisieren“

    BERLIN // Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) hat eine Initiative zum Schutz der Umwelt gestartet. Der Aufruf „Achte auf die Umwelt“ soll Verbraucher für einen verantwortungsvollen Umgang mit Müll im Allgemeinen und Zigarettenabfällen sensibilisieren und zu mehr Achtsamkeit für eine saubere Umwelt animieren.

    Aktuelle Kampagne
    Auf der Website www.achteaufdieumwelt.de finden sich zahlreiche Informationen zur Vermüllung und zu Zigarettenabfällen im Besonderen, Wissenswertes zum Filter und zur aktuellen Kampagne „Ich rauche – und achte auf die Umwelt“ des Verbandes.

    „Unsere Initiative richtet sich in erster Linie gegen die gedankenlose Umweltverschmutzung. Denn im Zentrum des Littering steht der Konsument. Daher machen wir uns für eine Sensibilisierung und Änderung des Verbraucherverhaltens stark“, sagt Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE, „nur die Kombination aus vielen Instrumenten wird mittel- und langfristig für einen besseren Umweltschutz sorgen, und nur gemeinsam kann das Problem des Vermüllung nachhaltig geändert werden: Hersteller, Verbraucher, Politik und Kommunen stehen hier gemeinsam in der Verantwortung.“

    Mit Plakatmotiven, Präventionsflyern und der Ausgabe von Taschenaschenbechern für unterwegs unterstützt der BVTE bundesweit ehrenamtlich engagierte Initiativen und Akteure. Seit August 2020 wurden mehr als 130 000 der handlichen und recycelbaren Taschenaschenbecher verteilt. Auch an den Stränden der deutschen Ostsee werden Raucher durch eine Kooperation mit den Strandkorbvermietern in Schleswig-Holstein mit einem handlichen Aschenbecher versorgt. Mit der direkten Verteilung der Behälter durch die Strandkorbvermietungen soll ein zusätzlicher Anreiz zur verantwortungsvollen Aufbewahrung und späteren Entsorgung des Inhalts im nächstgelegenen öffentlichen Abfallbehälter geboten werden.

    Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen
    Zwei Studien haben bisher ermittelt, welche Mengen an Zigarettenabfällen in den verschiedenen Abfallsystemen zu finden sind. Beide Studien kommen zu recht unterschiedlichen Ergebnissen, stellen aber eine erste wichtige Datengrundlage für die künftige Kostenkalkulation dar.

    „Unser Anliegen ist es, dass bei den zukünftigen Kostenfestlegungen besonderer Wert auf einen transparenten Prozess mit nachvollziehbaren Leistungen für alle Beteiligten gelegt werden muss“, fordert Mücke.

    Ein Vergleich beider Studien steht zur Ansicht und zum Download auf der neuen Website bereit.


    vi

  • Tabaksteuer auf der Ziellinie

    BERLIN // Die öffentliche Anhörung ist gelaufen. Jetzt müssen die Fraktionen in Sachen Modernisierung des Tabaksteuergesetzes einen Kompromiss finden. DTZ schaut auf die möglichen Szenarien.

    Anhörung in Berlin
    Bei der Anhörung in Berlin vor wenigen Tagen war – erwartungsgemäß – nicht viel Neues zu hören. So erklärte Katrin Schaller von der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der aktuelle Gesetzentwurf habe lediglich die Generierung von Steuereinnahmen zum Ziel und verschenke das große Potenzial, deut‧liche Steuererhöhungen zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung bei gleichzeitigem Anstieg der Steuereinnahmen einzusetzen.

    Und das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) kritisierte die Stellungnahmen der Wissenschaftler scharf, die in ihren Ausführungen das Potenzial von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zur Risikoreduzierung herausstellten.

    Experten unterstreichen Rolle der ENDS
    Die Experten – allen voran der Münchner Mediziner Tobias Rüther, der an einer Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit arbeitet – unterstrichen die Rolle, die sogenannte Electronic Nicotine Delivery Devices (ENDS) bei der Rauchentwöhnung spielten. Rüther machte deutlich, dass Raucher abhängig vom Nikotin seien, das wirklich Schädliche am Tabakrauchen jedoch die Verbrennungsprodukte seien, die dabei entstünden.

    Die Frage, wie stichhaltig die „Gateway-Hypothese“ sei, derzufolge Jugendliche über das Dampfen von E-Zigaretten zum Rauchen verleitet würden, wiesen neben Rüther auch Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe, sowie Bernd Werse vom Centre for Drug Research des Instituts für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung der Goethe-Uni Frankfurt zurück. Entgegen allen Behauptungen gebe es dafür keine Evidenz.

    Verbände nehmen Stellung
    Auch die Verbände kamen zu Wort. Angetreten waren insbesondere der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), der Verband der Rauchtabakindustrie (VdR) sowie das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG). Die Tabakbranche führte aus, dass eine zu starke Steuerbelastung klassischer Tabakerzeugnisse zu einem erheblichen Anstieg des Schmuggels führen dürfte. Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, rechnete den Parlamentariern zudem vor, dass die Zahlen aus dem Entwurf zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz nicht nachvollziehbar seien: „Es scheint so, als ob sich jemand im Finanzministerium bei der Erstellung des Gesetzentwurfs verrechnet hat.“ Dabei ging es um den Vergleich der Nikotinabgabe von Feinschnitt und E-Liquids. Zu den im Gesetzentwurf aufgeführten Steuersätzen auf Liquids für E-Zigaretten konstatierte Dahlmann: „Das ist ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz und würde die E-Zigarette gegenüber Tabak wirtschaftlich völlig unattraktiv machen und hätte somit eine erdrosselnde Wirkung auf die E-Zigarettenbranche. Aus diesen Gründen ist der Gesetzentwurf unserer Meinung nach verfassungswidrig. Ein gesundheitspolitisches Lenkungsziel wird nicht erreicht.“

    Weiteres Vorgehen
    Nach dem öffentlichen Vortragen der Argumente müssen sich nun die Fraktionen über das weitere Vorgehen verständigen (Ergebnisse lagen bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht vor). Dabei wurde deutlich, dass die CDU / CSU besonders die Steuersätze für die neuen Produkte senken will. Auch FDP, Linke und Grüne votieren für eine „deutlich geringere Besteuerung“ sowohl von Liquids als auch von Tabakerhitzern. Vorstellbar ist nach Meinung von Beobachtern ein Satz zwischen 1,00 und 1,50 Euro je Zehn-Milliliter-Fläschchen Liquid – also eine volumenabhängige Besteuerung.

    Die SPD hält nicht viel vom Aufweichen der geplanten Steuersätze. Dennoch sind die Eckdaten des Entwurfs nicht in Stein gemeißelt. So erklärte der Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi, Mitglied im Finanzausschuss: „Wir müssen bei Zigaretten und Feinschnitt hinsichtlich des Steuersatzes noch einmal genauer hinsehen. Wir sind in guten Gesprächen, und wir werden ein gutes Ergebnis erzielen.“ Das Gesetz solle zeitnah umgesetzt werden.

    max

  • Büro als kultureller Klebstoff

    MÜNCHEN // Das Beratungs- und Architekturunternehmen [link|http://www.cs-mm.com]CSMM [/link]sieht in der Pandemie eine Chance, die Arbeit von morgen neu zu denken. Firmen sollten erkennen, dass sich das Büro in einem stetigen Wandel befindet. Soziale und gesellschaft‧liche Veränderungen sowie technische Innovationen beschleunigen diesen Prozess.

    Pandemie zeigt uns die Defizite der Arbeitswelt
    „Die Corona-Pandemie zeigt uns die Defizite der Arbeitswelt auf und beschleunigt den Innovationsgeist. Das betrifft nicht nur das Büro und das Homeoffice, sondern auch die Unternehmenskultur. Die Identifikation mit dem Betrieb und die Motivation der Mitarbeiter sind die neuen treibenden Kräfte. Das Büro der Zukunft braucht Werte und kulturellen Klebstoff – im physischen und im virtuellen Raum“, erklärt Sven Bietau, geschäftsführender Gesellschafter bei CSMM. Nachfolgend hat der Experte fünf Erkenntnisse zusammengefasst, wie die Arbeitswelt als physisches und psychologisches Konzept auch in Zukunft funktioniert.

    Verarmen ihrer sozialen Kultur
    Das Büro sollte auch virtuell stattfinden: Jeder kennt das Phänomen: Der beste Teil einer Party spielt sich in der Küche ab. Bietau: „Auch in vielen Firmen ist die Küche ein Kommunikationsbecken. Das analoge Küchengespräch lässt sich nicht durch kurzen Smalltalk vor einer Videokonferenz ersetzen.“ Vielen Betrieben droht ein Verarmen ihrer sozialen Kultur. Eine inspirierende Arbeitsumgebung dient als emotionales Bindemittel zum Unternehmen und steigert das Wohlbefinden. Das Büro als Netzwerk und als Zuhause wird daher immer wichtiger. Am Beispiel der Firma Rio – Logistik-Dienstleister für den Lkw-Hersteller MAN – für die CSMM eine offene Büro-Welt gestaltet hat, zeigt sich, wie sich Arbeitsräume zumindest zum Teil auf den virtuellen Raum übertragen lassen. „Unser Konzept ‚Connected‘ verbindet wöchentlich eine Stunde lang ein zufälliges Paar aus der Organisation – virtuell oder im Büro. Die einzige Bedingung: Die Mitarbeiter sollen sich nicht über die Arbeit, sondern über Privates austauschen“, berichtet Christian Zingg, Chef der Produktentwickler bei Rio.

    „Agilität“ als Firmenmotto zur Personalbindung: Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, brauchen nicht nur Mitarbeiter, sondern Unternehmer. „Die Ansprüche qualifizierter Angestellter an den Betrieb bleiben trotz eines coronabedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit hoch. Gleichzeitig ist es heute wichtiger denn je, die richtigen Menschen zu finden, die zu einer Firma passen.

    Agilen Anforderungen in der Arbeitskultur
    Unternehmen, die agilen Anforderungen in der Arbeitskultur gerecht werden, finden motivierte Beschäftigte, die darauf brennen, für sie zu arbeiten. „Der Begriff Agilität umfasst nicht nur die technische Ausstattung – sondern ist vor allem eine Haltungsfrage“, verrät Bietau. Das Verwenden der neuesten Managementangebote ist daher genauso ausschlaggebend wie zu begreifen, dass auch das Büro zur Ausstattung gehört: Denn es kann die Arbeitnehmer inspirieren und Identifikation stiften. Bietau: „Die Gestaltung und das Büro an sich sind Dienstleister für die Firma und die Angestellten.“ Besonders für das Einstellen neuer Kollegen, aber auch für regelmäßige, reale Treffen von Abteilungen hat das Büro deshalb als Ort der Begegnung eine hohe Relevanz. „Homeoffice funktioniert mit eingespielten Mitarbeitern, neue Kollegen aber müssen besonders zu Beginn die Chance haben, mehrere Wochen ins Büro zu kommen“, betont Zingg.


    Vertrauen ist Teil der Transformation

    Vertrauen ist der größte Teil der Transformation: Auf dem Weg zur Entscheidung liegt zwischen der Gewissheit und Ungewissheit immer eines: das Vertrauen. Noch immer agieren viele Betriebe aber mit dem Credo aus der Zeit der Industrialisierung, das das Überwachen und Optimieren von Arbeitsprozessen bis ins kleinste Detail fordert – und einige Führungskräfte sind noch immer so sozialisiert, dass sie nachverfolgen müssen, ob ihre Mannschaft eine ordent‧liche Arbeit leistet. Menschen, die überwacht werden, fühlen sich nicht wohl. Sie können ihr Unternehmen in einem überwachten Umfeld ebenso hintergehen. „Erfolg lässt sich nur sichern, wenn eine Firmenkultur von Vertrauen geprägt ist“, sag Bietau. In einem vertrauensvollen Umfeld würden Firmen „kleine Unternehmer“ schaffen.

    Unternehmenskultur ist der soziale Klebstoff
    Unternehmenskultur ist der soziale Klebstoff für den Zusammenhalt: Wozu ein Büro, wenn ein Großteil der Arbeit von zu Hause erledigt werden kann? Viele Beschäftigte vermissen im Homeoffice vor allem die menschliche Interaktion. Das Wir-Gefühl nimmt ab, da die Prozesse durch das Homeoffice noch zerstückelter werden. „Die Philosophie eines Unternehmens lässt sich schwer auf das Virtuelle übertragen. Arbeitnehmer, die nur von zuhause arbeiten, fehlt die enge Bindung zur Firma – der soziale Klebstoff, die Identifikation mit dem Unternehmen gerät abhanden“, warnt Bietau. Die Folge: Immer mehr Betriebe haben Probleme, Fachkräfte zu binden. „Wollen die Firmen qualifiziertes Personal langfristig halten, muss es das gemeinschaftliche Büro weiter geben. Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie wird das Büro wieder wichtiger werden. Unternehmen sollten sich deshalb aktuell auf die Situation danach vorbereiten“, ergänzt Bietau. Denn die Anforderungen an die Arbeitsstätten haben sich geändert, besonders die Flächennutzung zugunsten von Qualität und gemeinschaftlicher Kommunikation. Der kulturelle Klebstoff, die Identifikation mit dem Betrieb kann durch Zusammentreffen erneuert werden. Veranstaltungen, auf denen die ganze Belegschaft zusammenkommt, werden gefragter sein denn je.

    Nur flexible Büros sind nachhaltige Büros
    Nur flexible Büros sind nachhaltige Büros: Ob eine Firma morgen mehr oder weniger Fläche benötigt, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Es kommt auf die Branche und ihre Bedürfnisse an. Firmen müssen Analysen des aktuellen Bestands aber zulassen. „Je besser die Prüfung des Bedarfs und des Status quo ist, desto besser lässt sich eine Arbeitswelt umsetzen, mit der sich Unternehmensziele realisieren und Visionen entwickeln lassen“, sagt Bietau. Doch Bedürfnisse können sich ändern, ein gutes Design hält aber Veränderungen aus. Ein Fundament dafür sind flexible Grundrisse und Büroausstattungen, die sich umstellen und verändern lassen. Der wichtigste Faktor sind dabei die Mitarbeiter. Ihr frühzeitiges Einbinden in den Prozess hilft, nachhaltige Visionen und Konzepte zu entwickeln.

    pi

    Weitere Infos unter: [link|http://www.cs-mm.com]www.cs-mm.com[/link]

  • Tabaksteuer: Schwacher April

    BERLIN // Der April war in Sachen Tabaksteuer kein besonders guter Monat für den Staat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Einnahmen um 10,7 Prozent auf knapp 1,462 Milliarden Euro (2020: gut 1,637 Milliarden Euro).

    Minus bei Zigaretten
    Der Rückgang wurde vor allem durch ein massives Minus bei Zigaretten (Rückgang um 12,5 Prozent) verursacht. Demgegenüber stand ein Plus von 10,1 Prozent auf 7,4 Millionen Euro bei Zigarren und Zigarillos sowie ein Zuwachs von 30,0 Prozent auf 22,4 Millionen Euro bei Pfeifentabak, wobei Tabak für Tabakerhitzer und Wasserpfeifentabak enthalten sind.


    Steuerzeichen

    Der Bezug von Steuerzeichen lässt auch für den Mai nicht allzu viel erwarten. Die Hersteller orderten (netto) Marken für gut 1,246 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat waren das 14,4 Prozent weniger, gegenüber dem Vorjahresmonat nahm der Betrag um 5,1 Prozent zu.

    Offenbar haben einige Unternehmen den April zu optimistisch eingeschätzt. Im März nämlich lag der Netto-Bezug von Steuerzeichen bei Zigaretten um 74,8 Prozent höher als im Februar, bei Feinschnitt waren es 61,2 Prozent. Diese zu positive Erwartung wurde jetzt korrigiert.

    pi

  • Mehr offene Stellen

    NÜRNBERG // Im ersten Quartal 2021 gab es bundesweit gut 1,1 Millionen offene Stellen – gegenüber dem ersten Quartal 2020 ein Zuwachs um 42 000. Das entspricht einer Steigerung von rund vier Prozent. Gegenüber dem vierten Quartal 2020 sank die Zahl der offenen Stellen um 56 000 oder knapp fünf Prozent. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Einzelhandel stark betroffen
    In Westdeutschland waren 874.000 offene Stellen im ersten Quartal 2021 zu besetzen, in Ostdeutschland 253.000. Die Wirtschaftszweige Handel und Kfz-Reparatur hatten mit 115.000 offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahresquartal 23 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal 16 Prozent weniger offene Stellen zu besetzen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist der prozentuale Rückstand hier am größten. „Von der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Lockdown ist besonders der Einzelhandel weiter stark betroffen“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis.

    red

  • Handel ruft Aktion ins Leben

    FRANKFURT / MAIN // Start der Kampagne [link|http://www.dauerhaft-geschlossen.de]„Dauerhaft geschlossen“[/link] – der Bundesverband der Lotto-Toto-Verkaufsstellen (BLD) hat den Entwurf des Bundesfinanzministeriums zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz kritisiert.

    Dieses riskiere fahrlässig die zukünftigen Steuereinnahmen des Bundes und das Austrocknen des lokalen Handels durch das Stärken der organisierten Kriminalität, indem der Entwurf in seiner aktuellen Form Auslandskäufe für Raucher attraktiver mache. Der Gesetzesentwurf verfehle all seine Ziele und stelle eine Bedrohung für den Handel dar: „Dieser Entwurf macht keinen Sinn, er gefährdet die wirtschaftliche Grundlage unsere Läden und lockt unsere Kunden ins benachbarte Ausland oder auf den Schwarzmarkt.“

    Ankündigungen aus dem Bundesfinanzministerium
    Die neuesten Ankündigungen aus dem Bundesfinanzministerium zum Thema Tabaksteuermodernisierungsgesetz sieht Günther Kraus, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands Lotto-Toto-Verkaufsstellen Deutschland, sehr skeptisch: „Da sollen neuartige Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer, die ein zusätzliches Angebot an unsere Kundschaft darstellen, verteuert werden, obwohl wir schon jetzt versuchen, uns aus einer wirtschaftlich schwierigen Situation heraus zu kämpfen. Und dennoch sollen die Preise für solche Produkte in Deutschland ab kommendem Jahr fast verdreifacht werden. Das will mir absolut nicht in den Sinn – das ist doch ein Denkfehler“, sagt Kraus.


    Geschäftsgrundlage in Gefahr

    Er sieht die Geschäftsgrundlage der knapp 100.000 Mitarbeiter in rund 24.000 Geschäften, die der BLD vertritt, existenziell gefährdet. „Weil unsere Kunden so ins Ausland gelockt werden. Eine Fahrt dorthin zum Spar-Einkauf wird richtig attraktiv, wenn manche Tabakprodukte dort zwei Drittel günstiger sind. Oder sie kaufen gleich auf dem Schwarzmarkt“, mahnt Kraus. Und dabei sei das Geschäft der Toto-Lotto-Läden während der Corona-Pandemie bereits defizitär, denn staatliche Unterstützung habe trotz schwierigstem Umfeld niemand erhalten.

    Der Verband hat jetzt für seine Mitglieder mit Unterstützung des BTWE Handelsverband Tabak und von Philip Morris Deutschland eine Initiative ins Leben gerufen, die die Aufmerksamkeit auf diese Problematik lenken soll. Auf der Website www.dauerhaft-geschlossen.de können sich Fachhändler als Unterstützer eintragen. Über Anzeigen in lokalen Medien, Presse-Arbeit und POS-Material wird darauf hingewiesen, dass die Zukunft des Fachhandels und das Gemeinschaftsleben in Gemeinden in Gefahr sind.

    Nahversorgung sichern
    Kraus betont in diesem Zusammenhang, dass die BLD-Mitglieder besonders in Zeiten der Corona-Pandemie in den Städten, Dörfern und Gemeinden die Fahne für die Nahversorgung hochgehalten hätten: Für viele Menschen ist in Zeiten der sozialen Isolation der Toto-Lotto-Laden der einzige Ort, um der Einsamkeit zu entkommen. „Ein Plausch hier, eine Zeitung oder eine Tasse Kaffee dort – man sollte auch die soziale Funktion der Toto-Lotto-Läden nicht unterschätzen. Es gab Zeiten, da waren durch den Lockdown die Innenstädte wie ausgestorben, wären wir nicht gewesen. Das hat für die Bürger auch gleich ein ganz anderes Sicherheitsgefühl ergeben“, betont Kraus. Niemand sei gern in einer „heruntergefahrenen“ Innenstadt unterwegs.

    Appell an Konsumenten
    Der BLD-Chef: „Das Bundesfinanzministerium erkennt unser Angebot und auch die Nöte der lokalen Bevölkerung anscheinend gar nicht an. Das ist wirklich tragisch, aber deswegen appellieren wir an alle Unterstützer des lokalen Einzelhandels und an alle Betroffenen, uns dabei zu unterstützten!“

    Zusammenfassend könne man schlussfolgern, dass dieser Gesetzesentwurf auf allen Ebenen die falschen Impulse setze. Aus diesem Grund habe der Verband sich entschlossen, die Initiative „Dauerhaft geschlossen“ ins Leben zu rufen.

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    Weitere Infos unter: [link|http://www.dauerhaft-geschlossen.de]www.dauerhaft-geschlossen.de[/link]