Schlagwort: EU

  • Rauchfrei bis zum Jahr 2030

    LONDON // In Großbritannien geht es Rauchern jetzt an den Kragen – endgültig, glaubt man einem Bericht der „Daily Mail“. Der Tageszeitung liegt nach eigenen Angaben ein Papier vor, das Gesundheitsminister Matt Hancock in diesen Tagen vorstellen will. Demnach soll das Königreich bis zum Jahr 2030 komplett rauchfrei sein. Aktuell hat der Inselstaat mit 14,9 Prozent die zweitniedrigste Raucherquote Europas (nach Schweden).

    Wird das „extrem herausfordernde“ Vorhaben umgesetzt, dann kommen auch auf die Tabakkonzerne erhebliche Ausgaben zu. Sie sollen sich an den Kosten für Anti-Rauch-Programme beteiligen. Außerdem könnten sie verpflichtet werden, jeder Packung Kurzanleitungen zum Rauchstopp beizulegen. Ziel ist es, Krankenkassen und Gesundheitsämter finanziell zu entlasten.

    Wer auf Nikotin nicht verzichten will, dem wird der Konsum von E-Zigaretten nahegelegt – wie ihn der National Health Service als Tabakalternative seit Jahren ohnehin propagiert. Über die Haltung gegenüber Tabakerhitzern wie Iqos (Philip Morris) oder Glo (BAT) ist dem Papier zufolge noch nicht entschieden.

    Bislang hatte die Regierung sich zur Aufgabe gemacht, die Raucherquote bis zum Jahr 2022 auf zwölf Prozent zu senken. Laut Hancock gibt es soziale Unterschiede im Rauchverhalten. So würde in Westminster eine von 50 Schwangeren rauchen, im strukturschwachen Blackpool sei es dagegen jede vierte.

    red

    (DTZ 29/19)

  • Mehr Arbeitslose

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung weist mit 102,1 Punkten zwar noch einen guten Stand aus. Die Arbeitslosigkeitskomponente hat allerdings abermals nachgegeben und zeigt saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten an.

    Die Arbeitslosigkeitskomponente ging um 0,9 auf 98,3 Punkte zurück und liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Die Arbeitsagenturen erwarten in den kommenden Monaten höhere Arbeitslosenzahlen“, sagt Enzo Weber vom IAB. Dahinter stehe die schwache Wirtschaftsentwicklung, welche die Jobchancen schmälere. So etwa in der Zeitarbeit, die früh auf Konjunkturschwankungen reagiert.

    Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Juni um 0,2 Punkte gesunken. Der aktuelle Stand von 106,0 Punkten lässt aber weiter steigende Beschäftigtenzahlen erwarten. „Die Beschäftigung ist gegenüber konjunkturellen Schwankungen viel robuster als früher – selbst in einem Konjunkturabschwung gibt es noch einen positiven Ausblick“, so Weber. Die Entwicklung werde aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren abflachen.

    pnf

    (DTZ 28/19)

  • VdR sieht bei individueller Freiheit „Alarmstufe rot“

    BERLIN // Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) in Berlin standen die neue Struktur und die sich daraus ergebenden Vorteile im Mittelpunkt des Dialogs. Nachdem die Zigarettenkonzerne die mittelständisch geprägte Interessengemeinschaft verlassen haben, begründen sich ein klares Mittelstandsmandat und eine Konzentrierung auf den im Trend liegenden Sektor „Genuss“.

    Um so mehr, so der Vorsitzende des VdR, Patrick Engels, sei das regulatorische Bürokratiemonster Track & Trace, das die EU auf den Weg gebracht hat, abzulehnen. Dass auch in Deutschland alle Warenströme von Zigaretten und Drehtabak rückverfolgbar sind – vom Tabakhersteller bis zum Kiosk, koste die Mitgliedsunternehmen des VdR nach Verbandsangaben Unsummen und ist kein Schritt auf dem Weg, Schmuggel nachhaltig einzudämmen. Doch die Rauchtabakindustrie kämpft weiter damit, die schlimmsten Folgen des Gesetzes abzumildern.

    Engels, der gerade ins Kuratorium des Lebensmittelverbandes Deutschland gewählt wurde, betonte, wie wichtig die Zugehörigkeit und Zusammenarbeit mit starken Partnern heutzutage sei – national wie auf europäischer Ebene. Man sei ansonsten der Verbots-Bürokratie bedingungslos ausgeliefert.

    „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig.“
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster hob in seiner Grundsatzrede auf die Gefahr der Umerziehungsgelüste eines allumfassend regeln wollenden Staates ab: „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig. Der Idee eines aufgeklärten mündigen Bürgers wird die belehrende Erziehung durch grüne Politik und subventionsnaher Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) entgegengesetzt. Wir müssen energisch gegen die Einschränkungen individueller Freiheiten kämpfen. Es ist Alarmstufe rot.“ Von Foerster vermisst mehr denn je einen gesellschaftlichen Liberalismus, der für die Freiheitssehnsüchte des Menschen kämpfe.

    Er gab auch einen Ausblick auf das 100-Jahre-Jubiläum im kommenden Jahr. Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie ist die älteste Stimme der Tabakwirtschaft in Deutschland. Nach dem Ausscheiden der Industrie hat der Verband aktuell (Stand: 1. Juli) 13 Mitgliedsunternehmen. Seit 1920 besitzt der VdR eine starke Verankerung im deutschen Mittelstand und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit.

    Im Mittelpunkt steht die wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt von Tabak in Deutschland und auf europäischer Ebene. Tabakkultur in Deutschland sei eng verbunden mit den Werten Verantwortung, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, ganz besonders im Hinblick auf den Jugendschutz.

    vi

    (DTZ 26/19)

  • Neuwahlen beim BdZ

    BERLIN // Auf seiner Mitgliederversammlung am 29. Mai hat der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) einen neuen Vorstand gewählt.

    Nach langjähriger Mitarbeit sind Gerd Schäfers (Dannemann) und Philipp Schuster (August Schuster) aus dem BdZ-Vorstand ausgeschieden. Neu gewählt wurden Gregor Meier-Pohlmann (Dannemann) und Annemarie Schuster (August Schuster). Als Vorsitzender des BdZ wurde Peter Wörmann (Woermann Cigars) bestätigt, sein Stellvertreter ist Gregor Meier-Pohlmann. Weitere Mitglieder des BdZ-Vorstandes sind Rainer Göhner (Arnold André), Mark Hofmann (Agio) und Olaf Ruf (Davidoff).

    vi

    (DTZ 24/19)

  • „Präsidium arbeitsfähig“

    DRESDEN // Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, ist neuer Präsident im BTWE Handelsverband Tabak. Das gab der Verband im Rahmen seiner Jahrestagung am vergangenen Wochenende bekannt. Löffler folgt auf den vor einigen Monaten verstorbenen Rainer von Bötticher. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Hironymus Joußen gewählt, der damit auf den ebenfalls verstorbenen Gerhard Huber aus Freiburg folgt.

    Neuer Schatzmeister des BTWE ist Martin Jonas aus Bremen. Im Amt bestätigt wurde Johannes Lomberg, der auch künftig das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet. Damit, so BTWE-Geschäftsführer Dieter Rangol, sei das Präsidium wieder komplett und arbeitsfähig.

    red

    (DTZ 23/19)

  • Rewe übernimmt Lekkerland

    KÖLN / FRECHEN // Die Rewe Group und die Lekkerland Gruppe wollen durch den Zusammenschluss beider Unternehmen einen neuen strategischen Geschäftsbereich „Convenience“ innerhalb der REWE Group gründen. Zu diesem Zweck erwirbt die REWE Group die Lekkerland Gruppe durch Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Lekkerland AG & Co. KG.

    Dies gaben heute der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Lionel Souque, und der CEO der Lekkerland AG & Co. KG, Patrick Steppe, bekannt. Der geplante Zusammenschluss der Unternehmen steht unter dem Vorbehalt der Freigaben durch die Wettbewerbsbehörden.

    Die Unterwegsversorgung zählt zu den Bereichen mit den größten Wachstumsperspektiven im Lebensmittelhandel. Die Kompetenz von REWE in den Bereichen Ware und Category Management sowie die logistische Leistungsfähigkeit und vielfältige Großhandels-Expertise von Lekkerland ergänzen sich ideal. Von der Kombination der Stärken der REWE Group und der Lekkerland Gruppe werden Großhandelskunden und Endverbraucher gleichermaßen profitieren.

    Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group erklärte dazu: „Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Denn nicht nur junge Menschen kaufen und verzehren Mahlzeiten und Snacks immer öfter unterwegs. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren unsere Convenience-Sortimente kontinuierlich erweitert und qualitativ verbessert. Die Kombination dessen mit der spezialisierten Logistik und der umfassenden Großhandels- und Convenience-Expertise von Lekkerland ist ein überzeugendes Erfolgsrezept für die Zukunft in einem wichtigen Segment des Lebensmittelmarktes. Das gilt hier in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland, wo Lekkerland tätig ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen.“

    Patrick Steppe, CEO der Lekkerland AG & Co. KG, sagte: „Die Aktivitäten und Kompetenzen von REWE und Lekkerland sind im hohen Maße komplementär und eröffnen beiden Partnern neue Perspektiven. Wir als Großhändler und REWE mit seiner Waren- und Einzelhandelskompetenz haben zusammen über 150 Jahre Erfahrung. Nicht zuletzt aufgrund unserer jeweiligen Unternehmenswerte denken und agieren wir sehr ähnlich, wenn auch auf unterschiedlichen Absatzstufen. Unsere Kunden als auch die Endverbraucher werden von attraktiven Shopping-Erlebnissen und Dienstleistungen in der Unterwegsversorgung profitieren.“
    Die REWE Group und Lekkerland haben vereinbart, über vertragliche Details des Zusammenschlusses Stillschweigen zu bewahren.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • Stühlerücken beim BTWE

    RÖSRATH // Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, ist neuer Präsident im BTWE Handelsverband Tabak.

    Das gab der Verband im Rahmen seiner Jahrestagung am vergangenen Wochenende bekannt. Löffler folgt auf den vor einigen Monaten verstorbenen Rainer von Bötticher. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Hironymus Joußen gewählt, der damit auf den ebenfalls verstorbenen Gerhard Huber aus Freiburg folgt.

    Neuer Schatzmeister des BTWE ist Martin Jonas aus Bremen. Im Amt bestätigt wurde Johannes Lomberg, der auch künftig das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet. Damit, so BTWE-Geschäftsführer Dieter Rangol, sei das Präsidium wieder komplett und arbeitsfähig.

    red

    (DTZ 22/19)

  • Anti-Filter-Richtlinie

    BERLIN // Der Rat der Europäischen Union hat vor wenigen Tagen eine neue Richtlinie verabschiedet, mit der die Herstellung und Benutzung von Einwegartikeln aus Plastik eingeschränkt wird.

    Neben Tellern und Besteck, Strohhalmen und Wattestäbchen sind auch Zigarettenfilter betroffen, sofern sie Plastik beinhalten. Folge der Richtlinie ist eine erweiterte Herstellerverantwortung. Das bedeutet: Die Anbieter entsprechender Zigaretten müssen für die Entsorgungskosten aufkommen. Außerdem ist ein weiterer Warnhinweis geplant.

    red

    (DTZ 22/19)

  • DZV gegen Track & Trace

    BERLIN // Seit 20. Mai müssen alle produzierten Zigaretten- und Feinschnittpackungen mit individuellen Packungs-Codes gekennzeichnet sein, um die Packungen in der Lieferkette lückenlos zu verfolgen. Dazu hat jetzt der Deutsche Zigarettenverband (DZV) Stellung genommen.

    Die europäische Tabakproduktrichtlinie 2014 / 40 / EU schreibt vor, dass die Branche ein europaweites elektronisches Rückverfolgbarkeitssystem – Track & Trace (T&T) – etablieren muss. Damit soll der illegale Handel mit Tabakwaren bekämpft werden. Vor dem Stichtag produzierte Packungen ohne Code dürfen jedoch noch für eine Übergangszeit von einem Jahr verkauft werden.

    „Die Industrie hat in den letzten zwei Jahren mit einem hohen finanziellen Aufwand im dreistelligen Millionenbereich ihre Produktions- und Logistikprozesse umgestellt. Auf Seiten der EU kam es dagegen immer wieder zu Verzögerungen, kurzfristigen Änderungswünschen und IT-Pannen. Stabil läuft das System bis heute nicht. Deshalb kann von einem reibungslosen Start nun wirklich keine Rede sein“, sagt dazu Jan Mücke, Geschäftsführer des DZV. Die Einführung von Track & Trace für Tabakerzeugnisse sei eine Zumutung für die deutsche Wirtschaft.

    Die individuellen Packungs-Codes für in Deutschland verkäufliche Zigaretten- und Feinschnittprodukte werden von den Herstellern bei der nationalen Ausgabestelle, der Bundesdruckerei, elektronisch bezogen und dann auf die Packungen aufgedruckt. Alle am Handel mit Tabakwaren beteiligten Unternehmen müssen sich bei der Bundesdruckerei registrieren lassen; neben Herstellern und Importeuren sind das 90 000 Händler mit bis zu 400 000 Standorten und Verkaufsstellen in Deutschland. Die Registrierung ist Voraussetzung dafür, dass die T&T-Daten, darunter das Produktionsdatum und der Produktionsort, Versandwege, Versender und Empfänger der Waren, in der Lieferkette erfasst und in der zentralen EU-Datenbank verarbeitet werden können.

    „Die deutsche Tabakwirtschaft wurde seit dem Inkrafttreten der EU-Tabakprodukt-Richtlinie mit einer Vielzahl neuer bürokratischer und teurer Regulierungen überzogen. So wurden erst 2016 Schockbilder auf Tabakverpackungen in Europa eingeführt, 2019 das Track-und-Trace-System und schon im nächsten Jahr folgt das Mentholverbot. Deshalb sind weitergehende Regulierungsforderungen wie nach einem Totalwerbeverbot, die von Teilen der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD erhoben werden, völlig aus der Zeit gefallen“, erklärt Mücke weiter, „Fakt ist, dass durch Track und Trace lediglich legale Tabakwaren in der legalen Lieferkette überwacht werden. Illegale Produktionsstätten, Schmuggelwaren und Fälschungen werden von dem System nicht erfasst. Durch diese Formen der Organisierten Kriminalität entgehen den Mitgliedstaaten europaweit mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr an Steuereinnahmen.“

    vi

    (DTZ 22/19)

  • Bahnhofsbuchhandel zeigt Flagge für Europa

    DÜSSELDORF // Unter dem Motto „YOUROPE“ starten die deutschen Bahnhofs- und Flughafen-Buchhändler diese Woche eine gemeinsame Initiative zur Teilnahme an der Europawahl. Erstmals sollen in der kommenden Woche alle Digital-Signage-Bildschirme in den Geschäften der Buchhändler parallel geschaltet werden und mehrmals täglich zur Teilnahme an der Wahl am 26. Mai auffordern. An der Aktion nehmen 130 Filialen mit rund 300 Bildschirmen teil.

    „YOUROPE – Am 26. Mai ist Europawahl“ und „YOUROPE – Gestalte Europa mit. Gehe wählen.“ – das sind die Kernaussagen der Initiative der Bahnhofs- und Flughafenbuchhändler. Torsten Löffler, der Vorsitzende des Verbands Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB) und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, stellt dazu fest: „Freie Wahlen in Deutschland und Europa sind die Basis unserer Grundordnung, Meinungs- und Pressefreiheit sind maßgebliche Rechte, die wir über alle Staats- und Parteigrenzen hinweg aktiv verteidigen wollen. Mit der Aufforderung zur Teilnahme an der Europawahl unterstützt der VDBB mit einer Stimme die europäische Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit.“

    Oliver Hempel, Mitglied VDBB-Marketingkommission und bei Lagardère Travel Retail Deutschland als Executive Vice President verantwortlich für Strategie und Innovation, ergänzt: „Moderne Marketing-Tools wie unsere Digital-SignageBildschirme sind ideale Instrumente, um viele Kunden und Reisende an Bahnhöfen und Flughäfen für diese wichtige Sache anzusprechen. Erstmals werden alle Bildschirme eine Woche lang eine gemeinsame Botschaft transportieren. Das ist koordiniertes Marketing für die Grundlagen unserer Demokratie.“

    pi

    (DTZ 21/19)