Schlagwort: Zigarette

  • November-Kampagne in Frankreich

    PARIS // Die Confédération des Buralistes hat für November „Le Mois de la Vape“ (deutsch: Monat des Dampfens) ausgelobt. Mit dieser Kampagne stellt der Fachhandelsverband die E-Zigarette stärker in den Mittelpunkt.

    Zielgruppe der Aktion sind erwachsene Raucher, die statt Zigarette zu rauchen künftig zum E-Produkt wechseln sollen, erklärt der Verband. Dazu erhalten die Händler Informationsmaterial für ihre Geschäfte, das aus Plakaten, Hintergrundinformationen und Checklisten für die Kundengespräche besteht. Ein Grund für die 30-Tage-Kampagne ist neben der Gesundheit vor allem der Wunsch nach mehr Diversifikation im Fachhandelsangebot. Vorbild der französischen Initiative ist der britische „Stoptober“.

    In Großbritannien werden Raucher seit 2012 dazu aufgerufen, im Oktober mit dem Rauchen aufzuhören und stattdessen Alternativen wie die E-Zigarette zu nutzen. Dort organisiert die britische Gesundheitsbehörde Public Health England die Abläufe.

    kes

    (DTZ 46/19)

  • E-Zigarette besser als ihr Ruf

    FRANKFURT // Nach den jüngsten Todesfällen im Zusammenhang mit so genannten „E-Joints“ in den USA haben rund 50 Wissenschaftler und Gesundheitsexperten die E-Zigarette gegen Kritik verteidigt und den Unterschied zu „E-Joints“ betont.

    Die Klarstellungen erfolgten im Rahmen der 2. Fachtagung „E-Zigaretten und ihre Bedeutung für Rauchentwöhnung“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS). Dort verwiesen die Fachleute auf die gesundheitspolitischen Chancen, die die E-Zigarette für den Rauch-Stopp biete – und stellten das deutlich geringere Gesundheitsrisiko im Vergleich zur herkömmlichen Tabakzigarette heraus.

    Undifferenzierte Auseinandersetzung in Deutschland
    Tagungsveranstalter Heino Stöver, Suchtforscher an der FUAS: „Die Todesfälle in den USA sind bestürzend. Gleichwohl beobachten wir in der deutschen Öffentlichkeit eine sehr undifferenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen. Denn Schuld tragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen spezielle Substanzen, mit denen die THC-Öle der ‚E-Joints‘ gestreckt wurden. Die herkömmliche E-Zigarette hat damit gar nichts zu tun. E-Zigaretten-Liquids unterliegen in Deutschland einer strengen Regulierung. Gefahr geht dagegen vor allem von Flüssigkeiten und Geräten aus, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.“

    E-Zigarette bietet große Chance für die Gesundheitspolitik
    Tatsächlich biete die E-Zigarette weiterhin große Chancen für die Gesundheitspolitik. Die E-Zigarette, so die einhellige Meinung der anwesenden Tagungsreferenten, ermögliche es vielen Rauchern, von der klassischen Tabakzigarette loszukommen. „Jährlich sterben in Deutschland mehr als 100 000 Menschen an den Folgen des klassischen Rauchens“, so Stöver. „Das darf die Gesundheitspolitik nicht hinnehmen. Ziel muss sein, dass möglichst niemand mehr zur Tabakzigarette greift. Die E-Zigarette kann dabei helfen, da sie vielen Rauchern den Rauch-Stopp erleichtert und die Gesundheitsrisiken minimiert.“

    Zu dieser und ähnlichen Einschätzungen kamen neben Stöver zahlreiche weitere Referenten der Fachtagung. Zu ihnen zählten unter anderem Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), der Gesundheitsjournalist Dietmar Jazbinsek, Leonie Brose vom UK Centre for Smoking and Alcohol Studies, die über die Rolle der E-Zigarette in der britischen Gesundheitspolitik berichtete, sowie Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

    Keine erhöhten Risiken erkennbar
    Der in dieser Behörde zuständige Toxikologe Henkler-Stephani sieht auch nach den beunruhigenden Entwicklungen in Übersee keinen Grund, die Bewertungen hinsichtlich der Schadstoff- und Suchtrisiken von E-Zigaretten zu ändern. „Es sind keine erhöhten Risiken für Produkte aus dem deutschen und dem europäischen Fachhandel erkennbar“, erklärte der Experte zum Auftakt der Fachtagung. „Das heißt aber nicht etwa, dass wir die E-Zigarette empfehlen.“ Henkler-Stephani weiter: „Ich denke, wir sollten die Serie schwerer Erkrankungen nicht herunterspielen, aber auch nicht in unnötige Sorge verfallen.“

    Unabhängig von der Fachtagung hat sich inzwischen ein weiterer renommierter Wissenschaftler zu Wort gemeldet. Martin Dockrell, der Leiter der Tabakkontrolle bei Public Health England, machte in einem TV-Interview deutlich: „Der Ausbruch der Erkrankungen in den USA hat überhaupt nichts mit regulären E-Zigaretten zu tun, sondern mit ‚E-Joints‘. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“

    In den vergangenen Wochen waren die Umsätze der Branche auch in Europa teils um bis zu ein Drittel eingebrochen.

    red

    (DTZ 43/19)

  • Streit eskaliert – Dampfer verunsichert

    DORTMUND // Noch ist der Anteil der E-Zigarette am deutschen Tabakmarkt gering. Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), bezifferte ihn anlässlich der InterTabac 2019 mit knapp 670 Millionen Euro fürs laufende Jahr – das ist ein Marktanteil von etwa 2,5 Prozent. Aber: Die Branche legt deutlich zu. Das zeigte sich auch auf der Leitmesse.

    Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) ist übrigens etwas vorsichtiger in seiner Schätzung: Er geht von einem Umsatz zwischen 570 und 650 Millionen Euro für 2019 aus – ein Plus von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Bündnis für Tabakfreien Genuss dagegen rechnet zwar ebenfalls mit einem Plus von 25 Prozent, geht aber dabei wie der DZV von einem Jahresumsatz von 670 Millionen Euro aus.


    Neue Aromen, differenzierte Nikotinstärken und neue Hardware

    Neue Aromen, differenziertere Nikotinstärken und zum Teil auch neue Hardware wie Ultraschall-Dampfgeräte sollen dafür sorgen, dass die Branche weiter zügig wächst. Wichtigstes Argument: Die Gesundheit der Raucher, die nur durch den Umstieg aufs Dampfen geschützt werden könne – die gleiche Zielrichtung, die auch Philip Morris mit seinem Tabakerhitzer Iqos verfolgt.

    Was jedoch die Gemüter auf der diesjährigen InterTabac am meisten erhitzte, war die Auseinandersetzung zwischen Niko Liquids und Juul. Dabei hatte Niko Liquids zwei Beschlüsse des Landgerichts Düsseldorf erwirkt. Damit wurde Juul einerseits untersagt, Liquid-Kartuschen zu vertreiben, deren Nikotingehalt von dem auf der Verpackung angegebenen abweicht; Niko Liquids hatte nach eigenen Angaben in eigenen Messungen teils erheblich nach unten abweichende Nikotinmengen festgestellt. Zum zweiten geht es um ein fehlendes Recycling-Symbol auf den Verpackungen der Geräte.

    Juul und Niko Liquids argumentieren
    Auf Anfrage erklärte Juul, das Unternehmen sei in den vergangenen sechs Wochen von einem deutschen Wettbewerber mit rechtlichen Schritten angegangen worden. Diese stünden offensichtlich im Zusammenhang mit Verkaufsplänen des entsprechenden Unternehmens an Juul. Juul halte diese Drohungen für unangebracht und unverhältnismäßig und werde den Forderungen nicht nachgeben.

    Juul weiter: Das beanstandete Recycling-Symbol auf den Verpackungen und Produkten von Juul habe keinen Einfluss auf die Qualität des Produkts oder die Verwendung durch den Verbraucher. Juul wollte diese Entscheidung unverzüglich anfechten: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte in Deutschland sowohl mit der deutschen als auch mit der EU-Gesetzgebung in Einklang stehen.“

    Dagegen erklärte Stephan Endler von Niko Liquids, er bedauere sehr, dass die junge Branche mit all ihren Chancen durch das Verhalten einzelner einen solchen Rückschlag erhalte. Endler weiter: „Ich plädiere für einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die jeder verbindlich einzuhalten hat.“

    Die öffentliche Auseinandersetzung trifft die Branche – nach den Schreckensmeldungen aus den USA – zur Unzeit. Fest steht, dass gerade in sozialen Medien viel Halb- oder Unwahrheiten zu dem Fall kommuniziert werden. Das dürfte die Konsumenten weiter verunsichern. Die Umsatzprognosen werden somit Makulatur.

    max

    (DTZ 40/19)

  • Appell an den E-Zigaretten-Handel

    HAMBURG // Weiter verunsichern Medienberichte aus den USA Händler und Konsumenten. DTZ fragte bei Dustin Dahlmann, Vorsitzender im Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), nach.

    Welche aktuellen Informationen aus den USA liegen Ihnen vor?
    Dustin Dahlmann: Die Gesundheitsbehörden der betroffenen US-Bundesstaaten haben eine Vielzahl der Fälle ausgewertet. Über 90 Prozent der Betroffenen haben zugegeben, illegales THC-Öl verwendet zu haben. Das Ganze hat also überhaupt nichts mit der regulären E-Zigarette zu tun. Schon gar nicht mit den in der EU regulierten Geräten und Liquids.

    Viele E-Zigarettenhändler in Deutschland fühlen sich von der Entwicklung überrollt. Was empfehlen Sie verunsicherten Händlern?
    Dahlmann: Die Verunsicherung ist nachzuvollziehen, da eine Vielzahl der Medien hierzulande sensationsorientierte Schlagzeilen produziert hat, die nichts mit der Realität zu tun haben. In der EU sind E-Zigaretten klar reguliert. Wir fordern, die Öffentlichkeit über die Fakten wahrheitsgemäß aufzuklären.

    Wie kann das gehen?
    Dahlmann: Es gibt hilfreiche Dokumente für den Handel, etwa eine Sammlung vernünftiger Experteneinschätzungen, die das BfTG veröffentlicht hat, und gutes Infomaterial von Seiten des Aktionsbündnisses Dampfen unter [link|http://www.ezigarettensindnichtschuld.de.]ezigarettensindnichtschuld.de [/link]. Jeder Händler, der Fragen hat, kann sich direkt an das BfTG wenden, per Mail info@bftg.org [link|mailto:info@bftg.org ] info@bftg.org [/link]oder per Telefon 030 - 209 240 80.


    Welchen Nutzen kann die E-Branche aus der Situation ziehen?

    Dahlmann: Sehr wichtig ist, dass die Branche zusammensteht und die aktiven Verbände in ihrer Arbeit unterstützt. Eine umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit, etwa durch groß angelegte Kampagnen, ist der wichtigste Schritt, um solchen geschäftsschädigenden Entwicklungen entgegen zu treten. Mein Appell: Kommt in die Verbände und unterstützt unsere Arbeit – wir müssen für die E-Zigarette kämpfen!

    schu

    (DTZ 40/19)

  • Die Gewinner der InterTabac-Stars 2019

    DORTMUND // Traditionell haben die Fachbesucher die Gewinner der von DTZ vergebenen InterTabac-Stars gewählt. Auf dieser und auf der folgenden Seite stellen wir Ihnen die Sieger in insgesamt neun Kategorien vor.

    [bul]Zigarette
    Erst im Frühling 2019 haben Hauser im deutschen Vertrieb und die bulgarische KTI als Hersteller und Markeninhaber die Zigarette King hierzulande in den Handel gebracht. Ein mutiger und vielversprechender Launch! Zeitgleich brachte Hauser übrigens „Corset“.

    [bul]Zigarre

    Scandinavian Tobacco hat zur InterTabac 2019 diesen vornehmen, milden bis mittelkräftigen Longfiller vorgestellt. Diese Zigarre gibt es in den Formaten Robusto und Gordo, die Tabake stammen aus Ecuador, Indonesien, Nicaragua und Kolumbien.

    [bul]Zigarillo

    Als Brazil Club und als Nicaragua Club hat Villiger seine neuen Zigarillos der Marke Corrida ausgestaltet. Die schmalen Rauchfreuden aus Kuba (Einlagetabak) fügen sich hervorragend in die Corrida-Familie ein und sind handüberrollt – ein seltener Qualitätsausweis.

    [bul]Zigarettenpapier
    Schlank und ungebleicht kommen die Active‘Tips von OCB daher. Das Produkt bedient so die ungebrochene Lust der Konsumenten auf möglichst natürliche Erzeugnisse. Ein Aktivkohlefilter und eine Keramikkappe zum Eindrehen sind inbegriffen.

    [bul]Pfeife
    Eine wunderbare Verbindung aus traditionsreichem Bruyère und einem modernen Keramikwerkstoff bietet die Pfeife Edgar. Die Form der wärmeableitenden Lamellen aus dem 3D-Drucker hat sich das Unternehmen im Motorbau abgeschaut.

    [bul]Kautabak
    Kautabak gibt es seit etwa 600 Jahren. Doch das Produkt unter der jungen Marke Epok hat mit traditionellem Kautabak kaum noch etwas zu tun. Epok ist weiß, appetitlich und ein echtes Trendthema besonders für Konsumenten, die nicht rauchen können oder dürfen.

    [bul]E-Zigarette

    Die Nachfrage nach schlanken, eleganten Pod-Systemen bei E-Zigaretten bedient Niko Liquids mit seiner neuen Evolo. Eine Palette an Aromen, Nikotinstärken und Liquids mit entspannendem CBD rundet das Angebot ab. Der Handel profitiert von tollen Displays.

    [bul]Newcomer des Jahres

    Zum ersten Mal hat Juul auf der InterTabac ausgestellt – und gleich eine der begehrten Auszeichnungen abgeräumt. Kein Wunder: Schließlich ist „juulen“ schon zum Synonym fürs Dampfen geworden. In Deutschland gibt es Juul seit rund zehn Monaten.

    [bul]Produktkonzept
    Seit drei Jahren stellt das Schweizer Unternehmen Zigaretten – teils mit Tabak – und andere Hanfprodukte her. Alle verwendeten Zutaten stammen aus der Schweiz. Trotz geringen THC-Gehalts sind Heimat-Zigaretten (noch) nicht in Deutschland erhältlich.


    red

    (DTZ 39/19)

  • Pharma sponsert Aktionsbündnis

    HAMBURG // Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) lässt sich offenbar seit Jahren von der Pharma-Industrie sponsern. Das ist das Fazit eines Beitrags in „Der Spiegel“. Dem Magazin liegen „interne Dokumente“ vor, die offenbar die Beziehung zwischen Pfizer und dem ABNR belegen.

    Hintergrund: Die Unternehmen verdienen viel Geld – der weltweite Umsatz liegt bei knapp 2,5 Milliarden US-Dollar (gut 2,2 Milliarden Euro) – mit Nikotin-Ersatzprodukten. „Der Spiegel“ legt nahe, dass die Beziehung von ABNR und Big Pharma bis heute andauert. So rede das Bündnis seit Jahren die E-Zigarette schlecht, die die wohl sinnvollste Maßnahme zur Rauchentwöhnung darstelle.

    „Der Spiegel“ zitiert den Berliner Gesundheitswissenschaftler Dietmar Jazbinsek: „Die Kampagne gegen die E-Zigarette ist die größte seit Gründung des ABNR.“ Stattdessen macht sich das ABNR vehement für – medikamentöse – Ausstiegshilfen der Pharmaindustrie stark. Das Hamburger Magazin stellt weiter fest: „Das Aktionsbündnis Nichtrauchen teilt auf Anfrage mit, seine kritische Haltung zur E-Zigarette sei ausschließlich wissenschaftlich begründet. Es nehme außerdem seit 2009 keine Spenden von der Pharmaindustrie mehr entgegen.

    red

    (DTZ 36/19)

  • E-Zigaretten aus dem Krankenhaus

    LONDON // Das klare Bekenntnis zur E-Zigarette als Alternative zur herkömmlichen Tabakzigarette wird in Großbritannien offensiv beworben – jetzt auch direkt im Krankenhaus. Im Sandwell General Hospital in West Bromwich und im City Hospital in Birmingham haben Besucher und Patienten die Option, E-Zigaretten und Zubehör direkt im Gebäude zu kaufen.

    Ein eigener Dampfer-Shop macht es möglich. Auf diese Weise soll der Tabakkonsum weiter eingedämmt werden, schreibt die „Times“. Die Geschäfte werden vom Sandwell and West Birmingham NHS Trust betrieben, der dies im Rahmen seiner Nichtraucher-Kampagne initiiert hat.

    red

    (DTZ 29/19)

  • Tabakpolitik neu ausrichten

    BERLIN // Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und die Deutsche Aids-Hilfe haben den [link|https://alternativer-drogenbericht.de/bericht-2019/]6. Alternativen Drogen- und Suchtbericht [/link]vorgelegt. Er stellt der Drogenpolitik der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus und verweist auf das Potenzial der E-Zigarette.

    Zu den Verantwortlichen zählen namhafte Wissenschaftler, unter anderem der Frankfurter Professor Heino Stöver und der Präventionsexperte Dietmar Jazbinsek. Bereits im Vorwort des Berichts finden die Autoren deutliche Worte: „Die nun ehemalige Drogenbeauftragte Marlene Mortler hat viel zu oft auf kompetente externe Beratung verzichtet und das Erfahrungswissen langjähriger Praktiker in Drogenhilfe und -politikverbänden sowie in der Selbsthilfe nicht abgerufen.“ Dazu sei eine „weitgehende Nichtbeachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse“ gekommen.


    „Tabak und Tabakkontrollpolitik“

    Den Schwerpunkt des jetzt vorgelegten Berichts bilden denn auch „Tabak und Tabakkontrollpolitik“. Die Autoren beanstanden darin unter anderem den deutschen Umgang mit der E-Zigarette. Sie fordern drei Säulen:
    Akzeptanz der E-Zigarette als Produkt zur Unterstützung von ausstiegswilligen Rauchern,
    öffentliche Kommunikation und Information der Vorteile des Produktes für klar definierte Zielgruppen und
    eine relative Besserstellung der E-Zigarette gegenüber der Tabakzigarette.

    Es müsse zudem sichergestellt werden, dass für E-Zigaretten geworben werden dürfe – ein Postulat, dass die Herausgeber bereits im 5. Bericht festgehalten hatten. Da die E-Zigarette ein effektives Mittel zum Rauchausstieg sei, solle die Kommunikation über diese Produkte erleichtert werden und sie vor allem als Unterstützung für ausstiegswillige Raucher im öffentlichen Diskurs platziert werden.

    Zugleich machen die Autoren deutlich, dass ein Werbeverbot mit dem Argument des Jugendschutzes wenig sinnvoll sei. Das Konsumverhalten hänge sehr viel stärker von dem des Freundeskreises ab als vom Werbekontakt: „Ein generelles Werbeverbot würde sich nur auf einen Bruchteil des Bruchteils von 0,7 Prozent der Jugendlichen auswirken, die regelmäßig oder täglich dampfen.“

    Das Fazit: Die Politik müsse sich neu orientieren. Für einen positiven Ansatz gebe es Beispiele aus anderen Ländern: „Wenn man erleben will, wie ein unverkrampfter und faktenbasierter Umgang mit der E-Zigarette geht, muss man nur nach Großbritannien schauen.“ Dort befassten sich sowohl die Politik als auch verschiedene Gesundheitsorganisationen seit Längerem unideologisch mit der E-Zigarette und ihrem Platz im Gesundheitswesen.

    Juul: Hype durch die Medien
    Unter dem Aspekt, dass der Markteintritt der amerikanischen Marke „Juul“ in Deutschland für zusätzliche Aufmerksamkeit für die Produktkategorie E-Zigarette gesorgt hat, ist auch das umfassende Kapitel des Berichts „Die Juul-Story“ interessant. Die Lifestyle-Dampfe wird dabei auch kritisch beleuchtet, aber: „Die Entwicklung der Umsatzzahlen macht deutlich, dass es nicht das Marketing des Herstellers war, das den Juul-Boom ausgelöst hat, sondern der Hype in den sozialen Medien und die Sensationsberichterstattung in der etablierten Presse.“ Viel wichtiger sei, dass – angesichts der gegenüber Tabakzigaretten geringeren Schädlichkeit – Juul und E-Zigaretten insgesamt auch enorme Chancen mit sich brächten.


    max

    (DTZ 28/19)

  • Freude für den Fiskus

    MAINZ // Bundesfinanzminister Olaf Scholz (Bild) freut sich über steigende Tabaksteuereinnahmen. Zwar fiel das Plus mit 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat im Mai geringer aus als im April (plus 16,1 Prozent) und im März (plus 18,9 Prozent). Dennoch erwies sich der Mai mit einem absoluten Aufkommen von fast 1,333 Milliarden Euro als besonders ertragreich.

    Besonders gut entwickelte sich nach einem sehr schwachen Januar (minus 37,6 Prozent) das Segment Zigarette, in dem die Konsumenten im Wonnemonat gut 1,137 Milliarden Euro Tabaksteuer zahlten. Das waren zwar nur 2,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2018; mit dem sehr erfreulichen März (plus 22,5 Prozent) und dem kaum weniger starken April (plus 16,1 Prozent) ist der Rückgang zum Jahresauftakt jedoch bereits mehr als ausgeglichen.

    Gegen den Trend schwächelten Zigarren und Zigarillos. Das Steueraufkommen beim Feinschnitt zeigt sich mittlerweile wieder sehr positiv. Und beim Pfeifentabak steigt das Steueraufkommen seit Jahresbeginn kontinuierlich – im März sogar mit 107,7 Prozent. Allerdings ist die Statistik hier durch Shisha-Tabak verfälscht.

    Der vorlaufende Indikator „Netto-Bezug von Steuerzeichen“ deutet zudem auf einen weiteren Aufwärtstrend mit schwächerer Dynamik hin.

    red

    (DTZ 25/19)

  • Dampfen ist nicht Rauchen

    BERLIN // Am 31. Mai findet der internationale Weltnichtrauchertaq statt. Bis 2025 wird es laut WHO noch über 16 Millionen Tabakraucher in Deutschland geben. Eine staatliche Förderung der elektrischen Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten, allen voran Großbritanniens, könnte diese Quote senken, betont das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Staatliche Förderung
    Im Vereinigten Königreich sei die Zahl der Raucher in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Großbritannien habe mit 15 Prozent im Jahr 2018 eine der niedrigsten Raucherquoten im europäischen Vergleich gehabt. Nach einem Report der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) sei es naheliegend, dass der verstärkte Rückgang mit dem Aufkommen der E-Zigarette zusammenhänge: „In der ersten Hälfte des Jahres 2017 waren die Erfolgsquoten bei Rauchstopps in England die höchsten, die bisher beobachtet wurden. … Es ist naheliegend, dass E-Zigaretten dazu beigetragen haben", zitiert das BfTG den Leiter für Tabakkontrolle bei PHE, Martin Dockrell.

    Dockrell sehe in der Verwendung von E-Zigaretten für Raucher „eine der besten Möglichkeiten, das Rauchen aufzugeben“. Die positive Entwicklung in Großbritannien würde durch eine gesundheitspolitische Förderung der E-Zigarette eingeleitet. Neben Public Health England bewerten auch renommierte Organisationen wie Cancer Research UK und die Nichtraucher Organisation Action on Smoking and Health die E-Zigarette als hilfreiche Alternative und empfehlen den Umstieg, so das BfTG.

    Europäische Beispiele
    Auch in der Schweiz, Frankreich, Belgien und den Niederlanden werde von staatlicher Seite Aufklärungspolitik zugunsten der E-Zigarette betrieben. Raucher erfahren auf diese Weise von den Vorteilen, die ein Umstieg auf die weniger schädliche Alternative für sie biete, so das BfTG. Laut einer Studie von 2018 wisse nur ein Drittel (31,1 Prozent) der Bevölkerung in Deutschland, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich seien als Tabak.

    „Jedes Jahr rufen die deutschen Gesundheitsorganisationen die Raucher dazu auf, ihren Tabakkonsum einzustellen", sagt Dustin Dahlmann vom Bündnis für Tabakfreien Genuss. Doch die Raucherquoten verringern sich nur marginal. Mit einer staatlichen Förderung der E-Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Aufklärungskampagnen könne endlich der Durchbruch erzielt werden. „Dazu fordern wir am Weltnichtrauchertag die Verantwortlichen in der deutschen Gesundheitspolitik auf. Denn: Dampfen ist nicht Rauchen", sagt Dahlmann.

    pi

    (DTZ 22/19)