Schlagwort: Mark

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    es tut mir leid, aber ich werde Sie heute wieder verstärkt mit dem Thema Corona traktieren.


    Unverständnis in der Wirtschaft

    Neben der sich langsam wandelnden Haltung einiger Politiker und einiger sogenannter Mainstream-Medien nimmt das Unverständnis insbesondere in der Wirtschaft gegenüber der anhaltend harten Linie der Bundesregierung immer weiter zu. Rund ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland ist direkt oder indirekt für den Staat tätig. Die Existenzängste sind für diese Bevölkerungsgruppe überschaubar. Dass es für viele Unternehmen insbesondere aus dem Handel längst nach und nicht mehr kurz vor 12 Uhr ist, scheint gerade in der Bundespolitik noch nicht recht angekommen zu sein. Beobachter bescheinigen Kanzlerin Angela Merkel inzwischen gar ein Kuba-Syndrom, weil sie sich ausnahmslos von Hofschranzen beraten lässt.

    Dabei kann ja nicht viel schief gehen. Nachdem die Inzidenzwerte rapide abwärts marschiert sind, ist es vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söders beherztem Einschreiten an den Grenzen zu verdanken, dass dieser Trend gestoppt werden konnte. Oder? Wie hat sich die Zahl der Tests entwickelt?

    Corona-Patienten
    Wenden wir uns lieber Zahlen vor, die bereits auf dem Tisch liegen. Haben Sie gesehen, dass laut der Wochenzeitung „Die Zeit“ 20 bis 30 Prozent der Corona-Krankenhauspatienten nicht wegen des Virus‘ in ärztlicher Behandlung waren, sondern nur zufällig? Dass das Robert Koch Institut etwa zehn Prozent der gemeldeten Intensivfälle laut Divi fälschlicherweise die Diagnose Covid zugeordnet hat? Dass das passieren kann, ist klar. Dass es in solchen Dimensionen passiert, ist schwer nachvollziehbar.

    Spannend ist auch: Wenn jetzt Menschen in den Pflegeheimen nach einer Corona-Impfung sterben, heißt es, in dem Alter seien tägliche Todesfälle ohnehin zu erwarten. Nach Infektionen mit dem Virus dagegen wurden nach offizieller Lesart auch Höchstbetagten auf Palliativ-Stationen jede Menge Lebensjahre durch das Virus geraubt.

    Gefährliche Varianten
    Und dann sind da noch die wirklich gefährlichen Varianten… So richtig kann niemand bislang erklären, warum etwa in Großbritannien seit 9. Januar Tag für Tag die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Und in Südafrika sieht es kaum anders aus. Ist es möglich, dass das Virus in seiner Verbreitung eben nicht den zahlreichen Modellen folgt, sondern sich wie ein klassisches Virus saisonal verhält? Und wollen wir wetten, dass die anstehenden Landtagswahlen – je nach Ausgang und schon kurz vor dem eigentlichen Urnengang – das Infektionsgeschehen beeinflussen?

    Ich weiß, es klingt nahezu zynisch, aber ich wünsche Ihnen ein wunderbares Wochenende. Schalten Sie einfach mal ab!

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Arbeitsmarkt – noch – stabil

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar um 0,4 auf 100,2 Punkte gefallen. Das ist der erste deutlichere Rückgang seit dem Lockdown im vergangenen Frühjahr. Dennoch bleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich.

    Verlängerter Lockdown
    „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann“, erklärt Enzo Weber, Leiter der IAB-Forschungsabteilung „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen seit November führen zu deutlich geringeren wirtschaftlichen Einbrüchen als im Frühjahr 2020. Die Ungewissheit sei jetzt deutlich geringer: „Mit der Perspektive der Impfungen vor Augen halten die Betriebe an ihren Beschäftigten fest“, so Weber. Eine Rolle spiele auch, dass Entlassungen, die pandemiebedingt erfolgten, oft bereits schon im zweiten Quartal 2020 getätigt worden waren.

    Sinkende Arbeitslosenzahlen für die nächsten Monate
    Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gab im Januar um 0,5 Punkte gegenüber dem Vormonat nach. Der Stand von 101,6 Punkten lässt aber noch immer saisonbereinigt sinkende Arbeitslosenzahlen über die nächsten Monate erwarten.

    Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt nach einem Rückgang von 0,4 Punkten allerdings nur noch bei 98,9 Zählern. „Der Arbeitsmarkt hält sich in der Krise gut, aber eine durchgreifende Erholung wird nicht einfach“, erklärt Weber. Neueinstellungen stünden derzeit bei vielen Betrieben nicht auf der Agenda.

    Zu beachten ist bei den neuen Zahlen, dass der Befragungszeitraum Mitte Januar endete, als die Verlängerung des Lockdowns über Januar hinaus noch nicht beschlossen – allerdings absehbar – war.

    pi

  • Das Glück in Süddeutschland

    MÜNCHEN / STUTTGART // Ähnlich wie der gesamte Deutsche Lotto- und Toto-Block (DLTB) verbuchten Lotto Bayern und Lotto Baden-Württemberg 2020 starke Steigerungen im Spielgeschäft. Und das vor dem Hintergrund der Corona-Krise.

    Bei der Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern gingen Spieleinsätze aus Lotterien und Wetten in Höhe von knapp 1,24 Milliarden Euro ein. Das waren 76 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

    Allgemeinheit profitierte
    „Über 600 Millionen Euro wurden bei den Lotterien von Lotto Bayern gewonnen. 17 glückliche Menschen in Bayern wurden sogar zu Millionären“, stellt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker anlässlich der Bilanz 2020 von Lotto Bayern fest. Aber auch die Allgemeinheit profitierte: An die Staatskasse flossen rund 438 Millionen Euro Lotteriesteuer, Gewinnabführung und Spielbankabgabe. Diese Gelder ermöglichten zusätzliche Leistungen, besonders in den Segmenten Sportförderung, Kultur und Denkmalpflege, und kämen damit allen Bürgern im Freistaat zu Gute, sagt Füracker.

    Höchster Einzelgewinn
    Den höchsten Einzelgewinn erzielte ein Eurojackpot-Spieler aus Oberfranken. Für seinen Treffer in der Gewinnklasse 1 bekam er mit 90 Millionen Euro Bayerns höchsten Lotteriegewinn aller Zeiten ausbezahlt. „Einen sympathischen jungen Mann von 25 Jahren zum Multimillionär und Rekordgewinner zu machen, war für mich ein herausragendes Ereignis“, sagt Friederike Sturm, die Präsidentin von Lotto Bayern.


    Höchststand bei Spieleinsätzen

    Im Nachbarland Baden-Württemberg kann man auf ein Rekordergebnis zurückblicken. Trotz einer schwierigen Wirtschaftslage und vorübergehend teilweise geschlossener Annahmestellen verzeichnete Lotto Baden-Württemberg mit knapp 1,1 Milliarden Euro die höchsten Spieleinsätze seit fast 20 Jahren. Gegenüber 2019 ist dies ein Plus von 103,2 Millionen Euro oder 10,5 Prozent. Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker ist sehr zufrieden: „Unsere Spieleinsätze übertreffen zum ersten Mal seit 2006 die Milliardenmarke. Damit war nicht zu rechnen in einem Umfeld, das herausfordernder kaum hätte sein können. Unter den Landesunternehmen gehört Lotto Baden-Württemberg mit Überweisungen von über 416 Millionen Euro ans Land glücklicherweise zu den Stabilitätsankern.“

    Verbesserung im Gewinnplan
    Mit fast 49 Prozent hat das beliebte Lotto 6 aus 49 den größten Anteil an den Einsätzen. Lotto toppte mit einem Plus von 13,9 Prozent das bereits starke Jahr 2019. Wesentlich dazu bei trugen die im Frühherbst 2020 umgesetzten Verbesserungen am Gewinnplan, die im Deutschen Lotto- und Totoblock unter baden-württembergischer Federführung erfolgten.

    „Die Lotto-Spieler haben die Frischzellenkur des Klassikers angenommen. Wir freuen uns besonders über die kräftig gestiegenen Gewinnquoten für den sprichwörtlichen Sechser im Lotto und die zahlreichen zusätzlichen Millionentreffer, die der neue Gewinnplan ermöglicht“, berichtet Georg Wacker, der seit Anfang 2019 auch Vorsitzender des Produktausschusses Lotto 6 aus 49 im DLTB ist. Mit den Produktverbesserungen ging auch eine Preisanpassung einher. Statt wie zuvor 1,00 Euro kostet ein Tipp seit 23. September 1,20 Euro.

    Die ausgeschüttete Gewinnsumme von Lotto Baden-Württemberg lag bei 528,9 Millionen Euro.

    pi

  • Positive Bilanz für 2021

    GUMMERSBACH // Die Gizeh Raucherbedarf zieht eine positive Bilanz des Jahres 2020. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr die Marktführerschaft bei Blättchen und Filtern weiter ausgebaut und im Recreational Segment die Produktführerschaft übernommen.

    Strategische Ausrichtung
    „Die besonderen Herausforderungen des Jahres 2020 hat Gizeh dank seiner langfristig angelegten strategischen Ausrichtung erfolgreich bewältigen können“, erläutert Christian Hinz, Vorsitzender des Geschäftsführungsteams, die Entwicklung. Die Homeoffice-Phase der ersten Corona-Welle lief deutlich besser als vermutet, weil ein Großteil der Heimarbeitsplätze bereits vor Beginn der Pandemie in Deutschland eingerichtet war. Während der laufenden zweiten Welle arbeiten die Teams in Verwaltung, Vertrieb und Marketing im Wechsel eine Woche zu Hause und eine Woche am Standort. Die Pläne für Veranstaltungen und Marketingaktivitäten im Jubiläumsjahr mussten komplett umgestellt werden. Der Hersteller verfügt über ein Außendienst-Team mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch sie gingen phasenweise ins Homeoffice und betreuten den Handel telefonisch weiter.

    Marktführer bei Blättchen und Eindrehfiltern
    Bei den klassischen Blättchen und den Eindrehfiltern baute Gizeh die Marktführerschaft dieses Jahr aus. Und auch im deutschen Recreational Segment holten die Gummersbacher deutlich auf und übernahm mit „Gizeh Black King Size Slim + Tips“ die Produktführerschaft. „Auf dieses Ergebnis sind wir besonders stolz“, kommentiert Geschäftsführer Jörg Dissmann die Entwicklung, denn Gizeh stieg erst 2013 in den Recreational Markt ein. Inzwischen reicht die Zahl der verkauften King Size Blättchen pro Jahr einmal rund um den Erdball, bis Ende 2020 wird das Unternehmen mehr als 450 Millionen King Size Blättchen nur in Deutschland verkaufen.


    Jubiläumskampagne 2020

    Die Jubiläumskampagne 2020 unter dem Motto „Making Moments“ bescherte den Siegern des gleichnamigen Gewinnspiels im Juli und August besondere (natürlich Corona konforme) Gewinne, wie beispielsweise eine Open Air Kinonacht im eigenen Garten, eine Reise mit dem Hausboot über die Havel oder eine komplett neu möblierte und dekorierte Terrasse.

    Corona-Konzept
    Einen Teil der jährlichen Festivals, die Gizeh als Partner mitgestaltet, fanden in Autokinos oder mit besonderem Corona-Konzept und reduzierter fester Platzzahl statt.

    Als einziges Unternehmen in der Branche verfügt Gizeh eigenen Angaben zufolge am Standort in Gummersbach über eine eigene Spezialdruckerei. Dort werden die Spezialverpackungen für Blättchen, Filter und Filterhülsen aller Marken der europäischen Mignot & de Block-Gruppe hergestellt.

    pi

  • Gute Perspektive

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November um 0,4 auf 100,5 Punkte gestiegen. Damit verbleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im positiven Bereich.

    Beschäftigungskomponente des IAB
    Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im November im Vergleich zum Vormonat um 0,9 auf 99,0 Punkte zu. „Die Beschäftigung wird im zweiten Lockdown nicht noch einmal einbrechen“, sagt Enzo Weber vom IAB. Wichtig dafür seien die Stützungsmaßnahmen für die Betriebe und ihre jetzt bereits vorhandenen Erfahrungen mit der Corona-Krise. „Die Perspektive auf einen Impfstoff macht die Unternehmen zuversichtlicher. Das verstärkt ihre Bereitschaft, die Beschäftigten zu halten“, fügt Weber hinzu. Dennoch belaste die weltweite zweite Corona-Welle die Erholung, und die sich durch die Corona-Krise beschleunigenden Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellten große Herausforderungen dar. Entsprechend liege die Beschäftigungskomponente immer noch unter der neutralen Marke von 100 Punkten.


    Entwicklung der Arbeitslosigkeit

    Relativ günstige Aussichten zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die entsprechende Komponente hielt sich auf dem Vormonats-Stand von 102,1 Punkten. Zu beachten sei, so Weber, dass der Befragungszeitraum schon in der ersten Novemberhälfte endete, als eine Verlängerung des Lockdowns noch nicht absehbar war.

    pi

  • Handel schließt vermehrt

    BERLIN // Aufgrund der Corona-Pandemie und der neuen Regeln leidet insbesondere der Einzelhandel in Deutschlands Innenstädten weiter unter sinkenden Kundenzahlen.

    In der Krise hat jeder vierte Betrieb Maßnahmen ergriffen und sein Geschäft vorübergehend geschlossen oder seine Öffnungszeiten angepasst. Das geht aus einer aktuellen Analyse der All-In-One Plattform für digitales Marketing Sendinblue ([link|http://www.sendinblue.de]www.sendinblue.de[/link]) hervor. Untersucht wurden insgesamt über 4000 Geschäfte auf beliebten Einkaufsstraßen der 20 größten deutschen Städte.

    Auswirkungen in Bayern
    In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Auswirkungen des Lockdowns besonders zu sehen: In Münchens Altstadt ist momentan fast jeder fünfte (19,8 Prozent) Laden vorübergehend geschlossen. Damit ist die Stadt trauriger Spitzenreiter des Rankings. Mit Hamburg befindet sich eine weitere Metropolregion in der Krise. In der Hansestadt sind aktuell 17,9 Prozent der Läden nicht geöffnet. Es folgen Bonn mit 16,8 Prozent und Bremen mit 15,8 Prozent. Auch in Nürnberg sind derzeit 14,8 Prozent der Läden dicht. Im Durchschnitt haben 12,5 Prozent der Shops auf den Einkaufsmeilen der deutschen Großstädte vorübergehend geschlossen.

    Anpassung der Öffnungszeiten
    Die Anpassung der Öffnungszeiten im Einzelhandel macht sich laut Analyse insbesondere in Sachsen und NRW bemerkbar: In Leipzig haben mit 17,9 Prozent die meisten Läden ihre Öffnungszeiten geändert. Es folgen Bielefeld mit 17 Prozent und Dortmund mit 15,4 Prozent. Auch die Geschäfte in Nürnberg (14,8 Prozent) und Dresden (14,7 Prozent) haben vermehrt ihre Öffnungszeiten verkürzt. Im Bundesschnitt hat rund jedes neunte Geschäft während der Corona-Pandemie verändert geöffnet.

    Stationäre Einzelhandel
    Maximilian Modl, Geschäftsführer von Sendinblue Deutschland, kommentiert die Ergebnisse: „Unsere Untersuchung zeigt, wie sehr insbesondere der stationäre Einzelhandel und kleine Betriebe in der derzeitigen Situation leiden.“ Umso wichtiger sei es, den derzeit vor allem analog aufgestellten kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Digitalisierung zu helfen und eine zukunftsfähige Kundenkommunikation aufzubauen.

    pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    jetzt ist es also soweit: Wir steuern geradewegs auf den nächsten Shutdown zu. Ab Weihnachten dürfte das Land ruhen, viele Geschäfte wieder ihre Türen schließen müssen. Und allen staatlichen Hilfen zum Trotz kann ich mir nicht vorstellen, dass die Branche nach Corona so aussieht wie vorher.

    Staatliche Auflagen
    Wer davon ausgeht, dass Lockdowns gegen das Corona-Virus wirken (die Erkenntnisse etwa aus Florida, Japan und anderen Regionen rund um den Globus lassen das zumindest fraglich erscheinen), der wird sich bereitwillig an die staatlichen Auflagen halten. Und tatsächlich halten mehr als 75 Prozent der Bundesbürger die Maßnahmen für angemessen. Das hat eine Umfrage der Universität der Bundeswehr München ergeben. Allerdings sind 42 Prozent der Befragten bereit, die Regeln zu Weihnachten zu brechen. Das ist immerhin etwa jeder dritte Lockdown-Anhänger. Mir kommt da das alte Sprichwort in den Sinn: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass.“

    Virus ist nicht gleich Virus
    Was wir derzeit lernen müssen: Virus ist nicht gleich Virus. Von Krankenkassen und Gesundheitsämtern, aber auch aus zahlreichen Unternehmen hören wir derzeit, dass es aktuell praktisch kaum Grippefälle gibt. Die sogenannten AHAL-Regeln gelten, beteuern Offizielle. Das klingt logisch. Weniger logisch erscheint es mir, dass sich Influenza-Erreger offenbar von Maske und Lockdown light ins Bockshorn jagen lassen, während Corona sich nicht so recht bremsen lassen will. Mit den Massentests wird das ja wohl nichts zu tun haben.

    Studie aus den USA
    Übrigens: Eine Studie aus den USA, für die insgesamt 1848 junge Marinesoldaten jeweils für zwei Wochen unter strenge Quarantäne gestellt wurden, sämtliche Hygieneregeln strikt befolgten und in Kleinstgruppen isoliert wurden, zeigt, dass all diese Maßnahmen nichts brachten. Der Anteil der zum Abschluss des militärischen Lockdowns positiv Getesteten lag deutlich höher als bei einer Vergleichsgruppe, deren Mitglieder nicht diesen Regeln unterlagen. Also hoffen wir alle weiter auf die Impfungen. An der Börse spiegeln sich die hohen Erwartungen längst in den Aktienkursen wider. Hoffen wir, dass der Markt Recht behält.

    Ihnen wünsche ich einen frohen dritten Advent.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Weniger freie Jobs

    NÜRNBERG // Im dritten Quartal 2020 gab es bundesweit 934 000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresquartal 2019 sank die Zahl offener Stellen damit um 426 000.

    Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 41 000, also um knapp fünf Prozent, an. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).


    Unter Vorjahresniveau

    „Nach wie vor liegt die Zahl der offenen Stellen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Abwärtstrend wurde jedoch im dritten Quartal gestoppt“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Ein deutlicher Anstieg offener Stellen ist bei den Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten zu beobachten. Hier stieg die Zahl im dritten Quartal auf 288 000 und liegt damit 15 Prozent über dem Wert vom zweiten Quartal.

    „Viele Betriebe sind seit dem Beginn der Corona-Krise zurückhaltend bei der Personalsuche. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie belastet auch das Einstellungsverhalten der Betriebe“, so Kubis.

    pi

  • Frühindikator stabil

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,1 Zähler auf 100,2 Punkte gestiegen. Nach den deutlichen Anstiegen aus den vergangenen Monaten hat sich der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit auf dem erreichten Niveau behauptet. Allerdings spiegelt der Wert die Situation vor Verhängen des zweiten Lockdown wider.

    Günstige Aussichten
    Relativ günstige Aussichten zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die entsprechende Komponente legte um 0,3 auf 102,4 Punkte zu. „Die kurzfristig stark erhöhte Arbeitslosigkeit könnte langsam wieder abgebaut werden“, sagt Enzo Weber vom IAB. Zu beachten sei, so Weber, dass der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen zwei Wochen endete.

    Beschäftigungskomponente
    Die Beschäftigungskomponente des Frühindikators blieb im Oktober auf dem Vormonatswert von 98,1 Punkten. „Bezüglich der Beschäftigungsentwicklung bleiben die Arbeitsagenturen skeptisch. Die Infektionsdynamik und die Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellen Risiken dar“, erläutert Weber. Auch sinke nach jahrelangem Anstieg die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte: „Im Zuge der Krise haben sich viele Arbeitskräfte vorerst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen und die Zuwanderung ist eingebrochen.“

    Monatliche Umfrage
    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Arbeitsmarktbarometers.

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  • Solider Arbeitsmarkt

    NÜRNBERG // Das kürzlich erstmals veröffentlichte Europäische Arbeitsmarktbarometer zeigt: Die Aussichten am Arbeitsmarkt stabilisieren sich in vielen europäischen Ländern. Das European Labour Market Barometer lag im September bei 98,7 Punkten. Gegenüber dem Vormonat ist es damit um 0,8 Punkte gestiegen.

    Arbeitsmarktindikator
    Nach dem tiefen Absturz des Arbeitsmarktindikators im April um 6,9 auf 93,5 Punkte wurde mittlerweile ein erheblicher Teil des Rückgangs wieder ausgeglichen. Das berichten das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Europäische Netzwerk der öffentlichen Arbeitsverwaltungen (European Network of Public Employment Services, PES). „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Europa stabilisiert sich, aber die Krise ist noch nicht überstanden“, erklärt Enzo Weber vom IAB.

    Verbesserung am Arbeitsmarkt
    Die Skala des Barometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Der Wert 100 ist die neutrale Marke, bei der weder eine deutliche Verbesserung am Arbeitsmarkt noch eine deutliche Verschlechterung in den nächsten drei Monaten zu erwarten ist.

    Während der Teilindikator A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Teilindikator B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Im September lag der Teilindikator A „Arbeitslosigkeit“ bei 99,5 Punkten, der Teilindikator B „Beschäftigung“ bei 98,0 Punkten.

    Europäischer Arbeitsmarkt
    Der Mittelwert aus den Teilindikatoren „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Europäischen Arbeitsmarktbarometers. Alle Indikatorwerte liegen auch separat für die 15 Arbeitsverwaltungen vor, die sich aktuell am europäischen Arbeitsmarktbarometer beteiligen – von Bulgarien bis Zypern.

    „Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit der Arbeitsverwaltungen in Europa. Das Projekt wird noch wachsen, weitere Länder haben ihre Teilnahme bereits zugesagt“, sagt Johannes Kopf, Vorsitzender des PES-Netzwerks.

    Das Europäische Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer einmal pro Monat durchgeführten Befragung unter Arbeitsagenturen.

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