Schlagwort: Fachhandel

  • Tabakbranche trauert

    BREMEN // Rainer von Bötticher ist tot. Der Unternehmer und Präsident des BTWE starb vor wenigen Tagen. DTZ druckt im Folgenden den Nachruf des Verbandes. Weitere werden folgen.

    Fachkompetent, aber bescheiden, engagiert aber besonnen, dialogbereit, aber verbindend, leistungsorientiert, aber gesellig, konzentriert, aber humorvoll, streitbar, aber herzlich – so kannte die Branche den hanseatischen Kaufmann Rainer von Bötticher. Tradition und Moderne waren für ihn kein Gegensatz. Mit viel Herzblut hat er wegweisende Akzente für die Zukunft gesetzt, die jetzt in seinem Sinne fortgeführt werden. Am 31. Oktober 2018 ist Rainer von Bötticher im Alter von 63 Jahren verstorben.

    Der persönlich haftende Gesellschafter der M. Niemeyer GmbH & Co. KG war 1982 in das bremische Familienunternehmen mit über 70 Fachfilialen für Tabakwaren eingestiegen. Die von ihm in vierter Generation geführte Firma beschäftigt mittlerweile rund 380 Mitarbeiter und ist mit ihren Filialen zwischen Kiel und Hannoversch Münden, Paderborn und Norderney der deutschlandweit drittgrößte Fachfilialist für Tabakwaren.

    Rainer von Bötticher hat sich sehr früh auch ehrenamtlich für die Tabakbranche engagiert. Zum einen hat er das regional in den Vorgängerorganisationen des heutigen Fachverbandes Tabakwaren, Presse und Toto-Lotto im Handelsverband Nordwest getan. Zum anderen wurde von Bötticher 1996 in das Präsidium des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) gewählt. Von 2000 bis 2008 wirkte er als Vizepräsident des BTWE, zu dessen Präsident er dann im Jahr 2008 gewählt wurde.

    Trotz vielfältiger Initiativen, Kampagnen, Einschränkungen, Verordnungen und Gesetzen gegen das Kulturgut Tabak auf nationaler und europäischer Ebene hat sich Rainer von Bötticher in seiner langjährigen Amtszeit stets fachkompetent, ausdauernd, strategisch klug, besonnen und vorausschauend mit großem Zeitaufwand gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit für den Fachhandel engagiert. Dabei suchte er – wenn notwendig – auch den Schulterschluss zu Vertretern und Verbänden aller Wertschöpfungsstufen der Branche, ohne dabei die besonderen Interessen des Tabakwarenfachhandels zu vernachlässigen oder zu schmälern.

    Der regelmäßige Dialog und Meinungsaustausch mit dem Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA) und das gemeinsame Auftreten von BTWE und BDTA gegenüber Industrie, Ministerien, Politik und EU-Institutionen lagen ihm dabei ganz besonders am Herzen.

    Auf seine Initiative und mit Unterstützung seiner Präsidiumskollegen hat von Bötticher in den vergangenen Jahren auch die BTWE-Jahrestagung zu einem außergewöhnlichen Veranstaltungsformat für alle Wertschöpfungsstufen der Tabakbranche sowie für die Verantwortlichen aus Politik und allen Sortimentsbereichen des Fachhandels weiterentwickelt.

    Als BTWE-Präsident nutzte er diese Veranstaltung oft auch zu deutlichen Worten gegenüber der Industrie, ohne dabei auf das Angebot eines partnerschaftlichen und lösungsorientierten Dialogs zu verzichten.

    In der Amtszeit von Rainer von Bötticher wurde auch die BTWE-Brancheninitiative „Tabak Spezialist“ für den Fachhandel auf den Weg gebracht. Es war die feste Überzeugung von Böttichers, dass es auch durch die Umsetzungen und Auswirkungen der EU-Tabakproduktrichtlinie immer mehr auf die Beratungskompetenz des Tabakwaren-Facheinzelhandels ankommt. Es war ihm daher in den vergangenen Jahren ein ganz besonderes Anliegen, immer wieder deutlich zu machen, dass das Logo „Tabak Spezialist“ ein Gütesiegel der besonderen Art für den legalen beratungskompetenten Qualitätsvertrieb von Tabakwaren an erwachsene Genussraucher ist und zugleich die Möglichkeit eröffnet, an vielen Standorten Flagge für das Kulturgut Tabak in der Öffentlichkeit zu zeigen.

    Als BTWE-Präsident konnte Rainer von Bötticher auch das Jubiläum des eigenen Unternehmens zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2014 erleben. Im gleichen Jahr wurde zudem der Neubau der M.-Niemeyer-Zentrale fertiggestellt. Hierzu hieß es damals in einer Pressemeldung: „Hanseatisches Understatement, wertige Bauausführung, liebevolle Details, die ein Unternehmen zwischen Tradition und Moderne akzentuieren.“

    Rainer von Bötticher fand damals hierzu die Worte: „Die Mitarbeiter sollen hier gerne arbeiten. Lieferanten und Geschäftspartner sollen sich willkommen fühlen – ohne Pomp, Protz und Getöse.“ Mit vergleichbaren Attributen hat Rainer von Bötticher auch sein BTWE-Präsidentenamt ausgefüllt: mit Kompetenz, Bescheidenheit und Traditionsbewusstsein, aber auch mit Neugier für Neues und stets dialogbereit und fürsorglich.

    Der BTWE hat eine engagierte Persönlichkeit verloren und wird Rainer von Bötticher immer ein ehrendes und freundschaftlich verbundenes Andenken bewahren.


    eg

    (DTZ 45/18)

  • Pfeifen made in Germany

    NÜRNBERG // Seit 170 Jahren existiert die Firma Vauen und ist damit die älteste deutsche Pfeifenfabrik. Und seit 38 Jahren steht ihr Alexander Eckert als Geschäftsführer vor. Im Interview erzählt Eckert, was für ihn eine gute Pfeife ausmacht und warum der Fachhandel so wichtig für sein Unternehmen und die ganze Branche ist.

    Herr Eckert, was empfinden Sie, wenn Sie an die Marke Vauen denken?
    Alexander Eckert: Seit 36 Jahren bin ich für die Führung des Familien-Unternehmens Vauen verantwortlich und jeden Tag stolz darauf, die Geschicke eines solch traditionsreichen Unternehmens mit solch wunderbaren Produkten lenken zu dürfen. Insbesondere freut es mich, wenn ich die Entwicklung der letzten 20 Jahre Revue passieren lasse. Trotz Rauchverboten und Anfeindungen von allen Seiten ist es meinem Unternehmen gelungen, stetig zu wachsen und die Beliebtheit des schönsten aller Rauchgenüsse weiter zu steigern. Die Marke Vauen ist im eigentlichen Sinn ein echtes Markenprodukt geworden, das bei Pfeifenrauchern in aller Welt aufgrund der gleichbleibenden, hohen Qualität zu einem vernünftigen Preis geschätzt und beliebt ist.

    Heute ist der Name Vauen aus den Vitrinen guter Geschäfte und unzähliger Tabakgenießer ja gar nicht mehr wegzudenken. Worin sehen Sie den Erfolg der Marke begründet?
    Eckert: Ja, wir sind schon ein wenig stolz, dass es uns gelungen ist, die deutsche, handgefertigte Pfeife wieder in aller Munde zu sehen. Dieser Erfolg ist das Ergebnis unermüdlichen Strebens, Pfeifenrauchern in der ganzen Welt Produkte anbieten zu können, die durch ihre hohe Qualität einen echten Wert darstellen, der erkannt und bezahlt wird. Wir bringen in einem Jahr zwei Mal neue Pfeifenkollektionen heraus, die immer etwas Besonderes darstellen und eine Bereicherung der eigenen Pfeifensammlung sind. Zudem haben wir uns bei den Pfeifenrauchern und unseren Händlern einen guten Namen gemacht, indem wir jedes Jahr mindestens eine ganz außergewöhnliche Designerkollektion anbieten. Diese Pfeifen gehen weg vom „Normalen“ und sind ganz im jeweiligen Zeitgeist von namhaften Designern kreiert worden. Dies hat den positiven Effekt, dass die Pfeifenraucher das Gefühl vermittelt bekommen, dass die Pfeife „lebt“ und zeitgemäß ist. Aber auch unsere Bemühungen, dem Tabakhandel beim Abverkauf behilflich zu sein, gehört hier hin.


    Zum Beispiel?

    Eckert: Für die Bewerbung unserer Neuheiten stellen wir ebenfalls zwei Mal im Jahr attraktiv gestaltete Prospekte zur Verfügung. Weiterhin veranstalten wir in Zusammenarbeit mit dem Handel Pfeifenanfängerabende, die nachweislich zu neuen Pfeifenrauchern führen. Neu hinzugekommen sind unsere Aktivitäten im Social-Media-Bereich, was zur Erhöhung unseres Bekanntheitsgrades wesentlich beiträgt und neue Pfeifenraucher generiert. Schließlich nehmen wir für uns in Anspruch, einen sehr guten Kundendienst zu haben. Wir lassen unsere Händler und unsere Verbraucher nicht alleine, wenn es doch einmal Probleme geben sollte.


    jgw


    Das vollständige Interview lesen Sie in der DTZ-Ausgabe 19/18.

  • Workshop zur E-Zigarette

    FRANKFURT // Besucher der Frankfurter Fachmesse Ambiente können sich freuen: Am 10. Februar veranstaltet Die Tabak Zeitung ab 13.30 Uhr im Raum „Conclusio“ einen Info-Nachmittag mit dem Thema „Workshop für den Fachhandel – Mehr Ertrag mit E-Zigaretten“.

    Eingeladen sind alle Händler, die E-Zigaretten bereits führen oder in ihr Programm aufnehmen wollen. In verschiedenen kurzen Vorträgen informieren namhafte Referenten aus der Branche über ganz unterschiedliche Aspekte dieser noch jungen Produktgruppe. Die Teilnahme ist kostenlos; die Vorträge bauen nicht aufeinander auf und können auch einzeln besucht werden.

    red

    (DTZ 06/18)

  • Gertrud Heinrichs feiert 70. Geburtstag

    MAINZ // Sie steht seit Jahrzehnten für Kontinuität im Unternehmen: Am 11. Januar feierte Gertrud Heinrichs ihren 70. Geburtstag.

    Seit ihrem 17. Lebensjahr arbeitet die Geschäftsfrau im Tabakwaren-Fachhandel. Gemeinsam mit ihrem 2016 verstorbenen Mann Peter hat sie in Köln mit den Fachgeschäften „Peter Heinrichs – Haus der 10.000 Pfeifen“ sowie dem „Chateau Henri“ in Niederaußem ein Tabak-Imperium auf- und ausgebaut.

    Neben ihrer Arbeit stehen ihre drei Töchter und die neun Enkelkinder im Mittelpunkt ihres Lebens. Ihre Energie scheint unerschöpflich. In einem Interview mit der DTZ im Jahr 2014 hat sie auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie ein Jahr frei hätte, geantwortet: „Ich würde mich langweilen. Ich bin jetzt so viele Jahre im Handel. Das ist mein Leben.“

    kes

    (DTZ 02/18)

  • Workshop für den Fachhandel

    FRANKFURT // Die Tabak Zeitung startet 2018 mit einem neuen Event-Format ins Jahr. Gemeinsam mit der Messe Frankfurt wird DTZ im Rahmen der Ambiente mit einem Workshop für den Fachhandel an den Markt gehen.

    Am 10. Februar 2018 zwischen 13.30 und 17.30 bietet das Blatt gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen eine attraktive und aktuelle Informationsveranstaltung. Zum Auftakt wird es 2018 um das Thema „E-Zigarette“ gehen.

    Ein echtes Muss
    Für Neustarter, vor allem aber für Fachhändler, die ihr Sortiment mit einer margenstarken Artikelgruppe erweitern möchten, ist dieser Workshop ein echtes Muss. In kurzen Vorträgen werden ganz unterschiedliche Aspekte des Handelns mit E-Zigaretten vorgestellt.

    Das reicht von Markteinschätzungen über das immer wichtigere Thema „Gesundheit“, über Tipps zur Präsentation und zur richtigen Ansprache des Kunden bis zu politischen Rahmenbedingungen und natürlich dem Vorstellen der derzeit verfügbaren unterschiedlichen Systeme von der schlichten „Cig-a-like“ über Kapsel- oder Kartuschengeräte bis zu offenen Systemen.

    Frage-Antwort-Runden vorgesehen
    Nach den Vorträgen sind Frage-Antwort-Runden vorgesehen. Außerdem stellen Anbieter während des gesamten Nachmittags ihre Produktpalette an Präsentationstischen vor; dort können die Teilnehmer die Geräte in die Hand nehmen, sich Funktionen und etwaige Features erläutern lassen und alles über die Vertriebskonditionen erfahren.

    Zu den Referenten zählen unter anderem Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), Christian Schims, Chefredakteur des Dampfermagazins „VAP.“ sowie Marc Reisner, Chefredakteur Die Tabak Zeitung.

    Monothematische Vorträge
    Der Ablauf ist dabei für Messebesucher optimiert: Die Vorträge bauen nicht aufeinander auf, können also auch einzeln besucht werden. Die Veranstaltung findet im Raum „Conclusio“ im Congress Center statt. Direkt daneben im Raum „Spektrum“ findet die „Pipe & Cigar-Show“ statt. Der Bereich Raucherbedarf befindet sich Halle 5.1B (Saal „Harmonie“). Getränke und ein kleiner Imbiss werden durch DTZ zur Verfügung gestellt.

    Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei!

    Ziel ist es, den Teilnehmern zu mehr Umsatz zu verhelfen, indem sie ihre Produktpalette durch E-Zigaretten erweitern. Die Artikel sind vergleichsweise beratungsintensiv, weil viele Neukunden sich über Funktionsweise und Vorzüge einzelner Geräte informieren möchten. Dafür aber ist der Markt noch wenig aufgeteilt, so dass gut Stammkundschaft generiert werden kann. Während des Workshops wird auch ein Tabakwarenfachhändler über seine Erfahrungen sprechen und mit den Gästen diskutieren, so dass Berührungsängste abgebaut werden können.
    Die Ambiente ist nach eigenen Angaben die internationale Leitmesse und weltweite Nummer 1 für Produkte rund um den gedeckten Tisch, Küche und Hausrat, Geschenkartikel, Schmuck, Fashionbedarf ebenso wie Dekorationsartikel, Wohnkonzepte und Einrichtungsaccessoires. Sie ist „The Show“ für eine gesamte Branche. Aufgrund ihres in Breite und Tiefe konkurrenzlosen Produktangebots ist sie weltweit einzigartig.

    Auf der Ambiente 2017 zeigten rund 4460 Aussteller den 141.000 Fachbesuchern aus 154 Ländern fünf Tage lang ihre Produktklassiker und Innovationen. Die bedeutendste globale Konsumgütermesse bietet gleichzeitig eine Vielzahl an Events, Nachwuchsprogrammen, Trendinszenierungen und Preisverleihungen. Dabei spielt auch das Tabak eine Rolle. Begleitet wird die Ambiente auch 2018 durch die Pipe & Cigar-Show. red

    (DTZ 51/17)

  • DTZ-Special: Deutschlands Zigarillo-Renner

    MAINZ // Während Premiumzigarren in der Gunst von Aficionados ganz oben stehen, haben Zigarillos beim Absatz eindeutig die Nase vorne.

    Denn mehr als 90 Prozent des deutschen Zigarren- und Zigarillo-Marktes entfallen auf die kleinen Pendants der großen Formate. Dabei stechen einige Absatzrenner hervor, aber auch Marken, die sich gerade im Fachhandel großer Beliebtheit erfreut. DTZ hat sich auf dem Markt umgeschaut.

    da

    (DTZ 48/17)

  • Chancen für den Fachhandel

    RÖSRATH // Der Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Rainer von Bötticher, sieht in E-Zigaretten Chancen für den Fachhandel, sich mit seiner Beratungskompetenz zu profilieren.

    An dieser margenstarken Sortimentserweiterung komme der Fachhandel – wenn auch standortverschieden – nicht vorbei, erklärte er am 29. Mai auf dem BTWE-Branchendialog in Rösrath.

    Bei der zweiten Innovation, den Heat-not-burn-Produkten, sei der Aufklärungsbedarf noch ein Stück größer. Nun komme es darauf an, im Fachhandel erfolgreiche Überzeugungsarbeit zu leisten, damit dieser ein „derart beratungsintensives Produkt mit ausbaufähigen und damit korrekturbedürftigen Margen mit Überzeugung dauerhaft in sein Sortiment aufnimmt“. Ausführlich ging von Bötticher auf die TPD 2 ein.

    Den ausführlichen Bericht lesen Sie auf Seite 4 in der Printausgabe 22/17.

    da

  • BTWE-Kampagne zur Tabakproduktrichtlinie

    KÖLN // Schon die Originalfassung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) stellt den Tabakwaren-Fachhandel vor enorme Herausforderungen. Doch das für die Umsetzung der TPD in deutsches Recht federführende Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will noch darüber hinausgehen und stellt damit den Tabakwarenfacheinzelhandel vor existenzielle Probleme.

    Wie DTZ bereits berichtete, sind unter anderem folgende Verbote und Beschränkungen geplant:
    Bild-Warnhinweise auf Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak. Seitens der EU sind sie nur für Zigaretten und Feinschnitt vorgesehen.

    Verbot von Mentholzigaretten in Deutschland bereits ab Mai 2016. Die EU-Richtlinie sieht hingegen für das Verbot von Mentholzigaretten eine Übergangsfrist bis 2020 vor.

    Aktiv werden
    Dagegen wendet sich der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) mit einer Aktionskampagne. Er fordert deshalb Tabakwaren-Fachhändler auf, gegen TPD 2 aktiv zu werden: „Kontaktieren Sie Abgeordnete aus Ihrer Region und schreiben Sie den Mitgliedern des Ausschusses Ernährung und Landwirtschaft, was Sie von diesen Maßnahmen halten.“

    Wichtige Argumentationshilfe dazu gibt ein Anschreiben des BTWE-Präsidenten Rainer von Bötticher an Christian Schmidt, den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Diesen Brief und eine Liste der Mitglieder des Ausschusses Ernährung und Landwirtschaft finden Sie unten stehend. Abschließend bittet der BTWE die Tabakwarenhändler darum, ihm unter der E-Mail [link|mailto:btwe@einzelhandel.de ]btwe@einzelhandel.de [/link] ihre Aktivitäten mitzuteilen. red

    Die Mitglieder-Liste des Ausschusses Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages mit Anschrift des Büros im Bundestag und Wahlkreis finden Sie [lpdf|73]hier.[/lpdf]

    Offener Brief von Rainer von Bötticher

    Sehr geehrter Herr Minister Schmidt,
    mein Name ist Rainer von Bötticher, ich bin als Inhaber der Firma M. Niemeyer Cigarren geschäftsführend tätig und ehrenamtlich als Präsident des Bundesverbandes Tabakfacheinzelhandel (BTWE e.V.). In dieser Funktion richte ich diese Zeilen an Sie.

    Der BTWE vertritt 7000 Tabakwareneinzelhändler in Deutschland mit rd. 25.000 Arbeitsplätzen. Mit großer Besorgnis nehmen wir den Referenten-Entwurf zur EU-TPD 2 zur Kenntnis, in dem über die vorgelegte europäische Tabakproduktrichtlinie hinausgehend zusätzlich reguliert wird.

    Im Einzelnen schmerzen uns im Wesentlichen folgende Punkte:

    1. Unzureichende Umstellungsfristen für die Wirtschaft
    Die Frist zur Umsetzung der geänderten Regelungen ist für die Hersteller- wir wie hören – zu knapp bemessen und in der verfügbaren Zeit nicht zu bewältigen. Es ist somit zu befürchten, dass ab dem Stichtag zur Umstellung (20. Mai 2016) der Einzelhandel nicht in ausreichender Menge mit TPD-konformer Ware beliefert werden kann und es somit zu empfindlichen Umsatzeinbußen und damit zu Verlusten käme.

    2. Verbot von Marketing am Verkaufsort
    Hinsichtlich des§ 18 muss eine Klarstellung erfolgen. Es muss weiterhin möglich sein, dem Konsumenten, der über 18 Jahre und Raucher ist, mit Marketingmaßnahmen am Verkaufsort anzusprechen und ihn über Qualität und Eigenschaften des Produktes zu informieren. Ansonsten würde jede Differenzierung der Produkte am Markt unmöglich gemacht werden. Nur so wird gewährleistet, dass der Endverbraucher sich objektiv sachlich über die Produkteigenschaften informieren kann.

    3. Verbot der Außen- und Kinowerbung
    Ein solches Werbeverbot für legale Tabakerzeugnisse würde die Grundlagen der freien Marktwirtschaft außer Kraft setzen und den Wettbewerb der Tabakhersteller massiv beeinträchtigen.
    Der Fachhandel befürchtet, dass dann nur noch der Preis Marketinginstrument der Industrie ist, mit der Folge, dass Margenverluste zu erheblichen betriebswirtschaftlichen Problemen im Fachhandel führen und seine Existenz bedrohen.

    4. Einführung von Schockbildern auf Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak
    Wir sind gegen Schockbilder auch auf Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak, weil sie ein legales Genussmittel „für den älteren Herrn" unverhältnismäßig diskriminieren. Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabake werden nicht inhaliert und maßvoll von älteren Menschen genossen. Insofern ziehen bei dieser Produktgruppe Jugend- und Gesundheitsschutz-Argumente nicht. Unsere Läden, die sich über ein breites Sortiment mit hoher Beratungskompetenz definieren, würden gegenüber den Kunden und übrigens auch gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Gruselkabinett mutieren. Schockbilder auch auf Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabake würden an den Grundfesten des Anspruchs eines Tabakwarenfachgeschäftes als Genussoase rütteln und die Existenz tausender Fachhändler akut gefährden.

    5. Abverkaufsfristen für den Handel
    Es handelt sich bei Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak um ein sehr vielfältiges, breit sortiertes Sortiment mit vielen „Langsamdrehern". Wir kämen mit der Übergangsfrist von 1 Jahr nicht hin. Ware müsste zurückgenommen, vernichtet werden zu unübersehbaren hohen Kosten … Wir fordern für diesen Sortimentsbaustein einen unbefristeten Übergang.

    Sehr geehrter Herr Minister Schmidt, wir sind unbedingt für Gesundheits- und Jugendschutz und auch für die Regulierung eines risikobehafteten Produktes, aber bitte doch maßvoll, verhältnismäßig und verantwortungsvoll gegenüber der Tabakwirtschaft. Schon die Originalfassung der TPD 2 stellt uns vor enorme Herausforderungen, und ich hatte die bisherigen politischen Signale so verstanden, dass Deutschland 1 : 1 umsetzt. Der deutlich darüber hinausgehende Referentenentwurf stellt den Tabakwarenfacheinzelhandel vor existenzielle Probleme. Ich möchte Sie im Sinne unserer Mitglieder, häufig lange am Markt tätige Familienbetriebe, bitten, dieses zu berücksichtigen und zu korrigieren.

    Unseres Erachtens bedeuten die Referentenentwürfe zu TPD 2 Eingriffe des Staates in die Sortimentsstruktur einer ganzen Branche zum Nachteil der Endverbraucher. Unsere Einzelhandelsorganisationen HDE und BTWE haben in jüngster Vergangenheit bereits dezidierte Stellungnahmen zu allen relevanten TPD-Themen gegenüber BMWI und BMEL abgegeben. Es ist mir ein besonderes Anliegen, aus unternehmerischer Sicht meine extreme Besorgnis zum Ausdruck zu bringen: Ich betreibe „M. Niemeyer Cigarren" in 4. Generation mit aktuell 77 Filialen im nordwestdeutschen Raum. Wir haben 400 Mitarbeiter. Im letzten Jahr hatten wir unser 150. Firmenjubiläum. Mein ältester Sohn ist vor 2 Jahren ins Unternehmen eingestiegen mit dem Ziel, es erfolgreich weiterzuführen. Die Felssteine, die uns nunmehr in den Weg geworfen werden, lassen uns an unserer Zukunft zweifeln…

    Gern können Sie sich die Philosophie meines Unternehmens mittels des Imagefilms auf unserer Homepage einmal zu Gemüte führen.

    Ich erlaube mir, Ihnen beigefügt zwei Branchen-Genussmagazine zur Kenntnisnahme zu überreichen. Wie würde sich das Kulturgut Tabak mit Schockbildern auf Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak in unseren Geschäften, den Humidoren und Lounges darstellen? Ästhetisch der Super-Gau!

    Gern stehe ich für weitere Auskünfte, auch für ein persönliches Gespräch, zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rainer v. Bötticher
    M. Niemeyer Cigarren

    (DTZ 34/15)

  • „Existenzielle Probleme“

    BREMEN // Rainer von Bötticher, Inhaber der Firma Niemeyer Cigarren und Präsident des Bundesverbandes Tabakfacheinzelhandel (BTWE) hat sich jetzt in einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Christian Schmidt gewendet. Von Bötticher will den Sopitzenpolitiker damit auf die Nöte seiner Branche aufmerksam machen.

    Im Einzelnen führt von Bötticher in dem Schreiben, das DTZ vorliegt, folgende Punkte auf: Unzureichende Umstellungsfristen für die Wirtschaft: Die Zeit, in der insbesondere die Hersteller von Tabakwaren die Produkte an die TPD 2-Vorschriften anpassen müssten, sei zu knapp bemessen. NAch dem Stichtag am 20. Mai 2016 könne der Einzelhandel daher womöglich nicht in ausreichender Menge mit entsprechender Ware beliefert werden, empfindliche Umsatzeinbußen und Verluste wären die Folge.

    [bul]Verbot von Marketing am Verkaufsort:Von Bötticher fordert, es müsse möglich bleiben, volljährige, rauchende Konsumenten im Geschäft anzusprechen und ihn über Qualität und Eigenschaften der Produkte aufzuklären. Sonst würde jegliche Differenzierung der Produkte am Markt unmöglich. Von Bötticher: „Nur so wird gewährleistet, dass der Endverbraucher sich objektiv sachlich über die Produkteigenschaften informieren kann.“

    [bul]Verbot der Außen- und Kinowerbung: Ein solches Werbeverbot für legale Tabakerzeugnisse würde nach Auffassung des BTWE-Präsidenten die Grundlagen der freien Marktwirtschaft außer Kraft setzen und den Wettbewerb der Tabakhersteller massiv beeinträchtigen. Es bleibe letztlich nur noch der Preis als Marketinginstrument, Margenverluste für den Fachhandel wären die Folge.

    [bul]Einführung von Schockbildern auf Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak: Diese Produkte würden ganz überwiegend von älteren Menschen maßvoll genossen und nicht inhaliert. Daher könnten Jugendschutz- und Gesundheitsargumente auf diese Produktgruppen nicht angewendet werden. Zudem seien wahre Gruselkabinette die Folgen. „Diese Schockbilder würden an den Grundfesten des Anspruchs eines Tabakwarenfachgeschäftes als Genussoase rütteln und die Existenz tausender Fachhändler akut gefährden“, so von Bötticher.

    [bul]Abverkaufsfristen für den Handel: Eine Übergangsfrist von einem Jahr für den Abverkauf nicht TPD-konformer Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak sei zu knapp bemessen. Bei diesen Produkten handele es sich um Langsamdreher, für die es einen unbefristeten Übergang geben müsse.

    Von Bötticher appelliert an den Minister, die neue Tabakproduktrichtlinie maßvoll, verhältnismäßig und verantwortungsvoll gegenüber der Tabakwirtschaft umzusetzen. Der vorgelegte Referentenentwurf stelle den Fachhandel dagegen vor existenzielle Probleme. Und der Staat greife damit in die Sortimentsstruktur zum Nachteil der Verbraucher ein.
    red

    (DTZ 30/15)

  • „Tabak-Spezialist“ mit neuer Homepage

    RÖSRATH // Mit Möglichkeiten und Chancen für den Fachhandel in der digitalen Welt beschäftigten sich BTWE-Geschäftsführer Dieter C. Rangol und Christian Schims, Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Concept S Media, auf der Jahrestagung des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) in Rösrath. Sie rückten dabei die neue Homepage des Gütesiegels „Tabak Spezialist“ in den Fokus. Da werde unter tabakspezialist.de ein neues Tabak-Genuss-Portal für Verbraucher geschaffen.

    Mit dem Internet-Auftritt werde das Ziel verfolgt, die Fachhändler mit dem Qualitätssiegel „Tabak Spezialist“ in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und dem Verbraucher Informationen über Tabak zu liefern. Der Fachhändler profitiere unter anderem davon, weil er als „Tabak Spezialist“ seine Kompetenz darstellen könne, unterstrich Schims.

    Auf der neuen Homepage hätten Fachhändler übrigens nicht nur die Möglichkeit, sich und ihr Geschäft in Wort und Bild darzustellen, sondern auch auf die von ihnen geplanten Veranstaltungen hinzuweisen. Darüber hinaus sei ein Button in Vorbereitung, auf dem der Konsument per Mouse-click den nächsten „Tabak Spezialist“ in seiner Nähe finde. Der vorgesehene Starttermin für den neuen Internet-Auftritt von tabakspezialist.de ist der 1. Juli.

    da

    (DTZ 25/15)