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  • Tabaksteuer: Zoll schlägt Alarm

    BONN // Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) müsse die Folgen des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes schnellstmöglich reparieren, fordert die Bezirksgruppe Zoll der Gewerkschaft der Polizei (GdP-Zoll). Denn mit den höheren Abgaben dürften Konsumenten sich vor allem mit neuartigen Produkten aus dem Ausland eindecken.

    Risikoreduzierte Produkte
    Besonders risikoreduzierte Produkte wie Tabakerhitzer und E-Zigaretten würden stark besteuert, was zu erheblichen Preisunterschieden zu gleichen Produkten in den Nachbarländern führe. Bereits vor einem Jahr hatte die GdP davor gewarnt, dass diese Preisunterschiede sich zum Booster für die Organisierte Kriminalität entwickeln könnten. Diese findet im Schmuggel von illegalen und gefälschten Produkten eine lukrative Geldquelle. „Wir hätten lieber unrecht gehabt. Aber nun zeigt sich, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheiten. Leider wurden die Warnungen nicht ernst genommen“, sagt der Vorsitzende der GdP-Zoll Frank Buckenhofer.

    Wie stark die neue Tabaksteuer den Nerv preissensibler Verbraucher treffe, zeige jetzt auch eine Studie des Bundesverbandes Rauchfreie Alternative, in der Verbraucher zur Besteuerung von schadensminimierten Alternativprodukten zum Tabak befragt wurden. Demnach kennen etwa 80 Prozent der Befragten Quellen, um die Besteuerung zu umgehen, oder wollen sich noch weiter dazu informieren. Ein Fünftel räumt unumwunden ein, zukünftig auf schwarzen oder grauen Märkten einkaufen zu wollen, ein weiteres Viertel will dies online außerhalb Europas oder auf Urlaubsreisen tun.

    Stark wachsende Nachfrage nach illegalen Einweg-E-Zigaretten
    In naher Zukunft droht ein bisher weitgehend sicherer Markt durch die stark wachsende Nachfrage nach illegalen Einweg-E-Zigaretten zunichte gemacht zu werden: Neue, oftmals im Ausland agierende Hersteller versuchen, den deutschen Markt mit illegaler Ware wie Produktfälschungen zu fluten. Hierzu nutzen sie das Internet oder andere schwer zu überwachende Vertriebsarten („Kofferraumverkäufe“). So umgehen diese Akteure nicht nur den Fiskus, sondern auch die in Deutschland geltenden Meldepflichten und Standards für Produktsicherheit für E-Zigaretten: Denn illegale Einweg-E-Zigaretten weisen häufig überhöhte, nicht deklarierte Nikotingehalte auf und enthalten gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe. Gemäß der Befragung gibt nur ein Teil dieser Konsumenten an zu wissen, welche Produkte man gefahrlos nutzen kann. Durch Verunreinigungen, falsche Reinheitsgrade oder Ungewissheiten über die Inhaltsstoffe drohen nicht absehbare Gesundheitsschäden. Buckenhofer betont: „Damit Produktpiraterie und Schmuggel der Weg nicht noch weiter geebnet wird, erwarten wir von der neuen Regierung, dass sie dafür Sorge trägt, diese Form der Kriminalität effizienter zu bekämpfen.“ Eine Möglichkeit sei das Installieren einer Finanzpolizei.

    pi

  • Nein zu Verboten

    BERLIN //Die Europäische Kommission plant eine weitere Reform der Vorschriften für Tabakprodukte und E-Zigaretten und führt hierzu eine öffentliche Konsultation durch (siehe DTZ-Newsletter vom 3. Juni).

    Noch bis zum 17. Juni können Hersteller, Händler und Konsumenten [link|https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/13481-Evaluierung-des-Rechtsrahmens-zur-Eindammung-des-Tabakgebrauchs_de] sich mit ihrer persönlichen Stellungnahme auf der EU-Seite[/link] einbringen und sich gegen weitere Einschränkungen und Verbote stark machen. Befürchtet werden noch mehr Auflagen und neue einschneidende Verbote für Hersteller, den Handel und Verbraucher von Tabakprodukten, E-Zigaretten und anderen neuartigen Produkten. So plant die EU-Kommission unter anderem Einheitsverpackungen und noch größere Warnhinweise für alle Tabakprodukte, ein Verbot von Slim-Zigaretten und Aromenverbote für E-Zigarettenliquids.

    Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartige Erzeugnisse (BVTE) hat deshalb die Initiative [link| https://www.dein-ding.eu]“Dein Ding! Sag Nein zu weiteren Verboten”[/link] gestartet, um Handel und Konsumenten bei der Beteiligung zu unterstützen.

    „Schon wenige Sätze reichen aus, jede einzelne Stellungnahme zählt. Jeder sollte die Chance nutzen, der EU-Kommission seine Meinung zu sagen, auch wenn das Verfahren etwas kompliziert und das Zeitfenster knapp ist“, betont Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE: „Nutzen wir gemeinsam die Chance, bei den geplanten Veränderungen noch ein Wörtchen mitzureden. Machen wir uns gemeinsam stark!“

    Initiative „Dein Ding“
    Die Initiative[link|https://www.dein-ding.eu] „Dein Ding“[/link] informiert über die Pläne der EU-Kommission und leistet Hilfestellung zur Teilnahme an der Konsultation. Die Teilnehmer der Initiative werden auch über den nachfolgenden Prozess zur Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie auf dem Laufenden gehalten.

    pi

  • Sesselwechsel bei JTI Austria

    WIEN // Seit Juni ist der gebürtige Ire Ross Hennessy die Leitung Geschäftsführer bei JTI Austria / Austria Tabak.

    Karrierestart in Irland
    Der 40-Jährige begann seine Karriere bei JTI 2004 in Irland und war in unterschiedlichen-Positionen tätig. Ab 2010 übernahm Hennessy Funktionen Handelsmarketing in der Firmenzentrale in Genf, bevor er im Jahr 2013 als Direktor für Handelsmarketing nach Taiwan berufen wurde. Anschließend wurde Hennessy im Jahr 2016 Direktor für Marketing und Vertrieb für den „Sub-Sahara Africa+ Cluster“ mit Sitz in Großbritannien.

    Vertriebserfahrung
    Zuletzt war Ross Hennessy seit 2018 für den gesamten Vertrieb der JTI-Tochter in Großbritannien verantwortlich, einem der größten und wichtigsten Märkte des JTI Konzerns. Als Vertriebschef führte er ein Team von mehr als 300 Mitarbeitern und war maßgeblich für den Erfolg des Unternehmens als klarer Marktführer in Großbritannien mitverantwortlich.

    „JTI Austria ist das größte Tabakunternehmen in Österreich und hat die längste Tradition bei Japan Tobacco International. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinem erfahrenen, hochmotivierten Team und auf die Herausforderungen sowie die Chancen, die der österreichische Markt aktuell bietet.“

    Linas Libikas, Hennessys Vorgänger als General Manager (Geschäftsführer) in Österreich, wurde zur neuen Spitze des Afriaca Cluster berufen. Nachdem er den österreichischen Markt erfolgreich durch die herausfordernden Zeiten der letzten Jahre geführt hat, wechselt er nun nach Belgrad, wo er für acht Märkte des Westbalkans verantwortlich zeichnet.

    red

  • Potenzial der E-Zigarette

    DORTMUND // „Das Potenzial der E-Zigarette wird durch die ab Juli 2022 geltende Liquidsteuer verkannt und nicht gewürdigt, denn eigentlich sollte das weniger schädliche Produkt im Vergleich mit natürlichem Tabak auch Vorteile im finanziellen Bereich haben“, sagt Dustin Dahlmann, Vorsitzender beim Bündnis für Tabakfreien Genuss (BTfG) und Präsident des europäischen Verbands Independent European Vape in der aktuellen Ausgabe von „InterTabac meets …“.

    Dahlmann gibt sich im Gespräch mit Philipp Markl, dem Moderator der Experten-Runde auf „Business Insights“ – einem interaktiven Angebot der Messegesellschaft Dortmund –, aber auch optimistisch, dass die Branche die Anforderungen gut stemmen wird: „Dass es uns überhaupt in der Form heutzutage gibt, ist vor allem den Fachhändlern zu verdanken. Auf diesen Erfolg können wir sehr stolz sein.“

    Das gesamte Interview ist ab sofort online [link|https://business-insights.intertabac.de/media-center#InterTabacmeets1]hier[/link] verfügbar.

    Auf der Business-Insights-Plattform findet sich auch die inzwischen erschienenen „InterTabac meets …“-Videos. Das digitale Angebot gehört zum Programm der InterTabac, der weltgrößten Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf. Das Branchen-Event findet vom 15. bis zum 17. September zusammen mit der InterSupply, der führenden Fachmesse für Herstellungsprozesse von Tabakwaren, E-Zigaretten, Pfeifen und Wasserpfeifen, in Dortmund statt.

    red

  • Versorgung sicher

    MAINZ // „Wegen der weltweit angespannten Lage auf den Rohstoffmärkten, etwa der Verknappung von Kartonagen, kann es tatsächlich kurzfristig zu Engpässen kommen – allerdings nur bei einzelnen Verpackungsgrößen.“

    Mit dieser Meldung reagierte Philip Morris Deutschland auf einen Beitrag der „Bild“-Zeitung, der über Nachschubprobleme berichtete. „Wir passen unsere Lieferketten kontinuierlich an, um diese zu bewältigen. Ebenso passen wir einige Produkte an, um die Verfügbarkeit bestimmter Materialien zu berücksichtigen und die Auswirkungen auf die Konsumenten zu minimieren“, betont man in Gräfelfing gegenüber DTZ. Der Anbieter weist auf Nachfrage daraufhin, dass Konsumenten auf andere Verpackungsgrößen desselben Produktes ausweichen könnten.

    Ein Sprecher des Großhandelsunternehmens Lekkerland bestätigt gegenüber DTZ, dass es zu „Lieferschwierigkeiten für einzelne Packungseinheiten des Herstellers Philip Morris kommt.“ Grundsätzlich seien die Marken des Anbieters für die Lekkerland Kunden jedoch verfügbar.

    Von zum Teil „erheblichen Nachschubproblemen“ berichtet hingegen ein Tankstellenpächter, der seinen Namen gegenüber DTZ nicht nennen wollte. Das betreffe vor allem Marlboro-Zigarettenpackungen. Entsprechend leer seien seine Regale.

    Versorgung ist nicht gefährdet
    Von einer „aufgebauschten Debatte“ spricht Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), der alle großen Tabakkonzerne außer Philip Morris vertritt. DTZ erreicht Mücke am Telefon in Berlin. „Unsere Mitgliedsunternehmen haben keiner Lieferengpässe“, betont er. Weltweit seien die Logistikketten gestört. Das wirke sich auf die allgemeine Sensibilität für Lieferschwierigkeiten aus, meint Mücke. „Die Versorgung ist nicht gefährdet“, betont er. Demgegenüber seien externe Faktoren wie steigende Energiekosten und Logistikengpässe tatsächliche Probleme. Dazu passe auch keine erneute Regulierungsrunde wie sie zurzeit zur TPD 3 geführt werde.

    red/kes

  • Aufruf des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie

    BONN // In einem offenen Brief appelliert der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) an Genießer von Zigarren und Zigarillos, Hersteller und Tabakwarenfachhändler, sich an einer EU-Konsultation zu beteiligen. Im Folgenden veröffentlicht DTZ-Online das Schreiben:

    Die meisten Gesetzgebungsverfahren haben Ihren Ursprung in Brüssel, so auch die meisten Regulierungen, die die Tabakprodukte betreffen. Die bekannteste ist dabei die Tabakproduktrichtlinie (TPDII), deren Überarbeitung jetzt ansteht – man redet also jetzt über TPDIII und wahrscheinlich weitere massive Einschränkungen auch für unser Genussgut Zigarre und Zigarillo.

    In diesem Gesetzgebungsverfahren organisiert die Europäische Kommission eine Sondierung (verfügbar in allen EU-Sprachen) zur "Bewertung des Rechtsrahmens für die Eindämmung des Tabakkonsums", in der bewertet wird, ob Änderungen des EU-Rahmens zur Eindämmung des Tabakkonsums erforderlich sind, um das Ziel der Kommission zu unterstützen, bis 2040 eine "tabakfreie Generation" zu erreichen.

    Im Rahmen dieses Prozesses haben Sie die Möglichkeit Ihre Meinung abzugeben.

    Die Feedback-Phase läuft bis zum 17. Juni 2022.

    Zu einem späteren Zeitpunkt wird noch eine sogenannte öffentliche Konsultation erfolgen.

    Geben Sie Ihrer Stimme Gehör, damit Zigarren und Zigarillos als ein besonderes Genussgut und nicht als Suchtartikel behandelt wird. Die aktuelle TPDII gibt für unsere Produktgattung einige Ausnahmen, so sind Bildwarnhinweise nicht verpflichtend und Aromen dürfen in den Produkten verwendet werden.

    Sie können [link|https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/13481-Evaluation-of-the-legislative-framework-for-tobacco-control_de ]hier [/link]teilnehmen, indem Sie sich zuerst auf der EU-Website „Have your say“ registrieren.

    Bitte beachten Sie:
    Auch wenn das Thema emotional aufwühlt, halten Sie sich an die sprachliche Etikette, die unseres Produktes würdig ist.
    Sie dürfen nur 4000 Zeichen benutzen.

    Als Bundesverband der Zigarrenindustrie werden wir keinen festen Text vorgeben, denn wenn sich die Texte gleichen, werden diese meist nicht gewertet. Wir empfehlen allerdings folgende Themen anzusprechen:

    [bul]Zigarren und Zigarillos sind als gemeinsame und besondere Kategorie im Tabakmarkt zu sehen
    [bul]Es handelt sich um ein Genuss- und Kulturgut
    [bul]Es wird nur gelegentlich und zu besonderen Anlässen geraucht
    [bul]Wir sind selbstbestimmte und erwachsene Konsumenten
    [bul]Kein Jugendschutzproblem
    [bul]Verwendete Aromen führen nicht dazu, dass mehr geraucht wird oder von Zigaretten auf Zigarren oder Zigarillos umgeswitcht wird.
    [bul]Aktuelle Ausnahmen führen nicht dazu, dass Zigarettenraucher auf Zigarren / Zigarillos umsteigen – das belegen alle Statistiken.
    [bul]Die aktuellen Regeln aus TPDII sind umfassend und informieren über alle Risiken
    [bul]Sind Sie Hersteller oder Fachhändler sprechen Sie bitte auch die wirtschaftliche Bedeutung für Ihr Unternehmen und die Beschäftigten an. Ebenso die Bedeutung für die Herstellung von Zigarren und Zigarillos in anderen Staaten kann erwähnt werden.

    Wenn Sie spezielle Fragen haben oder Unterstützung bei der Einreichung benötigen, wenden Sie sich bitte den BdZ unter info@zigarren-verband.de.

    Werden Sie jetzt aktiv!

    pi

  • „Goldstandard“ ist nicht alles

    MAINZ // Jedes Jahr zum Weltnichtrauchertag wird auf die Konsumenten von Tabakwaren eingedroschen. Das ist wenig sinnvoll.

    Tatsächlich wird – seit Corona – in Deutschland offenbar wieder mehr geraucht. Laut der aktuellen Langzeitstudie „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra) liegt der Anteil der Menschen, die zumindest gelegentlich zu Zigarette und Co. greifen, bei fast einem Drittel – und damit deutlich höher als zu Pandemie-Beginn. Aber: Das ist eben auch jeder Dritte in der Bevölkerung ab 14 Jahren – also keineswegs eine verschwindend kleine Minderheit.

    Aufklärung über Alternativen
    Da Deutschland nach dem politischen Willen bis zum Jahr 2040 rauchfrei werden soll, gibt es viel zu tun – und Verbote funktionieren nicht, wie die Erfahrung lehrt. So sagt denn auch Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Instituts Wien: „Der Weltnichtrauchertag steht jährlich unter einem anderen Motto, das den Goldstandard des kompletten Zigarettenrauchstopps im Fokus hat. Es fehlt allerdings die Sichtweise auf Möglichkeiten, wenn der Rauchstopp nicht gelingt oder nicht gewollt ist. Hier braucht es ein Umdenken – weg vom „Abstinenz oder stirb“-Ansatz hin zur Aufklärung über Alternativen.“

    Das sieht der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) naturgemäß ähnlich. „Es zeigt sich immer mehr, dass Raucher eine risikoreduzierte, aber auch geschmackvolle Alternative zur Tabak-Zigarette suchen. Diese Vielfalt steigert sowohl die Motivation zu einem Umstieg als auch die Akzeptanz der E-Zigarette, damit Nutzer nicht wieder zur Tabak-Zigarette zurückkehren“, teilt der Verband in einer aktuellen Stellungnahme mit. Die Organisation hat nach eigenem Bekunden in den vergangenen Monaten eine verstärkte Nachfrage nach risikoreduzierten Alternativen zur Tabak-Zigarette festgestellt. Dabei stellten vor allem neue, einfach zu bedienende Produkte ein niederschwelliges Angebot für Raucher dar, um den Umstieg weg von der Tabak-Zigarette zu schaffen. In diesem Zusammenhang verweist der VdeH auf die Bedeutung einer breiten Aromenvielfalt und warnt vor einer regulatorischen Einschränkung dieser Vielfalt, wie sie sich auf europäischer Ebene im Rahmen des Europe’s Beating Cancer Plan abzeichne.

    Chance für die öffentliche Gesundheit
    Auch das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) hat sich aus Anlass des Weltnichtrauchertages geäußert. Der BfTG-Vorsitzende Dustin Dahlmann: „Es muss konstatiert werden, dass die Tabakkontrolle in Deutschland mit den bisherigen Maßnahmen deutlich zu kurz greift. Angesichts der vielen Todesfälle als Folge des Rauchens und der hohen Kosten für das Gesundheitswesen durch rauchbedingte Erkrankungen wäre es grob fahrlässig, die E-Zigarette als Chance für die öffentliche Gesundheit zu ignorieren. Die E-Zigarette ist die beste Möglichkeit für Raucher, einen erfolgreichen Tabakstopp mit einer erheblich risikoreduzierten Alternative zu erzielen. Darüber müssen Raucher in Deutschland aufgeklärt werden.”

    red

  • Messe Dortmund nimmt Südeuropa in den Fokus

    DORTMUND // Im Spätsommer – besser gesagt: vom 15. bis zum 17. September – findet in Dortmund zum ersten Mal nach zwei Jahren „Corona-Zwangspause“ wieder das Messeduo InterTabac und InterSupply statt. Die gesamte Branche wird erneut auf der weltgrößten Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf in Dortmund zusammenkommen. Doch damit nicht genug. Denn die Messe Dortmund startet nun noch ein weiteres Format: Die „Evo NXT“, ein Business-Festival für „Next Generation Products“ (NGP) wie Liquids, Tabakerhitzer sowie Smokeless Tobacco und Nikotin-Pouches. Was es damit auf sich hat, wen das Festival ansprechen soll und warum es als langfristige, logische Ergänzung zur InterTabac und InterSupply angelegt ist, erläutert Sabine Loos, Geschäftsführerin der Messe Dortmund im Interview mit DTZ.

    Frau Loos, die InterTabac und InterSupply finden dieses Jahr zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Pause statt, die Branche trifft sich wieder in Dortmund. Nun kommt Anfang 2023 ein neues Business-Festival hinzu. Was ist der Hintergrund?
    Sabine Loos: Der Tabakmarkt ist in Bewegung, er verändert sich – und wir wollen wie bisher die geeigneten Foren und Plattformen dafür bieten. Ein gutes Beispiel ist das Geschäft mit neuen Tabakprodukten wie Liquids für E-Zigaretten, Tabakerhitzer, Smokeless Tobacco oder Nikotin-Pouches, das sich sehr positiv entwickelt. Experten schätzen, dass allein die E-Zigaretten-Branche zukünftig weltweit zwischen 3,4 und 7,6 Prozent wächst – und das jedes Jahr. Bis 2025 soll der Umsatz der international verkauften Liquids und E-Zigaretten auf knapp 21,2 Milliarden US-Dollar steigen. Und der Markt für Cannabidiol-Produkte ist dabei noch nicht eingerechnet, mit denen bis 2025 alleine in Europa 3,1 Milliarden Euro erzielt werden sollen.

    Warum halten Sie ein solches Format für notwendig?
    Loos: Die Unternehmen sprechen mit ihren Produkten, die heute auf der InterTabac und InterSupply zum Teil nicht vertreten sind, neue Käufergruppen an. Entsprechend wird das neue Format auch den Anforderungen der in diesen Segmenten aktiven Unternehmen und Personen gerecht, da es eben auch neue Segmente abdeckt und andere Themen behandelt. Es ermöglicht Input sowie kreative Inspirationen auf eine Art und Weise, die unser Messeduo ideal ergänzt. Denn die Evo NXT bietet nicht nur die Möglichkeit, sich in vier Arealen zu den neuesten Trends und Innovationen der Branche auszutauschen und von einem spannenden Mix aus Elevator Pitches, Key Notes, Best Practices und Workshops inspirieren zu lassen. Sondern sie hat mit einer bunten Mischung aus Promis, jeder Menge erstklassiger Unterhaltung und einem breit gefächerten Musikprogramm auch Festival-Charakter. Kurz gesagt: Wir bieten mit der Evo NXT einer jungen, aufstrebenden Branche genau das Event, das perfekt zu ihr passt – Business casual mit jeder Menge fachlichem Input, ordentlich Substanz und reichlich guter Unterhaltung!

    Was versteckt sich hinter dem Begriff „Business-Festival“? Und wo ist der Unterschied zu einer klassischen Messe?
    Loos: NGP zielen mehrheitlich auf eine junge, hippe, trend- und durchaus gesundheitsbewusste Zielgruppe ab, die obendrein noch konsumfreudig ist. Es sind neue Botschaften und moderne Marken- und Produktauftritte erforderlich, die wie gemacht sind für eine Plattform, die noch breiter und erlebnisorientierter aufgestellt ist als Branchenmessen. Mit Evo NXT schließen wir diese Lücke auf dem europäischen Markt und heben ein modernes Markenfestival aus der Taufe, das es in dieser Form im NGP-Bereich noch nicht gibt. Und wir werden das Angebot vor Ort so attraktiv gestalten, dass der Business-Aspekt zwar im Vordergrund steht, die Unterhaltung aber nicht zu kurz kommt. Das ist auch der Hauptunterschied zu einer ‚klassischen‘ Messe. Die Evo NXT bietet der Branche also die Lösung, die sie schon lange gesucht hat und ergänzt gleichzeitig InterTabac und InterSupply optimal. Darüber hinaus sind wir uns sicher, dass das Festival auch branchenübergreifend für Aufmerksamkeit sorgen wird.

    Wie passen InterTabac, InterSupply und Evo NXT zusammen?
    Loos: Die Evo NXT ist eine „frühsommerliche Ergänzung“ zur InterTabac und InterSupply – mit einem etwas anderen Fokus: Während bei unserem Messeduo neue Produkte, Innovationen und Vertriebskontakte im Vordergrund stehen, ist das Business-Festival mehr auf das Erlebnis und übergeordnete Branchenthemen ausgerichtet, zum Beispiel auf die derzeit stattfindende Business Transformation im Angebot und auf Handelsseite sowie auf die Veränderungen im Unternehmens- und Produktmarketing. Bei der Evo NXT können sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NGP-Branche zu solchen Themen inspirieren lassen und Anregungen für die eigene Arbeit mit nach Hause nehmen. Es wird natürlich auch jede Menge zu den neuesten Trends und Innovationen der Branche geben. Insgesamt ist die Dynamik in diesem Marktsegment derzeit aber so hoch, dass es sich lohnt, bei beiden Veranstaltungen, also InterTabac, InterSupply und Evo NXT, mit von der Partie zu sein – vor allem, da sie unterschiedliche Zielgruppen und Interessen ansprechen. Und diese Wahrnehmung spiegeln uns unsere bisherigen Gesprächspartnerinnen und -partner auf Unternehmensseite so wider.

    Für wen ist die Evo NXT gedacht? Wer sind potenzielle Aussteller, wer Besucher?
    Loos: Das lässt sich kurz und knapp beantworten: Die Evo NXT richtet sich vor allem an internationale Hersteller und Händler, aber auch Einkäufer, Marktforscher, Marketingfachleute, Agenturen und Multiplikatoren, die sich mit den genannten Erzeugnissen, aber auch übergeordneten Themen wie Business-Transformation oder Markenaufbau und -positionierung sowie Markenwerte beschäftigen. Was sie eint: Sie alle haben hohe Ansprüche an eine moderne Veranstaltung – kein Wunder, schließlich ist auch die Vermarktung von NGP anspruchsvoll, da die vornehmlich jüngeren Konsumenten deutlich kritischer und gesundheitsbewusster, aber trotzdem eben auch konsumfreudig sind.

    Was erwartet die Zielgruppen bei der Evo NXT?
    Loos: Die Evo NXT wird im Palacio de Ferias y Congresos de Málaga, kurz FYCMA, in der spanischen Metropole Málaga stattfinden. Vor Ort wird es vier Areale geben: die „E-Zone“ für E-Zigaretten, die „Heat Zone“ für Tabakerhitzer, die „Green Zone“ für CBD-Produkte sowie die „Like X-Zone“ für Waren wie Nikotin-Pouches und -Pastillen sowie Snus. Neben internationalen Top-Herstellern von Tabak-Lifestyle-Produkten werden sich hier auch Anbieter aus der vorgelagerten Produktion, zum Beispiel Produzenten von nachhaltigen Rohstoffen oder klimafreundlichem Verpackungsmaterial präsentieren.

    Das klingt nach Messe. Wo bleibt der Festivalcharakter?
    Loos: Drumherum gibt es ein erstklassiges Festivalprogramm, das einen Mix aus Information und Entertainment bietet. Ausstellern und Besuchern werden wir hier die gesamte Bandbreite moderner Live-Kommunikation bieten. Dazu gehören zum Beispiel Branchenexperten und wichtige Akteure in Key Notes, Summits, Workshops und Panels, die Impulse für die noch junge Branche geben. Ausgewählte Unternehmen werden zudem ihre Innovationen in unterhaltsamen „Elevator Pitches“ vorstellen. Und wie es sich für ein Festival gehört, wird auch das Feiern nicht zu kurz kommen. Dafür sorgen namhafte Musikkünstler und Prominente, Neudeutsch gesprochen: Wir bieten bei der Evo NXT „Business, Inspiration, Chill and Lifestyle“.

    Warum fiel die Wahl gerade auf Málaga als Standort?
    Loos: Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für unser Business-Festival Evo NXT haben wir viele Parameter berücksichtigt, zu denen zum Beispiel die weltweite Erreichbarkeit, aber auch das allgemeine Flair gehören. Die Wahl fiel dann am Ende auf die spanische Metropole Málaga, die zweitgrößte Stadt Andalusiens und sechstgrößte Stadt Spaniens. Málaga hat einige Vorteile zu bieten – zum Beispiel, dass die Metropole über einen der größten spanischen Flughäfen verfügt und mit der direkten Lage an der sonnenverwöhnten Costa del Sol und dem damit verbundenen mediterranen Flair punkten kann. Damit ist sie der ideale Standort für die Evo NXT. Denn neben optimalen Anreisemöglichkeiten per Auto, Bahn oder Flugzeug bieten Stadt und FYCMA ein dynamisches, abwechslungsreiches und inspirierendes Umfeld – vor, während und nach der Veranstaltung. Nicht umsonst ist Málaga, die Geburtsstadt Pablo Picassos, heute die wichtigste Wirtschafts-, Kultur- und Urlaubsmetropole an der Costa del Sol. Der richtige Ort, um die NGP-Branche und seine jungen Marken zu feiern.

    Soll die Evo NXT jährlich stattfinden? Und immer in Málaga?
    Loos: „Das ist nicht ausgeschlossen. Wir fokussieren uns erst einmal darauf, die erste Ausgabe erfolgreich über die Bühne zu bringen. Und wir sind und bleiben dabei mit dem Ohr an der Branche, hören genau hin, was gewünscht ist und wo welche Potenziale schlummern, die wir bei einer Folgeveranstaltung heben könnten. Wenn am Ende dabei herauskommt, dass der Turnus und der Ort perfekt sind, setzen wir die Evo NXT gerne entsprechend fort und entwickeln sie im Detail weiter.

    Sind weitere Festivals wie die Evo NXT in Planung? Zum Beispiel für andere Teilbereiche der Tabak-Branche?
    Loos: Wir fokussieren uns derzeit erst einmal auf die Evo NXT. Aber wir bleiben in allen Segmenten im fachlichen Austausch mit Unternehmen sowie Branchenexpertinnen und -experten und anderen Stakeholdern. Kommt dabei heraus, dass ein weiteres Festival à la Evo NXT – zum Beispiel für das klassische Segment oder die anderen Branchenzweige der InterTabac – Sinn macht, werden wir sofort aktiv. Erste Impulse gibt es schon. Wenn es konkreter wird, beziehen wir natürlich Stakeholder und Partner wie Verbände und „Big Names“ mit ein. So stellen wir sicher, dass die Veranstaltung nicht eine x-beliebige Messe oder ein x-beliebiges Event, sondern etwas Neues und die Branche-nach-vorne-Bringendes wie die Evo NXT wird.

    Wo erhalten Interessenten weitere Informationen und wann werden die Konditionen für Aussteller und Besucher veröffentlicht?
    Loos: Wir haben bereits einer Internetseite scharfgeschaltet, auf der alle bisher verfügbaren Informationen zu finden sind. Die Adresse lautet www.Evo-nxt.de. Auch die Konditionen für Aussteller und Besucher werden wir in Kürze bekanntgeben. Was das Programm betrifft, kommen hier fast täglich neue und spannende Themen und Programmpunkte, Personen und Acts hinzu. Es lohnt sich also, immer mal wieder auf der Website der Veranstaltung vorbeizuschauen – oder in DTZ reinzulesen, denn wir werden hierzu natürlich regelmäßig informieren.

    Frau Loos, herzlichen Dank für den Werbehinweis auf unsere Zeitung – und wir bedanken uns natürlich für das Gespräch.

    max

  • Sesselwechsel

    HAMBURG // Der Arbeitgeberverband der Cigarettenindustrie (AdC) hat seinen langjährigen Geschäftsführer Michael Dreier verabschiedet. Dreiers Nachfolge trat am 1. Juni Ulf Bauer an.

    Bauer bringt rund 30 Jahre Berufserfahrung als Führungskraft aus dem Öffentlichen Dienst, der Privatwirtschaft und der Beratung mit einem Fokus auf Kommunikation, Politik, Nachhaltigkeit und Change-Management in den AdC ein. Er war dabei unter anderem rund neun Jahre für British American Tobacco in Hamburg, Brüssel und London tätig und hat zuletzt 2021/2022 die Corona-Pandemiekommunikation im Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in Bayern und bei dessen Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz verantwortet.

    Der Vorstand des AdC besteht nun aus Anja Gräfe, Reemtsma, Dimitrios Karampis, Philip Morris International, Ulf Zedler, JTI, sowie Kalina Mikiewicz, BAT.

    pi

  • Händler sollen Meinung schreiben

    KÖLN // Die EU-Kommission plant die nächsten Verschärfungen bei der Vermarktung von Tabak- und Nikotinprodukten. Bevor diese in Angriff genommen werden, sollen die bisherigen Tabakregulierungen bewertet werden. Hierfür hat die EU-Kommission am 20. Mai einen sogenannten Call for Evidence zur „Evaluierung des Rechtsrahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs“ gestartet. Diese öffentliche Konsultation bildet den Auftakt eines Prozesses, der unter anderem auf eine weitere Verschärfung der EU-Tabakprodukt-Richtlinie hinauslaufen soll.

    Individuelle Stimmen im Fokus
    Die [link|https://bit.ly/3agY0B9]Konsultation [/link]richtet sich insbesondere auch an Unternehmen der Tabak- und E-Zigarettenbranche – sowohl der Industrie als auch des Handels. Der EU-Kommission kommt es hierbei vor allem auf die individuellen Stimmen der einzelnen Marktteilnehmer an. Deshalb sind jetzt vor allem auch der Tabakfachhandel, Kioskbetreiber und Filialisten gefordert, ihre Stellungnahme mit eigenen Worten bei der EU abzugeben. Torsten Löffler, Präsident des Handelsverbandes Tabak (BTWE): „Jetzt ist Volkes Stimme gefragt. Ob tabakfreie Nikotinbeutel oder bürokratisches Rückverfolgungssystem: Viele im Handel sind genervt, weil sie bei der Vermarktung von Tabak- und Nikotinprodukten regelmäßig und unvorhersehbar durch Behörden reglementiert werden. Der Handel wünscht sich für den Verkaufsalltag eine sichere Rechtslage und keine Unsicherheiten oder Restriktionen, die nur Bürokratie schaffen, aber nicht der Gesundheit nutzen.“

    Der Handelsverband Tabak (BTWE) ruft die betroffenen Handelsunternehmen auf, der EU-Kommission bis zum 17. Juni ihre persönliche Meinung mitzuteilen. Nach ihrer Registrierung können Händler umgehend aktiv werden. Löffler: „Jeder Handelsunternehmer hat jetzt die Chance, der EU-Kommission seine Meinung zu sagen. Wenige Sätze reichen hierfür aus. Jede abgegebene Stimme ist Gold wert.“ Das Feedback soll Basis für weitere Regulierungen der EU-Kommission sein.

    Wichtige Hilfestellungen
    Der BTWE empfiehlt dem betroffenen Einzelhandel zusätzlich auch die Registrierung auf der Homepage www.dein-ding.eu/tabakhandel. Die Branchenaktion soll interessierten Tabakwarenhändlern in Zukunft wichtige Hilfestellungen rund um anstehende Regulierungen anbieten. Die Nutzer der Seite erhalten relevante Informationen zur Konsultation, eine Anleitung zur Beteiligung und einfache Hinweise, worauf bei der Stellungnahme geachtet werden sollte. Zusätzlich ist vorgesehen, nach Abschluss der Konsultation über den Überarbeitungsprozess der Tabakprodukt-Richtlinie weiter zu informieren.

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