Schlagwort: Tabak

  • Widerstand gegen Pläne der EU- Kommission

    BRÜSSEL (DTZ/da). Gegen die Absicht der EU-Kommission, den Rauchern und der Tabakbranche noch mehr Daumenschrauben anzulegen, regt sich Protest. In Österreich wollen die Trafikanten mit einem Aktionsfolder „Jetzt NEIN sagen“ Konsumenten dazu bewegen, im Internet für ihre Rechte abzustimmen und sich gegen eine Verschärfung der Tabak-Produktrichtlinie auszusprechen. Auch in Deutschland will die Tabakbranche die von den Maßnahmen betroffenen Unternehmen in Industrie und Handel sowie die Verbraucher zum Widerstand aufrufen.

    Der Deutsche Zigarettenverband (DZV), der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ), der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA), der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Philip Morris und die Gewerkschaft NGG haben ein gemeinsames Grundsatzpapier entwickelt, das demnächst als Flyer u. a. über den Tabakwaren-Fachhandel verteilt werden soll.

    Aufklärungsarbeit
    Darüber hinaus soll es eine kostenlose Telefonhotline geben, die bald freigeschaltet werde. Außerdem wird eine Internet-Seite eingerichtet, auf der die geplante EU-Richtlinie in deutscher Übersetzung nachzulesen ist und wo erklärt wird, wie man bis zum 17. Dezember 2010 Stellungnahmen zum Konsultationsverfahren an die EU-Kommission abgeben kann.

    Der Widerstand richtet sich vor allem gegen folgende Pläne der EU-Kommission:
    • Bildwarnhinweise, die in sämtlichen Mitgliedstaaten eingeführt werden sollen.
    • Einheitsgeschmack, womit die Verbote bzw. Regulierungen von Zusatzstoffen gemeint sind.
    • Plain Pagaging, sprich Einheitspackungen, auf denen Bilder und sämtliche farbige Wortmarken verboten sind.
    • Werbe- und Präsentationsverbot von Tabakwaren am Verkaufsort, was im Klartext heißt, dass Tabakprodukte im Laden nicht mehr gezeigt werden dürften.
    • Verbot von Zigarettenautomaten.

    Die EU-Kommission will Rauchern und Tabakbranche offenbar massive Fesseln anlegen und könnte am Ende weit über das Ziel des Nichtraucherschutzes hinaus reichenden Maßnahmen gegen beide beschließen.

    Dallis VorhabenZum Hintergrund: Derzeit überarbeitet die Kommission die Tabak-Produkt-Richtlinie 2001/37/EG, in der die Herstellung, Aufmachung und der Verkauf von Tabakerzeugnissen geregelt sind. Dazu gehören zum Beispiel Warnhinweise, die Offenlegung von Zusatzstoffen oder das Verbot von Bezeichnungen wie „mild“ und „light“.

    Bereits zu Beginn der Konsultationsphase zur Überprüfung besagter Produktrichtlinie hat sich EU-Gesundheits- und Verbraucherschutzkommissar John Dalli für noch schärfere Regulierungen ausgesprochen. In diesem Zusammenhang hat er u. a. Ekelfotos auf Tabakpackungen befürwortet und gefordert, dass Zigaretten nicht mehr sichtbar in einem Geschäft ausgestellt werden dürften.

    „Diskriminierung von Tabakwaren“Entschieden gegen derartige Pläne wendet sich BTWE-Präsident Rainer von Bötticher. „Ein Präsentationsverbot zwingt den Fachhändler zu kostenintensiven Umbauten. Dem Verkauf unter der Ladentheke würde die Produktinformation als wichtiges Kaufkriterium für den Konsumenten zum Opfer fallen. Beides bedeutet das Aus für viele kleine Einzelhändler!“ Die Warenpräsentation, individuelle Fachberatung und Produktdifferenzierung über eine sichtbare Markenvielfalt statt weißer Einheitspackung seien die Garanten für eine gute Beratung, die kontrollierte Abgabe und den gelebten Jugendschutz im Fachhandel, so von Bötticher.

    Er betont, dass der Tabakwaren-Facheinzelhandel für Information, Aufklärung und Prävention statt Verbote stehe. „Verbote drängen Tabakwaren in die Ecke der organisierten Kriminalität!“ Eindringlich warnt der BTWE-Präsident: „Die Pläne der Europäischen Kommission zur Diskriminierung von Tabakwaren durch die Einheitspackung und das Präsentationsverbot bevormunden Handel und Verbraucher in beispielloser Weise und führen zur Existenzvernichtung tausender Arbeitsplätze im Tabakfachhandel, in Kiosken und Tankstellen.“

    (DTZ 42/10)

  • MUT contra Dalli

    OFFENBACH (DTZ/pi). Die Vorschläge von EU-Gesundheits-und Verbraucherschutzkommissar John Dalli sorgen in der Branche für Aufregung. MUT-Vorsitzender Oliver Kopp reagiert prompt mit scharfen Worten.

    „Die EU agiert als Erfüllungsgehilfe der WHO. Beide Institutionen müssen Erfolge nachweisen, um sich zu legitimieren und suchen sich dafür populistische Themen, wo wiederum die Politiker der Mitgliedstaaten keine Zivilcourage haben, sich zur Wehr zu setzen.

    Während Millionen Bewohner der afrikanischen Unterzeichnerstaaten des Tabakrichtlinienabkommens von Aids und Malaria hingerafft werden und an Hunger, und nicht an Nikotin sterben, die Menschen in Europa jedoch nie älter wurden als heute, führen die WHO und EU einen scheinheiligen Stellvertreterkrieg, um von dieser peinlichen Diskrepanz und damit ihrem totalen Scheitern abzulenken.

    Erneut ist es ein Kommissar aus einem europäischen Ministaat und Profiteur des Lastenausgleichs, der sich hier bei der EU mit Radikalforderungen erkenntlich zeigen darf und soll. Der Tabakkrieg der EU ist und bleibt eine Farce. Die Menschen werden noch viele Jahrhunderte rauchen, auch wenn sich die EU schon lange aufgelöst hat. Die Schönheit Europas liegt in der Vielfalt der Kulturen und der Freiheit des Individuums, nicht in einer Brüsseler Zentralgewalt mit totalitären Zügen und fragwürdiger Legitimation.

    Brüssel kann es treiben, aber nicht übertreiben. Es gewinnt nicht die Herzen der Menschen und zerstört den europäischen Gedanken. Gegenbewegung der Bürger und der Mitgliedsstaaten, die um ihre Autonomie fürchten, sind sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, wenn sich die EU nicht anders besinnt oder Berlin eine autonomere Stellung bezieht. Letztlich schafft sich die EU selbst ab. Sie hat es nur noch nicht gemerkt.“

    (DTZ 41/10)

  • Hall Tabakwaren stärkt Automatengeschäft

    MÖNCHENGLADBACH/WERDOHL (DTZ/fnf). Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren übernimmt zum 1. Oktober 2010 das Automatengeschäft der Firma Ernst-Wilhelm Herdes in Werdohl/Sauerland.

    Die Firma Herdes betreibt rund 550 Automaten. Der Umsatz liegt bei 2,3 Mio. Euro p.a.

    Die Automaten werden in die Hall Niederlassung Hilden integriert. Jürgen Hall sieht durch diese Akquisition den Automatenstandort Hilden weiter gestärkt und insbesondere damit auch das Automatengeschäft der Verbundgruppe DTV in NRW. „Besonders freut mich, dass der Inhabersohn Kai Oliver Herdes sich mit seiner Branchenerfahrung zur Mitarbeit bei uns zur Verfügung gestellt hat,“ so Jürgen Hall.

    Hall Tabakwaren erwartet für das Jahr 2010 einen Umsatz von 670 Mio. Euro (netto) nach 644 Mio. Euro im Jahr 2009.

    (DTZ 39/10)

  • Hartz IV ohne Zigarette?

    BERLIN (DTZ/pnf). Heiß tobt derzeit die Debatte um die Neuregelung der Hartz-IV-Regelsätze, sowohl was ihre absolute Höhe als auch was die Zusammensetzung der einzelnen Leistungen angeht. Da gehen die Frontlinien oft mitten durch die einzelnen Parteien. So provozierte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Otto Fricke, mit der Frage: „Muss der Hartz-IV-Regelsatz Geld für Tabak, Alkohol und Gaststättenbesuche vorsehen, wenn sich das gering verdienende Arbeitnehmer auch sparen müssen?“

    Die richtige Antwort hatte seine Parteikollegin, die Drogenbeauftragte Mechtild Dyckmans, schon vor zwei Wochen gegeben: „Ganz klar gehört in den Regelsatz für Langzeitarbeitslose eine Position für Genussmittel. Wer meint, wenn man Hartz-IV-Empfänger ist, dürfte man kein Bier mehr trinken und keine Zigarette mehr rauchen, ist nur populistisch.“

    (DTZ 38/10)

  • Hartz IV: Tabak bald kein Grundbedarf mehr?

    MAINZ (DTZ/red). Im Zuge der Hartz IV Neuregelung werden Ausgaben für Tabak und Alkohol unter Umständen nicht mehr als Grundbedarf gewertet. Der „Rheinischen Post“ zufolge wird innerhalb der schwarz-gelben Regierungskoalition darüber nachgedacht, jene Ausgaben bei der Berechnung der Regelsätze außen vor zu lassen.

    Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Anette Kramme, kann sich mit diesen Gedankenspielen nicht anfreunden. Im Interview mit der „Thüringer Allgemeinen“ erklärte Kramme: „Das ist einmal mehr Stimmungsmache gegen ALG II-Empfänger, wie wir sie schon seit Jahresbeginn beobachten.“ Sie gab auch zu bedenken, dass viele Eltern Geld aus ihren Regelsätzen für ihre Kinder ausgeben würden. „Hier aber wird wieder der Eindruck erweckt: die saufen nur.“

    (DTZ 36/10)

  • Bentley Pipes stellt Weichen für die Zukunft

    Aktive Beteiligung von Martin und Oliver Schuster

    HAMBURG/BÜNDE (DTZ/fnf/fok). Die Bentley Pipe Company Handelsgesellschaft mbH will ihr Geschäft mit hochwertigen Zigarren, Tabaken, Pfeifen und Accessoires künftig noch ausweiten und hat dafür die Weichen gestellt. Im Juli haben Martin und Oliver Schuster, die „Junioren“ der Cigarrenfabrik August Schuster, 49 Prozent von dem Hamburger Unternehmen übernommen. Die Bentley Pipe-Mehrheit liegt weiter bei Firmengründer Dr. Horst Wiethüchter. Das operative Geschäft, hier vor allem der Vertrieb, wird nun von Bünde aus geführt.

    Das über viele Jahre mit großem Enthusiasmus aufgebaute Geschäft soll weiterhin auf Sortimente für anspruchsvolles Genussrauchen fokussiert sein; mit Zigarren und Zigarillos sowie Pfeifentabaken und Pfeifen – den authentischen Wurzeln des Unternehmens entsprechend. Gleichzeitig soll das bereits etablierte Geschäft mit hochwertigen Zigarren stark ausgebaut und die Produktentwicklung vorangetrieben werden.

    Hier stand Bentley schon in der Vergangenheit in enger Zusammenarbeit mit der Firma Schuster, die nun mit der aktiven Firmenbeteiligung durch Martin und Oliver Schuster wesentlich ausgeweitet wird. Mit der Verlegung des Firmensitzes der Bentley Pipe Company nach Bünde (Blumenstr. 2–8, Tel. 05223–7898767) ist dort nun auch die Anlaufadresse für die Handelspartner.

    (DTZ 33/10)

  • Termin der BTWE-Tagung 2011 steht fest

    KÖLN (DTZ/vi). Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) hat den Termin seiner Jahrestagung 2011 bekannt gegeben. Die Delegiertenversammlung (interner Teil) und einige Programmpunkte des BTWE-Branchendialogs sowie der BTWE-Treff werden am Sonntag, den 29. Mai 2011, stattfinden. Am Montag, den 30. Mai 2011, schließt sich die Hauptveranstaltung des BTWE-Branchendialogs an. Veranstaltungsort ist, wie bereits in den Vorjahren, das Geno-Hotel in Rösrath.

    (DTZ 31/10)

  • Bremer Tabakbörse schließt ihre Pforten. Versorgung mit Sumatra-Tabak ist gesich

    BREMEN (DTZ/da). Ein Stück Tabakkultur geht zu Ende: Die 52 Bremer Tabakeinschreibung am 17. Juni 2010 war die letzte dieser Art. Eine Auktion von Sumatra- und Java-Tabaken wird es in der Hansestadt nicht mehr geben.

    Nun die gute Nachricht: Die Versorgung mit Sumatra-Tabaken von der indonesischen Insel bleibt auch in Zukunft durch vier Plantagen gewährleistet; der Nachschub an Java-Tabaken ist ohnehin kein Problem. Sumatra- und Java-Tabake werden seit 1958 an der Bremer Tabakbörse versteigert. Zuvor geschah dies vor dem Hintergrund der niederländischen Kolonialherrschaft über Indonesien in Amsterdam.

    Auf der letzten Bremer Tabakbörse wurden insgesamt 1 126 Ballen Sumatra Tabake zu sehr zufrieden stellenden Preisen verkauft und 554 Ballen/Kartons Vorstenlanden-Tabake aus Zentral-Java zu einem festen Preisniveau abgesetzt. Der Gesamterlös lag bei zirka drei Millionen Euro. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren bei der 50. Bremer Tabakeinschreibung belief sich der Verkaufserlös noch auf etwa fünf Millionen Euro.

    (DTZ 26/2010)

  • Zigarettenmarkt im Januar verhalten

    MAINZ (DTZ/fok). Die Zigarettenauslieferungen an den deutschen Handel bewegten sich im Januar 2009 auf niedrigem Niveau. Mit 6,029 Milliarden Stück wurde der Absatz des Vergleichsmonats des Vorjahres um 10,0 Prozent unterschritten.

    Allerdings war der Absatz im Dezember 2008 unverhältnismäßig hoch gewesen, so dass noch einiges an Beständen unterwegs gewesen sein dürfte. Zudem hatte der Januar in 2009 einen Auslieferungstag weniger als im Vorjahr.

    Markenzigaretten
    Die Markenzigaretten lagen mit 5,381 Milliarden Stück um 9,2 Prozent schwächer, der Handelsmarkenabsatz reduzierte sich um gut 16 Prozent auf schätzungsweise 648 Millionen Stück.

    Feinschnitt und Pfeifentabak
    Der Absatz von klassischem Feinschnitt erhöhte sich im Januar 2009 leicht um 1,6 Prozent auf ca. 1 824 Tonnen. Dem steht aber der Wegfall der Billigpfeifentabake gegenüber, auf die im Januar 2008 noch 117 Tonnen entfallen waren.

    Ecocigarillos
    Ecocigarillos waren mit minus 40,0 Prozent auf 189 Millionen Stück stark rückläufig, während der Absatz von Tabaksträngen mit 65 Millionen Stück um 21,8 Prozent anstieg.

    (DTZ 07/09)

  • Happy Tipp hat Insolvenz angemeldet

    OBERHACHING (DTZ/red). Die private Lotto-Firma Happy Tipp Service GmbH, Oberhaching, hat Insolvenz angemeldet. Wie die Internetplattform „www.happytipp-opfer.de“ meldet, hat das Amtsgericht München nach dem Insolvenzantrag eines Gläubigers einen Gutachter beauftragt, innerhalb von sechs Wochen ein Gutachten über Insolvenzgründe und verfahrensdeckende Masse zu erstellen.

    Bereits zum 23. August hatte das Unternehmen die Annahme von Lottospielen eingestellt. Mehr als 700 Geschäftskunden, zum Teil handelt es sich bei den Happy Tipp-Filialen um Tabakwaren- und Zeitschriftenhändler, sitzen nun auf nutzlosen Terminals herum, für die sie aber weiterhin Leasingraten zahlen sollen. Und das sind rund 200 Euro im Monat bei einer Laufzeit von im allgemeinen zweieinhalb Jahren. Laut Anwaltskanzlei Chan-jo Jun in Würzburg, die die Interessengemeinschaft der Happy Tipp-Geschädigten vertritt, gibt es Möglichkeiten auf dem Rechtsweg aus diesen Verträgen zu kommen.

    (DTZ 39/08)