WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Der Bund hat sein Ziel, durch die Tabaksteuererhöhung Anfang Mai fiskalische Einnahmeverbesserungen zu erzielen, bisher erreicht. Im ersten Halbjahr 2011 beliefen sich die Tabaksteuereinnahmen (netto) auf insgesamt 6,195 Mrd. Euro. Das waren 7,1 Prozent bzw. 411 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Allerdings muss man realistischerweise einkalkulieren, dass ein Teil der Steigerung aus technischen Effekten zum Jahreswechsel und ein weiteres Teil aus Herstelleraktivitäten im Zuge der Umstellung auf die neuen Preise resultieren dürfte. Das kräftige Einnahmepolster schmolz zum Ende des Halbjahres wieder ab. So sackten im Juni 2011 die Tabaksteuereinnahmen auf 1,027 Mrd. Euro ab, 7,5 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Die Fabrikzigarette erbrachte übrigens im 1. Halbjahr 2011 ein Tabaksteuer-Einnahmenplus von 6,5 Prozent, die Steuereinnahmen auf Feinschnitt stiegen um 10,9 Prozent. Beim Bezug von Tabaksteuerzeichen ergibt sich für das 1. Halbjahr 2011 folgendes Bild: Für Zigaretten wurden netto Banderolen für 42,007 Mrd. Stück (plus 2,7 Prozent), bezogen; deren Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 9,777 Mrd. Euro (plus 4,2 Prozent). Der Steuerzeichenbezug für Feinschnitt erfolgte für ein Volumen von 13 721,1 Tonnen (plus 6,9 Prozent), dessen Kleinverkaufswert 1,473 Mrd. Euro (plus 14,2 Prozent) betrug. Hier zeigt sich ganz deutlich der durch die höhere Tabaksteuer bedingte stärkere Preisanstieg. Bei Zigarren und Zigarillos wurden im 1. Halbjahr Banderolen für 2,094 Mrd. Stück bezogen (plus 7,9 Prozent); deren Kleinverkaufswert lag bei 352,7 Mio. Euro (plus 8,3 Prozent).
Auch beim Pfeifentabak gab es kräftige Steigerungsraten, offensichtlich vor allem durch das Wachstum niedrigpreisiger Angebote: Hier stieg der Banderolenbezug auf ein Volumen von 398,0 Tonnen (plus 16,5 Prozent); der Kleinverkaufswert erhöhte sich um 13,9 Prozent auf 45,0 Mio. Euro. Über alle versteuerten Tabakprodukte gerechnet ergibt sich für das erste Halbjahr 2011 ein Kleinverkaufswert von 11,648 Mrd. Euro (plus 5,5 Prozent). Der Juni 2011 als letzter Berichtsmonat der aktuellen Steuerstatistik zeigt bei den Banderolenbezügen klare Bremssignale: Bei der Zigarette reduzierte sich die Menge im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 22,4 Prozent auf 5,995 Mrd. Stück, der Wert ging um 19,6 Prozent auf 1,428 Mrd. Euro zurück.
Beim Feinschnitt schrumpfte die Menge um 7,9 Prozent auf 2 219,3 Tonnen, der Wert ging durch den Preisschritt allerdings um 6,2 Prozent auf 258,5 Mio. Euro nach oben. Für Zigarren/Zigarillos wurden im Juni Banderolen für 333,7 Mio. Stück (minus 23,7 Prozent) im Wert von 62,5 Mio. Euro (minus 14,3 Prozent) bezogen. Und beim Pfeifentabak stieg die Menge um 13,6 Prozent auf 63,9 Tonnen, der Wert erhöhte sich um 11,1 Prozent auf 7,0 Mio. Euro. Der durchschnittliche Kleinverkaufswert einer versteuerten Zigarette lag im Juni 2011 bei 23,8 Cent gegenüber 23,0 Cent im Vergleichsmonat des Vorjahres. Beim Feinschnitt lag der KVW bei 116,5 Euro pro Kilogramm gegenüber 101,0 Euro ein Jahr zuvor.
(DTZ 29/11)