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  • EU-Tabakproduktrichtlinie absolut mittelstandsfeindlich

    GEISENHAUSEN (DTZ/pnf/da). Als in seiner Gänze absolut mittelstandsfeindlich bezeichnet Patrick Engels den Entwurf der EU-Kommission zur Tabakproduktrichtlinie. Im DTZ-Interview erläutert der Geschäftsführer von Pöschl Tabak, welche massiven Auswirkungen TPD 2 allein für sein Unternehmen hätte.

    DTZ: Die närrischen Hochburgen nähern sich dem Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“. Pöschl Tabak wird heuer 111 Jahre. Ist Ihnen derzeit zum Feiern zumute?
    Patrick Engels: Die Veröffentlichung des Entwurfs zur Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie kurz vor Weihnachten hat die Stimmung bei Pöschl Tabak trotz der Freude über ein erneut sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 ziemlich getrübt. Aber, das Kind ist noch nicht zur Gänze in den Brunnen gefallen und nun heißt es mit Argumenten die politischen Entscheidungsträger und die staatlichen Stellen in den Mitgliedsländern mit Argumenten zu überzeugen, dass dieser Richtlinienentwurf in vielen Punkten deutlich zu weit geht bzw. an diversen Stellen sogar blanker Unsinn und in toto absolut mittelstandsfeindlich ist.

    DTZ: Welche gravierenden Auswirkungen haben die Pläne der EU-Kommission zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) für das Rauch- und Schnupftabakunternehmen Pöschl?
    Engels: Sollten die nun auf dem Tisch liegenden Vorschläge wirklich so umgesetzt werden, würde dies die Vernichtung ganzer Produktsegmente wie z. B. Schnupftabak oder aromatisierte Feinschnitte bedeuten. Durch ein Verbot von Dosen im Bereich Feinschnitt sowie über die vergrößerten Warnhinweise würden unsere Investitionen in Anlagen und Marken, welche sich allein in den letzten Jahren im zweistelligen Millionenbereich bewegt haben, von heute auf morgen wertlos gemacht werden. Folge der Vorschläge wäre aber auch die Vernichtung einer dreistelligen Zahl an Arbeitsplätzen allein bei uns in Geisenhausen, also im strukturschwachen Niederbayern.

    Weitere Punkte des Entwurfs sind unsinnig, weil z.B. technisch gar nicht machbar, andere widersprechen nationalem Recht. Zum Beispiel muss das Steuerzeichen beim Öffnen der Packung zerstört werden. Wie soll das aber gehen, wenn es gleichzeitig den Warnhinweis nicht verdecken darf?

    Zudem stimmt es mich äußerst bedenklich, dass manche Vorschläge sogar das Potenzial haben, den üblichen demokratischen Ablauf völlig auszuhebeln. Denn die Mitwirkungsrechte der demokratisch legitimierten EU-Parlamentarier und der Mitgliedstaaten sollen in diversen Punkten künftig, wenn überhaupt, auf ein bloßes Vetorecht beschränkt sein. Über diese insgesamt 26 delegierten Rechtsakte (delegated acts) könnte die Kommission zum Beispiel die Warnhinweise nach Belieben noch weiter vergrößern oder auch die Aromen bei Pfeifentabak dann doch noch verbieten. Dies ist eine ungeheuerliche Machtanmaßung der EU-Kommission und widerspricht nach meinem Erachten dem Demokratieprinzip, da wesentliche Regelungsinhalte in einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren dem Parlament und den Mitgliedsstaaten vorbehalten sein müssen. Ist das eine Retourkutsche der Kommission auf den Lissabon-Vertrag?

    Ferner: Die EU hat sich durch ihren Klein- und Mittelbetriebe betreffenden „European Small Business Act“ selbst zum Ziel gesetzt, mittelständische Betriebe zu fördern und zu unterstützen. Was hier aber nun angedacht ist, ist das genaue Gegenteil: Die mittelständische Tabakindustrie wird massiv beeinträchtigt und teilweise sogar in ihrer Existenz bedroht. Widersprüche über Widersprüche also.

    DTZ: TPD 2 sieht ein Verbot von charakteristischen Aromen vor. Sie befürchten dadurch das Aus für viele Feinschnittmarken und die Vernichtung des traditionellen deutschen Schnupftabaks. Könnten Sie Ihre Sorgen näher erläutern?
    Engels: Schnupftabak gilt als eine der ältesten Formen des Tabakgenusses in Europa. Seit über fünf Jahrhunderten ist er fester Bestandteil regionaler Traditionen in ganz Europa und wird in allen gesellschaftlichen Schichten konsumiert. Nun soll durch einen Federstrich diese Form des Tabakgenusses durch die Hintertür verboten werden. Es geht hier nicht allein um Menthol, sondern auch um alle anderen Aromen, ohne die kein Schnupftabak vorstellbar ist. Hier gibt es auch keinen Verhandlungsspielraum.

    DTZ: Wie viel Produkte von Pöschl Tabak wären von einem Verbot charakteristischer Aromen betroffen und welche Folgen hätte die Produktionsaufgabe auf Umsatz und Mitarbeiterzahl Ihres Unternehmens?
    Engels: Das Aromenverbot wäre wie gesagt das vollständige Aus für unseren Schnupftabak. Auch einige unserer Feinschnitte wären davon betroffen. Diese Verbote würden bei uns einen massiven Schlag ins Kontor bedeuten, wobei dies nicht nur für uns, sondern auch für unsere ebenfalls zumeist mittelständischen Zulieferer und natürlich auch für unsere Handelspartner in ganz Europa gilt. Hinsichtlich der Arbeitsplätze wären wohl alleine an unserem Standort in Deutschland sicher rund ein Drittel unserer zirka 400 Mitarbeiter, also eine dreistellige Anzahl, von Jobverlust bedroht. Dazu hätte ein Wegfall des Schnupftabaks natürlich auch Auswirkungen auf unsere gesamte Gruppe: Auch eine größere Zahl unserer zirka 380 Mitarbeiter, die vornehmlich in der EU in unseren 14 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften tätig sind, wäre von den Plänen der EU-Kommission ebenfalls akut gefährdet. Wir reden also von mehreren Hundert Arbeitsplätzen, die allein an den Pöschl-Produkten hängen.

    DTZ: Feinschnitttabak soll laut TPD 2 nur noch in rechteckigen Pouches ab 40 g Inhalt verkauft werden dürfen und Dosen verboten werden. Welche Folgen hätten diese Restriktionen für das Haus Pöschl?
    Engels: Auch die Umsetzung dieses Vorschlags hätte enorme wirtschaftliche Folgen für Pöschl Tabak, die momentan im Detail noch gar nicht abzusehen sind. Zahlreiche Anlagen bzw. ganze Produktionslinien sind bei uns rein für die Befüllung und Abpackung von Dosen installiert. Diese Anlagen wären, wie schon oben angesprochen, mit einem Schlag vollkommen entwertet. Und der Entwurf bleibt jegliche Erklärung schuldig, welchem Zweck ein solches Verbot dienen könnte. Sicher ist jedoch, dass damit zunächst unsere Millionen-Investitionen in Maschinen vernichtet werden würden. Des Weiteren kämen durch die Verpackungsneu- bzw. Umgestaltung einer Vielzahl von Produkten weitere enorme Kosten auf das Unternehmen zu.

    DTZ: Wie aufwändig ist das in der überarbeiteten EU-Tabakproduktrichtlinie ebenfalls vorgesehene „Tracking und Tracing-System“, also die Rückverfolgung eines Produktes über die gesamte Lieferkette (außer Einzelhandel), für ein mittelständisches Unternehmen wie Pöschl Tabak?
    Engels: Wir haben schon jetzt im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems ein ausgeklügeltes System zur Rückverfolgung. Unsere komplette IT-Infrastruktur müsste durch diese Regelung jedoch erneut überarbeitet werden und auch unsere Verpackungsmaschinen komplett neu ausgestattet werden. Die Investitionen in neue Soft- und Hardware-Lösungen wären immens, gerade aufgrund unserer vielen Verpackungsvarianten und speziell im Bereich der langsamdrehenden Produkte. Abgesehen von der Frage, wo ein derartiger Riesencode auf der Verpackung untergebracht werden soll, ist diese Idee auch aus anderen Gründen praxisfremd: Woher soll ein Hersteller zum Produktionszeitpunkt wissen, an welchen seiner Zigtausend Handelspartner das konkrete Produkt später ausgeliefert werden wird? Den Schmuggel, von dem Feinschnitt, Pfeifentabak oder Schnupftabak bekanntlich und abgesehen davon sowieso nicht betroffen sind, oder die Produktpiraterie wird diese Idee ganz bestimmt nicht eindämmen. Also: Auch dieser Vorschlag ist unausgegoren, kostet nur Zeit und Geld und führt zu nichts.

    Fazit: Der vorliegende Richtlinienentwurf ist überzogen, vielfach nicht wissenschaftlich belegt, praktisch oftmals gar nicht umsetzbar. Man kann ihn nur als „supranationales Arbeitsplatzvernichtungs- und Wertzerstörungsprogramm“ bezeichnen. Ich glaube nicht, dass dies im Sinne der Gründerväter der europäischen Einigung ist.

    (DTZ 06/13)

  • Villiger steht auf gesunder Basis

    PFEFFIKON/SCHWEIZ (DTZ/pnf). Die Villiger-Gruppe mit Hauptsitz in Pfeffikon/LU hat 2012 ihren Zigarren-Absatz um 9,4 Prozent auf 1,5 Mrd. Stück ausgebaut und blickt weiter optimistisch in die Zukunft. Das Schweizer Familienunternehmen Villiger Söhne AG feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag.

    Die deutsche Tochtergesellschaft, die Villiger Söhne GmbH mit Sitz in Waldshut-Tiengen, hat ihrem Umsatz mit Zigarren in Deutschland um elf Prozent gesteigert. Der Export in die EU wuchs um 52 Prozent. Hauptgrund für diese Entwicklung ist die intensive strategische Ausrichtung des Unternehmens auf das internationale Export-Geschäft.

    Die Villiger-Gruppe hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig weiterentwickelt und gehört heute zu den weltweit führenden Häusern für Genussraucher. „Die Villiger-Gruppe steht im 125. Jahr ihres Bestehens auf einer gesunden Basis. Die Entwicklung zeigt, dass wir mit unseren Produkten für Genussraucher auf dem richtigen Weg sind“, sagt Heinrich Villiger, VR-Präsident des Unternehmens.

    Die 1888 gegründete Villiger-Gruppe ist ein Schweizer Familienunternehmen in der vierten Generation, welches international im Tabakgeschäft tätig ist. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 1 300 Mitarbeiter. Die Schweizer Produktion ist in Pfeffikon/Kanton Luzern. Die deutschen Herstellungsbetriebe befinden sich in Waldshut-Tiengen am Hochrhein und in Bünde/Ostwestfalen. Darüber hinaus werden in der indonesischen Freihandelszone Ngoro Tabakdeckblätter für die Produktion in Europa aufbereitet.

    (DTZ 05/13)

  • TPD 2 – zurück zum Absender

    BERLIN (DTZ/da). Die EU-Kommission überschreitet mit ihren Plänen zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) nicht nur ihre Kompetenzen und schießt weit über das Ziel hinaus, sie vernichtet damit auch die Existenzgrundlage tausender Tabakwarenhändler und gefährdet rund 25 000 Arbeitsplätze im Fachhandel.

    Das verdeutlichten Repräsentanten des Branchenbündnisses „Entscheiden Sie selbst“ gegenüber den Medien auf einer Pressekonferenz am 24. Januar in Berlin.

    Diesem Branchenbündnis gehören unter anderem die Verbände der Tabakwirtschaft, die Philip Morris GmbH und die Gewerkschaft NGG an. Unter der Moderation von Matthias Heddenhausen vom Deutschen Zigarettenverband (DZV) wiesen BTWE-Präsident Rainer von Bötticher, DZV-Geschäftsführer Dr. Dirk Pangritz, VdR-Vorsitzender Patrick Engels und Hubert Bleile, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Tabakpflanzer auf die drastischen Folgen für die Tabakbranche hin.

    Laut Richtlinien-Entwurf der EU-Kommission sollen die Warnhinweise auf Verpackungen drastisch vergrößert werden. Schockbilder und Warntexte würden künftig auf mindestens 75 Prozent der Vorder- und Rückseite von Zigaretten- und Feinschnittpackungen prangen. Außerdem sollen Textwarnhinweise jeweils 50 Prozent der Packungsseitenflächen einnehmen.

    Dazu erklärte Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwareneinzelhandels und geschäftsführender Gesellschafter des Fachhandelsunternehmens Niemeyer, vor den Journalisten: „Wenn TPD 2 Wirklichkeit wird, dann befinden sich meine Mitarbeiter statt in einem Tabakwarengeschäft in einer Art Gruselkabinett. Da können Sie sich gut vorstellen, wie meine Mitarbeiter sich fühlen werden, aber auch wie unsere Kunden dies empfinden werden. Bei den rund 8 000 bundesdeutschen Tabakwaren-Fachhändlern geht die Angst um, ihre rund 25 000 Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze und der Konsument wird massiv von der EU bevormundet.“

    Nach dem vorgesehenen Verbot von charakteristischen Aromen dürfen künftig keine Zigaretten, Feinschnitttabake und rauchlose Tabakprodukte mit einem charakteristischen Aroma verkauft werden, das dem Produkt einen Tabak-untypischen Geschmack verleihen könnte. Damit wären auch Menthol-Zigaretten, aromatisierter Feinschnitt und der traditionelle Schnupftabak verboten. In den Augen von Dirk Pangritz macht das Verbot von Mentholzigaretten keinen Sinn. Nicht nur, dass eine umfassende wissenschaftliche Bewertung fehle, auch das Argument „Jugendschutz“ greife nicht, da Mentholzigaretten überwiegend von Älteren geraucht würden.

    Patrick Engels, Vorstandsvorsitzender des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie, machte deutlich, dass ein Verbot von charakteristischen Aromen für viele Feinschnittmarken das Aus bedeuten würde. Der traditionelle deutsche Schnupftabak würde vernichtet. Engels: „Bei einem Verbot von traditionellen Zusatzstoffen, wie Menthol und vieler klassischer Fruchtaromen könnten viele Schnupftabake nicht mehr hergestellt werden. Das wäre ein Verbot von Schnupftabaken durch die Hintertür, da die Aromen ein grundlegender Bestandteil aller Schnupftabake sind.“

    Auch Hubert Bleile, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Tabakpflanzer (BdT), blickt mit Sorge in die Zukunft. „Ein Verbot von Zusatzstoffen führt langfristig zu einer Verdrängung der in Deutschland produzierten Tabake, deren Qualität immer weiter verbessert wurde.“

    Bestimmte Aspekte der Verpackung und des Aussehens der Zigaretten sollen laut TPD vereinheitlicht werden. Das gilt zum Beispiel für die Größe von Zigarettenpackungen (mindestens 20 Stück). Darüber hinaus müssten die Zigarettenpäckchen quaderförmig sein, während für Feinschnitttabake nur noch „rechteckige Beutel“ ab 40 Gramm zulässig und Dosen verboten wären.

    Zigaretten mit einem Durchmesser von weniger als 7,5 mm gelten nach dem Vorschlag der Kommission als irreführend und dürften nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Damit wären sogenannte Slim-Formate nicht mehr erlaubt. EU-weit wären allein von einem Ende von Menthol- und Slimzigaretten über zehn Millionen Konsumenten betroffen.

    Auch die Verpackungen aller rauchlosen Tabakprodukte müssten auf beiden Seiten Warnungen vor Gesundheitsrisiken tragen.

    Als sehr kritisch bewertet das Branchenbündnis auch die von der EU-Kommission vorgesehenen „delegierten Rechtsakte“ in einer Vielzahl von Artikeln der TPD 2. Das hätte letztlich zur Folge, dass die EU-Kommission die Richtlinie durch Verordnungen ergänzen oder nach eigenen Vorstellungen an neue Entwicklungen anpassen könne, ohne dabei die demokratisch legitimierten gesetzgebenden Organe der EU, wie das Europäische Parlament und den Ministerrat vorher zu konsultieren. „Der demokratische Prozessablauf wird ausgehebelt“, so Dirk Pangritz. Und Rainer von Bötticher ergänzte: „Das hat diktatorische Züge.“

    Die Repräsentanten des Branchenbündnisses waren sich einig, dass die Kommission mit ihren Vorschlägen keine Verbesserung im Verbraucherschutz erreichen wird und letztlich auch den Schmuggel fördert.

    In der Bevölkerung stößt das Vorhaben der EU-Kommission bereits heute auf Ablehnung. Laut einer repräsentativen Blitzumfrage der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung im Auftrag des Branchenbündnisses „Entscheiden Sie selbst“ unter 1 002 Nichtrauchern und Rauchern sehen mehr als Dreiviertel (76 Prozent) in riesengroßen Schockfotos keine wirksame Maßnahme, um Raucher vom Rauchen abzuhalten. Und 80 Prozent äußerten sich kritisch zum Verbot von Slim- und Mentholzigaretten.

    „Die EU-Kommission geht offenbar zu weit, das sagen auch die Bürger“, stellte Pangritz fest, während Engels dazu aufforderte, TPD 2 zurückzuweisen. In Anlehnung an einen Song von Elvis Presley erklärte er: „Return to sender“, also zurück nach Brüssel.

    (DTZ 05/13)

  • Zeichen gesetzt gegen den Regulierungswahn

    BRÜSSEL (DTZ/cs). Am Dienstag haben nach Angaben der Polizei und des Veranstalters European Confederation of Tobacco Retailers (CEDT) zwischen 2 500 und 3 500 entrüstete Tabakhändler aus ganz Europa gegen die von der EU geplante Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) demonstriert. [p]
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    Besonders aus Frankreich und Italien waren große Delegationen in die belgische Hauptstadt angereist. Mit einem Marsch durch das Europa-Viertel von Brüssel wollten die Demonstranten ein Zeichen setzen. TPD 2 sieht unter anderem vor, die Warnhinweise auf Zigaretten und Feinschnittpäckchen auf 75 Prozent der Packungsfläche zu vergrößern, Menthol- und Slim-Zigaretten zu bannen sowie den Nikotingehalt der Liquids für E-Zigaretten strenger zu regulieren. Die neuen EU-Pläne träfen vor allem die Tabak-Einzelhändler und gefährden ihre Jobs, warnt Giovanni Risso, Vorsitzender der CEDT. Allein in Deutschland wären zigtausende Arbeitsplätze betroffen.
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    DTZ 04/13

  • DTV Tabak: Jahresergebnis mit Bestnoten

    FRECHEN (DTZ/pnf). Den hohen Anspruch, die beste auf Tabak spezialisierte Großhandelsgruppe zu sein, der die meisten Einzelhandelskunden der Branche vertrauen, untermauert DTV Tabak mit den gerade vorgelegten Zahlen zum Gruppenergebnis für das Jahr 2012. Mit 3,26 Millarden Euro Umsatz und einem Wachstum von fast sechs Prozent ist DTV Tabak mit weitem Abstand die führende Fachgroßhandelsgruppe Deutschlands. Zum Wachstum tragen alle Angebotsbereiche bei.[p][/p]

    Im Rechnungsgeschäft wuchs der Umsatz – Trend weiter steigend – um 5,9 Prozent. Das Automatengeschäft – Anteil am Gesamtgeschäft: knapp 20 Prozent – entwickelt sich mit plus 6,2 Prozent ebenfalls sehr erfreulich.
    Gute Nachrichten gibt es auch aus dem PrePaid-Bereich. Hier konnte die DTV Zentrale den Umsatz sogar um 14 Prozent steigern.[p][/p]

    Die Gruppe beschäftigt in Deutschland 1 567 Vollzeitkräfte (1 581 im Vorjahr) und betreibt rund 105 000 Zigarettenautomaten. Das waren 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr.[p][/p]
    DTZ 04/13

  • Weniger Tabakwaren versteuert

    WIESBADEN (DTZ/vi/da). Im Jahr 2012 wurden laut Statistischem Bundesamt (Destatis) in Deutschland 82,405 Milliarden Zigaretten versteuert und damit 5,9 Prozent weniger als 2011. Gleichzeitig gingen auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos um minus 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,795 Mrd. Stück zurück. Die Menge des versteuerten Feinschnitts war leicht rückläufig mit minus 0,4 Prozent auf 26 922 Tonnen. Dagegen stieg im Vergleich zum Vorjahr der Absatz von Pfeifentabak um 12,4 Prozent auf 1 029 Tonnen.[p][/p]

    Destatis zufolge erklären sich diese Entwicklungen durch die zum 1. Januar 2012 erfolgte Tabaksteuererhöhung bei allen Tabakerzeugnissen (außer Pfeifentabak). Bis einschließlich 2015 stehen jeweils zum Jahreswechsel weitere Steuererhöhungen für Zigaretten und Feinschnitt an.
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    Längst nicht so deutlich fiel 2012 das Minus beim Kleinverkaufswert aus. Hier wurden insgesamt Tabakwaren mit einem Kleinverkaufswert von 24,261 Milliarden Euro versteuert. Das waren nur 1,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Gesamtminus wird ausschließlich von der Zigarette verursacht, die gegenüber 2011 um 2,6 Prozent auf 20,106 Mrd. Euro zurückfiel. [p][/p]

    Die übrigen Tabakerzeugnisse verzeichneten Zuwächse. So legte Feinschnitt um 8,9 Prozent auf 3,304 Mrd. Euro zu. Der Wert bei Zigarren/Zigarillos stieg leicht um 1,4 Prozent auf 746,7 Millionen Euro an. Auch Pfeifentabak realisierte ein Wachstum, und zwar von 8,3 Prozent auf 104,7 Mio. Euro. [p][/p]
    Die Tabaksteuer-Einnahmen betrugen 14,13 Mrd. Euro, sie lagen 1,9 Prozent unter dem Rekordniveau von 2011.[p][/p]
    DTZ 04/2013

  • VdR: Stabiler Tabakmarkt sichert hohe Tabaksteuereinnahmen

    BONN (DTZ/vi). Mit Blick auf die Veröffentlichung der Amtlichen Banderolenstatistik des Statistischen Bundesamtes am 21. Januar 2013 kommentiert der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) die Absatzzahlen im deutschen Tabakmarkt und die jüngsten Regulierungspläne aus Brüssel. „Trotz Finanzkrise und drohendem Rückgang der Konjunktur konnte der Tabakmarkt in 2012 ein zufriedenstellendes Ergebnis verzeichnen“, so der VdR. Die historisch hohen Tabaksteuereinnahmen aus 2011 (14,4 Mrd. Euro) wurden in 2012 mit insgesamt 14,13 Mrd. Euro fast erreicht. Damit habe das Finanzministerium erneut die eigene Zielvorgabe deutlich übertroffen (für 2012: 13,72 Mrd. Euro). [p][/p]„Feinschnitttabake konnten mit über 1,8 Mrd. Euro Tabaksteuereinnahmen, bei nahezu konstantem Absatzvolumen (-0,4 Prozent), hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten und dem fiskalischen Puffereffekt gegenüber nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten gerecht werden“, heißt es in der VdR-Presseerklärung weiter. [p][/p]

    Dennoch sieht der VdR die Zukunft mit großer Sorge. Die jüngsten Pläne der Europäischen Kommission zur Regulierung von Tabakerzeugnissen haben nach seiner Einschätzung insbesondere für die mittelständischen Anbieter von Feinschnitt, Pfeifentabak sowie Kau- und Schnupftabaken erdrosselnde Wirkung.
    Kernpunkte des EU-Richtlinienvorschlags beinhalten u.a.:[p][/p]

    Die Einführung von übergroßen Schockbildern mit einer Größe von mindestens 75 Prozent der Verpackungsoberfläche, mit der die Markenidentität verloren geht, das Verbot von Feinschnitttabak in Dosen, das Verbot sogenannter „characterising flavours“ (wie z. B. Menthol) und die Übertragung weitreichender Regelungsbefugnisse seitens der Mitgliedstaaten auf die EU-Kommission.[p][/p]

    „Was hier seitens der EU-Kommission in die politische Diskussion gebracht wird, ist der Versuch, eine ganze Konsumgüterbranche nebst Herstellern und Konsumenten zu diskriminieren und legale Genussprodukte für erwachsene, mündige Konsumenten per Brüsseler Dekret ins Abseits zu stellen und einen Dominoeffekt für andere Genussmittel auszulösen“, sagt Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer im zuständigen Fachverband VdR. [p][/p]
    DTZ 04/13

  • Brüssel geht gegen E-Zigaretten vor

    BRÜSSEL (DTZ/red). Laut Agenturmeldung will die Europäische Kommission den Verkauf nikotinhaltiger E-Zigaretten in Zukunft strenger regulieren: Demnach soll das Produkt wie Nikotin-Pflaster, -Sprays oder -Kaugummis behandelt werden. [p][/p]Somit bräuchten Produkte ab einem gewissen Nikotingehalt eine Zulassung als Arzneimittel, meldete die Berliner Zeitung und beruft sich dabei auf einen Entwurf für die neue Tabakdirektive. Hiernach sieht die EU-Kommission äußerst niedrige Grenzwerte vor, laut denen eine Verbrauchseinheit nicht mehr als zwei Milligramm Nikotin beinhalten und die Konzentration des Niktoins in der Flüssigkeit nicht über vier Milligram pro Milliliter betragen darf. [p][/p]Derzeit gängige Produkte enthielten jedoch ein Vielfaches an Nikotin, so die Agenturmeldung. In Deutschland gab es nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH) Anfang des vergangenen Jahres rund zwei Millionen Konsumenten.[p][/p]
    DTZ 04/13

  • Aktuelle Magazine hopp, Land-Titel wieder top

    MAINZ (DTZ/red) Während die Landmagazine weiterhin starken Zulauf verzeichnen, sind der „Spiegel“ und „Stern“ so wenig gefragt, wie seit Jahrzehnten nicht. Die Auflagen der Boulevardzeitungen wie „Bild“ und „B.Z.“ schrumpfen dramatisch. Das sind einige Resultate der Quartalsanalyse 2012 der IVW. [p][/p]
    Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ rutscht im vierten Quartal demnach deutlich unter die 900.000er-Marke und büßt sieben Prozent ein an verkauften Exemplaren. Dem steht der „Focus“ mit stabiler Auflage bei einem Plus von gut einem Prozent gegenüber. Der „Stern“ verliert acht Prozent bei noch 788.000 Stück. [p][/p]Die „Bild“ setzt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 181.000 Blätter weniger ab, unter dem Strich minus sieben Prozent. „Landlust“ aus der Presserubrik der Wohn- und Gartenzeitschriften kennt nur einen Weg: nach oben; plus 20 Prozent binnen Jahresfrist. Im Schlepptau weitere Me-Too-Erzeugnisse der Land-Titel.[p][/p]
    DTZ 04/13

  • „Verbraucher sind weitaus mündiger als manchen Bürokraten lieb ist“

    HAMBURG (DTZ/fok). Übergroße Warnhinweise mit Schockfotos auf Zigarettenpackungen, Verbote von Zusatzstoffen und Vereinheitlichung der Produkte: Die EU-Kommission will mit ihren Vorschlägen zur Änderung der Tabak-Produktrichtlinie aggressiv in Herstellung, Vermarktung und Wettbewerb der Tabakwarenbranche eingreifen. Wie sieht die Gewerkschaft Nahrung, Genuss Gaststätten (NGG) den Kommissionsentwurf für die Überarbeitung der Tabak-Produkt-Richtlinie? DTZ sprach mit NGG-Vorsitzender Franz-Josef Möllenberg. [p][/p]

    Nach seiner Überzeugung ist der Entwurf nichts anderes als ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte und eine Form der Bevormundung, die von der NGG entschieden abgelehnt wird. Möllenberg: „Wir setzen uns für einen vernünftigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Genussmitteln ein. Von daher ist der Kommissionsentwurf aus meiner Sicht weder angemessen noch zielführend. Im Übrigen ist der Verbraucher auch weitaus mündiger, als es manchem Brüsseler Bürokraten möglicherweise lieb ist.“[p][/p]

    Möllenberg weiter: „ Wer die Markenrechte einschränkt, schränkt die Wahlfreiheit des Verbrauchers und den Wettbewerb ein. Gleichzeitig erleichtert er auch noch Zigarettenfälschern ihr Handwerk. Betroffen sind Millionen Arbeitsplätze in der Industrie, im Anbau, bei den Zulieferern, in Vertrieb, Handel und Werbung. Wenn wir dazu noch das gewaltige Steueraufkommen, das der Staat durch das Produkt kassiert, berücksichtigen, sprechen wir von zukünftig weitaus mehr bedrohten Arbeitsplätzen über die Tabakbranche hinaus.“[p][/p]

    Der NGG-Vorsitzende rechnet damit, dass die Regulierungswut mit der Tabakproduktrichtlinie nicht enden wird. „Morgen ist es der Alkohol im Bier, übermorgen das Fett in der Wurst und nächste Woche der Zucker in unserer Schokolade. Der genussfeindlichen Überregulierung sind dann keine Grenzen mehr gesetzt“, sagt er und rät zu mehr Sachlichkeit und Aufklärung. „Maßnahmen, die allein auf die Diskriminierung einer Minderheit abzielen, sind weder hinnehmbar noch zielführend.“ Tabak sei schließlich ein legales Produkt. [p][/p]
    DTZ 03/13