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  • Forschungsobjekt Zigarette

    JENA (DTZ/red/kes). Wissenschaftler aus Jena, Hamburg und Wien sind der politischen Bedeutung der Zigarette auf der Spur.

    Der Forschungsverbund „PolitCIGs“ untersucht die materiellen, gesellschaftlichen und politischen Kulturen im Deutschland und Österreich des 20. und 21. Jahrhunderts am Beispiel der Zigarette, teilt die Friedrich-Schiller-Universität Jena mit. Die Untersuchung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmenprogramm „Die Sprache der Objekte: Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ seit dem 1. Oktober 2013 für drei Jahre unterstützt.

    Insgesamt handelt es sich um einen Fördertopf von 1.000.000 Millionen Euro. Davon erhält die Universität Jena 640.000 Euro und das Museum der Arbeit Hamburg 320.000 Euro. "Hierbei handelt es sich um eine so genannte 100-Prozent-Förderung, d.h. es sind keine finanziellen Mittel anderer vorgesehen", teilt das Ministerium auf DTZ-Anfrage mit.

    Die Forscher interessiert beispielsweise welche „Art von Politik verbirgt sich hinter dem schönen Schein ihrer oft exotisch anmutenden Markenwelten, in ihren Tabakmischungen, Verpackungen und den verschiedensten Werbemitteln?“ Die grundlegende These lautet: Zigaretten können und konnten politische Inhalte vermitteln oder durch ihre Produktkommunikationen indirekt Gehalte der Politik beglaubigen.

    Zum Verbund gehören Historikerinnen und Historiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), Museumswissenschaftler des Museums der Arbeit in Hamburg sowie Psychologinnen und Psychologen der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien (SFU).

    (DTZ 43/13)

  • US-Regierung unterstützt e-Zigarettenstudie

    BEIRUT (DTZ/red). Die Amerikanische Universität in Beirut (AUB) erhält umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro für einen fünfjährigen Forschungsauftrag, der die Sachverhalte rund um die elektronische Zigarette klären soll.

    Die Finanzierung und Leitung der Forschungsarbeit an der privaten US-Hochschule übernimmt Medienberichten zufolge die US-Arznei- und Lebensmittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) sowie das US-Gesundheitsinstitut NIH (National Institutes of Health).

    Die Untersuchung ist Teil einer 13-Millionen-Dollar-Investionen der US-Regierung, die damit ein Zentrum zur Erforschung von Tabakprodukten in den USA aufbauen will, berichtet der Online-Dienst „The Small Business Newswire“.

    Hier soll das Forschungsmaterial neuer Tabakprodukte gebündelt und ausgewertet werden, um schließlich in die politische Entscheidungsfindung und Tabakregulierung einzufließen.

    (DTZ 43/13)

  • Wachstumsinseln im schrumpfenden Markt

    MAINZ (DTZ/fok). Das Jahr 2013 wird aller Voraussicht nach die positiven Trend der beiden Vorjahre nicht fortsetzen können. In den ersten drei Quartalen gab es bei der Fabrikzigarette einen Rückgang von 4,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, beim Feinschnitt waren es 0,4 Prozent weniger.

    Experten rechnen nicht damit, dass dies bis zum Jahresende voll ausgeglichen werden kann. Andererseits ist dies aber auch keine wirklich bedrohende Marktentwicklung, die Absatzschrumpfung bewegt sich in einer Größenordnung, die im Wesentlichen durch die demografische Entwicklung vorgezeichnet ist. Doch im rückläufigen Markt sind anderseits auch Segmente zu beobachten, die sich strikt nach oben entwickeln. Hierzu zählen sowohl bei der Fabrikzigarette als auch beim Feinschnitt an allervorderster Stelle Tabakprodukte ohne Zusatzstoffe.

    Der Tabakmarkt bildet dabei einen Trend ab, der in anderen Konsumgüterbereichen in Deutschland ebenfalls festzustellen ist: Verzicht auf Additive, zurück zu natürlichen Produktions- und Verarbeitungsprozessen, mehr oder weniger starke Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in der Fertigung von Produkten. In der Tabakbranche reicht das vom Verzicht auf Aromastoffe über konsequent zusatzstofffreie Produkte bis hin zur Verwendung von 100 Prozent ökologisch angebauten Tabaken und der Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in allen Teilen der Fertigung und Vermarktung.

    Wie nebenstehende Grafik zeigt, ist das Wachstumstempo bei den zusatzstofffreien Zigaretten und Feinschnitten enorm. Dies ist sicher in erster Linie nachfragegetrieben, gleichzeitig haben die zahlreichen Neueinführungen und der damit verbundene Distributionsaufbau auch deutlich zu diesem Anstieg beigetragen. Mehr zum Thema im DTZ Special auf den Seiten 9-16.

    (DTZ 43/13)

  • Gesundheitsministerium mus erklären

    BANGKOK (DTZ/red). Das thailändische Gesundheitsministerium streitet vor Gericht für größere Bildwarnhinweise. Statt bisher 55 Prozent sollen 85 Prozent der Zigarettenpackungen mit Schockbildern bedruckt werden.

    Die gesetzliche Regelung war ursprünglich ab 2. Oktober geplant, wurde jedoch durch die juristische Auseinandersetzung vor einigen Monaten bereits verschoben. Die Zigarettenindustrie stoppte die Einführung durch eine gerichtliche Verfügung. Seither sind beide Parteien, Hersteller und Ministerium, aufgefordert ihre Argumente zu erörtern, schreibt die „Deutsche Welle“ (DW).

    „Ein beispielloser Fall“, zitiert DW Pokpong Srisanit, Professor an der Juristischen Fakultät der Thammasat University.

    (DTZ 42/13)

  • Raucher sollen länger arbeiten

    WIEN (DTZ/red). In der österreichischen Tarifverhandlung der Maschinen- und Metalwarenindustrie (FMMI) fordern die Arbeitgeber, dass Rauchpausen während der Arbeitszeit abgezogen werden.

    Die dritte Runde der Kollektivvertragserhandlungen startet diese Woche und hat es in sich. Neben den Lohnforderungen von 3,4 Prozent für die rund 120.000 Arbeitnehmer, überraschen auf der anderen Seite die Arbeitgeber mit ihrer Forderung künftig die Rauchpausen als Unterbrechung der Arbeitszeit zu definieren, berichtet die österreichische Presse. Das heißt, Raucher sollen länger arbeiten.

    „Konkret würde das bedeuten, dass Raucher entweder jedes Mal ausstempeln müssen, wenn sie zur Zigarette greifen. Oder dass eine tägliche Pauschalzeit – fünf bis zehn Minuten – von der Arbeitszeit abgezogen wird“, schreibt die Tageszeitung „Die Presse“.

    Die Gewerkschaftsvertreter halten die Forderung für „absurd“.

    (DTZ 42/13)

  • Unterschiedliche Positionen und doch im selben Boot

    MÜNSTER (DTZ/red). Der Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW (LTV) mit Geschäftsführer Tobias Buller und WestLotto mit Prokurist und Vertriebschef Hans-Jürgen Gärtner, Prokurist und Vertriebschef – da stehen sich im Gespräch zwei Persönlichkeitengegenüber, deren Interessen nicht deckungsgleich sind, die sich aber andererseits bewusst sind, dass sie gleichwohl in einem Boot sitzen.

    Schließlich geht es darum, in einem schwierigen Umfeld Spielumsätze zu generieren. Gelder für gemeinnützige Zwecke, für Steuereinnahmen, aber auch Provisionen für die Annahmestellen. Friede und Freude aller Orten? Weit gefehlt. Die Probleme und Positionen beider Seiten sind auch kontrovers. Der eine kann aber nicht ohne den anderen. Schließlich muss ja das Produkt „Spiel“ zum Kunden.

    Frage: Wie steht es um das Miteinander, wie ist denn die Zusammenarbeit wirklich?

    Tobias Buller: Aus meiner Sicht partnerschaftlich, offen, ehrlich, natürlich auch kontrovers und optimierbar. Das war aber nicht immer so. Heute fühlen wir uns ernst genommen, finden Gehör. Der Dialog funktioniert. Die Ergebnisse sind natürlich nicht immer in unserem Sinn.

    Hans-Jürgen Gärtner: Als alter Hase kann ich nur sagen: Die Zeiten des „kalten Krieges“ sind lange vorbei. Auch von unserer Seite denkt man heute dialogorientierter, offener und nach Verlegung des Verbandssitzes nach Münster auch unmittelbarer. Wir hören zu, schließlich sind trotz der notwendigen Suche nach neuen Vertriebswegen unsere Annahmestellen der Vertriebspartner Nr. 1. Lassen Sie mich auch sofort deutlich machen: Sie werden es auch bleiben!

    Frage: In beiden Organisationen vollzieht sich ein Generationswechsel nicht nur bei den handelnden Personen. Wie sieht die Zukunft aus?

    Hans-Jürgen Gärtner: Der LTV hat den Generationswechsel, zumindest was das Hauptamt angeht, vollzogen. Auch bei uns ändert sich vieles. Nicht nur handelnde Personen, sondern Entscheidendes rund um die Annahmestellen. Die Fluktuation ist groß. 13 Annahmestellen haben im letzten Monat vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen entweder selbst das Handtuch geworfen oder sind insolvent gegangen. 153 neue Annahmestellen sollen in diesem Jahr neu dazu kommen, dabei wird aber die Anzahl der Annahmestellen nicht erhöht. Rund 3 640 Annahmestellen haben wir zurzeit, deutlich weniger als noch vor Jahren. Die Standorte verändern sich, die stark frequentierten Lagen sind für uns unverzichtbar. Sie entwickeln sich nachweislich wirtschaftlich besser und sind zukunftsträchtig. Bestehende Vertragspartner sind aufgefordert, sich über ihr zukünftiges Sortiment ernsthafte Gedanken zu machen. Die traditionellen Annahmestellen mit dem Sortiment Lotto, Zeitschriften und Tabak an einem frequenzarmen Standort haben jedenfalls aus meiner Sicht kaum eine Zukunft.

    Tobias Buller: Ich bin jetzt seit über zwei Jahren im Amt. Was sich allein in den letzten zwei Jahren verändert hat, lässt mich vermuten, dass in einigen Jahren nichts mehr so ist wie heute. Klar ist: Es wird für die Annahmestellen nicht einfacher.

    Unsere Aufgabe als Verband ist dabei, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um das Überleben möglichst vieler Annahmestellen sicher zu stellen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn auch die Mitglieder sich bewegen, Neues ausprobieren, mit der Zeit gehen. Um nur ein Thema anzusprechen: Der Online-Handel wird wachsen, die Annahmestellen müssen reagieren. Eine Mehrkanalstrategie ist unabdingbar.

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier sind wir völlig einer Meinung. Es gilt unter Experten als gesichert, dass beide Vertriebskanäle einander stark beeinflussen, so dass ein moderner Händler auf einen Internetauftritt nicht verzichten kann. Wir werden die Annahmestellen bei der Errichtung eines Internetauftrittes tatkräftig unterstützen.

    Frage: Die veränderten Rahmenbedingungen wurden genannt. Wie steht es um das leidige Thema „Staatsvertrag“. Was hat sich nach der Verabschiedung verändert? Wohin geht die Reise?

    Tobias Buller: Eine unendliche Geschichte… Die Geburtswehen des Staatsvertrages haben wir hautnah erleben dürfen. Zu unserem Leidwesen allerdings erst nach massivem Einwirken. Die Anhörung im Landtag von NRW zum neuen Glücksspielstaatsvertrag war jedenfalls ernüchternd. Jugendschutz und Suchtbekämpfung, Wettbewerb über private Wettanbieter, illegales Spielgeschäft – um nur einige Kernprobleme zu nennen – sind nach langem Hick-Hack in einen neuen Vertrag gegossen worden. Der Stein der Weisen konnte nicht gefunden werden. Schon auf der politischen Ebene gab es widerstreitende Interessen zwischen den Bundesländern. Die jetzt im Nachgang in NRW verabschiedete Werberichtlinie gibt ein wenig Hoffnung auf Besserung. Andere Dinge werden auch weiter die Gerichte beschäftigen.

    Hans-Jürgen Gärtner: Lassen Sie mich das Stichwort Werberichtlinie aufgreifen. Hier wird man sehen müssen, inwieweit die Gerichte die aus Sicht der Lottogesellschaften dringend notwendige Möglichkeit mitmachen, wieder intensiver Werbung betreiben zu dürfen, wie die Privaten es unbehelligt seit Jahren tun. Nur so nebenbei: Schließlich geht es auch um rund 670 Mio. Euro, die jährlich durch WestLotto für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Auch die Genehmigungspraxis zum Betreiben von Annahmestellen macht uns sehr viel Arbeit. Der heilige Bürokratius zwingt auch langgediente Annahmestellen, u. a. ein polizeiliches Führungszeugnis und einen aktuellen Gewerbezentralregister-Auszug vorzulegen. Bis heute sind auch die Lizenzen für Sportwetten noch nicht vergeben. Herr Buller hat uneingeschränkt recht: Eine unendliche und zudem in Teilen auch noch sehr unerfreuliche Geschichte…

    Frage: Das Thema Wettbewerb klang an. Das Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wo liegen die Grenzen? Ist Internetspiel Chance oder Risiko für die Annahmestellen?

    Hans-Jürgen Gärtner: Augenblicklich unterhalten wir uns um eine Größenordnung von unter 5 Prozent vom Gesamtumsatz. Wenn ich in die Zukunft blicken soll, so sind die Wachstumsraten sicher – wie im übrigen Einzelhandel auch – auf den ersten Blick bedrohlich. Dennoch: Ich glaube, dass eine Größenordnung von über 20 Prozent Umsatzanteil, die eine im Auftrag des Bundesverbands der Lottoannahmestellen erstellte Analyse nahelegt, nicht realistisch ist. Ich will das Internetspiel nicht klein reden, schließlich wachsen neue, international aufgestellte Anbieter wie Pilze aus dem Boden, eine Regulierung scheint kaum möglich. Das staatliche Lotto muss durch neue Spiele, durch Seriosität punkten. Abzocke sei den anderen überlassen!

    Tobias Buller: Die Annahmestellen leiden unter den zunehmenden Angeboten im Internet. Sie würden auch gerne an den dort erzielten Umsätzen teilhaben. Die Frage des „Wie“ beschäftigt uns seit geraumer Zeit. Neidisch blicken wir auf die Kollegen in Bayern, die an den Umsätzen im Internet beteiligt werden. Einen Weg dahin sehe ich, wenn es den Annahmestellen – auf welchem Weg auch immer – gelingt, nachweislich im Internet Umsatz zu generieren. Ich wiederhole mich: Dazu ist es zunächst dringlich notwendig im Internet vertreten zu sein! Wir müssen lernen, den stationären und den Internethandel zu verzahnen, auch wenn ich für diese Meinung oft kritisiert werde. Wir müssen schauen, wo der Kunde ist und uns auf dieses Medium mit einstellen. Andernfalls spielen wir den privaten Anbietern in die Karten.

    Frage: Das Dauerthema Spielsucht und Jugendschutz klang an. Gibt es etwas Neues?

    Hans-Jürgen Gärtner: Leider ja. Die Tests werden jetzt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Bezirksregierungen durchgeführt. Das „Leider“ bezieht sich auf die drohenden Sanktionen wie Ordnungsgelder und Lizenzentzug durch die staatliche Aufsichtsbehörde.

    Tobias Buller: Das „Leider“ gilt aber für uns auch! Anreizsysteme wie Prämien für diejenigen, die sich vorbildlich verhalten, gibt es künftig nicht mehr. Andererseits eröffnen Maßnahmen der Ordnungsbehörden auch den Weg zu den Gerichten – vom Einspruch bis zur Klage gegen drohende Schließungen. Gleichwohl hätte ich es für ein richtiges Signal den Annahmestellen gegenüber gehalten, die bislang gezahlten Prämien beizubehalten.

    Frage: Von der Einführung des Eurojackpots hat man sich viel versprochen. Konnten die Erwartungen erfüllt werden?

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier kann ich mit einem uneingeschränktem „Ja“ antworten. Die Wachstumsraten sind sehr erfreulich, besonders bei dem derzeitig steigenden Jackpot. Über acht Prozent des gesamten Umsatzes in NRW entfallen bereits auf das neue Spielangebot. Das zeigt deutlich die wachsende Bedeutung dieses Produktes.

    Tobias Buller: Die Entwicklung zeigt, wie ungeheuer wichtig es ist, dass neue und zudem auch konkurrenzfähige Produkte das Geschäft beleben. Spieler wollen spannende und gewinnträchtige Anreize haben. Natürlich ist klar, dass das Damoklesschwert Spielsucht über allem schwebt. Neue Produkte zu kreieren, ist nicht das Problem, sie genehmigungsfähig zu machen, ist die weit schwerere Aufgabe.

    Frage: Eine abschließende Frage zum künftigen Miteinander: Was erwartet der LTV von WestLotto und wie ist die Erwartung von WestLotto?

    Hans-Jürgen Gärtner: Wir haben eine offene und faire Gesprächskultur entwickelt und sind weiterhin sehr daran interessiert, bei allen anstehenden Themen die Annahmestellen und insbesondere den LTV als deren Interessenvertreter einzubinden. Daran erkennt man auch, dass keine Annahmestelle in NRW Befürchtungen haben muss, eine Mitgliedschaft im Verband werde vom Unternehmen negativ gewertet. Wir erwarten aber von unseren Gesprächspartnern ein hohes Maß an Professionalität. Die komplexer werdenden Zusammenhänge lassen auf schwierige Fragen leider keine einfachen Antworten zu.

    Tobias Buller: Wir wollen nicht nur gehört, sondern stets auch ernst genommen werden. Wir wollen konstruktiv und – wenn notwendig auch mit kontroversen Positionen – mitwirken, um unsere berechtigten Interessen zur Geltung bringen. Wir sehen dabei die Lottogesellschaft nicht als natürlichen Feind, sondern als Partner – wir sitzen schließlich im selben Boot.

    Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus einer Broschüre des LTV NRW.

    (DTZ 42/13)

  • BTWE äußert sich enttäuscht über Beschluss des Europa-Parlaments

    KÖLN (DTZ/vi). BTWE-Präsident Rainer von Bötticher erklärte zu dem in der letzten Woche erfolgten Beschluss des Europäischen Paralaments zur TPD: „Wir sind sehr enttäuscht, dass das Europäische Parlament die einmonatige Verschiebung der Abstimmung über die Novelle der EU-Tabakproduktrichtlinie auf den 8.10.2013 doch nicht genutzt hat, um eine ausgewogene Regulierung zu finden, die dem Anliegen des Gesundheitsschutzes genauso wie den legitimen Interessen der Hersteller, des Handels und der Tabakbauern sowie der dort Beschäftigten Rechnung trägt.“

    Der BTWE vermisst weiterhin einen überzeugenden Nachweis, dass die Einführung von übergroßen Schockbildern mit 65 % auf der Vorder- und Rückseite die Entscheidung von Nichtrauchern, mit dem Rauchen zu beginnen oder von Konsumenten, das Rauchen aufzugeben, beeinflusst und zu einem Rückgang der Raucherquoten führt. Zugleich würde mit den Schockbildern das Geschäft in ein Gruselkabinett verwandelt. Die geplante Einführung von geschmacklichen „Einheitsprodukten“ durch das Verbot sämtlicher geschmacksbildender Aromen (u.a. bei Feinschnitt) und weitere Standardisierungsvorhaben würden zudem die Angebotsvielfalt ausdünnen. Auch die geplante Regelung zur Rück- und Nachverfolgbarkeit von Tabakprodukten ist nach BTWE-Einschätzung kontraproduktiv und gleicht einem Bürokratiemonster.

    „Dies wird vor allem für kleine und mittelständische Herstellerbetriebe, aber auch den mittelständischen Großhandel organisatorisch und finanziell nicht zu stemmen sein. Der damit programmierte Wegfall kleiner und regionaler Marken wird zudem die Sortimentsvielfalt im Tabakwaren-Facheinzelhandel extrem einschränken. Das kostet Umsatz und Ertrag. Somit wird die Existenz der rund 8 000 Fachhandelsgeschäfte mit ihren 25 000 Arbeitsplätzen massiv gefährdet,“ sagt BTWE-Präsident v. Bötticher.

    (DTZ 42/13)

  • „Rekordjahr“ für Tabakwaren-Facheinzelhandel

    HAMBURG (DTZ/fnf). Seit 2002 erheben der BTWE, British American Tobacco Germany und Unternehmensberater Ralf Finken den Betriebsvergleich für den Tabakwarenfachhandel. Der BAT BTWE Betriebsvergleich 2012 zeigt wieder einmal sowohl gute als auch negative Tendenzen. Zunächst die guten: Der Rohertrag ist weiter gestiegen und das Betriebsergebnis ein großer Erfolg. Negativ bleiben hingegen die weiterhin abnehmende Kundenzahl pro Woche sowie die rückläufigen Ergebnisse im Kernsortiment Presse.

    Erfreulich ist die Entwicklung bei Zigaretten und Other Tobacco Products (OTP). Beide Segmente haben spürbar zugelegt. Sorge macht weiterhin das Pressesortiment. Nach einer leichten Erholung in den beiden vorangegangenen Jahren liegt ihr Umsatzanteil seit Erhebung des Betriebsvergleiches nun auf einem historischen Tiefstand. Bei angenommenen sechs Öffnungstagen liegt der Rohertrag im Pressesortiment bei 40 Euro täglich.

    Der RohertragDie Entwicklung des Rohertrages (Umsatz minus Wareneinsatz) ist ein wichtiges Barometer für den Geschäftserfolg und gleichzeitig eine zentrale Kennziffer der Unternehmenskalkulationen. 2012 ist der Rohertrag deutlich gestiegen und erzielte mit 22,70 Prozent einen neuen Höchstwert seit Erhebung des BAT BTWE Betriebsvergleichs. Die Ursachen liegen in den Bereichen Provisionserlöse, sonstige Sortimente und RBA. Diese haben Bestwerte erzielt und heben den Rohertrag auf die historische Marke. Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig die ständige Erneuerung und das aktive Steuern der Geschäfte ist.

    Kosten und BetriebsergebnisDie Entwicklung der Kosten sowie das Betriebsergebnis 2012 sind die positive Botschaft des diesjährigen Betriebsvergleiches. Insgesamt hat die Branche ein sensationelles Ergebnis erzielt. Die Kosten haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren nur in einem Bereich stark verändert. In den Lohnkosten. Diese sind in Summe stark gestiegen. Nicht jedoch prozentual. Das sehr gute Ergebnis ist also diesmal nicht einem verbesserten Kostenmanagement geschuldet, sondern einem höheren Rohertrag.

    Die betrieblichen Leistungsziffern umfassen Faktoren wie Personal- und Raumleistung oder die Kundenfrequenz. Sie geben Aufschluss über den Erfolg, den Mitarbeiter erzielen, über die Qualität der Nutzung der Flächen sowie die Entwicklung der wöchentlichen Kundenzahl. Damit sind sie eine wichtige Messlatte für Verbesserungen. Sie sind folglich zentrale Kennziffern für den Betriebserfolg.

    Die Anzahl der Wochenkunden bleibt das Sorgenkind im Tabakwarenfacheinzelhandel. Seit der Erhebung der Daten für den BAT BTWE Betriebsvergleich ist sie auf einem erneuten historischen Tiefstand gesunken und hat seit 2002 um mehr als 1 000 Kunden pro Woche abgenommen.

    Der Umsatz pro Kunde und Kaufakt ist erneut gestiegen. Die schon klassische Umsatzsteigerung auf Basis von Preiserhöhungen mal außer Acht gelassen, ergibt sich an dieser Stelle ein sehr positives Bild in der Rohertragssteigerung.

    BTWE: Appell für Erhalt der Nachhaltigkeit bei ErträgenDie positive Geschäftsentwicklung der am BAT-BTWE-Betriebsvergleich 2012 beteiligten Tabakwaren-Einzelhandelsunternehmen freut den Branchenverband BTWE ganz besonders. Geschäftsführer Willy Fischel: „Hier zeigt sich, dass der Tabakwaren-Einzelhandel in der Lage ist, mit kluger Sortimentspolitik und Optimieren der von ihm beeinflussbaren Kostenstrukturen auch existenzsichernde Betriebsergebnisse zu erwirtschaften und damit die gesellschaftlichen Nahversorgerfunktionen ebenso gut zu gewährleisten wie effiziente Distribution und wirksame Verbraucheransprache. Dazu ist aber auch ein politisches und wirtschaftliches Umfeld notwendig, das dem Handel die erforderliche Ertragskraft lässt. In 2012 war dies relativ gut gewährleistet. Im Jahr 2013 führten Marktentwicklung und preispolitische Entscheidungen im ersten Halbjahr zu Rückgängen sowohl auf Absatz- wie auch auf Ertragsseite. Inzwischen zieht das Geschäft wieder an, und wir hoffen, dass der Fachhandel die Delle im zweiten Halbjahr wieder möglichst weitgehend ausgleichen kann. Angesichts der Verunsicherung durch die Signale der politischen Landschaft – vor allem in Sachen TPD und Rauchverbote – braucht der Fachhandel aber mehr denn je den engen Schulterschluss zu seinen Partnern auf Hersteller- bzw. Lieferantenseite. Das bedeutet vor allem das Schaffen und Erhalten von Nachhaltigkeit in der Gestaltung der Vertragsbeziehungen mit ausreichenden Margen für den Handel. Die Profitabilität muss wieder in den Vordergrund rücken vor kurzfristigem Marktanteilsdenken.“

    Eine ausführlichere Darstellung des BAT BTWE Betriebsvergleichs in tabellarischer Form sowie ein ergänzendes Interview mit Unternehmensberater Ralf Finken finden Sie auf Seite 4 dieser Ausgabe.

    (DTZ 41/13)

  • Auch EU-Parlament will harte Tabakregulierung

    BRÜSSEL (DTZ/pnf/fok). Das Plenum des EU-Parlamentes (EP) hat am Dienstag dieser Woche mit großer Mehrheit den Entwurf der EU-Kommission für eine deutlich verschärfte Neuversion der Tabakproduktrichtlinie (TPD) grundsätzlich gebilligt und sich in seinem Votum weitgehend an den tabakfeindlichen Vorschlägen des federführenden Gesundheitsausschusses des Parlamentes orientiert.

    Nach ersten Meldungen plädiert das Parlament für den Zwang zu Bildwarnhinweisen, die 65 Prozent der Verpackungsfläche bedecken sollen. Die Kommission und der Gesundheitsausschuss hatten 75 Prozent vorgeschlagen, der Ministerrat 65 Prozent. Das Verbot von Slim-Zigaretten wurde vom Parlament nicht mehr verfolgt, aber Packungsformate im Lippenstiftformat sollen künftig nicht mehr erlaubt sein. Das Aus soll für Aroma- und geschmacksbestimmende Zusatzstoffe kommen, wie z.B. Menthol, Vanille oder Schokolade, die Übergangsfrist soll nach dem Willen des Parlaments aber bis zu 5 Jahre nach In-Kraft-Treten der Richtlinie dauern können.

    Eine große Enttäuschung für die Tabakbranche dürfte die kaum praktikable Fassung der Track & Trace-Regelungen sein, bei denen das EP die Idee eines Bürokratiemonsters unbeirrt weiter verfolgt und die Nachverfolgbarkeit der Warenströme bis hin zum Einzelhändler verlangt.

    Für eine kleine Lockerung plädiert das EP bei einigen Delegierten Rechtsakten, z.B. bei Mindest- und Höchstwerten, wo der parlamentarische Weg künftig weiter erforderlich sei soll, um Änderungen zu beschließen.

    Bei E-Zigaretten setzte sich zwar nicht die Extrem-Position durch, diese nur noch als medizinisches Produkt zuzulassen. Doch sind strengere Auflagen geplant, wonach u.a. eine Pflicht zur Offenlegung der Inhaltsstoffe der Liquids vorgeschrieben werden soll.

    Die zuständige EP-Berichterstatterin Linda McAven wurde vom Parlament mit dem Mandat betraut, den nun folgenden Trilog mit Kommission und Ministerrat zu führen.

    (DTZ 41/13)

  • US-Zigarettenhersteller auf Einkaufstour

    GREENSBORO/GIBRALTAR (DTZ/red). Der US-Zigarettenhersteller Lorillard hat Anfang Oktober den britischen e-Zigarettenhersteller Skycig übernommen.

    Für umgerechnet rund 72 Millionen Euro hat Lorillard erneut in das Geschäft mit E-Zigaretten investiert. Bereits im April 2012 hatte der drittgrößte amerikanische Zigarettenkonzern das US-e-Zigaretten-Unternehmen Blu eCigs erworben.

    (DTZ 41/13)