Schlagwort: Tabaksteuer

  • Zigarettenhersteller richten sich auf absatzstarken September ein

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die Produzenten von Fabrikzigaretten stellen sich auf größere Absatzmengen im bald beginnenden Herbst ein: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Steuerzeichenbezug für Zigaretten nach einem ebenfalls bereits starken Juli auf ein neues Jahreshoch von 7,414 Mrd. Stück im August 2013.

    Damit wurde die Zahl des Vorjahres um 7,6 Prozent übertroffen. Der Kleinverkaufswert der bezogenen Zigarettenbanderolen bezifferte sich auf 1,884 Mrd. Euro (plus 11,9 Prozent), ebenfalls ein Monats-Höchstwert im laufenden Jahr. Kumuliert für die ersten acht Monate 2013 wurden für 51,256 Mrd. Stück Zigaretten Banderolen bezogen (minus 3,3 Prozent). Deren Kleinverkaufswert betrug 12,792 Mrd. Euro (minus 1,0 Prozent). Davon entfielen 7,785 Mrd. Euro auf die Tabaksteuer und 2,042 Mrd. Euro auf die anteilige MwSt, so dass sich die Verbrauchssteuerbelastung auf 76,8 Prozent vom KVP bezifferte. 2,965 Mrd. bzw. 23,2 Prozent vom KVP verblieben als Wirtschaftsnutzen für Herstellung und Vermarktung durch Produzenten und die verschiedenen Handelsstufen.

    Mit Blick auf die zwischenzeitlich erfolgten Preisanpassungen an die gestiegene Steuerbelastung ist die Reaktion der Konsumenten verkraftbar. Fraglich ist allerdings, ob auch in 2013 ähnlich starke Versteuerungsmonate im letzten Jahresdrittel folgen werden wie im Vorjahr. Für den September werden auf jeden Fall hohe Auslieferungen erwartet, u.a. auch deshalb, weil das Quartalsende von einzelnen Herstellern dazu genutzt werden dürfte, ihre Absatzzahlen durch besonders attraktive Einkaufskonditionen für den Handel noch etwas aufzuhübschen.

    Ein Blick auf die anderen Tabaksteuerobjekte: Bei Feinschnitt wurden im August 2013 Banderolen für 2 238,5 Tonnen (minus 7,3 Prozent) im Kleinverkaufswert von 295,9 Mio. Euro (minus 0,3 Prozent) bezogen. Im Zeitraum Januar bis August 2013 kumuliert waren es 16 444,6 Tonnen (minus 5,9 Prozent) im Wert von 2,118 Mrd. Euro (minus 1,2 Prozent). Hier dürfte sich der in Relation zur Zigarette stärkere Preisschritt ausgewirkt haben. So stieg der Durchschnittspreis pro versteuerter Zigarette im Vergleich August 2013/2012 um 4,1 Prozent auf 25,42 Cent, der Durchschnittspreis pro versteuertem Kilogramm Feinschnitt erhöhte sich um 7,5 Prozent auf 132,17 Euro. Noch stärker erhöhte sich der Durchschnittspreis pro versteuerter Zigarre/Zigarillo (plus 9,3 Prozent auf 21,29 Cent je Stück) sowie beim Pfeifentabak (plus 10,0 Prozent auf 106,71 Euro je Kilogramm).

    Bei Zigarren und Zigarillos wurden im August Banderolen für 329,5 Mio. Stück (minus 8,0 Prozent) im Wert von 70,2 Mio. Euro (plus 0,6 Prozent) bezogen. Im Achtmonatszeitraum waren es 2,410 Mrd. Stück (minus 5,8 Prozent) im Wert von 494,2 Mio. Euro (minus 3,9 Prozent).

    Wachstum über den bisherige Jahresverlauf hinweg verzeichnet die Versteuerung von Pfeifentabak, wobei der Zuwachs wahrscheinlich auf Wasserpfeifentabak entfallen sein dürfte. Im August 2013 wurden jedoch deutlich weniger Banderolen, nämlich für 97,5 Tonnen Pfeifentabak, bezogen (minus 10,4 Prozent), der Wert bezifferte sich auf 10,4 Mio. Euro (minus 1,5 Prozent). Im Achtmonatszeitraum lag die besteuerte Menge bei 709,6 Tonnen (plus 5,9 Prozent) im Wert von 74,5 Mio. Euro (plus 5,8 Prozent).

    Der Kleinverkaufswert aller versteuerten Tabakprodukte errechnet sich für den Zeitraum Januar bis August 2013 auf kumuliert 15,479 Mrd. Euro (minus 1,1 Prozent).

    (DTZ 38/13)

  • Versteuerungszahlen spiegeln die Marktdelle im ersten Halbjahr wider

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Im ersten Halbjahr 2013 bezifferten sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer auf (netto) 5,722 Mrd. Euro. Das waren 2,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2012.

    Der zeitweilige Rückgang der Einnahmen ist gleichwohl kein „Beinbruch“, denn die beiden Vorjahre brachten ja bereits Zusatzeinnahmen für den Fiskus, die deutlich über der Ausgangsplanung des fünfstufigen Steuerkonzeptes gelegen hatten. Das eigentlich Erstaunliche an dem aktuellen Steuerrückgang ist eher der Zeitraum, in dem er eingetreten ist. Denn die moderate Steuererhöhung zum 1. Januar wurde bei absatzstarken Zigarettenmarken deutlich später auf die Kleinverkaufspreise überwälzt, der Rückgang der Banderolenbezüge und die parallel festzustellende Marktschwäche war aber von Jahresbeginn an festzustellen.

    Insofern ist die in einigen Tageszeitungen behauptet Kausalität der Steueranhebung für den Rückgang von Steuerzeichenbezug und Steuereinnahmen nicht schlüssig. Zumindest bei kurzfristiger Betrachtung, denn langfristig ist es natürlich schon wahrscheinlich, dass Absatz, Umsatz und letztlich auch die Tabaksteuereinnahmen unter dem hohen Steuerniveau in Deutschland leiden und Grenzeinkäufe wie Schmuggel befördern.

    (DTZ 30/13)

  • Rauchtabakverband: Vorstand bestätigt

    BONN/BENSBERG (DTZ/vi). Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat anlässlich seiner Mitgliederversammlung Ende Juni Vorstandswahlen durchgeführt.

    Dabei wurde der bisherige Vorstand für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Neues Vorstandsmitglied wurde mit sofortiger Wirkung Bernd Michahelles, Geschäftsführer der Fa. Santa Fe Natural Tobacco Company Germany. Ebenfalls bestätigt wurden Patrick Engels, Fa. Pöschl Tabak GmbH & Co. KG, als Vorsitzender des VdR und Michael Kaib, Fa. Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, als stellvertretender Vorsitzender des VdR.

    Der VdR ist der Zusammenschluss überwiegend mittelständisch strukturierter Hersteller und Importeure von Feinschnitt, Pfeifentabak, Kau- und Schnupftabak, Zigarren und Zigarillos. Die insgesamt 17 Mitglieder mit ihren ca. 1 200 Mitarbeitern repräsentieren eine Branche, die 2012 fast 27 000 Tonnen Feinschnitt und über 1 000 Tonnen Pfeifentabak hergestellt und vermarktet hat. Der Umsatz der Rauchtabakindustrie lag bei 3,41 Mrd. Euro, davon entfielen 1,81 Mrd. Euro auf Tabaksteuer und 544 Mio. Euro auf Mehrwertsteuer. Mit rund 700 Sorten Pfeifentabak, 300 Sorten Feinschnitt und 100 Sorten Kau- und Schnupftabak ist der im VdR organisierte Industriezweig einer der Garanten für eine hohe Angebotsvielfalt genussaffiner Tabakprodukte.

    (DTZ 28/13)

  • Landewyck ordnet Geschäftsführung neu

    TRIER/LUXEMBURG (DTZ/fnf). Im Rahmen einer Umstrukturierung auf Konzernebene hat Marc Wagener – Geschäftsführer der Muttergesellschaft Landewyck Group S.a.r.L. Luxemburg und einer der beiden Geschäftsführer der Heintz van Landewyck GmbH Deutschland – neue Aufgaben in der Führung der Holding übernommen und legte daher sein Mandat für die deutsche Tochtergesellschaft in Trier mit Wirkung zum 1. Juli 2013 nieder.

    In der Gesellschafterversammlung der Heintz van Landewyck GmbH wurden an seiner Stelle Stefan Blattner und Christian Greiveldinger (Landewyck Luxemburg) zu weiteren Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft berufen. Die operative Geschäftsführung der deutschen Gesellschaft erfolgt unverändert durch Hans-Josef Fischer, seit 2006 zum Geschäftsführer der Heintz van Landewyck GmbH Deutschland bestellt.

    Die Heintz van Landewyck GmbH Trier ist eine Tochtergesellschaft der Landewyck Group Luxemburg (Konzernebene 1 900 Mitarbeiter) und beschäftigt in Deutschland rund 300 Mitarbeiter.

    Die Jahresproduktion im Werk Trier / Industriegebiet Euren beträgt ca. 5 000 Tonnen Tabak zum Drehen und Stopfen. Die Heintz van Landewyck GmbH stellt insgesamt über 200 verschiedene Feinschnitt-Produkte / Produktvarianten für den deutschen und europäischen Markt her.

    Bekannteste Marken der Firma Heintz van Landewyck sind Ducal, Elixyr, Che, Fargo (Tabak und Zigaretten).

    Der Umsatz der deutschen GmbH bezifferte sich im Jahr 2012 auf 1,007 Milliarden Euro (inkl. Tabaksteuer für den deutschen Staat in Höhe von rund 912 Mio Euro in 2012).

    (DTZ 28/13)

  • Bisher konnte der Fiskus seine Einnahmeziele erreichen

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Der Bund konnte im bisherigen Verlauf des Jahres 2013 seine fiskalischen Erwartungen bezüglich der Tabaksteuereinnahmen fast erreichen. Mit 4,646 Mrd. Euro (netto) verfehlten diese die Vorjahreszahl lediglich um 0,1 Prozent. Dabei stand einem leichten Rückgang von 1,4 Prozent bei der Zigarette ein Anstieg von 3,7 Prozent beim Feinschnitt gegenüber. Im Monat Mai 2013 bezifferten sich die Tabaksteuereinnahmen auf 1,186 Mrd. Euro, 2,0 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Dennoch stehen die fiskalischen Vorzeichen noch nicht auf Hoch, denn im Mai waren die Steuerzeichenbezüge recht verhalten. Bei Zigaretten wurden von den Herstellern Banderolen für 6,275 Mrd. Stück bezogen, 8,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten betrug 1,571 Mrd. Euro (minus 6,3 Prozent). Im Zeitraum der ersten fünf Monate 2013 ergab sich hier kumuliert eine Menge von 29,869 Mrd. Zigaretten, was im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einem Minus von 6,0 Prozent entsprach. Der Kleinverkaufswert dieser versteuerten Zigaretten lag bei 7,364 Mrd. Euro (minus 4,7 Prozent).

    Beim Feinschnitt wurden im Mai 2013 Steuerzeichen für eine Menge von 2 101,6 Tonnen bezogen (minus 6,9 Prozent). Deren Kleinverkaufswert lag bei 268,0 Mio. Euro (minus 3,2 Prozent). Von Januar bis Mai 2013 kumuliert bezifferte sich die Menge auf 9 924,5 Tonnen versteuerten Feinschnitt (minus 1,6 Prozent) im Kleinverkaufswert von 1,268 Mrd. Euro (plus 2,9 Prozent).

    Bei Zigarren und Zigarillos bezifferte sich die versteuerte Menge im Mai auf 309,9 Mio. Stück (plus 5,6 Prozent) im Kleinverkaufswert von 60,4 Mio. Euro (unverändert). Im Fünf-Monatszeitraum kumuliert waren es 1,516 Mrd. Zigarren und Zigarillos (minus 6,0 Prozent) im Kleinverkaufswert von 304,4 Mio. Euro (minus 5,6 Prozent).

    Zuwachs gab es lediglich beim kleinsten Steuerobjekt, dem Pfeifentabak. Dort wurden im Mai 2013 Banderolen für 93,0 Tonnen (plus 2,7 Prozent) im Kleinverkaufswert von 10,0 Mio. Euro (minus 0,5 Prozent) bezogen. Im Zeitraum Januar bis Mai 2013 kumuliert waren es in der Menge 436,2 Tonnen (plus 7,8 Prozent) im Kleinverkaufswert von 46,5 Mio. Euro (plus 5,4 Prozent).

    (DTZ 25/13)

  • Reemtsma justiert die Feinschnittpreise neu

    HAMBURG (DTZ/fok). Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird die Firma Reemtsma die Preisstellung ihrer Feinschnittmarken aktualisieren und damit ebenso steuerpolitischen wie marktpolitischen Erwägungen Rechnung tragen.

    Wie aus Handelskreisen zu erfahren war, will Reemtsma voraussichtlich ab Mitte Juni beginnen, die Kleinverkaufspreise für Feinschnitt spürbar anzuheben und damit die Preisabständigkeit des Feinschnitts zur Fabrikzigarette, die ja in Kürze einen Preisschritt von durchschnittlich 20 Cent pro 19er OP vornimmt, wieder auf das frühere Niveau zu bringen. Auf diesem Wege soll ein vor allem unter fiskalischen Gesichtspunkten unerwünschtes starkes Wachstum des Feinschnitts zu Lasten der hochversteuerten Fabrikzigarette verhindert werden.

    Fortsetzung der ausgewogenen Preispolitik
    Gleichzeitig sieht Reemtsma in diesem Schritt eine konsequente Fortsetzung ihrer ausgewogenen volumen- wie auch margenorientierten Preispolitik. Konkret soll der Feinschnitt-Preisschritt dafür sorgen, dass dem 20-Cent-Preisschritt der 19er-Zigarettenpackungen ein adäquater Schritt beim Feinschnitt gegenübersteht. Umgerechnet auf 19 Stück Selbstgefertigte hatte nach der Tabaksteuererhöhung vom 1. Januar 2013 die erste Preisanpassung durchschnittlich 5 Cent betragen, der jetzige Preisschritt soll deshalb weitere 15 Cent umgerechnet auf 19 Selbstgefertigte betragen.

    Einige Beispiele aus dem Reemtsma-Sortiment: Bei JPS geht die 50-g-Packung von 8,20 auf 8,95 Euro, die 80g-Packung von 12,50 auf 13,75 Euro und die 100g-Packung von 14,50 auf 15,95 Euro. Bei Route 66 erhöht sich der Preis der 50g-Packung von 7,75 auf 8,50 Euro, die 80g-Packung geht von 11,95 auf 12,95 Euro, die 100g von 13,95 auf 15,50 Euro und die 165g von 22,75 auf 23,95 Euro. Bei der besonders im Preisfokus stehenden Marke Fairwind wird der Inhalt der 110g-Packung auf 100 g reduziert, bei unverändertem KVP von 14,50 Euro. Gleichfalls wechselt die 150g-Packung auf 140g, erhöht aber parallel auch den KVP von 18,50 auf 19,50 Euro. Bei den klassischen Drum und Gauloises Pouches erfolgt ein 30 Cent-Preisschritt.

    Spürbare Margenverbesserung für den Handel
    Unterm Strich bedeutet die Preisanhebung des Feinschnitt-Marktführers Reemtsma eine spürbare Margenverbesserung für den Handel. Damit ist die von verschiedenen Handelsunternehmen seit geraumer Zeit wiederholt ausgesprochene Forderung nach einer Reduzierung der Preisabständigkeit zwischen Fabrikzigarette und Feinschnitt ebenso wie nach einer Verbesserung der Marge beim Feinschnitt Rechnung getragen worden.

    (DTZ 21/13)

  • Auch JTI passt Preise an

    KÖLN (DTZ/fok). Ab Juni 2013 hebt JTI die Preise für ihre Zigarettenmarken an und vollzieht damit zeitversetzt die Überwälzung der Mehrbelastung durch im Januar angestiegene Tabaksteuer.

    Im Regelfall erfolgt nun eine Erhöhung der Kleinverkaufspreise um 20 Cent pro Packung bzw. eine Anpassung der Packungsinhalte.

    So kostet z.B. die Camel Filters künftig 5,00 Euro/19 Stück bzw. 5,80 Euro/22er-Big Pack und 6,80 Euro/27er Maxi Pack. Winston Classic kostet künftig 4,80 Euro/19 Stück, 5,00 Euro/20 Stück, 6,00 Euro/25 Stück und 7,00 Euro/30 Stück. Bei den Benson & Hedges Black bzw. Silver stellen sich die neuen Preis auf 4,80 Euro/20er-Slide-Packung, 5,00 Euro/21er Big Pack und 6,00 Euro/26er-Maxi Pack. Die Lizenzmarke Tawa war bereits zu Jahresbeginn preislich angepasst worden.

    (DTZ 20/13)

  • Von Eicken löst Versprechen ein

    LÜBECK (DTZ/fok). Die Firma Joh. Wilh. von Eicken hatte Teile ihres Zigarettensortiments schon frühzeitig preislich an die gestiegenen Tabaksteuerbelastungen angepasst.

    Nur die besonders im Preisfokus stehenden Marken Pepe, Denim und St. Pauli waren von diesem Schritt ausgenommen worden – mit dem Versprechen, auch für diese Marken die KVP zu erhöhen, sobald positive Signale aus dem Markt erfolgen.

    Dieser Zeitpunkt ist gekommen: Die Firma von Eicken kündigte an, ab Mai die Packungspreise der genannten Marken um 20 Cent zu erhöhen und damit auch hier die Marge zu verbessern. Der Übergang auf neupreisige Ware erfolgt fließend nach Abverkauf der altpreisigen Bestände ab Mai/Juni. Die Erstproduktion der neu gestylten Marke Denim kann seit letzter Woche bestellt werden, hier bleiben die EAN-Codes unverändert.

    (DTZ 20/13)

  • Zigarettenschmuggel ist ein Massenphänomen

    LEIPZIG (DTZ/fnf). Der Verstoß gegen die geltenden Zollbestimmungen ist ein Massenphänomen und wird von vielen Bürgern als „Kavaliersdelikt“ angesehen.

    In einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage unter 3 000 Bundesbürgern wollte es das Flugbuchungsportal fluege.de (2,62 Mio. Nutzer im Monat) genau wissen und ließ von der UMA Market Research & Analysis GmbH fragen: Haben Sie schon einmal vorsätzlich aus Ihrem Urlaub etwas am Zoll vorbeigeschmuggelt?

    Das Ergebnis: 16 Prozent der Befragten antworteten mit „ja“, sie hätten bereits Andenken oder andere Produkte am deutschen Zoll vorbeigeschmuggelt. Setzt man dies in Relation zu den 39,4 Mio. deutschen Reisenden, die 2012 im Ausland Urlaub gemacht haben, ergibt sich, dass hochgerechnet 6,3 Mio. Urlauber vorsätzlich Waren geschmuggelt haben. Und für die anstehenden Sommerurlaube planen immerhin bereits 10 Prozent (3,9 Mio. Reisende) einen „Urlaubsschmuggel“ ein.

    Zigaretten führen die Schmuggelskala ganz klar an
    Besonders beliebt sind folgende Schmuggelwaren: Vor dem Hintergrund der hohen Tabaksteuer in Deutschland ist der Zigarettenschmuggel bei vielen deutschen Touristen besonders attraktiv. Selbst Freimengen von bis zu 200 Zigaretten aus dem Nicht-EU-Ausland oder 800 aus dem EU-Ausland (Personen über 17 Jahre für den persönlichen Ge- und Verbrauch) reichen vielen Reisenden nicht aus. So schmuggeln 49 Prozent (rund 3,1 Mio. Urlauber) Zigaretten, jenseits der Freimengen, unentdeckt am Zoll vorbei.

    Gern und unbemerkt vom Zoll wird auch gefälschte Markenkleidung nach Deutschland eingeführt. Bei der Umfrage gaben 27 Prozent der potentiellen „Urlaubsschmuggler“ (1,7 Mio. Reisende) dies an. Besonders Touristen, die aus asiatischen Ländern zurückkehren, fallen in diese Kategorie. Dies weiß auch der Zoll und schaut unter anderem bei Flügen aus diesen Ländern etwas genauer hin. Gern geschmuggelt wird auch Alkohol: Ebenfalls 27 Prozent gaben dies offen zu (1,7 Mio. Urlauber). Unter Schmuggel fällt hier etwa eine – für einen Touristen – recht unrealistische Menge von mehr als 16 Liter Bier oder von einem Liter Alkohol mit mehr als 22 Volumen-Prozent (Nicht-EU-Ausland).

    Fast ein Viertel (21 Prozent), rund 1,3 Mio. Reisende, bringen Schmuck oberhalb des vom Zoll erlaubten Warenwertes von 430 Euro (Flug- oder Seereisende) mit nach Deutschland. Wer mehr Arzneimittel als für den persönlichen Bedarf einführt, verstößt ebenfalls gegen Zollbestimmungen. 12 Prozent der „Schmuggelaspiranten“ gaben dies zu.

    Schmuggelfreudige Landsleute: Bremer und Hamburger top
    Betrachtet man das Umfrageergebnis auf Landesebene, so gaben etwa die Bremer am offenherzigsten zu, bereits Produkte unerlaubt nach Deutschland geschmuggelt zu haben: 35 Prozent. Platz zwei im „Schmuggel-Ranking“ belegen die Hamburger mit 24 Prozent. Die sparsamen Baden-Württemberger landen mit 20 Prozent auf Platz drei. Der Zoll freut sich hingegen über die Urlauber aus Mecklenburg-Vorpommern. Nur 6 Prozent der Befragten gaben an, bereits Waren unerlaubt mit heimgebracht zu haben. Doch wenn sie schmuggeln, dann langen sie richtig zu. So führen sie im Bereich der gefälschten Markenkleidung mit 43 Prozent. Auch beim Alkohol-Schmuggel führen sie mit 57 Prozent im Bundesländer-Vergleich.

    Zigarettenschmuggel wird laut der Studie besonders von niedersächsischen, hessischen (beide 59 Prozent) und Berliner Urlaubern (57 Prozent) praktiziert.

    (DTZ 20/13)

  • Tabaksteuerreferat unter neuer Leitung

    BONN/BERLIN (DTZ/fok). Andreas Wiezorek (52) ist zum neuen Leiter des Tabaksteuerreferats im Bundesministerium der Finanzen ernannt worden.

    Er löste Anfang April Dr. Armin Rolfink ab, der innerhalb des Ministeriums neue Aufgaben übernommen hat. Andreas Wiezorek war zuvor im Grundsatzreferat Zollrecht des BMF tätig.

    (DTZ 19/13)