Schlagwort: Pressevertrieb

  • Grosso und Bauer gehen in die nächste Runde

    KÖLN (DTZ/red). Die Entscheidung in der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Presse-Grosso und Bauer-Vertrieb geht in die nächste Runde.

    Der 1. Kartellsenat unter der Leitung des Vorsitzenden Richters am Oberlandesgericht Düsseldorf Dr. Jürgen Kühnen will am 14. November über die Berufung des Bundesverbandes Presse-Grosso gegen das Urteil der 8. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Köln verhandeln, mit dem diese am 14. Februar dieses Jahres der Klage des Bauer-Vertriebs gegen den Bundesverband stattgegeben hatte, berichtet das dem Verband angeschlossene Organ „Dnv-online“.

    Bauer-Vertrieb wertet Urteil als Reform-Beschleuniger

    Das Kölner Urteil verbietet aktuell dem Verband, stellvertretend für seine Mitglieder einheitliche Konditionen für Leistungen, Entgelte und Laufzeiten von Verträgen für die Auslieferung der Presseprodukte an den Einzelhandel mit den Verlagen und Nationalvertrieben auszuhandeln und zu vereinbaren.

    Dabei geht es vor allem um die Großhandelsspannen, die der Verband für seine Mitglieder – und de facto auch für die anderen Pressegroßhandlungen – mit den Verlagen ausgehandelt hatte. Darüber hinaus darf der Bundesverband die Pressegroßhandlungen künftig nicht mehr auffordern, Verhandlungen mit Verlagen oder Nationalvertrieben über individuelle Konditionen zu verweigern.

    Während die Bauer-Vertriebsgesellschaft den Kölner Richterspruch als „Chance für dringend notwendige Reformen“ im deutschen Pressevertriebssystem wertet, fürchtet Presse-Grosso/Verband, dass ein uneinheitliches Konditionengefüge die Neutralität des Pressevertriebs und damit letztlich die Überallerhältlichkeit und Vielfalt von Zeitungen, Zeitschrften und Magazinen bedrohe.

    Verbände streben politische Lösung an In dieser Haltung unterstützen ihn der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Die drei Verbände haben darum der Bundesregierung eine Änderung des Kartellgesetzes vorgeschlagen, die dem Bundesverband Presse-Grosso ausdrücklich die zentrale Vereinbarung von Konditionen mit den Verlagen gestattet.

    (DTZ 26/12)

  • Pressefusion am Horizont

    SCHEUERFELD/HAGEN (DTZ/red). Der Pressevertrieb Siegerland in Scheuerfeld und Presse-Grosso Wilhelm Könemann in Hagen planen für die zweite Jahreshälfte 2013 den Zusammenschluss. Einen entsprechenden Antrag haben die Betriebe vergangene Woche beim Bundeskartellamt gestellt.

    Die Fusion soll durch die Gründung eines neuen Unternehmens, des Pressevertriebs Meinerzhagen, erfolgen, deren alleinige Gesellschafter die beiden Pressegrossisten bilden.

    Diese werden ihre Geschäftstätigkeit auf das gemeinsame Tochterunternehmen übertragen. Stimmt das Kartellamt zu, entsteht ein Unternehmen, das künftig rund 2.500 Verkaufsstellen von Meinerzhagen aus beliefert. Das Vertriebsgebiet umfasst 1,8 Mio. Einwohner in etwa 830.000 Haushalten.

    (DTZ 20/12)

  • Presse-Grosso geht in die Berufung

    KÖLN (DTZ/vi). Der Bundesverband Presse-Grosso wird gegen das Urteil des Landgerichts Köln, das dem klagenden Bauer-Verlag in erster Instanz Recht gab, Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen.

    Das kündigte der Verband diese Woche in Köln an.

    „Mit der Berufung wehren wir uns gegen das erstinstanzliche Urteil, das somit nicht rechtskräftig ist“, betonte Frank Nolte, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso. „Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Chancengleichheit im Pressevertrieb für alle Verlage und damit den Wettbewerb im Regal auch in Zukunft zu sichern.“

    Weiterhin sei die Branche davon überzeugt, dass einheitliche Konditionenregelungen medienpolitisch und verfassungsrechtlich erforderlich sowie auch mit dem Kartellrecht vereinbar seien. Der Grosso-Verband will Nolte zufolge die Chance nutzen, dass das Berufungsgericht die Einzigartigkeit des Kulturgutes Presse sowie die damit einhergehenden Besonderheiten des Pressevertriebs angemessener würdigt und in die Entscheidung miteinbezieht.

    Unabhängig vom weiteren Verlauf des Rechtsverfahrens begleitet der Bundesverband Presse-Grosso gemeinsam mit den Verlegerverbänden die politischen Initiativen zum Schutz des bewährten Grosso-Systems durch gesetzliche Maßnahmen. Die besorgte Resonanz von Bundes- und Landespolitikern aller Fraktionen auf die rechtlichen Auseinandersetzungen um Essentials des neutralen Pressevertriebs zeigten, dass auch seitens der Politik spätestens jetzt akuter Handlungsbedarf gesehen werde, so Nolte.

    (DTZ 10/12)

  • Bundesverband Presse-Grosso ausgezeichnet

    DÜSSELDORF (DTZ/red). Die Deutsche Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) zeichnete den Bundesverband Presse-Grosso, Köln, für sein Branchenprojekt Presse-Datawarehouse mit dem DGVM Innovation Award aus.

    Die Ehrung der Preisträger fand im Rahmen des 13. Deutschen Verbändekongresses am 27. Februar in Düsseldorf statt.

    Mit ihrem Innovation Award hebt die DGM Verbände für die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte, eine hohe Innovationsbereitschaft und besondere Führungsqualität hervor. Das Presse-Datawarehouse ist ein Marktbearbeitungsinstrument für das Presse-Grosso, die Verlage und Nationalvertriebe, das die Analyse des Pressevertriebsmarkts ermöglicht.

    (DTZ 09/12)

  • Grosso Streit eskaliert

    HAMBURG (DTZ/pnf). Der Bauer-Verlag hat nach Einstellung der Belieferung der norddeutschen Grossisten Grade und Mügge nun auch die Belieferung mit Bauer-Titeln über seine Tochter VU Verlagsunion an die beiden Firmen eingestellt, meldet der Branchendienst textintern.

    Gegen die Belieferung mit Bauern-Titeln im Gebiet der beiden Grossisten durch den Bauer-eigenen Pressevertrieb Nord häufen sich die Proteste im Einzelhandel. So stellt coop laut textintern dem Bauer-Verlag in einigen Absatzschienen derzeit keine Sonderplatzierungsmöglichkeiten mehr zu Verfügung.

    (DTZ 13/09)

  • Großverlage und Grosso auf Konfrontationskurs

    Streit um Spannen, Daten und Platzierung

    HAMBURG (DTZ/kh/fok). Mit harten Bandagen wird derzeit der Streit zwischen einigen Großverlagen und dem Presse-Grosso ausgetragen. Neben unterschiedlichen Auffassungen bei den Verhandlungen um Handelsspannen geht es um Differenzen über die Weitergabe von Verkaufsdaten und über Platzierungsfragen. Im September hatte der Springer Verlag einem Grossisten in Cham den Vertrieb für seine Produkte entzogen, weil dieser nicht bereit war, Verkaufsdaten in gewünschtem Umfang bereitzustellen. Mitte Oktober hatte Yvonne Bauer, Vertriebschefin des Bauer-Verlags, eine umfassende Reform des Pressevertriebssystems verlangt.

    Dabei forderte sie vor allem eine Platzierung der Pressetitel im Einzelhandel nach ihrer Nachfrage- und Umsatzbedeutung und die konsequente Auslistung unverkäuflicher Titel. Der Drohung folgten Taten. Denn der Bauer-Verlag hat jetzt den beiden Grossisten Grade in Elmshorn und Mügge in Stade den Vertrieb der eigenen Titel per Ende Februar 2009 gekündigt und will dann mit dem verlagseigenen Dienstleister PVN die Lieferungen in den betreffenden Regionen selbst übernehmen. Beim Bundesverband Presse-Grosso verweist man auf eigene Vorschläge, Missstände zu beseitigen.

    Danach sollen Neutitel zu aufwandsgerechten Spannen und nachfragegerechten Mengen in den Handel gebracht werden. Der Ruf nach marktanteilsgerechter Regalbestückung, so das Grosso, verkenne die Selbständigkeit der Pressehändler und stelle die Pressevielfalt in Frage. Der Verband plädiert für die gemeinsame Suche aller Marktpartner nach konsensfähigen Lösungen.

    (DTZ 43/08)