Schlagwort: Pressevertrieb

  • Verlagsgrosso Ost baut Geschäftsleitung aus

    GERICHSHAIN // Katharina Horsch-Littig erweitert ab 1. April die Geschäftsführung des Verlagsgrosso Ost. Die 51-Jährige führt aktuell den am Verlag beteiligten Frankenthaler Pressevertrieb. Mit dem Positionswechsel ist Horsch-Littig jetzt bei allen Grosso-Betrieben mit Ost-Verlagsbeteiligung zur Geschäftsführerin berufen.

    Das Verlagsgrosso Ost in Gerichshain ist aus der Fusion des Mitteldeutschen Pressevertriebs sowie des Pressevertriebs Dresden hervorgegangen und besteht seit August 2020. Der Jahresumsatz des Grossisten, der etwa 6000 Verkaufsstellen beliefert, liegt bei rund 110 Millionen Euro. Damit gehört die Firma zu den größten Pressegroßhändlern in Deutschland.

    Horsch-Littig ergänzt die Ost-Geschäftsführung um Christian Schneider. Gleichzeitig scheidet Tobias Mai, der von Burda für die Phase der Fusion als Co-Geschäftsführer entsandt wurde, aus dem Unternehmen aus. Mai wird künftig als Beiratsvorsitzender die Gesellschafterinteressen wahrnehmen. pnf

  • PV Dresden und MPV wollen fusionieren

    DRESDEN / MÖRSDORF // Der Pressevertrieb Dresden und der Mitteldeutsche Pressevertrieb (MPV) aus Mörsdorf wollen sich zusammenschließen.

    Aus der Fusion soll sich laut „Pressereport“ das „Verlagsgrosso Ost“ mit mehr als 6000 zu beliefernden Verkaufsstellen und einem Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro entstehen.

    Der Zusammenschluss der beiden Grossisten wäre der jüngste Eintrag auf der Fusionsliste der Branche. In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Firmen fusioniert, sodass Stand März 2020 noch 27 Grossisten am Markt übrig geblieben sind.

    red

  • Digitale Tagespresse legt zu

    BERLIN // Noch weitgehend unbeeinflusst vom Shutdown durch die Corona-Situation ist zu Jahresbeginn 2020 die Entwicklung der Gesamtverkäufe von Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Pressemarkt: Von den ersten 14 Kalenderwochen 2020, für die die Verbreitungs- und Verkaufszahlen im Quartalsdurchschnitt erhoben wurden, war der Pressevertrieb erst in den letzten drei Wochen vom Lockdown betroffen. Die Verkäufe elektronischer Ausgaben von Presseerzeugnissen verzeichnen wieder starke Anstiege und behaupten sich als zunehmend relevanter Kanal des Pressevertriebs.

    Tageszeitungen
    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen verkauften im ersten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 14,57 Millionen Exemplare. Mit einem Minus von 5,04 Prozent fällt der Rückgang der Verkäufe zum Jahresbeginn 2020 im direkten Jahresvergleich (1/2019: 15,34 Millionen verkaufte Exemplare – ein Minus von 4,75 Prozent) etwas stärker aus. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass zwei Zeitungen („Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“) dieses Mal nicht an der Auflagenerhebung teilnahmen. Im vierten Quartal 2019 erzielten diese Titel eine verkaufte Auflage von zusammen 0,15 Millionen Exemplaren.

    Die Verkäufe digitaler Ausgaben der Tagespresse legen kräftig zu: Ihr Absatz steigt im ersten Quartal 2020 auf 1,65 Millionen täglich verkaufte ePaper-Exemplare und liegt damit um 13,84 Prozent über dem Vorjahresergebnis (1/2019: 1,45 Millionen ePaper-Verkäufe – ein Plus von 12,58 Prozent gegenüber 1/2018).

    Wochenzeitungen
    Die Wochenzeitungen müssen zum Jahresbeginn 2020 im direkten Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 1,63 Millionen im Quartalsdurschnitt pro Ausgabe verkauften Exemplaren ein Auflagenminus von 3,39 Prozent hinnehmen (1/2019: rund 1,68 Millionen verkaufte Stücke). Der Absatz von ePaper-Ausgaben der Wochenzeitungen ist hingegen mit einer erhöhten Wachstumsrate weiter angestiegen und liegt aktuell bei rund 0,18 Millionen Exemplaren (1/2019: 0,14 Millionen verkaufte Stücke – ein Plus von 24,82).

    Publikumszeitschriften
    Im ersten Quartal 2020 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit 64,19 Millionen Exemplaren um 22,68 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (1/2019: 83,02 Millionen Stück). Hintergrund dieses starken Rückgangs ist aber vor allem die vertriebliche Neuausrichtung der ADAC-Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“, die im vierten Quartal 2019 noch mit zuletzt 13,56 Millionen Exemplaren bei den Mitgliederstücken (davon 0,31 Millionen ePaper) zum Gesamtverkauf der Publikumspresse beitrug.


    Kh/red

  • Zeitschriftenverkauf bleibt erlaubt

    KÖLN // Von den aufgrund der Corona-Epidemie seitens der Behörden verhängten Ladenschließungen bleiben Geschäfte, die Zeitschriften verkaufen, ausgenommen. Eine entsprechende Mitteilung gab die Bundesregierung am 19. März heraus.

    In den ursprünglichen Leitlinien zur Bekämpfung der Epidemie vom 16. März war – neben einigen anderen Branchen – ausdrücklich lediglich der Zeitungsverkauf, nicht aber der Zeitschriftenverkauf von den Ladenschließungen ausgenommen worden. Das hatte teils zu Irritationen in der Pressevertriebsbranche geführt.


    Aktuelle Ausnahmesituation

    Die nun erfolgte Präzisierung begrüßte der Gesamtverband Pressegroßhandel in Köln. "Wir danken der Bundespolitik für die Klarstellung", erklärte Hauptgeschäftsführer Kai-Christian Albrecht. Die Presse und der Pressevertrieb erfüllten gerade in der aktuellen Ausnahmesituation eine für die Allgemeinheit wichtige Aufgabe, um die Versorgung vor Ort mit verlässlichen Nachrichten, Hintergründen und Kommentierungen zu gewährleisten.

    Die Versorgung der Bevölkerung mit Zeitungen und Zeitschriften über den Pressegroß- und Einzelhandel erfordere außerordentliche Anstrengungen von allen Beteiligten, laufe aber insgesamt vergleichsweise störungsfrei, teilte Albrecht zudem mit. Die Lieferketten seien stabil.

    vi

    (DTZ 14/20)

  • Nach Jahren der Kooperation soll gemeinsame Organisation Kräfte bündeln

    KÖLN // Die deutschen Pressegroßhändler versammeln sich in Köln zur Gründung eines Gesamtverbandes. Dass kündigten jetzt der Bundesverband Presse-Grosso (BVPG) und die Arbeitsgemeinschaft Pressevertrieb (APV) an.

    Der Gesamtverband vereint die selbstständigen Pressegroßhändler und die Pressegroßhändler, an denen Verlage beteiligt sind. Die Unternehmen kooperieren bereits seit Jahren in der Praxis. Sie bündeln nun die Kräfte formal in einer gemeinsamen Organisation mit Sitz in Köln.

    „Der Gesamtverband tritt für einen diskriminierungsfreien Vertrieb von Zeitungs- sowie Zeitschriftensortimenten ein und leistet somit einen wesentlichen im öffentlichen Interesse stehenden Beitrag zur Pressefreiheit und -vielfalt“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

    Praxisnahe Dienstleistungen
    Zu den Kernaufgaben des neuen Verbandes zählen demnach praxisnahe Dienstleistungen in den Segmenten Marketing, Großkundenakquise sowie Datenmanagement und klassische Verbandsfunktionen wie Recht, Politikkontakt- und Öffentlichkeitsarbeit.

    Für den Gründungsvorstand des neues Gesamtverbands kandidieren Frank Nolte (Süddeutsche Zeitungszentrale, Stuttgart), Vincent Nolte (Presseservice Nord, Bremen), Jan Carlsen (Grossounion Nord, Hannover) und Felix Wahlich (Cottbusser Presse Vertrieb, Cottbus).

    Der Gesamtverband will die Leistungskraft und die Wirtschaftlichkeit seiner Mitglieder verbessern, um das als vorbildlich geltende deutsche Pressevertriebssystem im Medienwandel zu behaupten. Die Interessenvertretung unterstützt seine Mitglieder beim Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder.

    Aufgrund seiner Mitgliederstruktur führt der Gesamtverband allerdings keine Verhandlungen über Konditionen, sondern beauftragt damit den dafür legitimierten Bundesverband Presse-Grosso.

    Die Pressegroßhandelsunternehmen gewährleisten als neutrale Absatzmittler die Pressevielfalt an bundesweit über 100 000 Verkaufsstellen. Die 36 Pressegroßhändler sind mit Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse betraut. Der Pressegroß- und -Einzelhandel ist der wichtigste Absatzkanal für Printprodukte.

    vi

    (DTZ 21/19)

  • Weniger Grossisten

    HAMBURG // Nur noch zehn bis 15 Presse-Zwischenhändler dürften sich in fünf Jahren das Bundesgebiet aufteilen, glaubt Michael Fischer, Chef der Axel-Springer-Vertriebsorganisation Sales Impact. Das sagte er auf einem Kongress in Hamburg. Und das Fachblatt „Horizont“ weiß: „Aktuell sind es 44 Grossisten, vor fünf Jahren waren es noch 70 – und vor zehn Jahren sogar 100.“ Bisher hätten Verlage und Grosso-Verband es stets vermieden, offizielle Ziel-Zahlen zu nennen.

    Springer-Manager Fischer berichtete, sowohl Gutachten des Grosso-Verbandes als auch der Vertriebsallianz der Verlage seien im Vorfeld der neuen Branchenvereinbarung unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, dass angesichts sinkender Presse-Absätze und -Umsätze in Zukunft nur noch Grossisten überlebensfähig seien, die jeweils 100 bis 150 Millionen Euro Jahresumsatz erzielten. Bisher liege die Spanne bei sechs bis 120 Millionen Euro.

    Der gesamte deutsche Presse-Jahresumsatz via Grosso lag 2017 bei insgesamt zwei Milliarden Euro – ohne den Bahnhofsbuchhandel, der eine weitere Milliarde beisteuert. Bei einem durchschnittlichen Rückgang von fünf bis sieben Prozent läge der Umsatz in fünf Jahren bei rund 1,5 Milliarden Euro. Rechnerisch blieben dann zehn bis 15 Grossisten übrig,, die die rund 100.000 Einzelverkaufsstellen beliefern.

    „Wir werden bei der Auflagenentwicklung keinen Turnaround hinkriegen, das ist illusorisch – aber wir werden im Vertrieb noch viele Jahre viel, viel Spaß an der Print-Presse haben“, glaubt Fischer. Auch Burda-Vertriebschef Tobias Mai zeigte sich verhalten optimistisch. Zwar veränderten sich das Konsumentenverhalten und der Lebensmitteleinzelhandel, der als Pressevertriebskanal immer wichtiger werde. Die Menschen kaufen seltener als früher im stationären Handel und häufiger via E-Commerce ein. Und es gebe mehr große Supermärkte und Discounter mit mehr Kassen und damit geringerer Kontaktwahrscheinlichkeit zum Presseregal. Aber: Es entstünden mehr kleine Nachbarschaftsläden mit – allerdings kleinen – Presseregalen.

    red

    (DTZ 39/18)

  • Einigung beim Presse-Grosso

    MAINZ // Jetzt haben sich die sogenannte Verlags-Allianz mit ihren sieben Mitgliedern und der Bundesverband Presse-Grosso also doch noch auf eine Vereinbarung zu neuen Handelsspannen im Pressevertrieb geeinigt. Die veränderten Konditionen gelten ab 1. März für fünf Jahre – für „Bild“ und „Welt“ hat der Axel-Springer-Konzern eine gesonderte Vereinbarung mit drei Jahren Laufzeit erzielt.

    Offen bleibt Beobachtern zufolge, ob die Struktur des Pressevertriebs in Deutschland reformiert wird. Die Verlags-Allianz hatte darauf gedrungen, die Zahl der Grossisten auf 15 zu verringern, um das System kostengünstiger und effizienter zu machen. Es gehe darum, „das System zu konsolidieren. Es benötigt eine deutlich geringere Zahl von schlagkräftigen und resistenten Betrieben, um den Handel deutschlandweit mit Zeitungen und Zeitschriften zu versorgen“, hieß es seitens der Allianz.

    Der Presse-Grosso teilte nun mit, die neue Vereinbarung biete „allen Partnern Planungssicherheit“. Der freie Marktzugang zu vergleichbaren Bedingungen bleibe für alle Titel gewährleistet. Allerdings tue die Absenkung der Vertriebspreise zu Gunsten der Verlage dem Grosso weh.

    Der Presse-Grosso steht vor Problemen, auch weil einige vor Nachfolgeproblemen stehen und deshalb mit Wettbewerbern fusionieren möchten.

    red

    (DTZ 09/18)

  • Wichtiges Geschäftsfeld

    BERGKAMEN // Die Tabacos plant, ins Systemkundengeschäft einsteigen und hat sich dafür personell verstärkt: Ab April verantwortet Andreas Kirchner als Key Accounter den nationalen Aufbau des Systemkundengeschäfts.

    Kirchner bringt über 20 Jahre Berufserfahrung mit. Mit dem Vorhaben will sich die Verbundgruppe ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld erschließt, das aus Sicht der Tabacos in der Tabakbranche zukünftig unverzichtbar sein wird. DTZ sprach mit Andreas Kirchner.

    Herr, Kirchner, beschreiben Sie kurz Ihre Aufgaben und Ziele?
    Andreas Kirchner: Meine Aufgabe ist, die Tabacos als nationalen Systempartner im Rechnungs- und Automatengeschäft aufzubauen und alle relevanten Prozesse zu berücksichtigen, die dafür notwendig sind. Wir möchten mit unserem Angebot bestehende und neue regionale und nationale Systemkunden hinzugewinnen. Ein Vorteil bei meiner Arbeit ist, dass die Tabacos am Markt als starker und leistungsfähiger Mittler zwischen der Industrie und dem Handel wahrgenommen und akzeptiert wird.

    Wer unterstützt Sie dabei?

    Kirchner: Zusammen mit der Tabacos-Geschäftsführung werden alle notwendigen Prozesse und Maßnahmen geplant und umgesetzt. Der Einkaufs- und Aufsichtsrat sowie die Interessensgruppen innerhalb der Tabacos unterstützen mich fortlaufend bei meiner Aufgabe. Außerdem sind bei einigen Prozessen auch unsere Industriepartner eingebunden.

    Haben Sie schon Erfahrungen mit der Tabakbranche?

    Kirchner: Ich habe seit 20 Jahren im filialisierten Lebensmittel-Einzelhandel, für Baumarkt-Unternehmen, die Reisegastronomie und Kaufhaus-Konzerne sowie für Pressevertriebe und im Tabakwaren-Fachhandel die unterschiedlichsten Vertriebsaufgaben gemanagt. In dieser Zeit habe ich auch einige Verträge, zum Beispiel mit der Dohle Handelsgruppe und Hagebau, erfolgreich abgeschlossen.
    schu

    (DTZ 14/15)

  • Bauer-Verlag gewinnt gegen Presse-Grosso

    DÜSSELDORF (DTZ/kes). Bauer hat sich durchgesetzt. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf gab dem Verlag Recht und lehnte in seinem Urteil vergangene Woche die Berufung des Bundesverbandes Presse-Grosso gegen ein vorinstanzliches Urteil im Streit mit der Bauer Media Group ab.

    Künftig dürfen die Hamburger direkt mit einzelnen Grossisten verhandeln. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Vereinigung der Pressegroßhändler mit den Verlagen keine einheitlichen Konditionen für die 65 Grossisten mehr aushandeln darf. Darüber hinaus sind individuelle Verhandlungen der einzelnen Verbandsmitglieder mit Bauer zulässig.

    „Es ist gut, dass wir jetzt endlich faire und angemessene Handelsspannen pro Grosso-Gebiet aushandeln können“, sagte Andreas Schoo, Konzerngeschäftsleiter der Bauer Media Group. „Damit können wir beginnen, den deutschen Pressevertrieb modern und marktwirtschaftlich zu organisieren.“

    Eine Revision gegen das Urteil (Az.: VI-U (Kart) 7/12) hat das OLG nicht zugelassen, allerdings steht dem Grosso das Rechtsmittel der Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof zu, was der Verband angesichts „der übergeordneten und grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfragen“ wahrnehmen wird, sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes Frank Nolte. „Wir werden uns weiter dafür einsetzen.“

    Das Presse-Grosso sieht durch die Düsseldorfer Entscheidung die Pressevielfalt in Deutschland gefährdet. „Das Urteil ist für unseren Berufsstand und die Printbranche insgesamt sehr enttäuschend“, kommentiert der Vorsitzende des Bundesverbandes Frank Nolte. Sollte es bei dem Urteil bleiben, werde es künftig keine bundeseinheitliche Konditionstabelle mehr geben, was den Marktzugang für kleine und mittlere Verlage sowie für die Titel mit kleinen und mittleren Auflagen deutlich erschweren dürfte. „Das Grosso ist zum flächendeckenden Vertrieb – auch von unwirtschaftlichen Titeln an unwirtschaftliche Verkaufsstellen – verpflichtet“, so Nolte.

    Die Verlegerverbände BDZV und VDZ wollen am zentralen Verhandlungsmandat des Grossos festhalten. In einer gemeinsamen Pressemitteilung bedauern sie, dass das Urteil die Besonderheiten des Pressevertriebs verkennt.

    (DTZ 10/14)

  • Bauer gegen Presse-Grosso: Urteil Ende Januar 2014

    KÖLN (DTZ/schu). Das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) hat in der Verhandlung im Rechtsstreit der Bauer-Vertrieb gegen den Bundesverband Presse-Grosso über wesentliche Grundlagen des deutschen Pressevertriebs die Urteilsverkündung für den 29. Januar terminiert.

    Das OLG trug seine Einschätzungen zum Verfahren vor und ließ erkennen, dass es auf der Basis des früheren Wettbewerbsrechts dem Urteil des Landgerichts Köln zugeneigt ist. Für das seit der 8. GWB-Novelle geltende neue Wettbewerbsrecht ist der Senat ausdrücklich noch nicht festgelegt.

    In der Verhandlung wurden die Standpunkte der Parteien erörtert. Die Anwälte des Bundesverbandes Presse-Grosso bekräftigten die Auffassung, dass die Freistellung des bewährten Pressevertriebssystems über den Großhandel mit deutschen und europäischen Rechtsvorschriften konform ist. Alle politischen Kräfte hätten mit dem neuen § 30 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen einen Rechtsrahmen geschaffen, der wesentliche Grundlagen des Systems freistellt, um Pressevielfalt und Überallerhältlichkeit zu sichern.

    Das Landgericht Köln hatte im Frühjahr 2012 einer Klage des Bauer-Vertriebs stattgegeben, die dem Grossoverband untersagte, Branchenvereinbarungen insbesondere über Konditionen zu treffen. Der Bundesverband hatte gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung beim OLG Düsseldorf eingelegt. Der Bundesgesetzgeber stellte mit der 8. GWB-Novelle Branchenvereinbarungen im Pressevertrieb vom Grundsatz des Kartellverbots frei.

    (DTZ 52/13)