Schlagwort: Menthol

  • Zigarettenmarken verschwinden

    HAMBURG // Viele Zigarettenmarken werden vom Markt genommen, weil sie sich vor dem Hintergrund der neuen Tabakproduktrichtlinie nicht mehr lohnen.

    Diese TPD 2 wird von der Mehrheit der Hersteller als Begründung dafür angegeben. Die Richtlinie der Europäischen Kommission wird ab nächstem Jahr in nationales und damit auch in deutsches Recht umgesetzt. Dann werden auf zwei Drittel der Zigarettenpackungen Fotos und Warnhinweise gedruckt. Ein derart radikaler Schritt lohnt sich nicht für alle Marken, heißt es.

    „Es gibt Nischenmarken, bei denen die Umstellung im Verhältnis zum Marktanteil einfach zu teuer sein wird“, sagte Ralf Wittenberg, Vorstandsvorsitzender bei British American Tobacco der „Welt“. BAT bietet in Deutschland 16 Marken an. Davon werden, so Wittenberg, am Ende sechs übrig bleiben.

    Ähnlich ist die Situation bei der Reemtsma Cigarettenfabrik. Die Hamburger wollen sich gegebenenfalls von Nischenmarken trennen, berichtet die „Welt“. Davon sind den Angaben zufolge Marken wie Route 66, Fairwind, Eckstein, Juno ohne Filter und Salem betroffen.

    Philip Morris überprüft regelmäßig sein Markenportfolio. Mit der TPD 2 habe dies nichts zu tun, sagte eine Firmensprecherin auf Anfrage der Tageszeitung.

    Bei Japan Tobacco International sind ebenfalls Veränderungen vor dem Hintergrund der neuen Tabakproduktrichtlinie geplant. „Wie alle Marktteilnehmer so werden auch wir durch die Richtlinie unsere Menthol-Produkte langfristig nicht mehr anbieten“, sagte Heike Maria Lau, Director Corporate Affairs & Communications der „Welt“.
    red

    (DTZ 27/15)

  • BMEL will TPD verschärfen

    BERLIN // Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat aktuell den Referentenentwurf zur Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) in deutsches Recht vorgelegt.

    Entgegen der bisherigen Annahme soll die Richtlinie nicht eins zu eins übernommen, sondern verschärft werden. Dies betrifft drei Punkte: Zum einen sollen die kombinierten Text- und Bildwarnhinweise außen auf den Packungen nicht nur für Zigaretten und Feinschnitt gelten, sondern auch für Pfeifentabak sowie für Zigarren und Zigarillos. Zum zweiten soll es ein Verbot von Außen- und Kinowerbung sowie von Samplings bei Promotions geben. Und zum dritten soll die in der EU-Richtlinie vorgesehene Übergangsfrist für das Verbot von Menthol-Zigaretten wegfallen und diese Produkte bereits ab 20. Mai 2016 nicht mehr erlaubt sein.
    da

    (DTZ 27/15)

  • Lorillard will mit E-Zigarette nach Europa

    GREENSBORO (DTZ/red). Das US-Zigarettenunternehmen Lorillard will mit seiner elektronischen Zigarette Blu Ende 2014, spätestens Anfang 2015, in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden auf den Markt kommen.

    Der drittgrößte US-Zigarettenproduzent tritt nach Einschätzung von Marktexperten unter anderen damit in Konkurrenz zu Vype, der E-Zigarette von Britisch American Tobacco (BAT). Die Briten planen ihrerseits auch eine Ausweitung ihres E-Geschäfts auf dem europäischen Markt.

    Bisher ist Lorillard nur auf dem US-Markt aktiv und dort mit Newport Marktführer im Menthol-Zigaretten-Segment.

    (DTZ 23/14)

  • EU-Parlament stimmt der TPD zu

    STRASSBURG (DTZ/da). Das Europäische Parlament hat am 26. Februar erwartungsgemäß der neuen EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) zugestimmt.

    Damit werden die von der EU-Kommission in Brüssel initiierten Maßnahmen zu Lasten der Raucher und der Tabakbranche immer wahrscheinlicher. Dazu zählen unter anderem Bild- und Text-Warnhinweise, die mindestens 65 Prozent der Vorder- und Rückseiten von Zigaretten- und Feinschnittpackungen einnehmen, das Verbot von Menthol-Zigaretten und Menthol-Feinschnitt (nach einer Übergangsfrist von sechs Jahren) sowie ein Track- und Trace-System, das die Rückverfolgbarkeit der Produkte über die gesamte Lieferkette bis zum Einzelhandel vorsieht.

    Sollte auch der Ministerrat am 14. März die TPD billigen, tritt die Richtlinie, nachdem sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht worden ist (plus 20 Tage), in Kraft. Die Umsetzungsfrist in nationales Recht beträgt ab diesem Zeitpunkt gerechnet zwei Jahre. Die Industrie hat dann ein weiteres Jahr als Abverkaufsfrist.

    DTZ wird in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten.

    (DTZ 09/14)

  • Einheitszigaretten sind Präzedenzfall und kosten Arbeitsplätze

    KÖLN (DTZ/vi). Laut aktuellen Medienberichten stehen die Pläne der Europäischen Kommission zur Überarbeitung der Tabak-Produkt-Richtlinie (TPD) fest. Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE) spricht sich in diesem Zusammenhang deutlich gegen die in zahlreichen Medienberichten aufgegriffenen Pläne der Europäischen Kommission zur Überarbeitung der Tabak-Produkt-Richtlinie (TPD) aus.

    Unter Berufung auf den Kommissionsentwurf droht gemäß „Bild“ ein Verbot von Menthol-Zigaretten und die Einführung der Einheitszigarette. Geplant ist außerdem die Durchsetzung von Verpackungen mit Schockbildern auf 75 Prozent der Vorder- und Rückseite.

    Wie der BTWE herausstellt, bedeutet ein Verbot von Aromastoffen das Aus für eine Vielzahl von Produkten, wie Menthol-Zigaretten und aromatisierte Tabake. Dies wird durch die Europäische Kommission mit Jugendschutz begründet. Dabei sind das Produkte, die vornehmlich von älteren Rauchern konsumiert werden.
    „Für ein solches Verbot fehlt jede solide wissenschaftliche Grundlage“, so Rainer von Bötticher, Präsident des BTWE. „Diese Form der Überregulierung ist unverhältnismäßig. Betroffen ist nicht nur der Händler, sondern auch der Verbraucher. Traditionelle Produkte sollen aus dem Sortiment verschwinden, der Kunde muss auf seine bevorzugte Zigarette verzichten.“ Gewinner wäre der illegale Handel, über den die Konsumenten weiterhin ihre gewohnten Produkte beziehen könnten.

    Auch die Verpackungen von Tabakprodukten müssten laut den aktuellen Plänen drastisch verändert werden. Die EU plant die Einführung von Warnhinweisen mit sogenannten Schockbildern auf 75 Prozent der Verpackung. Markenware werde dadurch kaum noch als solche erkennbar, Kunden werde die Orientierung beim Kauf massiv erschwert, fürchtet der BTWE. Die geplante Standardisierung von Zigaretten verringere die Produktvielfalt, die besonders der sortierte Fachhandel seinen Kunden bietet. So sollen Sonderformate wie beispielsweise die Slim-Zigarette verboten werden. „Verbraucher kaufen im vollsortierten Fachhandel, weil sie dort jedes Produkt beziehen können. Wird das Tabakwarensortiment wie geplant beschränkt, ist der Händler um die Ecke als Nahversorger nicht mehr attraktiv,“ sorgt sich von Bötticher.

    Besonders bei den rund 7 500 Fachhändlern in Deutschland stehen bis zu 25 000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. „Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Regulierungswahn nicht bei Tabakprodukten stehen bleibt. Die weitgehende Standardisierung und Stigmatisierung von Produkten ist in dieser Form ein Präzedenzfall. Es dauert nicht lange und andere Branchen trifft das auch“, so von Bötticher. Der BTWE sieht in den neuen Plänen eine vertane Chance. Der Handel steht zu seiner Verantwortung im Umgang mit Tabakwaren, besonders hinsichtlich einer Gewährleistung des Jugendschutzes. Die EU-Kommission habe es versäumt, gemeinsam mit der Wirtschaft sinnvolle Regulierungsmaßnahmen zu erarbeiten.

    (DTZ 51/52/12)