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  • Fällt das Cannabis-Gesetz?

    BERLIN // Scheitert das neue Cannabis-Gesetz auf der Zielgeraden? DTZ hat sich die Situation angeschaut und beschreibt den möglichen Fortgang des Verfahrens.

    Während sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schon mit der Frage beschäftigt, mit welchem THC-Gehalt im Blut man nach dem Cannabis-Konsum noch hinters Pkw-Steuer darf, wird in Berlin noch heftig darüber diskutiert, ob das geplante Gesetz tatsächlich wie vorgesehen zum 1. April umgesetzt werden kann.

    Der aktuelle Stand: Das Gesetz ist – wie berichtet – nach einigem Hin und Her durch den Bundestag gekommen. Nun muss der Bundesrat den Entwurf beraten. Zwar kann ie Länderkammer das nicht zustimmungspflichtige Gesetz nicht komplett kippen (Termin am 22. März nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe).

    Neue Hürden
    Aber: „Der federführende Gesundheitsausschuss, der Ausschuss für Innere Angelegenheiten und der Rechtsausschuss empfehlen dem Bundesrat, zu dem vom Deutschen Bundestag am 23. Februar 2024 verabschiedeten Gesetz die Einberufung des Vermittlungsausschusses gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes zu verlangen“, heißt es in der Drucksache 92 / 1 / 24.

    Und damit werden neue Hürden gesetzt. Das haben etwa Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt angekündigt. Sie möchten das Gesetz über den Vermittlungsausschuss kippen. In diesem Gremium sollen 32 Mitglieder aus Bundesrat und Bundestag einen Kompromiss erarbeiten. Dabei ist nicht geregelt, wie lange sich das Verfahren hinziehen darf.


    Parlamentarische Kniffe

    Falls es bis zum Ende der Wahlperiode keine Lösung gibt, fällt es unter das Gesetz der Diskontinuität. Im Klartext: Das Gesetz verschwindet von der Bildfläche. Und tatsächlich gibt es eine Reihe parlamentarischer Kniffe, die Verhandlungen zu verschleppen.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der das Gesetz unbedingt durchbringen möchte, greift unter diesem Druck zu ungewöhnlichen Mitteln. So kursiert eine – umstrittene – Protokollerklärung des Ministers für den 22. März, in der verstärkte Anstrengungen bei der Prävention und mehr Kontrollen im Zusammenhang mit den geplanten Cannabis-Anbauvereinigungen versprochen werden. Lauterbach versichert, die Regelungen könnten noch vor dem 1. Juli 2024 rechtssicher eingearbeitet werden. Damit ist der Vorgang erstaunlich: Es wird vor der Verabschiedung eines Gesetzes angekündigt, Änderungen umzusetzen. red

  • Einzelhandel erwartet zu Ostern 2,2 Milliarden Euro Umsatz

    BERLIN // Für das Ostergeschäft rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro.
    Etwa 41 Prozent der Konsumenten planen, Geld auszugeben. Das ergab eine im Auftrag des HDE durchgeführte Umfrage unter 1500 Personen. Im Vergleich zu 2023 bleiben die Umsätze im Ostergeschäft damit stabil.

    „Das Osterfest ist für den Einzelhandel mit wichtigen Umsatzimpulsen verbunden. In den Geschäften ist das Angebot an anlassbezogener Ware groß, besonders beliebt sind bei den Verbrauchern Lebensmittel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Wer zu Ostern Geschenke kauft, greift laut HDE-Umfrage vor allem zu Lebensmitteln. Während 74 Prozent Lebensmittel verschenken wollen, planen knapp 47 Prozent den Kauf von Blumen und gut 45 Prozent den Kauf von Dekoartikeln. Auch Spielwaren zählen zu den rund um Ostern meistgekauften Produkten.

    Pro Kopf bis zu 40 Euro
    Die Verbraucher, die zu Ostern anlassbezogene Ausgaben tätigen, geben hierfür im Durchschnitt 39 Euro pro Kopf aus.
    Aus Sicht des HDE kann das Ostergeschäft in diesem Jahr ein besonders wichtiger Impuls für die weitere Entwicklung der Konsumstimmung in Deutschland sein. „Die Konsumlaune der Verbraucher ist aufgrund der weltweit schwierigen wirtschaftlichen und politischen Lage verhalten.

    Das diesjährige Ostergeschäft kann dazu beitragen, die Konsumstimmung wieder etwas zu verbessern“, so Genth. Nach Weihnachten ist Ostern der zweitgrößte feiertagsbezogene Konsumanlass.

    Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage wurde im Auftrag des HDE vom IFH Köln durchgeführt. Befragt wurden 1500 Verbraucher in Deutschland. vi

  • „Jetzt die Zukunft vorbereiten“

    HAMBURG // Das hanseatische Traditionsunternehmen [link|https://www.reemtsma.com/]Reemtsma [/link]gehört längst dem britischen Konzern Imperial Brands, ist aber unverändert einer der vier großen klassischen Player am deutschen Tabakmarkt. DTZ sprach mit Dior Decupper, seit knapp über einem Jahr Geschäftsführerin der Hamburger Firma mit dem bekannten Namen.

    Frau Decupper, welche aktuellen Trends und Entwicklungen sehen Sie auf dem deutschen Tabakmarkt?

    Dior Decupper: Die Lage im deutschen Markt bleibt für alle Kategorien herausfordernd. Dabei schrumpft der klassische Tabakmarkt, also der Markt, den wir Combustible nennen, das sind Volumentabak und Zigaretten. Wachstum sehen wir bei den neuartigen Produkten, also Tabakerhitzer und E-Zigaretten.

    Können Sie das noch ein wenig aufdröseln?
    Decupper: Sicher. Innerhalb von Combustible sehen wir ein Down-Trading. Das bedeutet, dass aufgrund der Inflation und anderer Faktoren viele Konsumenten versuchen, ihre Zigaretten billiger zu erwerben. Diese Raucher wechseln etwa in die Kategorie Volumentabak, was viel preiswerter ist. Oder sie gehen in Richtung Private Label – ein Segment, das seit langem zugelegt hat, aber dieses Wachstum hat sich seit ungefähr einem Jahr signifikant beschleunigt.

    Sie sind in dem Segment auch aktiv …
    Decupper: Ja, wir haben vor rund einem Jahr Paramount gelauncht, eine Zigaretten- und Feinschnittmarke, die die besonders preisbewussten Raucher anspricht – mit riesigem Erfolg übrigens. Auch Volumentabake unterstreichen den Trend hin zu günstigen Erzeugnissen.

    Wie sieht es bei Produkten für Dampfer aus?
    Decupper: Einweg-E-Zigaretten verkaufen sich nach wie vor sehr gut. Allerdings gibt es auf dem Gebiet zahlreiche Anbieter. Dabei fällt auf, dass der Markt sich in Richtung Kapselsysteme bewegt. Da entsteht gerade ein Split zwischen Einweg-Geräten und aufladbaren E-Zigaretten.

    Bleiben die Tabakerhitzer …
    Decupper: Dort sehen wir Wachstum, das peu à peu nach oben geht – bisher aber ohne große Dynamik.

    Da stellt sich mir die Frage: Wie groß ist die Nachfrage, die durch den Konsumenten entsteht, und wie groß ist der Teil, den Sie beeinflussen können?
    Decupper: Sehen Sie: Bei den neuartigen Produkten, also Tabakerhitzern, E-Zigaretten und Nikotin-Pouches, handelt es sich ja um ein wirklich neues Segment. Ich vergleiche die Situation gern mit dem Launch des ersten iPhones. Da hat Steve Jobs …

    … der damalige Apple-Chef …
    Decupper: … gesagt, er brauche überhaupt keine Werbung zu machen, denn die Menschen könnten sich überhaupt nicht vorstellen, dass sie so ein Gerät brauchen könnten. So innovativ war das damals. Und mit den neuartigen Erzeugnissen sind wir in einer ähnlichen Lage: Viele Menschen wollen aufhören zu rauchen. Für sie gibt es eine ganze Reihe von Alternativen – und ich bin sicher, dass in naher Zukunft weitere neue Artikel auf den Markt kommen werden.

    Hat Imperial einen Einfluss auf Ihr unternehmerisches Handeln?
    Decupper: Natürlich, ja. Die gesamte Industrie ist sehr konsolidiert. Da hilft es sehr, eine solche Gruppe und eine solche Stärke hinter sich zu haben. Besonders angesichts der neuartigen Produkte, in die man zunächst einmal große Summen investieren muss, um den Konsumenten letztlich den richtigen Artikel anbieten zu können.

    Zugleich müssen Sie mit der Dynamik der Märkte Schritt halten.
    Decupper: Bis vor wenigen Jahren gab es für uns nur Tabak. Ab 2017, 2018 etwa kamen E-Zigaretten hinzu, dann Tabakerhitzer und schließlich Nikotin-Pouches. Das ist eine Menge Disruption für einen sehr stabilen, konservativen Markt in einer sehr stabilen Industrie. Und davor hat sich über mehr als 100 Jahre kaum etwas bewegt. Also: Es ist extrem wichtig, Imperial Brands im Rücken zu haben.

    Ich denke, das gilt auch mit Blick auf die – europäischen – Regulierungen. Was meinen Sie: Wird es in Deutschland wieder Nikotin-Pouches geben?
    Decupper: Ich hoffe es. Denn wir müssen jetzt die Zukunft vorbereiten. Und Alternativen wie die Pouches sind wichtig für die Zukunft erwachsener Raucher. Der Vorteil der Pouches liegt daran, dass es weder Rauch noch Dampf gibt. In Österreich zum Beispiel sind Pouches sehr stark. Die Kategorie ist dort äußerst wichtig für uns, und wir machen natürlich wichtige Erfahrungen.

    Dennoch mauert die deutsche Regierung …
    Decupper: Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa scheinen neuartige Rauchalternativen auf der Prioritätenliste in Berlin nicht sehr weit oben zu stehen – das stimmt.

    Dennoch müssen Sie doch eigentlich mit der Situation in Deutschland ganz zufrieden sein?
    Decupper:Ja, die Lage, was Tabakwaren angeht, ist im Moment relativ ruhig, aber das kann sich natürlich jederzeit ändern. Die langfristigen Steuerregeln helfen der Branche insgesamt. Was E-Zigaretten angeht, gibt es eine anhaltende Debatte, besonders wenn es um Jugendschutz geht.

    Wie sieht es überhaupt mit den EU-Vorschriften aus?
    Decupper: Es gibt viele Anbieter, die im Kern den gleichen Verhaltenskodex wie wir Tabakhersteller haben. Aber viele davon halten ihn nicht ein.

    Können Sie das erklären?
    Decupper: Wir wissen, dass unser Produkt neu und anders ist. Deshalb sind wir sehr vorsichtig mit der Vermarktung und befolgen die Vorgaben sehr genau. Aber wir sehen viele E-Zigaretten-Anbieter, die mit der Tabakwelt nicht vertraut sind und die Regeln bei der Vermarktung ihrer Artikel sehr großzügig auslegen. Das stört uns natürlich, und wir unternehmen einiges, um die Kategorie insgesamt nicht zu beschädigen. Dabei versuchen wir, Vorreiter zu sein, um zu verhindern, dass die Behörden die Kategorie zum Beispiel komplett aus dem Markt nehmen – ähnlich dem, was mit Nikotin-Pouches passiert ist.

    Sie arbeiten eng mit dem Verband des E-Zigarettenhandels, dem VdeH, zusammen – glaube ich?
    Decupper: Ja, gemeinsam mit anderen E-Zigaretten-Unternehmen. Da helfen wir uns gegenseitig – die profitieren von unserer Erfahrung mit der gesamten Kategorie und unserer Kenntnis der Raucher, also den Hauptkonsumenten. Und wir erfahren mehr über die Industrie und wie die neuen Anbieter unsere Industrie überhaupt sehen.

    Wo sehen Sie da Probleme?
    Decupper: Uns ist es sehr wichtig, dass die Regierung keinen Verkaufsstopp für bestimmte Erzeugnisse verhängt, ganz übel wäre ein pauschales Aromenverbot. Denn wir wissen: Raucher wünschen sich die unterschiedlichsten Geschmäcker, um von der Zigarette wegzukommen. Sie brauchen den Break weg vom Tabakgeschmack.

    Dennoch wird ein Aromenverbot zurzeit offenbar diskutiert. Da sprechen wir über die anstehende TPD 3. Wenn Sie Wünsche an den Regulierer äußern könnten, welche wären das?
    Decupper: Wir wünschen uns die Möglichkeit, mit unseren Konsumenten im Gespräch bleiben zu können, die Möglichkeit, die Verbraucher aufzuklären über Rauchalternativen, die es gibt. Wir wünschen uns auch die Möglichkeit, weitere Informationen über unsere Hauptprodukte geben zu können. Wir wünschen uns, dass die Aromenvielfalt erhalten bleibt. Wir wünschen uns, dass kein Plain Packaging – keine Einheitsverpackungen – umgesetzt wird, zumal wir in anderen Ländern sehen, dass die Maßnahme praktisch nichts bringt. Und wir wünschen uns, dass es eine klare Regelung für die zunehmend wichtige Kategorie der Nikotin-Pouches geben wird.

    Wir haben schon über E-Zigaretten und Tabakerhitzer gesprochen. Welche Rolle spielen die Produkte in Ihrem Sortiment für den Markt in Deutschland?
    Decupper: Da sollte ich vielleicht ein wenig ausholen: Ich habe ja bereits von Innovationen bei neuartigen Erzeugnissen gesprochen. Und wer ja zu Innovationen sagt, sagt auch ja zu Investitionen. Und die Investitionen stammen vor allem aus unserer Kategorie Tabakwaren. Tabak bleibt für uns als Reemtsma und als Imperial die wichtigste Kategorie. Allerdings haben wir begonnen, uns auf die Zukunft vorzubereiten.

    Wobei die E-Zigarette hierzulande eine gewichtige Rolle spielt?
    Decupper: Ja, Deutschland ist der zweitgrößte Markt in Europa, wenn es um E-Zigaretten geht. Das ist ein Riesenpotenzial. Daher haben wir für die Kategorie eine klare Innovations-Pipeline aufgesetzt. Blu funktioniert extrem gut im Moment und wir wollen das Angebot weiter verbessern. Und wir wollen definitiv einen Platz unter den Top-2-Marken bei E-Zigaretten, das ist unsere Ambition.

    Wie sieht es bei den Tabakerhitzern aus?
    Decupper: Nun, die Marktdurchdringung von Tabakerhitzern nimmt trotz der Anstrengungen anderer Wettbewerber nur langsam zu. Sind die Geräte eine glaubwürdige Alternative für Raucher? Auf jeden Fall. Aber die Entwicklung in Deutschland dauert länger als in anderen europäischen Ländern. Deshalb stehen Tabakerhitzer auf unserer Prioritätenliste derzeit nicht ganz oben.

    Wobei Sie ja in anderen Ländern bereits aktiv sind …
    Decupper: Wir haben eigene Artikel, also Geräte und Tabak-Sticks, die wir in anderen europäischen Ländern vertreiben. Aber noch einmal: Der deutsche Markt ist noch nicht reif genug, um diese Produkte hier einzuführen. Aber der Tag wird kommen.

    Welche Rolle spielt eigentlich der deutsche Fachhandel für Ihr Unternehmen?
    Decupper: Ich sage immer, dass die Tabakindustrie für mich ein B 2 B 2 C-Geschäft ist. Das bedeutet, dass wir den Fachhandel brauchen. Und wir haben starke Partnerschaften. Das ist für mich eine Stärke von Reemtsma. Zugleich sind wir eine über 100 Jahre alte Firma in Deutschland, der Handel kennt uns und wir haben die langjährige Erfahrung und Beziehungen zum Fachhandel.

    Und perspektivisch?
    Decupper: … werden wir den Fachhandel mehr und mehr brauchen. Das liegt am Wandel in unserer Branche und an der Notwendigkeit, den Konsumenten unsere neuen Produkte zu erklären. Von daher wird sich diese Partnerschaft, meiner Meinung nach, weiter verstärken.

    Ich merke, dass Sie Innovationen und die Zukunft der Märkte stark beschäftigen. Können Sie etwas dazu sagen, wie es mit Produktentwicklungen weitergeht?

    Decupper: Einer unserer Werte als Unternehmen ist: „Start with the consumer“, mit dem Konsumenten anfangen. Das bedeutet, dass wir versuchen, so nah wie möglich an den Ansprüchen und Wünschen unserer erwachsenen Verbraucher zu sein. Die ändern sich natürlich mit der Zeit, aber wir versuchen, hier immer eng am Ball zu bleiben.

    Dafür haben Sie ja Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtungen.
    Decupper: Wir haben zwei Einrichtungen in Hamburg. Da ist einerseits das Sense Hub, das wir im November 2023 eröffnet haben. Dort haben wir neue Möglichkeiten, um Produkte mit und für Konsumenten zu kreieren. Das ist wirklich eine Co-Kreation. Aber dort arbeiten wir nicht nur an neuen Erzeugnissen, sondern beschäftigen uns auch mit den Combustibles, also unseren Hauptprodukten. Und dann haben wir bereits seit Langem unser Labor, das uns dabei hilft, die Auswirkungen unserer Artikel besser zu verstehen. Es stimmt also: Innovation ist für uns sehr wichtig.

    Wettbewerber schwärmen längst von der rauchfreien Zukunft. Wie gehen Sie mit der notwendigen, wenn auch disruptiven Transformation um?
    Decupper: Der Wandel hat ja längst begonnen. Wir sind von einer hochstabilen Industrie zu einer sehr von Disruption betroffenen Branche geworden. Und peu a peu werden wir immer vertrauter mit den Rauch‧alternativen. Wir sind konstant auf der Suche und schauen von unserem NGP-Hauptquartier …

    … also der Zentrale der „Next Generation Products“ …
    Decupper: … in Amsterdam auf alle Kategorien. Und so entstehen Innovationen, etwa Sticks für Tabakerhitzer, die mit Tee gefüllt sind. Tabak bleibt allerdings absolut wichtig. Ich denke, man muss unterscheiden zwischen einer Kommunikationsstrategie „Rauchfrei“ und der Realität. Und die Realität ist, dass wir in Innovationen nur dank unserer Tabakwaren investieren können. Ich gehe fest davon aus, dass der Tabak in Deutschland zumindest während der kommenden fünf bis zehn Jahre ein wichtiges Thema bleiben wird.

    In anderen Ländern geht die Entwicklung rascher voran.
    Decupper: Ja, wir haben auf jeden Fall überall einen Fuß in der Tür zur Zukunft. In Italien etwa kommt der größte Teil unserer Umsätze von neuartigen Erzeugnissen, nicht von Zigaretten und Tabak. Dort ist die Bereitschaft der Konsumenten, Veränderungen vorzunehmen, größer.

    Für ein Traditionsunternehmen wie Reemtsma Cigarettenfabriken sicher nicht ganz einfach?
    Decupper: Wir nennen das „Zukunft mit Herkunft“. Denn wir wollen unsere Vergangenheit nicht vergessen, blicken aber auch auf die Zukunft.

    Eine angesichts der Entwicklungen herausfordernde Frage zum Abschluss: Wo steht Reemtsma in fünf Jahren?

    Decupper: Meine Vision ist, dass wir in allen vier Kategorien aktiv sein werden – also Tabak mit Volumentabak und Zigaretten, Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Pouches. Dabei werden sich unsere Umsatzanteile verschieben, mehr in Richtung der neuartigen Kategorien. Die Zukunft ist auf jeden Fall vielfältig für Reemtsma und unsere Marken.

    Frau Decupper, ich danke Ihnen für das Gespräch.

    max

  • Steuereinnahmen stabil

    WIESBADEN // Nachdem der Januar bei der Tabaksteuer für den Fiskus wenig erfreulich ausgefallen war – ein Minus von 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat –, zeigte sich der Februar mit einem Plus von 0,4 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro wieder deutlich positiver.

    Lediglich bei Pfeifen- und Wasserpfeifentabak gab es – nach einem starken Januar – eine Korrektur. Die Einnahmen aus dem Zigarettenverkauf stiegen um 9,2 Prozent, aus Feinschnitt um 9,0 Prozent.

    Sticks für Tabakerhitzer sind aufgrund der übersichtlichen Wettbewerbsstruktur mit lediglich zwei Anbietern nicht verfügbar.


    Schwacher Januar

    Der Blick auf den Netto-Bezug von Steuerzeichen zeigt zwar, dass der schwache Januar weitgehend ausgeglichen sein dürfte. Aber: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ziehen die Zahlen kontinuierlich an. Nur dei Wasserpfeifentabak gibt es – vor allem aufgrund statistischer Einflüsse – ein rotes Vorzeichen.

    red

  • BAT investiert

    SOUTHAMPTON // Der Zigarettenhersteller [link|https://www.bat.com/]British American Tobacco (BAT)[/link] beschleunigt seine Anstrengungen auf seinem Weg zu „A Better Tomorrow“. Jetzt hat der Konzern in Southampton ein Innovationszentrum eröffnet. Etwa 30 Millionen Pfund (gut 35 Millionen Euro) hat das Unternehmen dafür ausgegeben.

    Forschung & Entwicklung
    Ziel sei es, die Abteilungen Forschung und Entwicklung zu stärken und so das Vorhaben, bis zum Jahr 2035 die Hälfte des Umsatzes mit Rauchalternativen zu erwirtschaften, besser erreichen zu können, hieß es.

    Geforscht werde in der neuen Anlage an Nikotin-Pouches, E-Zigaretten und Zubehör sowie Tabakerhitzern, teilt man bei BAT mit. Weltweit sind im Konzern über 1600 Forscher, ein überwiegender Teil davon in Großbritannien, beschäftigt.

    red

  • sfdsdfasdf

    HAMBURG // Das hanseatische Traditionsunternehmen Reemtsma gehört längst dem britischen Konzern Imperial Brands, ist aber unverändert einer der vier großen klassischen Player am deutschen Tabakmarkt. DTZ sprach mit Dior Decupper, seit knapp über einem Jahr Geschäftsführerin der Hamburger Firma mit dem bekannten Namen.

    Frau Decupper, welche aktuellen Trends und Entwicklungen sehen Sie auf dem deutschen Tabakmarkt?

    Dior Decupper: Die Lage im deutschen Markt bleibt für alle Kategorien herausfordernd. Dabei schrumpft der klassische Tabakmarkt, also der Markt, den wir Combustible nennen, das sind Volumentabak und Zigaretten. Wachstum sehen wir bei den neuartigen Produkten, also Tabakerhitzer und E-Zigaretten.

    Können Sie das noch ein wenig aufdröseln?
    Decupper: Sicher. Innerhalb von Combustible sehen wir ein Down-Trading. Das bedeutet, dass aufgrund der Inflation und anderer Faktoren viele Konsumenten versuchen, ihre Zigaretten billiger zu erwerben. Diese Raucher wechseln etwa in die Kategorie Volumentabak, was viel preiswerter ist. Oder sie gehen in Richtung Private Label – ein Segment, das seit langem zugelegt hat, aber dieses Wachstum hat sich seit ungefähr einem Jahr signifikant beschleunigt.

    Sie sind in dem Segment auch aktiv …
    Decupper: Ja, wir haben vor rund einem Jahr Paramount gelauncht, eine Zigaretten- und Feinschnittmarke, die die besonders preisbewussten Raucher anspricht – mit riesigem Erfolg übrigens. Auch Volumentabake unterstreichen den Trend hin zu günstigen Erzeugnissen.

    Wie sieht es bei Produkten für Dampfer aus?
    Decupper: Einweg-E-Zigaretten verkaufen sich nach wie vor sehr gut. Allerdings gibt es auf dem Gebiet zahlreiche Anbieter. Dabei fällt auf, dass der Markt sich in Richtung Kapselsysteme bewegt. Da entsteht gerade ein Split zwischen Einweg-Geräten und aufladbaren E-Zigaretten.

    Bleiben die Tabakerhitzer …
    Decupper: Dort sehen wir Wachstum, das peu à peu nach oben geht – bisher aber ohne große Dynamik.

    Da stellt sich mir die Frage: Wie groß ist die Nachfrage, die durch den Konsumenten entsteht, und wie groß ist der Teil, den Sie beeinflussen können?
    Decupper: Sehen Sie: Bei den neuartigen Produkten, also Tabakerhitzern, E-Zigaretten und Nikotin-Pouches, handelt es sich ja um ein wirklich neues Segment. Ich vergleiche die Situation gern mit dem Launch des ersten iPhones. Da hat Steve Jobs …

    … der damalige Apple-Chef …
    Decupper: … gesagt, er brauche überhaupt keine Werbung zu machen, denn die Menschen könnten sich überhaupt nicht vorstellen, dass sie so ein Gerät brauchen könnten. So innovativ war das damals. Und mit den neuartigen Erzeugnissen sind wir in einer ähnlichen Lage: Viele Menschen wollen aufhören zu rauchen. Für sie gibt es eine ganze Reihe von Alternativen – und ich bin sicher, dass in naher Zukunft weitere neue Artikel auf den Markt kommen werden.

    Hat Imperial einen Einfluss auf Ihr unternehmerisches Handeln?
    Decupper: Natürlich, ja. Die gesamte Industrie ist sehr konsolidiert. Da hilft es sehr, eine solche Gruppe und eine solche Stärke hinter sich zu haben. Besonders angesichts der neuartigen Produkte, in die man zunächst einmal große Summen investieren muss, um den Konsumenten letztlich den richtigen Artikel anbieten zu können.

    Zugleich müssen Sie mit der Dynamik der Märkte Schritt halten.
    Decupper: Bis vor wenigen Jahren gab es für uns nur Tabak. Ab 2017, 2018 etwa kamen E-Zigaretten hinzu, dann Tabakerhitzer und schließlich Nikotin-Pouches. Das ist eine Menge Disruption für einen sehr stabilen, konservativen Markt in einer sehr stabilen Industrie. Und davor hat sich über mehr als 100 Jahre kaum etwas bewegt. Also: Es ist extrem wichtig, Imperial Brands im Rücken zu haben.

    Ich denke, das gilt auch mit Blick auf die – europäischen – Regulierungen. Was meinen Sie: Wird es in Deutschland wieder Nikotin-Pouches geben?
    Decupper: Ich hoffe es. Denn wir müssen jetzt die Zukunft vorbereiten. Und Alternativen wie die Pouches sind wichtig für die Zukunft erwachsener Raucher. Der Vorteil der Pouches liegt daran, dass es weder Rauch noch Dampf gibt. In Österreich zum Beispiel sind Pouches sehr stark. Die Kategorie ist dort äußerst wichtig für uns, und wir machen natürlich wichtige Erfahrungen.

    Dennoch mauert die deutsche Regierung …
    Decupper: Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa scheinen neuartige Rauchalternativen auf der Prioritätenliste in Berlin nicht sehr weit oben zu stehen – das stimmt.

    Dennoch müssen Sie doch eigentlich mit der Situation in Deutschland ganz zufrieden sein?
    Decupper:Ja, die Lage, was Tabakwaren angeht, ist im Moment relativ ruhig, aber das kann sich natürlich jederzeit ändern. Die langfristigen Steuerregeln helfen der Branche insgesamt. Was E-Zigaretten angeht, gibt es eine anhaltende Debatte, besonders wenn es um Jugendschutz geht.

    Wie sieht es überhaupt mit den EU-Vorschriften aus?
    Decupper: Es gibt viele Anbieter, die im Kern den gleichen Verhaltenskodex wie wir Tabakhersteller haben. Aber viele davon halten ihn nicht ein.

    Können Sie das erklären?
    Decupper: Wir wissen, dass unser Produkt neu und anders ist. Deshalb sind wir sehr vorsichtig mit der Vermarktung und befolgen die Vorgaben sehr genau. Aber wir sehen viele E-Zigaretten-Anbieter, die mit der Tabakwelt nicht vertraut sind und die Regeln bei der Vermarktung ihrer Artikel sehr großzügig auslegen. Das stört uns natürlich, und wir unternehmen einiges, um die Kategorie insgesamt nicht zu beschädigen. Dabei versuchen wir, Vorreiter zu sein, um zu verhindern, dass die Behörden die Kategorie zum Beispiel komplett aus dem Markt nehmen – ähnlich dem, was mit Nikotin-Pouches passiert ist.

    Sie arbeiten eng mit dem Verband des E-Zigarettenhandels, dem VdeH, zusammen – glaube ich?
    Decupper: Ja, gemeinsam mit anderen E-Zigaretten-Unternehmen. Da helfen wir uns gegenseitig – die profitieren von unserer Erfahrung mit der gesamten Kategorie und unserer Kenntnis der Raucher, also den Hauptkonsumenten. Und wir erfahren mehr über die Industrie und wie die neuen Anbieter unsere Industrie überhaupt sehen.

    Wo sehen Sie da Probleme?
    Decupper: Uns ist es sehr wichtig, dass die Regierung keinen Verkaufsstopp für bestimmte Erzeugnisse verhängt, ganz übel wäre ein pauschales Aromenverbot. Denn wir wissen: Raucher wünschen sich die unterschiedlichsten Geschmäcker, um von der Zigarette wegzukommen. Sie brauchen den Break weg vom Tabakgeschmack.

    Dennoch wird ein Aromenverbot zurzeit offenbar diskutiert. Da sprechen wir über die anstehende TPD 3. Wenn Sie Wünsche an den Regulierer äußern könnten, welche wären das?
    Decupper: Wir wünschen uns die Möglichkeit, mit unseren Konsumenten im Gespräch bleiben zu können, die Möglichkeit, die Verbraucher aufzuklären über Rauchalternativen, die es gibt. Wir wünschen uns auch die Möglichkeit, weitere Informationen über unsere Hauptprodukte geben zu können. Wir wünschen uns, dass die Aromenvielfalt erhalten bleibt. Wir wünschen uns, dass kein Plain Packaging – keine Einheitsverpackungen – umgesetzt wird, zumal wir in anderen Ländern sehen, dass die Maßnahme praktisch nichts bringt. Und wir wünschen uns, dass es eine klare Regelung für die zunehmend wichtige Kategorie der Nikotin-Pouches geben wird.

    Wir haben schon über E-Zigaretten und Tabakerhitzer gesprochen. Welche Rolle spielen die Produkte in Ihrem Sortiment für den Markt in Deutschland?
    Decupper: Da sollte ich vielleicht ein wenig ausholen: Ich habe ja bereits von Innovationen bei neuartigen Erzeugnissen gesprochen. Und wer ja zu Innovationen sagt, sagt auch ja zu Investitionen. Und die Investitionen stammen vor allem aus unserer Kategorie Tabakwaren. Tabak bleibt für uns als Reemtsma und als Imperial die wichtigste Kategorie. Allerdings haben wir begonnen, uns auf die Zukunft vorzubereiten.

    Wobei die E-Zigarette hierzulande eine gewichtige Rolle spielt?
    Decupper: Ja, Deutschland ist der zweitgrößte Markt in Europa, wenn es um E-Zigaretten geht. Das ist ein Riesenpotenzial. Daher haben wir für die Kategorie eine klare Innovations-Pipeline aufgesetzt. Blu funktioniert extrem gut im Moment und wir wollen das Angebot weiter verbessern. Und wir wollen definitiv einen Platz unter den Top-2-Marken bei E-Zigaretten, das ist unsere Ambition.

    Wie sieht es bei den Tabakerhitzern aus?
    Decupper: Nun, die Marktdurchdringung von Tabakerhitzern nimmt trotz der Anstrengungen anderer Wettbewerber nur langsam zu. Sind die Geräte eine glaubwürdige Alternative für Raucher? Auf jeden Fall. Aber die Entwicklung in Deutschland dauert länger als in anderen europäischen Ländern. Deshalb stehen Tabakerhitzer auf unserer Prioritätenliste derzeit nicht ganz oben.

    Wobei Sie ja in anderen Ländern bereits aktiv sind …
    Decupper: Wir haben eigene Artikel, also Geräte und Tabak-Sticks, die wir in anderen europäischen Ländern vertreiben. Aber noch einmal: Der deutsche Markt ist noch nicht reif genug, um diese Produkte hier einzuführen. Aber der Tag wird kommen.

    Welche Rolle spielt eigentlich der deutsche Fachhandel für Ihr Unternehmen?
    Decupper: Ich sage immer, dass die Tabakindustrie für mich ein B 2 B 2 C-Geschäft ist. Das bedeutet, dass wir den Fachhandel brauchen. Und wir haben starke Partnerschaften. Das ist für mich eine Stärke von Reemtsma. Zugleich sind wir eine über 100 Jahre alte Firma in Deutschland, der Handel kennt uns und wir haben die langjährige Erfahrung und Beziehungen zum Fachhandel.

    Und perspektivisch?
    Decupper: … werden wir den Fachhandel mehr und mehr brauchen. Das liegt am Wandel in unserer Branche und an der Notwendigkeit, den Konsumenten unsere neuen Produkte zu erklären. Von daher wird sich diese Partnerschaft, meiner Meinung nach, weiter verstärken.

    Ich merke, dass Sie Innovationen und die Zukunft der Märkte stark beschäftigen. Können Sie etwas dazu sagen, wie es mit Produktentwicklungen weitergeht?

    Decupper: Einer unserer Werte als Unternehmen ist: „Start with the consumer“, mit dem Konsumenten anfangen. Das bedeutet, dass wir versuchen, so nah wie möglich an den Ansprüchen und Wünschen unserer erwachsenen Verbraucher zu sein. Die ändern sich natürlich mit der Zeit, aber wir versuchen, hier immer eng am Ball zu bleiben.

    Dafür haben Sie ja Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtungen.
    Decupper: Wir haben zwei Einrichtungen in Hamburg. Da ist einerseits das Sense Hub, das wir im November 2023 eröffnet haben. Dort haben wir neue Möglichkeiten, um Produkte mit und für Konsumenten zu kreieren. Das ist wirklich eine Co-Kreation. Aber dort arbeiten wir nicht nur an neuen Erzeugnissen, sondern beschäftigen uns auch mit den Combustibles, also unseren Hauptprodukten. Und dann haben wir bereits seit Langem unser Labor, das uns dabei hilft, die Auswirkungen unserer Artikel besser zu verstehen. Es stimmt also: Innovation ist für uns sehr wichtig.

    Wettbewerber schwärmen längst von der rauchfreien Zukunft. Wie gehen Sie mit der notwendigen, wenn auch disruptiven Transformation um?
    Decupper: Der Wandel hat ja längst begonnen. Wir sind von einer hochstabilen Industrie zu einer sehr von Disruption betroffenen Branche geworden. Und peu a peu werden wir immer vertrauter mit den Rauch‧alternativen. Wir sind konstant auf der Suche und schauen von unserem NGP-Hauptquartier …

    … also der Zentrale der „Next Generation Products“ …
    Decupper: … in Amsterdam auf alle Kategorien. Und so entstehen Innovationen, etwa Sticks für Tabakerhitzer, die mit Tee gefüllt sind. Tabak bleibt allerdings absolut wichtig. Ich denke, man muss unterscheiden zwischen einer Kommunikationsstrategie „Rauchfrei“ und der Realität. Und die Realität ist, dass wir in Innovationen nur dank unserer Tabakwaren investieren können. Ich gehe fest davon aus, dass der Tabak in Deutschland zumindest während der kommenden fünf bis zehn Jahre ein wichtiges Thema bleiben wird.

    In anderen Ländern geht die Entwicklung rascher voran.
    Decupper: Ja, wir haben auf jeden Fall überall einen Fuß in der Tür zur Zukunft. In Italien etwa kommt der größte Teil unserer Umsätze von neuartigen Erzeugnissen, nicht von Zigaretten und Tabak. Dort ist die Bereitschaft der Konsumenten, Veränderungen vorzunehmen, größer.

    Für ein Traditionsunternehmen wie Reemtsma Cigarettenfabriken sicher nicht ganz einfach?
    Decupper: Wir nennen das „Zukunft mit Herkunft“. Denn wir wollen unsere Vergangenheit nicht vergessen, blicken aber auch auf die Zukunft.

    Eine angesichts der Entwicklungen herausfordernde Frage zum Abschluss: Wo steht Reemtsma in fünf Jahren?

    Decupper: Meine Vision ist, dass wir in allen vier Kategorien aktiv sein werden – also Tabak mit Volumentabak und Zigaretten, Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Pouches. Dabei werden sich unsere Umsatzanteile verschieben, mehr in Richtung der neuartigen Kategorien. Die Zukunft ist auf jeden Fall vielfältig für Reemtsma und unsere Marken.

    Frau Decupper, ich danke Ihnen für das Gespräch.

    max

  • Neue Aufgaben

    BERLIN // Der Vorstand des Branchenverbands [link|https://www.tabakfreiergenuss.org/]Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG)[/link] hat Philip Drögemüller zum Geschäftsführer ernannt. Drögemüller arbeitet seit sechs Jahren als Pressesprecher im BfTG und seit 13 Jahren in der E-Zigarettenbranche.

    Ziele und Aufgaben
    Seine Hauptaufgaben sieht er „in der Intensivierung der politischen und medialen Kontakte, das Verbandswachstum und eine noch bessere öffentliche Wahrnehmung des BfTG“. BfTG-Vorsitzender Dustin Dahlmann: „Philip Drögemüller hat mit seiner bisherigen Arbeit viel dazu beigetragen, dass sich unser Bündnis zu einem sehr starken und von Politik und Medien anerkannten Branchenverband entwickelt hat.

    vi

  • EvoNxt geht in die zweite Runde

    MALAGA / DORTMUND // Die Next-Generation-Products-Branche (NGP-Branche) unterliegt einem ständigen Wandel, neue Trends und Innovationen kommen in schneller Folge auf den Markt, während gleichzeitig weltweit politische Regulierungen die verschiedenen Akteure immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Um die noch junge Branche zu unterstützen und den Austausch zwischen allen Akteuren zu fördern, hat die Messe Dortmund 2023 mit dem Business-Festival EvoNxt ein Format ins Leben gerufen, dass sich von normalen Konzepten abhebt. Und das geht nun im April in die zweite Runde.

    Zweite Ausgabe erneut im spanischen Málaga
    Nach der vielversprechenden Premiere findet auch die zweite Ausgabe erneut im spanischen Málaga statt – und zwar am 5. und 6. April. In entspannter Festivalatmosphäre unter der andalusischen Sonne dreht sich im „Palacio de Ferias y Congresos de Málaga“ (FYCMA) wieder alles um NGP, Snus, Cannabis und Co. Neben einem umfangreichen Überblick über die neuesten Trends und Produkte, die in vier thematischen Zonen von zahlreichen namhaften Ausstellern präsentiert werden, bieten das Rahmenprogramm auf der EvoNxt gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Geschäftsbeziehungen zu festigen. Ein begeisterndes Unterhaltungsprogramm rundet das Event ab.

    Politische Regulierungen und ihre Auswirkungen
    Im Fokus der Messe steht 2024 ein Thema, das die gesamte NGP-Branche bewegt und dem entsprechend auch im umfangreichen Rahmenprogramm des Branchenfestivals prominent vertreten ist: die dynamische Entwicklung politischer Regulierungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft des Markts. Denn weltweit ergreifen Regierungen Maßnahmen, um den Konsum von Tabakwaren und Alternativen einzuschränken.

    So hat die britische Regierung kürzlich beschlossen, Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Disposables, zu verbieten und den Konsum durch Jugendliche zu reduzieren.

    Einschränkungen bei Aromen
    Das soll durch die Einschränkung im Angebot von Aromen, die Einführung einheitlicher Verpackungen und die Neugestaltung der Präsentation in Geschäften erreicht werden. Zusätzlich leitet die britischer Regierung Maßnahmen ein, um den Verkauf von Tabakerzeugnissen an Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu verbieten und so eine komplett rauchfreie Generation sicherzustellen. Zuvor hatte das spanische Kabinett entschieden, die Vorschriften für Tabakerhitzer ab April 2024 an die aktuellen Gesetze für herkömmliche Zigaretten anzupassen. Das beinhaltet ein Verbot von Aromen und Geschmacksstoffen sowie die Anwendung Warnhinweise auf den Schachteln – ähnlich den Regelungen, die in Deutschland seit Oktober 2023 gelten. E-Zigaretten sind hiervon allerdings noch ausgenommen.

    Branchenexperten diskutieren
    Im Rahmenprogramm der EvoNxt werden die Entwicklungen genau unter die Lupe genommen: Hochkarätige Branchenexperten und renommierte Redner teilen ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden.

    Unter anderem widmen sich Lorenzo Guaragna und Jonathan Darnell, die als Marktforscher für das Institut „Tobacco Intelligence“ tätig sind, im Beitrag „Ausblick für die Europäische Union und die wichtigsten globalen Märkte: Untersuchung der Markt- und Regulierungstrends bei alternativen Tabakerzeugnissen“ den Aussichten des EU-Markts und den wichtigsten Märkten weltweit.

    Internationale Zusammenarbeit
    In der Diskussionsrunde „Die Macht der Zusammenarbeit und die aktuellen Herausforderungen in der Vape-Industrie“ werden Ciprian Boboi, Vorstandsmitglied und Mitbegründer der Independent European Vape Alliance (IEVA), John Dunne, Leiter der UK Vaping Industry Association (UKVIA), Will Ao, Generalsekretär der chinesischen Electronic Chamber of Commerce (ECCC) und weitere hochrangige Branchenakteure an die Vorjahresveranstaltung anknüpfen. Dabei werden sie auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit sowie die aktuellen und auch zukünftige Herausforderungen in der Vaping-Industrie vorstellen.

    Wie sich das Segment der Nikotinbeutel (Pouches) entwickelt, wird im Vortrag „Was hält die Zukunft für Nikotin-Pouches bereit – Lernen von Schweden: Perspektiven zur Herstellerverantwortung und zukünftigen Regulierung in der EU?“ erörtert. Referieren werden hier sowohl Vertreter der Nordic Nicotine Pouches Alliance (NNPA) und auch Association of Swedish Snus Manufacturers.

    Wichtige Plattform für die NGP-Branche
    Angelika Bauer von der Messegesellschaft Dortmund blickt der zweiten Ausgabe positiv entgegen und unterstreicht: „Die EvoNxt hat sich gleich bei der Premiere im vergangenen Jahr als eine wichtige Plattform für die NGP-Branche etabliert. Wir haben eine einzigartige Bühne geschaffen, auf der die Zukunft der Branche von ihren eigenen Akteuren gestaltet wird, die aber auch die Gegenwart vollumfänglich abbildet. Unsere Rolle ist es, für führende Experten und Entscheidungsträger eine Plattform zu bieten und den Dialog zu fördern. Die sich ständig verändernde Landschaft politischer Regulierungen zählt zu den bedeutendsten Herausforderungen, mit denen sich die Marktteilnehmer konfrontiert sehen. Die EvoNxt bietet eine zentrale Anlaufstelle, um frühzeitig alle wesentlichen Informationen zu erfassen. Die Veranstaltung dient als ein essenzielles Werkzeug für den Austausch von Ideen, das Knüpfen von Partnerschaften und die Entwicklung von Lösungsansätzen für die Herausforderungen der Zukunft – eine Tatsache, die die Erfahrungen des vergangenen Jahres eindrucksvoll untermauern.“

    Die Beiträge im Rahmenprogramm befassen sich natürlich nicht nur mit politischen Herausforderungen, sondern auch um die in der Branche allgegenwärtigen Themen Minimierung der gesundheitlichen Schäden (Harm reduction), dem Jugendschutz (Youth protection), Nachhaltigkeit sowie Cannabis.

    pi

  • Zahlen explodieren

    WIEN // Im Kampf gegen den Tabakschmuggel hat Österreichs Zollbehörde eine Zunahme der Aktivitäten im Jahr 2023 gemeldet. Laut den offiziellen Angaben führte das Zollamt 310 000 Kontrollen durch, die zu 6825 Anzeigen und dem Abschluss von 2481 Finanzstrafverfahren führten.

    Illegaler Tabakhandel
    Finanzminister Brunner würdigte, in einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz, die „herausragende Arbeit“ der Zollbeamten, welche wesentlich zur Aufdeckung und Unterbindung des illegalen Tabakhandels beitrug. Unter den 1726 Zollmitarbeitern, davon 38,5 Prozent Frauen, sammelten die Behörden 8,1 Milliarden Euro an Abgaben, wovon 2,1 Milliarden Euro auf Tabaksteuern entfielen.

    Die österreichischen Zollbehörden beschlagnahmten insgesamt rund 1,4 Millionen Zigaretten und andere Tabakprodukte im vergangenen Jahr.

    Die Jahres-Bilanz 2023 für den deutschen Zoll wird voraussichtlich im späten Frühjahr veröffentlicht, teilt die Generalzolldirektion gegenüber DTZ mit.

    red

  • Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt

    MÜNCHEN // Die Wirtschaftsaussichten für Deutschland im Jahr 2024 sind zurückhaltend: Das Ifo-Institut hat seine Wachstumserwartung von 0,7 Prozent (Prognose im Januar) auf 0,2 Prozent gesenkt, eine Korrektur um 0,5 Prozentpunkte.

    Diese Zahlen basieren auf einem Bericht von Pressetext, der sich auf Informationen des Ifo Instituts bezieht. Zum Vergleich: Im Dezember lag die Prognose noch bei einem Wachstum von 0,9 Prozent. Somit deutet sich eine Verfestigung der Rezession in der deutschen Wirtschaft an.

    Konsumzurückhaltung und hohe Zinsen belasten Konjunktur
    Als Hauptursachen für die gedämpften Wachstumserwartungen nennt das Ifo-Institut eine geringere Konsumbereitschaft, steigende Zinsen, Preissteigerungen, Sparmaßnahmen der Bundesregierung und eine schwächelnde Weltwirtschaft. Diese Faktoren könnten eine erneute Winterrezession bewirken.

    Die Ökonomen erwarten jedoch eine Erholung der Wirtschaftsleistung ab der Jahresmitte, getragen von einer Entlastung bei Zinsen und Preisen sowie einer stärkeren Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher, wie der Konjunkturchef des Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser, hervorhebt.

    Beschäftigungszahlen steigen trotz Wirtschaftsflaute
    Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten prognostiziert das Ifo-Institut einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen von derzeit 45,9 Millionen auf 46,1 Millionen Personen in diesem Jahr und auf eine Rekordzahl von 46,2 Millionen im folgenden Jahr. Die Arbeitslosenzahlen sollen von rund 2,6 Millionen auf 2,7 Millionen ansteigen und im nächsten Jahr wieder auf unter 2,6 Millionen sinken, was einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent entspricht, die dann auf 5,9 Prozent steigt und schließlich auf 5,6 Prozent fällt.

    Inflations- und Defizitentwicklung positiv bewertet
    Die Inflationsrate wird nach Einschätzung des Ifo-Instituts im Jahr 2024 auf 2,3 Prozent fallen, nachdem sie im Vorjahr noch bei 5,9 Prozent lag. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang auf 1,6 Prozent erwartet. Ebenso prognostiziert das Institut eine Reduzierung des Staatsdefizits: von aktuell 87,4 Milliarden Euro auf 76 Milliarden Euro im Jahr 2024 und weiter auf 44,6 Milliarden Euro im Jahr 2025.

    red