Schlagwort: Einzelhandel

  • WHO gegen Dampfen

    NEW YORK // Ein Vorstoß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll E-Zigaretten und Tabakerhitzer – insbesondere für junge Menschen – unattraktiv machen.

    Einer der Vorschläge: In Mitgliedstaaten, die E-Zigaretten als Tabakerzeugnis betrachten, sollten diese darauf abzielen, dass mindestens 75 Prozent des Einzelhandelspreises Steuern sind. Derzeit unterliegen E-Zigaretten in Deutschland der Umsatzsteuer, also 19 Prozent. Der Preis für ein Gerät, das im Shop 59,50 Euro kostet, setzt sich also aus dem eigentlichen Preis in Höhe von 50 Euro und einem Steueranteil von 9,50 Euro zusammen. Bei gleicher Spanne läge der Preis nach Vorstellungen der WHO bei mindestens 200 Euro, nämlich 50 Euro für die Hardware und 150 Euro Steueranteil.

    Weitere Vorschläge der WHO: E-Zigaretten sollen Tabakwaren gleichgestellt werden; fruchtige, süße oder andere Geschmacksrichtungen, die Kinder ansprechen könnten, sollen verboten werden. Das geht aus einem Dokument hervor, dass auf „Vapers Guru“ abgerufen werden kann.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Geschäft schwächelt

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul hat seine Ziele für das Deutschlandgeschäft zusammengestrichen. Das Unternehmen rechnet nur noch damit, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 100 000 Raucher zu überzeugen.

    Noch im Frühjahr hatte Juul den Plan verfolgt, in diesem Jahr etwa 300 000 deutsche Kunden zu gewinnen. Das sagte Juul-Deutschlandchef Markus Kramer der „LZ“. Kramer: „Es dauert in Deutschland einfach länger, als wir ursprünglich geplant haben.“

    Juul-Artikel sind demnach bislang in rund 13 500 Geschäften in Deutschland erhältlich. „Am Ende des Jahres wollen wir 20 000 Verkaufsstellen angeschlossen haben“, so der Manager. Noch im Mai hatte der damalige Vertriebschef Dominik Hamacher in DTZ angekündigt, das Unternehmen werde Mitte des Jahres 20 000 Distributionsstellen erreichen und bis Ende 2019 50 000, dann unter anderem mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

    Juul will dennoch weiter in Deutschland investieren.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Branche trifft sich auf InterTabac

    DORTMUND // Die InterTabac war 2019 mit rund 40 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in den Dortmunder Messehallen der wichtigste Branchentreff. 13 800 Besucher kamen – Rekord.

    Rund 42 Prozent der Besucher reisten aus dem Ausland an, etwa aus den USA, China, Chile und Südafrika. Zudem war das europäische Ausland mit Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und der Türkei stark vertreten.

    Klassische Einzelhandel
    „Bei den deutschen Teilnehmern war der klassische Einzelhandel besonders stark vertreten. Das Interesse an neuen Themen und Trends sowie dem persönlichen Austausch war dabei wie immer groß. Kein Wunder, denn nur auf der InterTabac haben die Händler die Möglichkeit, Produkte in dieser Breite und Tiefe kennenzulernen, auszuprobieren und alte wie neue Kontakte zu pflegen“, erklärt Messe-Hauptgeschäftsführerin Sabine Loos.

    Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen, zieht für den Handel Bilanz: „Jahr für Jahr baut die InterTabac ihren Ruf als Weltleitmesse der Tabakbranche und als Treffpunkt der Tabakfamilie aus, so auch in diesem Jahr.“ Der Handel müsse sich in der Zukunft zahlreichen Herausforderungen stellen. „Deshalb ist der kompakte Überblick über alle Angebots- und Nebensegmente, wie ihn die InterTabac in Dortmund bietet, unglaublich wichtig und hilfreich für die Händler in der heutigen Zeit.“


    Pfeifen und Zigarren

    Freunde der klassischen Tabakwaren sowie der Pfeifen und Zigarren kamen voll auf ihre Kosten. In den Hallen 4 bis 7 stellten die Aussteller unter anderem zusatzfreie Zigaretten, hochwertig designte Pfeifen und interessante, hochklassige Produkte kleiner Zigarren-Manufakturen vor.

    Die Zufriedenheit des Tabakwareneinzelhandels mit der InterTabac 2019 unterstreicht Steffen Kahnt, Mitglied der Geschäftsführung des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE): „Einmal mehr hat die InterTabac dem Einzelhandel einen Überblick über alle Segmente der nationalen und internationalen Tabakwelt gegeben. Vor allem für den Tabakwaren-Fachhandel bleibt sie eine unverzichtbare Dialog-, Informations- und Orderplattform.“

    Segment der Next Generation Products
    Wieder gab es großes Interesse an den Waren aus dem Segment der Next Generation Products (NGP), die in diesem Jahr die gesamte Westfalenhalle sowie die Hallen 1 und 2 füllten. Die Fachbesucher ließen sich die neueste Hardware bei E-Zigaretten zeigen, testeten Innovationen aus dem Vape-Bereich und probierten rauchfreie Produkte wie Kautabak. „Der NGP-Bereich zeigt nach wie vor eine positive Entwicklung, und das konnte man auch an der diesjährigen InterTabac ablesen“, sagt Sabine Loos.

    Neu war das vielseitige Veranstaltungsprogramm: „Dank des Rahmenprogramms ist die InterTabac nun weit mehr als eine wichtige Ordermesse. Sie setzt neue Maßstäbe“, erläutert Loos.


    red

    (DTZ 40/19)

  • „Eine Bündelung der Kräfte“

    MAINZ / BERLIN // Nach gut eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit, in der viel Überzeugungsarbeit geleistet wurde, findet am 2. September die Gründungsversammlung des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) statt. DTZ sprach in Mainz mit Lande-wyck-Geschäftsführer Hans-Josef Fischer und Reemtsma-Chef Michael Kaib, den beiden Initiatoren, sowie mit Jan Mücke, dem Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), darüber, warum der neue Dachverband gegründet wird und welche Ziele er hat.

    Herr Fischer, Herr Kaib, warum wird es einen neuen Bundesverband geben, der nicht nur Unternehmen der Tabakwirtschaft zu seinen Mitgliedern zählt, sondern auch solche aus „benachbarten” Branchen.
    Hajo Fischer: Es geht letztlich um das Bündeln von Kräften. Sehen Sie: Wir sind lange davon ausgegangen, dass die Politik Unterschiede im Bewerten des Segments macht – nach Feinschnitt, Industriezigarette und so fort. Aber diese Unterscheidung existiert nur in unseren Köpfen. In der Politik gilt eher die Einschätzung: Tabak ist Tabak – und das ist alles eins.

    Und diese Erkenntnis war der Anlass für die Gründung des neuen Verbandes?
    Fischer: Genau. Wir haben uns gefragt, ob es nicht möglich ist, unsere Kräfte zu bündeln.

    Klingt doch logisch. Warum hatte niemand vor Ihnen diesen Ansatz?
    Fischer: Den gab es ja, der ist gar nicht neu. Schon vor 20, 25 Jahren ist diese Idee immer wieder diskutiert worden, vielleicht nicht in den offiziellen Vorstandssitzungen der Verbände, aber zum Beispiel abends beim Rotwein oder beim Bier im Biergarten. Haus des Tabaks hätte das heißen können, wo alle unter ein Dach hätten gehen und gegenüber der Politik gemeinsam hätten auftreten können.

    Das war also die Basisidee des neuen Verbandes?
    Fischer: Mit dem Ziel einer Bündelung der Kräfte und ohne diese „althergebrachte Segmentierung“, die wir als Brancheninsider im Kopf haben, die aber bei unseren politischen Stakeholdern sicher nicht vorhanden ist.

    Herr Kaib, Sie wollen etwas ergänzen.
    Michael Kaib: Es geht uns darum, eine geeignete Stelle für die gesamte Branche zu haben und nicht Mono-Verbände, die für vereinzelte Interessen sprechen. Und die Idee hinter dem BVTE ist es, diese geeignete Stelle für die gesamte Branche zu haben und damit auch für die Zukunft besser aufgestellt zu sein.


    Wobei die Branche schwer zu fassen ist.

    Kaib: Allein, wenn wir das letzte Jahr mit all den neuen Kategorien, die gerade entstehen, betrachten, gibt es zwei Lösungen. Entweder es gibt immer neue Mono-Verbände, die sich ausschließlich um die Interessen dieser Kategorien kümmern. Oder wir sagen: Diese Kakophonie brauchen wir nicht. Was wir brauchen ist die Meinung der unterschiedlichen Interessenvertreter. Und wir brauchen dafür eine Stimme.

    Ein Verband, der für alle spricht?
    Kaib: Nicht für alle. Wir sind als BTVE vielmehr in der Position, kategorieübergreifend und damit integrierend zu sprechen.

    Sehen Sie den BTVE als politischen Verband oder soll er auch auf gesellschaftlicher Ebene tätig werden?
    Fischer: Im Kern ist der Bundesverband politisch. Schauen wir nur mal auf die Regulierung, die auf uns zukommt und die wir jetzt schon in großen Teilen haben – das ist eine Katastrophe für die Branche. Das gilt nicht nur für die industriell hergestellte Zigarette, sondern auch für Feinschnitt. Es wird eine Katastrophe werden für Pfeifentabak, Zigarren, Zigarillos. Und von den neuen Produkten haben wir da noch gar nicht gesprochen.

    Weil der Regulierer alle Produkte in einen Topf wirft?
    Fischer: Natürlich, für die Politik ist das alles ein Abwasch. Die Politik macht keine Unterschiede. Warum also sollen wir weitermachen wie bisher? Weil es aus der Historie heraus immer so war? Da ist es doch sinnvoller zu sagen: Lasst uns mal überlegen, ob es nicht an der Zeit ist, die bestehenden Strukturen anzupacken. Wir brauchen einen stärkeren Bundesverband, der gegenüber der Politik zentral auftreten kann.

    Wer kann, wer wird denn Mitglied im BVTE werden?
    Jan Mücke: Mitglieder werden voraussichtlich Reemtsma, BAT, Landewyck, JTI, Von Eicken, TMCC. Aus der Verbandslandschaft werden die Tabakpflanzer sowie der VZI …

    … also die Hersteller von Zigarettenpapier …
    Mücke: … beitreten. Und es werden eine ganze Reihe von E-Zigarettenfirmen und E-Liquidherstellern dabei sein, zum Beispiel Niko Liquids und Riccardo.


    Und die sind vom Start weg dabei?

    Mücke: Die Einladungen an alle Interessenten sind jedenfalls verschickt. Das Entscheidende ist, dass wir jetzt den Startschuss machen, dass die Tür nach dem Startschuss aber nicht ins Schloss fällt, sondern offen bleibt für alle, die sich später entscheiden mitzumachen.
    Fischer: Wir hätten natürlich auch gerne Verbände aus dem Groß- und Einzelhandel dabei gehabt, aber im ersten Schritt wollten die nicht. Manchmal dauert so etwas eben.


    Es gibt aber eine Reihe von Unternehmen, die sich bereits in den Arbeitsgruppen engagiert haben.

    Mücke: Genau, aber es gibt auch Firmen, die vielleicht zum ersten Mal etwas vom neuen Bundesverband hören oder sich am Erarbeiten von Satzung, Verhaltenskodex und ähnlichen Dingen nicht unmittelbar beteiligen wollten, aber trotzdem ein Interesse daran haben, dass die Branche stärker zusammenrückt.
    Kaib: Das ist wichtig: Es kann beides nebeneinander existieren. Der Bundesverband kann Kategorie übergreifend sprechen. Aber natürlich können daneben Einzelverbände bestehen. Und wenn die sich dann doch entschließen, dabei zu sein, freuen wir uns. Das ist eine Reise, und die Gründung unser erster Erfolg.

    Lesen Sie das vollständige Interview in der Printausgabe DTZ 34/19.

    (DTZ 34/19)

  • Elektronisches Bezahlen flächendeckend?

    BERLIN // Forderungen des Verbandes Bitkom, die Händler dazu zu verpflichten, mindestens eine elektronische Zahlungsart anzubieten, bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) als überflüssig.

    „An die 90 Prozent der rund eine Million Kassen in Deutschland akzeptieren bereits in irgendeiner Form elektronische Zahlungen. Für die wenigen Händler, die elektronische Zahlungen bisher nicht anbieten, sind die Angebote der Zahlungsdienstleister schlicht unattraktiv. Das kann auch ein Gesetz nicht ändern, es würde die derzeitigen Angebote eher zementieren und wie ein Konjunkturprogramm für Anbieter wirken“, sagt HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel.

    Die Zahlungsdienstleister sind nach seiner Ansicht folglich in der Pflicht, wettbewerbsfähige Angebote zu machen. „Wer die Digitalisierung bei der Bezahlung im Einzelhandel weiter voranbringen will, muss dafür sorgen, dass die Infrastruktur dafür vorhanden und bezahlbar ist“, so Binnebößel weiter. Dazu gehöre auch eine Überarbeitung der Verordnung zu Interbanken-Entgelten oder die Umsetzung neuer Instant-Payment-Verfahren. pdh

    (DTZ 33/19)

  • Megamarkt Convenience wächst weiter

    MÜNCHEN // Vor fünf Jahren erzielten die Verkaufsstellen im Convenience-Markt einen Umsatz von gut 28 Milliarden Euro, 2018 waren es mehr als 32 Milliarden Euro. Für 2023 werden nach BBE-Media-Berechnungen knapp 39 Milliarden Euro erwartet.

    Diese Zahlen stellt der neue BBE-Media-Branchenreport „Convenience“ vor. Für den Report wurden insgesamt über 1000 Verbraucher und über 100 Entscheidungsträger aus Unternehmen im Convenience-Markt befragt. Nicht mehr ganz so stark wachsen die etablierten Convenience-Formate wie Kioske, Tankstellen und Bäckereien. Doch der Convenience-Trend hält weiter an. So verzeichneten etwa die klassischen Einzelhandelskanäle wie Vollsortimenter, Discounter und Drogeriefachmärkte mit Convenience-Food-Sortimenten ein überdurchschnittliches Wachstum.

    Der BBE-Media-Branchenreport untersucht unter anderem, welche Erfolgsfaktoren bei Convenience-Shops zu berücksichtigen sind und welche Trends beziehungsweise Merkmale den Convenience-Markt der Zukunft ausmachen. Weitere Informationen bei der BBE Handelsberatung in München ([linkn|https://www.bbe.de/de]www.bbe.de[/link]). red

    (DTZ 33/19)

  • Wechsel in der Bereichsführung

    BERLIN/STUTTGART // Frank Barth ist der neue Leiter des Geschäftsbereichs „Verkauf Eigenbetrieb“ und damit für alle Filialen der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH zuständig. Barth ist seit 13 Jahren beim Unternehmen. Er begann ursprünglich als Vertriebsleiter der damaligen PSG, die 2010 zusammen mit anderen Firmen zur Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH verschmolzen wurde.

    Das Aufgabengebiet namens „Verkauf und Expansion“ von Thomas Hierholz hat sich in den vergangenen fünf Jahren – nomen est omen – durch das Wachstum bei den fremdgeführten BOX- und PWV-Filialen stark erweitert. Hierholz bleibt weiterhin für den neuen Bereich „Verkauf Fremdbetrieb“ mit den Aufgaben Expansion sowie Mietverträge für eigen- und fremdgeführte Filialen zuständig.

    Beide berichten direkt an Torsten Löffler und sind Mitglied der Geschäftsleitung. Das bisherige Regionalgebiet von Frank Barth wird nach dessen Einarbeitung am 1. Juli von Frank Döbel übernommen.

    Frank Barth wurde 1968 in Berlin geboren. Im elterlichen Edeka-Markt hat er schon als Kind mitgewirkt. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei Edeka, wo er anschließend 14 Jahre als Filialleiter gearbeitet hat, folgten Stationen bei Plus als Bezirksverkaufsleiter und Kaufland als Hausleiter.

    2003 stieg er dann bei der Plakat und Außenwerbung GmbH als Verkaufsleiter ein und übernahm die Führung von 15 Reisemärkten, die dann 2006 von der PSG erworben wurden.
    Das Gesamtfilialnetz der Unternehmensgruppe Dr. Eckert umfasst rund 350 Standorte, darunter rund 250 als eigengeführte Geschäfte in den Bereichen Presse, Buch, Tabak und Convenience, Bahnhofsbuchhandlungen der Marke Ludwig, Pressefachgeschäfte der Marke Eckert, Tabakwarenfachgeschäfte der Marke Barbarino und T. H. Kleen sowie Convenience Stores unter den Labels Adam’s und Service Store DB. Die Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit rund 1500 Mitarbeiter.

    pi

    (DTZ 32/19)

  • Enorm hohe Dunkelziffer

    KÖLN // Eine neue EHI-Studie hat durchschnittliche Inventurdifferenzen in Höhe von 0,6 Prozent im deutschen Einzelhandel ermittelt. Insgesamt investiert der Handel jährlich 1,5 Milliarden Euro in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen.

    Die Feuerzeuge verschwinden in der Jackentasche … „Im Handel wird nach wie vor gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist“, erklärt Frank Horst, Sicherheitsexperte des EHI, „trotz aufwendiger Präventivmaßnahmen summieren sich die Verluste für 2018 auf 4,3 Milliarden Euro.“ Laut Studie „Inventurdifferenzen 2019“ ist das gegenüber 2017 ein Zuwachs um fast fünf Prozent.

    3,8 Milliarden Euro durch Diebstahl
    Von den 4,3 Milliarden Euro – branchengewichtete Hochrechnung für den gesamten deutschen Einzelhandel – entfallen knapp 3,8 Milliarden Euro auf Diebstahl, davon rund 2,4 Milliarden Euro auf Diebstähle durch Kunden, den eigenen Mitarbeitern werden gut eine Milliarde, Lieferanten sowie Servicekräften 350 Millionen Euro an Warenverlusten im Jahr zugerechnet. Statistisch gesehen bezahlt jeder Haushalt in Deutschland jährlich Waren im Wert von fast 60 Euro nicht. 560 Millionen Euro entstehen durch organisatorische Mängel wie falsche Preisauszeichnung oder nicht erfassten Bruch und Verderb.

    Dabei haben sich die Inventurergebnisse im Vergleich zu 2017 verschlechtert. Eine durchschnittliche Differenz von 0,6 Prozent – bewertet zu Einkaufspreisen in Prozent vom Nettoumsatz – schmälert die Renditen im Einzelhandel erheblich. Hinzu kommen jährliche Ausgaben des Handels von rund 1,5 Milliarden Euro für Sicherungsmaßnahmen, um Waren vor Diebstählen zu schützen. Insgesamt gehen dem Handel damit rund 1,3 Prozent seines Umsatzes verloren.

    Statistik nur eingeschränkt aussagekräftig
    2018 gingen die angezeigten Ladendiebstähle um 4,1 Prozent auf insgesamt 339 021 Fälle (Vorjahr: 353 384) zurück. Durch die hohe Dunkelziffer von über 98 Prozent besitzt die Statistik nur eingeschränk‧te Aussagefähigkeit. Aus dem durchschnittlichen Scha‧den aller angezeigten Diebstähle und dem tatsächlichen Schaden im Handel ergibt sich, dass jährlich rechnerisch über 23 Millionen Ladendiebstähle mit einem Warenwert von je 100 Euro unentdeckt bleiben.

    pi

    (DTZ 29/19)

  • Rewe übernimmt Lekkerland

    KÖLN / FRECHEN // Die Rewe Group und die Lekkerland Gruppe wollen durch den Zusammenschluss beider Unternehmen einen neuen strategischen Geschäftsbereich „Convenience“ innerhalb der REWE Group gründen. Zu diesem Zweck erwirbt die REWE Group die Lekkerland Gruppe durch Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Lekkerland AG & Co. KG.

    Dies gaben heute der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Lionel Souque, und der CEO der Lekkerland AG & Co. KG, Patrick Steppe, bekannt. Der geplante Zusammenschluss der Unternehmen steht unter dem Vorbehalt der Freigaben durch die Wettbewerbsbehörden.

    Die Unterwegsversorgung zählt zu den Bereichen mit den größten Wachstumsperspektiven im Lebensmittelhandel. Die Kompetenz von REWE in den Bereichen Ware und Category Management sowie die logistische Leistungsfähigkeit und vielfältige Großhandels-Expertise von Lekkerland ergänzen sich ideal. Von der Kombination der Stärken der REWE Group und der Lekkerland Gruppe werden Großhandelskunden und Endverbraucher gleichermaßen profitieren.

    Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group erklärte dazu: „Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Denn nicht nur junge Menschen kaufen und verzehren Mahlzeiten und Snacks immer öfter unterwegs. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren unsere Convenience-Sortimente kontinuierlich erweitert und qualitativ verbessert. Die Kombination dessen mit der spezialisierten Logistik und der umfassenden Großhandels- und Convenience-Expertise von Lekkerland ist ein überzeugendes Erfolgsrezept für die Zukunft in einem wichtigen Segment des Lebensmittelmarktes. Das gilt hier in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland, wo Lekkerland tätig ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen.“

    Patrick Steppe, CEO der Lekkerland AG & Co. KG, sagte: „Die Aktivitäten und Kompetenzen von REWE und Lekkerland sind im hohen Maße komplementär und eröffnen beiden Partnern neue Perspektiven. Wir als Großhändler und REWE mit seiner Waren- und Einzelhandelskompetenz haben zusammen über 150 Jahre Erfahrung. Nicht zuletzt aufgrund unserer jeweiligen Unternehmenswerte denken und agieren wir sehr ähnlich, wenn auch auf unterschiedlichen Absatzstufen. Unsere Kunden als auch die Endverbraucher werden von attraktiven Shopping-Erlebnissen und Dienstleistungen in der Unterwegsversorgung profitieren.“
    Die REWE Group und Lekkerland haben vereinbart, über vertragliche Details des Zusammenschlusses Stillschweigen zu bewahren.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • Neuer Vorstand

    BERLIN // Der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB) hat im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung in Berlin Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, zum neuen Vorsitzenden gewählt.

    Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Thomas Wiesel, CEO Lagardère Travel Retail Deutschland, bestimmt.

    Löffler war zuvor stellvertretender Vorsitzender des VDBB und Vorsitzender der Betriebswirtschaftlichen Kommission. Zur von ihm geführten Unternehmensgruppe Dr. Eckert gehören bundesweit mehr als 300 Geschäfte in den Bereichen Presse, Buch, Tabak und Convenience. Thomas Wiesel hatte sich bereits seit 2006 als Mitglied im Beirat des VDBB für die Interessen des Bahnhofs- und Flughafenbuchhandels eingesetzt. Als CEO von Lagardère Travel Retail Deutschland ist er verantwortlich für rund 130 Einzelhandels- und Gastronomieeinheiten an elf Flughäfen und 50 Bahnhöfen.

    In seinem Amt als Schatzmeister bestätigt wurde Daniel Seidl, Geschäftsführer Hollmann Buch und Presse. Das Unternehmen betreibt am Flughafen Düsseldorf sieben Filialen. Drei weitere Filialen werden unter dem Label Your Present geführt.

    pi

    (DTZ 16/19)