Schlagwort: Einzelhandel

  • Sicherung Nahversorgung mit Tabakwaren und Zeitungen

    KÖLN // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) fordert, dass Tabakfachgeschäfte weiterhin geöffnet bleiben.

    Die "kontrollierte Öffnung" der Fachgeschäfte senke den Druck auf den Lebensmitteleinzelhandel und verhindere zu starke Menschenansammlungen vor und in den Märkten, so der BTWE.

    Der klassische Lebensmitteleinzelhandel führe außerdem nur ein Rumpfsortiment von Tabakwaren und Presse sowie nur wenige der potenziell risikoreduzierten Produkte, heißt es. vi

    (DTZ 13/20)

  • Ermuri Genusstreff in Detmold

    DETMOLD // Nach Bingen am Rhein im vergangenen Jahr veranstaltet die Ermuri Genuss Company ihre diesjährige Mitgliederversammlung in Detmold. Dort findet vom 20. bis zum 22. März der „Ermuri Genusstreff“ statt.

    Die ostwestfälische Stadt ist auch Sitz der Ermuri-Zentrale. In deren unmittelbarer Nachbarschaft, im Sudhaus im Fachwerkdorf (Am Gelskamp 15a) wird, wie bereits mehrfach in den vorangegangenen Jahren, die Generalversammlung der Genossenschaft abgehalten. Sie ist am Sonntag, den 22. März, von 9.30 bis 13.00 Uhr terminiert. Hier erfahren die Ermurianer aus erster Hand vom Vorstandsvorsitzenden Cay Uwe Vinke und den Vorständen Oliver Fries und Manfred Kröger sowie vom Aufsichtsratvorsitzenden Dirk Quade, wie sich die Geschäfte der Genossenschaft entwickelt haben und welche Aufgaben bewältigt wurden und werden.

    Neben der Generalversammlung erwarten die Teilnehmer der Ermuri Jahrestagung 2020 folgende Programmpunkte:
    [bul]20. März von 19.00 bis 23.00 Uhr: Präsentation zum Thema „Whisky, Salz und Öl“ im Sudhaus mit Manfred Kröger und Klaus Brinkmann, dem Leiter des Ermuri-Außendienstes. Anschließend folgen ein Abendessen und eine Whisky-Verkostung.
    [bul]21. März: Besuch des Lippischen Landesmuseums Detmold. Interessenten dafür treffen sich um 11.15 Uhr in der Empfangshalle des Residenz Hotels in Detmold.
    [bul]21. März von 10.00 bis 18.00 Uhr und am 22. März von 9.00 bis 14.00 Uhr: Ermuri-Messe im Sudhaus.
    [bul]21. März um 14 Uhr: Führung durch das Ermuri-Lager.
    [bul]21. März ab 15.00 Uhr: Kollegengespräch zu dem Einzelhandels-Thema: „Die neue Kassenverordnung und andere Kaufmannspflichten“ im Braumeisterraum des Detmolder Sudhauses.
    [bul]21. März, 19.30: Geselliger Abend im Restaurant Forstfrieden, Bustransfer ab Hotel um 19.15 Uhr.

    da

    (DTZ 12/20)

  • „tip Award“ verliehen

    KÖLN // Die Frage nach der Situation des Tabakwareneinzelhandels stand im Mittelpunkt der von DTV Tabak über das Kundenmagazin „Direkt“ gestarteten Umfrage zum Jahr 2019. Aus der Auswertung von 1358 Datensätzen entstand ein realistisches Bild der Situation im Handel. Gekürt wurden auch drei Industrieunternehmen, welche aus Sicht der Händler 2019 die besten Partner in Beratung und Unterstützung vor Ort waren.


    Umfrage zum Jahr 2019

    Seit 2003 wird diese Handelsumfrage unter dem Titel „tip“ (tobacco important partner) jährlich durchgeführt. Die Umfrage zum Jahr 2019 stellte konkrete Fragen zur allgemeinen Situation des Handels, zum Tabaksortiment, zur Entwicklung des Umsatzes sowie zu Einstellungen gegenüber neuen Produkten und zu Industriekontakten. Auch eine Frage nach möglichen Anfeindungen wegen des Tabakwarenverkaufs gehörte dazu.

    Tabakwarensortiment
    Schlüsselerkenntnisse aus der Umfrage: Die teilnehmenden Händler schätzen ihre Situation mehrheitlich positiv ein. Das Tabakwarensortiment gilt weiterhin als unverzichtbarer Ertragsbringer (65 Prozent der Befragten). Die Umsätze sind gestiegen (30,8 Prozent unveränderte, 44,0  Prozent gestiegene Umsätze).

    Geblieben ist der Wunsch nach mehr Beratung / Besuchen der Industrie (41,9  Prozent). Nicht zuletzt stellte sich auch DTV Tabak mit seinen zwölf Gesellschafterbetrieben dem Urteil der Handelskunden. Die Gesamtleistung der Gruppe wurde von den Kunden mit der Note sehr gut (1,7) bewertet. Für den Lieferservice gab es ebenfalls die Note sehr gut (1,4) und für die Beratung ein gut (2,1).

    Preisträger
    Bei der Wahl zum besten Partner vereinigten drei Industrieunternehmen insgesamt 63,1 Prozent der Händlerstimmen auf sich. Die meisten Stimmen entfielen auf JTI (24,1 Prozent), gefolgt von BAT (21,7  Prozent) und Reemtsma (17,3  Prozent). Alle drei erhielten den „tip-Award-2019-The Best“.

    Die Veranstaltung zum „tip Award“ findet dieses Jahr nicht statt. Als Grund nennt DTV Tabak den Corona-Virus (Covid-19) und die daraus resultierenden zahlreichen Auflagen durch die Behörden.

    pi

    (DTZ 11/20)

  • Zufriedene Aussteller und Besucher auf der Euroshop

    DÜSSELDORF // Die weltweit größte Investionsgütermesse des Handels, die Euroshop 2020, ging am Donnerstag nach fünf Tagen mit 94.000 Fachbesuchern, rund 19.000 weniger als im Rekordjahr 2017, zu Ende.

    Die knapp 2.300 Aussteller aus 57 Nationen berichten von sehr guten Kontakten und Geschäftsabschlüssen. Zudem sei mit einem lebhaften Nachmessegeschäft zu rechnen. In Düsseldorf wurden in über 16 Messehallen Produkten, Trends und Konzepten für den Handel gezeigt.

    „Wir sind sehr erfreut, dass die Euroshop einmal mehr unter Beweis stellen konnte, dass sie die wichtigste Plattform für die globale Retail-Szene in Sachen Trends, Inspiration und Networking ist,“ sagte Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.

    Internationales Publikum aus 142 Ländern
    Die rund 2.300 Aussteller aus 57 Nationen lobten demnach vor allem die Internationalität der Messe: Rund 70 Prozent des Publikums kam aus dem Ausland, mit großen Delegationen beispielsweise aus Brasilien, Australien und Neuseeland. Insgesamt konnte mit 142 Ländern auf Besucherseite die Anzahl der vertretenen Nationen im Vergleich zur Vorveranstaltung in 2017 noch einmal gesteigert werden, berichtet die Messe Düsseldorf.

    „Dieses hohe internationale Interesse dokumentiert mehr als deutlich die Dynamik der weltweiten Handelswelt und die Sonderstellung der Euroshop als deren wirtschaftlicher Motor“, so Michael Gerling, Vorsitzender des Euroshop-Beirats und Geschäftsführer des EHI Retail Institute Köln.

    Ladenbau und Erlebniswelten
    „Der Erfolg des Online-Handels spornt die Händler geradezu an: Sie haben erkannt, dass sie den Kunden über das Sortiment hinaus Gründe geben müssen, in den Laden zu kommen. Durch den Wettbewerb wurde der gesamte Einzelhandel in seinem Niveau nach oben gedrückt. Es wird in Ladenbau investiert in die Schaffung von Erlebniswelten“, erläutert Gerling und ergänzt: „Darüber hinaus boomt die Digitalisierung im Handel. Sie ermöglicht es dem Händler einerseits, dem Kunden noch mehr Services anzubieten sowie On- und Offlinekanäle miteinander zu verknüpfen, andererseits vereinfacht sie Prozessabläufe, Logistik und vieles mehr.“
    Auf der Euroshop 2020 stand die Digitale Transformation deshalb auch im Hinblick auf größtmögliche Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus.

    Die Zahlen sprechen für sich: 96 Prozent der Messegäste waren laut Messeleitung, mit ihrem Besuch zufrieden. Ebenso viele bestätigten demzufolge die Stellung der Messe als Trendbarometer, Networking-Plattform und größte Veranstaltung der Handelsbranche.

    Der Besucherrückgang sei durch die aktuelle Situation rund um das Coronavirus begründet, informiert die Messeleitung.

    Die nächste Euroshop 2023 ist vom 26. Februar bis zum 02. März 2023 geplant.
    pi

    (DTZ 09/20)

  • Hall Tabakwaren weiterhin auf Wachstumskurs

    MÖNCHENGLADBACH // Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren hat zum 7. Februar das Automaten- und das Großhandelsgeschäft der Wagener KG in Eslohe /  Sauerland übernommen. Wagener betreibt rund 750 Automaten mit einem jährlichen Umsatz von 4,6 Millionen Euro.

    Die Automaten werden in die Hall-Niederlassung Warburg integriert. Inhaber Michael Reisen-Hall sieht durch diese Akquisition den Automatenstandort Warburg weiter gestärkt und insbesondere damit auch das Automatengeschäft der Verbundgruppe DTV in NRW.

    Die Großhandelskunden der Firma Wagener werden künftig von den Hall-Niederlassungen in Bielefeld und in Hilden betreut. Benjamin Wagener wird sich ab sofort primär auf seine sechs Einzelhandelsgeschäfte konzentrieren.

    Hall Tabakwaren erwartet für das Jahr 2020 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro (netto) nach 1,09 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

    pnf

    (DTZ 08/20)

  • Hall Tabakwaren übernimmt Wagener KG

    MÖNCHENGLADBACH // Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren hat zum 7. Februar das Automaten- und Großhandelsgeschäft der Fa. Wagener KG in Eslohe übernommen.

    Wagener betreibt rund 750 Automaten mit einem jährlichen Umsatz von 4,6 Millionen Euro.
    Die Automaten werden in die Hall Niederlassung Warburg integriert.

    Inhaber Michael Reisen-Hall sieht durch diese Akquisition den Automatenstandort Warburg weiter gestärkt und insbesondere damit auch das Automatengeschäft der Verbundgruppe DTV in Nordrhein-Westfalen.

    Die Großhandelskunden der Fa. Wagener werden den Angaben zufolge künftig von den Hall-Niederlassungen in Bielefeld und Hilden betreut.

    Benjamin Wagener wird sich ab sofort auf seine sechs Einzelhandelsgeschäfte konzentrieren. Hall Tabakwaren erwartet für das Jahr 2020 einen Netto-Umsatz von 1,1 Milliarden Euro (2019: 1,09 Milliarden Euro).

    pi

    (DTZ 07/20)

  • Print verliert, E-Paper immer beliebter

    BERLIN // Die IVW bescheinigt der deutschen Print-Branche für das vierte Quartal 2019 erneut fallende Auflagenzahlen. Das zeigen die Verkaufszahlen, die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) veröffentlicht wurden.

    Die gesamte verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften lag im vierten Quartal 2019 bei durchschnittlich 78,9 Millionen Exemplaren (4 / 2018: 83,9 Millionen, 3 / 2019: 81,3 Millionen). Gegenüber dem dritten Quartal 2019 bedeutet das ein Minus von rund drei Prozent.

    Auflagenverluste im Presse-Einzelhandel
    Die höchsten Auflagenverluste im Presse-Einzelhandel erlitten im Vergleich zum Vorjahresquartal „Der Spiegel“ mit 13 Prozent, „Focus“ (zwölf Prozent), „Auto Bild“ 16 Prozent) und das Computermagazin „C’T“ mit 13 Prozent. Im Einzelverkauf musste „TV Direkt“ ein Minus von sieben Prozent und „TV Digital“ ein Minus von sechs Prozent verkraften. Positiv entwickelten sich indes die E-Paper-Auflagen der Publikumszeitschriften. Im vierten Quartal lag diese bei durchschnittlich knapp 1,4 Millionen digitalen Exemplaren. Das entspricht einem Plus von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.


    E-Paper-Ausgaben legen zu

    Sowohl Zeitungen als auch Zeitschriften konnten die Verkäufe ihrer digitalen Versionen nochmals erhöhen. So legten die E-Paper-Ausgaben der Zeitungen um 17 Prozent und die der Zeitschriften um knapp 20 Prozent zu, wie es in der aktuellen Auflagenerhebung heißt.

    Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und der aktuellen Sonntagszeitungen lag im vierten Quartal 2019 insgesamt bei knapp 14,9 Millionen Stück. Damit erzielte die Gattung nahezu das gleiche Ergebnis wie im Vorquartal; innerhalb eines Jahres verlor sie allerdings nochmals rund vier Prozent an Auflage (4 / 2018: 15,6 Millionen).

    Die Wochenzeitungen erreichten mit gut 1,6 Millionen Exemplaren inklusive 170  000 Exemplaren E-Papern sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich nahezu die gleiche verkaufte Auflage. Ein großer Verlierer war hier die „Bild“ mit einem Minus von 147  335 Exemplaren, also 10,3 Prozent zum Vorjahr.

    red

    (DTZ 05/20)

  • Kassen-Bon-Pflicht

    KÖLN // Die Kassenbonpflicht ab 1. Januar 2020 bewegt die Politik seit einigen Wochen und wird auch in den Medien kontrovers aufgegriffen. Der BVS-Dachverband HDE hat zusammen mit den anderen Spitzenverbänden der Wirtschaft dem Bundesfinanzministerium ein gemeinsames Schreiben vorgelegt.

    Darin wird dargelegt, warum eine Bonausgabepflicht die Unternehmen übermäßig belastet und deshalb entfallen muss.

    Bis diese politischen Bemühungen zum Erfolg führen, gibt der Bundesverband Technik im Einzelhandel (BVT) folgende Verhaltensempfehlung für Handelsunternehmer:

    [bul]Ab 1. Januar 2020 muss auf jeden Fall bei jedem Kaufvorgang ein Kassenbon an den Kunden ausgegeben werden.
    [bul]Kassen müssen über eine elektronische Aufzeichnungsfunktion mit einer Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) und eine automatische Bonausgabe verfügen. Kassen, die nicht über diese Technische Sicherheitseinrichtung verfügen, dürfen dank eines Nichtbeanstandungserlasses maximal bis zum 30. September 2020 ohne Nachrüstung weiterbetrieben werden.
    [bul]Ab 1. Januar 2020 dürfen die Hersteller von Kassenbon-Thermopapier dem Einzelhandel kein Papier mehr verkaufen, das Bisphenol A enthält. Einzelhändler sollten sich beim Einkauf ihrer Kassenrollen eine entsprechende Zusicherung des Lieferanten geben lassen.

    pi

    (DTZ 52/19)

  • „Das ist reine Symbolpolitik“

    BERLIN // Der Handelsverband Deutschland (HDE) steht dem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung für ein Verbot von Plastiktüten ablehnend gegenüber. „Der Einzelhandel hat in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich eine Vereinbarung mit dem Bundesumweltministerium zur Reduzierung von Kunststofftragetaschen umgesetzt. Das jetzt auf den Weg gebrachte Verbot ist reine Symbolpolitik“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Tatsächlich hatte der Einzelhandel die Ziele der Vereinbarung sogar übererfüllt. So konnte der Plastiktütenverbrauch seit Inkrafttreten der Selbstverpflichtung des Handels im Jahr 2016 um knapp zwei Drittel reduziert werden. Bei leichten Plastiktüten beträgt der Verbrauch heute nur noch die Hälfte der EU-Zielvorgabe für 2025. Viele Handelsunternehmen haben Einwegtüten komplett ausgelistet und durch Mehrwegangebote ersetzt.

    Ein Verbot wirft laut HDE neue Fragen auf: „Da stellt sich an vielen Stellen die Frage nach umweltfreundlicheren Alternativen“, so Genth weiter.
    Nachhaltigkeitsfragen könnten nicht durch symbolische Verbote gelöst werden. Sollte am Ende an dem Verbot festgehalten werden, sei der Handel zumindest auf eine längere Übergangsfrist als die momentan geplanten sechs Monate angewiesen, um den Abverkauf von bereits produzierten Kunststofftragetaschen zu ermöglichen. „Ansonsten würden Hunderte Millionen Tüten, die noch auf Lager liegen, ungenutzt im Müll landen“, erklärt Genth.

    pdh

    (DTZ 46/19)

  • Stationärer Handel bleibt Spitze

    BERLIN // Läden sterben, Innenstädte veröden – und schuld ist das Internet. Seit Jahren warnen Handelsexperten vor den Folgen unseres digitaler werdenden Konsumverhaltens.

    Dabei sind klassische Einzelhändler noch klar im Vorteil: Für 262,78 Euro kaufen Verbraucher jeden Monat im klassischen Handel ein. Nur 93,83 Euro geben sie online aus. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Verbraucherforums „mydealz“. Grund zur Hoffnung haben klassische Händler dennoch wenig: Jeder fünfte Verbraucher lässt heute weniger Geld im klassischen Handel als noch vor einem Jahr.

    Klassischer Handel und Internet
    Für 298,07 Euro kaufen Verbraucher im Alter von 55 bis 64 Jahren jeden Monat im klassischen Handel ein. 104,05 Euro sind es für Bestellungen im Internet. Gemessen an ihren Ausgaben sind die zwischen 1955 und 1964 geborenen für klassische Händler damit so wichtig wie keine andere Altersgruppe. Und doch trügt der Schein: Verbraucher im Alter von 55 bis 64 Jahren wenden sich nämlich so stark vom sprichwörtlichen „Laden um die Ecke“ ab wie keine andere Altersgruppe: Nur knapp jeder zehnte von ihnen (9,8 Prozent) steigerte seine Ausgaben im klassischen Handel im Vergleich zum Vorjahr. Gut jeder vierte (25,6 Prozent) hat seine Ausgaben hingegen reduziert. Profiteur dieser Entwicklung ist der Online-Handel. Im Internet geben heute 26,3 Prozent der 55- bis 64-Jährigen nun mehr, nur 13,8 Prozent hingegen weniger Geld aus als noch im Vorjahr.

    Vergleicht man nur die Ausgaben, fällt es schwer, den Klagen des Einzelhandels zu folgen. Klassische Händler stehen nicht etwa schlechter da als ihre digitalen Konkurrenten, sondern deutlich besser: Für 356,61 Euro kaufen wir Deutschen jeden Monat ein; 262,78 Euro (73,7 Prozent) entfallen dabei auf terrestrische Geschäfte, aber nur 93,83 Euro (26,3 Prozent) auf Bestellungen im Internet.

    Nur jeder vierte Euro im Internet
    Sowohl Frauen und Männer als auch die einzelnen Altersgruppen gleichen sich zwar nicht in der Höhe ihrer Ausgaben. Sie gleichen sich aber darin, dass sie ihr Geld vor allem im klassischen Handel lassen und jeweils nur rund jeden vierten Euro im Internet.

    Wenig überraschend steht Verbrauchern im Alter von 45 bis 54 Jahren (404,33 Euro) und 55 bis 64 Jahren (402,12 Euro) monatlich deutlich mehr Geld für Konsumausgaben zur Verfügung als den 16- bis 24-Jährigen (212,66 Euro), 25- bis 34-Jährigen (328,88 Euro) und Konsumenten im Alter von 65 und mehr Jahren (356,95 Euro). Einzig die 35- bis 44-Jährigen verfügen mit 388,67 Euro über ein ähnlich hohes Budget.

    Je älter Verbraucher sind, desto stärker bevorzugen sie den klassischen Handel: 78,3 Prozent (279,62 Euro) ihres Budgets für Einkäufe von monatlich 356,95 Euro geben die über 65-Jährigen im Laden aus, aber nur 21,7 Prozent (77,33 Euro) online. Am stärksten bevorzugen die ganz jungen Verbraucher den Online-Handel: 31,5 Prozent (67,03 Euro) ihres monatlichen Etats entfallen auf Bestellungen im Internet. Allerdings lassen auch sie mit 145,63 Euro den größten Teil ihres Budgets (68,5 Prozent) im Laden.

    Diffizile Situation für Einzelhändler
    Wie diffizil die Situation für Einzelhändler ist, wird erst deutlich, wenn man sich ansieht, wie stark sich die Konsumausgaben verändert haben. 1000 Verbraucher hat Statista im Auftrag von mydealz in einer repräsentativen Umfrage befragt, ob sie im Vergleich zum Vorjahr für ihre Einkäufe nun weniger, mehr oder genauso viel ausgeben. Insgesamt fielen die Antworten positiv aus: Bei 23,3 Prozent der Verbraucher war es mehr Geld als im Vorjahr und nur bei 12,9 Prozent weniger, während sich die Ausgaben bei sechs von zehn Konsumenten (63,8 Prozent) nicht verändert haben.

    Während Online-Händler von dieser Entwicklung profitieren, stehen klassische Händler auf der Verliererseite. Online geben nun 27,5 Prozent der Verbraucher mehr und nur 15,6 Prozent weniger aus als noch vor einem Jahr. Im stationären Handel steigerten indes „nur“ 14,8 Prozent ihre Ausgaben. Vor allem ältere Verbraucher sind hier etwas zurückhaltender geworden und wenden sich allmählich stärker dem Online-Handel zu.

    Wichtig: Bequemlichkeit, Verfügbarkeit und Auswahl
    Fragt man Verbraucher, wieso sie im Internet bestellen, fallen vor allem drei Worte: Bequemlichkeit, Verfügbarkeit und Auswahl. 73,8 Prozent der Befragten erklärten, für sie sei die Bequemlichkeit das größte Plus beim Online-Shopping. Knapp sieben von zehn Konsumenten (68,3 Prozent) – Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich – finden es vorteilhaft, dass sie keine Ladenöffnungszeiten beachten müssen, und 62,5 Prozent bestellen wegen der – im Vergleich zum klassischen Handel – „größeren Auswahl“ im Internet. Ähnlich viele Verbraucher, nämlich 60,5 Prozent, erklärten, die „besseren Vergleichsmöglichkeiten“ seien für sie ein Vorteil beim Online-Shopping. Und tatsächlich sucht knapp jeder zweite Verbraucher (49,2 Prozent) wenigstens einmal die Woche und 8,6 Prozent sogar jeden Tag im Internet nach Angeboten.

    Besonders jüngere Verbraucher nutzen das Internet dabei für die Suche nach Angeboten. Jeder neunte Verbraucher im Alter von 16 bis 24 Jahren (11,1 Prozent) und sogar jeder siebte 25- bis 34-Jährige (13,9 Prozent) sucht mindestens einmal pro Tag im Internet nach Angeboten. Weniger intensiv tun dies ältere Verbraucher.

    Dass die Service-Offensive mancher Einzelhändler ins Leere laufen könnte, macht ein anderer Teil der Umfrage deutlich. Denn an der fehlenden Beratung beim Online-Shopping störten sich nur 43,8 Prozent der Konsumenten. Sechs von zehn Verbrauchern (61,6 Prozent) erklärten, sie ärgerten sich über (hohe) Versandkosten, und 78,6 Prozent beklagten, sie könnten die Ware vor dem Kauf nicht an- beziehungsweise ausprobieren.

    pnf

    (DTZ 45/19)