Schlagwort: Raucher

  • Gebr. Heinemann Tabakwaren schließt zum Jahresende

    HAMBURG (DTZ/pnf). Das Hamburger Familienunternehmen Gebr. Heinemann KG, mit dem Schwerpunkt Groß- und Einzelhandel im internationalen Reisemarkt, hat beschlossen, sich ausschließlich auf das eigene Kerngeschäft zu konzentrieren. Im Einklang mit dieser Strategie wird das im Inland tätige Tochterunternehmen Gebr. Heinemann Tabakwaren-Import- und Vertriebsgesellschaft zum Jahresende 2011 geschlossen.

    Die Gebr. Heinemann Tabak GmbH ist seit fast 45 Jahren ein verlässlicher Partner des Tabakwarenfachhandels und Vertreter internationaler Marken. Sowohl der Wegfall vieler traditioneller Nischenprodukte als auch die immer stärkere Konzentration auf einige wenige Hersteller im Tabakmarkt haben dazu beigetragen, dass die Tabak GmbH sich als reines Handelshaus nicht zu dem starken Standbein entwickeln konnte, welches ihr ursprünglich zugedacht worden war.

    Claus Heinemann: „Es ist eine Entscheidung, die uns unglaublich schwer gefallen ist und zu der wir uns im wahrsten Sinne des Wortes durchgerungen haben. Der Hauptgrund liegt eindeutig in der Fokussierung auf unser seit 131 Jahren bestehendes Geschäft im Reisemarkt. Neben den bereits genannten Veränderungen im Tabakmarkt spielte bei unserer Entscheidung auch die immer stärker werdende Anti-Raucher-Gesetzgebung eine Rolle, die unsere Aktivitäten mit Tabakspezialitäten im Fachhandel nicht leichter gemacht hat. Es entspricht unserem unternehmerischen Selbstverständnis, für die betroffenen 40 Mitarbeiter gute, faire Lösungen zu finden.“

    (DTZ 14/11)

  • Erstes Zigarrenfestival in Honduras

    HONDURAS (DTZ/jo). Aficionados aus 18 Ländern trafen sich in der vergangenen Woche beim ersten Zigarrenfestival in Honduras. Damit haben die veranstaltenden Vereinigungen der Tabakproduzenten Aprotabacoh und Fide genau das erreicht, was sie wollten: Den weltweiten Fokus der Branche auf ihre Manufakturen und Produkte zu lenken.

    Der Titel „Humo Jaguar“ war eine Hommage an den einstigen Tabak-Padron und Herrscher der Region Copán, die neben Jamastrán und Azacualpa zu den besten Anbaugebieten der Republik gehört.
    Nach Kuba und der Dominikanischen Republik ist Honduras weltweit führend in der Produktion von handgefertigten Zigarren.

    Knapp 80 Millionen Longfiller haben dem Produzenten Rocky Patel zufolge im vergangenen Jahr die Manufakturen des mittelamerikanischen Staates verlassen. Beinahe 100 Prozent davon gingen demnach in den Export, unter anderem nach Deutschland. „Deutsche Raucher sind immer die, die etwas Besonderes suchen und offen sind für Neues“, lobt Aprotabacoh-Präsidentin Maya Selva.

    Von den zwei Millionen Zigarren, die sie mit ihren Marken Flor de Selva, Cumpay und Villa Zamorano produziert, verkauft sie allein 20 Prozent auf dem deutschen Markt. Selvas Importeur Kohlhase & Kopp schickte sogar eine eigene Delegation zum Festival. Zur Begleitung seiner Repräsentanten Peter Dierks und Hans Steinhoff hatte das Rellinger Unternehmen vier Flug- und Festival-Pakete unter seinen Händlern zur Verlosung ausgeschrieben.

    Christoph Hoffarth, Azubi beim Zigarrenhaus Dürninger, Jens Meyer von Pfeifen Huber München und Werner Schmitz von Linzbach Düsseldorf mit seiner Ehefrau Sabine hatten das Glück auf ihrer Seite und flogen neben der DTZ als einzige Deutsche zum Fünf-Tages-Event nach Honduras. Dort ging es vom nordöstlich gelegenen San Pedro Sula in die südliche Hauptstadt Tegucigalpa und quer durch die besten Tabakanbaugebiete des Landes.

    Zusammen mit den anderen 105 Aficionados, Tabakexperten und Journalisten aus aller Welt sah die Kohlhase-Gruppe unter anderem mit Flor de Copán die einst erste Zigarren-Manufaktur des Kontinents und bei Rocky Patel auch eine der modernsten. Wie auch das „Festival del Habano“ in Kuba, das in dieser Woche zu Ende geht, und das „ProCigar Festival“ in der Dominikanischen Republik soll auch das „Humo Jaguar“-Treffen der Zigarrenliebhaber in Honduras zur Tradition werden.

    Allerdings laut Maya Selva nur alle zwei Jahre, schließlich steht für sie und ihre Branchen-Kollegen nicht die Organisation eines Festivals, sondern immer noch die Kreation und Produktion von Zigarren an erster Stelle. Festivalpräsidentin Maya Selva zeigte sich mit Nestor Plasencia sen. (l.), einem der größten Tabakproduzenten von Honduras, und Juan Manuel Bueso, Manager von Flor de Copan, sehr erfreut über die gute Resonanz der Informations-Veranstaltung.

    (DTZ 08/11)

  • ISM 2011: Zuckerreduziert naschen

    KÖLN (DTZ/schu). Exotische Rezepturen wie Schokolade mit einem Aroma von Single Malt-Whisky, prickelnde Bonbons mit Moussiereffekt oder laktosefreie Schokoladen und Butterkekse zeigen, dass die Hersteller mit immer neuen Ideen experimentieren, um vielleicht einen Trend anzustoßen und Verbraucher auf eine neue Fährte zu locken. Genauso wie die Anbieter süßer Kreationen suchen auch Snackanbieter neue Wege.

    Seien es zum Beispiel Gemüseriegel, Bio-Tomatensnacks oder fettreduzierte Knabbereien im „Greek Style“. Dabei machen Hersteller mit entsprechenden Kampagnen, zum Beispiel Katjes Fassin mit neuen prominenten Werbebotschaftern auf Ganzjahresprodukte oder zeitlich begrenzte Sondereditionen aufmerksam, läuten die Grillsaison mit deftigen Gebäckkreationen ein oder stellen sich zur diesjährigen Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland mit ihrer Produktpalette breit auf. Zum Abschluss der 41. Internationalen Süßwarenmesse (ISM) äußerten sich Veranstalter wie Aussteller überaus zufrieden mit dem Messeverlauf.

    [pic|285|l|||Die ISM schloss mit einem Besucherplus ab.|||]

    Vier Tage lang zeigte die internationale Süßwarenwirtschaft in Köln Profil und traf damit den Geschmack der rund 32 300 Besucher (2010: 30 871), die aus fast 150 Ländern nach Köln reisten. „Noch mehr Internationalität, hohe Besucherqualität, direkter Marktzugang: Dies sind die unbestrittenen Stärken der ISM. Der Gesprächsbedarf war in diesem Jahr wegen der angespannten Rohstoffsituation besonders hoch“, erklärte Tobias Bachmüller, Vorsitzender des Arbeitskreises Internationale Süßwarenmesse und geschäftsführender Gesellschafter bei Katjes Fassin. Zahlreiche Produktneuheiten sorgten für Aufmerksamkeit und zeigten, dass das Stimmungsbarometer der Branche durchaus positiv und optimistisch ausschlägt – den steigenden Rohstoffpreisen und Energiekosten zum Trotz.

    Hohe Beteiligung des deutschen Handels
    Der Wichtigkeit des Süßwaren- und Knabberartikelsektors bewusst, unterstrich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle bei seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Süßwarenwirtschaft als Arbeitgeber und Ideentreiber. Die deutsche Süßwarenindustrie ist mit einem Umsatz von 12,3 Mrd. Euro im Jahr 2010 der drittgrößte Zweig der deutschen Ernährungsindustrie und liegt mit einer Exportquote von über 40 Prozent im gesamten Nahrungsmittelsektor weit über dem Durchschnitt.

    Die sehr gute Präsenz des deutschen Handels wurde von deutschen wie von ausländischen ISM-Ausstellern positiv bewertet. Aus allen Handelskanälen und Handelshäusern wurde hochkarätiges Fachpublikum registriert. Begrüßt wurde der Besucherzuspruch auch aus dem Süßwarenfachhandel, der besonders für die kleineren und mittleren Unternehmen eine wichtige Absatzschiene darstellt. Entscheidend war für die Aussteller jedoch vor allem die Qualität der Fachbesucher, die übereinstimmend als ausgezeichnet herausgestellt wurde. „Die Qualität der Besucher ist für die Gespräche ausschlaggebend“, hieß es von Herstellerseite.

    Zuckerware überzogen mit Zartbitterschokolade
    Für wichtige Impulse sorgten neue Erzeugnisse, die von innovativen Schokoladen- und Pralinenkonzepten bis zu leichten Snackvarianten reichten. Stark gefragt waren wie in den Vorjahren zuckerreduziertes Naschwerk und Süßigkeiten mit Zusatznutzen und in neuen Geschmacksrichtungen. Dazu zählten auch die „Bolivianischen Erdnüsse“ von Ültje, die neue kindgerechte Schokoladenlinie „Kidi-Choc“ mit 40 Prozent weniger Zucker in Verbindung mit Märchen- und Geschichtenbüchern, die das Baseler Unternehmen Cacobean präsentierte, oder neuartige Schichtpralinen in nostalgischer Schachtel aus Belgien. Vegetarische Süßigkeiten ohne tierische Gelatine sind ein weiterer Trend: zum Beispiel bietet Katjes Fassin insgesamt sieben Produkte mit dem Siegel „Be veggie“ an.

    Die Katjes-Marke „Ahoi“ zeigte auf der ISM „Brause Shots“ – kleine Kügelchen in mehreren Geschmacksvarianten, die beim Zerbeißen auf der Zunge prickeln. Gleich mehrere Gebäckhersteller, wie Bahlsen und Griesson-de Beukelaer präsentierten als neuen Trend dunkle Kekse mit heller Füllung. Außerdem erlebt das vor allem in Norddeutschland beliebte Lakritz einen neuen Frühling, hier seien stellvertretend Krüger und Mederer („Caramel-Beans“ aus Lakritz und cremigem Karamell) genannt. Mederer bietet außerdem eine Kombination aus Zuckerware und Zartbitterschokolade an: Apfel- und Pfirsichringe mit Schokoladenüberzug, die ab September auf den Markt kommen sollen.

    Neu im Verpackungstrend sind Gebinde, die zwischen große Familienpacks und einen Pausensnack passen. So hat Griesson-de Beukelaer nach einer Kundenumfrage die nun auch optisch überarbeitete Prinzenrolle in neue Einheiten gepackt. Neben der neuen 140 g-Packung, die im Single-Haushalt eine Tatort-Folge lang ausreicht, gibt es außerdem die 253  g-Variante, die im Kino bis zum Filmschluss hält. Das Unternehmen nahm deshalb die mittlere Größe des Doppelkekses mit der Schokoladenschicht aus dem Programm und bietet nur noch die original und die kleine Variante an. In den neuen Verpackungseinheiten stecken die originalen Doppelkekse.

    Aufgrund der Charakteristik der Süßwaren als Impulsartikel sind Sonderplatzierungen und optisch hervorstechende Displays für den Absatz an der Verkaufstheke nach wie vor unverzichtbar. Viele Hersteller legen auf diese Thematik besonderes Augenmerk. Mit Aktions- und Saisonware bedienen Anbieter den Konsumtrend zu Preiseinstiegsmarken. Auf der anderen Seite behaupten sich Artikel in Premiumqualität. Auf großen Zuspruch stieß die neue ISM-Sonderschau „ISM-Chocolate Master“. Die Meister der Schokoladenkunst zeigten in unterhaltsamen Demonstrationen Handwerkskunst und innovatives Schokoladendesign auf höchstem Niveau und vermittelten Fachbesuchern neue Ideen für kreative Schokoladen- und Pralinenprodukte.

    (DTZ 06/11)

  • Habanos weiterhin im Aufwind

    WALDSHUT-TIENGEN (DTZ/pnf). Mit einem Absatzplus von drei Prozent und einer Umsatzsteigerung von 6,8 Prozent gegenüber 2009 zeigte Habanos 2010 in Deutschland einen ungebrochenen Aufwärtstrend. Im Inland legten die Absätze mengenmäßig um 2,2 Prozent und wertmäßig um 7,4 Prozent zu. Gut ist auch die Nachfrage im Duty Free-Kanal. Hier stiegen die Absätze um 4,3 Prozent, der Umsatz um 4,6 Prozent. Wichtigster Absatzkanal für die Habanos im Inland ist und bleibt der Fachhandel.

    Besonders die sieben Geschäfte der La Casas del Habano und die 68 Habanos Specialists legten hier überproportional zu. Wichtige Impulse nicht nur für den Absatz, sondern auch für die Umsatzentwicklung, stellten die Spezialitäten und limitierten Editionen dar. Die regionalen Editionen des Jahres 2010 für Deutschland, „Ramon Allones Belicosos“ und „Por Larrañaga Robusto“, verkauften sich beispielsweise in Rekordzeit, heißt es beim deutschen Habanos-Alleinimporteur 5th Avenue.

    Im Standardsortiment überzeugten vor allem die starken, globalen Habanos-Marken „Cohiba“, „Montecristo“, „Romeo y Julieta“, „Partagás“, „H. Upmann“ und „Hoyo de Monterrey“. Die neu eingeführte „Romeo y Julieta Wide Churchill“ komplettierte die Churchill-Serie und kam bei den Verbrauchern aufgrund ihres Formates und des Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr gut an. Nicht zuletzt durch diese Neueinführung wuchsen die Absätze der Marke „Romeo y Julieta“ im Inland um zehn Prozent. Auch die 2009 eingeführte „Montecristo Open-Linie“ habe die Konsumenten weiterhin überzeugt und stärkte die Marke insgesamt. Die Absätze von Montecristo stiegen im Inland um 8,3 Prozent.

    Absoluter Höhepunkt des Jahres 2010 war die Einführung der Superpremiumlinie „Cohiba Behike“. Trotz der geringen Mengen, setzte die Serie neue Impulse mit einer starken Ausstrahlung auf die Habanos-Spitzenmarke „Cohiba“ insgesamt. Die Absätze der „Cohibas“ legten im Inland um 10,2 Prozent zu. „Cohiba“ zeigte somit das dynamischste Wachstum aller Habanos-Marken. Damit ist die Ausgangslage für das Jahr 2011, trotz des durch zunehmende Rauchverbote schwierigen Umfelds, positiv. Einen besonderen Schwerpunkt werde die Marke „Partagás“ darstellen, in der zwei attraktive Neueinführungen zu erwarten seien.

    (DTZ 06/11)

  • Wirte im bayerischen Verbotsdickicht

    WOLNZACH/MÜNCHEN/AUGSBURG (DTZ/kes). „Wir geben keine Ruhe!“, sagt Heinrich Kohlhuber. Der Vorsitzende des Bundesvereins Gastronomie und Genuss (BVGG) will die Politik an den Tisch holen und das strikte bayerische Rauchverbot erneut diskutieren und im Sinne aller Beteiligten einen Konsens erreichen.

    Gemeinsam mit Paul Mooser von der Interessengemeinschaft „Fairness für Raucher“ und der Wirtin Christine Störcher vom Gasthof Alte Schmiede in Augsburg, organisiert der BVGG eine Demonstration in der Fuggerstadt. Wenn am 7. Februar Wirte und Raucher sich gegen gegen 20 Uhr am Bahnhofsplatz versammeln um gegen das strikte bayerische Rauchverbot in der Innenstadt zu demonstrieren, dann auch, weil sie sich von der Landespolitik bevormundet fühlen.

    Auf der abschließenden Podiumsdiskussion im Brauhaus Riegele erhalten lokale Volksvertreter die Gelegenheit ihre Positionen zu vertreten und mit dem Publikum zu diskutieren – wünschen sich die Veranstalter, allen voran Heinrich Kohlhuber. Unermüdlich kämpft er für eine einvernehmliche Lösung in diesem Konflikt und nennt dabei die geschlossene Gesellschaft als Lösungsansatz. Ein Thema, das er favorisiert, das aber bisher auf wenige Gegenliebe in der Politik stößt. Dass es funktioniert, davon ist Kohlhuber überzeugt.

    „Rauchende Gäste werden jetzt kriminalisiert, durch das Instrument der geschlossenen Gesellschaft werden sie legalisiert“, sagt er. Wichtig sei die Aufklärung. Auf Informationsveranstaltungen, die der BVGG auch mit Vertretern aus der Tabakbranche organisiert, spricht er zu Wirten. „Kein Raucher und auch kein Wirt will, dass wieder in allen Gaststätten ohne Einschränkungen geraucht werden darf“ steht in der Pressemitteilung, die alle Organisatoren unterstützen. Auch Paul Mooser. Der Vertreter der Interessengemeinschaft „Fairness für Raucher“ warnt vor der „generellen Spaltung der Gesellschaft“.

    Raucher würden in die böse Ecke gestellt und mit negativen sozialen Komponenten verknüpft. Gleichzeitig klagen vor allem kleine Gaststätten über ausbleibende Gäste und schwindende Umsätze. Dass es auch die größeren trifft, zeige München: Fast 30 Prozent weniger Umsatz melden Billiard-Spielhallen und Bowling-Bahnen in der bayerischen Landeshauptstadt, weiß Mooser. Auf Alternativen angesprochen, plädiert er für die Innovationsklausel. Sie lasse Filteranlagen in der Gastronomie zu, die eine „nachweislich bessere Luft“ produzierten.

    Darüber hinaus könnte er sich eigene Konzessionen für Raucherlokale vorstellen, was 15 bis 20 Prozent der gesamten Gastronomiebranche betreffen würde. Mitorganisatorin Christine Störcher wünscht sich eine allgemeine Lockerung des Gesetzes. „Der Wirt soll selbst entscheiden können“, sagt die Wirtin des Gasthofs Alte Schmiede. Und wer einen Nebenraum besitzt, sollte in diesem auch Raucher bewirten dürfen, sagt sie.

    (DTZ 05/11)

  • Warum dürfen Kamine rauchen, aber Gäste nicht?

    PASSAU (DTZ/fok). Seit August 2010 gilt in Bayern ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie – Ergebnis eines Volksentscheids, den die ÖDP unter dem Passauer Stadtrat und heutigen Bundesvorsitzenden der Partei, Sebastian Frankenberger, initiiert hatte. Als Begründung für das totale Gastrorauchverbot wurde der Gesundheitsschutz von Gästen und Mitarbeitern, speziell der Passivraucher, ins Feld geführt.

    Doch wie sieht es mit dem Schutz vor Rauch in der Praxis aus? Gerade in der kühleren Jahreszeit kokelt in vielen Restaurants, Gaststätten und Hotel-Lobbies das Kaminfeuer still vor sich hin, oft mit offenen Feuerstellen, und reichert die Luft in den Lokalen mit Benzpyrenen und vielen anderen Rauchinhaltsstoffen an, die auch im Tabakrauch vorkommen und die man dort als Auslöser schwerwiegender Krankheiten identifiziert haben will.

    Wäre es unter diesen Umständen nicht sinnvoll und konsequent, auch den Einsatz von Emissionsquellen gesundheitsschädlichen Rauches, wie der von Kaminöfen und offenen Feuern, in der Gastronomie zu verbieten? Auf eine entsprechende Anfrage teilte der ÖDP-Vorsitzende Sebastian Frankenberger mit: „Der Nichtraucherschutz betrifft nur das Nikotin durch Zigarettenrauch. Andere Verbrennungsprozesse sind sicherlich auch gefährlich, aber gerade beim Umstieg von Öl, Gas sind Holzheizungen sehr zu bevorzugen.“

    Die Antwort macht einmal mehr deutlich, dass es den Initiatoren des Gastrorauchverbots nicht um die Gesundheit der Bürger, sondern um die Ausgrenzung der Raucher geht. Eine Doppelmoral, die auch im „Land der unbegrenzten Raucherhatz“, den USA, nur allzu augenfällig wird: Wer dort genüsslich eine Zigarette rauchend durch die Straßen schlendert, wird alle Nase lang als Gesundheitsgefährder angemacht. Aber dieselben Leute, die sich übers Rauchen empören, sieht man reihenweise am Abend am Grill, wie sie die Fleischstücke mit Kanzerogenen sättigen und diese mit Vergnügen vertilgen.

    (DTZ 03/11)

  • Düstere Aussichten?

    NEW YORK (DTZ/kes). Mit Untergangsstimmung hat die Citigroup Erfahrung: Die viertgrößte US-Bank geriet wie andere US-Kreditinstitute während der Finanzkrise in arge Bedrängnis.

    Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren – was die Banker nicht abhält neue Schauplätze aufzutun. Jüngstes Beispiel ist Pressemeldungen zufolge der Raucher. Nach Schätzungen der Finanzexperten wird es in 50 Jahren keine Raucher in den so genannten entwickelten Staaten geben, was natürlich auch das Ende der internationalen Tabakmärkte bedeuten würde. Zur Erläuterung listet das Unternehmen 18 Nationen exemplarisch auf, unter anderem auch Deutschland.

    Während England bereits im Jahr 2040 das Aus für Raucher einläutet, bietet Deutschland bis 2280 dem Tabakgenuss eine Heimstatt und ist damit eindeutig der Spitzenreiter der Liste, vor Frankreich (2118) oder Griechenland (2231), heißt es. Die Daten wurden Medieninformationen zufolge aus internen Recherchen und externen Quellen, wie der OECD, zusammengestellt.

  • Einzelhandelsverband erwartet 2011 Umsatzplus

    DORTMUND (DTZ/vi). Der Einzelhandel rechnet angesichts anhaltender Kauflaune auch im neuen Jahr mit Umsatzzuwächsen. „Positive Verbraucherstimmung und günstige Rahmenbedingungen sind eine solide Grundlage für 2011“, zeigt sich der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, zuversichtlich. Es sei mit einer Eins vor dem Komma zu rechnen.

    Für 2010 könnten die rund 400.000 Unternehmen der Branche ein Umsatzplus von mindestens 1,5 Prozent erreichen. Konkrete Zahlen würden frühestens Mitte Januar bekannt gegeben. Wermutstropfen in 2011 könnten die höheren Aufwendungen für Gesundheit und Sozialversicherung sein. Auch steigende Energiekosten würden sich negativ auf die Kauflaune auswirken. 2009 verzeichnete der Einzelhandel ein Umsatzminus von zwei Prozent.

    (DTZ 1/11)

  • Polizei steckt Raucher in Psychatrie

    NEW YORK (DTZ/red). Der Raucher Mark Moody wurde von zwei Polizisten in seiner New Yorker Wohnung im ersten Stock überwältigt, weil sie Selbstmordabsichten bei dem 40-jährigen Anwalt vermuteten. Jetzt verklagt er die Polizei auf 400 000 Euro Schadenersatz.

    Tatsächlich wollte er Medienberichten zufolge wie üblich seine Zigarette bequem auf der Fensterbank sitzend rauchen. Die Ordnungshüter drangen in das Apartment ein, packten ihn und wiesen ihn in ein Krankenhaus ein. Dort erkannte der Psychiater schnell den Aberwitz der Situation und ließ ihn gehen.

    (DTZ 51/10)

  • US-Forscher setzten auf E-Zigarette

    BOSTON (DTZ/red). US-Wissenschaftler haben sich gegen ein Verbot der elektronischen Zigarette ausgesprochen. Sie sei die gesündere Alternative zur herkömmlichen Zigarette, berichtet die „Welt online“.

    Der Nikotindampf enthalte weniger Schadstoffe als Tabakqualm, heißt es. Ein Verbot der sogenannten E-Zigarette würde im Gegenteil den Raucheranteil der gängigen Tabakwaren erhöhen.

    (DTZ 51/10)