Schlagwort: Corona

  • Keine Leistungsminderung

    DÜSSELDORF // „Falls eine Betriebsschließungsversicherung vorliegt, ist keine Gewährung von Kurzarbeitergeld möglich.“ So hieß es für einige Unternehmen in den Bescheiden der Agentur für Arbeit. Andere erfuhren, dass die Leistungen der Versicherer mit den staatlichen Leistungen verrechnet würden. Das sorgte für Unklarheiten, Ärger und Verzweiflung unter den Betroffenen. Nun heißt es anders.

    Betriebsschließung
    Die Bundesagentur für Arbeit hat am 28. April eine Weisung an die Dienststellen der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben, in der es heißt: „Zahlungen, die – gegebenenfalls auch anteilig – von den Versicherern aufgrund einer wegen der Corona-Pandemie angeordneten vorübergehenden Betriebsschließung erbracht werden, wirken sich nicht leistungsmindernd auf das Kurzarbeitergeld aus. Dabei ist es unerheblich, ob der Versicherer einen Rechtsanspruch auf die Leistung (den Versicherungsfall) anerkannt hat oder nicht.“

    Diese Regelung gelte zunächst bis zum 31. Dezember dieses Jahres und soll zeitnah berücksichtigt und veröffentlicht werden.

    Versicherungsleistung
    Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Arne Podewils sagte dazu: „Die Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit schafft die erhoffte Klarheit zugunsten der Versicherungsnehmer von Betriebsschließungsversicherungen (BSV). Die Anrechnung der Versicherungsleistung auf das Kurzarbeitergeld (KUG) schwebte als Drohung wie ein Damoklesschwert über ihnen. Manch Betroffener sah daraufhin zunächst von einer weiteren Verfolgung des Versicherungsanspruches aus der BSV ab. Hierfür besteht nun kein Grund mehr."

    Empfehlung
    Podewils empfiehlt allen Betroffenen, ihre Ansprüche gegen die Betriebsschließungsversicherung mit aller Konsequenz durchzusetzen. „Da sich die Bedingungen der Versicherungen erheblich unterscheiden, muss der Einzelfall betrachtet werden. Fest steht nunmehr jedoch, dass die Versicherungsleistung nicht auf das Kurzarbeitergeld oder eine sonstige staatliche Hilfe angerechnet wird – gleichgültig ob vollständig oder nur anteilig nach dem sogenannten ‚Bayerischen Kompromiss‘. Dies gilt übrigens auch für den Fall, dass die Versicherung das Kurzarbeitergeld auf die Versicherungsleistung anrechnen will. Auch dies ist nicht zulässig, da sich für eine derartige Anrechnung keine Grundlage in den Versicherungsbedingungen findet. Dasselbe gilt nach meiner Rechtsauffassung auch für die staatliche Soforthilfe", erklärt er.

    red

  • Mehr Medienkonsum

    KÖLN // Endlich wieder Freunde und Familie treffen, Ausgehen, Shoppen und Reisen sowie aufgeschobene Käufe nachholen, das nehmen sich die Deutschen vor, wenn die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden. Diese Erkenntnisse und weitere detaillierte Einblicke bietet die Studie der Ad Alliance „Die Zukunft nach Corona“.

    Einfluss der Pandemie
    Untersucht wurde dabei der Einfluss der Pandemie auf das aktuelle und zukünftige Konsumverhalten. Die Studie beantwortet Fragen, was von der "neuen Normalität" nach Corona bleibt und wie die Menschen in die Zukunft blicken: Demnach werden die Werte Lebensfreude, Genuss und Spaß eine stärkere Rolle spielen als bisher. Das zeigt sich beispielsweise an den positiven Einschätzungen zum baldmöglichen Nachholen von Produktkäufen und Reisen.


    Hohes Informationsinteresse

    Aber auch ernste Themen werden nicht in den Hintergrund gedrängt – das Informationsinteresse bleibt hoch. Die Mehrheit schätzt es sehr, wenn Marken soziales Engagement (62 Prozent), Haltung (56 Prozent) und Verantwortung für die Gesellschaft zeigen (54%). Kauf- und Reiselaune sind bei vielen Befragten vorhanden, die Reise-Sicherheit spielt bei der Wahl des Reiseziels eine ebenso wichtige Rolle, wie die finanzielle Sicherheit bei der bedachten und gut überlegten Neuanschaffung von Produkten in einer Zeit nach Corona.

    Neue Studie
    „Unsere neue Studie gibt Unternehmen wichtige Einblicke in die zukünftigen Bedürfnisse der Menschen nach der Corona-Krise. Bereits jetzt können Marken wichtige Stellschrauben und Weichen für veränderte Anforderungen an die Kommunikation während und nach der Pandemie stellen. Über viele Bereiche zeigt sich die Tendenz, Genuss und Lebensfreude mit den Aspekten Verantwortung und Sicherheit zu vereinbaren. Das betrifft die persönlichen Lebensaspekte ebenso wie beispielsweise das schnellstmögliche Nachholen von Reisen und Produktkäufen“, sagt Karin Immenroth, von RTL Deutschland.

    Mediennutzung
    Der verstärkte Medienkonsum wird zu großen Teilen auch nach Corona beibehalten werden, insbesondere bei Büchern (86 Prozent) und Zeitschriften (85 Prozent) und beim klassischen TV (67 Prozent). Auch Streaming Angebote werden häufiger genutzt. Von den 21 Prozent, die ein neues Abo abgeschlossen haben, geben 85 Prozent an, dieses auch in der Zeit danach zu behalten. Es deutet sich ein Level-Effekt für alle Medien an. Stärker genutzte Medien der letzten Wochen werden nicht auf das Ausgangsniveau zurückfallen.

    Werte
    Die Mehrheit aller Befragten schätzt es sehr, wenn Marken soziales Engagement, Haltung und Verantwortung für die Gesellschaft zeigen. Drei Viertel freuen sich auf die Treffen mit Freunden und Familie. Shoppen gehört ebenfalls mit 46 Prozent zu den Top-Nennungen. Gesundheit und ein sicherer Arbeitsplatz werden neben sozialen Werten, Familie, Freunden und Partnerschaft in der Welt nach Corona wichtiger. Eine Mehrheit von 61 Prozent nimmt sich vor, Dinge mehr zu schätzen und bewusster zu genießen. 40 Prozent geben aber auch an, dass sich ihr Alltag nicht nachhaltig ändern wird.

    Reisen
    Reisepläne werden geschmiedet. Als Reiseziele werden vor allem Ziele in Deutschland und Europa gewählt. Fernreisen, Ski-Urlaube und Kreuzfahrten stehen weniger im Trend. Als das nützlichste und sicherste Transportmittel sehen die Menschen mit Abstand das eigene Auto an. Mehr als die Hälfte aller Befragten hat eine Reise gebucht oder geplant, die auf Grund der Corona-Krise abgesagt werden musste. Während jeder Dritte die Reisekosten vollständig erstattet bekommen hat, hat fast jeder Sechste eine Gutschrift oder einen Gutschein erhalten. Eine überwältigende Mehrheit (66%) möchte die Reise baldmöglich nachholen. 80 Prozent planen, ihre Reise ohne große Änderungen nachzuholen.

    Konsum
    Jeder Dritte hat in den letzten Wochen auf Grund der Corona-Krise eine eigentlich geplante größere Anschaffung nicht getätigt, wobei die Käufe mehrheitlich aufgeschoben und nicht verworfen wurden. Diese sollen in fast allen Bereichen so bald wie möglich nachgeholt werden. Mobiltelefone, Möbel, PKW, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik stehen auf der Liste nachzuholender Einkäufe ganz oben. Vor allem fehlende Planungssicherheiten und finanzielle Unsicherheit sind Beweggründe, Käufe aufzuschieben oder ganz zu verwerfen. Beim Blick auf das Einkaufsverhalten ist mehr als die Hälfte der Befragten bereit, für gute Produkte auch mehr Geld auszugeben. Die Frische der Lebensmittel ist das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Einkaufsortes. Auffallend bei der Wahl eines Lebensmittelgeschäftes, Bau- oder Drogeriemarktes ist, dass besonders die Freundlichkeit und Kompetenz (Baumarkt) der Mitarbeiter wichtiger wird.

    Die komplette Studie gibt es zum Download [link|https://www.ad-alliance.de/gemeinsamgegencorona/]hier[/link].

    Für die online-repräsentative Studie wurden in der Zeit vom 24. bis 27. April 977 Teilnehmer im Alter von 18 bis 59 Jahren über das „I love MyMedia“- und „Love2Say“-Panel nach Corona befragt. Dabei wurde das aktuelle und zukünftige Konsumverhalten der Deutschen in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt.

    pi

  • Villiger gibt „grünes Licht“ für den Außendienst

    WALDSHUT-TIENGEN // Nach über sechs Wochen „Stillstand“ freut sich die Villiger Söhne GmbH, wieder die ersten Schritte Richtung „Daily-Business“ zu machen. Dabei hatte es für die Mitarbeiter im Außendienst nie einen wirklichen Stillstand gegeben. „Denn alle haben telefonischen Kontakt zu ihren Kunden gehalten und diese enorme Herausforderung und Belastung mit Bravour gemeistert“, heißt es beim Familienunternehmen Villiger.

    Besuche bei Kunden waren während des Lockdowns nicht erlaubt beziehungsweise nicht gewünscht oder konnten erst gar nicht gemacht werden, da viele Fachhändler aufgrund der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie nicht öffnen durften.

    Besuche ab dem 11. Mai
    Nun aber werden die Mitarbeiter der Villiger Söhne GmbH wieder vor Ort sein: Ab 11. Mai nehmen sie ihre Besuche bei ihren Kunden wieder auf.

    Natürlich werden hierbei die nötigen Schutzmaßnahmen eingehalten werden: „Unsere Mitarbeiter werden mit Schutzmasken und Desinfektionsmitteln ausgerüstet und selbstverständlich die Abstandsregeln beachten. Kunden und Mitarbeiter dürfen jederzeit eingreifen und den Besuch verkürzen oder abbrechen und Termine verschieben, sollte ein Sicherheitsrisiko bemerkt werden“, betont man bei Villiger.

    pnf

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    herzlich willkommen in Woche 6 – oder 7? 8? – der Corona-Beschränkungen. Haben auch Sie den Überblick ein bisschen verloren? Wenigstens sehen wir jetzt erste Veränderungen.

    Oder wir sehen sie nicht. Und deshalb schreibe ich heute über ein Thema, das etwas heikel ist und mich doch sehr beschäftigt.

    Krisenmanagement
    Gestern meldeten einige wenige Medien, dass ein Mitarbeiter des Krisenmanagements aus dem Innenministerium einen Brandbrief verschickt hat. Darin meldet der Mann schwere Zweifel an der Sinnhaftigkeit der aktuellen Maßnahmen an.

    80-seitige Papier
    Dieses 80-seitige Papier wurde weitergegeben und – bislang nur in Auszügen – von der Seite „Tichys Einblicke“ veröffentlicht. Nun gestehe ich, dass ich so meine Probleme mit der politischen Ausrichtung dieses Mediums habe. Und ich verweise darauf, dass Tichy bislang die einzige Quelle ist. Allerdings ist der frühere Chefredakteur (Impulse, Wirtschaftswoche) zwar rechtskonservativ, aber auch kein Spinner.

    Nachrichten aus dem BMI
    Auf dieser Seite jedenfalls sind erste Auszüge des Schreibens sowie eine weitere Rundmail aus dem BMI an dessen Empfänger zu finden, mit der das Ministerium indirekt die Analyse als echt bestätigt. Übrigens: Zumindest bisher berichten nur wenige Medien darüber, Tendenz: „delikate Petitesse“.

    Für mich klingt es eher so, als habe da jemand aus Verzweiflung und echter Überzeugung gehandelt. Der Mann, der offenbar nicht allein an dem Papier gearbeitet hat und inzwischen suspendiert wurde, hat demzufolge versucht, bei seinen Vorgesetzten und dem Minister Gehör zu finden. Als das nicht fruchtete, schickte er nach eigener Aussage das Dokument an den Krisenstab sowie an die entsprechenden Fachabteilungen auf Bundes- und Landesebene.

    Kernaussage des Papiers
    Die Kernaussage des Papiers: „Die beobachtbaren Wirkungen und Auswirkungen von COVID-19 lassen keine ausreichende Evidenz dafür erkennen, dass es sich – bezogen auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft – um mehr als um einen Fehlalarm handelt.“ Außerdem heißt es, dieses Analyseergebnis sei von KM 4 (Abteilung des Krisenmanagements) auf wissenschaftliche Plausibilität überprüft worden und widerspreche im Wesentlichen nicht den vom RKI vorgelegten Daten und Risiken.

    Defizite im Krisenmanagement
    Der Referent spricht nicht davon, dass die Politik die Menschen in Deutschland vorsätzlich hinters Licht geführt habe, aber es gebe Defizite und Fehlleistungen im Krisenmanagement. Folge: „Der Staat hat sich in der Coronakrise als einer der größten Fakenews-Produzenten erwiesen.“

    Was ist dran? Das ist derzeit schwer einzuschätzen. Naturgemäß hat die Regierung kein Interesse daran, dass das Schreiben öffentlich wird – sei es, weil es inhaltlich tatsächlich Fakten verfälscht, seines, weil sie die Konsequenzen fürchten muss.

    Kommen Sie gut in diese Woche!

    Beste Grüße,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Philip Morris unterstützt Kulturschaffende

    GRÄFELFING // In Krisenzeiten kommt der Kultur- und Kunstförderung eine besondere Rolle und zusätzliche gesellschaftliche Verantwortung zu. Der von Philip Morris im Jahr 2016 initiierte Förderpreis The Power of the Arts unterstützt deshalb in diesem Jahr zehn Projekte, die sich mittels Kunst, Musik, Theater, Tanz und angewandter Künste für kulturelle Verständigung einsetzen.

    Unterstützung in Zeiten der Krise
    Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen sind viele kulturelle Organisationen sowie Kunst- und Kulturschaffende akut in ihrer Existenz gefährdet. Besonders kleinere, unbekanntere, aber deshalb nicht weniger engagierte und bedeutungsvolle Projekte trifft die Krise sehr hart.

    Aktuelle Herausforderungen
    Deshalb passt The Power of the Arts sein Konzept an die aktuellen Herausforderungen an, ohne sich dabei inhaltlich grundlegend zu verändern. Die Förderung mit insgesamt 200.000 Euro wird auf zehn, statt bislang vier Projekte verteilt, um noch mehr Kunst- und Kulturschaffenden bei ihrer wichtigen Arbeit zu helfen. Gleichzeitig können Bewerbungen auch für bereits in der Entstehung befindliche Projekte eingereicht werden, nicht nur für zukünftige Projekte.

    Eine besondere Rolle
    „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, Kulturförderung mit dem sozialen Anliegen der Integration und Inklusion zu verbinden. Im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Brüche durch die Corona-Pandemie gilt mehr denn je: Kunst kann Menschen zusammenbringen, und findet eine gemeinsame Sprache. Deshalb spielt für uns The Power of the Arts dieses Jahr neben unserem verstärkten zivilgesellschaftlichen Engagement eine ganz besondere Rolle“, sagt Elfriede Buben, Leiterin Corporate Social Responsibility bei Philip Morris Deutschland.

    Interessierte können sich ab dem 15. Mai bewerben, und sich bereits anmelden. Weitere Informationen finden Sie unter [link|https://www.thepowerofthearts.de/]www.thepowerofthearts.de[/link].

    pi

  • Starkes Minus bei Valora

    MUTTENZ // Obwohl die Valora-Gruppe im Rahmen der Grundversorgung rund 80 Prozent seiner Verkaufsstellen in der Corona-Krise offenhalten und diese bis auf die Niederlande und teilweise Österreich in all seinen Märkten weiter betreiben konnte, hat sich die Entwicklung in den letzten Wochen stark auf die Umsätze niedergeschlagen. Diese haben sich auf tiefem Niveau stabilisiert.

    Das Retail-Netzwerk verbuchte in den relevanten Märkten auf gleicher Fläche für den Monat April einen Umsatzverlust von zirka 20 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat; im Food-Service-Netzwerk betrug der Rückgang rund 70 Prozent. Im B2B-Geschäft lag der Umsatz 60 Prozent unter Vorjahr.

    Kostensparmaßnahmen
    Für verlässliche Prognosen zur weiteren Umsatz- und Ertragsentwicklung ist es derzeit noch zu früh. Valora rechnet aber trotz Kostensparmaßnahmen sowohl für das erste Halbjahr wie auch für das gesamte Jahr 2020 mit einem deutlich negativen Effekt auf den EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) und den Reingewinn.

    pnf

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    jetzt also kommen sie, die großen Lockerungen. Die einen sehen sie als Wiedererringen der ureigenen Recht und Möglichkeiten, die anderen rechnen damit, dass jetzt die Büchse der Corona-Pandora geöffnet wird. „Zweite Welle“ hat für mich schon jetzt das Potenzial, zum Unwort des Jahres gewählt zu werden.

    Geschäftsöffnungen
    Was mich überrascht hat: Dass die Bundeskanzlerin – bis auf die Zahl von 50 Neuinfektionen, bei denen die neuen, alten Freiheiten wieder schlagartig gestoppt werden – die Macht der Macht über Geschäftsöffnungen, Social Approaching und Co. so deutlich an die Länder abgegeben hat. Das wirkt tatsächlich etwas amtsmüde. Und wann haben wir zum letzten Mal etwas Nennenswertes von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gehört?!

    Neue Erkenntnisse
    Behörden in Europa gehen übrigens mittlerweile davon aus, dass das Virus sich unter anderem in Frankreich und in Italien bereits deutlich früher ausgebreitet. Galt bisher Ende Dezember als Ausgangspunkt von Covid-19, so sind sich Wissenschaftler mittlerweile einig, dass sich das neue Corona-Virus spätestens seit Oktober rasant um den Erdball verbreitet hat – ach nein, in der mittlerweile üblichen Kriegsrhetorik sollte ich wohl besser schreiben: gewütet hat. Jedenfalls ist diese Erkenntnis vor allem dann interessant, wenn wir uns vorstellen, dass das Virus seinen Zug durch die Menschheit womöglich bereits drei Monate früher begonnen hat. Es würde eine neue Bewertung erfordern.

    Corona-Steuerhilfe-Gesetz
    Als gestern das neue Corona-Steuerhilfe-Gesetz auf den Weg gebracht wurde, haben sich die meisten Beobachter auf den für die Gastronomie gesenkten Mehrwertsteuersatz gestürzt. Ebenfalls breit in ihren Auswirkungen ist allerdings folgende Regel: „Entsprechend der sozialversicherungsrechtlichen Behandlung werden Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld und zum Saison-Kurzarbeitergeld bis 80 Prozent des Unterschiedsbetrages zwischen dem Soll-Entgelt und dem Ist-Entgelt nach § 106 des Dritten Buches Sozialgesetzbuches steuerfrei gestellt.“ Das würde in den Taschen vieler Betroffener zumindest etwas mehr Geld bedeuten.

    Ich wünsche Ihnen einen guten und erfolgreichen Tag.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Fracht-Risiken wegen Krise

    MAINZ // Der Transport von Frachtgütern wird von Regierungen auf der ganzen Welt trotz der aktuellen Sperrmaßnahmen als essenziell angesehen. „Viele Unternehmen mussten jedoch aufgrund des Coronavirus ihren Betrieb einstellen und können deshalb aktuell keine Fracht abfertigen“, warnt Volker Dierks, der bei der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) in Zentral- und Osteuropa für die Schiffs- und Transportversicherung zuständig ist.

    Globale Lieferketten
    „Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die globalen Lieferketten in noch nie dagewesener Weise. Risiken für die Fracht bei der Lagerung und beim Transport haben erheblich zugenommen – insbesondere für hochwertige und temperaturempfindliche Güter“, erklärt Dierks. „Verschlossene und nicht besetzte Einrichtungen bedeuten nicht nur ein erhöhtes Diebstahl- und Brandrisiko für die Ladung, die Fracht könnte auch durch längere Lagerzeiten Schaden nehmen.

    Geschlossene Grenzen
    Transportunterbrechungen aufgrund geschlossener Grenzen, verspäteter Zollabfertigung oder einfach aufgrund von Personalmangel können zu langen Verzögerungen der Lieferzeiten führen. „Unternehmen benötigen deshalb aktuell eine solide Planung ihrer Frachttransporte, um sicherzustellen, dass sie wegen der weltweit zu beobachtenden Stillstände über geeignete Notfallpläne verfügen“, sagt Björn von Diepenbrock, Risiko-Berater der AGCS.

    In einer Veröffentlichung „Coronavirus: Loss Prevention Measures For Cargo Storage And Transportation“ (Maßnahmen zur Schadenverhütung bei der Lagerung und beim Transport von Gütern) geben AGCS-Experten einige Tipps. Weitere Informationen finden Interessierte unter [link|http://www.agcs.allianz.com]www.agcs.allianz.com[/link].

    red

  • Premiumzigarren sind von Jahr zu Jahr mehr gefragt

    WEIMAR // „In den zurückliegenden Jahren ist der Zigarren-Umsatz in meinem Geschäft kontinuierlich gestiegen“, berichtet der Weimarer Fachhändler Jens Borski. 2019 verzeichnete der Inhaber des Fachgeschäfts Best Cigars ein Plus von zirka 20 Prozent. „Dabei hilft uns natürlich der wachsende Strom von Touristen in Weimar. Wegen des Bauhaus-Jubiläums im vergangenen Jahr stiegen die Gästezahlen nochmals deutlich an. Und das wirkte sich auch bei meinen Umsätzen positiv aus“, erklärt Borski.

    Kubanische Produkte
    Am meisten gefragt sind bei ihm kubanische Produkte. Platz 2 bei den Herkunftsländern teilen sich die Dominikanische Republik und Nicaragua, das als Zigarrenland stark an Bedeutung gewonnen hat.

    Die Umsatzentwicklung bei Havannas bezeichnet Borski als besonders gut. „Und das, obwohl einige hochpreisige Produkte, zum Beispiel Partagás Lusitanias, nicht verfügbar waren“, so der Weimarer Fachhändler. Er vermutet, dass sein Habanos-Umsatz bei einer besseren Lieferfähigkeit noch höher ausgefallen wäre.

    Neben den Havannas, die 2019 querbeet über alle Preislagen hinweg gut bis sehr gut verkauft wurden, registrierte Borski eine starke Nachfrage nach Produkten der Marken „Davidoff“, „Griffin´s“ und „Fuente“.

    Corona-Epidemie
    Obwohl das Zigarrengeschäft für gewöhnlich im Januar und Februar eher flau ist, hat es sich 2020 bei ihm recht gut angelassen. Doch dann kam die Corona-Epidemie. „Ab Anfang März war das Geschäft wie abgeschnitten. Noch bevor von der Politik die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen wurden, kamen die Touristen nicht mehr“, sagt Borski, dessen Fachgeschäft mit Zigarren und Spirituosen zwar geöffnet, jedoch wie viele andere kaum Kundenfrequenz hatte.

    März und April
    „März und April waren auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Katastrophe, aber ich konnte wenigstens noch ein bisschen Umsatz machen. In diesen Zeiten freut man sich ja über jeden Euro, den man einnimmt. Deshalb will ich mich nicht zu sehr beschweren, zumal andere mehrere Wochen überhaupt keinen Umsatz und nur Kosten hatten, weil sie ihre Läden nicht öffnen durften“, so Borski.


    Kundenfrequenz

    Nachdem auch die Tabakläden in Thüringen nun wieder öffnen dürfen, hofft er, dass sich die Kundenfrequenz wieder erhöht. „Zu halbwegs normalen Verhältnissen, sprich ausreichender Frequenz, werden wir wohl erst dann zurückkehren, wenn die Touristen wieder nach Weimar kommen und alle, inklusive Gastronomie und Hotellerie, aufmachen dürfen. Vollends Normalität herrscht wahrscheinlich erst dann, wenn Medikamente zur erfolgreichen Bekämpfung von Covid-19 gefunden werden“, glaubt der Ladeninhaber.

    Corona-Format
    Übrigens: Das traditionsreiche Corona-Format ist bei Best Cigars derzeit trotz seiner Namensgleichheit mit dem grassierenden Virus nicht weniger gefragt als vorher – aber auch nicht mehr. Jens Borski schätzt den Anteil der Corona-Raucher seiner Kundschaft auf etwa ein Viertel. „Früher, also vor einigen Jahren, waren es gefühlt 70 Prozent“, meint er. Doch längst wurde die Corona von den Formaten Robusto und Shortrobusto überholt, die heute mindestens 50 Prozent an seinem Zigarrenumsatz halten.

    da

  • Gutscheine für den Konsum

    BERLIN // Nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier dürfte der private Konsum 2020 um 7,4 Prozent zurückgehen. Angesichts der auf einem historischen Tiefststand verharrenden Konsumstimmung und um die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln, schlägt der Handelsverband Deutschland (HDE) Corona-Schecks in Höhe von 500 Euro für jeden Einwohner vor.

    Corona-Schecks
    Starten sollte die Ausgabe der Corona-Schecks, sobald die Infektionsrisiken durch das Virus beherrschbar geworden sind und sich weite Bereiche der Wirtschaft auf die Rückkehr zur Normalität vorbereiten. Davon sollten alle Bürger gleichermaßen profitieren.

    Auch Politiker der Grünen fordern Unterstützung für den Einzelhandel und die Gastronomie. Sie plädieren für „Kauf-vor-Ort-Gutscheine“ in Höhe von 250 Euro für jeden Bürger. Die Gutscheine könnten im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie eingelöst werden.

    pi