Schlagwort: Zigaretten

  • Streit um Dampfen

    ESSEN / BERLIN // Der E-Zigarettenhersteller Niko Liquids hat Importeure und Händler der chinesischen Wegwerf-E-Zigarette der Marke „Elfbar“ abgemahnt. Kommen die Unternehmen der Aufforderung, die Disposables aus den Regalen zu nehmen, nicht nach, wollen die Essener einstweilige Verfügungen beantragen.

    Bei bundesweiten Testkäufen hat Niko Liquids nach eigenen Angaben Wegwerf-E-Zigaretten der Marke Elfbar erworben und unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: „Mit praktisch allen Elfbar-Produkten verstoßen Händler und Importeure gegen geltendes EU-Recht. Kunden werden zumindest fahrlässig getäuscht und die Kindersicherheit gänzlich missachtet“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.


    Gesetzlich zulässige Füllmenge

    Die gesetzlich zulässige Füllmenge eines Disposables liege in der EU bei maximal zwei Millilitern. Tatsächlich, so Niko Liquids, habe die Laboruntersuchung bis zu 4,6 Milliliter Liquid in den Einweggeräten von Elfbar gemessen.

    Die „Täuschung von Kunden“ setze sich auf einem anderen Sektor fort: Das Labor von Niko Liquids habe Produkte von Elfbar analysiert, die mit 20 Milligramm Nikotin pro Milliliter (mg / ml) auf der Verkaufsverpackung gekennzeichnet und beworben würden. Tatsächlich seien die enthaltenen Mengen deutlich geringer. Gemessen wurden Nikotinkonzentrationen von 17,7 mg / ml. Das entspreche einer Mindermenge von rund zwölf Prozent. „Nikotin ist der teuerste Bestandteil eines Liquids. Hier zu sparen, erhöht den Profit der Hersteller. Tun sie das unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, handelt es sich um gewerbsmäßigen Betrug“, so Niko Liquids.

    Übliche Sicherheitsstandards
    Zudem seien die testweise erworbenen Artikel nicht kindersicher. Es genüge ein einfacher Zug am Mundstück, um nikotinhaltigen Dampf entstehen zu lassen. Niko Liquids: „Das Weglassen des üblichen Sicherheitsstandards ist grob fahrlässig.“

    Weiter seien die Einweg-E-Zigaretten von Elfbar dadurch aufgefallen, dass die nach der CLP-Verordnung (CLP: Classification, Labelling and Pack‧aging, zu Deutsch: Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung) vorgeschriebenen Warnhinweise nicht oder nicht ausreichend vorhanden waren. Auch hier finden dieEssener deutliche Worte: „Der Verkauf unzureichend oder fehlerhaft gekennzeichneter Disposables verstößt klar gegen geltendes Recht.“

    DTZ befragte dazu Vertreter der beiden großen E-Zigarettenverbände. Oliver Pohland, Geschäftsführer beim Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH), erklärte, als Branchenverband wolle der VdeH vor dem Hintergrund möglicherweise entstehender Unsicherheiten darauf hinweisen, dass es sich um eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen Wettbewerbern handele. Pohland weiter: „Die Behauptungen, die von der Niko Liquids GmbH veröffentlicht wurden, sind weder bewiesen noch von einem Gericht bestätigt worden. Auch ist nicht auszuschließen, dass die Behauptungen aufgrund hohen wirtschaftlichen Konkurrenzdrucks wissentlich falsch aufgestellt wurden.“

    Finale gerichtliche Entscheidung
    Die finale gerichtliche Entscheidung in der Sache werde sich erfahrungsgemäß über einen längeren Zeitraum hinziehen; weitere Spekulationen seien daher nicht angebracht. Ein akutes Verkaufsverbot sei in diesem Zusammenhang nicht zu erwarten.

    Für das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) äußerte sich dessen Vorsitzender Dustin Dahlmann zu den Vorgängen: „Die Firma Niko Liquids hat Importeure von Einweg-E-Zigaretten der Marke Elfbar abgemahnt und eine Pressemitteilung mit diversen Behauptungen verbreitet, die ein angebliches Verkaufsverbot der Elfbar und anderer Einweg-E-Zigaretten begründen sollen.“ Da es durch die Vorgehensweise von Niko Liquids zu Verunsicherungen im Handel gekommen sei, nimmt das BfTG wie folgt Stellung: „Die Behauptungen, die von der Niko Liquids GmbH veröffentlicht wurden, sind weder belegt, bewiesen, noch von einem Gericht bestätigt worden. Die Behauptungen sind möglicherweise sogar wissentlich falsch dargestellt worden, um Mitbewerber zu diffamieren.“

    Thema Kindersicherheit
    Zum Thema Kindersicherheit führte Dahlmann aus, E-Zigaretten müssten wie auch Nachfüllbehälter kindersicher sein. Erforderlich seien sichere Verschlüsse und Öffnungsmechanismen, damit Kinder die enthaltene nikotinhaltige Flüssigkeit nicht verschlucken könnten. Einweg-E-Zigaretten seien für den einmaligen Gebrauch konzipiert und hätten keine Öffnung zum Nachfüllen von Liquid. Das BfTG stufe Einweg-E-Zigaretten deshalb als kindersicher ein. Grundsätzlich gelte aber natürlich, dass E-Zigaretten nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelangen dürften. Es sei die Pflicht jedes volljährigen E-Zigaretten-Nutzers, darauf zu achten.

    Mit Blick auf die beanstandeten Nikotinangaben sagt Dahlmann: „Die Pressemitteilung von Niko Liquids gibt keine Auskunft darüber, welches Messverfahren angewendet wurde. Uns ist kein Testverfahren bekannt, das ohne Toleranzwerte den Nikotingehalt exakt bestimmen kann. Außerdem gibt es, wie in anderen Branchen, etwa in der Lebensmittelindustrie oder sogar in der Arzneimittelindustrie, Toleranzwerte. Die von Niko Liquids erhobenen und abgemahnten Werte befinden sich innerhalb der Toleranz.“

    Süße Aromen
    Bezüglich der CLP-Kennzeichnung heißt es, das Liquid der nikotinhaltigen Elfbar sei in die Gefahrenklasse GHS06 eingestuft. Dementsprechend müsse das Gerät mit dem GHS06- Symbol (Totenkopf) gekennzeichnet werden. Eine falsche oder unzureichende Kennzeichnung der von Niko Liquids abgemahnten Produkte liege nicht vor.

    Abschließend ging Dahlmann darauf ein, dass Niko Liquids in ihrer Pressemitteilung betont habe, dass mit süßen Aromen angereicherte Liquids besonders attraktiv auf junge Menschen wirkten. E-Zigaretten seien für Raucher konzipiert, die sich den Tabakkonsum abgewöhnen wollten. Auf keinen Fall gehörten E-Zigaretten in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Es sei gesetzlich klar geregelt, dass sie nicht an Minderjährige abgegeben werden dürften.

    Dahlmann schießt zurück: „Aufgefallen ist, dass die Firma Niko Liquids in ihrer Pressemitteilung süße Aromen kritisiert, zugleich aber Liquids mit süßen Aromen herstellt und vertreibt, zum Beispiel TortenTraum, Karamell oder Schokolade. Des Weiteren bemängelt Niko Liquids die Zugautomatik der abgemahnten Produkte, vertreibt aber selbst Geräte mit Zugautomatik wie Vaporesso Nexus Aio oder Smok Mico.“

    Laut Dahlmann hätten die Abmahnungen und vor allem die Pressemitteilung offensichtlich nur das Ziel, Mitbewerbern zu schaden und den Markt zu verunsichern. Rechtlich hätten die Abmahnungen nach seiner Auffassung keine Aussicht auf Erfolg.

    max

  • Dampfer-Community trifft sich in Dortmund zur VapersCom 2022

    DORTMUND // Die [link|https://www.vaperscom.de/startseite/]VapersCom[/link] öffnet am 5. und 6. November 2022 wieder ihre Tore und lädt die große Dampfer-Community, Liquid-Begeisterte und E-Zigaretten-Interessierte zu der traditionsreichen Dampfermesse in die Messe Dortmund ein. Die Vorbereitungen für die VapersCom 2022 laufen bereits auf Hochtouren.

    Zahlreiche Händler und Hersteller haben bereits Ihre Stände gebucht und freuen sich auf eine spannende und interessante Veranstaltung, informiert die Messe. Formate wie die VapersCom zählen zu den wichtigen Werbeplattformen und seien unverzichtbar für die Branche.

    Weiterhin liegen auch keinerlei Corona-Einschränkungen für einen reibungslosen Ablauf der VapersCom vor: Weder Maskenpflicht noch Einreisebeschränkungen bestehen zum aktuellen Zeitpunkt. Trotzdem bleiben einige Maßnahmen in den Hallen erhalten, wie zum Beispiel Desinfektionsspender im Veranstaltungsbereich und modernste Belüftungssysteme, die für einen ordnungsgemäßen und klimatisierten Luftaustausch bei gleichbleibend hohem hygienischem und energetischem Luftwechsel mit hundertprozentigem Außenluftanteil und den Schutz aller Teilnehmer sorgen.

    Tolle Highlights und gute Laune
    Auch in diesem Jahr wird es laut Veranstalterin auf der Verbrauchermesse VapersCom viele Highlights für die Besucher geben. Erstmals nach der Modernisierung der Tabaksteuer präsentieren zahlreiche Aussteller ihr angepasstes Produktsortiment, internationale Neuheiten, aktuelle Trends und wichtige Impulse. Dabei werde neben diversen Neuheiten auch diesmal wieder der direkte Kontakt zwischen Hersteller, Händler und Konsument im Fokus stehen. Darüber hinaus kündigt die Messe ein "vielfältiges Rahmenprogramm, an dessen Spitze erneut die Verleihung der VapersCom Awards stehen wird”.

    Tickets bereits erhältlich
    Die VapersCom will auch dieses Jahr wieder ein absolutes Highlight für die gesamte Dampfer-Szene werden, heißt es aus Düsseldorf. Interessierte können ihr Ticket vorab, schnell und einfach [link|http://www.vaperscom.de/tickets]hier [/link]sichern.

    Der Ticketshop ist ab sofort geöffnet. Dauerkarten, Tageskarten und auch die günstigen Nachmittagstickets können online bestellt werden.

    Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr mit rund 1.750 Teilnehmern und über 60 Ausstellern verspricht auch die VapersCom 2022 ein einzigartiges Event zu werden, das sich die Community nicht entgehen lassen wird.

    pi

  • Ist die Zukunft des Markts wirklich elektrisch?

    DORTMUND // Seit 1. Juli wird eine Nikotinsteuer auf alle Flüssigkeiten erhoben, die in E-Zigaretten verdampft werden können. Die InterTabac war auch deshalb ein wichtiges Treffen der (deutschen) Branche.

    An vielen Ständen zeigten sich die Unternehmer im Gespräch mit DTZ überrascht vom großen Erfolg der Einweg-E-Zigaretten. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sind die sogenannten Disposables alles andere als sinnvoll; Kritiker monieren zudem die starke Aromatisierung und die bunte Aufmachung, die die Produkte für junge Menschen besonders interessant machten.

    Auf der anderen Seite beträgt der Umsatz dieser Kategorie am Gesamtmarkt immerhin rund 40 Prozent. Das teilt das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) mit. Mit der Verbreitung der Produkte seit dem Frühjahr habe sich die Zahl der Verkaufsstellen, die E-Zigaretten anbieten, vervielfacht.

    Und so hofft die Branche auf einen Gesamtumsatz von 575 Millionen Euro – etwa 40 Prozent mehr als im Krisenjahr 2021. Das hat das BfTG in einer Mitgliederbefragung ermittelt. Allerdings seien die Verteuerung der Produkte, aber auch die Kosten für die Hersteller durch die steuerrechtlichen Anpassungen der Produktion spürbar. Der BfTG-Vorsitzende Dustin Dahlmann: „Wir blicken voller Sorge auf die in der Zukunft gesetzlich festgelegten, weiteren Steuerschritte.” Die Steuer wird sich gegenüber dem aktuellen Niveau bis 2026 von 16 auf 32 Cent je Milliliter verdoppeln.

    Eckpfeiler: Einfache Handhabung und Vielfalt der Aromen
    Beim Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) sorgt man sich zudem um die bestehende Geschmacksauswahl. Bei der Akzeptanz der E-Zigarette als Rauchalternative spiele nicht nur die einfache Handhabung, sondern als wichtiger Eckpfeiler auch die Vielfalt der Aromen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Selbst langjährige Raucher begeisterten sich für verschiedenste Aromen-Mischungen, die ihnen ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis beim Konsum von Nikotin böten. Es zeige sich immer mehr, dass Raucher eine risikoreduzierte, aber auch geschmackvolle Alternative zur Tabakzigarette suchten. Die Vielfalt steigere sowohl die Motivation zu einem Umstieg als auch die Akzeptanz der E-Zigarette, damit Nutzer nicht wieder zur Tabakzigarette zurückkehrten.

    Besonders vor diesem Hintergrund, so der VdeH weiter, wäre eine regulatorische Einschränkung der Aromenvielfalt, wie sie sich auf europäischer Ebene im Rahmen des „Europe’s Beating Cancer Plan“ abzeichnet, ein kontraproduktives Signal, vor dem der Verband eindringlich warnen wolle.

    „Das große gesundheitspolitische Potenzial der E-Zigarette und die täglichen Erfolge für viele Raucher beim Umstieg können gar nicht oft genug hervorgehoben werden. Wichtig ist aber auch: Aromen spielen eine bedeutende Rolle beim Wechsel von der Tabakzigarette zur risikoreduzierten E-Zigarette“, betonte VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland.

    Trotz aller Widrigkeiten, denen sich die Branche aktuell ausgesetzt sieht – mit der Messe waren die Aussteller durchaus zufrieden. So sagte Rico Winkel, Marketing-Manager von Dinner Lady: „Sich auf der InterTabac zu zeigen, ist für unser Unternehmen ein absolutes Muss. Vor allem für New-Generation-Products bieten sich hier tolle Chancen. Es bieten sich auf der Messe viele Möglichkeiten, um sich zu präsentieren und im Austausch potenzielle neue Kunden zu gewinnen. Wir haben in diesem Jahr dabei vor allem die Kommunikation neuer Produkte in den Fokus gerückt, aber auch Inspirationen für Weiterentwicklungen gesammelt.“

    max

  • „Massive Reallohnverluste“

    MAINZ // Vor wenigen Tagen fanden in Hamburg die Tarifverhandlungen zur Erhöhung der Löhne und Gehälter für die rund 6000 Beschäftigten der vier großen deutschen Zigarettenhersteller Philip Morris, British American Tobacco (BAT), Japan Tobacco International (JTI) und Reemtsma statt. „Das war eine Woche der Schande“, sagt dazu Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), der die Verhandlungen führte.

    Trotz enormer Gewinne in Höhe von mehrstelligen Millionen-Euro-Beträgen, so Adjan, seien die Arbeitgeber nicht in der Lage gewesen, ein Angebot zu unterbreiten, dass die Inflationsrate nur ansatzweise ausgleichen würde. So sollten die Beschäftigten bei Philip Morris eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 19 Monaten erhalten. Bei Reemtsma sollten die Lohnsteigerungen demnach 3,5 Prozent, bei JTI 2,8 Prozent und bei BAT 1,0 Prozent ausmachen.

    Adjan: „Die Gier der Zigarettenkonzerne kennt offensichtlich keine Grenzen. Sie nehmen mit ihren Angeboten massive Reallohnverluste ihrer Beschäftigten in Kauf. Die NGG bleibt bei ihrer Forderung der Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9,3 Prozent für die nächsten zwölf Monate.“

    Verhandlungen Anfang Oktober fortgesetzt
    Die Tarifverhandlungen werden Anfang Oktober fortgeführt. „Wenn dann kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, sind Arbeitskämpfe unausweichlich“, kündigte Adjan an – im Klartext: Es drohen Streiks.

    Hintergrund der hohen Forderung sind laut dem Gewerkschaftsfunktionär die Rekordinflation und die „enormen Gewinne der Unternehmen der Zigarettenindustrie“.

    Überschattet werde, teilte die Gewerkschaft mit, die Tarifrunde davon, dass die Konzerne nicht mehr bundesweit einheitlich verhandeln wollten. Statt in einer gemeinsamen Runde finden die Verhandlungen mit der Gewerkschaft NGG auf Firmenebene statt. „Wir werden es aber nicht zulassen, dass mit der Auflösung der Tarifgemeinschaft die einzelnen Standorte gegeneinander ausgespielt werden. Wir streben einen einheitlichen Abschluss in allen vier Unternehmen an“, sagt Adjan.

    fnf

  • VdeH auf der InterTabac

    BERLIN // Nur noch eine Woche, dann finden nach längerer Pandemie-Pause in diesem Jahr erstmals wieder die internationalen Fachmessen InterTabac und InterSupply in den Messehallen Dortmund statt. Wie auch schon in den vergangenen Jahren wird der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) wieder mit einem eigenen Stand vertreten sein und vor Ort für Gespräche und Interviews zur Verfügung stehen.

    Erstmals wird auch der neue Geschäftsführer Oliver Pohland dabei sein. Neben dem VdeH Faktenreport, in dem wichtige Zahlen und Daten zur Marktsituation, zur Studienlage und zum Stand der Regulierung im Bereich E-Zigarette enthalten sind, präsentieren wir an unserem Stand auch den aktualisierten FactSheet zum Thema Disposables/Einweg-EZigaretten.

    Alle interessierten Messeteilnehmer sind herzlich eingeladen, unseren Stand in der Westfalenhalle WH.B20 zu besuchen und sich über die Aktivitäten und Kampagnen des Verbands vor Ort zu informieren.

    pi

  • Zum Nachschlagen

    MAINZ // Das neue Tabakjahrbuch erscheint in diesen Tagen. Erneut hat das DTZ-Team alle wichtigen Adressen der Branche zusammengestellt. Dazu gibt es alle wichtigen Branchentermine, aktuelle Marktberichte und Statistiken, eine Vielzahl gesetzlicher Bestimmungen sowie Markenverzeichnisse für Zigaretten, Zigarren, Rauchtabak und Raucherbedarf. Damit ist das Büchlein im praktischen DIN A6-Format ein unverzichtbares Nachschlagewerk.

    Das Tabakjahrbuch 2023 gibt es zum Preis von 34,90 Euro auf der Homepage [link|https://www.direktabo.de/de/genuss-tabak-wein/tabakzeitung/sonderhefte/print.html]www.direktabo.de[/link].

    red

  • Erfreuliche Aussichten im Juli

    WIESBADEN // Jetzt sind die Abgaben auf Liquids in der Branche für elektronische Zigaretten voll angekommen: Laut amtlicher Statistik legte der Steuerwert der bezogenen Steuerzeichen für diese Produktgruppe im Juli auf fast vier Millionen Euro zu. In den beiden Vormonaten hatte er bei 1,1 beziehungsweise knapp 1,4 Millionen Euro gelegen.

    Einbruch bei Wasserpfeifentabak
    Dagegen brachen die Zahlen bei Wasserpfeifentabak wie von Marktbeobachtern erwartet (DTZ berichtete) förmlich ein: Im Juli lag der Wert der bezogenen Steuerzeichen bei rund 600 000 Euro; in den Vormonaten hatte er insbesondere aufgrund von Vorzieheffekten bei 8,8 Millionen (Mai) beziehungsweise 11,7 Millionen Euro (Juni) gelegen.

    Mit Blick auf den Nettobezug von Steuerzeichen zeigte sich der Monat Juli bei Zigaretten besonders stark: Hier lag der Wert bei 1,065 Milliarden Euro und damit auf dem höchsten Niveau des laufenden Jahres. Nur im April 2022 hatten die Zahlen mit 1,036 Milliarden Euro ähnliche Dimensionen erreicht. Deutlich schwächer fielen die Netto-Steuerwertbezüge bei Zigarren beziehungsweise Zigarillos (6,4 Millionen Euro) und Feinschnitt (161,4 Millionen Euro) aus. Pfeifentabak erholte sich etwas.

    Aus technischen Gründen wurden für Juli keine absoluten Zahlen ausgewiesen.

    max

  • Mehr Joints als Zigaretten

    WASHINGTON // In den USA wächst der Druck auf die Regierung, Cannabis bundesweit zu legalisierung. Bislang haben 38 Staaten die Droge für medizinische Zwecke freigegeben, 19 auch für den Freizeitkonsum.

    Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Gallup hat nun gezeigt, dass bereits jetzt der Genuss von Marihuana das Rauchen verdrängt. So gaben noch im vergangenen Jahr 16 Prozent der Befragten an, sie würden Zigaretten rauchen. In der aktuellen Umfrage waren es nur noch elf Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Cannabis-Konsumenten von zwölf auf 16 Prozent. Die Ergebnisse sind für den deutschen Markt auch deshalb interessant, weil die USA als Blaupause für die hiesige Entwicklung nach einer möglichen Legalisierung betrachtet werden.

    Mehr als zwei Drittel der Amerikaner
    Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Amerikaner sind laut Gallup der Ansicht, dass die Droge in den USA flächendeckend legalisiert werden sollte. Nahezu jeder zweite hat bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht. Im Jahr 1969 lag dieser Anteil bei vier Prozent, während damals 40 Prozent der Amerikaner angaben, sie würden Zigaretten konsumieren.

    Die Umfrage ist deshalb so wichtig, weil in den USA am 8. November die sogenannten Midterm-Wahlen für den Kongress stattfinden. Je nach Ausgang könnten danach sechs weitere Bundesstaaten die Droge legalisieren.

    Cannabis ist vor allem bei den 35- bis 54-Jährigen beliebt.

    red

  • Von Wissenschaftlern empfohlen

    BERLIN // Tabakfreie Nikotinbeutel sind eine weitere potenziell risikoreduzierte Alternative für Raucher in Deutschland. Das bestätigt eine Studie von Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die in der Fachzeitschrift „Tobacco Control“ veröffentlicht wurde.

    Auf Grundlage einer Untersuchung des Nikotingehalts und anderer gesundheitsrelevanter Inhaltsstoffe in 46 Produktproben empfehlen die Wissenschaftler, für Nikotinbeutel eine angemessene Regulierung, die unter anderem eine Nikotinobergrenze, Warnhinweise und Angaben zum Nikotingehalt auf den Verpackungen sowie Vorgaben zur Einhaltung des Jugendschutzes, umfassen sollte.

    BfR-Studie
    „Die BfR-Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer zeitnahen und sachgerechten Regulierung der Nikotinbeutel in Deutschland“, erklärt Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) in Berlin. Zugleich werde damit die Initiative der BVTE-Mitgliedsunternehmen bestätigt, die sich angesichts einer fehlenden Gesetzgebung bereits 2020 auf die Einhaltung von Mindeststandards für die Qualität und das Vermarkten von tabakfreien Nikotinbeuteln geeinigt haben, so Mücke weiter.

    Die BVTE-Produkt- und Werbestandards geben auch einen Nikotinwert von maximal 20 Milligramm pro Beutel, die Angabe des Nikotingehalts auf der Packung sowie das Verwenden eines gesundheitsbezogenen Warnhinweises vor. Zudem verwenden die BVTE-Mitgliedsunternehmen bei der Produktion ausschließlich Nikotin von pharmazeutischer Qualität und Inhaltsstoffe von hoher Reinheit, die keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Das entspricht den Empfehlungen der BfR-Wissenschaftler, die in einzelnen untersuchten Proben gesundheitsgefährdende Stoffe festgestellt hatten.

    Tabakfreie Nikotinbeutel
    Tabakfreie Nikotinbeutel sind von einigen Aufsichtsbehörden der Bundesländer fälschlicherweise als Lebensmittel klassifiziert worden, obwohl sie weder zum Verzehr geeignet noch bestimmt sind. Aus dem Grund sind sie in Deutschland aktuell nicht mehr verfügbar. In Dänemark, Tschechien, Österreich und anderen EU-Mitgliedstaaten sind die Beutel im Einzelhandel erhältlich. Viele Konsumenten bestellen daher in ausländischen Online-Shops tabakfreie Nikotinbeutel, die häufig nicht den von den BfR-Wissenschaftlern empfohlenen Vorgaben entsprechen.

    Zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutzniveaus sollte sich die Politik an den wissenschaftlichen Empfehlungen des BfR orientieren und Nikotinbeutel im Tabakrecht regeln. Die erfolgreiche Regulierung von E-Zigaretten könne hierbei als Vorlage dienen, so der BVTE-Hauptgeschäftsführer.

    Das tabakfreie Nikotinprodukt ist ein Genussmittel für Konsumenten, durch das gesundheitliche Risiken im Vergleich zu Rauchtabak potenziell reduziert werden können, vor allem, weil keine gesundheitlich schädlichen Verbrennungsstoffe entstehen. Die Beutel enthalten vor allem Stärke, Pflanzenfasern, Aromen sowie Nikotin. Der Beutel wird in den Mund unter die Oberlippe gelegt. Das Nikotin wird über die Mundschleimhäute aufgenommen. Das Erzeugnis wird nach dem Gebrauch aus dem Mund genommen und entsorgt.

    vi

    Weitere Infos unter: [link|http://www.bvte.de ]www.bvte.de [/link]

  • „Keine Fehler wiederholen“

    GRÄFELFING // Seit 250 Tagen ist Jörg Zangen nun Verkaufsleiter bei Philip Morris in Deutschland. Für DTZ Grund genug, den Manager nach seinen ersten Eindrücken zu befragen.

    Herr Zangen, Ihr Vorgänger André Sorge hatte Ihnen in seinem letzten Interview als Sales Director in DTZ drei Tipps mit auf den Weg gegeben: „Erstens: fragen, zweitens: zuhören, drittens: entscheiden.“ Setzen Sie die Empfehlungen um?
    Jörg Zangen: Das ist eine gute Herangehensweise, wobei sich im Laufe der Zeit natürlich die Schwerpunkte ändern. In den ersten Wochen war für mich das Zuhören das Wichtigste. Und bei der Fülle an Themen und angesichts der Dynamik der vergangenen Monate ist es für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dem Team Vertrauen zu schenken und Entscheidungsfreiheiten zu geben.

    Wie sieht Ihre Strategie im Fachhandel für die kommenden Monate aus?
    Zangen: Der Fachhandel hat eine enorm wichtige Beratungsfunktion. Er war und ist eine unserer Hauptwachstumssäulen für Iqos. Den Weg möchte ich fortsetzen und ausbauen. Besonders auf den Gebieten des Services und der Kundenbindung können wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern einen wichtigen Schritt nach vorn machen.

    Was war Ihre bisher wichtigste Business-Entscheidung als Sales Director?
    Zangen: Sie erwarten nun sicherlich eine Antwort, die eine weitreichende strategische Entscheidung betrifft. Aber nein: Für mich war das Wichtigste, meinem Team Vertrauen zu schenken – und ich bekomme Mut, Eigeninitiative, kreatives Potenzial, Begeisterung und gleichermaßen Vertrauen zurück. Diese Eigenschaften sind es, auf die unser Geschäftserfolg aufbaut und die uns in eine erfolgreiche Zukunft bringen werden. Davon bin ich überzeugt.

    Welche Entscheidung haben Sie im Nachhinein bereut?
    Zangen: Mit jeder Entscheidung lernen wir dazu, und meist sind es die Dinge, die nicht so gut laufen, die uns die größte Lernkurve bescheren. Insofern bereue ich keine Entscheidungen, die mein Team oder ich treffen, solange wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen und die Fehler nicht wiederholen. Misserfolge zu verheimlichen und andere nicht an den Erkenntnissen teilhaben zu lassen, finde ich deutlich schlimmer, als Fehler zu machen.

    Ab 2023 wird es – bedingt durch die TPD 2 – keine Außenwerbung für Tabakerhitzer mehr geben. Wohin fließen dann die vielen Millionen an Werbegeldern für Iqos und Heets?
    Zangen: Ach, die vielen Millionen … ein gutes Thema. Plakatwerbung war für uns schon immer ein Werbe‧kanal, der nur gemeinsam mit anderen Kanälen zum gewünschten Ergebnis führt. Natürlich war der Marlboro-Cowboy in Deutschland über Jahrzehnte sichtbar, und selbst als wir keine Außenwerbung mehr gezeigt haben, waren die Konsumenten der Meinung, dass sie Marlboro-Plakate gesehen hätten. Für Iqos und Heets, erklärungsbedürftige Produkte, funktioniert Plakatwerbung nur sehr bedingt und muss in ein Zusammenspiel mit anderen Kommunikationskanälen integriert werden.

    Wie werden Sie praktisch vorgehen?
    Zangen: In Zukunft wird unser Ziel nicht sein, die Plakatwerbung nach innen zu holen. Das wäre wenig kreativ und nicht zielführend gedacht. Das Ziel muss weiter sein, die Expertise und Qualität der Beratung am PoS zu individualisieren.

    Wie kann dieser Anspruch an individuelle Beratung und wachsende Expertise auf ein neues Level gehoben werden?
    Zangen: Dazu muss ich etwas ausholen und einen Blick in die Vergangenheit werfen. Die Rolle des Fachhandels ändert sich nicht grundsätzlich, wird allerdings durch die steigende Produkt- und Varianten-Vielfalt immer wichtiger und komplexer. Nur das gelernte Verhalten in Bezug auf den Verkauf von Zigaretten weiterzuführen, wird künftig nicht mehr ausreichen.

    Sondern?
    Zangen: Stellen Sie sich einen Tabakfachhandel vor etwa 25 Jahren vor. Was sehen Sie? Vielleicht noch einige Marken mehr als heute, aber in erster Linie Original-Packs und Tabak-Beutel. Es gab kaum abweichende Formate, nur vereinzelt Feinschnitt-Dosen – sehr überschaubar. Heute sind Kunden von der unglaublichen Vielfalt des Angebots häufig überfordert: Packungsgrößen von OP bis 6 XL, dazu Feinschnitt in Dosen, Beuteln und Boxen, aber alle in unterschiedlichen Grammaturen – das wirkt auf viele wie ein unübersicht‧licher Dschungel.

    Das ist aber nur die Varianten-Vielfalt …
    Zangen: Richtig! Sprechen wir über die Produktvielfalt: 25 Jahre zurück, standen in den Tabakwarenregalen Zigaretten, Feinschnitt-Pouches und vereinzelt Dosen. Heute kommen zusätzlich zum Variantenreichtum noch die neuartigen Tabakprodukte hinzu: elektronische Geräte wie E-Zigaretten als Einwegprodukt, mit Pods oder offene Systeme, dazu Liquids; Tabakerhitzer mit Tabak-Sticks sowie Shisha-Tabak. Als Vollsortimenter gilt es hier, den Überblick zu behalten, die richtigen Produkte für den eigenen Kundenkreis auszuwählen und sich permanent weiterzubilden, um in der Vielzahl den Überblick zu behalten und zum Experten zu werden.

    Die Vielfalt der Produkte ist einer der Knackpunkte für den Tabakwareneinzelhandel, der nicht nur räumlich begrenzte Kapazitäten hat, sondern auch nicht in allen Spezialgebieten auskunftsfähig sein kann. Was ist hier Ihre Empfehlung?
    Zangen: Um zukünftig auch betriebswirtschaftlich am Ball zu bleiben, kann sich der FEH, der Facheinzelhandel, nicht mit der Rolle des Verkäufers zufriedengeben, sondern er muss zur aktiven Beratung übergehen, der größten Stärke des Facheinzelhandels. „People buy from people they trust“ – Menschen kaufen bei Menschen, denen sie vertrauen. Das ist eine Steilvorlage für jeden engagierten Händler, der aktiv seine Kunden anspricht, über neue Produkte aufklärt, seine Stammkundschaft bestens kennt und weiß, was sie interessiert. Natürlich steht im Shop nur begrenzt Platz für neue Produkte zur Verfügung. Es gilt daher, nach Produkten für die – wirtschaftliche – Zukunft Ausschau zu halten. Und je früher man die Zukunftsprodukte ins eigene Sortiment integriert und die prominent auf Augenhöhe platziert, desto größer ist der Profit.

    Haben Sie dazu Zahlenmaterial oder Umfrageergebnisse, die die These stützen, dass der FEH im Gegensatz zu anderen Kanälen den größten Vertrauensvorschuss genießt?
    Zangen: Ende vergangenen Jahres haben wir mit dem Unternehmen Kantar eine Umfrage durchgeführt, in der wir alle für uns relevanten Verkaufskanäle, direkte sowie in‧direkte, genau beleuchtet und die Stärken und Schwächen herausgearbeitet haben. Das für uns nicht überraschende Ergebnis: Der FEH ist der „PoS der Herzen“. Er genießt bei Kunden das größte Vertrauen, verfügt über die besten Angebote, sehr gut ausgebildetes Personal und bietet aus Konsumentensicht auch nach dem Kauf noch eine verlässliche Unterstützung. Auch in Sachen Produktvielfalt und „Produkte zum Anfassen“ kann der FEH absolut punkten.

    Der Fachhandel muss also Kompetenz aufbauen und beweisen?
    Zangen: Wir dürfen eines nicht vergessen: Konsumenten suchen heute nach Alternativen, und der FEH ist der Kanal, in dem sie einen Top-Service erwarten. Diese Art von Expertise und Know-how wird weder im LEH noch an der Tankstelle erwartet, doch begegnet man ihr dort immer häufiger. Dem Tabakwaren-Fachhandel muss klar sein, dass die Konkurrenz nicht schläft und mittlerweile die Potenziale der neuen Alternativen erkannt hat. Zurücklehnen ist nicht mehr.

    Jetzt fehlen nur noch ein paar Zahlen für unsere Leser …
    Zangen: Sehr gerne. Etwa 57 Prozent der Befragten bezeichneten den FEH als ihren regulären Kanal, weitere 16 Prozent kamen auf Empfehlung von Freunden oder Bekannten, die den Kanal ebenfalls bevorzugen. Zusammengerechnet sind das knapp drei Viertel der Kunden, die dem FEH den Vorzug geben. Zirka 66 Prozent der Befragten bezeichnen das Einkaufserlebnis als positiv, was den höchsten Wert in allen indirekten Kanälen darstellt. Darüber hinaus wurde der Facheinzelhandel als der beste Kanal bewertet, um Alternativen zu kaufen. Es steckt so viel Potenzial im FEH, nun liegt es an den Händlern dieses auch zu nutzen.

    Ich glaube, Sie haben für das Thema drei Empfehlungen. Können Sie sie unseren Lesern nennen?
    Zangen: Natürlich, gerne. Punkt 1: Eine Konsumenten-orientierte Beratung ist lukrativ und sorgt für Stammkundschaft. Punkt 2: Auch das sichtbare Produktprogramm im Laden sollte sich an der Stammkundschaft orientieren, dazu gehört ein Verständnis der neuen oder alternativen Produkte. Punkt 3: Weiterbildung in den Segmenten E-Zigarette, Tabakerhitzer und Co. sind das A und O. Aber bitte nicht das eigene Personal vergessen. Aus meiner Sicht sind damit die Fokussierung auf die Kunden sowie der Dienstleistungsgedanke bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

    Das klingt wirklich hoch interessant. Welche Entwicklungen oder Ideen sehen Sie als Chance für den Fachhandel, sich noch stärker Kunden-orientiert aufzustellen?
    Zangen: Hierzu habe ich drei Ideen, die viel Entwicklungspotenzial auf unterschiedliche Weise bieten.

    Ich bin gespannt.
    Zangen: Stichwort Google-Bewertungen: Viele Tabakwaren-Fachhändler führen im Internet eine eigene kleine Homepage und lassen sich dort für den angebotenen Service bewerten. Viele positive Google-Bewertungen ziehen wiederum neue Kundschaft an, die dann zu Stammkunden werden können – vorausgesetzt, die Beratung und der Service stimmen.


    Das ist nachvollziehbar. Wie lautet das nächste Stichwort?

    Zangen: „Service mit direktem Produktbezug“: In meiner Zeit als Philip-Morris-Geschäftsführer auf den Kanarischen Inseln habe ich einen unserer besten Iqos-Verkäufer kennengelernt, der mitnichten in einer der Touristenhochburgen saß, sondern eher im Hinterland. Was war das Geheimnis seines Erfolgs? Der Geschäftsmann hatte sich für sein „Hinterzimmer“ einen Hochdruckreiniger besorgt und bot als Dienstleistung die Reinigung von Iqos-Geräten an. Das sprach sich schnell herum, und natürlich kamen die Iqos-Nutzer nicht nur zum Reinigen ihrer Tabakerhitzer zu ihm.

    Und Ihr dritter Punkt?
    Zangen: Stichwort „Brücke zwischen On- und Offline schaffen“: Ein neuer Trend aus Schweden sind sogenannte „Pick up“-Stationen für Online-Käufe. Man lässt sich seine Amazon-Bestellung dorthin liefern, kann sie dort öffnen, prüfen und bei Bedarf von dort aus sofort wieder zurückschicken. Die Einrichtung einer solchen Pick-up-Station wäre eine wunderbare Ergänzung eines Facheinzelhandels, weil sie eine ganz neue Kundschaft in den Shop bringt, die sich dann gegebenenfalls auch für die dort angebotenen Waren interessiert.

    Okay, wie sieht in diesem Zusammenhang Ihr Fazit aus?
    Zangen: Kenne deine Kundschaft, verstehe ihre Bedürfnisse und Nöte und versuche Lösungen anzubieten. Aktives Zuhören spielt hier eine äußerst wichtige Rolle.

    Die InterTabac bietet Gelegenheit, sich mit den Handelspartnern von Philip Morris auszutauschen. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Gespräche?
    Zangen: Ich würde mir so viel Offenheit wie möglich wünschen, denn nur so können wir uns weiterentwickeln und gemeinsam besser werden.

    Sie sind zum ersten Mal auf der InterTabac. Mit welchen Erwartungen besuchen sie das Branchen-Highlight?
    Zangen: Die InterTabac ist die weltweit größte Messe innerhalb der Branche und ich denke, genau der richtige Ort, um sich weiter zu vernetzen, zu lernen und eine gute Zeit mit den Kollegen zu verbringen. Zudem hat sich nach sieben Jahren im Ausland einiges geändert und die Messe bietet beste Chancen Ansprechpartner persönlich kennen zu lernen, sich zu aktuellen Themen auszutauschen und zu lernen was die Erwartungen des Handels sind und wie wir uns gemeinsam verbessern können. Auch bin ich gespannt auf die Innovationen, die andere Unternehmen im Gepäck haben werden.

    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zangen.

    Das Interview führte Marc Reisner.