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  • „Schützen statt strafen“

    BERLIN // Die heutige Drogenpolitik erfüllt ihren Zweck nicht. Das sagen die Herausgeber des 7. Alternativen Drogen- und Suchtberichts. Erforderlich seien konsequente Maßnahmen zur Verminderung gesundheitlicher Schäden sowie staatliche Regulierung.

    Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung haben selbst darauf hingewiesen: Der Drogenhandel nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Polizei und Justiz können den Drogenkonsum offenbar nicht aufhalten.

    Zeit für neue Wege
    Fachleute aus Wissenschaft und Drogenhilfe meinen daher, es sei Zeit für neue Wege. Die Drogenpolitik von morgen müsse heute beginnen. Das ist auch die zentrale Aussage des neuen Alternativen Drogen- und Suchtberichts, der jetzt vom Akzept Bundesverband und der Deutschen Aidshilfe vorgestellt wurde.

    Drei Neuerungen
    Die Herausgeber nannten dabei drei Neuerungen, die die hohe Zahl der Todesfälle durch legale und illegale Drogen senken, schädliche Folgen von Abhängigkeit reduzieren und gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Folgekosten drastisch reduzieren könnten:
    [bul]Ansätze der so genannten „Schadensminimierung“ beim Drogenkonsum müssten überall verfügbar sein und auch bei Tabak und Alkohol angeboten werden.

    [bul]Die staatlich regulierte Abgabe bisher illegaler Substanzen könne kriminellen Drogenhandel reduzieren, Menschen vor den Gefahren der Illegalität bewahren und Jugend- und Verbraucherschutz ermöglichen.
    [bul]Eine effiziente Drogenpolitik würde rasch gelingen, wenn die Bundesregierung Kompetenz in einem drogenpolitischen Fachbeirat zusammenführen würde.

    Kampf gegen Windmühlen
    Dazu erklärte Heino Stöver, Akzept-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences: „Die Politik der Strafverfolgung ist nur noch ein schädlicher Kampf gegen Windmühlen. Betroffene werden marginalisiert statt unterstützt – oft mit tödlichem Ausgang. Eine zeitgemäße Drogenpolitik folgt der Devise: Schützen statt strafen!“

    Stöver weiter: „Abstinenz ist nicht alles. Neben der klassischen Prävention müssen wir auch bei Alkohol und Tabak Alternativen anbieten. Die E-Zigarette könnte vielen Menschen das Leben retten, denn sie ist weniger schädlich als die Verbrennung von Tabak.“

    Regulierte Abgabe
    Zum Thema Cannabis erklärte Bernd Werse, Vorstandsmitglied der European Society for Social Drug Research sowie des Centre for Drug Research an der Goethe-Universität Frankfurt: „Millionen Menschen, darunter viele junge, konsumieren Cannabis, nicht wenige machen auch Erfahrungen mit anderen Drogen. Die meisten entwickeln keine nennenswerten Probleme. Es ist vor allem das Strafrecht, das oft Leben oder Karrieren zerstört. Verfolgung durch eine regulierte Abgabe der Substanzen zu ersetzen, würde den Konsumierenden Produktsicherheit bieten und Milliarden Euro für sinnvolle Präventions- und Behandlungsangebote freisetzen.“

    „Unser Ziel ist, Fortschritte in Kooperation mit politisch Verantwortlichen zu entwickeln und zu realisieren. Ein Fachbeirat könnte die Drogenbeauftragte gerade bei schwierigen politischen Vorhaben unterstützen“, betonte Stöver.

    red

    Infos unter: [link|https://alternativer-drogenbericht.de/]alternativer-drogenbericht.de[/link]

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    eine Woche war ich im Urlaub, und jetzt gibt es Einiges zu berichten. Beginnen wir mit einem Beitrag in der ARD, der mir am vergangenen Montag auffiel. Im Corona-Extra kamen auf einmal – sensationell fürs Staatsfernsehen – kritische Stimmen zu Wort.

    Der Virologe-Professor Hendrik Streeck etwa erklärte, Infektionszahlen sagten nur bedingt etwas aus, weil nur ein sehr geringer Teil der Infizierten auch medizinische Hilfe benötigte. Andreas Gassen, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, kritisierte die Fixierung auf Corona-Zahlen. Der Berliner Lungenmediziner Torsten Bauer vom Behring-Klinikum forderte gar, wir sollten versuchen, von dieser Zahl wegzukommen; vielmehr solle man auf die Zahl der Krankenhaus-Aufnahmen schauen.

    Zahlen-Korrektur
    Damit nicht genug zeigte der ARD-Journalist eine Grafik, dass – im Gegensatz zum April, als der Peak bei rund 20 Prozent lag – derzeit nur etwa rund sechs Prozent der Infizierten ins Krankenhaus müssten. Auch die Todeszahlen rückte der Autor zurecht: Von März bis zum Zeitpunkt der Ausstrahlung waren in Deutschland 9534 Menschen „an oder mit“ Corona gestorben. Allerdings stürben in der Bundesrepublik pro Woche 16.000 bis 20.000 Menschen (im gleichen Zeitraum waren das also etwa 922.000). Noch gibt es den [link| https://www.daserste.de/information/nachrichten-wetter/ard-extra/videosextern/ard-extra-die-corona-lage-344.html]Beitrag[/link].

    Dunkelziffer
    Auch sehr spannend fand ich neue Zahlen aus New York: Die WHO teilte mit, es dürften sich nach neuen Berechnungen bereits rund zehn Prozent der Erdbevölkerung mit Corona infiziert haben. Das wären etwa 20mal so viele, wie bekannt. Klar, dass sich die Zahl der Todesfälle im Verhältnis zur großen Dunkelziffer als nahezu unbedeutend darstellen dürfte. Aber natürlich spielen solche Zahlen auch dem wachsenden Heer der „Corona-Leugner“ in die Hände.

    Aussagen eines Leugners
    Die Aussagen eines solchen Leugners fielen mir jüngst in die Hände. Der Mann behauptete tatsächlich, dass die Empfindlichkeit der PCR-Tests die Pandemie beflügele: „Wenn ein solches Virus zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgendetwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich eine Infizierte.

    Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle, und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten.“ (Originalzitat mit sehr kleinen redaktionellen Anpassungen).

    Medien-Schelte
    Außerdem, hieß es weiter: „Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“ Und schließlich behauptete er gar noch, interessant seien die echten Fälle: „Ob symptomlose oder mild infizierte Krankenhausmitarbeiter wirklich Virusträger sind, halte ich für fraglich.“

    Ach ja, auch von Desinfektionsmitteln hält der Betreffende wenig: „Anders als zum Beispiel bei Brechdurchfall verursachenden Noroviren, denen nur mit alkoholischen Lösungen beizukommen ist, reichen bei Corona-Viren Wasser und Seife aus.“

    Gesagt hat das alles ein gewisser Christian Drosten 2014 im Interview mit der Wirtschaftswoche. Googeln Sie mal – der [link| https://www.wiwo.de/technologie/forschung/virologe-drosten-im-gespraech-2014-der-koerper-wirdstaendig-von-viren-angegriffen/9903228.html]Beitrag[/link] ist online.

    Tückisches Virus
    Trotzdem: Das Virus ist tückisch. Das zeigen auch Erfahrungsberichte: „Alle Akutbetten seit Wochen belegt“, „Kapazitäten erschöpft“, „jede fünfte Pflegekraft selbst erkrankt“, „Ausnahmezustand“, „Situation im Moment untragbar“, „Ausnahmefall in Schulen, Altenheimen und Betrieben“ oder „Lage angespannt“ lauteten Aussagen in Zeitungen. Manchmal mussten Verletzte nach Verkehrsunfällen lange mit dem Rettungswagen durch die Gegend kutschiert werden, weil die angefahrenen Krankenhäuser sie nicht mehr aufnehmen konnten. Das sind Szenen, die sich in Deutschland abgespielt haben – allerdings im Spätwinter 2018, als die Influenza uns fest im Griff hatte. Dabei, so das Robert-Koch-Institut, lag der Impfschutz damals mit fast 50 Prozent besonders hoch.

    Ich möchte damit nicht Influenza und Corona vergleichen. Ich möchte wieder einmal darauf hinweisen, dass wir die Kirche im Dorf lassen sollten. Und das insbesondere angesichts der Taktik schleichender Schritte, mit der uns Merkel, Söder, Spahn und Co. auf den nächsten Lockdown zutreiben.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende – gehen Sie nach draußen, so oft es möglich ist, und tanken Sie Vitamin D für den Winter.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Zoll warnt vor Mails

    BONN // Aktuell häufen sich E-Mails mit einer vorgetäuschten Absenderadresse. Diese lautete bis 28. September „noreply@zoll.de“.

    Seither wurde auf Adressen wie „info@dhl.fr“ ausgewichen. Damit werden Zahlungen von Zoll und Steuern über anonyme Prepaid-Zahlungsdienstleister angefordert.

    Prepaid-Zahlungsdienstleister
    Im Betreff steht „Regionale Zolldirektion“, die angegebene Paketverfolgungsnummer wird immer mit „RS29840L19906971“ angegeben. „Die deutsche Zollverwaltung fordert niemals die Zahlung von Einfuhrabgaben über Prepaid-Zahlungsdienstleister an“, betont Ruth Haliti, Sprecherin des Zollkriminalamts gegenüber DTZ.

    Bei Fragen erreichen Sie den Zoll unter Telefon 0351 44834–510 für Privatpersonen und 0351 44834–520 für Unternehmen.

    pi / kes

    Weitere Infos unter: [link|http://www.zoll.de]www.zoll.de[/link]

  • Sachsenlotto testet den Einsatz von Rubbellos-Automaten

    LEIPZIG // Die Sächsische Lotto-GmbH (SLG), kurz Sachsenlotto genannt, hat ein Pilotprojekt gestartet – den Rubbellos-Automaten. Derzeit wird ein Markttest im Land umgesetzt, dessen Ergebnisse auch bundesweite Ausstrahlung haben können. Was sich dahinter verbirgt, beschreiben Siegfried Bohring und Matthias Müller.

    Zur Person

    Bohring, stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist von Sachsenlotto, ist zugleich Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Bundesweite Sofortlotterien“ im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB). Diese koordiniert die strategische Weiterentwicklung von überregionalen Rubbellosen in Deutschland. Matthias Müller ist Geschäftsführer Deutschland von Scientific Games, einem führenden Anbieter von technologiegestützten Produkten und Dienstleistungen sowie damit verbundenem Inhalt für die weltweiten Glücksspiel-, Lotterie- und interaktiven Märkte.

    Herr Bohring, wie beliebt sind Rubbellose?
    Siegfried Bohring: Rubbellose zählen neben Lotto 6 aus 49 und Eurojackpot zu unseren beliebtesten Lotterien. Sie gehören zu den Produkten, die in den vergangenen Jahren am stärksten nachgefragt werden, in Sachsen ebenso wie in Deutschland insgesamt. Diese Nachfrage erfordert unsererseits eine erweiterte und verbesserte Produktpalette sowie ein modernes Vertriebsangebot – sowohl im Internet als auch in den Annahmestellen.

    Was ist das Besondere am Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Die neuen Automaten erfüllen die Anforderung an einen modernen terrestrischen Vertrieb. Sie sind direkt in Lotto-Läden beziehungsweise in unmittelbarer Sichtweite von diesen aufgestellt. An dem Rubbellos-Automaten erhalten unsere Kunden schnell und sicher ihre Favoriten-Lose. Sie können diese vor Ort oder zu Hause aufrubbeln und auch verschenken. Die Selbstbedienungs-Automaten sind eine neue, sichere und zeitgemäße Einkaufsalternative für unsere Kunden. Durch unseren Projektpartner Scientific ‧Games können wir damit auf dem sächsischen Markt ein sehr modernes Angebot testen. Wir sind auf die Kundenakzeptanz und auf die Bewertung durch unsere Vertriebspartner in den Lotto-Annahmestellen sehr gespannt.

    Herr Müller, wie sehen Sie das Projekt des Rubbellos-Automaten?
    Matthias Müller: Scientific Games hat das sächsische Projekt mit sehr großem Interesse und hohem Einsatz begleitet und ist stolz, einen solchen Test erstmalig in Deutschland aktiv unterstützen zu dürfen. Auch für uns ist das Vorhaben von strategischer Bedeutung. Insofern haben wir erhebliche Kapazitäten in das Pilotprojekt gelenkt. Wir verfügen zwar über umfangreiche Erfahrungen in Automatisierungslösungen im amerikanischen Raum – dort haben wir mehr als 11 000 Automaten im Einsatz. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Scientific Games mit unseren hochmodernen Play-Central-HD-Geräten diese Lotterietechnologie nach Deutschland und Europa bringt.

    Sind Rubbellos-Automaten zeitgemäß?
    Müller: Auf jeden Fall. Weltweit gibt es bereits eine hohe Akzeptanz von Selbstbedienungs-Automaten auf dem Lotterie-Sektor. Ein Grund dafür ist, dass auch Lotterien ihre Angebotsformen der voranschreitenden Digitalisierung und Automatisierung des täglichen Lebens angleichen müssen. Wir können mit den Rubbellos-Automaten den traditionellen Einzelhandel unterstützen und stärken.

    Wie werden die Rubbellose an den Sachsenlotto-Automaten bezahlt?
    Bohring: Wir haben uns ausschließlich für eine bargeldlose Variante entschieden – diese ist für Kunden und Annahmestellen am sichersten. Außerdem ist so der Jugendschutz gewährleistet. Der Kunde kann einfach über den Touchscreen-Bildschirm seine Lose auswählen und diese am Bezahlterminal mit EC-Karte kaufen.

    Welche Rubbellose gibt es am Automaten?
    Bohring: Alle, die es auch in jedem Lotto-Laden gibt. Unser Los-Angebot wird grundsätzlich den Kundenwünschen angepasst. Das Sortiment verändert sich daher kontinuierlich, einige Lose hingegen bieten wir auf Grund der Nachfrage sogar über Jahre hinweg an. Ein Beispiel ist die sogenannte „7er-Reihe“ mit dem Zwei-Euro-Los „Heiße 7“, dem Fünf-Euro-Los „Goldene 7“ und dem Premium-Los zu zehn Euro, der „Platin 7“. Diese Lose werden mit attraktiven Gewinnplänen permanent neu aufgelegt. Folgerichtig ist, dass diese Los-Serien – so auch die sehr erfolgreiche „Platin 7“ – selbstverständlich alle am Rubbellos-Automaten erhältlich sind. Aber auch die Lose in den Preisgruppen zwischen einem Euro und fünf Euro sind natürlich im Automaten-Angebot enthalten. Unser neuestes Los mit der Chance auf vier Gewinne einer monatlichen Gewinnauszahlung, das Los „2500 Euro – 5 Jahre lang“, ist selbstverständlich auch im Angebot.

    Eine junge Zielgruppe kann sich ebenfalls angesprochen fühlen. Wie regulieren Sie die Teilnahme?
    Bohring: Als staatliche Lotteriegesellschaft obliegt uns das verantwortungsbewusste Spielangebot. Über alle unsere Vertriebskanäle ist es stets gesichert, dass wir ausschließlich nur volljährige Kunden bedienen. Bei dem Rubbellos-Automaten ist es die EC-Karte mit Altersmerkmal, die den Bezahlvorgang steuert. Bei Kartenzahlung ohne Altersmerkmal wird zusätzlich noch die Alterskontrolle über den Personalausweis realisiert. Auch die soziale Kontrolle, die es allein durch das Verkaufspersonal in den Annahmestellen gibt, ist weiter gewährleistet. Zudem lässt sich bei Automaten außerhalb von Annahmestellen nicht unbegrenzt spielen – das Limit liegt neben einer anzahlmäßigen Begrenzung bei 30 Euro pro Kaufvorgang.


    Wie ist Ihre Einschätzung zum Projektverlauf?

    Bohring: Mit dem Automaten betreten wir Neuland. Wir sind unserer sächsischen Lotterieaufsicht dankbar, dass sie uns diesen Test ermöglicht. Wir haben die dazu erforderliche Genehmigung kurzfristig erhalten und werden alle gesetzlichen Rahmenbedingungen selbstverständlich einhalten. So wird es Unterschiede geben zwischen den Automaten, die unmittelbar in einer Annahmestelle stehen, und jenen, die außerhalb des Ladens, aber in Sichtweite, aufgestellt sind. An Letztere ist der Kauf pro Verkaufsvorgang anzahl- und betragsmäßig limitiert. Wir nehmen den Jugend- und Spielerschutz sehr ernst. Nachdem wir die Grundsatzentscheidung getroffen hatten, ging alles verhältnismäßig schnell: Wir haben trotz umfangreicher Markterkundung von Anbietern und der Klärung vieler technischer und vertrieblicher Fragen sehr wenig Zeit benötigt.

    Wie viele Automaten gibt es in Sachsen?
    Bohring: Wir stehen am Anfang mit unserem Test und haben aktuell acht Automaten aufgestellt. Der größte Teil ist in Leipzig zu finden, in der Nähe zum Unternehmen – so können wir im Bedarfsfall rasch reagieren. Zwei Geräte befindet sich zudem in Chemnitz.

    An welchen Standorten sind die Automaten?
    Bohring: Alle Standorte sind in großen Einkaufszentren. Wir sind den dortigen Ladenbesitzern sowie dem jeweiligen Center-Management sehr verbunden, weil sie uns in diesem Projekt aktiv unterstützen. Die Automaten findet man im Globus-Wachau, im Löwencenter, im Paunsdorf-Center, im K Kiosk im Kaufland Borna, im Sachsenpark, im Globus-Handelshof, Neefepark Chemnitz und im K Kiosk bei Kaufland in der Sachsen-Allee in Chemnitz. Natürlich steht auch einer hier im Leipziger Lottohaus in der Oststraße.

    Welchen Nutzen sehen Sie für die Annahmestellen durch die Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Es ist unser strategisches Ziel, das Annahmestellennetz stabil zu halten und unser Angebot dort auszubauen. Rubbellose sind beliebt und werden gern gespielt. Mit dem modernen Angebot über die Rubbellos-Automaten gelingt es uns vielleicht auch, jene lotterieinteressierten Kunden zu gewinnen, die bisher im Internet andere Rubbellos-Angebote wahrnehmen – darunter leider auch die zahlreichen illegalen Offerten. So werden die Automaten auch zu einem wichtigen Faktor der Kanalisierung zum legalen und sicheren Glücksspiel – das ist unser gesetzlicher Auftrag als staatlicher Lotterieanbieter. Wir sind zudem davon überzeugt, dass auch unsere Annahmestellen die Vorteile der Automatenlösung schätzen und davon profitieren werden. Wir werden den Test mit einer Studie durch ein Marktforschungsinstitut begleiten, um weitere Entwicklungen ableiten zu können.

    Wann werden die Automaten in ganz Sachsen eingeführt?
    Bohring: Nun, erst einmal werden wir die Automaten jetzt zirka ein Jahr testen und dabei vor allem auch Hinweise zu Verbesserungen von Kunden und den Vertriebspartnern in den Annahmestellen aufgreifen. Dann wird es eine Marktbewertung und Ausschreibung geben. Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen bin ich überzeugt, dass dann recht schnell ein viel breiterer Einsatz weiterer Geräte erfolgen wird.

    Müller: Im deutschen Markt haben die Spielteilnehmer sehr hohe Ansprüche und sind natürlich auch vom bestens geschulten Lotto-Personal wie hier in Sachsen zu Recht verwöhnt – da muss auch eine Automatenlösung einladend, komfortabel, schnell verständlich und zu 100 Prozent sicher sein. Mit unserem Konzept, das wir gemeinsam mit Sachsenlotto optimiert haben, glauben wir, dass wir neue Gruppen von Rubbellos-Käufern erschließen können. Wir sind entsprechend gespannt auf die ersten Verkaufsergebnisse und Rückmeldungen von Nutzern.

    Welche Zukunft sehen Sie für die Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Rubbellos-Automaten gehören bereits in vielen Ländern der Welt zum Vertriebsnetz der Glücksspielanbieter. Mit unserem Test auf dem sächsischen Markt folgen wir also internationalen Trends. In Abstimmung mit den anderen Lotteriegesellschaften im DLTB sammeln wir nun erste Erfahrung mit dieser Angebotsform in Deutschland.

    Leistet Sachsenlotto somit Pionierarbeit im DLTB?
    Bohring: Noch kein anderes Bundesland betreibt aktuell derartige Automaten. Daher sind die Ergebnisse aus dem sächsischen Pilotprojekt richtungsweisend – auch für andere Gesellschaften im DLTB. Im Übrigen bin ich optimistisch, dass wir in ein paar Jahren nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Deutschland mehrere hundert derartige Automaten haben werden. Hierbei ist auch vorstellbar, dass zukünftige Geräte nicht nur Rubbellose anbieten können, sondern auch die Spielteilnahme an anderen beliebten Lotterien wie Lotto 6 aus 49 oder Eurojackpot ermöglichen.

    vi

  • „Keine großen Fortschritte“

    NEW YORK // Der kürzlich erstmals veröffentlichte Tobacco Transformation Index, der mit Mitteln der Stiftung „Foundation for a Smoke-Free World“ ermöglicht wurde, zeigt, dass die meisten der 15 größten Tabakunternehmen keine wesentlichen Fortschritte beim Ausstieg aus dem Zigarettenmarkt und bei Alternativangeboten mit reduziertem Risiko für Raucher machen. Die Foundation for a Smoke-Free World wird von Philip Morris als Non-Profit-Organisation finanziert.

    90 Prozent des weltweiten Zigarettenvolumens
    Der Tobacco Transformation Index ist ein Index, der die 15 weltweit größten Tabakunternehmen, auf die fast 90 Prozent des weltweiten Zigarettenvolumens entfallen, nach ihrer relativen Leistung, ihrem Engagement und ihrer Transparenz bewertet, um wesentliche Fortschritte beim Unterstützen des Reduzierens gesundheitlicher Schäden durch Tabak zu erzielen. Der aktuelle Index bewertet die Aktivitäten der Tabakunternehmen von 2017 bis 2019 in Bezug auf Strategie und Management, Produktverkäufe, Produktangebot, Marketing sowie Lobbying und Interessenvertretung.

    Ein langer Weg
    „Dieser erste Tobacco Transformation Index zeigt, dass die Branche noch einen langen Weg vor sich hat. Echte Fortschritte werden erzielt, wenn alle Tabakunternehmen ihr Geschäft mit klassischen Zigaretten einstellen. Damit dies möglich ist, müssen Regierungen intelligentere Vorschriften einführen, die den Übergang unterstützen, und die WHO sollte die Reduzierung von gesundheitlichen Schäden durch Tabakkonsum aktiv fördern. Verbote des Verkaufs von E-Zigaretten und Tabakerhitzern sind keine Lösung und behindern lediglich den Fortschritt“, sagt Derek Yach, Vorsitzender der Foundation for a Smoke-Free World.

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  • Bundesinstitut testet Liquids

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gemeinsam mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern Karlsruhe und Sigmaringen eine Stichprobe von 57 E-Liquids vom deutschen Markt und aus internationalen Online-Shops auf Vitamin-E-Acetat und weitere Verbindungen überprüft. Ergebnis: Nur in einem Produkt fanden sich sehr geringe Mengen an Vitamin-E-Acetat, von denen keine gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten sind.

    Deutsche Vorgaben
    „Dieses Resultat spricht dafür, dass von E-Liquids, die deutschen Regelungen entsprechen, keine Gefahr durch Vitamin-E-Acetat ausgeht“, sagt BfR-Präsident Andreas Hensel, und er fügt hinzu: „Umso mehr ist davon abzuraten, E-Liquids selbst zu mischen und damit ein gesundheitliches Risiko einzugehen.“ In den USA kam es im vergangenen Jahr zu schweren Lungenentzündungen und Todesfällen. Dort wurde öliges Vitamin-E-Acetat, das im Verdacht steht die Lunge zu schädigen, den verdampfenden Flüssigkeiten (E-Liquids) beigemischt.

    Unproblematische Spuren
    In den vom BfR untersuchten Liquids fanden sich nur gesundheitlich unproblematische Spuren von Vitamin E. In insgesamt 20 Proben wurde THC (Tetrahydrocannabinol) nachgewiesen, davon in neun Fällen in gesundheitlich unproblematischer Konzentration, während elf Proben wegen erhöhten THC-Gehalts zu beanstanden waren. Dazu sind weitere Untersuchungen geplant.

    Internationaler Standardisierung
    Aus Sicht des BfR sollten wegen möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch das „Dampfen“ international standardisierte Nachweismethoden für Inhaltsstoffe von E-Liquids etabliert werden.

    Rückblick
    Die Todesfälle in den Vereinigten Staaten hatten sowohl auf Seiten der Konsumenten als auch der Politik in Deutschland zu massiven Verunsicherungen geführt und Fehlvorstellungen über das gesundheitspolitische Potenzial von E-Zigaretten verstärkt. Ende 2019 wurden die gesundheitlichen Risiken des E-Zigaretten-Konsums von mehr als 60 Prozent der Deutschen als genauso hoch oder gar höher, verglichen mit dem Konsum klassischer Tabakzigaretten, eingeschätzt.

    Vertrauen wiederhergestellt
    Die Berichte über die Vorkommnisse in den USA hatten für Umsatzeinbrüche im Handel gesorgt. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde im Januar 2020 bekannt gegeben hatte, dass die Vorfälle auf gestreckte Schwarzmarktdrogen zurückzuführen sind und nichts mit regulären E-Zigaretten zu tun haben, sind das Vertrauen der Konsumenten und die Umsätze wieder gestiegen.

    E-Zigarette deutlich weniger schädlich
    Tatsächlich sind E-Zigaretten, wie Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), betont, auch nach Einschätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums nach aktueller Studienlage „deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten“. Mücke begrüßt die Klarstellung des BfR. Nun seien Behörden, Industrie und Handel gemeinsam gefordert, das Vertrauen der Verbraucher in diese risikoärmeren Produkte zu stärken.


    Risikoärmere Alternative

    Wie Mücke weiter feststellt, spiegeln sich die grassierenden Fehlvorstellungen über die E-Zigarette ebenfalls in den am 2. Juli 2020 vom Bundestag verabschiedeten Werbeverboten für diese Produktkategorie wider. Die weitgehende Beschränkung der kommerziellen Kommunikation für E-Zigaretten sende ein fatales Signal gerade auch an Raucher, die an einer risikoärmeren Alternative zum Tabakkonsum interessiert seien.

    Werbeverbote konterkarieren
    „Die zusätzlichen Werbeverbote für E-Zigaretten konterkarieren deren gesundheitspolitisches Potenzial zur Schadensminimierung und müssen zeitnah auf den Prüfstand gestellt werden“, fordert der BVTE-Hauptgeschäftsführer. „Die Hersteller müssen potenzielle, erwachsene Konsumenten auch künftig über die Eigenschaften und Vorteile ihrer E-Zigaretten informieren und aufklären können“, so Mücke.

    red

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    an dieser Stelle wurde schon öfter über die Maske geschrieben. Wie kaum ein anderes Thema polarisiert sie die Republik, seit Covid-19 präsent ist. Gefühlt befindet sich Deutschland seit März in einer Dauer-Diskussion darüber, wann, wo und von wem der Mund-Nasen-Schutz getragen wird oder werden muss.

    Föderalismus
    Der Föderalismus lässt grüßen. Das oft kritisierte Bündnis bewährt sich jedoch genau hier wie in kaum einer anderen Krise. Die 16 Länderchefs können unabhängig voneinander auf das jeweilige Infektionsgeschehen vor Ort reagieren. So hat Bayern angesichts der steigenden Zahlen in München das Tragen von Masken im öffentlichen Raum durchgesetzt. Berlin, das auf die massiv gestiegenen Corona-Infektionen in der Hauptstadt reagiert, schreibt ab 3. Oktober die Gesichtsbedeckung auch im Büro vor. Demgegenüber setzt Rheinland-Pfalz mit vergleichsweise niedrigen Zahlen auf einen präventiven Stufenplan und appelliert an seine Bevölkerung die Munde-Nase-Bedeckung zu nutzen.

    Kein Problem
    Das sollte alles eigentlich kein Problem sein. Wenn Kinder die Maske in Schulen tragen, sollten Erwachsene in Unternehmen dies erst recht hinbekommen. Abgesehen von der Vorbild-Funktion geht es hier schließlich um das große Ganze: die Gesundheit der Bevölkerung und die Vermeidung eines zweiten Lockdowns.

    Ein Thema, das vor kurzem auch das gemeinsame Treffen der Länder mit der Kanzlerin beschäftigte. Herausgekommen sind neue Corona-Regeln, die vor allem die Infektions-Hotspots wie zum Beispiel private Feiern eindämmen sollen.

    Politik appelliert an Eigenverantwortung
    Unabhängig davon sind alle Beteiligten aufgefordert, die bekannten AHA-Regeln (Abstand + Hygiene + Alltagsmaske) einzuhalten, die für den Herbst und den kommenden Winter um ein L für „Lüften“ erweitert werden.

    Der Staat setzt hier zu recht auf die Eigenverantwortung seiner Bürgerinnen und Bürger. Freiheit heißt Verantwortung übernehmen, und damit auch die Gesundheit seiner Mitmenschen zu schützen.

    In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und haben Sie ein schönes Wochenende!

    Ihre
    Kerstin Kopp
    Redaktion DTZ

  • Stichwahl in Bünde

    BÜNDE // Die SPD-Politikerin Susanne Rutenkröger konnte die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters der Stadt Bünde am 27. September für sich entscheiden.

    Bei den nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen am 13. September hatte Martin Schuster, der gemeinsame Kandidat von CDU und FDP, noch vorne gelegen. Da der 38-Jährige aber nicht die absolute Mehrheit erreichte, gab es eine Stichwahl.

    Martin Schuster ist geschäftsführender Gesellschafter von Bentley Tobacco und seit 2014 Mitglied im Stadtrat von Bünde.

    red

  • Strengere Regeln für Shisha-Bars in NRW

    DÜSSELDORF // In Nordrhein-Westfalen sind neue strenge Regeln für Shisha-Bars in Kraft getreten. Das berichtet die „Rheinische Post“. Demnach müssen die Betreiber „sichtbar und gut lesbar“ Schilder am Eingang aufhängen, die anzeigen, dass es sich bei dem Gastronomiebetrieb um eine Shisha-Bar handelt.

    Batterien wöchentlich kontrollieren
    Um die Kohlenmonoxid-Konzentration zu reduzieren, sind effiziente Lüftungsanlagen vorgeschrieben. Außerdem ist es Auflage, in den Gasträumen, auf den Fluren und in den Toiletten Kohlenmonoxid-Warngeräte zu installieren. Gäste müssen einen eventuellen Alarm hören und sehen können. Die Batterien müssen wöchentlich kontrolliert werden. Darüber hinaus muss jedes Gerät einen Speicher haben, der sich jeden Alarm merkt.

    pnf

  • Hilfen werden ausgeweitet

    MAINZ // Auch für die Monate September bis Dezember wird die Überbrückungshilfe fortgesetzt. Dabei werden die Zugangsbedingungen abgesenkt und die Förderung ausgeweitet.

    Kleine und mittelständische Unternehmen
    Kleine und mittelständische Unternehmen sowie Solo-Selbstständige und Freiberufler, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen sind, können nichtrückzahlbaren Zuschüssen zu den betrieblichen Fixkosten beantragen. Betriebliche Fixkosten können Unternehmen für die vier Monate bis zu 200.000 Euro als Förderung erhalten.

    Antrag flexibler
    Die Eintrittsschwelle für die Antragstellung wird flexibler. Bereits ab einem Umsatzeinbruch von mindestens 50 Prozent in zwei zusammenhängenden Monaten (Zeitraum April bis August 2020) besteht die Möglichkeit, einen Förderanspruch zu prüfen. Ein Anspruch besteht bereits ab einem Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Durchschnitt in den Monaten April bis August 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    Fördersätze erhöht
    Die Fördersätze werden erhöht. 90 Prozent der Fixkosten bei mehr als 70 Prozent Umsatzeinbruch (bisher 80 Prozent), 60 Prozent der Fixkosten bei einem Umsatzeinbruch zwischen 50 Prozent und 70 Prozent (bisher 50 Prozent) und 40 Prozent der Fixkosten bei einem Umsatzeinbruch von mehr als 30 Prozent (bisher bei mehr als 40 Prozent).

    Personalkostenpauschale
    Die Personalkostenpauschale von zehn Prozent der förderfähigen Kosten wird auf 20 Prozent erhöht. Bei der Schlussabrechnung sollen künftig Nachzahlungen ebenso möglich sein wie Rückforderungen. Die Deckelungsbeträge für kleine und mittelständische Unternehmen von 9000 Euro beziehungsweise 15.000 Euro werden ersatzlos gestrichen. Die Antragstellung erfolgt auch im neuen Verfahren über einen „prüfenden Dritten“ (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer, Rechtsanwalt). Die Antragsbearbeitung und die Auszahlung erfolgen wiederum über die Bewilligungsstellen der Bundesländer.

    Sobald die Antragsstellung möglich ist, wird DTZ Sie informieren.

    pi

    Weitere Infos unter: [link|http://www.frtg-essen.de]www.frtg-essen.de[/link]