HAMBURG/KARLSRUHE (DTZ/red). Der staatlichen Tabakzüchtung am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) droht das Aus.
„Das würde für uns hier das Ende bedeuten“, sagt Wolfgang Moritz, Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Tabakpflanzer im Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“. Wenn kein Saatgut mehr komme, könnten die Tabakbauern einpacken.
Die finanzielle Unterstützung des LTZ durch das Landwirtschaftsministerium wird vom Landesrechnungshof in Frage gestellt, berichtet das „Hamburger Tagblatt“. Anfang Juli hatte die Behörde festgestellt, dass die Landesanstalt ihrer Ansicht nach zu viel Geld für die Tabakforschung erhalte.
Als Begründung heißt es, „Tabakanbau sei ein Nischenprodukt“. Hinzukomme, dass die „Gesundheitsgefahren eine große Rolle in der gesellschaftlichen Debatte“ spielten. In der Genbank des LTZ liegt den Angaben nach das Saatgut von rund 800 verschiedenen Tabaksorten.
„Unsere Züchtungen genießen Weltruhm“, argumentiert Klaus Mastel von der betroffenen LTZ-Außenstelle. Eine Schließung wäre für die Tabakbauern ein herber Verlust.
Der Pflanzerverband diskutiert nun, ob eine massive Erhöhung seines Forschungs-Beitrages von derzeit 100.000 Euro als Lösung in Frage komme. Insgesamt investiert das LTZ rund 500.000 Euro jährlich in die Tabakforschung.
(DTZ 34/12)
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