Aktionsbündnis kritisiert Ansatz der Untersuchung
MÜNCHEN (DTZ/vi). Bündnis 90/Die Grünen präsentierten am 12. Mai im Rahmen eines Pressegesprächs eine Studie des Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit und der Nichtraucher-Initiative München. Franz Bergmüller, Vorsitzender des Aktionsbündnisses „Bayern sagt Nein! beim Verbotsentscheid“, hält diese Studie für nicht der Wahrheit entsprechend.
Zu der von Bündnis 90/Die Grünen vorgestellten Studie des Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit erklärt Bergmüller: „In dieser so genannten Studie wird ein völlig falscher Eindruck suggeriert.“
Von 126 Kneipen waren die meisten unter 75 Quadratmeter
Angeblich wurden im Raum München 126 Kneipen untersucht und dann das Fazit gezogen, dass in 94 Prozent der Gaststätten geraucht werden darf. Genau das ist natürlich nicht der Fall, denn zu diesen 126 Gaststätten zählen ausschließlich Kneipen unter 75 Quadratmetern, in denen außerdem keine Speisen angeboten werden.
Ein realistisches Bild ergibt sich natürlich nur, wenn man den prozentualen Anteil an allen gastronomischen Einrichtungen ermittelt. Denn München hat, wie wir alle wissen, insgesamt über 7.000 Gastronomieobjekte. In über 85 Prozent dieser Gaststätten herrscht Rauchverbot. Unser Bündnis will genau diese Balance zwischen Nichtraucherschutz und persönlicher Entscheidungsfreiheit erhalten, die sich in der Praxis bewährt hat. Deshalb werben wir für ein Nein zum totalen Rauchverbot beim Volksentscheid am 4. Juli.“
„Mehr als 85 Prozent der Lokale sind rauchfrei“
Das Aktionsbündnis „Bayern sagt Nein!“ kämpft für die Beibehaltung des bestehenden Nichtraucherschutzes in Bayern, welcher schon umfangreich schützt. Das Rauchverbot in Schulen, öffentlichen Gebäuden und auf Bahnhöfen soll unangetastet bleiben. Es geht den Bündnisteilnehmern darum, die drei noch bestehenden Ausnahmeregelungen in der Gastronomie beizubehalten.
„Mehr als 85 Prozent in der Gastronomie sind bereits rauchfreie Zonen in Bayern. Meine Kollegen und ich plädieren nur für 15 Prozent mehr Toleranz, Freiheit und Selbstbestimmung. Wir richten uns nicht nur an die Raucher, sondern sprechen für all die Menschen, denen immer mehr Bevormundung ein Dorn im Auge ist“, fasst Birgit Netzle-Piechotka, Wirtin des Asam-Schlössls und Mitglied des Aktionsbündnisses, die Zielsetzung zusammen.
(DTZ 20/10)
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