Zigarrenverkäufe im Fachhandel profitieren vom guten Wetter

Umfrage bei Handel und Industrie: Derzeit überwiegend gute Geschäftsentwicklung

MAINZ (DTZ/fok). Was ist der Unterschied zwischen den Mayas und den deutschen Tabakwaren-Fachhändlern? Die Mayas rauchten einst Zigarren und baten ihre Götter mit diesem Rauchopfer um Regen. Die deutschen Fachhändler beten um Sonne, denn bei sommerlicher Witterung schießen ihre Tabakwarenumsätze, speziell bei Zigarren und Zigarillos, in die Höhe.

Shortfiller reagieren schwächer auf Saison
„Ich brauche keinen , vor allem bei Longfillern aus Kuba, Honduras und der DomRep. Bei Shortfillern macht sich das saisonale Hoch nicht so stark bemerkbar, hier ist z.B. Brasil Trüllerie gut gefragt. Zigarillos hatten insgesamt einen leichten Einbruch. Wetterbericht mehr“, sagt der Frankentaler Fachhändler Herbert Keistler, „wenn die Zigarrenumsätze steigen, weiß ich, dass draußen die Sonne scheint.“ Seit Mai sind bei ihm die Umsätze für diese Produkte steil nach oben gestiegen, vor allem bei Longfillern aus Kuba, Honduras und der DomRep. Bei Shortfillern macht sich das saisonale Hoch nicht so stark bemerkbar, hier ist z.B. Brasil Trüllerie gut gefragt. Zigarillos hatten insgesamt einen leichten Einbruch.

Pfeifentabak auf Vorjahresniveau
Der Pfeifentabakverkauf bewegt sich auf Vorjahresniveau, während die Pfeife selbst weiter im „Investitionsstau“ steckt. Eine ähnliche Entwicklung verzeichnet auch Gerhard Huber, Inhaber der Firma Tabak Meier in Freiburg: „Die Zigarre entwickelt sich derzeit sehr gut, bei Importen haben wir ein Plus um die 16 bis 17 Prozent. Der eindeutige Schwerpunkt liegt bei Zigarren aus Kuba und der DomRep. Shortfiller und Zigarillos konnten da in der Entwicklung nicht mithalten.. Huber sieht die Gründe für die starke Saisonalität des Zigarrengeschäfts in den Einschränkungen für Raucher speziell in der Gastronomie , aber auch im Privatbereich. In der Gastronomie kehre mit der Liberalisierung der Gesetze jetzt wieder mehr Toleranz zurück. Wer in der Gastronomie schon frühzeitig die Weichen gestellt habe, profitiere heute davon: „Unsere Lounge läuft gut, seit drei Jahren haben wir ständig Zuwächse.“

Enorme Umsatzsteigerungen im Juli
Frank Quirin vom Pipe House Jürgen Wilde in Koblenz meldet ein Anziehen der Verkäufe sowohl bei Zigarren als auch bei Pfeifentabak. Bei Longfillern gebe es einen Trend zu preiswerten Produkten aus der DomRep und zu Bundles. Auch ist die Nachfrage nach kürzeren Formaten gestiegen. Gleichzeitig sieht er auch eine Tendenz zu guten Sumatra-Shortfillern. Fachhändler Harald Sommer aus München freut sich über enorme Umsatzsteigerungen im Juli. „Was die Wetterabhängigkeit angeht, geht es uns fast wie einer Eisdiele.

Saisonschwerpunkte haben sich verschoben
Die Saisonschwerpunkte haben sich eindeutig von Weihnachten auf den Zeitraum Mai bis August verschoben.“ Der Trend zu preiswerteren Zigarren sei auch in München zu spüren, doch die Entwicklung stabilisiere sich. Innerhalb der Kundschaft gibt es, so Sommer, eine Polarisierung: Bei kubanischen Zigarren spiele der Preis so gut wie keine Rolle, bei anderen Provenienzen werde dagegen stark auf den Preis geschaut. Um den Rauchern auch außerhalb der Sommersaison den richtigen Rahmen für ihren Genuss zu bieten, unterstützt Sommer eine Zigarrenlounge, die ihm auch wieder neue Kunden bringt. Mit einer Plakataktion im Schaufenster dankt er den beteiligten Parteien für die Liberalisierung der Gastronomieregelungen fürs Rauchen.

Zigarrenhersteller und -importeure
Und wie sehen Zigarrenhersteller und -importeure die aktuelle Geschäftsentwicklung? Mario Samec, Gebr. Heinemann, bestätigt den Anstieg der Zigarrennachfrage, der sich vor allem stückzahlenmäßig bemerkbar macht. Die Luxus-Preislage mit Davidoff erfreue sich eines schönen Wachstums. Andererseits sei eine Erosion in der Mitte festzustellen, die wiederum den Angeboten im unteren Preisbereich zugute kommen. „Die Nachfrage nach günstigen Bundles ist enorm.“

Geschäft mit sechs starken und sechs schwachen Monaten
Bei den Formaten stelle man eine völlig unterschiedliche Entwicklung fest: Bei den mittel- und hochpreisigen Zigarren gehe der Trend zu kürzeren, nicht unbedingt schlankeren Formaten. während bei den Bundles die Nachfrage nach großen Formaten nach dem Motto „Viel Zigarre fürs Geld“ überwiege. ,Für Gebr. Heinemann gelte die Devise, die Qualität auf hohem Niveau zu halten und dabei alle gefragten Preis- und Geschmacksrichtungen abzudecken. Peter Wörmann, Inhaber von Woermann Cigars, stellt fest, dass man auch als Hersteller
sich immer stärker auf ein saisonales Geschäft mit sechs starken und sechs schwächeren Monaten einstellen müsse.

Geschäft läuft trotz Rauchverboten
Stückzahlmäßig verzeichnete das Unternehmen starke Zuwächse, umsatzmäßig hielt sich das Jahr 2009 bisher die Waage mit dem Vorjahr. Ein absolutes Boom-Produkt sind preiswerte 100%-Tabak-Zigarillos. Sein positives Fazit: „Trotz Rauchverboten und Wirtschaftskrise läuft das Geschäft wieder. Wir sind auf dem ansteigenden Ast, wozu neben dem deutschen Markt auch die wachsende Nachfrage aus dem Ausland beiträgt.“ Oliver Schuster, Cigarrenfabrik August Schuster, hofft auf die positiven Auswirkungen einer liberalisierten Gesetzeslage für das Rauchen in der Gastronomie.

Leichter Anstieg bei Longfillern
Das Unternehmen meldet einen leichten Anstieg bei Longfillern, Shortfiller seien knapp stabil. Steffen Rinn, Inhaber der Fa. Don Stefano, konstatiert eine Trendwende seit April, die die Marktschwäche zu Jahresbeginn nach und nach ausgleicht. Auch er betont die Hoffnung auf eine Gesetzeslockerung bei den Gastrorauchverboten, wie sie jetzt dank der MUT-Aktivitäten in Bayern wieder greift. Das Unternehmen setzt auf seine Klassiker und forciert stark sein neues Produkt, eine aromatisierte 100 Prozent Tabak Panatela.

(DTZ 33/09)

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