Schleswig, Schlei und gute Zigarren

Fachhändler Thomsen setzt auf hohe Tabakwarenkompetenz

Einzelhandel

[pic|110|l|||Knut Thomsen und Lebensgefährtin Beate Bischof führen das Geschäft und sind in Schleswig bestens bekannt.|||]

HAMBURG (DTZ/kdp). Beim Namen Thomsen liegt für den Ortskundigen der Gedanke meist nicht fern, dass er sich im hohen Norden Schleswig-Holsteins oder in Dänemark aufhält. Hier hat der Name Tradition und zeigt historische Verbundenheit. Ursprung und Namensgeber sind die bekannten Vornamen Thomas, die durch einen der zwölf Apostel Jesu wie auch durch den bedeutenden Kirchenlehrer Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert besondere Bedeutung erlangten.

Touristenziel „Ostseefjord Schlei“
Im vielbesuchten Touristenziel Schleswig, das zu den ältesten Städten Nordeuropas zählt – , der Touristenmanager spricht gerne vom Ostseefjord Schlei, einer flussähnlichen Bucht der Ostsee – gehört der Name zum Alltag wie auch die ganztägige Begrüßung „Moin“. Mit Knut Thomsen (42) lernen wir einen der vielen Namensträger kennen, der seit 2002 ein gepflegtes Tabakwarenfachgeschäft im Zentrum der Schleswiger Fußgängerzone in absoluter 1a-Lage betreibt.

Die Verbundenheit zu Tabakwaren besteht schon seit dem Jahre 1985, als er seine Lehre beim Tabakwaren-Fachfilialisten Geber machte. Auch sein Bruder Guido lernte in dieser Branche. Immerhin war es auch der Berufswunsch des Vaters Hans-Jacob Thomsen, der als langjähriger Filialleiter bei Geber mit über 40 Jahren Zugehörigkeit gerne seinen Söhnen diese Empfehlung gab.

[pic|112|r|||Inhaber Knut Thomsen in Schleswig pflegt besonders das Angebot seiner Zigarren.|||]

Mit der Übernahme des ehemaligen Geber/Mühlensiepen-Geschäftes folgte der Schritt in die Selbständigkeit. „Ohne lange zu überlegen“, sein Kommentar, denn mit Einzelhandelsausbildung und mehrjähriger Filialverantwortung fand er sich in seinem Metier bestens zurecht.

Tabakwaren im Mittelpunkt
Das Geschäft verfügt über 50 qm Verkaufsfläche und bietet in breiter Auswahl Tabakwaren und Raucherbedarf, speziell Zigarren und alle Genussprodukte, die mit Tabak zu tun haben. Außerdem Zeitschriften und zugleich Lotto-Annahmestelle in der belebten Fußgängerzone. Die tägliche Besuchsfrequenz von über 500 kaufenden Kunden zeigt, der Laden „brummt“.

Aus Platzmangel bedauert der Inhaber keinen begehbaren Klimaraum einrichten zu können, doch sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit durch fachgerechte Lagerung im Klimaschrank gesichert. Als Hauptlieferanten für Zigarren sorgen 5th Avenue, Kohlhase & Kopp und Gebrüder Heinemann für ein anspruchsvolles karibisches Sortiment. Die Bedeutung der Zigarre schätzt Thomsen besonders, weil Beratung gerne angenommen wird, sich die Absatzhöhe mit kleinen Abschürfungen immer noch auf hohem Niveau hält, auch wenn sich der Packungskauf spürbar verringert hat und der Einkauf einzelner Zigarren mittlerweile dominiert. Daneben gehört zur traditionellen Verbundenheit in der Region ein Eigenmarkensortiment mit Namen „Thomsens exklusiver Schleswiger“.

Dahinter verbergen sich drei Formate von Zigarren der Tabake Sumatra, Brasil und aus Honduras zum Preis von 1,95 bis 6,20 Euro und in verschiedenen Packungsgrößen. Auch zwei Geschmacksrichtungen Zigarillo und drei Tabakprodukte schmücken sich mit diesem Namen.

Hoher Stammkundenanteil
Knut Thomsen betont, dass neben dem Anteil von Touristen in der Hauptsaison, die gerne Neues und Ungewohntes probieren, gerade die Bewohner eine hohe Marken- und Geschäftstreue beweisen. Man kennt sich langjährig, was hohe Kundenbindung fördert. Zugleich findet die umliegende ländliche Bevölkerung eine Produktvielfalt vor, die bei der Konzentration auch im Einzelhandel nicht alltäglich ist.

[pic|111|l|||Der silberne „Mini” hat in Schleswig seine besondere Bekanntheit. Inhaber Knut Thomsen nutzt ihn als Werbeträger|||]

Für ein Sortiment von etwa 300 Pfeifen der Marken Vauen, Lorenzo, Peterson, Big Ben und Design Berlin werden gerne längere Anreisen in Kauf genommen. Zum Standard gehören auch Pfeifen-Sets, die für Neueinsteiger mit entsprechender Beratung vorgesehen sind. 90 verschiedene Pfeifentabake bieten eine breite Auswahl und zirka 170 Zigarettenartikel, alleine 60 Dosen Feinschnitt, werben für das Fachgeschäft. Das Interesse an Wasserpfeifen hat zugenommen. Bis zu zehn verkaufen sich im Monat in der preislichen Bandbreite von 30 bis 140 Euro bei einem Vorrat von etwa 20 Modellen. Nicht zu unterschätzen der regelmäßige Nachkauf von Tabak, Kohlefiltern und Ersatzschläuchen.

Im Zubehörgeschäft dominieren Feuerzeuge der Marken Rowenta, Sarome, Silver Match und Zippo neben dem erheblichen Bedarf an Einwegfeuerzeugen. Enge Zusammenarbeit mit dem RBA-Großhändler Gebr. Strohkark aus Itzehoe sichert regelmäßige Information und Anregungen für Neuprodukte. Besonders erfolgreich hat sich das Zippo-Geschäft ausgeweitet, offensichtlich prägt die Sammelleidenschaft die Nachfrage nach diesen Produkten. Die aktuelle Auswahl beträgt derzeit etwa 160 Modelle.

Beratungsintensives Sortiment

Die Umsatzanteile zeigen mit rund 20 Prozent für Raucherzubehör im Bereich Tabakwaren überdurchschnittliche Bedeutung. Zigarre und Zigarillo mit zirka 20 und Tabak 10 Prozent behaupten sich neben Zigarette und Feinschnitt, die die Hälfte unter sich ausmachen.

Werbung und Verkaufsförderung haben in diesem Geschäft einen hohen Stellenwert. Sowohl nach außen im Schaufenster wie auch im Ladeninneren senden Regalflächen dezent aber zugleich wirkungsvoll mit Text und Ware ihre Botschaften. Auffallend der werblich gestaltete Wagen, ein kleiner „Mini“, der auch für mobile Werbung sorgt und die Bekanntheit des Geschäftes auch in die nähere Umgebung trägt.

„Wir sind ein kleiner Familienbetrieb“ charakterisiert Knut Thomsen sein Geschäft. Mit Lebenspartnerin Beate Bischof und drei weiteren Verkäuferinnen bewältigt er den Arbeitsumfang. „Auch wenn uns Ladenöffnungszeiten bei manchen Lebensmittelfilialisten überraschen, wir liegen mit unseren Öffnungszeiten bis 18.30 Uhr und samstags bis 14 Uhr genau im Level der Innenstadt. Dazu kommen Öffnungszeiten am Sonntag bei Sonderveranstaltungen wie beispielsweise der Bundesgartenschau und vereinbarten Verkaufstagen am Sonntag,“ weiß der Inhaber zu berichten.

„Hobby? – Mein Geschäft!“

Befragt nach seinen Hobbys kommt eine entwaffnende Antwort: „Mein Geschäft. Urlaubsreisen im klassischen Sinne gehören noch nicht zu meiner Freizeitgestaltung. Dafür gibt es noch zu viel Arbeit.“ Aber sicherlich entschädigen der landschaftliche Reiz, die unmittelbare Nähe zur Ostsee und der sichtbare geschäftliche Erfolg für ein erholsames Wochenende.

(DTZ 43/08)

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