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  • EvoNxt geht in die zweite Runde

    MALAGA / DORTMUND // Die Next-Generation-Products-Branche (NGP-Branche) unterliegt einem ständigen Wandel, neue Trends und Innovationen kommen in schneller Folge auf den Markt, während gleichzeitig weltweit politische Regulierungen die verschiedenen Akteure immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Um die noch junge Branche zu unterstützen und den Austausch zwischen allen Akteuren zu fördern, hat die Messe Dortmund 2023 mit dem Business-Festival EvoNxt ein Format ins Leben gerufen, dass sich von normalen Konzepten abhebt. Und das geht nun im April in die zweite Runde.

    Zweite Ausgabe erneut im spanischen Málaga
    Nach der vielversprechenden Premiere findet auch die zweite Ausgabe erneut im spanischen Málaga statt – und zwar am 5. und 6. April. In entspannter Festivalatmosphäre unter der andalusischen Sonne dreht sich im „Palacio de Ferias y Congresos de Málaga“ (FYCMA) wieder alles um NGP, Snus, Cannabis und Co. Neben einem umfangreichen Überblick über die neuesten Trends und Produkte, die in vier thematischen Zonen von zahlreichen namhaften Ausstellern präsentiert werden, bieten das Rahmenprogramm auf der EvoNxt gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Geschäftsbeziehungen zu festigen. Ein begeisterndes Unterhaltungsprogramm rundet das Event ab.

    Politische Regulierungen und ihre Auswirkungen
    Im Fokus der Messe steht 2024 ein Thema, das die gesamte NGP-Branche bewegt und dem entsprechend auch im umfangreichen Rahmenprogramm des Branchenfestivals prominent vertreten ist: die dynamische Entwicklung politischer Regulierungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft des Markts. Denn weltweit ergreifen Regierungen Maßnahmen, um den Konsum von Tabakwaren und Alternativen einzuschränken.

    So hat die britische Regierung kürzlich beschlossen, Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Disposables, zu verbieten und den Konsum durch Jugendliche zu reduzieren.

    Einschränkungen bei Aromen
    Das soll durch die Einschränkung im Angebot von Aromen, die Einführung einheitlicher Verpackungen und die Neugestaltung der Präsentation in Geschäften erreicht werden. Zusätzlich leitet die britischer Regierung Maßnahmen ein, um den Verkauf von Tabakerzeugnissen an Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, zu verbieten und so eine komplett rauchfreie Generation sicherzustellen. Zuvor hatte das spanische Kabinett entschieden, die Vorschriften für Tabakerhitzer ab April 2024 an die aktuellen Gesetze für herkömmliche Zigaretten anzupassen. Das beinhaltet ein Verbot von Aromen und Geschmacksstoffen sowie die Anwendung Warnhinweise auf den Schachteln – ähnlich den Regelungen, die in Deutschland seit Oktober 2023 gelten. E-Zigaretten sind hiervon allerdings noch ausgenommen.

    Branchenexperten diskutieren
    Im Rahmenprogramm der EvoNxt werden die Entwicklungen genau unter die Lupe genommen: Hochkarätige Branchenexperten und renommierte Redner teilen ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden.

    Unter anderem widmen sich Lorenzo Guaragna und Jonathan Darnell, die als Marktforscher für das Institut „Tobacco Intelligence“ tätig sind, im Beitrag „Ausblick für die Europäische Union und die wichtigsten globalen Märkte: Untersuchung der Markt- und Regulierungstrends bei alternativen Tabakerzeugnissen“ den Aussichten des EU-Markts und den wichtigsten Märkten weltweit.

    Internationale Zusammenarbeit
    In der Diskussionsrunde „Die Macht der Zusammenarbeit und die aktuellen Herausforderungen in der Vape-Industrie“ werden Ciprian Boboi, Vorstandsmitglied und Mitbegründer der Independent European Vape Alliance (IEVA), John Dunne, Leiter der UK Vaping Industry Association (UKVIA), Will Ao, Generalsekretär der chinesischen Electronic Chamber of Commerce (ECCC) und weitere hochrangige Branchenakteure an die Vorjahresveranstaltung anknüpfen. Dabei werden sie auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit sowie die aktuellen und auch zukünftige Herausforderungen in der Vaping-Industrie vorstellen.

    Wie sich das Segment der Nikotinbeutel (Pouches) entwickelt, wird im Vortrag „Was hält die Zukunft für Nikotin-Pouches bereit – Lernen von Schweden: Perspektiven zur Herstellerverantwortung und zukünftigen Regulierung in der EU?“ erörtert. Referieren werden hier sowohl Vertreter der Nordic Nicotine Pouches Alliance (NNPA) und auch Association of Swedish Snus Manufacturers.

    Wichtige Plattform für die NGP-Branche
    Angelika Bauer von der Messegesellschaft Dortmund blickt der zweiten Ausgabe positiv entgegen und unterstreicht: „Die EvoNxt hat sich gleich bei der Premiere im vergangenen Jahr als eine wichtige Plattform für die NGP-Branche etabliert. Wir haben eine einzigartige Bühne geschaffen, auf der die Zukunft der Branche von ihren eigenen Akteuren gestaltet wird, die aber auch die Gegenwart vollumfänglich abbildet. Unsere Rolle ist es, für führende Experten und Entscheidungsträger eine Plattform zu bieten und den Dialog zu fördern. Die sich ständig verändernde Landschaft politischer Regulierungen zählt zu den bedeutendsten Herausforderungen, mit denen sich die Marktteilnehmer konfrontiert sehen. Die EvoNxt bietet eine zentrale Anlaufstelle, um frühzeitig alle wesentlichen Informationen zu erfassen. Die Veranstaltung dient als ein essenzielles Werkzeug für den Austausch von Ideen, das Knüpfen von Partnerschaften und die Entwicklung von Lösungsansätzen für die Herausforderungen der Zukunft – eine Tatsache, die die Erfahrungen des vergangenen Jahres eindrucksvoll untermauern.“

    Die Beiträge im Rahmenprogramm befassen sich natürlich nicht nur mit politischen Herausforderungen, sondern auch um die in der Branche allgegenwärtigen Themen Minimierung der gesundheitlichen Schäden (Harm reduction), dem Jugendschutz (Youth protection), Nachhaltigkeit sowie Cannabis.

    pi

  • Flaue Aktienkurse

    MAINZ // Das war kein besonders erfreuliches Jahr für Besitzer von Tabakaktien: 2023 rutschten die Kurse der Titel von Altria, BAT, Imperial Brands und Philip Morris ins Minus.

    Besonders hart erwischte es dabei BAT, die mehr als 30 Prozent abgaben. Lediglich Japan Tobacco schaffte ein ordentliches Plus von 22,2 Prozent – das allerdings nicht zuletzt den Folgen der hohen Inflation geschuldet sein dürfte. Zum Vergleich: Der marktbreite Index MSCI World kam im gleichen Zeitraum auf einen Zuwachs von immerhin 21,8 Prozent.

    Üppige Gewinnausschüttungen
    Damit die Aktionäre nicht abspringen und die Notierung weiter abrutscht, lassen sich die Konzerne etwas einfallen. Wie schon in der Vergangenheit bieten die Unternehmen ihren Anteilseignern üppige Verzinsungen in Form von Gewinnausschüttungen an. Die Dividendenrendite – also die Verhältnisse von Ausschüttung zum durchschnittlichen Aktienkurs – beträgt derzeit bei JTI 5,1, bei Philip Morris 5,8, Imperial 8,4, Altria 9,7 und BAT 10,0 Prozent. Auch hier ein Vergleich: Die Umlaufrendite deutscher Unternehmensanleihen liegt bei 3,8 Prozent.

    max

  • Verbraucher zögern

    BERLIN // Nur sehr zögerlich hellt sich die Stimmung der Konsumenten in Deutschland auf. Dabei sind die Hoffnungen auf ein steigendes Einkommen zwar gestiegen, doch die Furcht vor einer Rezession und die daraus resultierende höhere Sparneigung sorgen dafür, dass die Verbraucher sich vor allem mit größeren Anschaffungen eher zurückhalten. Laut Nürnberger Institut für Marktentscheidungen hat die Sparneigung hierzulande den höchsten Wert seit der Finanzkrise 2008 / 2009 erreicht.

    Keine Trendwende in Sicht
    Wie „ntv“ berichtet, sind auch andere Experten skeptisch. Das Nachrichtenportal zitiert den Chefvolkswirt der Bank Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger: „Die Laune der Verbraucher war mies, und sie ist mies geblieben. Dieser Zustand hält nun schon viel zu lange an. Realeinkommensverluste, hohe Zinsen und die Wirtschaftspolitik sprechen weiter klar gegen eine Stimmungswende. Gestiegene Benzinpreise und geplante Preiserhöhungen von Unternehmen sorgen für neue Belastungen.“ Eine Trendwende sei nicht in Sicht.

    red

  • Kubas Zigarren feiern Erfolge

    HAVANNA // Der Zigarrenhersteler Habanos meldete zum Auftakt des 24. Habano-Festivals eine erfolgreiche Bilanz. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von insgesamt 721 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 666 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr, heißt es in einer Pressemitteilung des kubanischen Unternehmens.

    Premiumtabak für Genießer
    „Die Erfolge von Habanos im Jahr 2023 sind das Ergebnis der Anerkennung der einzigartigen Herkunft unseres Tabaks, der Stärke und des Prestiges unserer Marken und natürlich der Leidenschaft aller, die an der faszinierenden Welt von Habanos beteiligt sind“, sagte die Co-Präsidenten von Habanos, Maritza Carrillo Gonzalez und Luis Sanchez-Harguindey. Das vergangene Jahr habe im Zeichen von Innovationen und der Markteinführung von 31 neuen Produkten gestanden. „So feiern wir 30 Jahre Habanos, S. A., die allen Liebhabern von Premiumtabak in jedem Winkel der Welt unvergleichliche Momente und Erlebnisse bietet.“

    Mit 27 Marken und einer Präsenz in mehr als 130 Ländern führt Habanos seine Leistung auf „Exzellenz, Tradition und Innovation“ zurück.

    Produkte auf fünf Kontinenten
    Die Produkte sind auf fünf Kontinenten erhältlich. Im vergangenen Jahr trugen die Märkte in Spanien, Frankreich, China, Deutschland und der Schweiz am meisten zum Umsatzvolumen von Habanos bei. Nach Regionen betrachtet bleibt Europa mit 56 Prozent des Gesamtumsatzes der führende Markt für kubanische Zigarren, gefolgt von Asien (21 Prozent), Nord- und Südamerika (13 Prozent) sowie Afrika und dem Nahen Osten (10 Prozent). 2023 brachte das Unternehmen 31 neue Produkte auf den Markt, darunter Cohiba Siglo de Oro, Cohiba Ideales, Romeo y Julieta Cupidos, Hoyo de Monterrey Monterreyes No. 4 und Bolivar New Gold Medal. Während des Festivals wurden weitere Produkte vorgestellt.

    pi

  • „Schutzmechanismen greifen“

    BERLIN // Bereits zum dritten Mal in Folge fand am 22. Februar der „Lotto Talk im Turm“ unter dem Motto „Quo vadis Glücksspiel?“ in der Aussichtsetage des Berliner Fernsehturms statt. Hoch über der Bundeshauptstadt diskutierten hochkarätige Redner und Gäste aus Politik und Wirtschaft auf Einladung von Lotto Niedersachsen, derzeit federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB), und dessen Berliner Büros über aktuelle Themen der Glücksspielbranche.

    Gemeinnütziger Zweck
    In einleitenden Worten hob Lotto Niedersachsens Geschäftsführer Axel Holthaus die Bedeutung des legalen Glücksspiels hervor: 18,5 Millionen Spieler gebe es in Deutschland, 8,2 Milliarden Euro hätten sie 2023 eingesetzt. Und: Ein großer Teil davon fließe gemeinnützigen Zwecke zu.

    Zu gegenwärtigen Entwicklungen im Glücksspielsektor tauschten sich dann in der ersten Diskussionsrunde Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, und Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, aus. Blienert wies eingangs darauf hin, dass seine Behörde zurzeit vor allem mit der Legalisierung von Cannabis beschäftigt sei – am nächsten Tag erfolgte die Abstimmung im Bundestag über die kontrollierte Freigabe. Aber auch Glücksspiel sei für ihn ein wichtiges Thema.

    Kampf gegen illegales Glücksspiel
    Einig waren sich Blienert und Benter darin, dass der Kampf gegen das illegale Glücksspiel bei zeitgleicher Stärkung der legalen Angebote im Sinn des ordnungsrechtlichen Rahmens unabdingbar sei. Nur so könne den Zielen gemäß Paragraf 1 des Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV 2021) entsprochen und ein umfassender Jugend- und Spielerschutz gewährleistet werden. Ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Schwarzmarkts und damit zusammenhängender Kriminalität sei die Strafverfolgung, sodass für die Aufrechterhaltung der Paragrafen 284 und folgende des Strafgesetzbuchs (StGB) plädiert wurde.

    In dem Zusammenhang machte Blienert die Dimensionen des kriminellen Glücksspiels mit einer Zahl deutlich: Jeder dritte in Deutschland aufgestellte Spielautomat sei illegal. Benter forderte, besonders das strafbare Anbieten illegaler Glücksspiele aus dem Ausland müsse intensiv verfolgt werden.

    Ein wichtiges Ziel
    Als ein wichtiges Ziel für 2024 nannte Benter, dass die Glücksspielbehörde der Länder sich stärker auf den Vollzug konzentrieren wolle. Blienert will, dass zumindest einige illegale Automaten vom Markt verschwinden.

    Einen Anstieg der Verfahren im Zusammenhang mit Finanzkriminalität stellte der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, im anschließenden Interview mit Moderatorin und Politikjournalistin Ute Welty per Live-Schaltung heraus. Geldwäsche, unter anderem im Zusammenhang mit Krypto-Währungen, sei eine wachsende Herausforderung für die zuständigen Behörden. Dabei sieht Münch Herausforderungen nicht nur beim Glücksspiel, sondern zunehmend auch bei Sportwetten. Die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land könne hier zu weiteren Problemen führen, betonte Münch.

    Maßnahme gegen Organisierte Kriminalität
    Als wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität in diesem Sektor nannte der Spitzenbeamte das Umsetzen eines Vermögensermittlungsgesetzes, wie es derzeit im Gespräch ist. Derzeit werde ausgelotet, wo die Grenzen der Verfassungskompetenz lägen. Er, so Münch, wünsche sich, dass das Potenzial möglichst umfassend ausgeschöpft werde; nur so sei es den Behörden möglich, große, verdächtige Geldmengen sichern zu können, ohne dass unbedingt Vortaten erkannt worden seien.

    Lotto Niedersachsens Geschäftsführer Axel Holthaus akzentuierte in der zweiten Diskussionsrunde mit Nadja Wierzejewski, Abteilungsleiterin der Gemeinsamen Glückspielbehörde der Länder, dass das Volumen des illegalen Glücksspielmarkts in Deutschland auf Schätzungen basiere – niemand kenne das tatsächliche Volumen. „Unsere aktuelle Regulierung führt nicht zu signifikant weniger Kanalisierung“, so Holthaus, „illegale Marktteilnehmer sollten kein Motor für Rücknahme der Regulierung in Deutschland sein.“

    Erhöhtes Gefährdungspotenzial
    Die beiden Talk-Gäste stimmten zudem darin überein, dass die anstehende Evaluierung des GlüStV verdeutlichen würde, wie die Schutzmechanismen für umfassenden Spieler- und Jugendschutz besonders bei Glücksspielformen mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial greifen.

    „Für Lotterien sind die regulatorischen Leitplanken für den Spieler- und Jugendschutz seit 75 Jahren eindeutig. Wir freuen uns, dass die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen evidenzbasiert bewertet werden und so möglichen Fehlentwicklungen begegnet wird“, erläuterte Sven Osthoff, Geschäftsführer von Lotto Niedersachsen.

    Als Fazit des Abends betonte Axel Holthaus: „Wichtig im Kampf gegen das Illegale ist ein guter, effektiver Austausch zwischen allen Akteuren der Glücksspielbranche. Wir alle haben ein Interesse an einem rechtssicheren Raum im Sinne des Spieler- und Jugendschutzes. Denn letztlich geht es um das Wichtigste: unsere Kunden.“

    pi / max

  • Neue TPD dauert noch

    BRÜSSEL // Bereits seit langem erwarteten Politiker und Branchenvertreter, dass das Thema „Tabakproduktdirektive III (TPD 3)“ nicht so schnell auf die Agenda der Europapolitik rücken würde. Wenig überraschend kam daher nun aus Brüssel die Aussage, dass „das Thema Tabak eindeutig auf die Zeit nach den Wahlen im Juni verschoben“ werde, wie „Euractiv“ berichtet.

    Evaluierungsmaßnahmen laufen
    Ein Sprecher habe gegenüber dem Dienst erklärt, dass politische Entscheidungen in diesem Bereich von der kommenden EU-Kommission getroffen würden. Zurzeit laufen Evaluierungsmaßnahmen zur gültigen TPD 2. Dazu gehören auch Konsultationen der Öffentlichkeit und verschiedener Experten. Von der neuen Richtlinie erwarten Beobachter, dass insbesondere E-Zigaretten, Tabakerhitzer, aber auch tabakfreie Nikotin-Pouches stärker beziehungsweise erstmals reguliert werden. Bislang gelten für einige solcher Produkte nationale Vorschriften.

    So sind insbesondere Pouches und das Vorgängererzeugnis Snus in Deutschland nicht zugelassen, während vor allem in skandinavischen Ländern der Verkauf erlaubt ist. Diese Lücken könnten mit der TPD 3 geschlossen werden.

    red

  • Tabaksteuer sehr mau

    WIESBADEN // Schwere Zeiten für die Bundeskasse: Im Januar hat der Fiskus 469,3 Millionen Euro aus der Tabaksteuer eingenommen, das ist gegenüber dem Vorjahresmonat ein Rückgang um rund 2,8 Prozent. Dabei fiel das Minus bei Zigaretten mit 14,8 Prozent auf 291,0 Millionen Euro besonders deutlich aus.

    Boom der E-Zigarette
    Zum Vergleich: Im Vormonat Dezember 2023 hatten die Nettoerlöse des Bundes in dieser Kategorie bei 1436,5 Millionen Euro gelegen. Ein Grund dürfte im anhaltenden Boom der Einweg-E-Zigaretten liegen; hier stiegen die Einnahmen – auch wegen der höheren Steuern – um 35,1 Prozent auf 14,0 Millionen Euro. Zahlen für erhitzten Tabak liegen weiter nicht vor.

    Aufgrund eines stärkeren Kostenbewusstseins stiegen die Einnahmen bei Feinschnitt zum Vorjahresmonat um 27,0 Prozent auf 152,9 Millionen Euro. Pfeifentabak legte (vor allem aufgrund statistischer Verzerrungen) um 401,0 Prozent, Wasserpfeifentabak um 42,6 Prozent zu. Dagegen schrumpften die Steuererlöse aus Zigarren und Zigarillos um 26,4 Prozent auf 6,4 Millionen Euro.

    red

  • Bundestag verabschiedet Cannabis-Legalisierung

    BERLIN // Nach langer politischer Auseinandersetzung hat der Bundestag am Freitag, 23. Februar 2024, den Gesetzentwurf der Bundesregierung „zum kontrollierten Umgang mit Cannabis“ gebilligt. Mit dem Gesetz soll Erwachsenen künftig der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum im privaten Raum erlaubt werden.

    Im öffentlichen Raum soll die Höchstgrenze bei 25 Gramm liegen. In namentlicher Abstimmung votierten 407 Abgeordnete für das Gesetz, 226 stimmten dagegen und vier enthielten sich ihrer Stimme.

    Entwurf mit Änderungen
    Der Gesundheitsausschuss hat das Cannabisgesetz der Bundesregierung mit einigen Änderungen beschlossen. Die Abgeordneten billigten vor wenigen Tagen insgesamt 30 Änderungsanträge der Koalitionsfraktionen. Der Entwurf wurde anschließend mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP sowie Stimmen der Gruppen Die Linke und BSW angenommen.

    Gesetzentwurf der Bundesregierung
    Das Gesetz sieht den legalen Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene vor. Ermöglicht wird nun der private Eigenanbau, der gemeinschaftliche nichtgewerbliche Eigenanbau und die kontrollierte Weitergabe von Cannabis durch Anbauvereinigungen. Mit dem Gesetz werde ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis erleichtert, heißt es in der Begründung der Bundesregierung.

    Das Gesetz zielt den Angaben zufolge darauf ab, zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen, Aufklärung und Prävention zu stärken, den illegalen Markt für Cannabis einzudämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz zu verbessern. Die aktuelle Entwicklung zeige, dass der Konsum von Cannabis trotz der bestehenden Verbotsregelungen weiter ansteige. Das vom Schwarzmarkt bezogene Cannabis sei oft mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden, da der Gehalt des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) unbekannt sei und giftige Beimengungen, Verunreinigungen sowie synthetische Cannabinoide enthalten sein könnten.

    Privater Cannabis-Anbau

    Künftig möglich sein soll zudem der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabispflanzen zum Eigenkonsum. Privat angebautes Cannabis muss jedoch vor dem Zugriff durch Kinder und Jugendliche geschützt werden. Außerdem dürfen nichtgewerbliche Anbauvereinigungen Cannabis künftig anbauen und an ihre Mitglieder zum Eigenkonsum weitergeben.

    Dafür gelten strenge Vorschriften. So werden für die Anbauvereinigungen maximal 500 Mitglieder zugelassen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben müssen. Zulässig ist nur die Mitgliedschaft in einer Anbauvereinigung. In den Anbauvereinigungen darf Cannabis nur in begrenztem Umfang an Mitglieder weitergegeben werden, wobei die Mitgliedschaft und das Alter zu überprüfen sind.

    Begrenzte Ausgabe von Cannabis

    An Mitglieder weitergegeben werden dürfen maximal 25 Gramm pro Tag oder 50 Gramm pro Monat. Die Ausgabe von Cannabis an Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren ist auf 30 Gramm pro Monat mit einer Begrenzung des THC-Gehalts auf zehn Prozent zulässig. Konsumcannabis darf als Haschisch oder Marihuana nur in kontrollierter Qualität und in Reinform weitergegeben werden. In einer Schutzzone von 100 Metern um Anbauvereinigungen sowie Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen und öffentlich zugängliche Sportstätten wird der Konsum von Cannabis verboten.

    Prävention durch Aufklärung
    Um vor allem Kinder und Jugendliche vor der Droge zu schützen, gilt ein allgemeines Werbe- und Sponsoringverbot für Konsumcannabis und Anbauvereinigungen. Geplant ist außerdem eine Stärkung der Prävention durch eine Aufklärungskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über die Wirkung und Risiken von Cannabis. Die Novelle soll nach vier Jahren auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen hin evaluiert werden. Es bleibt bei der Verschreibungspflicht für Medizinalcannabis.

    Geplant ist ein gestuftes Inkrafttreten der Reform. So soll das Gesetz insgesamt am 1. April 2024 in Kraft treten. Die Vorschriften für den gemeinschaftlichen Eigenanbau in den sogenannten Anbauvereinigungen soll jedoch am 1. Juli 2024 in Kraft treten.

    Stellungnahme des Bundesrates

    In einer Stellungnahme hatte zuvor der Bundesrat seine Befürchtung vor hohen finanziellen Folgebelastungen der Länder durch Kontroll- und Vollzugs- sowie Präventions- und Interventionsaufgaben zum Ausdruck gebracht. Als Beispiel angeführt wurde die Kontrolle der Anbauvereinigungen. Der Bundesrat bezweifelte auch die wirksame Kontrolle des zulässigen Höchstwertes von THC (Tetrahydrocannabinol) und hält neue, hochpotente Cannabis-Sorten für möglich.

    Die praktische Umsetzung der geplanten Jugendschutzzonen im öffentlichen Raum und Schutzvorkehrungen im privaten Raum war nach Einschätzung der Länderkammer ebenfalls kritisch zu hinterfragen. Hier deute sich ein strukturelles Vollzugsdefizit an. Schließlich wies der Bundesrat auf die Notwendigkeit hin, zulässige Grenzwerte für THC im Straßenverkehr festzulegen.

    Gegenäußerung der Bundesregierung

    Die Bundesregierung teilte die Bedenken des Bundesrates zum Vollzugsaufwand nicht, wie aus der entsprechenden Unterrichtung hervorgeht. So sei voraussichtlich erst nach fünf Jahren die geschätzte Gesamtzahl von 3.000 Anbauvereinigungen erreicht. Die Länder könnten die Personal- und Sachmittelkapazitäten sukzessive anpassen. Zudem erwartet der Bund mit der Entkriminalisierung hohe Einsparungen der Länder durch weniger Strafanzeigen und weniger Strafverfahren. Die eingesparten Mittel könnten für die Überwachung der Anbauvereinigungen sowie für die Suchtprävention eingesetzt werden.

    Aufklärung und Prävention sowie gesetzliche Vorgaben für die Anbauvereinigungen trügen zu einem umfassenden Gesundheits- und Jugendschutz bei, heißt es in der Unterrichtung weiter. Was den zulässigen THC-Wert im Straßenverkehr betrifft, habe eine interdisziplinäre Expertengruppe des Bundesverkehrsministeriums das Ziel, Grenzwerte zu ermitteln. Nach Auffassung der Bundesregierung sei der THC-Grenzwert so zu bemessen, dass die Straßenverkehrssicherheit ausreichend gewahrt bleibe.

    Antrag der Union

    Die Unionsfraktion forderte, die geplante Cannabislegalisierung zu stoppen und die Bevölkerung über die Risiken der Droge aufzuklären. Der Entwurf des Cannabisgesetzes, der im August 2023 vom Kabinett beschlossen wurde, sei unverantwortlich und führe in die falsche Richtung, hieß es in dem Antrag der Fraktion.

    Eine Legalisierung von privatem Anbau, Besitz und Konsum für alle Erwachsenen werde zu einer Ausweitung des Cannabiskonsums führen. Auch eine Entlastung der Justiz oder ein Zurückdrängen des Schwarzmarktes werde mit dem Gesetz nicht erreicht.

    Es sollte im die Forschung intensiviert werden, die sich mit den gesundheitlichen Folgen von nichtmedizinischem Cannabisgebrauch befasst. Unterstützt werden sollte zudem die Erforschung des medizinischen Nutzens und der Nebenwirkungen von Cannabisarzneimitteln.

    Antrag der AfD

    Die geplante Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken sollte nach Ansicht der AfD-Fraktion aufgegeben werden. Zugleich sollte für das Medizinalcannabis eine wissenschaftliche Nutzenbewertung eingeleitet werden, hieß es in dem Antrag der Fraktion. Bei der geplanten Legalisierung von Cannabis werde die Gefahr, die für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren ausgehe, unterschätzt.

    hib

  • „Wir sind eine komplexe Firma“

    BREMEN // Scandinavian Tobacco Germany ist einer der wichtigsten Player im deutschen Markt für Zigarren und Pfeifentabak. DTZ sprach mit dem Chef des Unternehmens über den Markt, die Aussichten und über die Änderungen, die er bei STG Germany vorgenommen hat und noch vornehmen will.

    Herr Pugacev, bevor wir über STG sprechen, möchten wir ein bisschen über Sie erfahren …
    Gleb Pugacev: Gern. Wie Sie an meinem Namen erkennen, bin ich gebürtiger Russe. 2003 bin ich nach Deutschland gezogen, war dann aber 14 Jahre lang mal hier und mal dort.

    Aber immer bei STG?
    Pugacev: Nein, bei STG bin ich seit acht Jahren: Damals habe ich in Kopenhagen im Marketing angefangen, wo ich zuvor zwölf Jahre tätig gewesen war. Inzwischen hatte ich sieben verschiedene Funktionen bei STG inne: Ich bin seit zweieinhalb Jahren für die Deutschland-Tochter verantwortlich. Vorher habe ich den so genannten Growth Incubator gegründet, das ist der Bereich, der sich um alle neuen Produktkategorien kümmert. Im April vergangenen Jahres habe ich zusätzlich zu Deutschland auch die Leitung der UK-Organisation übernommen.

    Sie sind also nicht nur Managing Director von Deutschland, sondern auch von Großbritannien?
    Pugacev: Genau.

    Hand aufs Herz: Rauchen Sie?
    Pugacev: Ja, ich rauche handgemachte Zigarren. Das dürften ein paar Zigarren im Monat sein, aber ich bin kein täglicher Raucher. Zigarren kann und soll jeder rauchen, wie er möchte. Bei mir geht es einfach um den Genuss.

    Sie sind seit zweieinhalb Jahren im Amt. Was hat sich in dieser Zeit im deutschen Markt für Sie verändert?
    Pugacev: STG verändert sich ständig, kein Jahr ist bei uns wie das andere. In drei Jahren wird STG ein ganz anderes Unternehmen sein.

    Das müssen Sie konkreter machen.
    Pugacev: Wir verändern uns durch Akquisitionen, wir verändern uns durch Investitionen in verschiedene Bereiche des Unternehmens, wir verändern uns durch neue Kategorien, für die wir uns entscheiden.

    Erfolgreich?
    Pugacev: Tatsächlich habe ich eine sehr erfolgreiche Zeit in Deutschland hinter mir. Ich bin sehr stolz auf diese zweieinhalb Jahre. Wir hatten mit Break, also Volumen-Tabak, großen Erfolg in der Kategorie „Make your own“. In den vergangenen drei Jahren sind wir um fast 70 Prozent gewachsen und damit jetzt die viertgrößte Marke in Deutschland. Das ist wirklich ein fantastischer Erfolg.

    Und Sie haben ja nicht nur beim Feinschnitt zugelegt.
    Pugacev: Stimmt, auch bei den handgemachten Zigarren haben wir große Fortschritte erzielt. Dieses Geschäft von STG war außerhalb der USA immer ein bisschen verwaist. Diese Kategorie existiert schon seit vielen Jahren, aber es steckte nicht genug Leidenschaft dahinter. Das hat sich geändert und wir haben tolle Fortschritte gemacht, haben mehr als 50 Prozent zugelegt.

    Jetzt haben Sie zwei Kategorien angesprochen – aber STG ist doch viel mehr als das?
    Pugacev: Ja, wir sind – immer noch – ein sehr komplexes Unternehmen. Aber wir sind dabei, das zu ändern, denn wir sind wahrscheinlich das einzige Unternehmen unserer Größe, das in so vielen Kategorien tätig ist. Das betrifft maschinell gerollte Zigarren, handgemachte Zigarren, Pfeifentabak, Make Your Own, Roll Your Own … Es ist nicht immer einfach, eine solche Komplexität zu beherrschen.

    Wie gehen Sie da vor?

    Pugacev: Wir haben einen großen Teil unseres Portfolios gestrichen, zum Beispiel fast 70 Prozent unseres Sortiments an maschinell gerollten Zigarren. Für viele Konsumenten war das vermutlich nicht einfach, und ich verstehe das. Aber wir waren einfach zu komplex für die Größe des Unternehmens. Also mussten wir uns stärker fokussieren und sind erfolgreicher geworden.

    Was bedeuten die Streichungen für den Pfeifentabak?
    Pugacev: Bei Pfeifentabak gibt es weitaus weniger, was wir einsparen wollen. Die Angebotsbreite ist enorm, allerdings ist die finanzielle Belastung für uns geringer.

    Woran liegt das?
    Pugacev: Blicken wir zehn Jahre zurück. Damals waren wir ein kleines Unternehmen mit einem Premium-Portfolio an Zigarren und einem starken Portfolio im Pfeifentabak. Dann haben wir bei den Zigarren zugekauft, etwa Agio, Mehari‘s, Panter… Wir haben Biddies gekauft, die den Petit sehr ähnlich waren. Kurz: Wir sind von 20, 30 Artikelnummern auf mehrere hundert SKUs gewachsen.

    Das ist wirklich enorm.

    Pugacev: Ja, zudem ist es sehr schwierig für Verkäufer, all diese Bandbreite an Produkten zu verkaufen und die entsprechende Regalfläche bereitzustellen. Hinzu kommen die Verpackungskosten für Zigarren, die wir reduzieren müssen, um unseren Kunden einen besseren Service bieten zu können. Bei Pfeifentabak ist das nicht so, da ist unser Portfolio viel organischer gewachsen.

    Und diese Streichungen …
    Pugacev: … betreffen vor allem maschinell gerollte Zigarren. Die Komplexität in dieser Kategorie ist einfach kostspieliger als bei Pfeifentabak.

    Wenn Sie jemandem, der neu in der Branche ist, Ihr Unternehmen kurz beschreiben sollten – wie würden Sie das tun?
    Pugacev: Ich würde sagen, dass wir ein ständiger Herausforderer sind. STG ist weltweit führend bei Zigarren und Pfeifentabak. Es gibt kein anderes Unternehmen, das in diesem Bereich so erfolgreich ist wie wir. Aber in Deutschland haben wir eine ganz andere Situation. Hier sind wir nur führend bei Pfeifentabak, was für uns, relativ gesehen, gerade ein Drittel ist.

    Immerhin.
    Pugacev: Ja, aber selbst in dieser Kategorie haben wir keine große Marke. Und bei „Make Your Own“ sind wir in Deutschland die Nummer 4, bei maschinengerollten Zigarren auch nur vierter hinter den ganz Großen. Bei handgemachten Zigarren sind mindestens zwei Unternehmen viel größer als wir.

    Sie sind also Herausforderer …
    Pugacev: Ja, und das müssen wir auch sein. Wir müssen härter arbeiten und in allem besser sein, wenn wir unsere Konkurrenz tatsächlich schlagen wollen. Und daher kommt unser ständiges Streben nach Spitzenleistungen. Wir sagen also nicht: Oh, wir sind STG – die Größten und Besten. Wir sind diejenigen, die am härtesten arbeiten müssen, um diesen Status zu erreichen und unsere Marktposition zu verbessern.

    Wenn Sie sagen, Sie müssen in den nächsten Monaten noch härter arbeiten – was haben Sie vor?
    Pugacev: Wir haben in diesem Jahr eine Reihe von ehrgeizigen Projekten vor. So haben wir hierzulande gerade einen neuen Zip-Beutel unter der Marke Break auf den Markt gebracht. Dann wird es bald große Veränderungen bei Track & Trace geben. Und wir planen eine Menge im Handel.

    Aber es geht nicht nur …
    Pugacev: … um die reine Zahl der Vorhaben, sondern darum, sie alle sehr gut zu machen. Wir definieren also die Produkte, die wir dem Verbraucher anbieten möchten. Und dann müssen wir diese Produkte mit absoluter Perfektion in den Handel bringen.

    Wie würden Sie Ihr Verhältnis zum deutschen Fachhandel beschreiben?
    Pugacev: Nun, wir lieben unsere Tabakspezialisten und die Tabakgeschäfte. Wir bringen jedes Jahr mehrere Exklusivprodukte auf den Markt und arbeiten schon deshalb sehr eng mit den Verkäufern zusammen. Wir konzentrieren uns immer noch viel mehr auf den kleinen und mittleren Fachhandel als auf größere Tabakunternehmen.

    Und das funktioniert gut?
    Pugacev: Auf jeden Fall, auch wenn wir immer bestrebt sind, besser zu werden. Wir hatten ein paar schwierige Jahre, was die Versorgung angeht. Wir sind ein globales Unternehmen und kaufen unsere Verpackungsmaterialien weltweit. Wir bedienen auch viel mehr Märkte als jedes andere Zigarrenunternehmen da draußen. Wir hatten unsere Probleme, aber die sind gelöst und wir möchten gemeinsam mit unseren Tabakpartnern die nächste Stufe der Zusammenarbeit erreichen.

    Ein anderes Thema: Regulierung. Fürchten Sie die Auswirkungen der anstehenden TPD 3?
    Pugacev: Die TPD 3 ist natürlich eine Unvorhersehbarkeit, auf die wir schauen, und ich glaube nicht, dass jeder eine klare Vorstellung davon hat, wie der Inhalt aussehen wird. Aber: Wir haben in der Vergangenheit recht erfolgreich regulatorische Änderungen durchlaufen. Wir haben eine Menge Leute, die daran arbeiten. Und wir nutzen umfangreiche Ressourcen, um sicherzustellen, dass alle Regeln eingehalten werden.

    Aber noch einmal: Sind Sie besorgt?
    Pugacev: Es ist schwierig zu sagen, was die größte Herausforderung sein wird, ohne zu wissen, was auf uns zukommt. Natürlich haben wir ein riesiges Portfolio mit mehreren Kategorien, so dass wir den neuen Regeln mehr ausgesetzt sind als andere. Gleichzeitig ist ein größeres Portfolio aber auch eine Chance, weil wir dann intern besser ausbalancieren können.

    Sie sind also entspannt?
    Pugacev: Nun, die TPD 3 ist nichts, was mir schlaflose Nächte bereitet, denn wir haben uns in der Vergangenheit sehr gut vorbereitet. Wir sind gut auf Track & Trace vorbereitet. Wir haben die TPD 2 sehr gut umgesetzt. Unser Portfolio ist etwas traditioneller als das vieler unserer Konkurrenten. Wir setzen beispielsweise nicht so sehr auf Aromen in Zigarren. Ich bin zuversichtlich, dass wir das erfolgreich durchziehen werden.

    Lassen Sie uns über Nikotin-Pouches sprechen. Haben Sie Erwartungen für den deutschen Markt?
    Pugacev: Ich denke, dass Deutschland, sobald die Beutel legalisiert sind, einer der größten Märkte in Europa sein wird. Das steht außer Frage. Die deutschen Verbraucher lieben neue Produkte. Sie lieben Innovationen. Sie lieben es, neue Dinge auszuprobieren. Ich bin mir also sicher, dass, falls und wenn es legal wird, sich eine riesige Chance öffnet.

    Sie haben mit der 2023 akquirierten XQS und Ihrem Premium-Brand Ström spannende und erfolgreiche Marken im STG-Portfolio …
    Pugacev: Richtig, auch deshalb bin ich mir sicher, dass Deutschland große Chancen bietet. Aber es wird auch eine große Herausforderung sein, weil sich alle darauf stürzen werden. Es gibt vier große Unternehmen, die sich beteiligen werden, da gibt es ja eine ganze Reihe durchaus erfolgreicher Produkte. Es wird also ein massiver Kampf werden. Anfangs wird dieser riesige Markt Platz für alle bieten, aber dann nimmt der Wettbewerb zu. Gleichzeitig wird dadurch der Druck auf die Regalflächen der traditionellen Kategorien steigen. Wir werden also viel härter arbeiten müssen, um den Regalplatz für Pfeifentabak zu erhalten.

    Und nicht nur beim Pfeifentabak.

    Pugacev: Nein, das könnte auch ein Risiko für das Zigarrenportfolio darstellen – die Geschäfte sind schließlich nicht aus Gummi. Sie werden nicht alles unterbringen können. Das ist also auch ein Grund zur Sorge.

    Aber der Einzelhandel wird sich freuen, oder?

    Pugacev: Sicher, wenn es sich auch um eine neue Kategorie handelt, die viele Erklärungen erfordert. Wir müssen den Einzelhändlern erklären, was es ist, wie man es verwendet und warum unser Produkt besser ist. Letztendlich ist das eine große Herausforderung. Aber es kommt, wie es kommt.

    Fokussieren wir einmal den deutschen Zigarrenmarkt. Wie sieht Ihr regionales Angebot aus?
    Pugacev: Sehr umfangreich. Ich denke, wir haben Zigarren für alle Raucher – von den Anfängern, den Leuten, die in die Zigarrenkategorie einsteigen, bis hin zu den erfahrenen Rauchern. Dabei konzentrieren wir uns mehr auf die traditionellen Premiumprodukte wie Balmoral und Petit, aber wir haben auch Mainstream-Marken wie Mehari‘s, Sortimente mit mehr Aromen bei Panter und so fort. Bei STG können Sie so ziemlich jedes Produkt finden.

    Wie sieht es mit Ihrer Stellung im Wettbewerb aus?
    Pugacev: Wir haben 50 SKUs für zehn Prozent Anteil auf dem deutschen Markt. Ich wünschte, wir hätten zehn SKUs für 50 Prozent. Das ist letztlich eine Folge davon, dass wir nicht nur organisch gewachsen sind. Unser Wachstum resultierte bisher meist aus Fusionen und Übernahmen, statt aus der Einführung von Produkten, die über acht bis zehn Jahre entwickelt wurden.

    Welche Zigarren verkaufen sich in Deutschland besonders gut?

    Pugacev: Bei den maschinell gerollten Zigarren haben wir im letzten Jahr gute Ergebnisse erzielt, sowohl mit Panter als auch mit Mehari‘s. Wir sehen bei beiden ein Wachstum. Sie sind preislich attraktiv und bieten Aromen, die die deutschen Verbraucher mögen. Wir haben auch eine recht gute Tendenz bei Petit gesehen, die eine der teureren Massenmarktmarken ist. Wir waren mit unserem Sortiment dort erfolgreich und sind mit der Entwicklung zufrieden.

    Und bei den Longfillern?
    Pugacev: Was die Handmade-Zigarren betrifft, so waren wir im letzten Jahr mit Cao äußerst erfolgreich. Wir hatten einige phänomenale Ergebnisse und haben unser Volumen in den vergangenen zwölf Monaten fast verdoppelt. Wir hatten eine Reihe sehr erfolgreicher Markteinführungen, sowohl von Limited Editions als auch von Produktlinienerweiterungen. Und die schmecken wirklich gut. So ist die Cao BX3 eine meiner Lieblingszigarren. Und wir haben die fantastische Session Cao, die eine großartige Zigarre ist. Natürlich ist Macanudo immer noch unsere größte Marke, die weiter zweistellig zulegt und bei der wir ein tolles Sortiment für alle Geschmacksrichtungen haben – von sehr sanften bis hin zu sehr starken, raffinierten Produkten.

    Hatten Sie eigentlich unter Lieferengpässen zu leiden?
    Pugacev: Ja, aber jetzt Gott sei Dank nicht mehr. Es waren ein paar schwierige Jahre, aber im Moment sind wir in der Lage, zu liefern. Natürlich gab es auch Herausforderungen, aber im Moment ist dies wahrscheinlich der erste Monat, in dem ich als General Manager Germany tätig bin, in dem die Versorgung wirklich reibungslos läuft.

    Sie bieten in Deutschland keine Pfeifen mehr an. Was war der Grund für den Rückzug von STG aus diesem Bereich?
    Pugacev: Stimmt, wir haben keine Pfeifen, und wir haben auch nicht vor, sie wieder einzuführen. Ich denke, dass unser Geschäftsmodell einfach nicht dazu passt. Das Geschäft mit Pfeifen ist sehr schwierig, zeit- und ressourcenintensiv. Es ist handelt sich um ein Sortiment, um das man sich kümmern muss. Man muss sich um die Lieferanten kümmern. Man muss dem Handel Unterstützung bieten. Dann gibt es Beschwerden, Reparaturen werden nötig … Ich glaube nicht, dass dieses Geschäft zu STG passt. Es war zu handwerklich für uns. Wir konzentrieren uns besser auf unser Kerngeschäft, auf das globale Geschäft mit Zigarren, Zigarillos und natürlich Rauchtabak.

    Wie sieht es in Deutschland beim Pfeifentabak aus?
    Pugacev: Lassen Sie mich ein paar Worte zu unserem Portfolio sagen. Hier sind wir wirklich führend, denn wir bedienen alle Segmente. Wir haben Danish Mixture im Segment für preisbewusste Raucher. Wir haben Danish Club im Mainstream-Bereich. Wir haben W. O. Larsen im Premiumsegment. Wir decken alle Preissegmente ab, alle Geschmacksrichtungen wie Vanille, Kirsche, Waldbeeren, Honig, Pflaume – was immer Sie wollen.

    Und nicht nur Aromen …
    Pugacev: Stimmt, auch alle Arten von Schnitten, also Mischungen, Würfelschnitte, lose Schnitte, fertig gerieben und so weiter. Es ist für jeden etwas dabei, für Anfänger, für fortgeschrittene Pfeifenraucher. Wir haben die größte Pfeifentabakproduktion Europas oder sogar der Welt mit Sitz in Assens in Dänemark. Dadurch können wir Pfeifenrauchern praktisch jeden Tabakwunsch erfüllen. Die Verbraucher brauchen keine anderen Unternehmen, denn wir haben alles.


    Was planen Sie für Ihr Portfolio in den kommenden fünf Jahren?


    Pugacev: Ich denke, wir werden uns auf Line Extensions und Limited Editions konzentrieren.

    Warum?
    Pugacev: Wir sehen keine echten Lücken in unserem Portfolio. Nirgendwo schneiden Wettbewerber besser ab, weil sie etwas bieten, das wir nicht haben. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass die Verbraucher ihre Produkte in den Geschäften finden. Und wir setzen auf limitierte Editionen, die etwas Besonderes sind, die vielleicht manchmal ein bisschen polarisieren, was den Geschmack angeht, und die oft viel spezieller sind als gewöhnliche Pfeifentabake.

    Was mögen die deutschen Pfeifenraucher denn am liebsten?

    Pugacev: Starke Geschmacksrichtungen. Starke Aromen, besonders Vanille. Ich glaube, es gibt keine anderen Pfeifenraucher in Europa, die stark aromatisierte Tabake so sehr lieben wie die Deutschen. Sowohl was den Geschmack als auch was die Raumnote angeht, sind die Deutschen Europameister, da bin ich mir sicher. Wir versuchen, diese Sehnsüchte mit unserem Sortiment zu befriedigen.

    Auf welche Produkte aus dem Hause STG darf der deutsche Fachhandel sich denn 2024 freuen?
    Pugacev: Wir planen für dieses Jahr einige neue Produkte, wie wir es jedes Jahr tun, und ich bin mir sicher, dass die Pfeifenraucher sie lieben werden, aber mehr möchte ich im Moment noch nicht verraten.


    Herzlichen Dank für das Gespräch.

    max/kes

  • JTI steigert Umsatz

    NEW YORK CITY // [link|https://www.jti.com/]Japan Tobacco International (JTI)[/link] hat im vergangenen Jahr über 531 Milliarden Zigaretten hergestellt und ausgeliefert und ist damit das einzige große Tabakunternehmen unter den drei größten Konzernen, das sein Volumen steigern konnte, berichtet „BNN Bloomberg”.

    Der Produzent hat sein Gesamtvolumen an Zigaretten im Jahr 2023 um 2,3 Prozent erhöht, teilte JTI in Genf vor kurzem mit.

    Rückgang von 1,3 Prozent
    Im Vergleich dazu hat [link|https://www.pmi.com/]Philip Morris International (PMI)[/link] im vergangenen Jahr rund 613 Milliarden Zigaretten ausgeliefert, was einem Rückgang von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. [link|https://www.bat.com/]British American Tobacco (BAT)[/link] hat im vergangenen Jahr rund 555 Milliarden Zigaretten hergestellt und ausgeliefert, was einem Rückgang von 8,2 Prozent gegenüber 2022 entspricht, schreibt der Nachrichtendienst.

    JTI hat später als die Mitbewerber Alternativen, die als risikoreduzierte Produkte bezeichnet werden wie den Tabakerhitzer Ploom und die „Nordic Spirit”-Nikotinbeutel, eingeführt.

    Rauchfreie Alternativen
    PMI erzielt bereits etwa ein Drittel seines Umsatzes mit rauchfreien Alternativen und will bis 2025 die 50-Prozent-Marke erreichen. Das Unternehmen gab in seinem jüngsten Jahresbericht an, dass der Nettoumsatz mit dem Iqos-Tabakerhitzer im vierten Quartal seine Zigarettenmarke Marlboro überholt habe.

    Japan Tobacco hat für 2024 einen Rückgang des Betriebsgewinns prognostiziert, während Ploom bis 2028 profitabel sein soll. Und BAT hat in seinen Jahresergebnissen bekannt gegeben, dass seine alternativen Produkte, zu denen Vuse (E-Zigaretten) und Velo (Nikotinbeutel) gehören, jetzt Geld verdienen.

    red