Autor: admin

  • Frankfurt sagt ab

    FRANKFURT // „Angesichts der exponentiellen Verschlechterung der Pandemielage weltweit und damit einhergehenden verschärften Reise- und Kontaktregelungen werden die Konsumgütermessen [link|https://christmasworld.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html]Christmasworld[/link], [link|https://paperworld.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html]Paperworld[/link] und [link|https://creativeworld.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html]Creativeworld[/link], geplant für Januar, und die [link|https://ambiente.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html]Ambiente [/link]für Mitte Februar 2022 abgesagt“, heißt es in einer Mitteilung der Messegesellschaft.

    Hamburg findet statt
    Demgegenüber halten die Frankfurter eigenen Angaben zufolge an der regional ausgerichteten Fachmesse [link|https://nordstil.messefrankfurt.com/hamburg/de.html]Nordstil [/link] in Hamburg fest. Sie soll vom 15. bis zum 17. Januar in der Hansestadt stattfinden.

    Die nicht vorhersehbare Dynamik der Omikron-Variante hindere die Messe Frankfurt als Veranstalterin daran, der international ausgerichteten Leitmessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie der Ambiente aktuell durchzuführen. Die schlechten Rahmenbedingungen, einhergehend mit verschärften Reiserestriktionen machen eine internationale Veranstaltung unmöglich, begründet die Messegesellschaft ihren Beschluss.

    „Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen. Abgestimmt mit weiten Teilen der auf den Messen vertretenen Branchen ist es nun aber unsere Verantwortung, diesen schweren Schritt zu gehen. Die vergangenen Monate waren geprägt von Optimismus, Tat- und Ideenkraft, um unseren Veranstaltungen nach der Zwangspause im vergangenen Jahr nun einen gelungenen Neustart zu ermöglichen“, erklärt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Eine Verschiebung der Messe-Events ist nicht geplant. Weitere Informationen zur Planung der Frankfurter Messen für 2023 werden Anfang Februar bekannt gegeben.

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  • Deutlicher Rückgang

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist um 2,4 auf 101,5 Punkte gesunken. Dieser vierte Rückgang in Folge ist der stärkste seit April 2020. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fällt damit noch leicht positiv aus.


    Komponenten des Barometers sinken

    Beide Komponenten des Barometers sinken deutlich. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist gegenüber November um 2,6 auf 98,9 Punkte zurückgegangen. Damit liegt sie erstmals seit Sommer 2020 wieder unter der mittleren Marke von 100 Punkten. Das lässt über die nächsten Monate saisonbereinigt eine leicht steigende Arbeitslosigkeit erwarten. „Die Omikron-Variante zieht die Corona-Krise weiter in die Länge. Gerade für die Langzeitarbeitslosigkeit ist das kritisch“, berichtet Enzo Weber vom IAB.


    Beschäftigungstrend flacht ab

    Die Beschäftigungskomponente liegt bei 104,1 Punkten. Der Beschäftigungstrend flacht also ab, bleibt aber positiv. „Insgesamt wird der Arbeitsmarkt auch bei einem erneuten Lockdown nicht einbrechen, viele Firmen werden ihre Leute halten“, erklärt Weber. Nach zwei Lockdowns seien Erfahrungen und Instrumente vorhanden. Zudem werde es weiter zusätzliche Jobs in Branchen wie IT oder Erziehung geben. Die Beschäftigung in unmittelbar betroffenen Sektoren wie der Veranstaltungswirtschaft könne aber Schaden nehmen.

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  • Eine starke Einheit ist wichtig

    MAINZ // „Nur gemeinsam sind wir stark“, lautet das Credo des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD). Deshalb haben sich dessen erster Vorsitzender Andreas Greim und Vorstandsmitglied Günther Kraus vor allem die Stärkung des BLD und seiner Mitglieder auf die Fahnen geschrieben. Das oberste und wichtigste Ziel: Es soll den Lotto-Annahmestellen gut gehen. DTZ hat dazu mit den beiden gesprochen.

    Herr Greim, Sie sind jetzt offiziell ein halbes Jahr im Amt. Wie war diese Zeit, und was waren die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
    Andreas Greim: Das Amt ist eine Herausforderung. Natürlich macht es die Corona-Pandemie umso schwerer, da wir zum Beispiel im Herbst wieder einige wichtige Termine absagen mussten und alles nur digital stattfinden konnte. Aber es steckt grundsätzlich viel Arbeit drin. Unser Ziel ist es, das Netzwerk der Landesverbände zu stärken und zu einer aktiven Interessenvertretung zu motivieren.

    Das heißt?
    Greim: Nur als Gemeinschaft und in Kooperation mit starken Partnern lassen sich unsere Ziele erreichen sowie die Zukunft der Betriebe sichern. So gelingt es auch, bei der Politik mehr Gehör für bessere Rahmenbedingungen zu erhalten. Wir planen die Stärkung der Verkaufsstellung auf politischer Ebene. Dazu zählt auch das Angebot einer Unterstützung der einzelnen Landesverbände bei landesinternen Aufgaben.

    Wie, denken Sie, war das Jahr für Ihre Mitglieder mit Blick auf die Pandemie?
    Greim: Teilweise äußerst schwierig, wobei man immer den Einzelfall betrachten muss. Wir haben Lotto-‧Annahmestellen in Friseurgeschäften genauso wie in Bäckereien, Tabakwarengeschäften oder etwa in Einkaufszentren. Je nachdem – und auch abhängig vom jeweiligen Bundesland – durften sie geöffnet bleiben oder mussten zeitweise schließen. Da gab es große Abweichungen. Liegt die Lotto-Annahmestelle in der Fußgängerzone, war dort weniger los, machte sie Verluste. Ist sie dagegen in der Kassenzone eines großen Einkaufsmarkts gelegen, dann konnte doppelt so viel Umsatz erzielt werden wie sonst üblich.

    Und erhielten sie Unterstützung?
    Greim: In vielen Bundesländern, etwa in Bayern, wurde den Annahmestellen sehr geholfen, wenn es Probleme oder Schließungen gab. Man hatte dort immer ein offenes Ohr. Aber es gab auch Zentralen in anderen Bundesländern, die einfach drei Masken verschickt und die Türen zugesperrt hatten. Das war natürlich für die betroffenen Annahmestellen schwierig – aber dort haben dann die Landesverbände den Leitern unter die Arme gegriffen.

    Schauen wir auf das neue Jahr. Welche Pläne hat der BLD?
    Greim: Unser oberstes Ziel ist es nach wie vor, den Verband zu stärken und wieder zu vereinen, da Hessen und Nordrhein-Westfalen ausgeschieden sind. Das hatte verschiedene Gründe. Es gab bereits Gespräche mit Tobias Buller-Langhorst (Geschäftsführender Vorstand im Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW, Anm. d. Red.). Wir werden uns treffen, und ich denke auch, dass die Gespräche in eine sehr gute Richtung laufen, so dass die Möglichkeit besteht, dass Nordrhein-Westfalen wieder in den Verband zurückkehrt – was uns sehr freuen würde. Grundsätzlich bemühen wir uns immer darum, neue Kooperationen für unsere Mitglieder zu schließen und bestehende Kooperationen auszubauen. Wir hatten in diesem Jahr eine große Aktion mit dem Großhandelsunternehmen Metro, die sehr erfolgreich war. Weiter tun wir alles, um die Landesverbände zu unterstützen, damit diese wiederum ihren Mitgliedern helfen können.

    Wie sieht die Unterstützung aus?
    Greim: Wir müssen, und das sieht man besonders in Corona-Zeiten, zusammenhalten und gemeinsam als BLD Stärke zeigen, denn nur so können wir etwas verändern und uns bei der Politik Gehör verschaffen. Es gibt genügend wichtige Themen wie die Tabaksteuererhöhung. Je größer der BLD ist, umso mehr Gehör erhält er. Daher ist es unser Ziel, weiter neue Mitglieder zu gewinnen und eben auch die verlorenen Verbände wieder zurück zu holen. Um uns behaupten zu können, müssen wir eine starke Einheit sein. Mit dieser Position der Stärke können wir gebündelt an Lottogesellschaften, Behörden und Unternehmen herantreten, um das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen und unsere Interessen zu positionieren.


    Wo gab oder gibt es Probleme?

    Greim: Darauf möchte ich nicht näher eingehen, denn das hatte auch mit persönlichen Angelegenheiten zu tun. Dann gefiel wohl dem einen oder anderen der Stil, wie manches gelaufen ist, nicht. Aber wie gesagt, es gibt ja den Spruch: Neue Besen kehren gut. Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg.

    Günther Kraus: Unser grundsätzliches Problem ist, dass einige Landesverbände den BLD nicht richtig einschätzen. Wir suchen für unsere Mitglieder Kooperationspartner. Natürlich kann das theoretisch auch jede Landesgesellschaft für sich selbst tun. Aber je größer wir auftreten, umso besser sind die aushandelten Konditionen. Ich sage immer: Wir sind das Orchester. Wenn alle mitspielen, ergibt es ein Lied.

    Es sollen also möglichst viele an einem Strang ziehen?
    Kraus: Richtig. Wenn wir als BLD deutschlandweit agieren und für alle Verkaufsstellen sprechen, dann ist so mancher Kooperationspartner geneigt, bessere Konditionen einzuräumen, da wir jetzt von 24 000 Verkaufsstellen reden und nicht von 300, 500 oder 2000. Der BLD und die Landesgesellschaften stehen in keiner Konkurrenz zueinander, das möchte ich noch einmal betonen. Wir ziehen an einem Strang und haben das gleiche Ziel: Wir wollen Lotto nach vorne bringen. Und wir wollen, dass es den Annahmestellen gut geht!

    Was hat der BLD in Sachen Tabaksteuer erreicht?
    Kraus: Wir haben für den BLD in Kooperation mit Philip Morris, dem Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse sowie dem Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels eine Kampagne zu den fatalen Auswirkungen des neuen Tabaksteuermodernisierungsgesetzes vorangetrieben. Die beschlossenen Regularien senden fatale Signale aus. Gut, dass wir dazu beitragen konnten, zumindest eine Differenzierung bei der Besteuerung von unterschiedlichen Tabakprodukten durchzusetzen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Politik der gesellschaftlichen Aufgabe unserer Branche Rechnung trägt.

    Neben der Tabaksteuer ist Cannabis ein wichtiges Thema?
    Kraus: Richtig. Da ist unser Standpunkt als BLD ganz klar. Wir drängen – genauso wie die Tabakindustrie – darauf, dass Cannabis in unseren Geschäften verkauft werden darf. Erstens werden auch die Blättchen und der Tabak in den Fachgeschäften verkauft und zweitens sind unsere Verkaufsstellen durch den Staatsvertrag seit Jahren im Umgang mit dem Jugendschutz geschult – bei Lotto ebenso wie bei Tabak. Es werden bereits seit Jahren stichprobenartig Kontrollen vorgenommen. Wir sind da bereits äußerst gut aufgestellt und dafür prädestiniert.

    Und es wäre ein Gewinn für die gesamte Branche?
    Kraus: Natürlich wäre das für alle Verkaufsstellen, die das machen wollen, ein enorm großer Zugewinn. Laut einer Studie rechnet die Bundesregierung mit zwischen 2,3 und 3,3 Milliarden Euro Steuereinnahmen im Jahr über den Cannabisverkauf. Das würde den nicht nur Corona-gebeutelten Verkaufsstellen gut tun. Deswegen setzen wir alle Hebel in Bewegung.


    Können Einzelne etwas tun, um den BLD zu unterstützen?

    Kraus: Jede Annahmestelle oder jeder Händler, der das möchte, sollte seinen Abgeordneten, seinen Bundestagsabgeordneten aus seinem Wahlkreis anschreiben und ihn bitten, sich für ihn und die Branche einzusetzen. Seit Jahren treiben wir sozusagen die Steuern ein, jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, um dafür auch mal etwas zurück zu bekommen.

    Das Interview führte Katrin Heß.

  • Lockdowns belasten Wirtschaft schwer

    KÖLN // Aufgrund der neuen Omikron-Variante gilt deutschlandweit ein „Lockdown light“. Im ersten Quartal 2022 kann das zu weiteren Schäden an der Wirtschaft führen, zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

    Auch wenn die Corona-Fallzahlen wochenlang sanken, ist von Entwarnung keine Rede. Im Gegenteil: Im Lockdown light sind Zusammenkünfte auch für Geimpfte und Genesene nur eingeschränkt möglich, Clubs und Diskotheken sind geschlossen. Grund ist die neue Omikron-Variante, die sich in europä‧ischen Nachbarländern wie Spanien, Großbritannien und Frankreich durchsetzt und – so die Befürchtung vieler Fachleute – auch Deutschland bald belasten könnte.

    Optimismus der Unternehmen
    Dabei ist der Optimismus der Unternehmen für 2022 groß, wie die aktuelle IW-Verbandsumfrage zeigt: Zum ersten Mal seit Beginn der Befragung rechnet keiner der 48 befragten Wirtschaftsverbände mit einem Produktions- oder Geschäftsrückgang.

    Das Corona-Virus hat die deutsche Wirtschaft bereits stark beschädigt. Bisher sind nach IW-Berechnungen rund 335 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren gegangen, davon 190 Milliarden Euro im Jahr 2020 und 145 Milliarden im vergangenen Jahr. Schon ohne Omikron kommen im ersten Quartal 2022 noch einmal 35 Milliarden Euro hinzu. Die neue Welle und die damit verbundenen Einschränkungen erhöhen den BIP-Verlust noch einmal um fünf bis 15 Milliarden Euro.

    Omikron-Variante
    Die neue Omikron-Variante und ein weiterer Lockdown könnten insbesondere das Gastgewerbe und den stationären Einzelhandel stark treffen. Rund sechs Milliarden Euro pro Monat gehen in den Geschäften vor Ort verloren, teilweise wandert der Umsatz in den Online-Handel ab. Und wenn es für die Gastronomie so schlimm kommen sollte wie Anfang 2021, könnten sich auch hier die Umsatzverluste auf über zehn Milliarden Euro gegenüber einem normalen Jahr summieren.

    Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) blickt mit Sorge auf die deutsche Wirtschaft. Nach seinen Berechnungen hat Corona hierzulande in den Jahren 2020 und 2021 zusammen fast 400 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung gekostet. Daher sorgt die rasante Verbreitung der Omikron-Variante in vielen Unternehmen für Alarmstimmung. Doch auch Energiepreise, Rohstoffengpässe und Fachkräftemangel könnten einen nachhaltigen Aufschwung mit viel Investitionen gefährden. Das Vorkrisenniveau könnten wir wohl erst gegen Ende 2022 wieder erreichen.

    red

  • Habanos gewinnt Prozess

    MÜNCHEN // Das Landgericht München hat Ende Dezember festgestellt: Bezeichnungen wie „Deckblatt: Habano 2000 Seco“ oder „Umblatt: Piloto Cubano Dominikanische Republik“ sind für Zigarren, die aus nicht-kubanischen Tabaken hergestellt sind, nicht zulässig. „Cuba / Kuba“ und „Havana / Havanna“ seien geografische Herkunftsbezeichnungen, die in Bezug auf Tabak und Zigarren einen besonderen Ruf genössen. Bezeichnungen, die auf ursprünglich aus Kuba stammendes Saatgut Bezug nehmen, beeinträchtigten den Ruf und die Unterscheidungskraft der kubanischen Herkunftsbezeichnungen in unlauterer Weise und ohne rechtfertigenden Grund. Auch Angaben zur tatsächlichen Herkunft solcher nicht-kubanischer Tabake macht derartige Verwendungen kubanischer Herkunftsbezeichnungen nicht zulässig. Geklagt hatte Habanos S.A.

    Urteilsbegründung
    Das Gericht unterstrich in seiner Urteilsbegründung, dass „die Insel Kuba und seine Hauptstadt Havanna nicht nur stellvertretend für Zigarrengenuss, sondern auch für die besondere Qualität des dortigen Tabaks“ stünden. Weiter heißt es: „Die willkürliche Verwendung dieser Herkunftsangaben unabhängig von einem aktuellen konkreten Bezug zu Kuba/Havanna beeinträchtigen ihre Unterscheidungskraft, weil dadurch die besondere Bedeutung dieser Begriffe für höchsten Tabakgenuss aus Kuba verloren geht.“

    Qualität kubanischer Zigarren
    Das beklagte Schweizer Unternehmen hatte argumentiert, die Qualität kubanischer Zigarren sei aufgrund der Enteignung der Wissens- und Qualitätsgaranten, der revolutions- und später armutsbedingen Abwanderung von Know-how und Facharbeitern zusehends verfallen. „Kuba“ oder „Havanna“ seien deshalb inzwischen eher als Sorten- oder Gattungsbezeichnungen für Zigarren zu sehen denn als Hinweis auf den Herstellungsort.

    red

  • „Der Blick geht nach Brüssel“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer beim Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR).

    Tabaksteuermodernisierungsgesetz
    „In Deutschland hat uns 2021 vor allem das Tabaksteuermodernisierungsgesetz beschäftigt. Das Tabaksteuermodell ist grundsätzlich fein austariert und erkennt die unterschiedliche Dynamik der Besteuerung klassischer Tabakprodukte an. Allerdings bewegt es sich am Rande der Belastbarkeitsgrenze für kleinere und mittelständische Unternehmen. Grund dafür ist unter anderem, dass aufgrund von Mutmaßungen zur steuerlichen Belastbarkeit und zu gesundheitspolitischen Aspekten neuartiger Produkte das faktische Wissen über die Belastbarkeit klassischer Tabakprodukte übergangen wurde. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Überlastung klassischer Tabakprodukte führen, welches den Einbruch von Steuereinnahmen durch einen wachsenden Schwarzmarkt nach sich zieht. Dies werden wir in den kommenden Jahren genauestens beobachten.


    Wissenschaftlicher Erkenntnisse

    Die neue Bundesregierung plant, künftige Regulierungen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erlassen. Dies begrüßen wir. Jedoch appellieren wir hier an die Bundesregierung, dass neben diesen wissenschaftlichen Erkenntnisse auch die langjährigen Erfahrungen derjenigen Mitarbeiter in den zuständigen Ministerien einen Einfluss haben muss, die durch ihren großen Erfahrungsschatz über ein hohes faktisches Wissen rund um die Tabakregulierung verfügen.

    Verschiedenen Produktkategorien
    Das Tabaksteuermodernisierungsgesetz hat leider gezeigt, dass die Tabakbranche zunehmend gespalten ist. Die Vertreter der verschiedenen Produktkategorien haben in ihrer Argumentation häufiger gegeneinander gearbeitet. Wünschenswert wäre es für künftige Regulierungen, dass ein vermehrter Fokus auf eine gemeinsame Linie gelegt wird; nur so können wir unser aller Interesse vor politischen Stakeholdern bestmöglich vertreten.

    Auf nationaler Ebene
    Auf nationaler Ebene sind im kommenden Jahr vorerst keine neue Regulierungen für unsere Produkte zu erwarten. Unser Blick richtet sich 2022 daher vermehrt nach Brüssel. Neben dem BECA-Report beschäftigen uns dort die neue Tabaksteuerrichtlinie und die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie. Damit gehen eine Reihe von Regulierungen einher – angefangen beim Plain Packaging über potenzielle Verbote von Zusatz-und Aromenstoffe bis hin zur Novellierung der Tabaksteuer. Auch das europäische Lieferkettengesetz, welches voraussichtlich auch mittelständische Unternehmen in die Sorgfaltspflicht einbeziehen wird, begleiten wir. All diese anstehenden Regulierungen dürfen aber nicht dazu führen, dass sogenanntes Overlobbying betrieben wird. Daher wäre gerade auf europäischer Ebene wünschenswert, dass die verschiedenen Akteure der Tabakbranche sich annähern – es muss nicht zwingend Hand in Hand gearbeitet werden, aber es sollte vermieden werden, gegeneinander zu arbeiten. Nur so können wir meiner Einschätzung nach das bestmögliche Ergebnis für die gesamte Branche erreichen.

    Entwicklung der Energiepreise
    Abseits tabakspezifischer Themen verfolgen wir aktuell mit Sorge die Entwicklung der Energiepreise. Die Preisexplosion ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen eine Gefahr. Es ist von höchster Relevanz, dass die Politik hier aktiv wird. Die neue Bundesregierung darf den Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft nicht vergessen – er ist und bleibt Innovationstreiber und verantwortlich für eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Trotz aller Herausforderungen schauen wir aber zuversichtlich aufs neue Jahr.“


    Michael von Foerster, VdR

  • Lotto Brandenburg ehrt ehrenamtliche Helfer

    POTDAM // Der Sport hat nicht stillgestanden und das Land Brandenburg zeigte sich auch in diesem Jahr bewegt und bunt. Daran hatten die ehrenamtlichen Helfer in den Sportvereinen ihren Anteil. Denn sie erfüllten ihre Herzensaufgabe und waren unermüdlich für die hunderttausenden Sportler und ihre Vereine im Einsatz.

    Anspruchsvolle Aufgabe
    Die Aufgabe ist seit dem Beginn der Corona-Pandemie noch anspruchsvoller geworden. Doch Brandenburgs Ehrenamtler stemmten auch diese Herausforderung, ließen sich durch den Lockdown nicht entmutigen und hielten ihrem Verein die Treue – und den Klub so am Leben. Zur besonderen Wertschätzung zeichnen Brandenburg Lotto (LBL) und der Landessportbund Brandenburg mit dem Wettbewerb „Sportsympathiegewinner“ das Engagement dieser engagierten Unterstützer des Sports aus und würdigen die Teilnehmer öffentlich bereits zum 18. Mal. Die diesjährigen Hauptpreisträger sind Katrin Krusemark vom Ruderclub Königs Wusterhausen, Christiane Schindler vom Reit- und Fahrverein Fehrbellin und Nils-Olaf Melcher vom Radsportclub Luckau.


    Drei Preisträger

    Die drei Preisträger setzten sich bei 76 Nominierungen aus allen Landesteilen an die Spitze. Die von einer Jury bestimmten Sieger des Ehrenamtswettbewerbs werden mit Pokal, Urkunde und 500 Euro für ihren Verein von der LBL belohnt. Hinzu kommen landesweit weitere 17 Ehrenamtliche, die die Auszeichnung und 350 Euro für ihre Vereine zu zentralen Veranstaltungen in ihrer Region erhalten.

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  • Neue Wege beim Cannabis-Konsum

    FRANKFURT // Nachdem sich die Ampelparteien in ihrem Koalitionsvertrag auf die Legalisierung von Cannabis mit dem Wirkstoff THC verständigt haben, könnten schon im kommenden Jahr Beschaffung und Konsum legal möglich werden. Dabei stellt sich die Frage nach der Konsumform. Laut dem Suchtforscher Heino Stöver ist die verbreitetste das Rauchen von „Tabak-Joints“.

    Wirksame Alternativen
    „Damit sind auch alle Risiken verbunden, die das Rauchen von purem Tabak – als Zigarette – hat. Es ist allgemein bekannt, dass die Mehrheit der Gesundheitsrisiken beim Rauchen mit dem Verbrennungsprozess zusammenhängt. Hier gibt es bereits wirksame Alternativen: Die bekanntesten sind das Verdampfen von Nikotin durch E-Zigaretten und das Erhitzen von Tabak in Tabakerhitzern. Um möglichst wenig Schadstoffen ausgesetzt zu sein, sollte daher auch beim Konsum von Cannabis eine Konsumform gewählt werden, die ohne die Verbrennung von Tabak auskommt“, erklärt Stöver, der anfügt: „Dass der Weg für eine Legalisierung von Cannabis freigemacht wurde, befürworte ich ausdrücklich.“ In Ländern, in denen THC bereits legal ist, sei es akzeptiert, THC per E-Zigarette oder Erhitzer – sogenannte „Vaporizer“ – zu konsumieren. Diese Varianten sollten auch von den Konsumenten in Deutschland verwendet werden, damit so wenig Schadstoffe wie möglich aufgenommen werden, so Stöver weiter.

    Appell an die Bundesregierung
    Der Suchtforscher appelliert an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Maßnahmen zur Schadensminderung bei der Umsetzung der Cannabis-Legalisierung konsequent zu berücksichtigen. Dazu müsse es erlaubt sein, THC per E-Zigarette oder Vaporizer zu konsumieren, es müssten Regelungen für den sicheren Gebrauch umgesetzt werden und es müsse seitens offizieller Stellen und der Anbieter möglich sein, über diese Aspekte umfassend zu informieren.

    Cannabisfreigabe
    Mit der Cannabisfreigabe sei es deshalb wichtig, die Verbraucher darüber aufzuklären, dass die am wenigsten schädlichen Konsumformen jene seien, die ohne das Verbrennen von Tabak auskämen.

    „Das Prinzip der Schadensminimierung folgt der Maxime, dass Menschen beim Konsum psychoaktiver Substanzen die am wenigsten schädliche Form wählen sollten, um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Dieses Prinzip wird beim Tabak in Form von E-Zigaretten, Nikotinbeutelchen oder Tabakerhitzern bereits teilweise umgesetzt. Jetzt müssen wir es beim Cannabiskonsum in Deutschland ebenfalls etablieren”, betont Stöver, „wer volljährig ist und eine bewusste Konsumentscheidung trifft, sollte wissen, dass der Tabak-Joint die schlechteste Konsummöglichkeit darstellt. Die klare Botschaft lautet: Wer Cannabis konsumieren möchte, muss keinen Tabak rauchen.”

    red

  • Schnelle Erholung

    NÜRNBERG // In den vergangenen 15 Jahren hat Deutschland zwei wirtschaftliche Krisen erlebt: Zuerst die Große Rezession 2008 / 2009 und nun die Rezession infolge der Corona-Pandemie. Der Arbeitsmarkt reagierte beide Male relativ robust. Trotz eines ähnlich starken Einbruchs des Bruttoinlandsprodukts unterscheidet sich die Reaktion auf dem Arbeitsmarkt in beiden Krisen deutlich. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Große Rezession
    Während etwa ausschließlich geringfügig Beschäftigte und Selbstständige in der Großen Rezession eine stabile Entwicklung aufwiesen, sank ihre Zahl während der Corona-Krise bisher deutlich. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging in der Pandemie zwar schneller und stärker zurück als in der Großen Rezession, allerdings erholte sie sich auch rascher und kräftiger.

    Unterschiedliche Entwicklung
    Gründe für die unterschiedliche Entwicklung sind besonders in der unterschiedlichen Ausgangslage vor beiden Krisen zu sehen. „Durch institutionelle und strukturelle Veränderungen ging es ab Mitte der Nullerjahre am Arbeitsmarkt steil bergauf. Dieser Trend wurde in der Großen Rezession zwar gebremst, aber nicht gestoppt“, berichtet Enzo Weber vom IAB. In der aktuellen Krise lagen die Ausgangsbedingungen weniger günstig. „Der Trend steigender Beschäftigung schwächte sich schon 2019 ab, auch im Zuge der weltweiten Industrierezession“, so Weber. Die Pandemie traf also auf eine bereits schwache Konjunktur.

    Zahl der Arbeitslosen
    Auch die Zahl der Arbeitslosen stieg in der Corona-Krise deutlich stärker. Aber: „Der Prozess der Erholung setzte in der Pandemie weitaus schneller ein. Hier stieg die Arbeitslosigkeit zwar zunächst kräftiger, begann aber bereits vier Monate nach Krisenbeginn, sich wieder zu erholen.“

    pnf

  • Zuwachs im Neukundengeschäft

    MAINZ // Auch in diesem Jahr hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das Jahr 2022 einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im dritten Teil der Reihe äußert sich Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Optimistischer Blick in die Zukunft
    Gut zwei Drittel der deutschen E-Zigarettenbranche blicken optimistisch in die Zukunft. Das ist eines der Ergebnisse einer großen Umfrage mit mehr als 600 Teilnehmern, die das Bündnis für Tabakfreien Genuss im August 2021 durchgeführt hat. Eine gute Aussicht, besonders da die Branche – wie viele andere Wirtschaftszweige auch – Umsatzeinbußen aufgrund der Pandemie-Maßnahmen hinnehmen musste.

    Starke Wachstum der Vorjahre
    In den Jahren 2020 und 2021 konnte das starke Wachstum der Vorjahre zwar nicht erreicht werden. Angesichts der Schließungen des Einzelhandels, Stichwort: Corona-Lockdown, und der angekündigten Einführung einer Liquid-Steuer fallen die geschätzten Umsatzeinbußen für 2022 mit einem Minus von 13 Prozent jedoch insgesamt moderat aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung in der Branche weiterentwickelt, doch es gibt aktuell bereits positive Rückmeldungen.

    Innovative Branche
    Zurzeit befindet sich die innovative E-Zigarettenbranche wieder eindeutig im Aufwind. Der Fachhandel meldet die Rückkehr der Stammkunden und Zuwächse im Neukundengeschäft.

    Wir rechnen damit, dass sich dieser positive Trend in den kommenden Jahren weiter verstärkt. Ein Hauptfaktor dafür ist das wachsende Bewusstsein der Raucher, mit einem Umstieg auf die E-Zigarette eine deutlich risikoärmere Alternative zur Tabakzigarette zu erhalten. Dies ist bereits heute wissenschaftlich unbestritten und es werden weitere große Studien erwartet, die das schadensminimierende Potenzial der E-Zigarette für den Tabakstopp bestätigen.

    Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Den Großteil des Umsatzes machen offene Systeme zur eigenen Befüllung (67 Prozent) und E-ZigarettenLiquids aus. Die Befragten gaben an, nur rund acht Prozent des Gesamtumsatzes mit Produkten der Tabakindustrie zu erzielen. Dazu zählen vor allem geschlossene Kapselsysteme.

    Online-Handel
    Aufgrund von sehr starken Preissteigerungen bei größeren Volumen (Basen, Longfills, Shake & Vape) durch die Einführung der Steuer erwarten wir, dass die Zehn-Milliliter-Fertig-Liquids deutlich an Bedeutung gewinnen werden.

    Ein Trend der vergangenen Jahre hat sich verstärkt. Gaben 2019 noch 15 Prozent der E-Zigarettenhändler an, ihre Produkte ausschließlich online zu vertreiben, sind das aktuell lediglich zehn Prozent. Eine Vielzahl der Händler vertreiben E-Zigaretten und Liquids über den stationären Fachhandel (44 Prozent), oder bieten beide Vertriebswege an (46 Prozent).


    Schwere Zeiten

    Die Branche hat sich in schweren Zeiten behauptet. Die Einführung der Liquid-Steuer im Juli 2022 ist eine Herausforderung für Hersteller und Händler. Doch angesichts der sehr professionellen Strukturen in den Unternehmen sind wir optimistisch, dass diese Anpassung gelingen wird.

    Das BfTG setzt sich gemeinsam mit dem europäischen Verband (IEVA) auch 2022 mit voller Kraft für bessere politische Rahmenbedingungen ein, damit das E-Zigarettengeschäft in Zukunft noch deutlich stärker wachsen kann.

    Wir hoffen für 2022 auch auf eine Rückkehr der Branchen-Events. Aus Sicht der E-Zigarettenbranche ist hier besonders die InterTabac zu nennen. Für uns ist diese Messe die ideale Veranstaltung zum Austausch unter allen Branchenteilnehmern, eine Intensivierung des Kundengeschäfts und eine Informationsquelle für neue Entwicklungen.

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